Reisebericht vom 12.08.2011 bis 7.09.2011

 

Montag 5. September 2011 Andasibe                        Alle Bilder des Tages

 

Ich hatte mir den Wecker zeitig gestellt und versuchte, Vögel zu fotografieren. Ich fand ein wunderschönes Spinnennetz.

Toma geht es schlecht, Sie trank nur Tee zum Frühstück und das im Bungalow. Ich ging alleine mit Julien in den Nationalpark, wo wir unter anderem zwei verschiedene Sunbirds, Brownlemuren und Indris sahen.

Souimanga Sunbird

unten Madagaskarsunbird

 Aber es waren sehr viele Leute unterwegs. Der Schrei der Indris ist beeindruckend. Es sind sehr lebendige Tiere, die sehr weit springen. Ein Höhepunkt war zum Ende der Wanderung eine Boa, die ich am Wegrand entdeckte.

Toma verbrachte das Mittagessen bei Tee und Reis. Am Nachmittag habe ich ein wenig die Umgebung erkundet und als es Toma wieder ein wenig besser ging, besuchten wir noch einen weiteren lokalen Park mit Lemuren auf einer kleinen Insel.

Auf der Insel lebten zutrauliche Vari, Bambuslemuren und Rotstirnmaki, die Toma auf den Rücken sprangen, als wir sie mit Bananen fütterten. Toma handelte sich wahrscheinlich beim engen Umgang mit den Lemuren einen Floh ein.

 

Varis (Varecia)                                 (überspringen)

sind eine Gattung aus der Primatengruppe der Lemuren. Es werden zwei Arten unterschieden, der Schwarzweiße Vari (Varecia variegata) und der Rote Vari (Varecia rubra).

Schwarzweiße Varis erreichen eine Kopfrumpflänge von 43 bis 57 Zentimetern, ihr Schwanz wird 60 bis 65 Zentimeter lang. Ihr Gewicht beträgt 2,6 bis 4,1 Kilogramm. Der Kopf ist durch die lange, hundeähnliche Schnauze mit der langen Zunge sowie durch die Ohrbüschel und die Halskrause charakterisiert. Der lange Schwanz ist dicht behaart. Ihr Fell ist schwarz-weiß gemustert, die Färbung ist nach Verbreitungsgebiet variabel. Generell sind der Schwanz, die Hände und Füße, die Innenseite der Gliedmaßen, die Schultern, das Gesicht und die Oberseite des Kopfes schwarz, während Teile des Rückens, die Flanken und die Außenseite der Hinterbeine weiß sind. Weiß sind auch die Ohrbüschel und die Halskrause.

Von Norden nach Süden nimmt der Weißanteil am Rücken zu und der Schwarzanteil ab, diese Unterschiede haben zur Beschreibung dreier Unterarten geführt, deren taxonomischer Stand aber umstritten ist. Bei der nördlichen Unterart, Varecia varecia subcincta, ist der Rücken überwiegend schwarz, nur die Schulterregion ist weiß. Bei der mittleren Unterart, V. v. editorum, ist der Rücken bis auf eine sattelförmige Zeichnung an den Schultern überwiegend weiß, und bei der südlichen Unterart V. v. variegata sind nur kleine Flecken an den Schultern schwarz und der Rest des Rückens und Rumpfes weiß.

 

Schwarzweiße Varis kommen wie alle Lemuren nur auf Madagaskar vor, wo sie die Regenwälder im Osten der Insel bewohnen. Sie kommen vom Meeresspiegel bis in 1300 Meter Seehöhe vor, ihr Verbreitungsgebiet ist heute stark verkleinert und zersplittert.

Diese Primaten sind Baumbewohner, die vorwiegend am Tag, insbesondere am frühen Morgen und am späten Nachmittag aktiv sind. Sie bewegen sich im Geäst eher langsam fort, können Distanzen aber auch springend überbrücken. Das Sozialverhalten ist variabel, in manchen Gebieten leben sie vorwiegend in Familiengruppen aus 2 bis 5 Tieren, manchmal bilden sie aber auch größere Gruppen aus bis zu 16 Tieren. Sie kommunizieren mit lauten Rufen, die überwiegend abends zu hören sind.

 

Die Nahrung der Schwarzweißen Varis besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nehmen sie aber auch Blätter und Nektar zu sich. Bei der Nahrungssuche klammen sie sich manchmal mit den Füßen fest und hängen kopfunter in den Bäumen, um an schwer erreichbare Früchte heranzukommen.

Mit ihren langen Schnauzen lecken sie auch Nektar, dabei spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bestäubung, etwa beim Baum der Reisenden.

 

Weibliche Varis haben im Gegensatz zu anderen Gewöhnlichen Makis drei Paar Zitzen. Nach einer 90- bis 100-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im September oder Oktober meist Zwillinge, in manchen Fällen aber bis zu vier Jungtiere zur Welt. Die Geburt erfolgt in einem gut versteckten Nest in den Bäumen, später werden die Jungen dort auch „geparkt“, wenn die Mutter auf Nahrungssuche geht. Nach vier bis fünf Monaten werden sie entwöhnt, nach zwei bis drei Jahren sind sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung kann in menschlicher Obhut über 25 Jahre betragen.

 

Der Bambus-Lemur frisst Grashalme, zieht aber erst die äußere Hülle ab und isst nur das frische Innere des Halms.

 
Östliche Bambuslemur / Östliche Halbmaki (Hapalemur griseus)    (Überspringen)

Östliche Bambuslemuren erreichen eine Kopfrumpflänge von 24 bis 30 Zentimetern, der Schwanz ist mit 32 bis 40 Zentimetern deutlich länger als der Rumpf. Das Gewicht beträgt 0,75 bis 1,05 Kilogramm. Ihr Fell ist an der Oberseite grau oder olivgrau gefärbt, am Kopf, an den Schultern und manchmal am Rücken geht die Färbung ins Rötlichbraune. Diese rötlichbraune Färbung ist bei Tieren aus dem Süden des Verbreitungsgebietes deutlicher. Der Bauch ist weißlich-hellgrau, der Schwanz dunkelgrau. Das Gesicht ist grau, die Ohren sind klein und abgerundet und die Schnauze ist wie bei allen Bambuslemuren kurz. Neben anderen Duftdrüsen haben sie auch zwei spezialisierte Armdrüsen, ähnlich dem Katta.

Östliche Bambuslemuren kommen wie alle Lemuren nur auf Madagaskar vor, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der Ostküste der Insel ungefähr zwischen dem Alaotra-See und dem Fluss Mananara. Aufgrund der Unsicherheiten bei der Abtrennung neuer Arten und den Hybridisierungsgebieten mit anderen Bambuslemuren sind die genauen Ausmaße des Verbreitungsgebietes umstritten. Lebensraum dieser Tiere sind mit Bambus bestandene Regenwälder.

 

Diese Primaten sind überwiegend tag- oder dämmerungsaktiv, manchmal sind ihre Rufe aber auch in der Nacht zu hören. Sie sind Baumbewohner, die sich eher auf senkrechten Stämmen und Ästen aufhalten, ihre Fortbewegung ist ein senkrechtes Klettern und Springen. Sie leben in Gruppen mit zwei bis sieben (manchmal bis zu elf) Tieren. Kleinere Gruppen setzen sich aus einem Männchen und einem Weibchen zusammen, größere Gruppen können mehrere fortpflanzungsfähige Weibchen beinhalten. Es sind territoriale Tiere, ihre Streifgebiete umfassen rund 15 bis 20 Hektar, die Reviere werden mit Drüsensekreten und durch Rufe markiert.

Zu den natürlichen Feinden zählen die Fossa, große Greifvögel wie die Madagaskarhöhlenweihe und der Madagaskarhabicht sowie Schlangen wie die Madagaskar-Hundskopfboa.

 

Die Nahrung der Östlichen Bambuslemuren besteht zu rund 80 % aus Bambus, wobei sie junge Blätter, Schösslinge und das Mark bevorzugen. Daneben fressen sie auch andere Blätter, Früchte, Knospen und gelegentlich Pilze.

 

Nach einer rund 140-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im Oktober oder November ein einzelnes Jungtier zur Welt. Zunächst trägt die Mutter das Junge im Maul, später lässt sie es auf ihrem Rücken reiten oder „parkt“ es an einer geschützten Stelle während ihrer Nahrungssuche. Mit sechs Wochen nehmen Jungtiere erstmals Bambus zu sich, mit vier Monaten werden sie entwöhnt. Das bekannte Höchstalter eines Tieres in menschlicher Obhut betrug 17 Jahre.

 

 

Im zweiter Teil des Parks (Tierparks) sahen wir Krokodile in einem schönen See, Pupurreiher, eine Schlange und typische madagassische Häuser in einer Bauweise, sodass die Ratten nicht in die gute Stube kommen können.

Krokodil

Die madagassischen Krokodile gehören zur Gattung der Nilkrokodile (Crocodylus niloticus; madagassisch: voay oder mamba) und waren früher in vielen Seen und Flussläufen heimisch. Bei einigen Bevölkerungsgruppen gelten die Krokodile quasi als heilig und stehen unter besonderem Schutz und werden sogar regelmäßig mit extra für sie geopferten Rindern gefüttert.

Krokodile werden auch als Nutztiere gehalten und auf Farmen wie der Crocfarm in der Nähe von Antananarivo gezüchtet. Ihr Fleisch wird zu Pastete und Steaks und ihre Haut zu Lederwaren verarbeitet. Auch das Fett der Krokodile ist sehr geschätzt als Medizin gegen Husten.

 

Am Abend unternahmen wir noch eine Nachtwanderung. Sehr lange sah es danach aus, als würden wir nichts aber auch gar nichts zu sehen bekommen. Wir krochen durch das Dickicht und außer zweier Frösche entdeckten wir kein Tier.

 
Madagaskarfrösche (Mantellidae)                           (Überspringen)

bilden eine Familie der Froschlurche. Der bekannteste Vertreter ist das einheitlich orange gefärbte Goldfröschchen, nach dem manchmal auch die gesamte Familie oder zumindest die Gattung Mantella benannt wird. Madagaskarfrösche kommen endemisch auf Madagaskar sowie der kleinen nördlichen Nachbarinsel Mayotte im Indischen Ozean vor und stellen den größten Teil der Amphibienfauna Madagaskars – die übrigen Arten der Insel gehören vor allem zu den Engmaulfröschen (Microhylidae) und zu den Riedfröschen (Hyperoliidae).

Es handelt sich um teilweise sehr kleine – oftmals nicht mehr als drei Zentimeter lange –, lebhafte und manchmal äußerst farbenfrohe Froschlurche. Insbesondere die Weibchen mancher Arten erreichen aber auch Körpergrößen bis zu zehn Zentimetern. Die Tiere produzieren wirksame Hautgifte, sogenannte lipophile Alkaloide. Diese evolutionäre Entwicklung kann ebenso wie der anatomische Bauplan, die Ökologie und die intensive Färbung als biologische Konvergenz zu den Pfeilgiftfröschen Lateinamerikas angesehen werden.

Die Arten der Gattung Mantella leben in der Regel tagaktiv vorwiegend am Boden von feuchten bis sumpfigen Bergwäldern, aber auch in Küstennähe. Die anderen Vertreter der Familie ähneln äußerlich mehr Laubfröschen und klettern ebenso wie diese mit Hilfe von Haftscheiben an den Gliedmaßen in der Vegetation.

Madagaskarfrösche, zumindest der Gattung Mantella, betreiben als eine der wenigen Froschlurche eine innere Befruchtung (vergleiche auch: Schwanzfrösche). Darauf wurde man zuerst aufmerksam, als man solitäre Weibchen bei der Ablage von sich anschließend weiter entwickelndem Laich beobachtete. Die Männchen geben beim Amplexus ihr Sperma auf den Rücken der Weibchen ab, wo die Samenflüssigkeit zur Kloake herabläuft und dort aufgenommen wird. Die Eier werden an Land auf dem Boden oder auf Pflanzen als kleine Gelege in der Nähe von Gewässern deponiert, so dass die schlüpfenden Kaulquappen schlängelnd das Wasser erreichen können, in dem sie ihre weitere Entwicklung bis zur Metamorphose vollziehen. Bei einigen Arten findet aber auch eine direkte Entwicklung innerhalb der Eier statt. Hier schlüpfen also fertige Jungfrösche aus den Eiern.

Nachdem früher die Unterfamilie Mantellinae zu den Echten Fröschen (Ranidae) und andere Vertreter zu den Ruderfröschen (Rhacophoridae) gestellt wurden, wird nun eine separate Familie Mantellidae gebildet, in der nach der hier dargestellten Systematik drei Unterfamilien, zwölf Gattungen und über 170 Arten unterschieden werden. Gegenwärtig werden zudem noch zahlreiche neue Arten entdeckt und beschrieben.

Diverse Arten der Madagaskarfrösche sind durch fortschreitende Lebensraumzerstörung (Waldrodung, Trockenlegen von Feuchtgebieten) stark bedroht, zumal sie oft nur sehr kleine Areale besiedeln. Trotz strenger Schutzbestimmungen – im Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen beispielsweise werden alle Arten der Gattung Mantella im Anhang II geführt – gelten manche Arten als beliebte Terrarien-Heimtiere.

 

Rainforest Scops Owl (Otus rutilus) Madagaskar-Zwergohreule

In der Ferne hörten wir eine Eule, und unser Guide schlug vor, diese mit seinem Handy, auf dem er Eulenschreie gespeichert hatte, anzulocken. Und siehe da, es dauert wirklich nicht lange, saß die Eule über uns auf dem Baum.

Hier ist sie, die mit einem Eulenruf vom Handy unseres Führes angelockte Eule. Als sie den Ruf vernahm, flog sie zu uns und setzte sich direkt auf einen Ast über uns.

Tja und mir gelang ein schönes Foto. Zum versöhnlichen Abschluss sahen wir noch einen Fettschwanzmaki.
 
Parsons Chamäleon (Calumma parsonii)                   (Überspringen)
 

gehört mit einer Gesamtlänge bis zu 70 Zentimeter zu den größten Vertretern der Familie Chamaeleonidae und gehört zur Gattung Calumma.

Parsons Chamäleon lebt ausschließlich im Norden und Osten Madagaskars, speziell auf der Insel Sainte Marie. Sein Lebensraum sind die dicht bewaldeten Baumkronen der Regenwälder ab einer Höhe von ca. 5 Meter.

Es sind zwei Unterarten bekannt. Das weit verbreitete Calumma p. parsonii (Cuvier, 1824) erreicht eine Länge bis zu 68 Zentimeter und hat keinen Rückenkamm. Calumma p. cristifer (Methuen & Hewitt, 1913) aus der Nähe von Andasibe erreicht hingegen nur 47 Zentimeter. Jedoch besitzt diese Unterart einen kleinen Rückenkamm. Bei beiden Unterarten sind die Männchen größer als die Weibchen.

 

Von Calumma p. parsonii sind unterschiedliche Farbvarianten bekannt. Es ist jedoch nicht geklärt, ob es Morphe oder neue Unterarten sind. Derzeit geht man davon aus, dass es sich um Morphe handelt. Folgende Varianten sind bekannt:

“Orange Eye” oder “White-lipped”: Hier ist das Männchen relativ klein und grün oder türkis gefärbt. Das Augenlid ist auffallend gelb oder orange.

“Yellow Lip”: Das Männchen ist etwas größer und hauptsächlich grün bis türkis gefärbt. Außerdem besitzt es um den Mund einen gelben Rand.

“Yellow Giant”: Das Männchen sehr groß und gelb gefärbt.

“Green Giant”: Das Männchen ist grün gefärbt.

Parsons Chamäleons jagen tagsüber auf Bäumen nach Insekten und kleinen Wirbeltieren.

Das Weibchen vergräbt 20 bis 38 Eier ca. 30 Zentimeter tief im Boden. Nach 400 bis 520 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Außerhalb der Brutsaison lebt Parsons Chamäleon einzelgängerisch.

Geckos

Pfauaugen-Gecko

 
Madagaskar-Taggecko (Phelsuma madagascariensis)    (Überspringen)

gehört innerhalb der Gattung der Taggeckos (Phelsuma) zu den großen Arten. Das Männchen erreicht bei der Unterart Phelsuma madagascariensis grandis (Großer Madagaskar-Taggecko) eine Länge von 28 bis 30 cm, die Weibchen sind bei dieser Unterart mit einer Länge von 25 cm etwas kleiner. Mit einer Gesamtlänge bis zu 23 cm und einer Kopf-Rumpf-Länge bis zu 12 cm ist die Unterart Phelsuma madagascariensis madagascariensis ebenfalls nicht viel kleiner.

Die Grundfarbe dieses farbenfrohen Haftzehers (sie können mit ihren Füßen auf glattem Untergrund (z. B. Glasscheiben) laufen) ist grün, Kopf- und Schwanzoberseite können dunkelgrün sein, mitunter auch in Richtung Türkis-Bläulich gehen. Rotbraune Flecken (meistens aber Rötlich- orange) unterschiedlicher Intensität und Anordnung können auf seiner Oberseite vorkommen. Immer endet sie an seiner Schwanzwurzel. Oft ist in der vorderen Hälfte der Rückseite mittig ein - häufig unterbrochener - rotbrauner Streifen. Ein markanter rotbrauner Strich zieht sich vom Nasenloch durch die Augenregion bis oberhalb der Ohröffnung. Mit Ausnahme dieses Nasofrenalstreifens kann die rotbraune Zeichnung auch fehlen. Der Madagaskar-Taggecko kann sich bei Unbehagen rasch abdunkeln, was die Bestimmung erschwert: Man glaubt dann mitunter, Tiere einer anderen Art vor sich zu haben. Diese Art ist der schnellste Farbwechsler in der Madagascariensis-Gruppe. Ständig dunkle Färbung ist jedoch ein Symptom für Dauerstress, Unterdrückung durch andere Tiere oder Krankheit.

Die Unterseite ist hellcreme bis hellgrün, die Kehle mitunter gestreift, die Kloakenregion (Präanoemoralporen) beim Männchen gelb. Die Schwanzunterseite der Männchen kann hellblau sein.

 

Die Zwischenschuppenhaut ist hell-gelb-orange, was für die Abgrenzung zu Phelsuma madagascariensis subsp. boehmei eine große Rolle spielt (Ausnahme: die Madagaskar-Taggeckos der Unterart madagascariensis auf der Insel Nosy Boraha, die ebenfalls dunkle Zwischenschuppenhaut aufweisen). Im Gegensatz zu Phelsuma madagascariensis subsp. kochi sind die Beinoberseiten bei der Unterart madagascarienses nicht gesprenkelt.

Die Jungtiere haben eine ganz andere Färbung und Musterung. Auf gelb- bis olivgrüner Grundfarbe sind rotbraune Striche und Flecken sowie weiße und dunkelbraune Punkte unregelmäßig verteilt, die Flanken können rotbraun-orange sein, die Unterseite ist gelb, die Schwanzunterseite orange, mitunter auch mittelblau. Nach Ablauf eines Jahres wandelt sich die Jugendfärbung in die der adulten Tiere.

Diese Geckos können, wie alle anderen auch, bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen, dieser zittert noch, so dass der Angreifer verwirrt ist, und der Gecko weglaufen kann.

Der Name Madagaskar-Taggecko ist von seinem Vorkommen auf Madagaskar abgeleitet. Die Terra typica designata (MERTENS 1970) ist Tamatave/Toamasina in Ost-Madagaskar. An der Ostküste Madagaskars - auf dem Satellitenbild bezeichnenderweise grün - lebt er als Kulturbegleiter. Er ist in Primär- und Sekundärwäldern anzutreffen, aber mehr noch an Hüttenwänden, auf Dächern, in Bananenplantagen. Die mittlere Jahrestemperatur liegt dort bei 27,5 °C, der tiefste Temperaturwert liegt bei 11 °C, der höchste bei 36 °C. Der Jahresniederschlag dort beläuft sich auf 3530 mm, die Luftfeuchte liegt im Mittel bei 82,5 %.

 
Blattnasennattern

 
Die Madagaskarboas (Acrantophis)                            (Überspringen)

sind eine Gattung der Schlangen innerhalb der Unterfamilie der Boaschlangen. Sie umfasst zwei Arten: die Nördliche- und die Südliche Madagaskarboa, welche nur auf Madagaskar und dessen umliegenden Inseln beheimatet sind.

Die Grundfärbung der beiden Arten schwankt zwischen grau-braun über rotbraun bis hin zu beigen Farben. Die Zeichnung der Tiere ist recht gleichmäßig. Sie besteht aus schwarzen oder dunkelbraunen Rhomben, die manchmal ein undeutliches Zickzackmuster bilden. Seitlich befinden sich ovale schwarze, weiß gerandete Flecken. Die Bauchseite ist cremefarben bis weiß. Mit zunehmendem Alter lässt die Kräftigkeit der Farben etwas nach, und das Muster verschwimmt mitunter.

Der Körperbau ist bei beiden Arten sehr kompakt und kräftig. Die Nördliche Madagaskarboa wird im Vergleich zur Südlichen Madagaskarboa noch etwas größer und gedrungener. Diese bleibt mit einer durchschnittlichen Gesamtlänge zwischen 160 und 190 Zentimetern, gegenüber den etwa 250 bis 270 Zentimern der Nördlichen-Madagaskarboa doch bedeutend kleiner. Der Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt. Die Pupillen sind wie bei allen Boas senkrecht geschlitzt. Der Schwanz der beiden Arten ist kurz und seitlich der Kloake befinden sich die Aftersporne.

Die beiden Arten bewohnen neben der Insel Madagaskar auch die nicht weit entfernt gelegenen Maskarenen, aber auch auf der Insel Réunion wurden schon Vorkommen der beiden Arten verzeichnet. Wie weit sie sich auf die vorgelagerten Inseln ausgebreitet haben, ist noch völlig unbekannt, dies muss erst mit genauen Studien durch Feldherpetologen untersucht werden.

Der Lebensraum der Südlichen Madagaskarboa sind teilweise die trockenen und heißen Gebiete im Süden und Südwesten von Madagaskar. Dort trifft man sie dann aber immer in der Nähe von Gewässern und Flussläufen an. Das weitaus größere Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die südlich gelegenen Regenwälder der Insel. Die Nördliche Madagaskarboa bevorzugt als Lebensraum die trockeneren Gebiete im nördlichen und mittleren Madagaskar.

Die Lebensweise der beiden Arten ist sehr ähnlich. Beide sind dämmerungs- und nachtaktive Lauerjäger. Das heißt, dass die Tiere nicht aktiv auf die Jagd gehen, sondern gut getarnt nur den Kopf aus einem Versteck heraus strecken. So warten sie geduldig darauf, dass sich ein Beutetier in ihre Biss-Reichweite begibt. Dieses wird blitzschnell gepackt und im typischen Würgegriff erstickt. Am Tage verstecken sich die Tiere meist in dichtem Laub, Baumstämmen oder sie kriechen in abgelegene Höhlen und warten auf die Dämmerung. Die Jungtiere sind noch ausgesprochen gute Kletterer, diese Fähigkeit stellt sich aber mit zunehmendem Alter immer weiter ein. Dann klettern sie nur noch sehr selten auf Bäumen oder Sträuchern, was sicherlich auch an der nicht zu verachtenden Größe und folglich dem hohen Gewicht der Tiere liegt. Sie verbringen im Alter eigentlich die gesamte Zeit ihres Lebens am Boden.

Da der natürliche Lebensraum der Tiere auf der Insel stark gestört ist und auch in immer größerem Umfang zerstört wird, wurde diese Art streng geschützt. Wahrscheinlich leben heute in den Terrarien von begeisterten Schlangenzüchtern mehr Exemplare, als in freier Natur. Deshalb wurden beide in den Anhang A des Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen, und genießen auch als Anhang A Art der europäischen Artenschutzverordnung den höchsten Schutzstatus.

 

African Stonechat - Afrikanischs Schwarzkehlchen

 

Madagaskarblatthühnchen Madagascar Jacana (Actophilornis albinucha)

 

Zwergelsterchen (Lonchura nana) Madagascar Munia

 

Madagaskar-Fruchttaube Madagascar Blue Pigeon             (Überspringen)

Die Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis), auch Blaue Madagaskar-Fruchttaube oder Rotschwänzige Blaue Fruchttaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Sie kommt ausschließlich auf Madagaskar vor. Die Madagaskar-Fruchttaube erreicht eine Körperlänge von 25 bis 28 Zentimetern und wiegt durchschnittlich 175 Gramm. Das Gefieder der Madagaskar-Fruchttaube ist kräftig schwarzblau und silbrig grau-blau. Der Schwanz ist im Verhältnis zur Körpergröße kurz. Die äußeren zwei Schwanzfedern sind dunkel und weisen einen roten Fleck an der Spitze auf. Die übrigen Schwanzfedern sowie die Oberschwanzdecken sind kräftig blutrot. Die Iris ist grüngelb mit einem roten äußeren Ring. Das Auge ist von einem breiten, unbefiederten roten Augenring umgeben. Der Schnabel ist grünlich und hellt zur Spitze hin gelblich auf. Die Füße und Beine sind dunkelrot.[oder Rotschwänzige Blaue Fruchttaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Sie kommt ausschließlich auf Madagaskar vor.

Madagaskar-Fruchttauben kommen nur im Osten von Madagaskar vor. Sie bewohnen dort ursprüngliche tropische Waldgebiete, besiedeln aber auch sekundäre immergrüne tropische Laubwälder. Die Art lebt paarweise oder in kleinen Trupps von bis zu 12 Vögeln. Es ist eine baumbewohnende Art, die sich von Früchten ernährt. Die Brutzeit fällt in den Zeitraum Juli bis März.

 

Blauer Seidenkuckuck Blue Coua (Coua caerulea)

 
Die Fossa (Cryptoprocta ferox)                       (Überspringen)

seltener auch Frettkatze genannt, ist eine auf Madagaskar endemische Raubtierart. Sie ist das größte Raubtier ihrer Heimatinsel und ernährt sich vorrangig von Primaten und anderen Säugetieren. Der Einzelgänger lebt in großen Revieren und zählt zu den gefährdeten Arten. Bei Fossas bilden heranwachsende Weibchen männliche Merkmale wie eine penisartige Klitoris aus, was sich bei ausgewachsenen Tieren wieder verliert; dieser Vorgang ist sonst von keiner anderen Säugetierart bekannt. Die systematische Stellung der Fossa war lange Zeit umstritten, nach molekularen Untersuchungen wird sie heute in die Madagassischen Raubtiere (Eupleridae) eingeordnet.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Fossas umfasste nahezu die gesamte Insel Madagaskar; entgegen früheren Vermutungen leben sie aber nicht auf der vorgelagerten Insel Sainte Marie. Sie bewohnen unterschiedliche Wälder, nämlich sowohl Regen- als auch Trockenwälder, und kommen auch in mit Bäumen bestandenen Savannengebieten vor. Gänzlich unbewaldete Gebiete wie das vom Menschen gerodete zentrale Hochland meiden sie jedoch oder benutzen sie höchstens als Durchzugsgebiete. Sie sind vom Meeresspiegel bis in 2600 Meter Seehöhe anzutreffen. Die menschliche Besiedlung hat ihr Verbreitungsgebiet allerdings stark verkleinert und zersplittert.

Fossas haben keinen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus, sie sind kathemeral. Das bedeutet, sie können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein. Üblicherweise halten sie zu den heißesten und kühlsten Perioden des Tages und der Nacht Ruhepausen ein. Als Ruheplätze dienen ihnen beispielsweise Höhlen oder selbstgegrabene Baue, etwa im Wurzelwerk großer Bäume; häufig ziehen sie sich jedoch auch in das Geäst zurück. Sie halten sich häufig am Boden auf, können jedoch auch ausgezeichnet klettern und größere Distanzen in den Bäumen springend zurücklegen, wobei ihnen ihr langer Schwanz als Balanceorgan dient. Am Boden bewegen sie sich eher auf den Zehen (digitigrad) fort, in den Bäumen hingegen eher sohlengängerisch (plantigrad).

Die Tiere sind territorial und leben außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch. Mit dem Sekret ihrer Duftdrüsen markieren sie ihr Revier, zu diesem Zweck reiben sie ihre Analregion am Boden oder auch an markanten Baumstämmen. Sie kommen in geringer Dichte vor; Berechnungen der Populationsdichte ergeben 0,18 bis 0,26 Tiere pro Quadratkilometer. Die Reviere sind sehr groß, bei Männchen können sie bis zu 26 Quadratkilometer und bei Weibchen bis zu 13 Quadratkilometer umfassen. Weibchen sind generell territorialer als Männchen, sie verteidigen ihr Revier vehement gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen. Männchen sind in Bezug auf das Revier variabler, ihr Territorium kann sich mit dem anderer Männchen oder Weibchen überlappen.

Fossas ernähren sich ausschließlich von Fleisch. Als größte Raubtiere Madagaskars stehen sie an der Spitze der Nahrungskette. Sie jagen ihre Beute sowohl am Boden als auch in den Bäumen und können dabei Tiere bis zur Größe des Larvensifakas, der die Hälfte ihres Gewichtes erreichen kann, erlegen. Einen wichtigen Bestandteil ihrer Nahrung bilden Lemuren. Neben Larvensifakas sind als Beutetiere auch Edwards-Sifakas, Fettschwanzmakis, Große Makis, Große Bambuslemuren und Wieselmakis bekannt. Einer Untersuchung im westlichen Madagaskar zufolge machen Feuchtnasenaffen 50 % der Nahrung aus – bei keinem anderen Raubtier spielen Primaten eine dermaßen wichtige Rolle in der Ernährung. Daneben stehen auch Igeltenreks und andere Säugetiere, darunter Votsotsas, auf ihrem Speiseplan, ebenso Reptilien und Frösche. Wirbeltiere machen insgesamt mehr als 90 % der Beute aus, der Rest sind Kleintiere wie Insekten. Manchmal kommen Fossas auch in die Nähe menschlicher Siedlungen, wo sie Geflügel und andere kleine Haustiere reißen.

Beutetiere werden mit den Krallen der Vorderpfoten niedergehalten und durch einen Biss in die Kehle oder den Nacken getötet. Es gibt Berichte, wonach sie Beutetiere manchmal ausweiden und die inneren Organe zuerst fressen.

 
Das Fingertier oder Aye-Aye (Daubentonia madagascariensis)    (Überspringen)

ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren. Es ist ein auf Madagaskar lebender, nachtaktiver Allesfresser, der durch das unter Primaten einzigartige Gebiss und die namensgebenden modifizierten Finger charakterisiert ist. Es ist der einzige lebende Vertreter der Familie der Daubentoniidae, eine zweite Art, das Riesenfingertier (Daubentonia robusta), ist ausgestorben.

 

Die Bewohner Madagaskars haben je nach Region und Kultur unterschiedliche Auffassungen vom Fingertier. Teils wird es als gutes Omen, teils als böser Geist angesehen und bei einer Begegnung nach Möglichkeit getötet. Häufig werden ihnen magische Fähigkeiten zugeschrieben. Speziell um die „guten Fingertiere“ ranken sich einige Legenden. So gibt es die Geschichte, dass die Fingertiere jedem Menschen, der im Wald schläft, ein Kissen aus Gras herstellen. Sollte jemand dieses unter seinem Kopf finden, wird ihm bald großer Reichtum zukommen, wer das Kissen allerdings unter seinen Füßen findet, der wird bald den magischen Kräften eines Zauberers zum Opfer fallen. Einige Madagassen glauben, dass jeder, der ein Fingertier tötet, innerhalb eines Jahres sterben wird. Darum lassen sie Tiere, die unbeabsichtigt in Fallen gerieten, schnell frei.

Fingertiere sind nachtaktive Baumbewohner, tagsüber schlafen sie in selbstgemachten Nestern. Diese Nester werden im dichten Blätterwerk errichtet, sie befinden sich meist in 10 bis 15 Metern Höhe und haben einen Durchmesser von rund 50 Zentimetern. Es sind eiförmige Gebilde aus Blättern und Zweigen, die oben verschlossen sind und einen seitlichen Eingang aufweisen. Die Anfertigung eines Nestes nimmt rund 24 Stunden in Anspruch. Jedes Fingertier hat mehrere Nester in seinem Revier, es gibt die Beobachtung eines Tieres, das in vier Wochen sieben verschiedene Nester benutzte.

 

Schon 30 Minuten vor Sonnenuntergang können die ersten Fingertiere ihre Nester verlassen – Männchen etwas früher als Weibchen – und sie kehren erst bei Sonnenaufgang an ihre Schlafplätze zurück. Über 80 % ihrer Zeit verbringen sie mit der Fortbewegung und der Nahrungssuche, andere Aktivitäten sind die Körperpflege und Ruhephasen. Mehrmals in der Nacht durchsuchen sie ihr Fell mit den verlängerten Fingern nach Parasiten, dieser Vorgang kann bis zu 30 Minuten dauern. In den Ruhephasen setzen sich die Tiere hin, sie bleiben aber aufmerksam und schlafen nicht ein. Diese Ruhephasen können bis zu zwei Stunden dauern.

Kratzspuren von einem Fingertier, das wir leider nicht sahen.
 
Der Braune Maki (Eulemur fulvus)                                (Überspringen)

ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren (Lemuriformes). Der Sanford-Maki, der Rote Maki, der Rotstirnmaki, der Weißkopfmaki, der Weißkragenmaki und der Halsbandmaki, die früher allesamt als seine Unterarten klassifiziert wurden, gelten heute als selbstständige Arten.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten der Großen Makis sind bei den Braunen Makis die Geschlechter annähernd gleich gefärbt. Das Fell ist an der Oberseite einheitlich grau oder graubraun, die Unterseite ist grauer und heller. Das Gesicht, die langgestreckte Schnauze und die Oberseite des Kopfes sind schwarz, bei den Weibchen allerdings etwas heller. Die Augenbrauen und die Büschel um die Ohren sind etwas heller gefärbt, die Augen sind orange-rot. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 43 bis 50 Zentimetern, der lange, am Ende buschige Schwanz misst 42 bis 51 Zentimeter. Das Gewicht dieser Tiere beträgt 2 bis 3 Kilogramm.

 

 

Braune Makis leben in den nördlichen und östlichen Regionen Madagaskars, eine eingeführte Population bewohnt daneben die Insel Mayotte. Auf Madagaskar ist ihr Verbreitungsgebiet heute in drei große Teile aufgespalten: eine Population im Osten, die vorwiegend in Regenwäldern vorkommt, eine im Nordwesten nördlich des Flusses Betsiboka und eine im Norden in der Region Sambirano. Im Westen und Norden sind trockene Laubwälder ihr Lebensraum. Kleine Populationen in Waldfragmenten zwischen den großen Lebensräumen deuten darauf hin, dass ihr Verbreitungsgebiet früher zusammenhängend war.

Diese Primaten sind Baumbewohner, die kaum auf den Boden kommen. Sie sind kathemeral, das heißt, sie können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein. Der Grad ihrer Nachtaktivität hängt vom Mondstand ab, in mondhellen Nächten sind sie aktiver.

Sie leben in Gruppen von 3 bis 12 (durchschnittlich 8 bis 9) Tieren, die Gruppen setzen sich aus mehreren ausgewachsenen Männchen und Weibchen sowie den Jungtieren zusammen. Auf Mayotte sind die Gruppen größer, hier wurde eine Gruppe von 29 Tieren beobachtet. Innerhalb einer Gruppe gibt es keine erkennbare Rangordnung. Die Größe der Reviere hängt stark vom Lebensraum ab und variiert von 7 bis 20 Hektar.

 

Ihre Nahrung besteht aus Blättern, Knospen, Blüten und Früchten, manchmal auch aus Insekten. Die Zusammensetzung der Nahrung variiert und hängt vom Lebensraum und von der Jahreszeit ab.

 

Die Paarung erfolgt im Mai oder Juni, nach einer rund 120-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im September oder Oktober üblicherweise ein einzelnes Jungtier zur Welt, manchmal auch Zwillinge. Die Jungtiere werden nach vier bis fünf Monaten entwöhnt und mit rund eineinhalb Jahren geschlechtsreif.

 
Der Rotstirnmaki (Eulemur rufifrons)                             (Überspringen)

ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren (Lemuriformes). Im Jahr 2001 wurde er als eine vom Braunen Maki eigenständige Art mit dem wissenschaftlichen Namen Eulemur rufus anerkannt, 2008 wurde diese Art von R. Mittermeier et al. anhand morphologischer und genetischer Unterschiede in zwei Arten, den Roten Maki (der den Namen Eulemur rufus beibehielt) und den Rotstirnmaki (der jetzt den Namen Eulemur rufifrons trägt) geteilt.

 

Diese Primaten sind ausgesprochene Baumbewohner, die selten auf den Boden kommen. Im Geäst bewegen sie sich vierbeinig oder springend fort. Sie sind kathemeral, das heißt sie haben keinen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus und können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein.

 

Rotstirnmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 35 bis 48 Zentimetern, der Schwanz ist mit 45 bis 55 Zentimetern deutlich länger als der Rumpf. Das Gewicht beträgt 2 bis 2,8 Kilogramm. Das Fell dieser Tiere ist am Rücken graubraun bis rotbraun und am Bauch hellgrau gefärbt, die Gliedmaßen sind manchmal deutlich brauner als der Rumpf. Die langgestreckte Schnauze, der Bereich um die Augen und die Mitte der Stirn sind schwarz gefärbt, über den Augen, an den Backen und am Hals befinden sich weißgraue Flächen. Die namensgebende Rotfärbung der Oberseite des Kopfes haben nur die Männchen, bei den Weibchen ist dieser Bereich grau gefärbt. Darüber hinaus sind die Backenhaare bei den Männchen deutlich buschiger als bei den Weibchen.

 

Rotstirnmakis kommen nur auf Madagaskar vor, sie haben ein zweigeteiltes Verbreitungsgebiet. Zum einen leben sie an der Ostküste der Insel von den Flüssen Onive und Mangoro südwärts bis zum Andringitra-Bergland.

Zum anderen bewohnen sie die Westküste, hier sind sie vom Fluss Fiherenana bei Toliara im Süden bis zum Fluss Tsiribihina im Norden beheimatet – nördlich des Tsiribihina leben die Roten Makis. Ihr Lebensraum sind Regenwälder im Osten und trockene Laubwälder im Westen.

 

Sie leben in Gruppen von 4 bis 18 (durchschnittlich 8 bis 10) Tieren zusammen, Gruppen setzen sich aus mehreren Männchen und Weibchen und den gemeinsamen Jungtieren zusammen. Innerhalb der Gruppe gibt es keine erkennbare Rangordnung.

 

Die Größe der Reviere und die Länge der Tagesstreifzüge ist je nach Lebensraum und Jahreszeit sehr variabel. Während der Regenzeit in den westlichen Wäldern bewohnt eine Gruppe oft nur 1 Hektar und bewegt sich am Tag nicht mehr als 125 bis 150 Meter, in der Trockenzeit steigt die Größe des Streifgebietes auf 12 bis 15 Hektar. In den östlichen Regenwäldern sind die Reviere viel größer, sie können bis zu 100 Hektar umfassen, und die Länge der Tagesstreifzüge kann bis zu 2000 Meter betragen. Die Streifgebiete verschiedener Gruppen überlappen einander, mit lauten Schreien machen sich die Gruppen aufeinander aufmerksam, um direkte Begegnungen zu vermeiden. Kommt es doch zu einer Begegnung, verläuft diese häufig friedlich, es kann aber auch zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen.

 

Früchte machen den Hauptbestandteil der Nahrung aus. Im Westen spielen zusätzlich Blätter, Knospen, Blüten und andere Pflanzenteile eine wichtige Rolle. Tiere an der Ostküste fressen weniger Blätter, vielmehr nehmen sie häufiger Pilze und Kleintiere wie Insekten und Tausendfüßer zu sich.

 

Die Fortpflanzung ist saisonal: nach einer rund 120-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im September oder Oktober meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter, später reitet es auf ihrem Rücken. Mit drei Monaten bewegt sich das Junge selbstständig fort, die Geschlechtsreife tritt mit zwei bis drei Jahren ein.

 

Der Diademsifaka (Propithecus diadema)                 (Überspringen)

ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen innerhalb der Lemuren. Diademsifakas zählen zu den buntesten Lemurenarten. Ihr Fell ist lang und seidig, die Färbung einzelner Tiere kann beträchtlich voneinander abweichen. Generell ist der Kopf weiß, an der Oberseite des Kopfes befindet sich ein schwarzer Fleck, der sich bis zum Nacken erstreckt. Das Gesicht ist unbehaart und ebenfalls schwarz, die Augen sind rotbraun.

Die Schultern und der obere Teil des Rückens sind schwarz oder dunkelgrau, der Rücken wird nach hinten hin hellgrau bis weißlich, der Schwanz ist weiß. Ebenfalls weiß oder hellgrau sind die Brust und der Bauch. Die Arme und Beine sind orange bis goldgelb gefärbt, die Hände und Füße schwarz. Im Süden des Verbreitungsgebietes sind die Tiere manchmal deutlich dunkler, so ist der Kopf bis einen weißen Stirnfleck dunkelgrau oder schwarz. Ob es sich dabei um eine eigene Unterart handelt, ist noch nicht geklärt.

 

Diademsifakas erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 55 Zentimetern, der Schwanz misst 44 bis 50 Zentimeter. Das Gewicht der Tiere beträgt 5 bis 8 Kilogramm, damit sind sie die größten Sifakas und die zweitgrößten lebenden Lemuren nach dem Indri.

Diese Primaten sind tagaktive Baumbewohner. Sie bewegen sich senkrecht kletternd und springen fort, kommen manchmal aber auch auf den Boden. Sie leben in Gruppen von bis zu acht Tieren, diese Gruppen setzen sich aus mehreren Männchen und Weibchen sowie dem gemeinsamen Nachwuchs zusammen. Gruppen bewohnen Reviere von 25 bis 60 Hektar, die mit Drüsensekreten markiert werden. Die Länge der täglichen Streifzüge beträgt rund 500 bis 1700 Meter. Die Gruppenmitglieder kommunizieren mit Lauten untereinander, Laute werden aber kaum zum Anzeigen des Territoriums verwendet. Die Gruppen werden von den Weibchen dominiert, häufig bildet eine Familie naher verwandten Weibchen den Kern der Gruppe.

Die Nahrung der Diademsifakas besteht aus Blättern, Früchten, Samen und Knospen; am Boden fressen sie heruntergefallene Früchte, Pilze und manchmal Erde.

Nach einer rund 170- bis 180-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen im Juni meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Diese klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter und reitet später auf ihrem Rücken. Nach sechs Monaten werden die Jungtiere endgültig entwöhnt. Beim Eintreten der Geschlechtsreife müssen die Männchen ihre Geburtsgruppe verlassen, die Weibchen verbleiben meist darin.

 

Wollmakis (Avahi)                                          (Überspringen)

sind eine Primatengattung aus der Familie der Indriartigen innerhalb der Lemuren. Es sind kleine, nachtaktive Tiere, die in Familiengruppen leben und sich vorwiegend von Blättern ernähren. Es werden neun Arten unterschieden.

 

Wollmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 25 bis 30 Zentimetern, der Schwanz misst 30 bis 37 Zentimeter und ihr Gewicht beträgt 0,6 bis 1,6 Kilogramm. Benannt sind sie nach dem dichten, wolligen Fell.

 

Dieses ist an der Oberseite rotbraun bis graubraun und an der Unterseite meist hellgrau gefärbt. Der Schwanz ist meist rötlicher als der Rumpf und die Innenseite der Schenkel ist weißlich. Die Hinterbeine sind deutlich länger als die Vorderbeine. Der Kopf ist rundlich, die Schnauze ist kurz. Das Gesicht ist mit kurzen Haaren bedeckt, die durch die Form und manchmal auch durch die Färbung mit dem übrigen Fell kontrastieren und so für ein maskenartigen Aussehen sorgen. Die Augen sind groß, rundlich und oft mit dunklen Augenringen umgeben – was zusammen mit der Gesichtsmaske ein eulenartiges Aussehen hervorruft.
 

Die Ohren sind klein und teilweise im Fell verborgen. Mit einer Körperlänge von 30 bis 45 cm und einem Gewicht von 600 bis 1200 g sind Wollmakis die kleinsten Vertreter ihrer Familie. Ihr Fell ist dicht und wollig und meist grau, die Gliedmaßen sind weiß und der lange Schwanz orange gefärbt. Sie haben einen runden Kopf mit kurzer Schnauze, die Ohren sind im Fell verborgen.

 

Wie alle Lemuren kommen Wollmakis nur auf Madagaskar vor. Sie bewohnen sowohl die Trockenwälder im Westen als auch die Regenwälder im Osten der Insel und sind oft häufiger in Sekundärwäldern zu finden.

Im Gegensatz zu den übrigen Indriartigen sind die Wollmakis nachtaktiv, gehen aber im Gegensatz zu den anderen nachtaktiven Lemuren gemein-schaftlich auf Nahrungssuche. Sie halten sich meist auf den Bäumen auf, wo sie sich senkrecht kletternd und springend fortbewegen. Tagsüber schlafen sie nahe zusammengedrängt im Geäst oder auf Astgabeln, im Gegensatz zu anderen nacht-aktiven Lemuren suchen sie keine Baumhöhlen auf und errichten keine Blätternester.

Sie leben in Familiengruppen, die sich aus einem ausgewachsenen, monogamen Paar und den gemeinsamen Nachwuchs zusam-mensetzen und bis zu fünf Tiere umfassen können.

Es sind territoriale Tiere, die Reviere umfassen rund 1 bis 2 Hektar und werden mit Rufen gegenüber anderen Gruppen markiert.

 

Wollmakis ernähren sich in erster Linie von Blättern, in geringem Ausmaß nehmen sie auch Früchte, Knospen und anderes pflanzliches Material zu sich. Wie viele andere blätterfressende Säugetiere brauchen sie lange Ruhepausen, um den niedrigen Nährwert ihrer Nahrung zu kompensieren. Der Nahrungskonkurrenz zu den häufig sympatrisch auftretenden Wieselmakis gehen sie dadurch aus dem Weg, dass sie seltener auftretende Pflanzenarten fressen, deren Standorte sie sich offensichtlich merken und die auch verteidigt werden.

 

Die Paarung erfolgt im April oder Mai, im September oder Oktober bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses wird von der Mutter während ihrer Streifzüge mitgetragen und nicht an einer geschützten Stelle abgelegt. Nach rund sechs Monaten wird das Junge entwöhnt, nach einem bis zwei Jahren verlässt es seine Geburtsgruppe.,

 
Fettschwanzmakis (Cheirogaleus)                    (Überspringen)

Die Fettschwanzmakis (Cheirogaleus) sind eine Primatengattung aus der Familie der Katzenmakis (Cheirogaleidae). Die Gattung umfasst derzeit sieben Arten, von denen fünf in jüngster Zeit als eigenständig anerkannt wurden und kaum bekannt sind.

Fettschwanzmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 17 bis 26 Zentimeter, der Schwanz wird 18 bis 28 Zentimeter lang. Das Gewicht ist starken saisonalen Schwankungen unterzogen und variiert zwischen 200 und 600 Gramm. Damit sind sie die größten Vertreter der Katzenmakis. Ihr Fell ist weich und seidig, es ist an der Oberseite grau oder rotbraun und an der Unterseite gelblich-weiß gefärbt. Kennzeichnend sind die großen, mit dunklen Ringen umgebenen Augen sowie die kleinen, dünnen Ohren. Der Schwanz ist buschig behaart und wird als Fettspeicher eingesetzt, daher auch der Name der Tiere.

Fettschwanzmakis sind nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in Baumhöhlen oder im Pflanzendickicht, in der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche. Dabei halten sie sich meist auf den Bäumen auf und bewegen sich auf allen vieren fort. Sie leben in Familiengruppen, die sich aus einem ausgewachsenen Paar und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen, die Partner teilen sich Territorien und Schlafplätze, gehen aber häufig getrennt auf Nahrungssuche. Ihre Streifgebiete sind mit rund 200 Metern Durchmesser relativ klein.

Eine Besonderheit der Fettschwanzmakis ist ihr regelmäßiger obligater Winterschlaf während der Trockenmonate. In der Zeit von November bis März legen sie an Gewicht zu, wobei vorrangig der Schwanz als Fettspeicher dient. In der Trockenzeit (April bis Oktober) fallen sie in einen Winterschlaf. Dazu ziehen sie sich oft in hohle Baumstämme oder andere Unterschlupfe zurück. Während dieser Zeit leben sie von den Reserven in ihrem Schwanz, ihr Gewicht kann sich dabei nahezu um die Hälfte verringern. Auch die Körpertemperatur wird während dieser Zeit nicht auf einem stabilen Niveau gehalten, sondern passt sich der Außentemperatur an. Unterbrochen wird dieser Winterschlaf von typischen kurzen Aufbauwachphasen (Arousals), die typisch sind für alle echten Winterschläfer.

 

Ihre Nahrung besteht in erster Linie aus Früchten, daneben nehmen sie auch Blüten, Nektar und Insekten zu sich.

Die Paarung erfolgt unmittelbar nach dem Winterschlaf, im Oktober oder November. Trotz der monogamen Lebensweise ist zumindest von einer Art, dem Westlichen Fettschwanzmaki bekannt, dass sich das Weibchen häufig mit anderen Männchen fortpflanzt. Nach einer rund 60- bis 70-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen zwei oder drei Jungtiere zur Welt. Diese kommen behaart und gut entwickelt zur Welt und sind bereits mit 45 Tagen entwöhnt und mit zwei Jahren geschlechtsreif. Die Lebenserwartung der Fettschwanzmakis kann in menschlicher Obhut 20 Jahre betragen.

 
Indri (Indri indri)                             (Überspringen)

ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen (Indriidae). Er ist der größte lebende Lemur und lebt im nordöstlichen Madagaskar.

 

Indris erreichen eine Kopfrumpflänge von 64 bis 90 Zentimetern, der Schwanz ist nur ein Stummel von 4 bis 5 Zentimetern Länge – sie sind damit die einzigen stummelschwänzigen Lemuren. Ihr Gewicht beträgt 6,5 bis 9,5 Kilogramm. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, die erste Zehe ist groß und opponierbar. Ihr Fell ist sehr dicht und weiß-grau-schwarz gemustert, wobei die Fellzeichnung variieren kann. Tiere im Süden sind eher weißlich, während Tiere im Norden des Verbreitungsgebiets eher schwarz sind. Der Kopf, die Ohren und der Rücken sind normalerweise bei allen Indris schwarz. Das Gesicht ist durch die großen, buschigen Ohren und die kleine, nahezu unbehaarte Schnauze gekennzeichnet.

Indris leben wie alle Lemuren nur auf Madagaskar, ihr Verbreitungsgebiet umfasst die nordöstlichen Teile der Insel. Ihr Lebensraum sind Regenwälder, sie kommen bis in 1800 Meter Seehöhe vor, bevorzugen jedoch Regionen unter 1000 Metern.

 

Indris sind Baumbewohner, die nur gelegentlich auf den Boden kommen. Im Geäst bewegen sie sich mit ihren kräftigen Hinterbeinen senkrecht kletternd und springend fort. Am Boden bewegt er sich wie alle Arten der Familie der Indris mit den Hinterbeinen hüpfend fort, wobei er die kurzen Arme nach oben streckt. Sie sind die tagaktivsten aller Lemuren und bewegen sich in der Nacht nur bei sehr schlechtem Wetter oder beim Angriff eines Räubers. Auf den Bäumen sieht man sie oft beim Sonnenbaden, wobei sie sich auf Astgabeln ausbreiten. Sie leben in kleinen Gruppen von zwei bis fünf Tieren zusammen, normalerweise ein monogames Paar mit ihrem Nachwuchs.

Das Weibchen ist dominant und hat bei Nahrungsquellen den Vorzug. In der Regel suchen sie nur nach dem Tod des Partners einen neuen. Sie bewohnen ein festes, rund 17 bis 40 Hektar großes Territorium, das die Männchen mit Duftdrüsen markieren. Die täglichen Streifgebiete sind rund 770 Meter lang. Typisch für die Indris sind die lauten Morgengesänge zur Reviermarkierung oder -verteidigung. Diese Gesänge, die meist zwischen 7.00 und 11.00 Uhr erklingen, werden von beiden Partnern im Duett vorgetragen und sind 2 Kilometer weit hörbar.

 

Indris ernähren sich vorwiegend von Blättern, in geringerem Ausmaß fressen sie auch Früchte und Blüten. Sie kommen manchmal auf den Boden, um Erde zu fressen, vermutlich hilft dies, die in den Blättern vorhandenen Giftstoffe abzubauen. Wie viele andere blätterfressende Säugetiere kompensieren sie den niedrigen Nährwert ihrer Nahrung mit langen Ruhepausen.

Alle zwei bis drei Jahre bringt das Weibchen nach vier- bis fünfmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Junge klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter und später an deren Rücken. Mit ungefähr sechs Monaten wird es entwöhnt. Mit rund acht Monaten ist es selbstständig, bleibt aber noch über ein Jahr bei der Familie. Erst mit sieben bis neun Jahren werden Weibchen geschlechtsreif. Über die Lebenserwartung ist nichts bekannt.

Das Wort Indri bedeutet „da ist es“, offensichtlich ein Missverständnis zwischen westlichen Forschern und der madagassischen Bevölkerung, in deren Sprache das Tier Babakoto heißt. Die eheliche Treue, das gesangartige Schreien und das Verhalten beim Sonnenbaden haben zu allerlei Aberglauben geführt. So verehren die Tiere nach Meinung der Madagassen die Sonne. Auch sollen die Seelen Verstorbener in den Tieren weiterleben. Diese Ansicht hat die Indris bis vor kurzem vollständig vor der Bejagung geschützt.

 

Die Vernichtung des Lebensraums stellt heute die Hauptbedrohung des Indris dar. Darüber hinaus lässt er sich nicht in menschlicher Obhut halten, sodass Nachzuchtprogramme unmöglich sind. In Schutzgebieten scheint allerdings ein Überleben der Spezies in kleinem Ausmaß gesichert.

Es war einer der emotionalsten Momente der Reise. Ich stand unter einem Baum, auf den die Indris saßen und ihren Territorialruf trompeteten. Ich konnte sie nicht sehen, war aber so fasziniert von den mark-durchdringenden Schreien, dass ich mit meinen Blackberry die Laute aufnahm.

Die Sequenz diente dann lange Zeit als mein Klingelton und erschreckte so manchen Kollegen, der mein Handy klingeln hörte. Am nächsten Tag, als Toma dann auch wieder mit auf Pirsch war, wollten die Indris dieses Schauspiel nicht wiederholen. Doch als ich vom Blackberry die Aufnahme von gestern mit den Rufen der anderen Indris abspielte, gab es kein Halten mehr, und das Geschrei zur Verteidigung des Trritoriums setzte ein. Toma war genauso beeindruckt.

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