Reisetagebuch

Reisetagebuch

Urlaub in Uganda
Vom 4. Oktober bis 21.Oktober 2021

4. Oktober

Flug nach Kampala oder wir landen gerade irgendwo zwischen. Ich schätze mal in Ruanda, Kigali und zwar nach genau 7 Stunden 35 Minuten. Ich beginne mein Tagebuch im Flieger.
Ein Satz und die Probleme gehen weiter, die wir dachten, dass sie mit dem Abheben des Flugzeuges nach Uganda endlich aufhören.
Die Tastatur hat sich selbständig auf ein englisches Layout umgestellt. Nach 10 MINUTEN Fummelei geht die deutsche wieder.

Eigentlich zeigt der Flugplan keine Zwischenlandung, auf dem elektronischen Ticket ist keine Zwischenlandung vermerkt, also sind wir mal gespannt wie ein Flitzebogen, wenn die nächste Überraschung uns serviert wird. Dann wird es nicht langweilig.

Spannend bis zur letzten Minute vor dem Abflug war es schon. Ein wenig vergleichbar mit unserem Tibet Abenteuer, aber durch Corona ein wenig anders. Corona hat uns ja jetzt über zwei Jahre von Fernreisen abgehalten. Und hätte uns vor zwei Jahren jemand prophezeit, dass unsere nächste Reise nach Afrika geht, so hätten wir dies vehement verneint, da wir da ja gerade aus Afrika (Namibia, Botswana…. ) zurückgekommen waren.

Ja nun sitzen wir wieder im Flieger, obwohl dies noch 13 Stunden vor dem Takeoff nicht ganz sicher war. Für den Flug benötigt jeder einen PC-Test, was immer auch die Abkürzung heißt (ich reiche es nach), also einen Test, dass man akut nicht eine Viruserkrankung des Erreger Corona-19 (was auf das Jahr des erstmaligen Ausbruchs der Krankheit verweist, also die 19 steht für 2019) hat. Wenn dieser Test negativ ist, darf man fliegen. Den Test macht man (und dies schreibe ich, falls dies einmal ein Enkel liest, der sich nicht mehr an die damalige Zeit erinnern kann, in einem Testzentrum. Testzentren sind meist Zeltkonstruktionen oder temporär ungenutzte Gebäude, die wie Pilze aus der Erde schossen, wo man von einer Krankenschwester ein Stäbchen in die Nase gesteckt bekommt, damit der Nasenschleim am Wattebauch des Stäbchen hängenbleibt und dann in einem Labor auf den Erreger Covid - 19 untersucht werden kann. So war das damals in den Jahren 2020 und 2021 und vielleicht auch noch in 2022. Aber man will ja der Geschichte nicht vorgreifen. Also diesen Test hatte wir geplant, uns vor Ort einen Termin geben lasse, im Marien-Krankenhaus Marl. Wir erschienen zu dem Termin und nach 24 Stunden, war wie versprochen, kein Testergebnis da. Da ich genau nach 24 Stunden wieder an die Tür des Testzentrums klopfte (ja das Zelt hatte einen Tür), gerade noch die schon im Gehen begriffen Krankenschwestern flehend überzeugen konnte, sich dieses Nicht-Test-Ergebnisses, anzunehmen, rettete ich unseren Urlaub.
Da der Test am Samstag nicht abgeholt wurde, sondern erst am Sonntag früh, war natürlich noch kein Ergebnis da. Die Testergebnisse erhielt man damals auf einer App, einem kleinen Programm, was auf einem Handy (früher sagte man dazu Telefon oder Computer, dann hatte man beides in der Hand und sagte dazu Handy.) lief. Früher hätte ja auch ein Telefon dazu gereicht, man hätte einfach angerufen und das Ergebnis durchgesagt.
Also da half keine App, kein Computer, da mussten die Krankenschwester das Telefon bemühen und im Labor anrufen, wo sie dann gesagt bekamen, dass eben das Röhrchen, mit dem Nasenschleim, hermetisch verpackt, erst am Sonntag früh das Labor in Gelsenkirchen erreicht hatte und mit einem PCR-Test, also mit diesem negativen Positivum, wir die Voraussetzungen für unseren Flug in den Urlaub schaffen wollten, nicht so schnell zu rechnen sei, vielleicht erst morgen früh. Tja dann wäre der Flieger, in dem wir jetzt sitzen, und wie es scheint, die Dinge ja noch positiv ausgegangen sind, wohl ohne uns geflogen.
Hoch motiviert von dem Entgelt, dass die Damen für Ihre Firma für den Test eingesammelt hatten (70€ pro Test = 140€), eröffnete sich doch noch eine Möglichkeit, das Testergebnis am selben Tag zu erhalten (die Selbstkosten für den Test belaufen sich auf 9 €).
Etwas beruhigt fuhr ich nach Hause und überbrachte die beunruhigende Nachricht der Frau. Gegen 13.00 Uhr - wir schreiben noch Sonntag, den 40. Jahrestag der Wiedervereinigung, dem letzten 40. Jahrestag folgte ja bekanntlich ein Zusammenbruch, - - rief ich das Labor an, um mich zu erkundigen, wie weit der Schleim gediehen war.
Die Laborantin war verwundert über meine klaren Sätze, da als mein Geburtsdatum von dem Testzentrum der Juli 2021 angegeben worden war. Meine Bitte dies abzuändern, zog einen Aufschrei des Entsetzens nach sich, wie ich sie zu einer Urkundenfälschung anstiften könnte. Naja im zarten Alter von nicht mal 3 Monaten, laut Laborschein, wäre mein Entsetzen bei so einem Delikt auch grenzenlos gewesen. Dies könne nur das Testzentrum ändern, was mir jetzt als Macht- Zentrum vorkam, auf alle Fälle für mich bald der Lebensmittelpunkt, eben Zentrum, da ich jetzt zum 4. Mal dort hinfahren musste. Bis 33 hatte ich nicht mal ein Auto und bin auch in den Urlaub gefahren. Vergessen wie das ging.
Ach ja, ich weiß, ich hatte ja auch kein Telefon und keinen PC. Ich erschien dort und wurde natürlich überschwänglich freundlich empfangen. Mit Handy schließt man eben mehr Freundschaften als früher, das Fazit der Geschichte.

Gerade kam der Stuart vorbei und da hatte ich sie wieder meine drei Probleme. Wir müssen einen Gesundheitsbogen ausfüllen.
Fragen nach Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen, Generelle Schlappheit,... ich höre auf, wie vieler Lügen muss ich mich schuldig machen?
Ja, wir hatten ein Grippchen die letzte Woche. Fast planmäßig würde ich mal sagen, ein schönes Ritual der letzten Urlaube oder der letzten Vorurlaubswochen. Macht es doch spannender.

Also warum nach Afrika.
Eigentlich sollte es Amerika werden. Doch Covid - 19 ist unberechenbar. Und Amerika stimmt auch nicht, denn China und Indonesien sind auch schon der Pandemie, wie man die Reiseverhinderungswelle nennt, zum Opfer gefallen.
Amerika hätte fast noch die Kurve bekommen, denn auch diese Reise hatten wir schon gebucht, Anfang September wurde sie aber abgesagt, da Amerika keine Einreisevisa erteilte und wir haben ganz kurzfristig Uganda gebucht, da das Land ein Fotograf auf Facebook wärmsten empfohlen hatte. Aber eigentlich wollte ich schon immer in die Mondberge Ruwenzoni.
Das rechne ich Covid - 19 ganz hoch an.

Schreiben wollte ich eigentlich über etwas ganz anders, und zwar wie eine Woche mit Grippchen und das Warten auf den Urlaub das Handeln lähmt, man nichts tut, sich ablenkt, viel schläft,... Egal, es ist vorbei.

Und Amerika ist second, nicht first, da jetzt Visa wieder erteilt werden, aber eben erst ab November. Und das Kerosin reicht jetzt auch nicht, wir müssen jetzt nach Afrika, wir sind schon über dem Mittelmeer.
Und es muss gut werden, denn ich habe 6 Impfungen, viel Geld und siehe oben einiges an Nerven investiert.
Jetzt schlafe ich ein wenig, damit ich fit bin bei Ankunft. (Übrigens Toma füllt den Gesundheitsfragebogen für mich aus. Habe ich also nicht ganz so schlimm gelogen. :-) )


5. Oktober

Uganda - die Perle Afrikas!
Sie hat schon heute am ersten Tag mit Perlmutt geglänzt.
Aber der Reihe nach.
Wir landeten in Rwanda zwischen, nur kurz und starteten nach Uganda durch, eine Restflugzeit von 40 Minuten. Wir waren noch vor der angegebenen Ankunftszeit in Entebbe, dem Flughafen der Hauptstadt Kimbala.
Jetzt hieß es Luft anhalten, zumindest, wenn wir die Gesundheitskontrolle passierten.
Doch Afrika bleibt Afrika. Da ticken die Uhren, nicht tik, tak, eben anders. Unsere PCR-Test haben wir vorgezeigt, irgendein anderer Zettel hätte es aber auch getan. Ebenso die Gelbfiberimpfung hat die Dame nur von weiten angeschaut und ob das, was Toma auf dem Fragebogen angegeben hatte, war von Null-Interesse. Wir marschierten als ziemlich schnell durch die Flughafenkontrollen.

Gerade saß ein Gecko auf meinem Smartphone, dass neben mir auf einem Sofa liegt. Er schien sich wohl über die despektierlichen Äußerungen über Afrika gestört und nach einer Minute war er wieder weg, im Sofa.

Schnell mussten wir nämlich sein, da wir als letzte den Flieger verließen, dann noch einige auf Toilette mussten und alle vor uns in der Immigration - Schlange standen. Mit geübten Blick suchte ich dann die Schlange aus, die sich am schnellsten zum Counter bewegte. Als wir dran waren, ließen wir noch einen Vater mit Kind durch, der Kleine war schon ihm auf dem Arm eingeschlafen.
Toma war abgefertigt und ich dran, da schubste eine Afrikanerin unseren Grenzbeamten weg und fertigte erst einmal eine Gruppe ab, die in der Schlange nebenan Stand. Na prima!
Also die ganze Aufregung, ob das gut gehen würde, war umsonst. Auch keinen weiteren PCR - Test mussten wir machen, eben Afrika.

Es traf natürlich alle unsere Erwartungen von Afrika, die wir bisher gesammelt hatten, aber man geht ja immer mit deutschen Maßstäben an Dinge wie Einreise, Zoll, Gesundheitsamt... heran.

Das Hotel erreichten wir nach 15 Minuten Fahrzeit. Sauber, netter Garten drumherum. Mir ging es in der Nacht gar nicht gut. Nach etwa drei Stunden wachte ich auf, nach dem ersten Ausschnauben kam Blut aus beiden Nasenlöschern. Hätten sie das am Flughafen bemerkt (wie denn unter der Maske), hätten die Behörden wohl das Flugzeug in Ebola-Quarantäne genommen. Nach einer halben Stunde wieder eingeschlafen und pünktlich zur vorgegeben Zeit, die ich um eine halbe Stunde nach hinten gehandelt hatte, aufgewacht. Gegen zwei Uhr krähte der erste Hahn und als sich die Sinne im Bett zuschalteten, am frühen Morgen, hörte man dann auch andere Vögel wunderschön singen, wirklich wunderschön in den Bäumen des Gartens ihr Bestes geben. Sehr exotische Klänge, mir nicht bekannt aus unserem Garten.
Nach dem Frühstück, das wir extra nicht als English Breakfast vorbestellt hatten, sondern eine Art kontinentale Variante, fuhren wir in Richtung Kampala Geld tauschen. Mit 300 Euro Einsatz wurde ich Uganda-Millionär.
Gut, dass ich die halbe Stunde herausgehandelt hatte, denn die Bank machte gerade erst auf, als wir ankamen. Mit dem Geld in der Tasche umfuhren wir die Hauptstadt in Richtung Norden. Die Vororte von Kampala waren überfüllt, zumindest die Straße, die da durchführten. Es war ein Gemisch aus Asien-Menschenmenge und Afrika-Chaos, die Fahrzeuge stauten sich, die Motorräder flitzen jeden Meter freien Raum ausnutzen an uns so knapp vorbei, dass ich den Foto nicht zum Fenster heraushalten konnte, ohne die Gefahr einen Vorbeifahren im Gesicht zu verletzen.
Das Wetter war bedeckt und die Regen Wolken am Himmel sammelten sich. Erstes Etappenziel war ein Rhino-Sanktury, eine Aufzuchtstation für Rhinos, um diese in die Nationalpark Ugandas wieder auszuwildern, da man es mit Wilderei geschafft hatte, diese völlig auszurotten. Großes Arbeitsbeschaffungsprogramm für viele Menschen. Wir kamen gegen Mittag an, näherten uns zu Fuß einigen Rhinos (hatten das Glück, dass diese in der Mittagszeit nicht nur rumlagen, sondern dass zwei junge Bullen von dem Platzherrn aufgescheucht wurden. Riesen Aktion, zumindest für Rhinos.

Am Himmel blitzte und donnerte es schon, ein Dunkelblaue Himmel mit Gewitter Wolken, fantastische Szenerie.- eben Afrika.
Wir erreichten mit Mühe trocken unseren Jeep, ein Toyota Landcruiser, als auch schon heftiger Regen auf das Dach herunterprasselte. Mittagessen, Weiterfahrt. Beim Mittagessen kamen, wahrscheinlich vom Geruch angelockt, Warzenschweine schauen und Kobs, so ne Art Antilopen. Die Tiere sind hier weniger scheu, als wir das in anderen Ländern erlebt haben, aber dennoch eine gewisse Fluchtdistanz wahrend.
Die Straßen sind eigentlich gut, zumindest die Hauptstraßen und man kommt außer in der Hauptstadt auch zügig voran. Zweiter Höhepunkt waren die Murchison, also die Wasserfälle, die der Nilzweig, der aus dem Victoriasee kommt, bevor er sich mit seinem anderen Teil vereinigt, hinuntertost. Einerseits ganz unspektakulär, andererseits gewaltig. Es liegt ein wenig an der Perspektive, wie man auf die Fälle blickt. Da es regnete, sehr windig war und der Wasserstand ungewöhnlich hoch, war die Gischt und die Wasserwirbel, die vom Wind durch die Luft Weg getragen wurden beträchtlich und verhinderten auch den Zutritt zu manchen Aussichtspunkten, außer natürlich, wenn man in Sekundenschnelle völlig nass werden wollte.
Keine Sonne und windiges Regenwetter waren natürlich nicht die beste Voraussetzung für ein gutes Foto, aber es ist versprochen, wir fahren ja noch einmal dort hin. (Was leider nicht der Fall war)
Von den Wasserfällen ging es dann zum Tagesziel unserer Lodge am Albertsee (oder ganz in seiner Nähe, wir sehen ihn auf alle Fälle).
Die Fahrt dorthin setzte sich im Nationalpark fort und wir sahen eine ganze Menge Tiere direkt von der Straße aus. Beeindruckend war aber auch, über die halbfertige Nilbrücke zu fahren, über einen breiten Fluss, dem Nil in Ägypten in Nichts nachstehend. Nur die Landschaft ringsum ist grüner, obwohl entlang des Nils in Ägypten ja auch ein grüner Streifen sich durch die Landschaft zieht.
Also. Wasserböcke, Warzenschweine... Und viele Tiere mehr sahen wir direkt von der großen Straße aus, ohne auf Pirschfahrt gehen zu müssen und eine Staubwolke hinter uns herzuziehen.
Die Lodge war ziemlich einfach, würde ich sagen, soll aber die beliebteste weit und breit sein. Morgen gehen wir 6. 30 Uhr auf Safaritour aber nicht zu Fuß. Schön faul alles vom Auto aus anschauen.
Essen ist OK, Unterkunft einfach und OK, aber die Tiere direkt vor der Veranda.
Gute Nacht!

6. Oktober

Wenn wir nach dem ersten Tag zurückgeflogen wären, hätte ich gesagt, Urlaub gelungen. Vielleicht noch Ruwenzoni und Gorillas nicht gesehen, aber was soll‘s.
Also alles was noch kommt, nehmen wir als Zugabe zu diesem dicht gepackten Tag, und wenn ich das jetzt schreibe, dann habe ich garantiert schon die Hälfte vergessen und werde nur die absoluten Highlights schreiben, also was es in das Langzeitgedächtnis geschafft hat, dorthin, wo es lange Zeit uns an diesen Tag erinnert wird.

Wir sitzen in der Longe, wo es Internet gibt. Es ist schon halb zehn und am 7. 10., also die Ereignisse des 6. 10, dieses unvergleichbar erlebnisreichen Tages haben sich schon überlagert mit dem Erlebten vom heutigen Tag, der, obwohl wir nur ein Vormittagsgame - Drive hatten auch wieder gespickt war mit Momenten für die Ewigkeit. Bildern die die Welt nicht braucht, die ich aber bestimmt noch lange mir anschauen werde, die immer wieder an den Tag erinnern werden, auch an den heutigen, an ein Land, einen Nationalpark der förmlich überquillt von Leben, Vielfalt, die zwar auch auf die Schönheit und unbedingte Erhaltbarkeit dieser Welt hinweisen, aber eben unaufgeregt, nicht so hysterisch wie eine Bewegung verwöhnte Kinder, die im Kopf vom Internet, Facebook, Instagram vollgestopft sind und den Aufstand proben, in dem sie den Weltuntergang herbeischwören, bei dem sie ihr Handy abgeben müssen und dann verloren wären, in einer Welt, die wir vor 50 Jahren kennenlernt haben und als ganz normal empfunden haben.

Also was war los. Aufstehen 5. 45 Uhr. 6 Uhr Frühstück. Und der erste Moment von Exitment als ich einen Toast holte, dabei aus dem Fenster blickte und ein wenig von einem ganz schwach erhellen Himmel wahr nahm. Es war dies zartrosa, violette Farbe, die durch Mark und Bein drang, ich den Toast stehen ließ und ins Zimmer rannte, den Foto zu holen. Während also Toma mit Eddie frühstückten, fing ich dieses wunderbare Licht ein, von tiefblau bis zartrosa und suchte durch die Anlage irrend einen brauchbaren Vordergrund.

8.30 Uhr Abfahrt, 6. 40 Uhr Sonnenaufgang, nicht spektakulär.
Fahrt in das Game-Drive - Gebiet und dann schon auf der Hauptstraße Tiere über Tiere, Hartbeast, Uganda Kobs, Waterbucks,...

Wir bogen von der Straße ab in die Savanne und trotz hohem Grases waren überall Tiere zu sehen. Ja und nicht nur in der Ferne, um es mit einem gegenwärtig verständlichen Vergleich zu sagen, in Handy-Fotografierdistanz (ohne Zoomfunktion).
Wir hatten einen Landcruiser, bei dem das Dach zu öffnen war und wir uns bei Bedarf hinstellen konnten und nach allen Seiten Blick hatten. Sehr schön.
Aber nicht nur Tiere ganz in der Nähe, auch die Weiten waren gefüllt, übervoll.
Büffel, Elefanten, die ihren Weg durch die Savanne suchten, das Auge konnte sich nicht satt sehen, der Geist nicht fixieren.

Nach etwa einer halben Stunde sahen wir eine Ansammlung von Autos, also gab es dort etwas zu sehen. Ein junger Leopard lag auf einem Baum faul rum und alle starten fasziniert nach oben. Unser Guide bemerkte, wie in der Ferne, noch mit bloßem Auge gut zu sehen, die Tiere unruhig wurden. Ein Löwe wurde kurz danach entdeckt und der faule Leopard verlor ein wenig an Aufmerksamkeit von den Safarijanern. Es war nicht nur ein Löwe, es waren deren drei, ein Männchen und zwei Weibchen, benutzt man eigentlich bei diesen großen Tieren die Verkleinerungsform?
Sie waren auf Paarungstrip und das empfängnisbereite Weibchen hattet seine Freundin (Schwester) mitgebracht.
Die Anwesenheit der vergnügungsbereiten Löwen löste bei anderen wenig Vergnügen aus eher Unruhe, bei fast allen Tieren eher einen Fluchtreflex, bei den Büffeln den Reiz, den werden wir es zeigen. Also die Büffel verscheuchen die Löwen, sehr mutig, wobei man zur Ehre der Löwe sagen muss, dass auch sie ab und zu zum Gegenangriff übergingen. Völlig unbeeindruckt blieben die Giraffen. Naja, wenn sich irgendwo da unten gefetzt wird, was geht uns das hier oben an, cleveres Management.

Da hatten wir also schon am ersten Tag die Big Five gesehen, wonach manche in ihrem Afrika-Urlaub 14 lange Tage und manchmal vergeblich Ausschau halten.
Also die Nashörner gestern, Löwe, Büffel, Leopard (den wir auch nicht allzu oft bisher gesehen hatten), Elefanten, Giraffen alles heute fast zur gleichen Zeit. Unglaublich!

Wir aßen zur Pause sehr süße leckere Ananas, sahen am See Albert, wo der Rastplatz war, viele Vögel.

Alles andere am Vormittag muss ich an Hand der Bilder nachvollziehen, mehr ist nicht hängengeblieben, alles wurde überschrieben. Tja, man kann nie genug RAM haben.

Am Nachmittag, also nach dem Mittagessen ging es zum Nil, mit dem Boot zu den Wasserfällen, den mächtigsten der Welt, wie man hier sagt.

Am Ufer sahen wir mehrere Hippofamilien, kamen an Bienenfresserkolonien vorbei und sahen verschieden Eisvögel. Den Giant - Eisvögel könnten wir bei der Jagd beobachten, wie er einen Fisch fing, damit auf einen Baum flog und ihn ratz-fatz verspeiste. Tolle Bilder gelungen.

See Adler, Baboon bevölkerten die Bäume am Nilufer. Wir führen nur ein kleines Stück in die Bucht zu den Wasserfällen ein, da Strömung so starkt war, das es der Motor unseres Bootes nicht schaffte, gegen die Wassermassen anzukämpfen.
Auf der Rückfahrt sahen wir noch einen Fishowl, einen anderen Greif und ein Krokodil direkt am Ufer mit Kieferproblemen, es bekam sein Maul nicht mehr zu.

Der krönende Abschluss waren noch Landschaftsfoto auf dem Heimweg bei einer fantastischen Abendsonne, schräg einfallendem Licht in der Savanne mit Umbrella Akazienbäumen und Palmen. Dann der Sonnenuntergang, die Farben des Morgens wiederholten sich.
Essen ist gut in der Lodge.

Anhand der Bilder noch was uns noch alles vor die Kamera lief und wovon ich nicht berichtet habe:
Hyäne
Patas - Affen
Grund Horn Bills
Geier (zwei Arten)
Bishop (rot) macht Brauttanz und zeigt Nest
Warzenschweine
Vögel-große und kleine, in der Savanne am See,,,,....
Bienen Fresser - Im Flug

7.Oktober

Wenn man wieder 5. 30 Uhr aufsteht, wie kann man da von Erholung, Urlaub sprechen, wieder 6 Uhr Frühstück, wieder 6. 30 Uhr Abfahrt.
Aber keine Farben, Blitz und Donner als Ersatz, Regen, bis zur Ankunft im Operationsgebiet, und als der Regen dann nachließ, ein paar Vögel.
Und Patas - denen schien der Regen auch nicht zu gefallen. Aber die Nahaufnahmen mit dem nassen Fell waren dann aber interessanter als bei Sonnenschein.
Noch im Regen sahen wir wieder viele Giraffen, Patas und dann ließen wir uns etwas Zeit, was einem ehrgeizigen Guide gar nicht so leicht zu vermitteln ist, warum wir nicht Leoparden suchen wollen oder Löwen. Wir erklärten ihm, dass wir manchmal dem Zufall eine Chance geben. Also keine "Cats" , sondern langweilige Vögel. Aber da war der Ehrgeiz doch schon wieder geweckt. Am Horizont sah er Kraniche, ich glaube, sie heißen Kronenkraniche, also diese wunderschönen Kreaturen. Es waren derer viele. Auf dem Foto mit dem Tele waren sie zwar zu sehen, aber nicht besonders beeindruckend. Also nahmen wir das Kleinvieh, was in der unmittelbaren Nähe des Autos war, von dem wir jetzt das Dach aufgemacht hatten, da der Regen nachgelassen hatte. Wieder schöne rote Bischöfe, weiß nicht wie die auf Deutsch heißen.
Dann im Baum zur Abwechslung ein schwangeres Baboon-Weibchen mit einem Baby im Arm, dann lief auf uns eine Herde Elefanten zu mit einem riesigen Männchen.
Wieder Vögel - Kingfisher - schön bunt. Webervögel, Hornbills, Kuckuck, einen Schlangenadler, und als wir so ganz entspannt aus dem Auto schauen, mal ab und zu den Vorwärtsgang einlegen, hörte ich grunzende Laute und fragte Eddie, ob dies vielleicht der Leopard war, da wir ganz in der Nähe des gestrigen Baumes waren, wo er rumgefaulenzt hatte. Eddie schwang sich aus dem Auto auf das Dach und hielt Ausschau. Keine 10 Meter vor uns lagen Löwen im Gras.

Eddie auf dem Dach, die Autotür einladend offen und Löwen zum Greifen nah. Toma wurde es ein wenig anders. Eddie fuhr noch 5 Meter vor und kam zum Stillstand. Das Löwenmännchen grunzte vor Unmut unzufrieden, da er sich bei der wichtigen Arterhaltung gestört fühlte. Wir sahen im hohen Savannengras zuerst den König der Tiere und ein Weibchen.
Ein wenig später, als wir uns etwas übermütig herauslehnten, entdeckten wir direkt unter uns als 1-2 Meter vom Weg und Auto entfernt eine weitere Löwin. Toma wurde es mulmig. Trotz aller Nähe waren die Tiere doch durch das hohe Gras nur teilweise zu sehen und das hinter einem gelben Grasvorhang. Die richtig spektakulären Bilder blieben also aus, Tomas Video war dafür umso bezeichnender, mit allen Emotionen, Entzückung und Angst!

Die langweiligen Vögel hatten uns also zu den Löwen geführt, denn an der Stelle sind alle Autos bisher vorbeigefahren, jetzt natürlich nicht mehr. Nun sammelte sich alles an der Stelle, die, die schon wieder zurückkamen, und die hinter uns dazu stießen.
Wir überließen die dazugekommenen Touristen den Löwen(innen). Es gab übrigens noch eine weitere Schwester, die beim Paaren zuschauen wollte, die wir aber erst bei der Abfahrt zum nächsten Baum entdeckten. Auf dem nächsten Baum lag der diensthabende Leopard. Ziemlich hoher Baum ohne Verzweigungen unten. Der Leopard musste also eine ganze Strecke vertikal geklettert sein.
Unser Guide behauptet ja, dass er bald vom Baum herunterkommen würde, die Safariautos ihn nicht stören würden. Also warteten wir auf den MOMENT, auf das Foto. Bequem schien er nicht zu liegen, aber Anstalten zum Abstieg machte er auch keine. Also Umgebung betrachten. Da kamen sie geflogen. Alle Kronenkraniche waren aufgebrochen und in Richtung See losgeflogen. Ich konnte die ganze Schar in der Luft fotografieren. Dauerfeuer und dann warten bis alles auf Karte geschrieben war.
Eine Büffelherde mit Kuhreiher war die nächste Ablenkung beim Warten auf das Foto. Denn im Baum den Leoparden zu fotografieren, ist gar nicht so einfach. Viele Zweige und Blätter waren vor seinem Gesicht und die machten dem Autofokus schon zu schaffen. Das Gesicht war nicht 100% scharf. Also manuell fokussieren mit dem großen Objektiv, das habe ich dann mal geübt, beim Warten auf das Foto. Naja und immer schaute er ja auch nicht zu unserer Seite.
Irgendwann wurde es uns dann allen zu langweilig auf die Gnade des Leos zu warten und wir entschieden weiter zu fahren und noch einmal zurückzukommen. Die anderen Autos waren sowieso schon lange weg.
Wir fuhren zum See, Ananas essen. Diese leckere Ananas, zuckersüß und saftig, von der wir gestern schon eine gegessen hatten.
Kurz vor dem See dann noch einmal die Büffelherde. Afrikanische Brathühnchen, Graureiher, der kein Graureiher war.

Vor dem Rastplatz am See befand sich heute eine etwa 100 Meter lange und 30-50 Breite Insel - vielleicht auch noch größer aus- Papyrusgras. Diese Insel wurde angeschwemmt über Nacht. In der Insel lebten Hippos. Ob es Hippos von der nahegelegenen Bucht waren oder die Hippos mit der Insel mitgekommen waren, wer weiß. Sie machten aber einen ganz schönen Radau. Die Ananas war lecker und nach etlichen Vögelfotos brachen wir auf, um ein wenig am Ufer entlang zu fahren, vielleicht den Fischer beim Fischen zuzuschauen, Hippos waren auch zu sehen. Wir waren keine 300 Meter gefahren, hatten Vögel fotografiert und plötzlich entdeckte Eddie einen Seeadler. Naja, da ich gestern ja etliche schön fotografiert hatte, musste er noch dazu sagen, dass er einen Fisch verspeiste, um mich zu elektrisierten. Also Fotografier-Bereitschaft herstellen und der Jeep näherte sich dem Vogel. Durch das Wackeln verlor ich den Adler aus den Augen.
Wir hatten seine Fluchtdistanz durchbrochen und er war gestartet. Mit dem Fisch. Jetzt bloß nicht den Moment verfehlen. Zielen, fokussieren, abdrücken. Ziel verfolgen, Finger nicht loslassen. Dauerfeuer bis er weg war. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, zumindest auf dem Display und auch beim heranzoomen sind die Aufnahmen noch scharf.
Tag gelaufen!
Jetzt geht es ins Bett- Morgen warten die Schimpansen.
Das war aber noch nicht alles. Der Adler war weg, wir fuhren mit dem Jeep weiter. Keine hundert Meter und vor uns Stand ein Kronenkranich, so als hätten wir ein Modell bestellt. Man sind die schön. Da hat der liebe Gott alles gegeben, wie perfekt die Natur sein kann. Ob ein Designer wohl auf solch ein Outfit gekommen wäre. Als von der anderen Seite eine Herde Giraffen kam, flog er weg, ohne dass ich es bemerkte, doch die Bilder waren ja auf dem Chip. Also sich den Giraffen widmen, die Erde fraßen und das genauso als würden sie trinken. Nur beim Aufstehen spritzen sie nicht mit dem Wasser durch die Gegend, wie wir das in Namibia erlebt hatten. Kurz darauf noch die Büffelherde und irgendwann war dann genug und wir führen zurück zur Lodge Mittagessen.
Wir hatten einen freien Nachmittag, von dem ich drei verschlief, um ein wenig gesünder zu werden. Nach dem ich aufgewacht war, wurde die Lodge das Safariziel (ohne deren Umgebung, denn da gab es den Lodge-eigenen Leopard, Löwen wurden auch schon gesehen und die heutige Erfahrung, dass wir Löwen aus zwei Meter Entfernung nicht sehen und aus 5 nicht fotografieren können, veranlasste doch schon zun etwas vorsichtigeren Handeln) . Im Mittelpunkt standen die Vögel. Naja, es braucht immer eine Weile, bis man die Stellen kennt, wo eine gute Möglichkeit zum Fotografieren besteht. Der Nachmittag ging also unspektakulär vorbei, aber ich fand ein ansprechendes Motiv für den Sonnenuntergang, der dann auch bombastisch ablief, tolle Wolken, sehr schön. Nur mein Slowmotionvideo habe ich versemmelt, da ich nicht auf manuellen Fokus gestellt hatte.
Jetzt aber Schluss mit dem 7. Oktober.

8. Oktober

Aufstehen als wäre kein Urlaub (so zeitig).
Irgendwann mussten wir diesen himmlischen Ort wieder verlassen. Es ging noch eine Weile durch den Park, bis wir an dem Gate ankamen und Richtung Ruwenzori fuhren. Es ging über kleine Straßen, durch einfache Dörfer, dann wieder auf Asphaltstraße mit größeren Ortschaften entlang der Straße und was auffiel, wohin man schaute, überall wurde das Land landwirtschaftlich genutzt.
Größere Waldgebiete sahen wir nicht.
Um die Mittagszeit erreichten wir unser Hotel, eine sehr schöne Anlage in den Wald hineingebaut. Sehr schöne Lodge, gute Gartenanlage mit Pool und sehr gepflegt und aufgeräumt.
Unser Zimmer war auch idyllisch mit geputzten Fenstern, die den Eindruck vermittelten sie wären gar nicht da und wir wären eins mit dem Dschungel, denn rings um den Bungalow war Dschungel. und wir traten auf die Terrasse heraus und sahen zwei Affen sich trollen. Den Nachmittag hatten wir wieder zur freien Verfügung. Also Kamera raus und Gegend unsicher gemacht. Da es ja mit den Affen vielversprechend begann, waren die Erwartungen groß. Sie gingen leider nicht in Erfüllung, doch es wurden einige schöne Vogel- und Porträtfotos. (Bei meinem Spaziergang durch die Ausläufer des Dorfes und den Treffen mit den Dorfbewohnern)

9. Oktober

Schimpansentracking

Tja mit dem Aufstehen wurde es nicht besser. An Ausschlafen war nicht zu denken. 7. 30 Uhr sollten wir im 750 km² großen Nationalpark sein, um einen der 1500 Schimpansen zu sehen, so war der Plan. Wir waren auch pünktlich vor Ort, aber Touristen aus dem Ami-Land nahmen es nicht ganz so genau mit der von ihrem Herrn Trump herausgegebenen Motto: America first, sie kamen reichlich zu spät und alle warteten. Einweisung, Aufsatteln und kurze Anfahrt näher zu dem Ort, wo sich die Schimpansen-Gruppe aufhielt. Wir waren eine Dreiergruppe mit einer Amerikanerin, die sehr pünktlich da war, wahrscheinlich eher Obamafan und unserem Guide - einer Frau um die Vierzig, schon Oma. Nach 5 Minuten Fahrt und weiteren 5 Minuten Wanderung durch den Wald sah unsere Amerikanerin den ersten Schimpansen. Ein Einzelgänger. Tabu, so hieß er, war auch verletzt in der Kindheit und hatte ein Handycap am Beim. Nach den ersten Fotos warteten wir, dass uns Tabu zu seiner Herde führte. Er kam zwar vom Baum herunter, aber lief uns dann aber im Wald davon.
Doch da hatten wir auch schon lautes Geschrei in der Ferne gehört und konnten uns so orientieren, wo die große Gruppe war. Etwa 15 Minuten ging es durch den Regenwald in Richtung Gebrüll. Als wir dann die ersten Bewegungen wahrnahmen und auf der gegenüberliegenden Seite einer Lichtung zwei Schimpansen in den Bäumen herumtollen sahen, da war das Glück vollständig. Die ersten Bilder waren im Kasten, schauen wir mal ganz entspannt, was da noch auf uns zukommt. Im Wald gibt es mehrere Gruppen, die alle streng auf ihr Territorium achten. Männchen dürfen ihr Territorium nicht verlassen, Weibchen schon, sie können zu einer anderen Gruppe wechseln. Einige dieser Gruppen sind an Menschen gewöhnt, das heißt, sie flehen nicht vor Menschen, und lassen zu, dass Menschen sich in ihrer Nähe aufhalten. Sie werden nicht gefüttert. Wie der Annäherungsprozess erfolgt, hat man uns nicht erklärt. Ich machte immer noch Bilder von den zwei Schimpansen, Mutter mit Kind, da die Sicht sehr gut war über die von Bäumen befreite Lichtung. Sonst sieht man sie ja meist von unten oben auf dem Baum sitzend, nicht immer die beste Perspektive, Toma war mit dem Guide schon weitergegangen und drängten mich zum Nachkommen, weil es irgendwo etwas noch Besseres zu sehen gab.
Ich folgte ihnen und nun waren wir im Zentrum der Gruppe.
Hier war der Teufel los. Gebrüll, Geschrei. Würde man im Kindergarten allen Kindern erlauben so laut wie möglich zu schreien, so wäre dieser Gesprächspegel wesentlich geringer als die durchdringenden Schreie der Schimpansen. Die Erklärung war, es gab in der Gruppe zwei Weibchen, die empfängnisberiet waren, was wohl die Herren in den Wahnsinn trieb. Denn bei den Schimpansen darf jeder mal ran. Das Weibchen ist etwa 14 Tage empfängnisberiet, die ersten 11 davon darf jeder, danach sucht sich das Weibchen für die letzten Tage ihren Favoritten aus und verbringt mit ihn den Honeymoon drei Tage lang. Tja und für die 7 Sekunden, die so ein Geschlechtsakt dauerte, schrien sie jetzt herum, was das Zeug hielt. Irgendwie kungelten sie auch die Reihenfolge aus, indem z.B. ein Affe kommt zu einem anderen, der auch auf der Lauer liegt und sagt, lass mich mal vor, ist ok, ja. Das Ganze geht einher mit einem Toben durch die Bäume, wobei das Herabgleiten, wenn die Zweige unter der Last der Affen brechen, ganz schön halsbrecherisch aussieht. Also wir standen da unten auf dem Waldboden und über, neben vor und hinter uns tobte der Bär (die Schimpansen). Der Silberrücken hockte erst und lag dann neben uns und schaute sich das Schauspiel ganz ungerührt an. Ihn konnte man dann auch fotografieren. Die Affen in ihrer affenartigen Geschwindigkeit auf den Bäumen zu erwischen, war da schon schwieriger. Es war ja auch relativ dunkel. Wenn das Weibchen den Baum verließ, kam es dann auch auf dem Boden zum Showdown. Tja und der Nachteil der 7 Sekunden, sollte man schon das Glück haben, gesehen haben, dass es passiert, hat man nur 7 Sekunden für ein Foto. Mir gelang es nicht den Grund für die Entzückungsschreie der Affen auf den Chip zu bannen. Denn die Verfolgung des Affenweibchens ging ja immer weiter, sie stand ja auch nur 7 Sekunden und dann ging sie weiter durch den Wald, bis der Nächste dran war.

Wir waren sehr lange bei den Schimpansen. Unsere Begleiterin bekam dafür natürlich ein gutes Trinkgeld. Bevor wir Richtung Ruwenzori aufbrachen, machten wir noch einen Community-Walk. Es ging herum um ein Waldstück, dass die Menschen nicht landwirtschaftlich nutzten, was sie der Tierwelt zur Nutzung überlassen hatten. Als erstes sahen wir einen Blauen Turaco, dann verschiedene Affenarten, Black and White Colobus, Red Colobus, Velvet Monkeys, …alles in einem überschaulichen Gebiet.
Nach dem Natur-Walk gingen wir noch zu einer Familie, die Kaffee anbaute (die Bier- oder Schnapserzeugung zu besuchen, hatten wir ablehnt, da ja auch immer eine Verkostung inbegriffen war).
Wir wurden also zum Kaffee eingeladen und bekamen Kaffee gekocht, wobei der Prozess bei der getrockneten Bohne begann. Sehr interessant und schmackhaft, aber sehr starker Kaffee. Es war Robusta. Uganda ist führend in der Welt beim Export von Robusta-Kaffee.

Irgendwann fuhren von der Hauptstraße ab über eine befestigte Straße, das sind Straßen aus Lehm verfestigt über die Berge und hatten einen schönen Blick auf die Bergkette der wir uns näherten. Wir passierten Vulkanisch - Entstandene Seen, und Fleder mit sehr verschiedenen Kulturen bestellt.
Kurz vor Kasese begann es wolkenbruchartig zu regnen. Wir übernachten in der Stadt. Das Hotel war eines der Hotels, wie ich sie mit Afrika in der Stadt verbinde: Fenster und Türen vergittert, Verwinkelte Bauweise, ein Security Mann neben der Eingangstür dösend im Sessel hingefläzt, die Zimmer sehr einfach und klein und zur Bestätigung meines Eindruckes ging genau in dem Moment das Licht überall aus, als ich mein Ladegerät in die Steckdose steckte. Stadthotels sollt man bei der Planung vermeiden.

Ruwenzori -Trekking

10.10. (1.Wandertag)

Die Nacht im Stadthotel ging auch vorbei. Wir hatten es überstanden, die Sachen waren gepackt, wir fuhren in die Berge. Etwa 10-15 km entfernt war der Startpunkt unserer Wanderung. Kurz bevor wir die Basis erreichten, kamen wir durch ein Dorf, dass so ähnlich aussah wie das Ahrtal nach der Hochwasserkatstrophe. Auch hier hatte ein Hochwasser Häuser, Felder, Brücken, Schulen weggerissen.
Auch hier hat die Flut Menschenleben gekostet.
Gegen 8. 30 Uhr waren wir im Basislager.
Einweisung, Papiere ausfüllen, Anamnese (also als würden wir 4 Tage operiert und gingen nicht zur Erholung durch den Wald). Hätte ich alle Fragen richtig beantwortet, säßen wir mittags noch dort.
Belehrung zu den Rettungskosten, per Träger und per Heli (Der Heli ostete einen Einheitspreis von 10. 000 $ - halt ein Schnäppchen- wobei bei den Wetterbedingungen, hätte der eh nicht fliegen können.) Gummistiefelanprobe, obwohl wir sie gar nicht wollten, Abgabe des Gepäcks an den Träger, Vorstellung unserer Guides, Abraham und Rasto, nette Burschen in schicken gelben Hemden. Wasser tanken bei Eddie - ich machte meinen Camelsack voll mit 2 Litern). Viertel nach Neun ging es los. Sonntag! Kirchtag. Das ganze Dorf auf der Straße. Die Kinder gehen wegen Corona schon fast zwei Jahre nicht in die Schule und haben immer frei. Vor der Kirche war afrikanischer Freudentanz der jugendlichen Kirchgänger mit schmissiger Musik, die alle anderen auch ansteckte zu tanzen. Wir verließen das Dorf und bogen in Richtung Nationalpark ab. Nach einer Stunde waren wir am Eingang. Es war sehr warm. Der Rucksack mit all der Technik schwer.
Die Erkältung spürte man doch noch, ich hustete. Wir schrieben uns ein und im Buch konnte man Menschen aus vielen Nationen finden, die hier den Checkpoint passiert hatten. Der Älteste 70 Jahre alt aus der Schweiz. Nach Aussage unseres Guides sollen die Deutschen wohl den größten Anteil der Besucher im Ruwenzori stellen.
Dann ging es los, das Abenteuer. Vom Checkpoint bis zum Nachtlager waren es 850 Meter Höhenunterschied. Eine lösbare Aufgabe.
Der Weg begann flach durch den Wald, dann zum Fluss, über eine Holzbrücke, dann am Fluss entlang, durch den Wald und dann begann der steile Aufstieg. Regenwald, schwül, heiß, die Sonne brennt, sobald der Weg mal nicht von Bäumen bedeckt ist. Obwohl der Wald noch ein wenig Kühle gespeichert hatte und wir ja auch immer höher kamen, es war noch zu warm. Viel Trinken, Husten, langsam gehen. Nach etwa 4 Stunden machten wir eine Pause und dann bat ich auch, ob Rasto meine Zweitkamera tragen würde. Die Träger / Guides machen natürlich alles für ihre Kunden. Wir bekamen auch ein Lunchpaket ausgehändigt. Inhalt- Toma! Nach 850 Metern hatten wir dann die Zielhöhe erreicht. Wir waren auch sehr stetig durchgegangen, nicht schnell aber ständig. Doch ich war ziemlich erschöpft. Auf der Zielhöhe befand sich eine Mittagsunterstellmöglichkeit, auch zum Sitzen, die wir links liegen ließen, da wir schon vor einer halben Stunde Mittag am Aufstieg gemacht hatten.
Das letzte Stück bis zum Tagesziel war bergauf bergab, aber nicht schwierig zu gehen. Nur als wir die Hütte schon sahen, vor uns ein Wasserfall auftauchte, mussten wir unsere Kletterkünste über eine Holzbrücke und Holzleiter beweisen, um danach den Fluss (Wasserfallabfluss) über eine Holzbrücke zu queren.
Noch 30 Meter berghoch und es war geschafft. Sollte alles so weitergehen, könnte es eine schöne Wanderung werden. Da nun genug Zeit war, nahm ich mein Stativ und den Fotoapparat und stieg noch mal zum Wasserfall hinab, um viele Bilder zu machen.
Wir hatten eine große Hütte für uns alleine. Abendbrot gab es, als es schon ziemlich dunkel war und auch der Regen kam. Mit dem Regen kamen auch Blitz und Donner und eine total romantische Atmosphäre in wunderschöner Natur, voller Geräusche, bei leckerem (ich glaube es zumindest) Essen und absoluter Dunkelheit. Wären die sonnenbatteriegespeisten Lampen am Mast nicht gewesen, hätten wir unsere Hand vor den Augen nicht sehen können.


12. 10. (3. Wandertag)

Wir sitzen im Restaurant (also dem Dining Room unserer Camp-site), eine Holzhütte mit Wellblechdach und Fenstern, in der Mitte ein Tisch mit 6 Stühlen, kein Licht, keine Heizung, jeder einen orangenen Pott vor sich, in dem wir uns selbst Kaffee, Tee oder heiße Schokolade machen können - mit Wasser aus der Thermosflasche.
Wir sitzen hier allein. Draußen regnet es heftig, ist halt Regen Wald. 15.45 zeigt die Uhr, so dass wir seit Anderthalbstunden hier im Camp sind. Bis jetzt haben wir uns organisiert, das heißt die Sachen entgegengenommen, die unsere Träger für uns getragen haben, die nassen Sachen aufgehängten, die Schlafsäcke ausgepackt und für's Schlafengehen fertiggemacht, die restlichen Sachen in unserem Zimmer=Hütte (etwas kleineren Ausmaßes als der Dining Room) alles aus dem Rucksack auf die 6 Betten verteilt, die immer Zimmer sich befinden. Ich stelle es mir unglaublich schrecklich vor, wenn wir so ein Zimmer mit 6 Personen hätten teilen müssen. Unsere Sachen liegen überall, da die Rucksäcke zum Trocknen aufgehangen sind. Unsere Guides und Träger sind irgendwo verschwunden, nach dem sie uns heißen Tee und ein kleines Lunchpaket in den Diningroom gebracht hatten. Tja es ist nicht warm, nicht gemütlich, aber doch sitzen wir im Trockenen, warm angezogen und erinnern uns daran, wie wir heute unter einem solchen Regen gelaufen sind. Über Stock und Stein, durch Sumpf und Bachläufe, durch eine Traumlandschaft, deren wegen wir das hier ja auf uns genommen haben. Ich habe noch meine Hardshell -Wanderhose an, die auch gleichzeitig Regenhosen sind und die Wanderschuhe habe ich auch nicht ausgezogen, da sie während des Laufens warm geworden sind. Jetzt trau ich mich auch nicht die Hütte zu verlassen und die 10 Meter zu unserem Schlafraum zu gehen, da ich denke, ich werde ordentlich nass, was wieder umziehen bedeutet, wieder kalt werden und mit Tee aufwärmen. Die Hände sind relativ kalt und erschweren ein flüssiges Schreiben auf der Tastatur.


11.10. (2. Wandertag)

Ich blicke mal zurück auf den gestrigen Tag, einer derjenigen, die wir für immer im Gedächtnis behalten werden.
Wir wachten rechtzeitig auf, also noch bevor der Teeservice angekündigt worden war (7. 20 Uhr), organisierten uns, was nicht so aufwendig war, da es keine nassen Sachen gab. Tranken Tee, packten, und dann war es auch schon 8 Uhr oder ein wenig später, und es gab Frühstück. Wir hatten auf einer Höhe von etwa 2600 Meter übernachtet. Das Wetter war noch ganz ok und 9.15 Uhr verließen wir das Camp (eine Ansammlung von mehreren Hütten, streng getrennt nach Touristen und Begleitmannschaft, Toilettenhäuschen und einer Küchenhütte. Bisher war die Natur schon nicht schlecht gewesen, aber das ganz Spektakuläre hatten wir wohl noch vor uns.
Erst einmal ging es bergauf bis 3000-3100 Meter. Die Höhenangaben, die sie hier angeben, waren mit Vorsicht zu genießen. Mit meiner Uhr stimmte das nicht immer überein.
Wir quälten uns also den Berg hoch bis zur Mittagshütte / Zwischenstation ohne dass ich jetzt sagen kann, wie das war. Da fehlen mir ein wenig die Erinnerungen, aber ist ja alles auf dem Film. Es war zumindest leichter als am ersten Tag, da die Temperaturen deutlich niedriger waren, also wir nicht in der Tageshitze nach oben schlichen, und die Steilheit war zwar ähnlich, aber bei weitem nicht so ausgeprägt und unaufhörlich. Wir passierten verschiedene Vegetationszonen, den Regenwald, die Bambuszone und danach erweichten wir die Heather-Zone oder so ähnlich. Nach etwa zwei Stunden sahen wir dann die Lunchhütte und zwar genau die, in der wir die heutige Nacht (also nach dem 3. Wandertag die Nacht) verbringen werden, wo ich diese Zeilen schreibe.
Die Hütte lag auf einem kleinen Plateau, wo für die Hütten Platz war und an einer Stelle, die eine weite Sicht ins Tal zurück freigab. Denn die meiste Zeit bergauf, ging es ja durch dichten Wald, der nur ganz selten einmal den Blick ins Tal oder auf die umliegenden Berge ermöglichte. Wir machten eine kurze Pause und ich ließ mir meine Zweitkamera von Rasto geben, der diese für mich trug und machte von den Bäumen mit Großvaterbärten (auf Deutsch wohl spanisches Moos) viele Bilder. Nicht allzu viele, denn die Wolken zogen auf, und es fing an zu regnen.
Also Regenkleidung anziehen. Die Guides boten uns noch einmal Gummistiefel an, die wir hartnäckig - ohne zu wissen, was uns erwartet- ablehnten. Hochmut kommt vor dem Fall. Bis jetzt hatten wir ja auch noch keine Notwendigkeit gesehen, dass es mit unseren festen hohen Wanderschuhen nicht gehe würde. Wir hatten an der Campsite so etwa die Hälfte der Höhe bereits erreicht und das in weniger als zwei Stunden. Wir waren also gar nicht so schlecht unterwegs.
Abmarsch durch den Märchenwald von Großväterchen Frost, denn es hätten auch Eisgebilde sein können, die Moosbärte. Auf einem relativ moderat ansteigenden Weg ging es dann weiter 250 bis 300 Meter bergauf. Obwohl es regnet und es sich schon zugezogen hatte, waren die Blicke großartig.
Ab und zu kam der Fotoapparat zum Einsatz, bis ich ihn dann ganz wegpackte, da der
Regen zu stark wurde. Ich hatte fast Tränen in den Augen, als wir an einen Wasserfall kamen und ich wegen des Regens ihn nicht fotografieren konnte. Nach dem Wasserfall begann dann endgültig ein anderer Weg. Zuerst ging es zwei Leitern hinauf, Holzleitern mit brieten Stufen, nass, dreckig, kein Vergnügen die Sprossen anzufassen. Die Leitern waren nicht ganz senkrecht, aber aller einfachster Bauart. Manche einfach an den Fels angelegt. Beim Runtergehen ist eine der Leitern, von denen wir viele zu überwinden hatten, zur Seite weggerutscht. Zum Glück hat der Guide sie noch aufhalten können, als sie zur Seite kippte.
Der Weg war eine Mischung aus Steinen, die lagen wie sie lagen, also kein ausgebauter Weg in dem Sinne, doch als Pfad zu erkennen, zwischen den Steinen gab es dann Sumpf, Boden in den man je nach Konsistenz unterschiedlich tief eindrang und wofür die Gummistiefel wohl gedacht waren. Manchmal konnte man auf schlüpfrige, hochrutschige, wie Schmierseife sich anfühlende Wurzeln ausweichen, musste aber höllig aufpassen, nicht weg zu rutschen. Wir kamen also höchstens mit Rollator-Geschwindigkeit voran, wobei der Weg nicht behindertengerecht ausgebaut war. Unsere Stöcke halfen und so bewegten wir uns im Prinzip auf vier Gliedmaßen vorwärts.
Die Schimpansen hätten es aber besser gemacht. Es war alles beschwerlich, der Regen aber erhöhte den Schwierigkeitsgrad der Fortbewegung beträchtlich. Da wir ja allmählich oder auch mal steiler bergauf liefen, konnte man den Weg nicht von einem Bachlauf unterscheiden. Oft schauten nur die Spitzen der Steine aus dem Wasser und wir hüpften auf ihnen vorwärts, immer mit der nötigen Absicherung durch die Stöcke. Slowly, slowly ging es vorwärts. Dann kamen schon mal Bretter, die auf dem Weg lagen zur Hilfe, die aber so glatt waren, dass es eine Sicherheitsabwägung war, auf ihnen zu gehen.
Die Oberfläche der Bretter war wie Schmierseife. Nur durch die Abstützung mit unseren Stöcken an den Seiten der Bretter hielten wir das Gleichgewicht.
Über bestimmte Abschnitte waren abenteuerliche Brücken gezimmert, die in den Alpen mit dicken Seilen abgesichert worden wären. Immer wieder Leitern, die jetzt auch einfach aus Ästen bestanden und dementsprechend die Schmierseifen-Konsistenz. Und dies alles mit nackten Händen anfassen
Was natürlich unglaublich schön war, war die Natur, die, wenn man mal vom Weg aufblickte, uns umgab. Bäume mit dick bewachsen Moos und nicht nur dem spanischen Moos, nein auch in grünen, gelben und bräunlichen Farben, exotische Pflanzen, alles in Nebel getaucht bei Regen, wie in einer anderen Welt.
Etwa 20 Minuten nach den ersten Leitern kamen wir zum.. Garten. Eine kleine Lichtung über die ein Brettersteg führte und ein unglaublich romantisches Panorama eröffnete sich. Der Brettersteg wurde von Fässern auf den Boden getragen, die wiederum mit Holzleisten verbunden waren und darauf quer Bretter alle 20 bis 30 Zentimeter lagen und dazwischen Zwischenräume. Es regnete noch und ich war am Verzweifeln, wie ich hier wohl ein Bild machen konnte. Rasto holte den Regenschirm heraus, und ich entschied mich, ihn zu bitten, diesen immer über der Kamera zu halten. Gesagt getan und das erste Bild war im Kasten. Wir wollten also noch einmal ein wenig zurückgehen, um vom Anfang des Steges Bilder zu machen und da ich beim Laufen plötzlich eine faszinierende Pflanze sah, dreht ich mich um und mein Fuß rutschte zwischen die Querbretter und ich kippte zur Seite. Ein höllischer Schmerz, doch erst einmal musste ich mich abfangen, da das ganze Körpergewicht ja jetzt irgendwo auf meinem rechten Unterbeinknochen lag. Es konnte jede Sekunde knack machen. Irgendwie kam ich wieder hoch, Rasto half dabei und ich hatte nur einen Gedanken, hoffentlich ist nichts gebrochen.
Es schien nichts gebrochen zu sein, wobei ich heute noch nicht weiß, warum. Vielleicht haben die Wanderschuhe geholfen ein wenig Kraft / Moment wegzunehmen, abzufedern.
Der arme Rasto wusste gar nicht, was er machen sollte. Er hatte aber schon vor 5 Minuten eine Höhle angekündigt, wo wir Mittagspause machen könnten. Ich fragte, wie weit es bis zur Höhle war, und schaute mir das Malheur an. Es waren zwei Quetschungen links und rechts am rechten Bein knapp oberhalb der Wanderschuhe, die sehr rot aussahen und etwa einen Zentimeter tief ins Fleisch eingedrückt waren. Kein Blut. Was für ein irres Glück hatte ich da wohl gehabt. Wir gingen, schlichen also bis zur Höhle, wo die beiden anderen, Abraham und Toma schon auf uns warteten. Toma aß genüsslich ihr Pausenbrot. Ich sagte Ihr, ich stehe unter Schock. Sie erwiderte, wenn du jetzt nicht abbeißt, ist es alle. Nun galt es, einen trockenen Platz unter dem Felsvorsprung finden, hinlegen und Schuhe ausziehen. Es schien alles noch mal gut gegangen zu sein, auch keine schnelle Schwellung war zu sehen. Ich begann am ganzen Körper zu zittern, das Adrenalin tat sein Werk.
Ich nahm schnell ein wenig Traubenzucker zu mir, um den Energieverbrauch auszugleichen. Es wurde nicht schlechter, das beruhigte ein wenig. Aber vor uns lag noch eine ziemliche Strecke mit allen Hindernissen wie oben beschrieben. Aber das wäre ja jetzt fast zu einfach, bis zur Hütte laufen und gut ist. Wir kamen noch an vielen schönen Orten vorbei, vielleicht nicht ganz so schön, wie der Garten, aber der Weg war so schön, dass man schon fast die Schmerzen vergessen konnte. Ich ging nun natürlich noch vorsichtiger, das rechte Bein schonen und möglichst keine Belastung darauf kommen lassen. Es war nur fast nicht möglich. Die Wegqualität war herausfordernd. Und der Regen hatte immer noch nicht aufgehört. Ich fragte Abraham, der jetzt in meiner Nähe war, immer öfter wieviel Zeit bis zur Hütte verblieb. Es verblieb und verblieb, da wir ja nur sehr langsam vorankommen. Irgendwann merkte ich, dass ich mich nach einem kurzen Aufstieg auf die Stöcke stützen müsste, weil ich außer Puste war. Ich dachte, dass dies von meinem Sturz war oder noch von der Erkältung und hatte schon Angst mit einer Angina Pectoris zurückzukommen. Nach längerem Nachdenken und einem Blick auf die Uhr, die jetzt schon fast 3500 Meter Höhe anzeigte, wurde mir klar, dass mir nun auch die Höhe noch zu schaffen machte. Also jede Anstrengung vermeiden. Sich tragen lassen. Schön wäre es gewesen. Irgendwann dann doch sahen wir in der Ferne die Hütte und ich holte sogar den Foto heraus, um das Tal zu fotografieren.
Aber der Regen zwang mich ihn wieder wegzupacken (nach dem Foto).
Etwa 40 Minuten verblieben und wir hatten die Hütte immer vor dem inneren Auge.
Die Hälfte hatte wir passierten, als wir wieder auf einer kleinen Anhöhe die Hütte sehen konnten. Jetzt war sie schon zum Greifen nah. Die Träger waren schon vor Ort, hatten Feuer gemacht, von dem ein blauer Rauch in den Himmel stieg. Unter uns lag ein See mit schwarzem Wasser und weißem Schaum. Rasto oder Abraham kam von einer kleinen Erkundung zurück und sagten, als wir noch uns des schönen Talanblickes ergötzten, dass die Brücke unter Wasser ist, weil es so stark geregnet hatte. Oberhalb der Brücke war der Bach zu einem Fluss angeschwollen, auch da gab es kein Hinüberkommen zur Campsite. Aber zurück war der Weg auch zu lang und ich glaube, dass ich die Strapaze nicht geschafft hätte. Wir hatten also nur eine Option, wir mussten auf die andere Seite. Die Jungs sagten uns, dass eine enge Stelle am Abfluss des Sees gäbe. Ich fragte, ob sie Seile mithatten, was der Fall war. Nur eine vage Vorstellung haben, wie die Flussüberquerung aussehen sollte, warteten wir wie es weitergehen würde. Wir warteten und warteten und warteten. Es vergingen mindestens 45 Minuten bis Rasto zurückkam und uns die frohe Nachricht überbrachte, dass die Überquerung klargeht. Doch noch mussten wir zu der Stelle kommen, wo es über den Fluss geht. Da führte kein Weg hin, also diese Pfade gefüllt mit Wasser über Stock und Stein. Dorthin ging es über reine Natur, Moosbedeckter Boden, wo man bei keinem Schritt wusste, was unter dem Moos war, ein Stein im allerbesten Fall, Sumpf, da waren die Schuhe nass, waren sie sowieso, oder rutschiges Zweigwerk und im schlechtesten Fall gar nichts und man fiel ins Bodenlose. Wir versuchten also soweit es ging über die Steine zu gehen, die in der wilden Natur herumlagen, wie ein Anker, eine Rettungsinsel nach jedem Schritt. Nach endlosem Kraxeln gelangten wir an die Stelle. Der Abfluss des Sees war unterirdisch an einer schmalen Stelle, sodass sich bei Starkregen der See erst bildete. Über etwa 3 Meter Abgrund mussten wir also auf die andere Seite gelangen. Die Guides und Träger hatten ein Seil gespannt, entlang eines Baumstammes, über den der Weg ans rettende Ufer führte. Unter uns der Tod.
Wir schafften es hinüber und wurden in Empfang genommen. Jetzt waren wir aber wieder an einer Stelle, von der kein Weg zur Hütte ausgetreten war. Erst einmal mussten wir aber vom gefährlichen Steilufer weg. In den Moossumpf konnte man beim vertikalen Gehen wie in den Schnee Stufen treten, Als wir der Gefahr entronnen waren, hieß es nun nur noch zur Hütte zu kommen.
Der Weg wurde von den Trägern mit der Machete freigeschlagen, aber das war ja nur der Teil über Knöchelhöhe. Der Teil darunter war wieder ein Abenteuer, Lotteriespiel, wie man es gerne hätte. Dazu kam, dass jeder kleinere Anstieg die Herzfrequenz wegen der Höhe erhöhte. Nach einer Stunde Umweg waren wir in der Hütte, gefühlt eine ganze Ewigkeit.
Ich hatte noch einen dicken, dicken blauen Fleck von einem anderen Sturz oder Stoß davongetragen, den ich bisher nicht bemerkt hatte. Aber wir waren angekommen.

Jetzt hieß es noch einmal die Zähne zusammenbeißen, die Sachen auseinandersortieren, wobei wir feststellten, dass fast alles, was nicht in Plastikbeuteln verpackt war, auch nass war in unterschiedlicher Feuchtigkeit.
Selbst Tomas Schlafsack hatte etwas Nässe abbekommen. Der Regen war überall eingedrungen. Die Rucksäcke waren alle nass. Toma hatte eine Schnur mit, die wir quer durch die Hütte spannten und alle Sachen zum Trocknen aufhängten. Der Wunsch, dass alle Sachen trocken würden, besonders die, die wir anziehen würden war groß, die Hoffnung, dass sie trocken wurden, sehr gering, denn die Luftfeuchtigkeit war bei 100 %, wenngleich es nicht die ganze Zeit regnete. Die einzige Möglichkeit bestand darin, die Sachen den Trägern zu geben, die sie über das Feuer hielten, bis sie trocken waren oder verbrannt. Ich gab meine Schuhe und Socken weg. Nach der Sortieraktion fiel ich für Anderthalbstunden in einen tiefen Schlaf der Erschöpfung. Als ich aufwachte war alles noch genauso. Der Regen trommelte auf das Wellblechdach, die Kälte zog herein durch die immer offene Hüttentür und die Sachen hatten noch keine Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben, es war dunkel, da die Hütte kein Licht hatte, nur mir ging es ein wenig besser.
Es gab Abendbrot, ohne dass wir richtig Appetit hatten. Danach Besprechung des morgigen Tages. Wenn es weiter so regnen würde, würden wir nicht über den Fluss kommen, den wir um zum Pass zu kommen noch mehrere Male überqueren mussten. Außerdem gab es oberhalb des Lagers eine Wegstrecke, die sehr tiefe Sumpfstellen aufwies und es nicht klar war, ob man dies mit den Gummistiefeln durchwaten könnte. Ich hörte mir das alles an und schlug dann vor, morgen bis zur Mittagshütte von heute zurückzugeben, viel Zeit für Fotos zu haben und einen entspannten Tag und in der Mittagshütte zu übernachten. Ich schaute in zwei strahlende Gesichter von Rasto und Abraham. Sie ergänzten, dass wenn wir zeitig ankommen, wir noch eine Hütte weitergehen könnten und von dort zurück ins Dorf am nächsten Tag. Ich sagte Ihnen, dass wir auch nichts dagegen hätten denselben Weg zurück zu gehen. Nach dem Briefing, das eine gewisse Erleichterung ausgelöst hatte, schlafen.

Die Nacht war OK, kaum Schmerzen, Husten jedoch na und Aufstehen, um Tomas Flasche hinauszuschaffen.

3. Wandertag –Fortsetzung (12. 10)

Die Nacht war vorbei und es hieß hinein in die kalten, teilweise nassen Sachen. Nur meine Schuhe und Socken waren trocken. Alle anderen Sachen waren unverändert nass, wenn nicht noch nasser.
Frühstück - Pflichtessen. Energie bunkern.
Es gab eine sehr erfreuliche Nachricht, denn mit Schrecken hatten wir beide schon an den Rückweg gedacht durch die Wildnis, über den Baumstamm am Seil über den Abgrund..., da es ja einen Großteil der Nacht geregnet hatte und kaum anzunehmen war, dass der Fluss weniger Wasser führte.
Die Guides hatten eine Möglichkeit gefunden, den Fluss zu überqueren, denn er führte doch beträchtlich weniger Wasser als gestern Abend.
Es regnete und regnete.
Leider half kein Warten, nachdem alle Sachen, trocken oder nass, verpackt waren. Der Regen hörte nicht auf und wir mussten im Regen loslaufen. Selbst den Foto konnte ich nicht umhängen, den hatte ich gestern noch mit einer Plastiktüte geschützt und bei Regen außerhalb des Rucksacks getragen. Irgendwann, jedoch noch rechtzeitig, bemerkte ich, dass die Tüte voll Wasser lief und der untere Rand der Linse schon im Wasser war. Wie das Wasser in die Plastiktüte gekommen ist und warum es aus dem Loch unten nicht abgeflossen ist, wir werden es nicht erfahren.
Der Plan, die schönen exotischen Pflanzen inmitten der Berge zu fotografieren, ging nicht auf. All die schönen Motive fielen dem Regen zum Opfer. Durch die niedrigen Wolken war auch kaum Sicht, sodass, auch wenn es nicht geregnet hätte, man die ganze Schönheit auf den Bildern nicht gesehen hätte. Und um ehrlich zu sein, es muss noch viel traumhafter hier in dem Tal gewesen sein, hätte die Sonne geschieden. Es sollte nicht sein.
Wir quälten uns also den Weg zurück, Beschreibung siehe gestern - wobei diesmal erleichternd uns zu Gute kam, dass es hauptsächlich bergab ging und der Weg, der Weg war und kein Bachlauf.
Doch das Moos an den Bäumen, bis zu einem halben Meter dick, die Moosfäden, die wie Lametta die ganze Landschaft schmückten, wobei hier die Suppe, der Nebel der niedrigen Wolken es eher noch stimmungsvoller aussehen ließen, als wenn die Sonne geschienen hätte.
Als wir dann die ersten exotischen Pflanzen im kleinen Garten erreichten, nahm ich meinen Foto doch heraus und machte einige Bilder. Als wir den großen Garten erreichten, das ist gleich nach dem Abstieg, der an der Höhle endet, sahen wir zwei Diuker eine Art Hirsche. Gerade zum richtigen Zeitpunkt hatte auch der Regen nachgelassen. Fotos machen was das Zeug hält. Wahllos. Alles festhalten. Wir waren schon fast am Ende des Gartens, als uns zwei Gruppen mit vier polnischen Bergsteiger und zwei deutschen Touristen entgegen kamen.
Einfaches Hallo. Ich schaute mir zum ersten Mal schnell ein paar Bilder an und bemerkte, dass sie alle etwas milchig aussahen, was ich beim Durchschauen durch den Sucher immer auf den Nebel geschoben hatte. Zwischen Schutzfilter und Linse befand sich Kondenswasser. Filter ab, säubern und alles von vorn. Alles noch einmal, zurücklaufen zum Anfang des Gartens und fotografieren.
Als wir zurückkamen waren Toma und Rasto schon losgegangen. Wir verließen auch den Garten Eden und waren keine 100 Meter gegangen, als sich uns wieder ein Panorama für die Ewigkeit eröffnete. Anhalten Kamera raus und Klick. Viele, viele Bilder. Leider musste ich am Abend feststellen, dass sie nicht richtig scharf sind. 1/30 war wohl doch zu wenig, oder ich war zu hektisch und habe zu nervös fotografiert, da ich sonst 1/30 immer für Landschaftsaufnahmen ruhig genug halten kann, ohne dass etwas unscharf wird.
Einige Bilder werden hoffentlich in Ordnung sein. Nach dem Garten gab es dann noch die letzten drei Treppen, bei der eine fast zur Seite weggeflogen wäre, dann noch ein kurzes Wegstück und der schlimmste Teil des Weges war überstanden. Der Regen hatte zwar wieder begonnen, sodass der Fotoapparat immer im Rucksack verschwinden müsste, aber ab und zu machte auch er eine Pause und ich konnte fotografieren.

Nach 4, 5-5 Stunden Wanderung waren wir an der Hütte. Kleines Lunchpaket. Leine ziehen und Sachen zum Trocknen aufhängen, wissend, dass sie eh nicht trocken werden. Wir hatten die Strecke ziemlich trockenen Fußes geschafft. Die Schuhe waren ziemlich trocken. Es war an der Zeit Bericht zu schreiben.
Ich machte viele Fotos und ein Zeitraffer vom Sonnenuntergang. (Also wie es dunkel wurde. Die Sonne sahen wir nicht. )
Abendbrot. Schlafen.

4. Letzter Wandertag 13.10.

Zeitig Aufstehen, da Abmarsch schon 8. 30 Uhr. Abstieg zur ersten Unterkunft. Obwohl mein Fuß immer noch schmerzte und ich vorsichtig gehen musste, faste ich wieder Mut und mit mehr Selbstvertrauen ging es dann auch schon zügiger voran. Nicht lange. Ein kleiner Hopps, vielleicht 40 cm tief und mein linkes Bein knickte um, macht knacks und ein stechender Schmerz durchzog mein Fußgelenk. Typische Volleyballverletzung mit 2-3 Wochen Krankschreibung. Doch noch standen fast 1500 Höhenmeter bergab auf dem Plan, vor er Krankschreibung. Also Zähne zusammenbeißen und weiter. Der Fuß schwoll an. Ich habe mich nicht mal hingesetzt. Schuh ausziehen hätte der Schwellung nur noch Vorschub geleistet. Nun musste ich noch vorsichtiger sein, beide Beine möglichst wenig belasten. Zum Glück ging ich ja mit Stöcken und die Arme mussten nun etwas von der Arbeit und Belastung der Füße übernehmen. Das führte dazu, dass ich nach 3-4-hundert Metern Abstieg eine große Blase auf meinem rechten Handteller hatte. Nach 7-8 Hundert Höhenmetern bergab, war die Blase auf und kurz danach stützte ich mit dem rohen Fleisch auf dem Stock ab. Um den Schmerz ein wenig zu lindern, umwickelte ich die Hand mit einem Taschentuch. Wir durchliefen wieder die verschiedenen Vegetationszonen und es ging auch schneller und wenig anstrengend zu als bergauf. Trotz allerlei Handicaps waren wir zügig unterwegs. Ich hatte mir ausgerechnet, nach wieviel Höhenmeter Abstieg wir am Parkeingang ankommen müssten. Die Rechnung war gar nicht schlecht, nur als wir auf der Höhe ankamen und ich fragte, sagte der Guide, dass jetzt noch ein flaches Wegstückt folgt. Da war ich aber schon ziemlich kaputt. Wir legten eine Mittagspause ein. Das Lunchpaket hatten uns zwei Träger gebracht, die uns entgegengelaufen waren. Die Erfrischung und Stärkung war dringend notwendig gewesen. Jetzt noch einmal Zähne zusammenbeißen und bis zum Parkeingang durchhalten. Geschafft. Kein Mensch war da. Wir trugen uns selbständig aus und mussten nun noch eine Stunde bis zum Basecamp laufen. Es ging oberhalb des Fluss entlang, an dem gerade ein Wasserkraftwerk gebaut wurde. Die Community, der das Land gehörte verhandelte mit Mann und Maus die Kompensation. Alle hatten sich um die Kirche versammelt und sprachen mit den Vertretern der Company. Die KfW war übrigens auch ein Kreditgeber.
Als wir dann schon die obere Dorfstraße erreicht hatte, bat ich unseren Guide (Rasto) Eddie anzurufen, damit er uns entgegenkam und mit dem Auto das letzte Stück Weg ersparte. Irgendwann, kaum noch einen Körperteil richtig spürend, trafen wir auf Eddie, der am Playground auf uns wartete.
Geschafft.
Alle waren happy.
Verabschiedung mit den Guides und Trägern. Aushändigung der Tipps. Glückliche Gesichter. Ich hielt eine kurze Rede. Tschüss!
Es war eine große Herausforderung mit ungewöhnlichen Erlebnissen, überschwänglichen Eindrücken und harten Erprobung.

Ende Ruwenzori –

Fahrt bis zur Lodge etwa eine Stunde.
Sehr schöne Lodge - außer uns war nur noch eine Gruppe aus Deutschland da, mit Kasinga Reisen (ich glaube auch Klüger). Zwei Paare aus Berlin.
Schönes Zimmer, in das wir, wenn es dunkel war, vom Hauptgebäude mit zwei bewaffneten Polizisten begleitet wurden (wegen der Löwen, die es im Umkreis von 10 km nicht gab, wir haben keine gesehen)

Endlich in der Zivilisation angekommen.
Warm. Trocken. Sauber.
Warmes Wasser, hätten wir gewusst, wie herum wir die Mischbatterie aufmachen sollten für Warmwasser. So also nur lauwarmes. Aber etwas zum Duschen, um den Dreck der letzten 4 Tage abzuwaschen.
Sachen sortieren. Sachen trocknen.
Die Hoffnung war groß, dass sie trocken wurden, denn es war warm und nicht feucht.

Gamedrive - Muss ich nachschauen, was wir da gesehen haben. (Am Wenn wir denn eins hatten--.... )

Abendessen im Haupthaus auf der Terrasse mit Blick auf den Salzsee. Wundervolle friedvolle Atmosphäre. Der Urlaub konnte beginnen.
Essen war gut aber viel.

14. Oktober Queen Elisabeth Nationalpark

Zeitig aufstehen, Frühstück 7 00 Uhr, 7. 30 Gamedrive bis fast zum Mittagessen.

Höhepunkte:
Hippos mit Kronenkranichen (im Baum)
Kingfisher mit Fisch
Krokodile
Leopard im Baum
Viele Vögel

Am Nachmittag Bootsfahrt auf dem Kasinga-Channel
Höhepunkte:
Hammerkopf mit großen Nestern
Echsen (Lissard)
Verschiedene Reiher
Fischadler
Wasservögel
Hippos - Mutter mit Baby reißt Maul auf
Elefant im Wasser frisst fast ganze Papyrusinsel auf

Nach der Bootsfahrt noch ein Gamedrive im Queen Elisabeth National Park
Game Drive in etwa im selben Gebiet.

15. Oktober

Früh aufgewacht: Video/Ton-Aufnahme von morgendlichen Geräuschen im Nationalpark
Fahr zum anderen Ende des Queen Elisabeth National Parks
Game Drive keine Löwen auf Bäumen gesehen, was die Hauptattraktion des Parkes ist- Höhepunkte an Hand der Bilder folgen:
Grenze zu Kongo
Soldaten
Rote Schwanz Affen- Aufnahme im Sprung
Velvet Monkeys
Vögel
Andere Gruppe mit Zeltübernachtung

Dann einchecken in neue Lodge, sofort Mittagessen, Freizeit.
Ausflug mit Vogelfotografie zu Fuß alleine
• Red Fire Finch,
• Webervögel - mit video
• Beaeater

Kaum zurück Anruf - Extra Game Drive
Löwen wurden gesichtet mehr morgen

Kurzer Ausflug zum Fluss


16. Oktober

Wir stehen am Start. Blicken schon sehnsuchtsvoll in die Gorillaberge, direkt von der Lodge aus.
Der Himmel ist wolkenverhangen, irgendwo gewittert es ein wenig. Gerade war ich wieder alleine Vögel fotografieren, davon bestimmt 300-350 Bilder mit Beeeatern, wie sie eine Biene fressen, das sind die übriggeblieben sind-200-300 wurden schon vorher gelöscht.
Da schien noch die Sonne. Das Wetter wechselt sehr schnell, wie auch der Internetzugang, mal da, mal wieder weg. (Diese blöde Rechtschreibkorrektur macht, was sie will, selbst wenn sie abgeschaltet wurde - das ist KI - die Rechtschreibkorrektur hatte aus KI gerade Kit gemacht.)

Wir sitzen also auf dem Sofa und ich schreibe stark nach vorne gebeugt den heutigen Bericht. Ja es gibt wieder etwas zu berichten. Wir haben ausgeschlafen!!!!
Unglaublich. 9. 00 Uhr Abfahrt nach Bwindi oder so ähnlich. Ich habe mich bisher so gut wie nicht um die Namen gekümmert, den Programmablauf. Das belastet alles nur und stiehlt Zeit, die wir hier nicht haben. Die Überfahrt führte uns zu Beginn noch einmal durch den Queen Elisabeth Nationalpark, also den Park, wo wir gestern Abend doch noch Löwen gesehen haben, als Eddi uns plötzlich eingesackt hat und wir zu einem Spot gefahren sind, den ihn ein Freund per Telefon durchgesagt hatte. Eigentlich hatten wir gar keinen Druck gemacht, den macht sich Eddie von ganz alleine. Er musste uns die Baumlöwen zeigen. Da es bei der planmäßigen Fahrt nicht geklappt hatte, hatte er alle Beziehungen spielen lassen und nun standen wir vor dem Baum in etwa 70 Meter Entfernung und schauten mit 5 anderen Jeep-Besatzungen in Richtung Fikus. Zwischen den Zweigen und Blättern konnte man auf den dicken breiten waagerechten Ästen Löwenjunge erkennen. Ich sah durch die Linse nur zwei, es sollen aber 4 gewesen sein. Das Fotografieren war ne Qual. Der Autofokus funktionierte nur unzureichend, da immer irgendetwas und wenn es kurz davor, vor den Gesichtern der Löwen war. Also manuell fokussieren bei einer Distanz von 73 Metern. Jede kleinste Drehbewegung des Einstellrades und weg ist die Schärfe. Die automatische Vergrößerung auf 5 Sekunden eingestellt, reichte auch nicht immer aus, um das Motiv scharf zu stellen, aber das Schlimmste war, das 200-600mm Objektiv ist schwer und zieht nach unten, sodass das Motiv nach oben verschwindet. Sobald die Kantenanhebung nur ein wenig den Löwen berührte, abdrücken. Ich habe nicht gesehen, dass die anderen mit dem Tamron 150 - 600 das auch so gemacht hätten. Sie werden sich wundern, denn alle meine Autofokusaufnahmen waren leicht unscharf. Da rannten nun 10- 12 Urlauber auf der Straße herum, suchten nach dem besten Platz zum Fotografieren. Alle Guides waren zufrieden, Ihren Gästen die Baumlöwen gezeigt zu haben. Und wenn weit und breit keine Löwen zu sehen sind, in der Lodge, wurden wir mit 2 bewaffneten Gards zur Hütte/zum Bungalow eskortiert. Toma hatte natürlich Angst, dass die Löwinnen, es sollen Ihrer zwei auf dem Baum gewesen sein, eine habe ich fotografiert, heimlich den Baum verließen und uns auffraßen.
Wir verbrachten eine ziemlich lange Zeit vor dem Baum, wobei alle wohl das Bedürfnis hatten sich mal auszutauschen, besonders die Amis.

Zurück zum heutigen Geschehen:
Wir fuhren langsam. Eddie nannte dies eine Ugandische Massage, die Fahrt über die unasphaltierten Wege. Unweit der Stelle, wo wir gestern die Löwen gesehen hatten, entdeckte er erneut eine Löwin auf dem Baum liegend. Und sie war ganz zu sehen. Ein wunderbares Bild. Ich hatte gerade ein Bild gemacht und schon wollte Eddie noch einmal in den Park, uns die Löwin von Nahen zeigen. Ich musste ihn zum umkehren bewegen (also noch mal zu der Stelle), wo das erste Foto entstand, denn der Bildaufbau von da war fast perfekt. Dann ging es zum Gate- Parkeingang und Eddie bat die Rangerin, uns ohne Permit noch einmal kurz einzulassen. Seinem Charm kann so leicht keine Frau widerstehen. Wir fuhren nah heran und Eddie teilte per Telefon allen seinen Freunden seine Entdeckung (Sichtung) mit. Wir fotografierten nun die Löwin von Nahen und sie bot eine ansprechende Vorstellung, Kopf linksherum, rechtsherum, Kopf nach oben, wieder unter, Aufstehen!!, mal hin und her auf dem Ast, wieder hinlegen. Die Kamera glüht.
Ediie war stolz, wir erfreuten uns der Szene. und langsam trafen auch alle Wagen von gestern ein und wir fuhren los.
Die Überfahrt habe ich verschlafen, nur mal zwischendurch in einem Raum irgendwo am Straßenrand ohne Beschilderung, ohne alles, mit einem Tisch und einem Stuhl, 100 Euro getauscht. Endlich habe ich kleines Geld. Ankunft im Himmel, also der Heaven Lodge, Mittag, sortieren und wieder Vögel fotografieren. Und diesen Bericht schreiben. Jetzt muss ich mal schauen, was ich noch aufzuarbeiten habe.

Zum Aufarbeiten kommt man ja gar nicht. Gerade habe ich einen Blauen Turaco den Baum hochflitzen sehen und dann mit seinen Feuerflügeln ausgebreitet kam er auf uns zugeflogen. (Leider nur ein Foto im Baum. )
Ohne Atem zu holen ging es weiter. Ein Baboon in dem Baum vor uns. Er macht sich an einer Jackfruit zu schaffen und frisst und frisst. Video, Fotos.... Als ich näherkam, fühlte er sich schon etwas gestört. Er aß einerseits vorsichtiger, anderseits aber hastig, stopfte und stopfte. Als ich noch näher heranging, obwohl näher ging mit dem 600mm Objektiv schon gar nicht mehr, drehte er die Jackfruit ein paar Mal, bis sie abfiel und er sie am Boden ohne dass ich ihn sehen konnte alleine aufaß.
Noch ein Nachtrag: Direkt vor uns, so nah, dass ich mit dem Objektiv zurückgehen müsste, da die minimale Fokusierdistanz unterschritten war, ein Sunbird - Pärchen. Leider habe ich nur das weniger bunte Weibchen erwischt. Unter uns tummelt sich 3 Meter entfernt ein Pärchen Mausvögel. Gerade kam auch wieder ein Pavian vorbei. Der Pavian mit der Jackfruit war ein richtiges großes Alpha Tier.

Tja und da war noch etwas, was ich in der Vielfalt der Ereignisse schon wieder fast vergessen hätte. Heute Nacht haben wir ein Erdbeben erlebt. Es hat gegrollt und der Bungalow hat mächtig gewackelt. Es gab ein weniger starkes Nachbeben. Eddie sagte, dass er seit 3 Jahren wieder eins erlebt hätte.
Nach dem Beben, es war so gegen 2. 30 Uhr war der Wald auch laut. Die Tiere schienen doch beunruhigt. Da wir an der Grenze zu Kongo nächtigen, der Grenzfluss ist in Schussweite, dachte ich schon, da wird es wohl keinen neuen Krieg geben. Naja, mein erstes richtiges Erdbeben.


17. 10. Gorilla Tracking

Ein Russisches Sprichwort sagt: Es erfüllte sich der Traum eines Idioten.

Frühstück um 6. 45 Uhr

Start 7. 30 Uhr
10 Minuten Fahrt zum Gorilla-Zentrum
Registrieren
Kulturprogramm der örtlichen Frauen: Tanz; Wie kleine Tennisbälle sprangen sie in die Luft.

Einteilung der Gorilla-Tracker in Gruppen. Zwei. Wir warteten und warteten, dass wir aufgerufen wurden. Als die Gruppe geschlossen wurde, fragten wir uns, ob wir vergessen wurden. Da waren nur noch 2 Paare übrig. Die kranken und alten. Wir und zwei Amis sind der Gruppe zugeteilt worden, die wenig physischer Anstrengungen bedarf, um sie anzuschauen. Dafür mussten wir 40 Minuten Anfahrt in Kauf nehmen. Unser Guide war wieder eine Frau. Also Washroom und aufsatteln. Wir fuhren durch eine wunderschöne Berglandschaft, die aber bis in die Spitzen der höchsten Berge kultiviert war, als landwirtschaftlich genutzt. Tee, Bananen, Bohnen, Kaffee...

Als wir in einem kleinen Dorf ausstiegen und es zu Fuß weiterging, bekamen wir einen Porter zugeteilt, der unsere Mittagessen (Lunchpaket) und meine Zweitkamera trug. Es ging ein wenig den Berg hinunter, über eine Teeplantage, ein wenig in der Teeplantage bergauf und schon standen wir vor dem Wald, wo auf uns 3 weitere Personen warteten, die Ausspäher. Sie hatten die Gorillafamilie schon entdeckt. Es sollten nur noch ein paar Minuten sein. Wir durften nun nichts mehr mitnehmen, Rucksack abgeben, einzig die Kamera verblieb bei uns.
Als alle fertig waren, ging es los. Nach 5-10 Schritten in den dichten Wald hinein stoppten wir schon und der Guide zeigte irgendwohin in das Dickicht auf einen Gorilla, war anzunehmen. Selbst als sich die Augen an die neue Lichtsituation gewöhnt hatten, war schwerlich etwas zu erkennen. Vielleicht etwas Schwarzes. Die ersten Fotos, die zur Identifizierung des dort Liegenden dienen sollten, gaben noch weniger Aufschluss, da auf den Fotos alles Schwarz war.
Nach einer Weile erkannten wir dann aber die Gorillas und konnten in die Augen der Affen sehen. Ein Foto zu machen war äußerst schwierig, weil viele Zweige und Farne und andere Pflanzen immer nur Teile der Gorillas freigaben. Die Aktivität der Gorillas war so ziemlich gleich Null. Die Gruppe erholte sich noch. Unsere Zeit lief. Ab Begegnung eine Stunde.
Dann gelangen die ersten Fotos, immer nur mit manueller Fokussierung, danach kam die Phase, dass mehr und mehr Gorillas ins Sichtfeld kamen, Aufnahmen auch mi Autofokus gelangen und schließlich entdeckten die Ranger den Silberrücken. Doch von ihm ein Foto zu machen, ging so ziemlich gar nicht.
Eine ganze Weile verging und der Boss entschied, wir gehen etwas weiter. Wir folgten mit dem ganzen Tross, 4 Touristen, Guides, 3 Träger, 3 Spätherbst, 3 Porter.
Man musste sich ständig neue Positionen suchen, die einem eine gute Sicht auf einen der Affen ermöglichte.
Dann setzte er sich hin, sein Silberrücken von uns abgewandt und aß die Blätter vom Baum vor sich. Ich hatte freie Schussbahn. Klick, klick. Das Ganze wiederholte sich dann noch mehrmals, da die Gruppe sich pö a pö bergab bewegte. Die Jüngeren kletterten schon mal auf einen Baum um dort die Früchte zu essen. Die Älteren verblieben am Boden.
Nach einer Stunde war es vorbei, es könnte auch etwas länger gewesen sein, also, dass unser Guide noch zusätzlich Zeit gewährt hatte. Wir machten also wieder 10 Schritte aus dem Wald heraus und nahmen alles, was wir dagelassen hatten, wieder in Empfang.
Für jedermann machbar dieser Tripp. Man kann sich auch tragen lassen. Das wird im Übrigen offiziell angeboten.
Zu den Bildern kann ich noch nichts sagen, zu viele. Aber einige werden geworden sein, wenn nicht zum "Angeben" so doch eine Erinnerung an die Begegnung mit den Berggorillas.
Zeit für große Gefühle war eh nicht, vielleicht nur diese Überlegung, wir verbrachten nebeneinander gemeinsam Zeit in friedlichem Mit/Beieinander. Es geht also, man kann koexistieren.

Rückmarsch, „Tipp“-isierung, auch unsere beiden Lunchpakete ließen wir da, Rückfahrt mit Fokus auf Landschaftotografie.

Ankunft in der Lodge so gegen Mittag. Duschen, neue Sachen (saubere) anziehen, kleine Zwischenmahlzeit und dann quatschen mit Kölner, die gerade angekommen waren.
Jetzt scheint wieder die Sonne, nachdem es zweimal gewittert und geregnet hatte (gut, dass wir schon wieder zu Hause waren und nicht in der sportlichen, gesunden, jungen Truppe)

Heute vielleicht noch ein paar Vogel-Bilder, hier sausen so viele herum, dann Abendbrot...


18. 10.

Heute verlassen wir den Bwindi Nationalpark.
Die Gorilla - Tour ist vorbei, wir haben die sanften Riesen gesehen und nun beginnt der Abspann unserer Reise. Tagesziel ist der schönste und tiefste See Ugandas, der.....
Die Fahrt beginnt genau wie am Vortrag, nur dass wir nach 40 Minuten nicht schon am Ziel sind, sondern von der kurvenreichen Bergstraße auf die Teeplantage blicken, wo wir gestern zu den Gorillas gegangen sind. Die Sony - Go-Pro ist auf die Kühlerhaube montiert und aus dem Innenraum schalte ich sie ein und aus, Obwohl die Landschaft so schön ist, dass ich sie am liebsten immer aufnehmen lassen würde. Nach dem Blick auf den bewirtschafteten Feldern geht es durch den Bwindi Wald, ein Regenwald der höchsten Dichtekategorie, also undurchdringlich - Impenetrable. Manchmal sehen wir Affen, halten kurz an, um Fotos zu machen (es sind Black and White Colobus, aber auch ein Grau-Wangen-Afffe ist dabei) Besonders berührend sind immer die Aufnahmen Mutter mit Kind.
Die vielen exotischen Pflanzen, tiefe Schluchten, wie gesagt dicht bewaldet und mit wilden Flüssen, die aufgrund des Regens der letzten Tage auch ordentlich Wasser führen, sind schöne Motive für den Landschaftsfotografen. Wenn sich der Blick öffnet, sind die Bergketten am Horizont zu sehen. Dann taucht auch einer der Vulkane auf und schiebt sich aus den Wolken heraus, die die Spitzen der höchsten Berge am Horizont umschmeicheln.
75 km erstreckt sich die Offroad-Buckelpiste-Afrikanische Massage-Straße durch den Urwald von Bwindi. Der Wald ist zwar irgendwie zusammenhängend, aber immer wieder sind große Flächen auch bewirtschaftet, denn wachsen tut hier alles. Die Straße windet sich bis auf 2300 Meter Höhe und wir kommen auch durch die Bambus-Vegetationszone. Das Fahren (besser das Sitzen im Auto) ist schon anstrengend aber die Landschaft entschädigt für die Strapazen. Ich kann und traue mich auch nicht Eddie immer wieder anzuhalten, um ein Bild zu machen. Die 75 km kommen einem wie eine Ewigkeit vor. Am Ende der Strecke werden 12 km "runtergezählt" bis wir den Checkpoint erreichen. Selbst diese 12 km scheinen kein Ende zu nehmen.
Als wir den Wald verließen, haben wir dann permanente Sicht auf die Berge im Hintergrund, bestellte Felder im Vordergrund an steilen Hängen, eine stark bergische Landschaft, mit Weiden, Teeplantagen, Feldern, wo Bohnen, Bananen, Kasawa- angebaut wird. Die Felder werden gemeinsam bearbeitet. Ganze Dorfgemeinschaften oder Familienverbände sieht man gemeinsam arbeiten. Auf den zentralen Hügelkuppen sind meist Kirchen errichtet, die besten Gebäude weit und breit.
Eine liebliche Landschaft, die ein wenig an die Toskana erinnert, nur eben ein wenig schroffer und mit tieferen Tälern und höheren Bergen.
Irgendwie doch erleichtert erreichen wir die Asphaltstraße, wo es wesentlich zügiger vorangeht. Dann noch eine afrikanische Straße und gegen Mittag sind wir in der Lodge am.... See.
Mittagessen. Ein wenig ausruhen. 15. 00 Uhr Kanu - Fahrt. Ein Programmpunkt, auf den wir hätten verzichten können. Es saß sich unbequem auf einem Höckerchen in dem ausgehölten 75 Jahre alten Baumstamm, der schon mehrmals geflickt war. Das Kanu, also der Baum, war auch ziemlich wackelig und ich hatte schon mächtig Angst um meinen Fotoapparat, besonders um die Gorilla-Bilder.
Ein Foto gelang dann doch, als ich einen Kormoran aus nächster Nähe beim Start / Losfliegen fotografieren konnte.
Dann machten wir einen gemeinsamen Spaziergang durch die Hotel Anlage, dann alleine mit dem großen Objektiv - Vögel Tracking, danach mit dem Weitwinkel und Stativ und Graufilter Landschaftsaufnahmen.
Durch den Graufilter kann man den Sonnenuntergang um eine Stunde vorverlegen. Werde ich jetzt wohl öfters so machen, da man ausreichend Zeit hat, ein schönes Motiv zu finden. Beim Streifen durch die Anlage kam auch gerade ein LKW an, und ich dachte es kommen Campingfreunde. Es war aber ein LKW aus Mülheim!!! www.wolffontour.de Als ich während des Abendbrotes (als noch davor beim Warten) gerade die Webseite aufmachte, kamen Angela und Peter vorbei und ich begrüßte Sie, wir schauen uns gerade Eure Webseite an. Das war der Anfang eines sehr schönen gemeinsamen Abends.


19. 10.

Wir verließen das Hotel ohne Groll aber mit dem Zimmerschlüssel. Wir fuhren in den kleinsten Nationalpark.................
Die Transfers sind halt nicht zu vermeiden.
Diesmal verbanden wir das Übel mit dem Nützlichen und machten unseren PCR-Covid-19 Test, den wir als Eintrittskarte in den Flieger benötigten.
Die medizinische Einrichtung erinnerte mich ein wenig an Aserbaidschan der 70iger Jahre.
Aber immerhin Test gemacht, Ergebnisse gibt es per Internet (E-Mail) - es lief eigentlich besser als in Deutschland bei der Abreise.
Wieder kamen wir gegen Mittag in der Lodge an und hatten Freizeit bis 15. 30 Uhr (Gamedrive). Ich nutze die Zeit und erkundete die Umgebung der Lodge und hatte Glück einen Hylux vor die Linse zu bekommen.
Das Gamedrive war sehr schön. Der Nationalpark war gut gefüllt, und ob es das weiche Nachmittagslicht war oder die Tiere, die friedlich beieinander lebten, er machte auf uns einen geradezu meditativen Eindruck.
Hier gab es auch die Mac-Donalds der Steppe, Giraffen, Zebras, die wir zum ersten Mal im Urlaub sahen, Mungos schon bei der Anfahrt zum Park und Mangusten im Park selbst und wieder die üblichen Verdächtigen, Waterbucks, Bushbucks, Büffel, Hippos....
Die Kronenkraniche wieder aus nächster Nähe, Einen Hammerkopf, der Insekten fraß und ich dies Dokumentieren könnte, kleine Insekten, so klein, dass diese gar nicht zu dem großen Schnabel passten. Leider keine Leoparden.
Als es dunkel wurde fuhren wir zur Lodge zurück, aßen schnell Abendbrot und ging es zur Nachsafari in den Park. Am Eingang stieg ein Ranger zu uns in den Jeep, schloss seine riesige Lampe an der Autobatterie an. Wir suchten jetzt mit Hilfe der Lampe die leuchtenden Augen der Tiere im Busch. Besonders toll war der Halt an einem Wasserloch oder Tümpel. Hier war ein wundervolles Konzert. Die Froschmännchen überboten sich gegenseitig um bei den Weibchen vorstellig werden zu dürfen. Ich glaube, ich werde diese Soundaufnahme als Einstieg in den Namibiafilm verwenden.
Durch das starke Licht der Lampe konnte ich bei hohen Iso-Zahlen auch einige Nachtaufnahmen machen. Dann eine ganze Weile nichts, dann ein Busch- Baby. Hoch oben im Baum hatte es der Ranger mit seiner Lampe entdeckt. Zwei Augen reflektierten das Licht der Lampe, aber viel mehr war auch nicht zu sehen. Auch manuelles Fokussieren half nicht viel weiter, da die Lichtstärke ja auch mit der Entfernung drastisch abnahm.
Und was hinter den Zweigen und Blättern sich versteckte, man sah es einfach nicht.
Wieder eine Weile nichts, dann ein afrikanischer Hase. War zu schnell für den Foto, dann Mangusten und dann wieder ein Busch-Baby!!!
Diesmal aber irgendwo in der Nähe unten und Eddie fuhr sofort off-road hinterher. Ich sprang auf, Kamera schussbreit, ich musste es nur noch sehen. Dafür musste der Ranger seine Lampe auf das Tier richten, was er dann auch tat. Der Auslöser ratterte. Auf dem Kameradisplay sind einige Aufnahmen geworden. Schauen wir mal, wie es auf dem Computerbildschirm aussehen wird.
Ein weiterer Höhepunkt war dann eine Eule im Baum am Straßenrand. Sehr gelungene Aufnahme finde ich, aber sehr hohe ISO - auch hier heißt es abwarten.
Leider keinen Leoparden aufgespürt. Letzte Nacht.
Leider kein Glück mit dem Himmel - bewölkt, keine Sterne, keine Milchstraße, einziges Manko. Da hätte ich mir wenigsten eine Aufnahme vom Sternenhimmel erhofft.


20. 10.

Letzter Tag

Zeitig Aufstehen, da Programmänderung.
Wir machen keine Walking Safari, wir werden den Schuhschnabel jagen, tracken.
Eddie hat es sich nicht nehmen lassen, alles zu unternehmen, um unseren Wunsch möglicherweise zu erfüllen. Naja, eigentlich war uns ja der Schuhschnabel so ziemlich egal, ein Vogel, wie ein Vogel, bis Jürgen nicht provokativ gefragt hatte, ob er auch in unserer Vogelsammlung /Vogelbeobachtung dabei war. War er nicht und wir fragten Eddie, der uns erklärte, dass es nur noch wenige Exemplare in Uganda gibt. Tja, da Eddie ja bisher alles geglückt ist und wir wohl mit Glück auch sehr viel gesehen hatten, das war eine Herausforderung und wir wurden immer auf den letzten Tag vertröstet. Nicht ganz klar, ob wir ihn dann wirklich sehen würden oder ob es dann einfacher wäre das Ganze abzurunden.
Irgendwie vermieden wir das Thema. Also heute sollten wir ihn sehen.
Lange Fahrt, wir überquerten gegen 11 Uhr den Äquator, und befinden uns jetzt wieder auf der Nordhalbkugel. Haben noch einmal etwas gegessen und kamen gegen Mittag am Victoriasee an. Ismail unser Guide und Ambros unser Bootsführer nahmen uns entgegen und wir schipperten los. Es ging durch einen Kanal (Wasserweg mit links und rechts Papyrusschilf oder anderen Wasserpflanzen, darunter Seerosen und Seelilien), der uns an Botswana, das Okavango-Delta erinnerte.
Nach dem kleinen Kanal, folgte der etwas größer Kanal und hier viele, viele Vögel, Reiher, African Hawk--. African Jacana-, noch fehlte der Schuhschnabel. Ismail fragte die Fischer, die an unserem Boot vorbeistakten und wir erhielten zu guter Letzt einen Hinweis.
Und da stand er dann. Der Schuhschnabel. Die beiden Begleiter wollten mit Speed auf ihn zu fahren, ich bremste Sie, da ich erst mal ein Foto von Weitem wollte. Als ich dies so einigermaßen im Kasten hatte, nährten wir uns dem Vogel. Schon ein beeindruckender Geselle, allein schon die Größe!
Die Kamera hatte dann viel zu tun. Dauerauslöser. 40 Minuten hockten wir dann im Boot in 10 Metern Entfernung vor ihm.

Leider ließ er sich nicht zu großen Aktivitäten hinreißen, mal den Kopf drehen, mal einen Schritt - sehr langsam vorwärts - mal den Flügel leicht abspreizen. Obwohl wir die Fische in nächster Umgebung im Wasser hören konnten, keine Reaktion des Vogels. Wie unser Guide erklärte, ernährt er sich von Aalen und Schlangen. Scheint ein Feinschmecker zu sein und er schien keinen Hunger zu haben. Trotzdem waren es keine langweiligen 40 Minuten.
Wir gaben dann die Hoffnung auf, ein Aktionsfoto zu machen und fuhren zurück. Eddie war gespannt, ob wir einen Schuhschnabel gesehen hatten und Toma sagte: Guess. Sein Guess war nein. Ha!
Von dem kleinen Kanal ging es zur Fähre nach Entebbe. Der Fähranlegen, ha, ha, war gut gesichert. Selbst vor der Toilette saß ein Polizist mit einer Kalaschnikow und wollt mich zum Gericht bringen, als ich versuchte illegal in die Toilette einzubrechen. Ich glaube nur mein Touristenoutfit rettete mich vor dem Kadi. Die Fähre hatte gerade abgelegt und wir mussten einige Zeit warten, bis sie wieder zurück war. Die Fähre war eine Eigenkonstruktion mit einem Dieselgenerator very, very basic, aber mit einem halben Bataillon bewaffneter Männer gesichert (der Zugang zu ihr). Die Fahrzeuge wurden in der Mitte platziert, auch ein Kleinlaster mit Ziegelsteinen (aus der Selbstbrennerei - überall wurden aus dem Lehm Ziegel selbst hergestellt). Wo der Ziegellaster auf die Fähre fuhr wurde mir schon etwas anders. Es gab auch keine Außenbegrenzungen auf der Fähre, also irgendeine Bordwand oder so. Keine Sicherung der Ladung, wenn ein Fahrzeug losrollen würde, wäre es wohl um uns alle geschehen. Ein wenig froh war ich schon, als wir nach 25 Minuten das andere Ufer trocken erreichten. Von da waren es nur noch ein paar Minuten bis zum Marriott Hotel, wo wir uns für den Rückflug umziehen und frisch machen konnten. Doch davor mussten wir noch die Ergebnisse - negativen - der PCR-Test ausdrucken. Ich leitete die Mail vom Testzentrum an die Rezeption weiter, dort aber kam keine Anlage an oder der Dropbox-Link funktionierte nicht. Der Chef der IT löste dann doch unser Problem im Business Center.
Umziehen und Duschen im Fitnessstudio des Marriott Hotels und dann noch eine Einladung vom Chef Kazinga-Tours, Felex- höchst persönlich. Fototermin und ein gesponsertes Abendessen. Lecker.
Beim Einchecken im Flughafen war das meist nachgefragte Dokument der PCR-Test. Tja und nun sitzen wir hier in Amsterdam und warten auf unseren Flieger nach Düsseldorf.
Es ist kalt in Europa. Wenn es auch sehr sauber und ordentlich ist, ein bisschen Wärme fehlt uns schon.
Ein Urlaub vollgepackt mit unvergesslichen Eindrücken, positiven Emotionen, mannigfaltigen Erlebnissen, sehr freundlichen Menschen und im Rucksack Gigabytes von Fotos und Videos, auf die ich mich schon freue, mit denen ich viel Zeit verbringen werde und alles noch einmal am Bildschirm erleben werde.

Leider mussten wir noch ein Abenteuer überstehen. Als wir in den Flieger nach Düsseldorf einchecken wollten, informierte KLM, dass der Flug wegen Schlechtwetter ausfällt. (In Amsterdam schien die Sonne)
Das hieß:
Koffer holen am Belt 15,
Zugticket organisieren,
zum Bahnhof und per Bahn zum Flughafen Düsseldorf fahren.

Auf dem Weg zum Zugschalter rief uns Ute schon an, dass in NRW keine Züge fahren (wegen des Sturms). Wir kauften (tauschten die Flugtickets gegen Fahrscheine) trotzdem den Fahrschein und kamen auch prima bis nach Arnheim. Hier stiegen wir in den Zug nach Düsseldorf. Nach Köln fuhr ein Schienenersatzverkehr – Bus. Doch der Zug fuhr nicht. Ein Baum lag irgendwo auf den Schienen. Deutschland gab die Strecke nicht frei. Warten, warten, in Geduld fassen. Naja immerhin saßen wir im Warmen, auf dem Bahnsteig ein Kiosk mit leckeren Teilchen und Tee und Kaffee. Aushalten.
Irgendwann fuhr der Zug dann los. In Deutschland angekommen, mussten alle aus dem Zug raus und in einen neuen Zug umsteigen. Er war brechend voll. In ganz NRW gab es so gut wie keinen Fernverkehr.
Irgendwann gegen 18.00 Uhr waren wir auf dem Flughafenbahnhof Düsseldorf, nahmen unser Auto und fuhren nach Hause.