Reisebericht vom 12.08.2011 bis 7.09.2011

 

4. September 2011, Sonntag, von Antsirabe nach Andasibe

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Nicola ist unser neuer / alter Fahrer und pünktlich kurz vor 8 Uhr zur Stelle.

Die Fotos zeigen eine Kommunionsfeier in einem Dorf oder einer Kleinstadt auf dem Weg in den Norden. Es ging sehr rhythmisch, temperamentvoll und entspannt in der Kirche zu. Alle hatten sich schick angezogen, waren guter Dinge, tanzten, sangen. Es muss Gott gefallen haben.

Die protestantische Kirche ist in hohem Maß malgaschisiert - während die katholische Kirche noch immer in grossen Teilen von ausländischen Missionaren besetzt ist. Die katholische Kirche FKAR (Fiangonana Katolika Apostolika Romanina) hat rund zwei Millionen Gläubige. Die katholische Kirche wurde während der Kolonialzeit von den Franzosen stark gefördert. Insbesonders den Jesuiten gelang es, sich einen sehr hohen Wirkungsgrad und Einflussmöglichkeiten zu schaffen. Die katholische Elite besuchte fast durchwegs die Schulen der Jesuiten, so etwa der Dichter Jacques Rabemananjara, und auch Didier Ratsiraka war Jesuitenschüler. Der Schriftsteller Jean-Joseph Rabearivelo hingegen flog als Disziplinarstrafe aus dem Collège Saint-Michel in Antananarivo. Nur noch zwei der 18 Diözesen sind von ausländischen Bischöfen besetzt: in Ambatondrazaka von einem Italiener, in Morombe jahrzehntelang von einem Schweizer, nun von einem Polen. Die Katholiken haben die Führung der Kirche jedoch weit weniger in einheimische Hände übergeben als die Protestanten. Noch 80% der Pfarrer und Pères sind Ausländer und 28% der Brüder.

Der Protestantismus wird - in Imerina jedenfalls, wo die ersten Missionare Protestanten waren - auch heute noch mit dem alten Merina-Regime unter den madagassischen Monarchen gleichgesetzt. Die katholische Kirche hingegen wird mit jenen Kräften gleichgesetzt, welche die Monarchie zerstörten.

Etwas vereinfacht gilt heute - auf dem Hochland - noch folgendes Schema: Protestantismus gleich Engländer gleich Merina-Monarchie gleich Tradition gleich sozial höhergestellt. Demgegenüber gilt Katholizismus gleich Frankreich gleich Anti-Merina gleich Küste gleich Sklave und Untergebener.

An der Küste fügt sich noch die Formel an: Protestantismus gleich Merina gleich Unterdrücker.

Gut gekleidet zum Gottesdienst.

Unterwegs bei einer kurzen Rast, Ananas im Überfluss.
 

Die Erdbeerbrücke

Hier verkaufen die Bauern aus der Umgebung Erdbeeren.

In Folge wandelte sich die Brücke zu einer Art Marktplatz

Gleich an der Straße, gleich neben der Erdbeerbrücke haben drei Frisöre ihr Business

Auf unserem Weg in den Norden kamen wir auch an einer Hahnenkampf-Veranstaltung vorbei.

Eigentlich sind solche Kämpfe halblegal.

 Es geht um viel Geld für madagassische Verhältnisse.

Zeuge eines weiteren religiösen Ereignisses wurden wir kurz vor dem Mittagessen, einer Taufe.

Ein Dorf, dessen Bewohner einer christlichen Sekte angehörten, zelebrierte eine Taufe im Fluss gleich neben der Nationalstraße N°2.

Getauft wurden nicht Babys sondern erwachsene Männer und Frauen, die in die Sekte aufgenommen wurden und das nicht mit wenigen Tropfen Weihwasser sondern mit einem Vollbad, einer Tauchung im Fluss.

Es waren tolle Emotionen, die ich auf den Bildern festhalten konnte.
   
   
   
   

Wir nähern uns dem Ort Andasibe, der etwa 130 km von der Hauptstadt Antananarivo in nord-östlicher Richtung liegt und sich über die gut ausgebaute Nationalstraße No. 2 erreichen lässt.

Der 12.000 ha große Nationalpark von Mantadia und das 810 ha große Indri-Indri Schutzgebiet von Analamataotra mit Orchideengarten sind wegen ihrer guten Erreichbarkeit von Antananarivo aus und ihrer Attraktivität die meistbesuchten Schutzgebiete von Madagaskar.

Kurz vor der Ankunft in Andasibe besuchten wir einen kleinen privaten Park mit verschiedenen Chamäleons, einem Panther, einer Boa, Fröschen (Tomatenfrosch, Goldfrosch), Blatttschwanzgeckos, einer Nasenschlange, einem Krokodil und beobachteten und fotografierten, wie ein Chamäleon eine Heuschrecke frisst.

Alle Bilder vom Chamäleon, dass eine Heuschrecke frisst.

Buntfrosch unten (Tomatenfrosch, Goldfrosch)

Blattschwanzgecko

Leider sahen wir den größten Falter der Welt wieder nicht. In unserem sehr schönen Hotel / Bungalow trafen wir unseren lokalen Reiseführer, Julien und verabredeten uns für morgen 8.00 Uhr.

 

Anmerkungen: Chez Maggie in Morondava war schön und besser als gerade ok. Doch auch hier kostete die Gesamtübernachtung (Bungalow für zwei Personen) nicht mehr als 30 Euro. Besorgt denke ich darüber nach, wo wir übernachtet hätten, wenn wir den Extrabeitrag nicht bezahlt hätten?

Während ich das schreibe, liege ich in einem schönen Bett in einem anspruchsvollem Bungalow, der zum ersten Mal, wir verbringen hier die beiden letzten Nächte, die Qualität hat, wie wir sie uns erhofft hatten, zumal wir ja die besseren Hotels gebucht und bezahlt hatten.

Und freie Plätze gab es ja überall genug und viel. In diesem Ressort sind wir bei etwa 20 Bungalows 3 Paare, die hier übernachten, bei einem Personal von mindestens 20 Personen, die am Abend anwesend sind, geschweige, den Gärtnern, Zimmermädchen, Poolcleanern,...., die tagsüber noch hinzukommen. Na gut abgehakt.

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