Reisebericht Sri Lanka 29.01.2011 - 12.02.2011
Freitag, den 4. Februar 2011 Independence Day von Sri Lanka Heute sahen wir am deutlichsten, dass hier die Britten als Kolonialherren gewesen waren. Doch davor hofften wir vergeblich, einen Sonnenaufgang vom Balkon zu beobachten, denn es war wieder trüb. Mein Morgenspaziergang brachte außer ein paar Bildern von Jackfruitbäumen auch nicht viel an Fotoergebnissen. |
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Frühstück, Abfahrt zum Bahnhof und zwar zur Nachbarstadt, da die Strecke wegen Erdrutschen teilweise gesperrt war. Der Bahnhof war wie aus dem Geschichtslehrbuch. |
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Der Kartenschalter, der Postraum, die Wage am Eingang, der Stationsvorsteher, der Safe, die Glocke, die Wagen, die Stationsschilder in drei Sprachen, da mutete die Lok fast modernistisch an mit ihrem Dieselmotor. |
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Die Türen blieben während der Fahrt offen und keiner störte sich daran. Die gut zweistündige Zugfahrt war recht kurzweilig mit schönen Ausblicken auf das Hochland von Sri Lanka. Überall waren die Hänge bedeckt mit Teeplantagen. Es ging durch viele Tunnel und an einigen Stellen blühte schon der Rhododendron, der wie im Himalaja hier häufig vorkam. |
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Als wir etwas tiefer kamen, tauchten wir in die Wolken ein oder in den Nebel, und es regnete. Unser Auto war schon da, und die Fahrt ging weiter im dichten Nebel. Da ein Hang abgerutscht war, mussten wir eine Umwegstrecke nehmen, auf der es nur sehr langsam voran ging, da das Milchauto und der Bus, die vor uns fuhren, Schwierigkeiten hatten, auf der schmalen Straße am Gegenverkehr vorbeizukommen. |
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Die nächste Attraktion war eine Teefabrik. |
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Wir lernten den Unterschied zwischen grünen und schwarzen Tee kennen, der in genau 90 Minuten bestand. Der schwarze Tee wird, nach dem ersten Trocknen mit einem Ventilator, gemahlen und dann 90 Minuten zum Fermentieren ausgelegt. |
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Hier in der obersten Etage kommen die Teeblätter an und werden mit Luft getrocknet. |
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In einer Etage darunter wird er gemahlen. |
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Fermentiert, wenn es schwarzer Tee werden soll (also 90 Minuten zum Trocknen an der Luft ausgelegt). |
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In dieser Zeit reagiert er mit Sauerstoff. Diese 90 Minuten entfallen bei der Zubereitung des grünen Tees. |
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und in vielen Maschinen soriert, nach Abfall, großen und weniger großen Blättern. |
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Danach werden beide grob gesiebt und in drei Fraktionen getrennt, dann erhitzt und dabei wird den gemahlenen Blättern nun die Restfeuchte entzogen. Als nächster Arbeitschritt erfolgt das Trennen der Blätter von den Stielen und noch einmal eine Sortierung nach Größe der Blätter. Die großen Blätter ergeben schwachen Tee, die kleinen Blätter starken Tee. Die kleinste Korngröße, der Staub wird auch verwendet als minderwertiger Tee und ergibt übrigens ganz starken Tee, oder aber wird von den großen Teehändlern billig aufgekauft und mit dem besseren Tee gemischt, vor allem in Teebeuteln. Die großblättrigen Sorten sind die teuren. Es gibt 5 Sorten
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Auszug aus der Wikipedia zum Stichwort Tee:
Das Wort Tee
wurde laut Eintrag im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm im 17.
Jahrhundert aus dem niederländischen tè ins Deutsche übernommen. Die in
Mitteleuropa üblichen Begriffe Tee, tea, thé stammen von der
minnanischen Aussprache von 茶 ab, weil die europäischen Länder den Tee
auf dem Seeweg aus Südchina erhielten. Länder wie Russland, die Türkei
und Persien, die auf dem Landweg über Nordchina mit Tee beliefert
wurden, übernahmen dagegen das Mandarin-Wort chá (chin. 茶, gesprochen
Scha), ursprünglich Tschaje (茶葉 / 茶叶, chá yè „Teeblätter“). Teepflanzen
waren zunächst nur in China bekannt. 1823 wurden in Assam (Indien)
wildwachsende Pflanzen entdeckt, die aber längere Zeit nicht richtig
identifiziert wurden. Erst ab 1834 wurde diese Art kultiviert und mit
anderen Arten gekreuzt. Die Kreuzungen wurden bald auch in anderen für
sie geeigneten Regionen gezüchtet und angebaut. Teesträucher lassen sich
aus Samen oder aus Setzlingen, was heute die Regel ist, heranziehen. Die
Jungpflanzen werden in eigenen nurseries (Aufzuchtbeutel mit guter
Muttererde) neun Monate sorgfältig gepflegt. Pro Hektar werden 12.000
bis 13.000 Setzlinge benötigt. Danach muss die Pflanze drei bis sechs
Jahre weiterwachsen, bis sie zum ersten Mal geerntet werden kann. Der
Ertrag eines Hektars ergibt durchschnittlich 1500 Kilogramm
aufgussfertigen Tee. Die „Lebenserwartung“ der indischen Teesträucher
beträgt 30 bis 50 Jahre, während die chinesischen Arten bis zu 100 Jahre
alt werden können. Die Stecklinge werden aus den Trieben von besonders
kräftigen und ertragreichen Mutterpflanzen gewonnen. Es ist sogar
möglich, Teepflanzen für spezielle Umweltbedingungen etwa mit
Resistenzen gegen gewisse Schädlinge oder Krankheiten zu züchten. Traditionelle
Herstellung Bei der traditionellen Produktion von Schwarztee durchlaufen
die Teeblätter fünf Stufen: das Welken (Withering), damit die Blätter
weich und zart werden, das Rollen (Rolling), das Aussieben, die
Oxidation und zum Schluss die Trocknung (Firing). CTC steht für
Crushing (Zerbrechen), Tearing (Zerreißen) und Curling (Rollen). Bei
dieser modernen, in großen Produktionswerken angewandten Methode werden
die Teeblätter nach dem Welken in einem Arbeitsgang maschinell
zerbrochen, zerrissen und gerollt. Teilweise werden mehrere
CTC-Maschinen hintereinander geschaltet, um noch feinere Tee-Pulver zu
erhalten. Danach erfolgen Oxidation, Trocknung und Sortierung.
Produziert werden nach dieser Methode Tees für die Verwendung in
Teebeuteln. Aromatisierte
Tees findet man in zwei Ausprägungen. Die klassischen aromatisierten
Tees kommen aus China. Grüntee oder eine Mischung aus Grün- und
Schwarztee wird durch Zugabe von frischen Blüten aromatisiert. Die
Blüten werden regelmäßig abgesiebt und wieder durch frische Blüten
ersetzt, bis das gewünschte Aroma erreicht ist. Die bekanntesten
Varianten sind Rosentee und Jasmintee, deren Handelsformen oft noch
Blütenreste enthalten. Unter
Rauchtee versteht man eine Teesorte, bei der die Blätter beim Trocknen
im Rauch von harzreichem Holz geräuchert werden. Dadurch bekommt der Tee
ein besonderes Aroma mit einer kräftig rauchigen Note und einen
intensiven Duft. Am weitesten verbreitet ist heute die Sorte Lapsang
Souchong. Aber auch in russischen Mischungen und Karawanen-Mischungen
findet er Anwendung, die den stark rauchigen Tee nur anteilig enthalten.
Diese eignen sich gut zu Brotzeiten. In reiner Form kann er auch zum
Kochen als salzfreie Alternative zum Rauchsalz verwendet werden und
erzeugt das in manchen Amerikanischen Küchen beliebte Räucheraroma. Bei der
Qualitätseinstufung von Tee aus den Regionen mit Jahreszeiten gibt es
zwei Klassifizierungen, zum einen nach der Ernteperiode, zum anderen
nach der Qualität der Blätter. Die erste Ernte im Frühjahr liefert sehr
kleine Blätter und wird als First Flush bezeichnet, die zweite Ernte im
Mai als Second Flush. Die Ernte zwischen der First Flush Periode und der
Second Flush Periode nennt man „in between“. Die Ernte nach der Second
Flush- Pflückung nennt man „Autumnal“, die sogenannte „Herbstpflückung“.
„In between“ und „Autumnal“ erreichen selten die Qualität der First- und
Second Flush Tees und sind meistens preisgünstiger. In allen
Teeanbaugebieten in Äquatornähe (wie in Kenya, Sri Lanka) wird wegen der
fehlenden Jahreszeiten alle vierzehn Tage geerntet. Die Qualität hängt
von der Lage des Anbaugebietes, der Auswahl der Blätter neben der
Knospe, dem Zeitpunkt der Ernte (in oder außerhalb der Regenzeiten), der
Sorgfalt in der Verarbeitung und der Kunst des „teamakers“ ab. Je nach
Teekultur und Verbrauchergewohnheiten wird Tee in verschiedenen
Darbietungsformen gehandelt, die unabhängig von der Sorte sind. Frische
Teeblätter sind vor allem in Erzeugerländern erhältlich. Sie verwelken
wie anderes Blattgut, sind nur kurze Zeit haltbar, lassen sich aber auch
feinfrosten. Damit hergestelltes Getränk ist stets grün und hat einen
deutlich anderen Geschmack als Getränk aus Trockenformen, weil keine
Fermentation eingetreten ist und auch frische Pflanzensäfte ins Getränk
übergehen. Getrocknete ganze oder gebrochene Teeblätter sind weltweit
die am häufigsten verwendete Darbietungsform. Dieser Tee ist bei
sachgerechter Lagerung unbegrenzt haltbar, unterliegt aber mit der Zeit
geschmacklichen Veränderungen. Gepresster Tee besteht aus trockenen
Blättern, die zu Ziegeltee (Barren), Stangen oder Halbkugeln gepresst
werden. Teeziegel wurden aber auch als Tauschmittel verwendet. Zum
Verbrauch werden Teile aus der Form gebrochen oder, bei kleineren
Formen, diese im Ganzen überbrüht. Geschmacklich unterscheidet sich das
Getränk nicht oder nur geringfügig von dem anderer Trockenformen. Kräftige
Schwarztees werden fast immer mit sprudelnd kochendem Wasser
aufgegossen; bei Grüntees und halbfermentierten Tees sowie feinen
Schwarztees (First Flush Darjeelings etwa) können Temperaturen von 65
bis 90 °C bevorzugt werden, was die Inhaltsstoffe und den Geschmack
besser erhält. Manche japanischen Grüntees werden mit nur 50° und auch
darunter aufgebrüht. Bei der englischen Zubereitung wird immer heiß
aufgebrüht, niemals gekocht. Tee gibt aber viele seiner Inhaltsstoffe
auch in kaltem Wasser und auch in Alkohol frei (Teelikör), wobei die
chemischen Prozesse jedoch langsamer ablaufen und zu einem stark vom
gewohnten Geschmack abweichenden Ergebnis führen. Die Chinesische
Medizin kennt zahlreiche Verwendungsformen dafür, deren Nutzen jedoch
nicht bestätigt ist. Nach vorherrschender Auffassung entstehen
unabhängig von der Brühtemperatur gewöhnliche Teegetränke, die sich
geschmacklich unterscheiden. Auch traditionelle Rezepte für Eistee
brühen Tee zunächst heiß auf, um ihn später abzukühlen. Allgemein
wird weiches Wasser bevorzugt. Bei den geltenden hohen Wasserstandards
kann heute fast überall Leitungswasser verwendet werden. Bei
Beeinträchtigungen durch Kalk oder Chlor kommen mitunter Wasserfilter
zum Einsatz. Auch handelsübliches abgepacktes Wasser wird verwendet.
Mineralhaltiges Wasser führt zu einer rascheren Trübung und
geschmacklichen Veränderung des Getränks. Der Verbrauch von Teeblättern
steigt mit der Wasserhärte, wobei sich allerdings auch durch
großzügigere Verwendung die geschmacklichen Einflüsse der gelösten
Mineralien nicht kompensieren lassen. In Regionen mit sehr kalkreichem
Wasser bildet sich auf dem Tee ein Film und der Geschmack wird mitunter
als minderwertig empfunden. Dies gilt vor allem für weniger
gerbsäurehaltige Teesorten wie Darjeeling, während zum Beispiel Assam
oder Ceylon viel weniger empfindlich auf hartes Wasser reagieren. Als
Wasserfrische bezeichnet man bei der Teezubereitung den Sauerstoffgehalt
des Wassers. Er ist bei kaltem, noch nicht erhitzem Wasser hoch. Wasser
aus der Warmwasserleitung oder schon einmal aufgekochtes Wasser wird
deshalb vermieden, weil es weniger Luftsauerstoff enthält und das
Getränk leblos und fade schmecken lässt. Frisches Wasser hat auch einen
niedrigen Proteingehalt (keine Mikroorganismen). Die Organismen
zerfallen zwar beim Aufkochen, hinterlassen aber ebenfalls Trübungen.
Ein eventueller Besatz, wie er bei privaten Brunnen oder älteren
Rohrleitungen im ländlichen Bereich vorkommen kann, lässt sich mit
Wasserfiltern verringern. In fast allen
Kulturen wird Tee in speziellen Behältern zubereitet, in Kannen, Töpfen,
größeren Keramik- und auch Holzgefäßen, die oft kulturtypische Formen
aufweisen und vielerorts zum Kunsthandwerk zählen; Tee wird in kleineren
Trinkgefäßen gereicht. Bei der englischen Zubereitung werden meist eine
Teekanne und Teetassen verwendet, die zu einem Service gehören, aber
auch die Tassen- und Becherbrühung ohne Kanne ist gebräuchlich, die
unter anderem in der Gastronomie dominiert. Beim Militär oder auf
Expeditionen wird Tee oft mithilfe leichterem Metall- oder
Kunststoffgeschirr zubereitet. Bei der
englischen Zubereitung wird vergleichsweise weniger Teeblatt verwendet
als bei vielen anderen Zubereitungsformen. Der Tee wird dabei gut
ausgenutzt. Nur die Verwendung von Teestäuben ist effektiver. Allgemein
kann pro Tasse ungefähr mit 2 Gramm Teeblättern gerechnet werden, bei
Schwarztee ist das ungefähr ein Teelöffel, der als ungefähres Volumenmaß
hier seinen Namen erhielt. Die ideale Menge hängt von der verwendeten
Teesorte, vom Wasser, vom Erntejahr des Tees und vom persönlichen
Geschmack ab. China → Hauptartikel:
Chinesische Teekultur Nach Europa
kam der Tee Anfang des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1610 brachte die
Niederländische Ostindien-Kompanie per Schiff zum ersten Mal eine Ladung
grünen Tee mit in die Niederlande. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt das
europäische Monopol für den Handel mit Asien. Da sie keinen direkten
Zugang zu China hatte, führte sie den Tee über Java ein. Ab 1637 nahm
jedes holländische Schiff vom Handelsstützpunkt Batavia (heute Jakarta)
aus einige Kisten chinesischen und japanischen Tee mit an Bord. 1644
lieferten die Holländer die ersten 100 Pfund Tee nach England aus. 1669
ging das Handelsmonopol an die Britische Ostindien-Kompanie, die bis
1833 das Monopol für den Chinahandel innehatte. Der Seeweg von Asien
nach England dauerte damals rund sechs bis neun Monate, was die Qualität
des Tees verminderte, der in muffigen Laderäumen gelagert wurde. Auf dem
Landweg brachte Wassili Storkow 1618 erstmals Tee nach Russland als
Geschenk für den Zaren. Der Weg führte über die Mongolei. Der so
genannte Karawanentee galt als qualitativ hochwertiger als der per
Schiff beförderte. Asien Bei einigen
Sorten verbessert sich der Geschmack, wenn man, wie in Asien üblich, den
ersten Aufguss (meist aus wenig Wasser) sofort weggießt und dann
nochmals aufgießt. „Die erste Tasse für den Feind – die zweite Tasse für
den Freund.“ Hierbei tritt ein ähnlicher Effekt wie bei den Waschungen
ein, dient aber auch dem Zweck, das Blattgut des grünen Tees richtig
aufzuschließen. Im Gegensatz zum Schwarztee, bei dem getrockneter
fermentierter Pflanzensaft aus oberflächlichen Strukturen des Blatts zu
waschen ist, muss beim Grüntee eine Extraktion durchgeführt werden. Nach Russland
kam der Tee im 17. Jahrhundert aus der Mongolei. Das Getränk wurde
zunächst am Hof des Zaren und von den Bojaren getrunken, 1670 war es in
Moskau und in Nischni Nowgorod allgemein verbreitet, nicht jedoch im
übrigen Russischen Reich. Deshalb erhielten die Einwohner Moskaus den
Spitznamen „Teetrinker“ oder auch abfällig „Wassersäufer“. Erst im 19.
Jahrhundert wurde Tee in ganz Russland zu einem Alltagsgetränk. Ein ähnliches
Zubereitungs-System wie beim Samowar stellt der in orientalischen
Ländern beliebte Çaydanlık dar. Auch dieser Tee muss gewaschen werden,
um die sonst sicher eintretenden Trübungen und geschmackliche
Verfremdungen zu vermeiden. Der Verbrauch von Teeblättern ist auf die
Tasse gerechnet sehr hoch. Er wird oft sehr stark getrunken und extrem
gezuckert. Beimischungen von Zitrone und Milchprodukten sind unüblich.
Orientalischer Schwarztee, der oft in der etwas preisgünstigeren
Kilopackung angeboten wird, eignet sich nicht für die englische
Zubereitungsform. Das Ansetzen des Suds erfordert Übung. Kenner
orientalischen Tees können am Geschmack erkennen, ob die Waschungen
richtig durchgeführt wurden bzw. was gegebenenfalls falsch gemacht
wurde. |
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Wir deckten uns zum Schluss noch mit Tee ein. Ich hoffe, er schmeckt uns und denen, die ihn geschenkt bekommen, denn allzu billig war er nicht. Die Fabriken haben alle noch englische/schottische Namen, doch auch die Rotschilds waren auf der Insel präsent. Ein Teearbeiter verdient etwa 2 Euro am Tag, ein Fabrikarbeiter mehr. Ein Pflücker erntet am Tag bis zu 20 kg. Das heißt, auf den Teepflücker entfallen etwa 10 Cent pro Kilo, auf den Fabrikarbeiter vielleicht 20 Cent, auf den Transport 50 Cent pro Kilo, das andere verdienen die Eigner der Fabrik und die Händler, Zwischenhändler, Verkäufer. Wir näherten uns Kandy, und da wir nicht genug Zeit hatten, um vor der Volkstanzdarbietung im Hotel einzuchecken, lieferte uns Dinesh bei einem Souvenirladen ab. Dieser war ein Juwelierladen/Werkstatt, und wir sahen die schönen blauen Saphire, Härtegrad 9, also ein Edelstein. Wieder etwas gelernt und zwar, dass Edelsteine ab Härtegrad neun beginnen und Halbedelstein eine geringere Härte haben. Das muss ich auch noch einmal nachlesen. Warum lernt uns das niemand in der Schule? Wir sahen einen Film über die Gewinnung von Edelsteinen in Sri Lanka, aber das hatten wir ja schon mit eigenen Augen gesehen, die Mondsteinmiene bei Galle. Das anschließende Verkaufsgespräch überstand ich auch tapfer. Eigentlich tat mir der Verkäufer etwas leid, da der Ausgang schon feststand. |
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Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Beginn der Vorstellung im Volktanztheater Kandy. Tolle Kostüme, schwungvolle Darbietungen, gut geschminkte Frauen, akrobatische Männer. Sehr schön. Die Tänze hatten alle eine Bedeutung, die wir auf einem Blatt in Deutsch mitgeliefert bekamen. |
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Es regnete Fäden, als wir das Theater verließen und noch zum (linken-Backen-) Zahntempel, ja von wem schon, natürlich Buddhas, mussten. Das Heiligste, was die Buddhisten so kennen. Deswegen am Eingang Schuhe ausziehen, zweimal Sicherheitskontrolle, Massen von Touristen.
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Das Highlight des Tempels, der Backenzahn, wurde in einem wertvollen von Japan gespendeten Goldgefäß verwahrt. Der Raum durfte nur von wenigen, ausgewählten Personen betreten werden. Alle anderen liefen in angemessener Entfernung vorbei und schauten sich den Zahn durch ein Fenster an. Noch mal 5 Meter vor dem Fenster konnte man auch einen Blick von dem goldenen Gefäß der Reliquie erhaschen, und es war der einzige Platz, von wo aus man fotografieren durfte. Das war ziemlich mühsam, da im Raum keiner vor dem Gefäß stehen durfte und auch keiner am Fenster vorbeigehen durfte, damit alles in voller Schönheit zu sehen war. | |
Gefäß, in dem sich der Zahn Buddhas befindet. |
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Auszug aus der Wikipedia überspringen und weiter im Text Der
Zahntempel wurde in mehreren Abschnitten zwischen 1687 und 1782 erbaut.
Von außen sticht der achteckige Turm hervor; in ihm ist derzeit eine
Bibliothek untergebracht. Der Hauptkomplex, in dem sich mehrere Schreine
befinden, besteht aus drei Etagen. Die dritte Etage beherbergt den
Goldenen Schrein, vor dem sich Pilger sammeln, die den heiligen Zahn
verehren. In der Mitte des Schreins befindet sich der Zugang zu einer
Kammer, in der die Reliquie unter sieben goldenen Dagobas aufbewahrt
wird. Um den
Zahntempel herum befinden sich vier große überdachte Schreine (Devale).
Nur einer davon entstammt einer buddhistischen Tradition. Dieser Natha
Devale ist dem Schutzpatron Sri Lankas geweiht. Natha wird dabei als der
Bodhisattva Avalokiteshvara verehrt. Die übrigen drei Devale sind
hinduistischen Göttern gewidmet. Im Vishnu Devale wird Vishnu als
Beschützer des Buddhismus gehuldigt. Die südindische Göttin Kannagi wird
im Pattini Devale für ihre heilenden Fähigkeiten verehrt. Im Kataragama
Devale wird dem Kriegsgott Skanda geopfert. Der Zahntempel als Gebäude ist eher zweitrangig. Allein sein Zweck, die Aufbewahrung und der Schutz des Daladas, des Zahns Buddhas, ist von Bedeutung. Die Verehrung des Zahns beruht auf der Vorstellung, in ihm sei die spirituelle Kraft des Buddha gespeichert. Danach besitzt der Zahn die Fähigkeit, ähnlich wie der Bodhi-Baum bei Buddhas Erleuchtung, als Regenmacher zu wirken. Dieser Glaube machte aus der religiösen Reliquie gleichzeitig ein politisches Machtinstrument. Er ging durch die Hände vieler indischer Könige. Der jeweilige Beschützer des Zahns wurde respektiert, da er religiösen Beistand besaß und sein Land niemals von Dürre heimgesucht werden konnte. In Sri Lanka wurde der Zahn in der jeweiligen Hauptstadt des Landes aufbewahrt. Er war eine Art Legitimation für den singhalesischen Thron. Buddhisten aus aller Welt kommen nach Kandy, um den Zahntempel zu besuchen. Höhepunkt dieser Verehrung ist die jährlich stattfindende Esala Perahera. Bei dieser Prozession wird der Zahn durch die Stadt getragen, um für Regen und damit eine gute Ernte zu bitten. |
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Geschichte des Zahns Von Indien nach Sri Lanka Nach
Buddhas Einäscherung erhielt der Legende nach Khema, eine der Nonnen in
seiner Anhängerschaft, den Zahn. Diese gab ihn wiederum an Brahmadatte,
den König von Dantapuri, weiter. Wegen seiner regenmachenden Fähigkeiten
gab es vielerlei Konflikte zwischen den indischen Herrschern. Nach etwa
8 Jahrhunderten soll er in den Besitz von Guhaseeva, der von 303 bis 331
König von Kalinga war, gelangt sein. Benachbarte Herrscher bedrohten
Guhaseeva. Sie waren Anhänger von Shiva und wollten den Zahn zerstören.
Deshalb gab der König den Zahn weiter an Prinz Dantha, seinen
Schwiegersohn. Dantha und die Tochter von Guseeva, Prinzessin Hemamala,
flohen nach Sri Lanka. Beide reisten dabei incognito als Pilger, um
nicht aufzufallen. Hemamala versteckte den Zahn in ihrer Haarspange. In
Sri Lanka wurden die beiden freundlich empfangen. Von da an wurde der
Zahn vom dortigen König beschützt. Der Zahn
wurde in der Hauptstadt von Sri Lanka aufbewahrt. Anfangs war dies
Anuradhapura, später dann Polonnaruwa, dann Dambadeniya und schließlich
ab 1592 Kandy. Zwei Mönchsorden, die Asgiraya und die Malwatte, sind
seitdem für die Organisation von Reliquienverehrung und Prozessionen
verantwortlich. In jeder dieser Städte, wie auch in Kandy, wurde ein
Palast zum Schutz des Zahns errichtet. Nach der Unabhängigkeit Sri Lankas (1948) wurde Colombo die politisch wichtigste Stadt im Land. Kandy blieb aber weiterhin ein religiöses Zentrum, nicht nur für die Buddhisten Sri Lankas, sondern auch darüber hinaus. 1988 wurde der Tempelbezirk gemeinsam mit der Altstadt von Kandy zum Weltkulturerbe der UNESCO gekürt. Am 25. Januar 1998 kam es zu einem Selbstmordanschlag der LTTE auf den Zahntempel. 8 Menschen wurden dabei getötet, 25 verletzt. Auch der Tempel wurde teilweise beschädigt. Nachdem die Schäden am Tempel behoben waren, richtete man Sicherheitsschleusen vor dem Eingang zum Tempelbezirk ein. |
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Bibliothek mit vielen wertvollen buddhistischen Schriftsätzen |
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Elefant auf der Esala Perahera Prozession.Esala Perahera Während
der 10 Nächte vor dem ersten Vollmond (Nikini Poya) im August findet die
Esala Perahera statt. Erstmals wurde sie im 4. Jahrhundert nach der
Ankunft des Zahns in Sri Lanka durchgeführt. Sie geht zurück auf einen
indoarischen Kult, den Sieg von Indra über den Dämon Vritra, der den
Ausbruch von Regenwolken verhindert. |
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Unser bisher bestes Hotel befand sich wieder etwas oberhalb der Stadt Kandy, doch es war schon dunkel und Kandy war nicht sehr üppig beleuchtet. Ein sehr erlebnisreicher Tag klang am Buffet aus. |
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