Reisebericht vom 12.08.2011 bis 7.09.2011

 

Tag 10 Mittwoch 23.08.2011 Baobaballee        Alle Bilder der Fahrt bis zur Baobaballee
  • Warten an der Fähre, LKW
  • Lange Autofahrt mit wenig Stopps
  • Staubige rote Erde
  • Viele bunte Familiengräber
  • Halt in einer Stadt zum Mittagessen
  • Umbettung – Jungen rennen durch die Stadt
  • Liebes –Baobab
  • Sonnenuntergang
  • Chez Maggie- gutes Hotel

Das ist alles, was ich an diesem Tag, und das nachträglich, ins Tagebuch geschrieben habe. Da ich beim Fotografieren nicht so faul war, hier zumindest der Fotobericht des Tages.

Wir warten auf die Fähre, um den Manambolo - Fluß zu überqueren.
Die Straßen / Wege waren festgefahrene Feldwege, und der rote Staub bedeckte nach kurzer Zeit unser Auto. (passend zur Farbe des Jeeps)
Sie wollen auf die andere Seite

Viele Ochsenkarren und Rinderherden kreuzten unseren Weg, andere Fahrzeuge so gut wie keine.

Die Landschaft war ausgetrocknet, sodass die Rinder meist unterernährt aussahen. Doch die Rinderherden sind der Reichtum der Madagassen.

Der Trockenheit und dem Dreck zum Trotz blühten schöne Blumen am Straßenrand.

Wir passierten die ersten Baobab - Bäume.

Auf unserer Fahrt passierten wir immer wieder Grabstätten. Anhand der Bilder auf den Gräbern kann man erkennen, welchen Beruf der Tote oder seine Familie ausgeübt hat. In diesem Fall war es ein Besitzer von Kühen.

Es sind Familiengräber, wo alle Verwandten beigesetzt werden, auch wenn diese weit weggezogen sind, wird alles daran gesetzt, die Gebeine der Toten in das Familiengrab zu überführen. Dazu finden Feste statt und der Aufwand zur Überführung und der Organisation der Feierlichkeiten ist enorm. Ein solches Ereignis fordert von allen Familienmitgliedern einen finanzieller Beitrag, aber auch persönliches Erscheinen, was mitunter mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann, um an den Ort des Familiengrabes zu reisen.

Um die Anfahrt und Überführung zu erleichtern, wird vom Schamanen meist die Trockenzeit für ein solches Ereignis festgelegt, da in der Regenzeit das Reisen in bestimmten Regionen oft unmöglich ist. Da wir zur Trockenzeit in Madagaskar waren, sahen wir viele Überführungen und Totenfeiern während unserer Reise. (Über den Totenkult habe ich ausführlich im ersten Fotobuch geschrieben.) Die Madagassen reisen nicht so komfortabel wie wir. Die Pick-ups waren voll bepackt, unten mit Menschen, oben mit Gepäck. Wenn es Überführungen waren, dann befand sich meist noch der Sarg auf dem Dach des Wagens. Der Pick-up hat zwar eine natürliche Lüftung, bei dem staubigen Wegen ein zweifelhafter Komfort. Da ist die madagassische Gesichtsmaske bestimmt eine prima Alternative, sowohl gegen Sonne, Fahrtwind und Dreck. Man wäscht sie ab und das Gesicht ist wieder wie ein Kinderpopo.

Doch auch hier gilt die Devise: "Besser schlecht gefahren, als ewig gelaufen."

Was man hier sieht, ist Teil einer Totenumbettungsfeier.

Die Gebeine der Toten wurden aus dem Grab geholt und werden in neue Leichentücher gebettet. Während der Feier werden die Gebeine durch das Dorf / die Stadt getragen und dem Toten werden die Neuigkeiten aus städtischen und Familienleben erzählt. Das geht mit Tam-Tam und sehr laut vor sich.
Wir saßen übrigens gerade im besten Restaurant der Stadt beim Mittagessen.

Beim Mittagessen in der Stadtmitte, ganz in der Nähe des Basars, konnten wir die Menschen hautnah beobachten.
Den zweiten Fluss auf unserem Weg überquerten wir gleich nach dem Mittagessen. Hier mussten wir warten, bis sich genug Autos und Passagiere für Fähre eingefunden hatten.

 An der Anlegestelle befand sich auch eine "Wäscherei", die bei dem Staub gut zu tun hatten.

Die Jungen erinnerten uns an unsere eigene Fahrt auf dem Manambolo.

 Jedes Fleckchen Schatten wird in der Mittagssonne genutzt, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen.

Am Fähranleger: Warten, dass die Fähre kommt, auf Arbeit, dass es später wird...

Jeder Zentimeter wird auf der Fähre genutzt. Mit uns reiste auch ein Schmetterling.

Auf der Fähre

 

 

 

 

Wir verlassen die Fähre. Die Kleine war in der Mittagshitze während der Fahrt eingeschlafen.

Im Himmel (oben) und auf Erden (unten)

Wir erreichten die Baobaballee zu Fuß. Kurz nach dem wir uns den Liebes -Naobab angeschaut hatten.

Das letzte Wegstück liefen wir, da wir noch ausreichend Zeit hatten bis zum Sonnenuntergang, den wir mit vielen Touristen erwarteten, die hierher aus der entgegengesetzten Richtung gekommen waren, aus dem etwa 5 Kilometer entfernten Belo Sur, wo wir heute übernachten werden.

Die Schatten sind schon sehr lang. Die Sonne neigt sich dem Horizont entgegen.

Eine solche Sehenswürdigkeit eröffnet hervorragende Möglichkeiten für ein Business. Die örtliche Bevölkerung profitiert davon.

Das Schwierigste bei der Gestaltung dieses Buches war es, aus den fast 400 Bildern des Sonnenuntergangs und der Baobaballee die Wenigen, die Besten auszuwählen, die jetzt hier zu sehen sind.

Oft sind es nur Farbnuancen, die bei der Bearbeitung mit Photoshop entstanden, als ich die Farbe des Orginalbildes mit Autokorrektur veränderte.

Es ist aber auch ein einmaliger schöner Ort, die Baobaballee, um den Sonnenuntergang zu erleben. Da wir diesen bestimmt kein zweites Mal dort erleben werden, habe ich so viel wie möglich Aufnahmen gemacht.
Die Panoramabilder sind im Nachhinein aus vielen Einzelaufnahmen mit Photoshop zusammengesetzt wurden.

Alle Bilder vom Sonnenuntergang

Afrikanischer Affenbrotbaum aus der Wikipedia                    (überspringen)

Bilder Baobabbäume

Der Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata), auch Afrikanischer Baobab (von arabisch bu-hubub) genannt, zählt zur Unterfamilie der Bombacoideae in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Er gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrika.

Der wissenschaftliche Gattungsname ehrt den europäischen Entdecker des Baums, den französischen Naturforscher Michel Adanson, der im 18. Jahrhundert in Saint-Louis den ersten Botanischen Garten Senegals anlegte. Das Artepitheton digitata spielt auf die Form der Blätter an, die sich aus fünf bis neun Einzelblättchen zusammensetzen, welche entfernt an die Finger einer menschlichen Hand erinnern.

Der Affenbrotbaum zeichnet sich durch einen relativ kurzen, extrem dicken Stamm aus. So steht in Südafrika im Letaba-Distrikt ein Affenbrotbaum, der bei einer Höhe von 19 Metern einen Stammdurchmesser von 10,64 Metern aufweist. Bemerkenswerterweise werden diese Ausmaße allein durch primäres Dickenwachstum erreicht. In Ostafrika treten sehr häufig flaschenförmige Stammformen auf, bei denen sich der Stamm abrupt in wenigen Metern Höhe stark verjüngt.

Die Baumkrone besteht aus kräftigen, oft unförmig erscheinenden Ästen, die eine weit ausladende Krone bilden. Im unbelaubten Zustand erinnert die Astkrone an ein Wurzelsystem, was zu der Legende beigetragen hat, der Affenbrotbaum sei ein vom Teufel verkehrt herum gepflanzter Baum.

Der Stamm ist häufig tief gefurcht oder weist kehlige Vertiefungen auf. Die graubraune bis graue Rinde ist zwischen fünf und zehn Zentimeter dick. Deshalb kann der Baum kleinere Buschbrände relativ unversehrt überstehen. Sie ist außen hart und innen faserig. Junge Bäume haben zuerst eine Pfahlwurzel. Mit zunehmendem Alter des Baumes entwickelt sich ein Lateralwurzelsystem, das bis in 1,8 Meter Tiefe reicht. In horizontaler Richtung erstreckt sich das Wurzelsystem weiter als die Baumhöhe.

Bei Baobabs werden entsprechend der Stammform vier Entwicklungsphasen unterschieden: schmale Schösslinge, Kegelförmige, Flaschenförmige, und Alte. Schösslinge (bis 10–15 Jahre) wachsen zunächst ohne ausgeprägtes Dickenwachstum zu einer Höhe von vier bis sechs Metern heran, die Äste ragen spitzwinklig nach oben. Auf geeigneten Standorten wachsen sie anfangs jährlich zwischen 80 und 100 Zentimetern. Dann schwillt der Stamm zu einer Kegelform an (bis 60 bis 70 Jahre), wird 5 bis 15 Meter hoch und bis zu 7 Metern dick, und der Baum blüht erstmalig. In einem Alter von 30 bis 40 Jahren beginnen die Äste rechtwinklig vom Stamm weg zu wachsen und nehmen ab diesem Zeitpunkt in ihrem Längenwachstum deutlich zu. Danach ist der Baum mit 10 bis 20 Metern in der Höhe ausgewachsen, der Stamm nimmt in der Dicke nur langsam zu und entwickelt eine Flaschenform (200-300 Jahre). Ein Baum kann im Alter von einhundert Jahren bereits einen Stammdurchmesser von vier bis fünf Metern erreicht haben. Schließlich entwickelt der Baum eine ausladende Krone und wächst nur noch sehr langsam in die Breite, hohle und mehrfache Stämme sind häufig zu finden (bis 800 Jahre).
Der Affenbrotbaum ist ein periodisch laubabwerfender Baum. Die Laubblätter erscheinen im Frühsommer kurz vor dem Beginn der Regenzeit und entwickeln sich vollständig innerhalb von vier Wochen. Bleibt der Regen aus oder ist die Regenmenge sehr gering, verzögert sich die Blattentwicklung.
Affenbrotbäume treiben zuerst Blätter von einfacher elliptischer Form aus, die jedoch sehr frühzeitig wieder abgeworfen werden. Ihnen folgen glänzend grüne Laubblätter, die fünf- bis neunteilig sind. Sie haben einen Durchmesser von etwa 20 Zentimetern und sind an den Zweigen wechselständig angeordnet.

Das Alter, in dem der Baum das erste Mal Blüten ansetzt, ist abhängig von seinem Verbreitungsgebiet. In Westafrika blüht der Affenbrotbaum das erste Mal im Alter von acht bis zehn Jahren, in Ost- und Südafrika erst, wenn der Baum mindestens 16 Jahre alt geworden ist.

Der Blütenansatz erfolgt vier Wochen nach der Blattentwicklung. Die Hauptblütezeit beträgt vier Wochen, die einzelne Blüte blüht dagegen nur 24 Stunden. In dieser Zeit ist sie für etwa 16 bis 20 Stunden bestäubungsfähig.
Die sehr großen Blüten sind von wachsig-weißer Farbe und hängen an langen Stielen von den Blattachseln herab. Sie bestehen aus fünf Kronblättern, die sich ein wenig überlappen und 4,5 bis 5 Zentimeter breit und 12 Zentimeter lang sind. Jede Blüte beinhaltet 720 bis 1.600 Staubblätter, die an ihrer Basis zu einer 1,5 bis 4,5 Zentimeter langen Röhre zusammengewachsen sind. Auch hier zeigen sich geografische Unterschiede. In Ost- und Südafrika ist der Stiel lediglich 20 Zentimeter lang, in Westafrika dagegen bis zu 90 Zentimeter.

Die für Menschen auf Grund ihres süßlichen Aasgeruches unangenehm riechenden Blüten öffnen sich ab dem späten Nachmittag und sind am nächsten Morgen ganz offen. Während der Nacht werden sie durch Flughunde wie Palmen- und Nilflughund bestäubt. Auch der Großohr-Riesengalago, der Senegal-Galago und verschiedene Nachtfalter besuchen die Blüten und tragen in kleinerem Umfang zur Bestäubung bei
Nach der Bestäubung entwickeln sich an den langen Stielen innerhalb von acht Monaten Kapseln, die je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich geformt sind. Bei in Angola verbreiteten Affenbrotbäumen ist die Frucht von länglicher Form. In den anderen natürlichen Verbreitungsgebieten ist die Frucht eher ei- bis kugelförmig. Die an Stielen herunterhängenden Früchte erreichen eine Länge zwischen 25 und 40 Zentimetern. Sie verfärben sich während des Reifungsprozesses von grün über gelb in ein Graubraun.

Das auch für den Menschen essbare Fruchtfleisch ist weiß, schmeckt aufgrund des Vitamin C-Gehalts säuerlich und ist von einer Konsistenz, die in etwa an feste, brüchige Watte erinnert, aus der die Samen herausgebrochen werden können.
Im Fruchtfleisch eingebettet sind die Samen der Früchte, die gleichfalls essbar sind. Sie sind haselnussgroß, nierenförmig und sehr fettreich. Verzehrt werden die Früchte vor allem von Elefanten und Pavianen, aber auch Antilopen und Kleinsäuger fressen sie. Dabei werden auch die Samen aufgenommen, passieren aber den Verdauungstrakt der Konsumenten unaufgeschlossen und werden von Vögeln aus dem ausgeschiedenen Kot herausgepickt.

Die Samen bleiben mehrere Jahre keimfähig und weisen eine ausgeprägte Keimruhe auf. Diese wird in der Natur vermutlich durch Buschfeuer, langanhaltende Regenfälle oder die Verdauung durch Elefanten (siehe auch endochore Pflanzen) durchbrochen.

Ohne Behandlung beträgt die Keimfähigkeit der Samen unter 20 %. Künstlich werden sie keimfähig gemacht, indem sie mit kochend heißem Wasser übergossen und etwa einen Tag in der Flüssigkeit stehen gelassen werden. Je nach Witterungsbedingungen können solcherart vorbehandelte Samen später nach drei Wochen bis zu sechs Monaten zur Keimung kommen. Auch Säurebehandlung und Anschleifen der dicken Samenschale können die Keimfähigkeit steigern.
Die Mächtigkeit der Bäume mit ihrer unregelmäßigen Wachstumsform hat immer wieder dazu geführt, dass das Alter der Bäume überschätzt wurde. So war David Livingstone der Überzeugung, dass ein Baum, den er am Sambesi entdeckte, ein Alter von mindestens 4.000 Jahren aufweise. Umfangreiche Untersuchungen in Kenia, Mali, Sudan, Tansania und Sambia haben jedoch gezeigt, dass nur sehr wenige Affenbrotbäume älter als 400 Jahre sind. Mit Hilfe der Radiokohlenstoffmethode konnte für einen Baum von 4,5 Metern Stammdurchmesser allerdings ein Alter von etwa 1.000 Jahren ermittelt werden. Einzelne Botaniker gehen davon aus, dass Baobabs ein Alter bis zu 2.000 Jahren erreichen können.
In seinem Verbreitungsgebiet weist er deutliche morphologische Unterschiede auf. Bis jetzt fehlt jedoch eine systematische Untersuchung, ob die Unterschiede in der Stammform sowie in Form und Größe der Blüten und Früchte auf die Zugehörigkeit der Einzelbäume zu unterschiedlichen Unterarten zurückzuführen sind.

Der Affenbrotbaum ist die charakteristische Baumart der trockenen Baumsavanne des afrikanischen Tieflands südlich der Sahara. Er fehlt dagegen in den zentralafrikanischen Regenwäldern. Sein natürliches Verbreitungsgebiet reicht von der Sahelzone bis in den Transvaal. Da der Baum frostempfindlich ist, ist die südliche Verbreitungslinie durch die Frostgrenze entlang des 15. Breitengrades bedingt. Häufige Begleitbäume in seinem Lebensraum sind Akazien, Schirmakazien und Tamarinden.
An den semiariden Lebensraum in einer Höhenlage von 450 bis 600 Metern mit jährlichen Niederschlagshöhen zwischen 300 und 500 Millimetern ist der sonnenliebende Baum durch seine besondere Fähigkeit zur Wasserspeicherung angepasst. Er ist deshalb in diesen Gebieten am häufigsten zu finden.

Während der Regenzeit, die in seinem Verbreitungsgebiet zwischen sechs Wochen und fünf Monaten andauert, saugt ein Baum, der ein Volumen von bis zu 200 Kubikmetern einnehmen kann, mit seinen schwammigen Fasern bis zu 140.000 Liter Wasser auf, die er für die Trockenzeit speichert. Der Stamm kann sich aufgrund der Wasserspeicherung während der Regenzeit um mehrere Zentimeter verdicken.

Affenbrotbäume sind darüber hinaus sowohl in Küstennähe als auch in Höhenlagen bis zu 1.500 Meter über NN zu finden. Das Vorkommen in den Küstenwäldern ist vermutlich auf Anpflanzungen zurückzuführen. Diese Verbreitungsgebiete zeichnen sich durch deutlich andere Niederschlagshöhen aus. Die Art kann über längere Zeit bei jährlichen Niederschlägen unter 100 Millimetern überdauern, Verhältnisse, wie sie zum Beispiel in Mauretanien herrschen. Andererseits kommt der Affenbrotbaum auch mit vergleichsweise hohen jährlichen Niederschlägen von 1400 Millimetern und mehr zurecht, insbesondere, wenn er auf gut wasserdurchlässigem Grund steht. Staunässe, schwere Lehmböden sowie temporäre Überschwemmungen toleriert der Baobab nicht. Beste Wachstumsvoraussetzungen findet er auf kalkhaltigen und tiefgründigen Böden.

Durch den Menschen wurde der Baobab in anderen Regionen eingeführt (sogenannte Hemerochorie). So ist sein Vorkommen in Arabien und in Indien vermutlich auf arabische Händler zurückzuführen, die den Baum in der Volksmedizin nutzten und ihn in Indien und Arabien bereits im 13. Jahrhundert einführten. Der Baum ist außerdem auf den Kapverdischen Inseln, auf Madagaskar und in Sri Lanka zu finden. Als Ziergehölz wird er gelegentlich in Florida, auf Haiti, den Philippinen und Java angepflanzt.

Die San, Bewohner der Kalahari-Wüste, zapfen direkt den Wasservorrat der Bäume an, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Auch Fruchtfleisch, Samen, Rinde, Blätter und Sprösslinge des Affenbrotbaums sind vielseitig einsetzbar; die Höhlungen des Baumes werden außerdem als Speicher für Getreide und Wasser verwendet.

Ähnlich der Rolle, die früher Linden und Eichen im mitteleuropäischen Dorfleben innehatten, spielt der Affenbrotbaum außerdem im afrikanischen Leben eine große Rolle. An zentral gelegenen Bäumen finden in vielen Dörfern Märkte, Verhandlungen und sonstige soziale Ereignisse statt.

In der afrikanischen Volksmedizin findet nahezu jeder Teil des Affenbrotbaums Verwendung. So werden die Früchte beispielsweise gegen Infektionen und Krankheiten wie Pocken und Masern eingesetzt. Die Blätter werden bei Erkrankungen wie Ruhr, Diarrhöe, Koliken und Magen-Darm-Entzündungen eingenommen. Die Samen finden Verwendung als Herzmittel, bei Zahnschmerzen, Leberinfektionen und Malaria-Erkrankungen.

Das Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C, B und Kalzium. Getrocknet wird es nach Entfernung der Samen und Fasern entweder unverarbeitet gegessen oder in Milch oder Breie gemischt. Es kann außerdem zu Bier vergoren werden. Aus den fettreichen Samen gewinnt man durch Pressen ein Öl, welches reich an Palmitinsäure ist und eine hohe oxidative Stabilität aufweist; in Pulverform dienen sie zum Andicken von Suppen. Die Samen werden auch geröstet gegessen oder fermentiert als Gewürz verwendet.

Die Blätter des Affenbrotbaums werden außerdem als Gemüse genutzt, indem sie wie Spinat zubereitet entweder frisch gegessen oder getrocknet und pulverisiert werden. 100 Gramm haben einen Energiewert von durchschnittlich 289 kJ (69 kcal) und enthalten unter anderem 3,8 Gramm Eiweiß sowie 50 Milligramm Ascorbinsäure. In Nigeria werden die Blätter als kuka bezeichnet. Kuka-Suppe ist eine für dieses Land typische Spezialität.

Dieser Baobabbaum wird von den Einwohnern des Dorfes verehrt. Er ist eingezäunt und man muss Eintritt bezahlen, wenn man ihn berühren will.

Der Baum liefert darüber hinaus Material für Kleidung, zum Dachdecken, Halsschmuck, Schnüre und Seile, Netze, Matten, Hüte, Tabletts, Kisten, Körbe und Papier. Verwendet werden dafür die Fasern des inneren Bastes, die sehr dauerhaft und kräftig sind. Sie werden gewonnen, indem die Rinde der Bäume abgeschält wird. Ähnlich wie bei Korkeichen regeneriert sich die Rinde wieder, so dass die Bäume wiederholt als Bastlieferant genutzt werden können. Aus den Wurzeln wird ein roter Farbstoff gewonnen; der Pollen ergibt vermischt mit Wasser einen Klebstoff. Aufgrund des hohen Pottascheanteils wird aus der Asche verschiedener Baumteile außerdem Seife hergestellt.

Affenbrotbäume, die einen hohlen Stamm haben, sollen gelegentlich als Gefängnis oder Toilette verwendet werden; aus Westafrika wird berichtet, dass hohle Affenbrotbäume auch als Begräbnisstätte fungieren.

Forstwirtschaftlich wird der Affenbrotbaum dagegen nicht genutzt. Aufgrund seiner Elastizität ist das Holz nur schwer mit der Axt zu bearbeiten und verrottet sehr schnell.

Mythologie

Aufgrund seines Aussehens ranken sich mehrere Legenden um den Affenbrotbaum.

Nach einer in Afrika weit verbreiteten Vorstellung riss der Teufel den Baum aus und steckte ihn anschließend mit den Zweigen zuerst in den Boden, so dass die Wurzeln nun in die Luft ragen. Einer anderen Erzählung zufolge wollte der Baum bei seiner Entstehung schöner als alle anderen Bäume werden. Als ihm dies jedoch nicht gelang, steckte er seinen Kopf in die Erde und das Wurzelwerk ragte gegen den Himmel. Aus dem Reich der Schöpfungsmythologie erschließt sich uns eine weitere Erklärung: Als am Anbeginn der Welt die Hyäne beim ersten Blick ins spiegelnde Wasser ihre eigene Hässlichkeit erkannte, war sie darüber sehr erzürnt. Sie riss einen Baobab aus und schleuderte ihn gen Himmel, um ihren Schöpfer zu treffen, der ihr dies angetan hatte. Der Baum jedoch verfehlte sein Ziel, stürzte zurück zur Erde, blieb dort umgekehrt im Boden stecken und wächst seither mit den Wurzeln nach oben.


Als Sitz von Göttern und Geistern spielt er außerdem in einer Reihe weiterer afrikanischer Legenden und Sagen eine Rolle. In der modernen westafrikanischen Literatur steht der Baobab häufig als ein Symbol des traditionellen afrikanischen Lebens und der unberührten, ewigen Natur. Orte mit "heiligen" Baobabs werden oftmals als Sinnbild des Garten Eden verwendet.

Auch in die europäische Kinderliteratur hat der Baum Eingang gefunden. In Antoine de Saint-Exupérys Geschichte Der Kleine Prinz sorgt sich dieser, dass Baobabs seinen kleinen Asteroiden überwuchern und mit ihrem Wurzelwerk sprengen könnten: „Die Affenbrotbäume beginnen damit klein zu sein, bevor sie groß werden.“
Auch in der modernen deutschsprachigen Lyrik ist der Affenbrotbaum gelegentlich als Sujet anzutreffen (so z. B. bei Paul Celan). Hans Magnus Enzensberger benutzt den Affenbrotbaum als Bild für das Neuronale Netz.

Elefanten nutzen die Fähigkeit des Affenbrotbaumes zur Wasserspeicherung. Mit den Stoßzähnen brechen sie die Rinde des Affenbrotbaums auf, entfernen mit dem Rüssel die feuchten Fasern im Bauminnern und kauen diese, um so Feuchtigkeit zu gewinnen. Dabei entstehen große Hohlräume in den Bäumen, die dazu führen können, dass die Bäume kollabieren. Es sollen schon vereinzelt Elefanten von plötzlich zusammenstürzenden Affenbrotbäumen erschlagen worden sein.

Große Elefantenpopulationsdichten in verschiedenen Nationalparks führten und führen zu einer Gefährdung der Bestände des Baobab, da dessen natürliche Sukzession nicht ausreicht, die Bestandsdichte zu erhalten. Insbesondere in den Nationalparks Simbabwes ist der Bestand an Elefanten mittlerweile so hoch, dass sie das langfristige Überleben der Affenbrotbaumbestände gefährden. In anderen Regionen, in denen auf Grund des Bevölkerungsdrucks die landwirtschaftliche Nutzung intensiviert wurde, fehlen dagegen Wildtiere, die die Samen der Affenbrotbäume verbreiten. Auch wenn man die Pflanzen, die nur sehr schwer zu roden sind, in der Regel stehen lässt, wenn Land einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt wird, ist damit die natürliche Verjüngung der Bestände unterbunden.

Der Affenbrotbaum ist Wirtspflanze für eine Reihe von Insekten, die als landwirtschaftliche Schädlinge betrachtet werden, und Nebenwirt einiger, besonders für Kakao- und Baumwollpflanzungen problematischer Schadinsekten. Rodungen von Affenbrotbäumen haben jedoch gezeigt, dass diese Schädlinge auf andere Wirtspflanzen ausweichen, wenn Affenbrotbäume fehlen.

Der Affenbrotbaum bietet außerdem zahlreichen weiteren Tierarten Schutz und Nahrung. So nisten in der Krone der Affenbrotbäume beispielsweise Webervögel, Sperlingspapageien und Mauersegler; Buschbabys suchen dort Schutz. Höhlen im Stamm und in den Ästen werden von Blauracken, Eisvögeln, Schleiereulen, Nashornvögeln und einer Reihe von Arten der Langflügelpapageien und Unzertrennlichen zum Brüten genutzt. In einzelnen Regionen brütete der Graukopfpapagei ausschließlich in Höhlen des Affenbrotbaums. Die Früchte des Baums werden neben Vögeln von Elefanten und Pavianen sowie Antilopen und einer Reihe von Kleinsäugern gefressen.

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