28-09.-023- Longueira – Zambujeira do Mar

28.09.2023 Longueira – Zambujeira do Mar

3. Wandertag
Nachtrag: Toma hat Corona, das ergab ein Test, den uns Jane und Glenn gaben. Nach dem Dinner in einem kleinen Restaurant ging es zu Bett und wir schliefen bis 9 Uhr am nächsten Morgen durch. Ich gehe davon aus, dass ich morgen mit Corona aufwachen werde oder im Laufe des Tages dies sichtbar wird. (Letztes Mal hat es auch etwa 2 Tage gedauert. Und aus dem Zimmer konnte ich in der Nacht schlecht flüchten.)
Wir aßen also ganz gemütlich Frühstück, alle anderen waren schon auf dem Weg. Wir hatten mit Ricardo vereinbart, dass Toma mit den Koffern zum nächsten Etappenziel transportiert wird. Ich wollte nicht eher aufbrechen, bis dies geklappt hatte. Der Koffertransport war für 11 Uhr angekündigt und hatte auch nur eine Viertelstunde Verspätung. Nachdem Toma Platz genommen hatte, war noch genug Platz für mich und die beiden Portugiesen (die den Koffertransport bewältigten) nahmen auch mich mit bis zur Küste, da wir ja die Nacht etwas abseits vom Weg im Landesinneren verbracht hatten.
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Jane und Glenn hatten so etwa 1,5 bis 2 Stunden Vorsprung. Der erste Abschnitt des Weges war recht öde. Es ging auf einem breiten Fahrweg parallel zur Küste mit mäßigen Ausblicken und fast vegetationslos stur geradeaus. Die entgegenkommenden Autos oder die mich überholenden wirbelten ordentlich Staub auf und kompensierten die gesunde Meeresluft. Nach etwa einer halben Stunde ging es bergab zu einem kleinen, ja fast romantischen, Fischerhafen. Doch das erwies sich als Sackgasse. Ich machte einige Fotos und lief wieder nach oben, wo der Weg vom Parkplatz aus nach links in die Berge abbog und man so die Bucht umgehen konnte. Jan und Glenn sind bis hierher gefahren worden, wie sich später herausstellte. Der Weg war ab hier wieder wie gestern sandig (und nicht so öde wie bisher), die Klippen um einiges höher und die Buchten steiler und gewaltiger ausschauend. Die Fotomotive standen heute denen von gestern in nichts nach. Es gab ein wenig weniger Wellen, hohe Wellen, die auf die Küste zurauschten, aber sonst alles wie schon gewohnt. Obwohl ich sehr schnell unterwegs war, holte ich erst nach einer Stunde den ersten Wandere ein. Ein Schwabe aus der Nähe von Stuttgart. Auch heute führte der Weg manchmal weg vom Ufer, wahrscheinlich wenn die Klippen zu gefährlich oder keine Wege vorhanden waren. Mit dem Schwaben liefen wir gemeinsam durch den grünen Wald, kamen ins Erzählen und es stellte sich heraus, dass unsere Reise ein kostengünstiges Arrangement war – im Vergleich zur Vorortbuchung.
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Da ich die beiden Amis einholen wollte und der Stuttgarter einen schweren Rucksack hatte, trennten sich unsere Wege dann auch wieder. Was ich schneller war, brauchte ich aber für die vielen Fotos von den Klippen hinab, von den wunderschönen, wildromantischen, steilen Buchten mehr an Zeit. Irgendwann tauche dann ein Leuchtturm auf, auf den der Weg zusteuerte. Doch kurz davor bog der Weg wieder ins Landesinnere ab. Das war das Dorf, in dem es etwas zu Mittag geben sollte. Vielleicht würde ich hier schon auf Glenn und Jane stoßen. Ich schaute also in das einzige Restaurant (Eher eine Kneipe) hinein und was ich sah, waren alles alte Leute, die ganz entspannt in der dunklen Schänke saßen, einen Kaffee schlürften, die Füße auf den gegenüberliegenden Stuhl ausgestreckt hatten und quatschten. Siesta. Draußen war es eh zu heiß und im Schatten der Kneipe bei einem Plausch ließ sich das Leben genießen. Weit und breit keine Amis. Ein paar Touristen hatten sich in den Wintergarten des Restaurants verirrt und schlürften ihre kalte Cola. Ich ging weiter vom Dorf und folgte nun der Straße, die mich wieder zurück zur Küste führte direkt auf den Leuchtturm zu. Es war also ein ziemlicher Umweg, den man im Interesse des Umsatzes (der einzigen Dorfkneipe) in den Fishermens-Trail eingewoben hatte.
Doch es sei dem Wirt und dem Dorf gegönnt. Auf den Straßen war es selbstverständlich menschenleer und jetzt brannte auch die Sonne schon ganz schön. Am Meer angekommen wehte dann aber eine frische Brise. Glenn und Jane hatten sich orientiert und die Abkürzung auf einem steilen Pfad entlang der Klippen genommen. Der Weg führte jetzt entlang der Küste, schnitt aber die ins Meer hineinragenden Felsen ab. Für eine optimale Perspektive war es aber oft nötig, die Pfade bis ganz vor auf die Felsen zu gehen, was natürlich zusätzlich Zeit kostete. Der Weg war breit und rechts abgegrenzt durch Zäune, an denen Kakteen wuchsen. Gegen 15 Uhr tauchten dann plötzlich Jane und Glenn vor mir auf. Sie kamen gerade aus den Büschen und hatten im Schatten ihre Mittagspause gemacht.
Vor kurzem hatte ich auch zum ersten Mal auf mein Handy geschaut. Toma war schon angekommen, hatte sich in der Apotheke mit Medizin eingedeckt und gegen Ein Uhr auch ihr Zimmer bezogen. Das klang gut.
Jetzt lief ich (wir gemeinsam) wesentlich langsamer. Das war gut, denn mein Körper war vom schnellen Laufen und durch die immer noch von Kraft strotzender Sonne ziemlich aufgeheizt. Glenn und ich verließen des Öfteren den Weg und liefen bis ans Ende der Felsen, die ins Meer ragten. Jane war aber heute gut drauf. Kurz vor Vier Uhr erreichten wir den Fischerhafen Zambujeiras, wo Jane und ich hofften uns an einem Eis zu laben. Fehlanzeige. Kein Eis, aber für mich gab es Creme Brulee und eine kalte Cola. Das letzte Wegstück führte entlang einer schnurgeraden Asphaltstraße, auf der die Portugiesen sich fühlten wie auf einer deutschen Autobahn ohne Geschwindigkeitslimit. So ziemlich in der Mitte des Weges fand Glenn einen Weg, der entlang der Küste verlief und wir genossen die Abwechslung. Leider endete der Weg irgendwo und wir mussten wieder zurück auf den Asphalt. Es verblieben 10 Minuten bis zum Hotel. Toma schlief und ihr ging es wirklich nicht gut. Fieber 39 Grad, Kopfschmerzen, Schüttelfrost. Nach einer reinigenden Dusche holte ich uns eine Pizza zum Abendbrot – den Sonnenuntergang verpassend – und davor noch aus der Apotheke ein Fieberthermometer. Jetzt ist die Temperatur gefallen, das Ibuprofen wirkt. Tja noch 24 Stunden und dann bin ich wohl dran.