Reise in 30 Tagen um die Welt (oder an das Ende der Welt)
Neuseeland - Die Südinsel
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Japan | Christchurch | Awaroa Lodge | Awaroa Lodge | |||
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Fox Glacier | Wanaka | |||||
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Stewart Island | Dunedin | |||||
21. 1. 2008 | 22. 1. 2008 | 23. 1. 2008 | 24. 1. 2008 | 25. 1. 2008 | 26. 1. 2008 | 27. 1. 2008 |
San Francisco |
Marl |
Marl | Marl | Moskau |
Ein Dankeschön an Helmut Kugler von Kugler Reisen für die Organisation der Reise.
01.01.2008 Christchurch
Das neue Jahr begann recht unspäktakulär im Flieger nach Neuseeland. Die Stewardess zählte die letzten 10 Sekunden und dann begrüßten wir als erste, in der erste Zeitzone, das Neue Jahr.Wie hatten grünen Tee in der Hand, da wir kein Wein haben wollten und etwas anderes war noch nicht angeboten. Der Flug war recht holprig, der Schlaf des öfteren unterbrochen, und es kamen noch einmal 4 Stunden Zeitunterschied dazu. Wir landeten im Sommer. Von Auckland, der Nordinsel, flogen wir weiter nach Christchurch, wo unser Neuseelandurlaub dann auch richtig begann. Das Mietauto, obwohl hoch und heilg versprochen, war doch kein Automatikwagen, doch die Verleihgesellschaft gab uns einen Upgrad – einen Toyto Corolla - Japan läßt grüßen. (Es gab im übrigen fast keine deutschen Autos.) Wir fuhren auf der linken Seite. Zum Glück hatten wir ein Automatikgetriebe, denn das Schalten hätte noch einmal zusätzliche Aufmerksamkeit gefordert, die so schon aufs Äußerste beansprucht wurde, da zum Beispiel der Scheibenwischer sich ständig einschaltete, wenn wir abbiegen wollten, da die Bedienung von Blinker und Wischer seitenverkehrt war. Glücklicherweise war Neujahr. Da konnte man einfach mal in einer Einbahnstraße wenden, da eh kein Verkehr war. Es waren wohl auch mehr Ausländer unterwegs als Neuseeländer. Das erhöhte natürlich das Verkehrsrisiko. Doch da alle sehr vorsichtig und zurückhaltend fuhren, wurde uns die Umstellung auf Linksverkehr recht leicht gemacht. Wir fanden das Hotel problemlos, aßen etwas und erkundeten die Stadt. Eigentlich war das Ende der Welt viel normaler als Japan. Die Straßen hatten alle bekannte Namen Gloucester Road, Oxford, Cambridge Street. Die Gebäude waren englischer als in England, die Japaner hatten alle wieder einen Fotoappart und knipsten wild umher. Die Sonne schien, und wir besuchten nach einem kurzen Blick in das Stadtzentrum den botanischen Garten von Christchurch. Einfach fantastische Bäume- Eichen, Buchen, Linden, Weiden, Kiefer, Zypressen, Zedern, alle in einer Größe, wie ich sie noch nicht gesehen hatte. Es war ein wunderschöner Park mit einem Rosengarten, wie im Regentpark. Abendessen gab es unkonventionell an einer Tankstelle bei Mc.Donalds.
02.01.2008 Christchurch - Kaikura
Toma schlief aus. Es geht ihr immer noch nicht besser. Die Stimme ist fast ganz weg. Ich schrieb den Bericht weiter, und nun werden wir gleich ein neuseeländiches Frühstück zu uns nehmen. Wahrscheinlich, wie das Boutique-Hotel aussieht, wird es ein sehr englisches Frühstück werden, also Ham and Eggs, Sousages, Tomaten, Toast, Butter, frischgepreßter Orangensaft, habe ich etwas vergessen? Das Wetter ist sonnig, naja, es ist ja auch Sommer. Unser Zimmer ist wunderschön, hat einen Kamin, der wie in London funktioniert mit Musikfiguren darauf, und ich sitze in einem kleinen Erker, eine Art kleiner Wintergarten. Und man möchte gar nicht weiter fahren. - Heute ist schon der 4. Januar und aus Zeitmangel bin ich nicht zum Schreiben gekommen. Wir haben schon viel gesehen in Neuseeland. Aber der Reihe nach. - Das Frühstück war excellent. Bevor wir Christchurch verließen kauften wir uns noch zwei neuseeländiche Adapter. Die Landschaft an der Ostküste bis nach Kaikura war romantisch, Berge, mit Meer, und südländische Flora. Die Neuseeländer hielten auf Weiden Rehe und Hirsche. Wir machten einen Abstecher zur Küste, um uns die Gore Bay mit der interessanten Schlucht anzusehen. In der Goose Bay sahen wir unsere ersten Robben und das gleich aus nächster Nähe. Wir hielten öfters an und sahen auch an mehreren Stellen, wie Taucher Crayfish (Hummer) fingen. In Kaikura benötigten wir eine Weile, bis wir das Hotel fanden, da es sich etwas außerhalb des Ortes befand. Wahlwatchingtouren waren für mehrere Tage bereits ausgebucht, sodass wir uns schnell ein Alternativprogramm für den Rest des Nachmittigs einfallen lassen mussten. Wir unternahmen einen Spaziergang am Ufer entlang um die Halbinsel. Auch hier tummelten sich wieder Robben und allerlei Seevögel, Möwen, Austernfischer und Kormorane. Auf dem Heimweg kamen wir an einem Strandrestaurant vorbei, das Hummer verkaufte. Einer davon wurde unser Abendbrot. Toma war richtig happy.
Bei einem weiteren Fotostop, die rot blühenden Bäume (Eisenholz) vor der romantischen Bucht von Kairowa bildeten ein wunderschönes Motiv, geschah mir etwas fast Unglaublich - Lustiges. Ich fotografierte in Richtung Meer, hinter mir ein Haus mit Wintergarten, in dem eine Gesellschaft ältere Herrschaften saß. Das nahm ich alles jedoch erst später war, da ich mich auf die Bäume und die Bucht konzentrierte. Plötzlich sprach mich von hinten eine Frau, Mitte Vierzig an und fragte mich, ob ich die Damen fotografieren möchte und zeigte dabei auf den Wintergarten. Ich fragte, fotografieren und dann die Bilder per Internet zusenden, warum nicht. Darauf antwortete sie: „ Nein sie möchten am Strand lang laufen- nackt.“ Und ob ich davon Fotos machen möchte? Ich verneinte, und sie gab mir recht, denn sie seien ja schon 58 und nicht mehr so attraktiv. Es gebe besseres Fotomaterial. Ich überquerte die Straße und ging zu Toma, dann gab es aber kein Halten mehr und wir kugelten uns vor Lachen. Auf der gegenüberliegenden Seite – im Wintergarten - hatten die älteren Damen und Herren auch viel zu Lachen und winkten uns zu.
03.01.2008 Kaikura - Abel Tasman Nationalpark
Um 7.00 ging es weiter in Richtung Norden. Einen kurzen Halt machten wir am Aussichtspunkt Oamo, wo wir erneut eine Robbenkolonie in der Morgensonne beobachten konnten. Wir fuhren durch eine bergische Landschaft, durch Weinanbaugebiete und kleine nette, verschlafenen Städte. Es waren auch einige größere dabei, wie zum Beispiel Nelson und Blendheim. Wir kamen rechtzeitig an der Ablegestelle unseres Wassertaxis an. Wassertaxis sind Boote, die vom Festland aus starten, wo sie auf Traktoranhäger liegen. Sie werden dann von den Traktoren ins Wasser gezogen/geschoben. Eine solche Vorgehensweise macht sich erforderlich, da die Gezeitenunterschiede hier bis zu 5,2 Meter betragen, derzeit sind es 3,5m. Wir fuhren bei Ebbe los und der Traktor musste unser Boot (auf dem etwa 15-20 Passagiere Platz hatten) weit ins Meer hinaus schleppen, bevor das Boot selbst schwimmen konnte. Das Taxi brachte uns zur Awaroa Lodge im Abel Tasman Nationalpark. Und jetzt begann unser Urlaub eigentlich. Bisher waren wir nur durch die Welt gehetzt. Hier verbrachten wir nun drei Nächte und konnten uns ausruhen und zu uns kommen. Der Abel Tasman Nationalpark ist der kleinste Nationalpark Neuseelands. Es gibt wunderschöne Sandstrände, die Flora ist reich an Riesenfarnen. Das Gebiet wurde in den vierziger Jahren geschützt, nachdem fast alle Urwaldriesen abgeholtzt waren. Wir machten einen kurzen Strandspaziergang, zum Baden war uns das Wasser zu kalt. Die Lodge ist schön in die Landschaft integriert. Beim Abendbrot trafen wir zwei Segler aus Christchurch, mit denen wir ein wenig über Neuseeland plauderten. Als es dunkel war schaute ich mir noch die Glühwümchen an. Es war nicht allzu späktakulär -grüne Punkte an einer das Bachufer begrenzenden Wand. 04.01.2008 Awaroa Lodge
Ausgeschlafen! Frühstück und alleine gewandert. Toma hat immer noch mit ihrer Erkältung zu kämpfen und keine Stimme. Die Landschaft bietet extrem viele Postkartenmotive. Es gibt viele Wanderwege in der Nähe der Lodge. Einige davon queren Buchten und können nur bei Ebbe passiert werden. Mir gelangen einige gute Fotos von Vögeln. Das erste von einem Austernfischerpaar mit Jungem. Die zweite Begnung mit einem Stieglitzähnlichem Vogel, wo ich entweder ein Paarungsritual oder das Fütterungsverhalten fotografierte. Jedenfalls machte das Weibchen sehr unterwürfige Bewegungen vor dem Männchen und danach schnabelten sie, also wahrscheinlich übergab einer dem anderen das Futter für die Jungen.. (Wie sich später herausstellte war es ein Goldfink.) Ich erwischte eine Entenmama mit ihren Kleinen auf einem Spaziergang entlang der Bucht. So ziemlich auf dem höchsten Punkt des Weges stand ein huhnartiger/fasanartiger Vogel (Schopfwachtel) auf dem Weg, und als ich ihn entdeckte, kehrte ich sofort hinter die Wegbiegung zurück, um schnell das Objektiv zu wechseln. Aber das Pärchen war so scheu nicht, eher neugierig. Der männliche "Fasan" kam neugierig auf mich zu, sodass die Entfernung für meine Teleobjektiv schon fast wieder zu nah war. Am Nachmittag schauten wir uns noch einmal gemeinsam den Garten der Lodge an, ein echter Nutzgarten mit vielen Kräutern, Gemüse, ein paar Blumen. Hier zeigte ich Toma ihre heißgeliebte Artischocke, wie sie blühte. Ein Abendspaziergang an den Strand auf dem wir dann wieder ein Fasanenpärchen sahen – es waren Californische Quails laut Vogelbuch, dass analog Katzen, ihre Ausscheidungen im Sand mit dem Bauch verbuddelte. Sehr putzig anzusehen. Wir gingen auch wieder am Teich vorbei auf den Boardway und setzten uns mitten in das Feuchtgebiet. Einige neugierige Purpurhühner –Pukeko - kamen vorbei, und eine schwarze Ente attackierte uns geradezu wie ein Bomber, indem sie fast über unseren Köpfen eine Ladung „Mist“ abwurf. Kurz vor dem Schlafengehen schauten wir noch einmal raus und über unseren Köpfen sahen wir einen überladenen Sternenhimmel. Ein wenig so wie in Nepal. 05.01.2008 Awaroa Lodge
Ausgeschlafen. Frühstück. Kleiner Spaziergang alleine. Ein Snack zum Mittag. Sachen gewaschen. (in der kostenlos-nutzbaren Waschmaschine / Trockner der Lodge) Kleiner Spaziergang zusammen. Geschlafen. Gelesen. Abendbrot. Das war insgesamt genommen ein sehr ruhiger Tag. Als letzten Abendspaziergang statteten wir nachdem Sonnenuntergang am Strand den Glühwürmchen, übrigens andere als wir sie kennen, einen Besuch ab.
06.01.2008 Fahrt nach Karamea
Wir nahmen das erste Wassertaxi zurück, da wir noch eine weite Strecke zu fahren hatten. Die Agentur hatte da wohl zweimal nicht mitgedacht, einmal das zweite Wassertaxi für uns zu buchen und dann die Unterkunft in Karamea. Karamea liegt 100 km nördlich von Westport. Unsere Reiserichtung für den nächsten Tag ist aber nach Süden. Wir machten somit die 100 km zweimal, ohne Zeit für irgendetwas in Karamea zu haben. Und Karamea ist das Ende der Welt. Wir durchfuhren die Bullergorge, eine schöne Schlucht mit vielen Brücken. In Morisson machten wir einen kurzen Mittagsstop und bekamen das erste Mal etwas preiswertes zu essen. In Westport machten wir einen kurzen Halt am örtlichen Stadium. Wir kamen gerade zur Eröffnung eines Cricketturniers mit Jugend-Mannschaften von der gesamten Südinsel. Leider war es nur die Eröffnung und wir konnten kein Spiel sehen. Doch die Jungen sahen trotzdem toll in ihren Uniformen aus. Schon recht spät kamen wir in Karamea an. Wir gingen noch in den Pub essen – Fish and Ships for me; Toma aß etwas Vornehmes. Die Begrüßung in der Lodge war sehr herzlich, man wurde sofort mit dem Vornahmen begrüßt. Von unserem Zimmer hatten wir einen wunderschönen Blick auf das Meer, das sich wegen der Ebbe weit zurückgezogen hatte. Wir machten einen kurzen Spaziergang in der Watt, obwohl es schon ein wenig regnete und fotografierten die Wat(t)vögel. Der wohl beeindruckenste Vogel, den wir sahen, war die Godwit, der zwischen Alaska und Neuseeland pendelt, wobei er die eine Strecke ohne Pause (12000km!!!)zurücklegt. Es fällt schwer, dies in irgendeine menschliche Dimension zu übertragen. Ein „Iron man“ ist dagegen ein wenige Minuten dauernder Spaziergang. Unsere einzige Hotelmitbewohner Margot und Peter aus Australier waren sehr gesellig und haben jede Gelegenheit genutzt uns in eine Unterghaltung zu verwickeln.Peter hat früher eine Möbelfabrik und hat die Welt bereißt. Das Ende der Welt brachte auch den Regen. Von Australien kommend, bescherte uns ein Tiefdruckgebiet, das in Australien wüste Überschwemmungen an der Südküste angerichtet hatte, unseren ersten Regen in Neuseeland.
07.01.2008 Karamea - Fox Glacier
Auf gen Süden. Obwohl wir uns noch einen kleinen Spaziergang am Morgen vorgenommen hatten, und der Reiseführer alle mögliche coole Sachen versprach, die es hier in der Gegend anzusehen galt, verzichteten wir wegen des Regens darauf. Es war sehr schade, diese Lodge zu verlassen. Sie war wunderschön gelegen, wir hatten mit den anderen Gästen, einem australischen Ehepaar, nette Schwätzen gemacht, und wussten über Australiens Geschichte jetzt mehr, als über die neuseeländische. Die Aussicht aus dem Zimmer war fantastisch, doch leider waren unsere Unterkünfte alle vorgebucht.
Ziel Fox Glacier mit einigen Halts unterwegs.
Den ersten kurzen Halt machten wir in Westport, nein, nicht um das Kricketturnier anzuschauen, sie spielten wahrscheinlich wegen des Regens gar nicht, sondern um voll zu tanken. Nächster Stop war bei den Pfannkuchenfelsen.- beeindruckende Felsformationen, gebildet durch das Zusammenspiel von Wasser und Wind. Das rauhe Wetter und der Regen, der immer noch mit kleinen Unterbrechungen schüttete, ließen erahnen, wie das Wasser an dem Felsen nagt. Tomas Wunsch war der Besuch der Jadefabrik/Verkaufsshow. Ich dachte, da kommen wir drum rum, da sie einen Großteil der Fahrt schlief, und ich dann einfach vorbeigerausch wäre, wachte sie jedoch genau in dem Moment auf, als wir an einem Gebäude mit der Aufschrift Jade vorbeikamen und das erste, noch verschlafene Wort war Jade. Also wurde auch dieser Wunsch erfüllt. Nach vielen Kurven und bei immer noch starkem Regen kamen wir gegen 7.00 Uhr in Fox Glacier an. Das Hotel war ganz in Ordnung. Abendbrot. Schlafen.
08.01.2008 Fox Glacier
Der Morgen versprach eigentlich keinen besonders tollen Tag. Es war noch nebelig, die Berge in den Wolken. Ich hatte Toma kurz vor Acht geweckt, obwohl ich selbst noch nicht richtig wach war. Der Frühstücksraum war voll. Wir gingen zurück ins Zimmer. Der Morgen war verkorks. Der gute Mann an der Rezeption, der uns am Abend vertröstet hatte, dass die Wolken nur in den Bergen wären, um diese sauber zu putzen, sagte uns, wir sollten uns als erstes zum See begeben (wo sich die Berge spiegeln, da er am Morgen ruhig sei). Gesagt getan. Bei wolkenverhangenen Himmel fuhren wir zum Mathesonsee. Der Rundweg war mit 1,5 Stunden ausgeschildert. Es sollten 2,5 werden, 150 entspannte Minuten in einem Regenwald, der einen schönen See einrahmte und viel Grün, urwaldähnliche Farne, rieseige Bäume, und immer wieder Blicke auf die Berge, die leider in den Wolken waren. Als dann noch die Sonne herauskam und durch die Bäume drang, gewann der Wald an Freundlichkeit. Die von den Bäumen hängenden Moose erstrahlten im Sonnenlicht. Zurück am Parkplatz angelangt, sprang das Auto nicht an. Ich hatte das Licht angelassen. Ein Anlasskabel war schnell besorgt, und wir konnten zurück ins Hotel ein kleinen Mittagschlaf machen. Danach machten wir noch einen Ausflug zum Gletscher, nicht direkt zum Gletcher, sondern wir wanderten zum alten Chalet. Eine vortreffliche Wahl. Erneut ging es durch Regenwald, der sich aber erst gebildet hatte, als der Gletcher vor einigen Jahrhunderten (2-3) zurückgezogen hatte. Wir überquerten einige Gebirgsbäche, die aufgrund des gestrigen Regens reichlich Wasser führten. Am Ende des Weges gab es dann einen herrlichen Blick auf den Foxgletcher. Wir gingen in aller Ruhe zurück. Nachdem ich Toma im Hotel abgesetzt hatte, fuhr ich noch einmal zum See, um einen zweiten Versuch mit den sich spiegelnden Bergen zu machen, da sich das Wetter aufgeklärt hatte. Leider war der See ein wenig zu unruhig, und die Spiegelung nicht perfekt. Aber zumindestens waren jetzt auf den Fotos sowohl der See als auch die Berge zu sehen. Den Rundweg schaffte ich in einer Stunde und war pünktlich zum Abendbrot zurück. Danach machten wir noch einmal einen Abstecher zum See, um die Berge in der untergehenden Sonne zu fotografieren. Ein wunderschöner, erlebnisreicher Urlaubstag, obwohl er etwas misslich begonnen hatte.
09.01.2008 Franz Joseph Gletscher
Zweiter Tag in Fox Glacier. Der Blick aus dem Fenster ließ wieder nicht allzu Gutes erwarten. Dafür war der Frühstücksraum nicht überfüllt. Am Vormittag wollten wir uns den Franz Joseph Gletscher anschauen und fuhren die etwa 20 km nach Franz Joseph, ohne dass uns ein Fahrzeug entgegenkam. 1km vor der Abzweigung zum Franz Joseph Gletscher war er Gegenverkehr angehalten worden. Die Straße nach Fox Glacier war gesperrt, da sich bei uns im Ort ein schwerer Unfall ereignet hatte. Ein Fußgänger war tötlich verunglückt, wie wir erst später erfuhren. Der Spaziergang führte uns zum Gletscher, hinweg über alle Absperrungen und trotz aller Warnschilder (doch wer nimmt diese schon ernst, wenn einem 5-6 jährige Kinder entgegenkommen.) Wir sahen die Gruppen auf dem Gletscher „herumturnen“. Es wehte ein kalter Wind in das Tal herunter und auf dem Gletcherfluß schwammen noch die Eisbrocken. Die Sonne kam aber heraus und gestaltete den Spaziergang doch sehr erfreulich. Anderthalb Stunden Gletscherhuldigung waren genug. Mittagessen in der „Stadt“, dann zurück ins eigene Nest. Mittagsschlaf. Um 5 Uhr gingen wir noch einmal los - zum Fox-Gletscher. Am Parkplatz des Gletschers hatte sich eine Schar Keas versammelt, die sehr zutraulich, besser gesagt, neugierig zudringlich waren. Toma musste ihren Apfel verstecken, da er das Interesse der Vögel weckte. Ganz bis zum Gletscher gingen wir nicht, sahen jedoch das Gletscher Tor und machten uns auf dem Rückweg. Da ich gestern viele Vögel beim Matheson See gesehen hatte, schlug ich Toma vor, diese noch einmal gemeinsam anzuschauen. Wir sahen die unterschiedlichsten Spezies nicht weit vom Parkplatz. So etwa gegen halb Acht hatte sich der Himmel auch aufgeklärt und die Berge leuchteten in der Abendsonne. Wir
unternahmen den dritten eigentlich nicht geplanten Versuch, die
Spiegelung der Berge im See zu fotografieren.
10.01.2008 Fox Glacier - Wanaka
Wir wachten zeitig auf, packten unsere Sachen und waren schon halb Acht fertig zum Abreisen. Toma wollte noch mal ins Internet wegen der Arbeit, eine zunehmd lästige völlig urlaubswiedrige Erscheinung. Der Internetshop hatte noch geschlossen. Toma brach die Tür auf und löste den Einbruchsalarm aus. Wir flohen mit dem Auto zur 50 Meter entfernten Tankstelle. Die hatte auch noch geschlossen, so dass wir nur nichtstuend auf das Frühstück um Acht warten mussten. Die Fahrt nach Wanaka führte uns durch den südlichen Teil der Westküste. Herrliche Landschaft, tolle Küste, Straßen kaum befahren und das Wetter der pure Sonnenschein. Wir statteten der Jackson Bay einen Besuch ab, konnten allerdings keine Pinguine sehen aber der 20 minütige Weg durch den Regenwald zur Küste war sehr schön. Ein Wohnwagen war unser Mittagslokal, wie im Reiseführer beschrieben. Von der Jackson Bay bis nach Wanaka nahmen wir so ziemlich alle kleinen Attraktionen mit. Die erste etwas zeitaufwendigere führte uns zu den roten Bergen. Die erste Schotterpiste! Island ließ grüßen. Als wir drei Neuseeländer im Fluß waten sahen und durch ein Rohr auf den Grund desselbigen schauten, hielten wir und fragten, ob sie nach Gold suchten. Es waren Maori, wie sie selber sagten und sie suchten nach Jade. Maori hatten das Recht, auch in Flüssen und nicht nur an der Küste nach Jade zu suchen. Sie hatten gerade einen Stein gefunden und hätten uns diesen für 200 Dollar verkauft. Wir begnügten uns mit einem Foto davon. Auf dem weiteren Weg durchquerten wir eine „Ford“ und Toma wollte natürlich sofort umkehren. Die Fahrt zu den roten Bergen war sehr romantisch, besonders die Abschnitte durch den urigen Wald waren unvergeßlich. Als wir an einer einer Stelle einen Fotostop einlegten, sahen wir im Baum „Busstop von 12 bis 3“, das wohl ein Spaßvogel dort angebracht hatte. Die Berge an sich waren nicht das Hilight, aber die Ebene, in die man von dem Aussichtpunkt herunterblickte, der Wald, die Schlucht, die wir überquerten und die Flußlauf waren den Abstecher wert gemacht zu haben. Ein drießig – minütiger Spaziergang durch eine Art Fluss/Wattlandschaft war uns ein erneuter Stop wert. Im Weiteren hielten wir an verschiedenen Wasserfällen, die von der Straße aus über betonierte Wege in wenigen Minuten erreichbar waren. Sehr komfortabel angelegt. Neuseeland bietet seinen Touristen etwas. Und nimmt kein Geld dafür. Je höher wir kamen, desto trockener wurde die Landschaft, und ich hatte schon Bedenken, ob Wanaka nicht auch in einem solchen Trockengebiet liegt. Es war so. Die Berge waren nicht bewaldet, nur an einigen Stellen am See waren einige Bäume. Wir kamen rechtzeitig an, um noch im Supermarkt einkaufen zu können. Beim Studieren der Prospekte fragte ich mich, warum wir hier vier Nächte verbringen sollten. All diese Attraktionen, wie Speedbootfahren, Bungeejumping, Gletscherfliegen, Montainbyking, Fishing, und irgendwelche Spaziergänge auf kahle Berge, waren nun wirklich nicht mein Ding. Mit etwas Spannung erwartete ich den nächsten Tag.
11.01.2008 Wanaka / Rob Roy Gletscher
Der nächste Tag kam. Ausschlafen. Erstes selbstzubereites Frühstück (das bezieht sich nur bedingt auf mich, aber mein Müsli machte ich mir selbst.) Schon gut nach Zwölf fuhren wir zur Tanke, BP- übrigens verkaufen die hier 98 als Ultimate. Am geeignetens erschien mir eine Fahrt zum Aspiring Nationalpark. Er ist etwa 50km von Wanaka entfernt. Nach etwa 20 km endete die Asphaltstraße. Erneut Schotterpiste fahren. Wir zogen eine Staubwolke hinter uns her. An der ersten Furt angekommen, sahen wir, wie der Wagen, der uns gerade überholt hatte, hier anhielt. Es befand sich vor der Bachdurchfahrt ein Schild, dass nur 4WD Autos empfahl weiterzufahren. Wir bereiteten uns schon darauf vor, weiter per Fuss zu gehen. Zum Glück kam aus der Gegenrichtung auch ein Wagen mit nur 2WD, und die Fahrerin meinte, das die Fahrt klein Problem wäre. Zurück ins Auto und wir passierten die völlig harmlosen Furten problemlos. Am Cattle Parkplatz angekommen entschieden wir uns für den Rob Roy Weg. Die Landschaft war übrigens alpin geworden, weiße Bergspitzen, die Vegetation aber kaum üppiger als in der Nähe von Wanaka. Aber auf der anderen Flußseite waren die Hänge bewaldet und dorthin führte der Rob Roy Weg. Die Versprechungen an der Wandertafel waren recht blumig und wortgewaltig, wie spektakulär und atemberaubend. Bis zur Hängebrücke dem Abzweig zum Rob Roy Gletscher sollten es 15 Minuten sein, doch wir brauchten hierfür schon 25. Von der Swingbridge bis zum Wegende und zurück waren 3- 4 Stunden angesezeigt. Toma war sofort mißtrauisch. Die Landschaft war aber verführerisch, so dass wir uns trotz der fortgeschrittenen Zeit, es war schon halb Drei, auf den Weg machten. Der Aufstieg führte durch einen urwüchsigen Wald, sodass wir von der brennenden Sonne nicht belästig wurden. Der Weg war bestens präpariert. Schon nach kurzer Zeit, als wir um eine Biegung in ein Seitental eingebogen waren, eröffneten sich Ausblicke auf den Gletscher, der nun immer wieder durch die Bäume zu sehen sein würde. Wir trafen einen Kea im Gespräch mit zwei Touristen. Toma ging stetig, noch ein wenig gehandikapt von der Grippe, ohne Unterbrechung und schaffte den Aufstieg in 1,20. Es war ein wunderschöner Talabschluss mit vielen Wasserfällen, die sich von den Gletschern in die Tiefe stürzten. Als dann auch noch ein größeres Stück von einem der Gletscher den Hang mit ohrenbetaubenden Dröhnen hinunterdonnerte, blies Toma zum Aufbruch. Der Weg zurück war weniger beschwerlich, wieder patroulierte ein Kea auf dem Weg. Gegen 18.00 Uhr kamen wir am Parkplatz an und fuhren zurück. Unterwegs sahen wir Meister Lampe, viele Falken und einige Habichte. Der erste Tag in Wanaka war gelungen! Die Wanderung zum Rob Roy Gletscher war eine unserer interessantesten und intensivsten alpinen Ausflüge, mit wirklich spektakulären Ausblicken auf die neuseeländischen Alpen.
12.01.2008 Wanaka / Queenstown
Urlaubstag gestaltet auf Wunsch einer einzelnen Person. Versprochen war ein ausgiebiger Stadtbummel. Da bot sich natürlich an, nach Queenstown zu fahren. Doch davor besuchten wir das Puzzlemuseum in Wanaka. Illusionen, Hologramme, optische Täuschungen und viele Tricks/Spiele, wo man eine Lösung finden musste, wie zum Beispiel einen Ring aus Fäden und Kugeln zu befreien. Man konnte hier Stunden verweilen, wenn man alle Lösungen selbst erraten wollte. Als erstes besuchten wir dort die römische Toilette. Das hat viel zum Nachdenken gegeben. Die Römer hatten (da es noch kein Toilettenpapier gab) eine Toilettenbürste mit sich getragen, als Gegenstand der persönlichen Hygiene. Wir machten einige lustige Fotos mit den schiefen Häusern, kauften Mitbringsel ein und fuhren dann nach dem Mittag los. Da Queenstown von Wanaka über zwei Wege zu erreichen war, bot sich ein Rundkurs an. Wir fuhren über den kürzeren Weg hin. In Cardrona machten wir den ersten Halt. Eine kleine Goldgräberstadt mit noch einigen erhaltenen Häusern aus der damaligen Zeit. Die Gegend um Wanaka und Queenstown erlebte vor einem Jahrhundert einen Goldrausch, der nun durch einem Touristenansturm ersetzt wird. Als nächstes kleines Städtchen besichtigten wir Arrowtown schon ganz in der Nähe von Queenstown. Hier wurden die alten Goldgräberhäuser und Gebäude wie das Postoffice und die Apotheke restauriert. Viele der alten Häuser waren zu Souvenierläden oder anderen Shoppingtempel umgebaut worden, und das Versprechen wurde eingelöst. Genug geshopt, sahen wir noch vor einer kleinen Kirche eine Hochzeitsgesellschaft – English cute. Queenstown am Samstag. Die Sonne brannte. Menschen. Mehr als in Wanaka. Doch schon bei der Anfahrt fiel auf, dass die Landschaft grüner, bewaldeter, der See enger von Bergen umgeben war als Wanaka. Natürlich lebten hier auch wesentlich mehr Menschen, bestimmt das 10fache von Wanaka. Wir stürzten uns in den Wochenendtrubel. Dass die Stadt etwas besonderes hatte, wurde klar, als wir auf der Uferpromenade ein Sofa am Strand sahen. Dass Queenstwon die Hauptstadt aller möglicher Attraktionen ist, verspricht ja schon der Reiseführer. Wir waren gerade zugegen, als wahrscheinlich eine neue Attraktion erfunden wurde, Nackt von der Anlegestelle springen. Samstags ist Kunstmarkt auf der Promenade, und wir kamen mit einem Neuseeländer Maler ins Gespräch, der seinen vorherigen Beruf an den Nagel gehängt hatte und nun vom Verkauf seiner Bilder lebte. Toma gefielen seine Kalalinien. Kurzer Stadtbummel/Shopping und dann fuhren wir auch schon wieder zurück. Queenstown für Toma ja, für mich nein, zu busy für den Urlaub. Unterwegs schauten wir noch kurz beim Springreiten vorbei. Etwas außerhalb von Queenstown sahen wir dann die Bungejumpbrücke – erneuter Halt. Wir hatten Glück und sahen gerade noch den letzten Sprung des Tages. Beeindruckend! 50 Meter in die Tiefe, dann in den eiskalten Gebirgsfluss mit dem Kopf eintauchen, pendeln, abtropfen, Abtransport mit einem Boot. Fantastisch anzuschauen, irgendwie sagt der alte Kopf: „Das ist nichts mehr für deinen Körper. Denk an Deinen Physiotherapeuten!“ Die Goldgräberstädte auf der Rückfahrt hatten alle schon geschlossen, ebenso die Weinkeller. Einige Fotostops machten wir trotzdem noch, doch die Falken oder Bussarde, blieben nicht an einer Stelle, sodass kein Foto von ihnen gelang, nur ein paar stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen. Empfehlung an Neuseelandreisende: Zwei Nächte Wanaka, damit man den RobRoy Gletscher im Aspiring Nationalpark machen kann, dann zwei/drei Nächte in Queenstown, das wäre die richtige Mischung.
13.01.2008 Wanaka und Umgebung
Waschtag. Waschen ist wirklich einfach in Neuseeland. Da wir nun bereits das zweite Mal waschen, in Lodge/Motel eigenen Maschinen und Trocknern, benötigt man nicht soviel Wäsche, wie sonst für einen drei bis vierwöchigen Urlaub erforderlich wäre. Einige Sachen habe ich so gut wie noch garn nicht benutzt, das sind vorallem kurzärmliche Shirts. Da es im Sommer auch in diesen Breiten lange hell ist, unternahmen wir noch nach Zwei eine Wanderung zum Diamont See. Bis zum See sind es von der Straße eigentlich nur 15 Minuten, der Aufstieg zum Mountain Rock aber ist eine dreistündige Wanderung. Es ist ein Rundkurs, den wir in westlicher Rictung begannen und so ein wenig die Sonne mieden, da wir in dem bewaldten Teil aufstiegen. Auf dem Gipfel von dem man einen herrlichen Rundblick über die Seenlandschaft und auf die Skiberge von Wanaka hatte, wehte ein sehr starker Wind. Wir stiegen ein wenig zur Ostseite ab und setzten uns in den Windschatten zum Picknik. Von oben beobachteten wir noch einen schwarzen Schwan mit seinen Jungen, der ein Entenpaar aus seinem Revier verscheuchte. Das Binokel einmal herausgeholt, schauten wir uns auch noch die Kletterer an. Ein schöner nicht allzu anstregngender Ruhetag, dem wir beim Thailänder und mit einem Stadtbummel ausklingen ließen. Am Abend folgte die gewöhnliche Hektik mit dem Internet. Doch einen wunderschönen Augenblick konnten wir noch auf Film bannen oder in Elektronen gießen. Die Wolken angestrahlt von der untergehenden Sonne sahen aus wie auf einem Gemälde von Röhrich. Die neue Technik enttäuschte nicht.
14.01.2008 Fahrt zum Doubtful Sound
Zeitig aufstehen, da wir heute Mittag bereits in Manapouri auf das Schiff gehen wollten. Die Fahrt wieder über die Passstraße nach Queenstown. Je näher wir Manapouri kamen, um so unfreundlicher wurde das Wetter. Wir ließen unsere Sachen in der Lodge, wo wir am nächsgtenTag übernachten würden und schifften ein. Es ging zuerst über den See Manapouri, dann per Bus über die Passstraße, die zum Bau des Kraftwerkes errichtet wurde und dann auf das richtige Schiff. Wir bezogen unsere Kajütte und ließen uns den Tee und Kaffee schmecken. Es regnete in Strömen, und von den Bergen links und rechts, die über tausend Meter aufragten, stürtzten die Wasserfälle in den Fjord. Das war das Gute am Regen, denn ohne ihn, sind es nur einige permanente Wasserfälle. Und diese ständig zu sehenden Sturzbäche waren prall gefüllt und schütteten ihr Wasser in die Tiefe. Sehr beiendruckend. Der Kaptin suchte ständig nach gutem Wetter. Wir fuhren kurz aus dem Fjord heraus, sahen die dort auf einem Felsen brütende Seals – Kolonie. Leider keine Pinguine oder Delfine. Das Wetter hatte plötzlich ein Einsehen mit uns. Wir fuhren in den Fjord zurück suchten uns ein ruhifges Plätzchen und machten eine kleine Kajaktour. (Dank dem Willen der unter Fünfzigjährigen, denn ich wollte schon mit den Rentnern auf dem Ausflugsboot mitfahren und tatenlos den Kajakern zuschauen. Es war die richtige Entscheidung, denn zu guter End kam auch noch die Sonne heraus und der Fjord wurde ruhiger, sodass sich die Berge im Wasser spiegelten. Es gab reichlich Abendbrot – Buffet mit Aufforderung zum Aufstehen. Wir lernten wieder neue Leute kenne, diesmal aus den USA und Holland.. Es waren auch viele Deutsche auf dem Boot, besonders die Jüngeren sprachen gut Englisch. Die Nacht war ruhig, die rauhe Tasmansee war in dem stillen Seitenarm des Doubtful Soundes nicht zu spüren.
15.01.2008 Doubtful Sound - Te Anau
Das Tuckern des Motors, als das Schiff wieder Fahrt aufnahm, weckte uns endgültig und die nächtliche Ruhe der Wildnis war vorbei. Zurückgeholt in die Welt der Technik, in die wolkenverhangene Wirklichkeit aßen wir Frühstück auf dem Schiff und schipperten noch ein wenig in den Gewässern des Fjordes herum. Toma war ganz einverstanden mit demWetter, da ich so brav neben ihr saß und den Fotoapparat nicht anschaute. Als sich dann aber die Sonne ihren Weg durch die Wolken brach, verschwand das Düstere und die Landschaft des Fjordland Nationalparkes zeigte sich in ihrer ganzen Schönheit. Der Fotoapparat gewann wieder die Oberhand. Man ist ja nur einmal hier. Durch das aufmerksame Beobachten der Natur sah ich dann auch einen Pinguin,zumindestens einigten wir uns darauf, als Toma durch das Fernglas geschaut hatte. Einzige Aktivität am heutigen Morgen war eine fünfminütige Pause bei absoluter Stille. Alle störenden Geräusche wurden verbannt, jeder wurde gebeten sich lautlos zu verhalten und wir genossen die Natur im Fjord ohne Ablenkung. Auf der Rückfahrt mit dem Bus über den Pass gelangene dann auch einige Fotos von Fjord von oben, obwohl der Himmel sich schon zuzuziehen begann. Wir bezogen unser Quartier, Toma versuchte mit einem steinzeitlichen Rechner ins Internet zu kommen, um die VTA Post zu beantworten. Das gelang nur soweit, dass wir sahen, dass 8 E-Mails zu bearbeiten waren. Dann fuhren wir nach Te Anau um noch die Glühwürmchenhöhle anzuschauen. Keine billige doch sehr spezifische Erfahrung. Mit enem Katamaran ging es 16 km über den See ans andere Ufer, wo die Menschenmenge in kleine Gruppen aufgeteilt und durch die Glühwürmchenhöhle geschleust wurde. Fotografieren war verboten. Auch ohne Flash. Ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht, mit dem grünen kalten Licht die Sensibelchen auf meiner Kamera-Matrix beeindrucken zu können. Die Höhle war sehr kurz. Wir kamen in wenigen Metern an eine Bootsanlegestelle, von wo der Guide uns bei völliger Dunkelheit und absoluter Ruhe durch die Glühwürmchen Grotte gondelte. Die Glühwürmer befanden sich an der Decke der Höhle und sahen aus wie ein Sternenhimmel. Man kam sich also vor wie in einem Planetarium, nur dass sich die Sterne nicht bewegten. Es war so dunkel, dass man das andere Boot, das uns entgegen kam nicht bemerkte, da es auch lautlos über den See glitt. Gerade mal seinen Nachbarn spürte man. Zurück von der Besichtigung schauten wir noch beim Wildlifecenter vorbei und fuhren dann zum Abendbrot in der Lodge. Die Lodge wurde im 19. Jahrhundert schon speziell für Reisende aus Europa gebaut, was man noch in dem Gästebuch nachlesen konnte. Der erste Eintrag stammte aus dem Jahr 1893. Interessant, dass man schon damals Gästebücher hatte. Die Lodge war in typischen englischen Stil gebaut, mit Kamin und hatte eine uralte Zimmerorgel. Das dreigänge Dinner begann mit einem Sitdown vor dem Kamin, wo stilgerecht ein Cherry gereicht wurde. Die zwei anderen Paaren waren ausgereiste Engländer, ein pensionierten Chemical Engineer (Erfinder der Pampers) mit jüngerer Frau und eine zu Besuch angereiste englische Pensionärsfamilie. Die Diskussion drehte sich um CO2 – Ausstoß, Energiealternativen, Demokratie und generelle politisch-morale Themen. Die englische Diskussionkultur empfand ich als unwahrscheinlich höflich, korrekt und tolerant. BP kam in der Diskussion gut weg, das grüne Image wurde wahrgenommen. Ebenso waren die Anstrengngen, die Deutschland auf dem Gebiet der alternativen Energieerzeugung unternahm, bekannt und wurden gewürdigt. Interessant war auch die Diskussion der beiden Engländer, ob man sich als wohlhabender Rentner schuldig oder nur priveleged fühlen sollte. Ich würde mich für privelegiert entscheiden. Die drei Gänge waren reichlich und Toma hatte wieder einige neuen Anregungen. Danach erledigten wir noch einige Anrufe nach Moskau und Rjazan.
16.01.2008 Fahrt zu Stewart / Ulva Island
Zeitiges Frühstück und der Blick in den Rucksack, wo kaum noch neuseeländisches Geld war. Schöne Fahrt nach Bluff über die südliche Scenic – Route. Ein Halt an einem Aussichtspunkt am Meer und der morgendliche Blick über die See mit den Bergen im Hintergrund war faszinierend und hat die Wahl über die längere Route vollkommend gerechtfertigt. In Invercagill tauschten wir schnell Geld, bevor wir uns in Bluff auf die Fähre nach Stewart Island begaben. Es war sonnig, die See sehr ruhig und auf der Überfahrt sahen wir nicht weit vom Boot einen Delfin durch das Wasser gleiten und alle 20 bis 30 Meter auftauchen. Er hielt fast mit der Geschwindigkeit des Bootes mit und dies fuhr etwa 20 Knoten. Wir wurden am Ankunftsteg abgeholt und ins Motel gebracht. Nach einem schnellen Mittag im Interbet-Cafe und einem Spaziergang am Aussichtspunkt vorbei fuhren wir mit einem Wassertaxi auf Ulva-Island. Ulva – Island ist eine von Predators/ Schädlingen gesäuberte Insel, wo sich die Vögel nun wieder wie vor der menschlichen Besiedlung entwickeln können. Und es gab eine ganze Menge verschiedener Spezies, die wir beobachten und fotografieren konnten. Wir hatten 3,5 Stunden Zeit, bis uns das Taxi wieder ans Festland bringen würde. Es wurden drei wunderschöne Stunden in einem sonnendurchflutenden ursprünglichen Wald, mit zwitschernden, vielen zutraulichen Vögeln, wie der Weka, die sich ohne Scheu Toma näherte und an meinem Fotorucksack versuchte, den vielen Robins, die uns am Wegrand auflauerten und keinerlei Scheu zeigten. Wir sahen den Kaka, der wie sollte es anders sein, als Papagei natürlich einen erheblichen Krach machte. Der gelb und rotköpfigen neuseeländischen Parakeet (Ziegensittiich) schien uns auszulachen, der Tui (Honigfresser) war so ziemlich überall und gab auch laute Schreie von sich. Der Saddleback, den Fantail (Graufächerschwanz), die New Zealand Pigeon (Maorifruchttaube) und den Bellbird (Glockenhonigfresser) konnten wir auch beobachten. Die Insel hatte selbstverständlcih auch eine wunderschöne Flora und die angelegten Wege waren perfekt. Und das alles ohne Eintritt! Wir trafen auch einen Studenten aus Hawai, der wie eine Weka plötzlcih aus den Farnen auftauchte. Er zählte die brütenden Robbins auf der Insel - sein ersten Job als Biologe. Abendessen war bestellt und bei Sonnenuntergang sollten wir einige Blaue Pinguine (Zwergpinguine) sehen und zwar direkt an der Bootsanlegestelle. (Geheimtip von der Wirtin) Das Warten nach dem Abendbort wurde nicht von Erfolg gekrönt, obwohl wir noch 20 Minuten länger warteten, als die Pinguine gewöhnlich aus dem Wasser kommen sollten.
17.01.2008 Stewart Island
Stuart Island ist eigentlich der Ort in Neuseeland, wo man am sichersten einen Kiwi in freier Natur sehen kann. Wie sich herausstellte, kostet dieses Vergnügen auch 100 $ pro Person. Das war eine der Informationen die wir im Visitorcenter am Morgen bekamen. Das Wetter war recht stürmisch und die See sehr unruhig, sodass eine erneute Überfahrt auf die Ulva-Insel heute nicht in Frage kam. Auch die Wanderung von Westport zurück, wo wir die Hinfahrt mit dem Wasser-Taxi bewältigt hätten, war keine Option. So entschieden wir uns für die Wege rund um unseren Ort. Sehr schöne durch den Regenwald angelegte Wege mit Aussichten auf die Buchten rund um die Halbinsel. Wir sahen einen Menge Vögel, wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der vielen, vielen Fallen, die überall aufgestellt waren. Wenn der Regen zu stark wurde, mussten wir uns unter einem der Bäume verstecken; die aufgrund ihres dichten Blatttwerkes kaum Wasser auf die Erde ließen. Zurück in der Stadt besuchten wir noch ein Aquarium. Der Besitzer führte uns durch die kleine „Ausstellung“ und erzählte uns soviel über die Fische, Seepferdchen, Anemonen, Muscheln, .... Intreressant war eine Anemonne die man anfassen konnte. Auf die Frage, wie fühlt sie sich an, kam die Antwort von Toma und einem anderen Besucher, der sich uns angeschlossen hatte, wie Nichts. Das war so verführereisch, dass ich auch die Ärmel hochkrempelte und die Anemose im Becken auch berührte. Es war wirklich faszinierend, die Anemone gab bei Berühren nach und man spürte nicht, dass man etwas anfasste, nur das Auge sagte einem, dass man die Anemone schon berührt hatte. Obwohl die ganze Ausstellung nur wenige Becken hatte, waren doch die Erklärungen, von dem Besitzer, der wohl fast alle Spezies beim Tauchen selbst gefangen hatte. Abendessen gingen wir heute ins Hotel. Da es ab und zu noch regnete, dieser sich aber noch mit der Abendsonne abwechselte, entstand direkt über der Bucht ein wunderschöner Regenbogen, für den viele das Restaurant verließen und ihn fotografierten.
18.01.2008 Stewart / Ulva Island - Invercargill
Wir mussten weiter und die Insel heute wieder verlassen, doch die Fähre ging erst um 15.30. Da das Wetter heute weniger windig war, machten wir einen erneuten Ausflug auf Ulva Island. Das hieß früh aufstehen, Sachen packen und um 9.00 Uhr an der Fähre auf der anderen Seite der Halbinsel zu sein. Diesmal machen wir den gesamten Inselrundgang. Heute sahen wir besonders viele Wekas, die wieder sehr zutraulich waren. Da es geregnet hatte un am Tag zuvor sehr gestürmt, waren die roten Blüten vom Eisenholzbaum auf den Waldboden gefallen und bildeten mit dem Moosteppisch einen wunderschönen Kontrast. An manchen Stellen konnte man sagen, dass die Natur einen Roten Tppich für uns ausgerollt hatte, da der ganze Weg mit den roten Blüten.bedeckt war. Zurück zum Hotel, Mittagessen und warten bis die Fähre abfuhr. An der Anlegestelle der Fähre beobachteten wir, wie ein Shag, ein neuseeländischer Kormoran, in dem klaren Wasser jagte. Da an der Anlegestelle auch ein Junge angelte, schien es so, als ob der Shag auf Abfälle von dem Angler wartete. Doch er tauchte auch selbst und fing ein Seepferdchen, mit dem er jedoch nichts anzufangen vermochte. Aufgetaucht und das Seepferdchen im Schnabel haltend, konnte er es nicht zerbeißen, gab nach einigen Versuchen auf. Wie im Aquarium, sahen wir auch Seetulpen an den Pfeilern der Anlegestelle. Auf der Fahrt zurück begleiteten uns kurz nach der Ausfahrt aus der Bucht Königsalbatrosse, die mit riesiger Geschwindiglkeit das Schiff umkreisten. Die Fahrt von Bluff nach Invercargill war kurz und im alten Bahnhofshotel, einem viktorianischen Bau aus dem 19.Jahrhundert checkten wir gegen 17.30 Uhr ein. Die Sonne schien, keine Wolke am Himmel, und da es nicht vor 9.30 Uhr dunkel wurde, noch genug Zeit, einen Spaziergang durch Invercargill zu machen. Die Geschäfte waren bereits geschlossen, außer der Herrenausstatter, sodass wir auf der Einkaufsstraße nicht allzuviel Zeit verloren. Wir wollten uns das Urvieh im Museem anschauen, eine Brückenechse, genannt Tuatara, die schon die Dinosuarier gesehen hatte und seit dieser Zeit sich nicht mehr verändert hat. Doch sie hatte keine Lust, sich uns zu zeigen. Der Park, der sich dem Museum anschloss, war aber mindestens genauso schön und sehenswert. Mit seinen Rosen, den Teichen, Enten und dem perfekt gepflegtem Rasen erinnerte er stark an den Regentpark in London. Das britische mischte sich in Invercargill mit einer Art Goldgräberstadt – Architektur von Amerika. Abendbrot war beim Thai.
19.01.2008 Invercargill - Dunedin
Heutiges Tagesziel war Dunedin. Dunedin ist der alte gällische Name für Edinburgh. Eigentlich wollten wir die Scenic Route weiter fahren, verpassten sie aber und fuhren auf der 1 etwa 50 km bis wir dies bemerkten. Das auffallendste um Dunedin sind die riesigen Hecken, mit dem die Schafsweiden und jetzt auch Kuhweiden (nach dem Mc.Donald sich für neuseeländisches Fleicsch interessiert hatte und das Geschäft mit Rindfleisch attraktiver als die Schafhaltung ist) voneinander getrennt werden. Der üppige Wuchs von eine Art Lebensbäumen oder auch riesigen Nadelbäumen schafft Hecken 4 Meter breit, 12 Meter hoch und hunderte von Metern lang. Diese Hecken bilden oft auch u-förmig eingegrenzte Flächen und bilden einen guten Windschutz für die Schafe. Irgendwann entschieden wir usn dann doch auf einer Querverbindung zur Scenic Route zu wechseln. Es war nicht so spektakulär, doch einen schönen Waldsee, einen Blick aufs Meer und ein romantisches Mittagessen am Fluss hatten wir dann doch noch, bevor wir Dunedin erreichten. Über die Information fanden wir unsere Lodge. Die Lodge war ein kleines Schlösschen, ein solides Haus, gebaut aus Stein, von einem Schotten, und neu eingerichtet von einem Londoner Ehepaar, das nach Neuseeland ausgesiedelte war. Den Nachmittag/Abend wollten wir noch nutzen, da es eine ganze Menge rings um Dunedin zu sehen gab. Auf der Otago Peninsula nisten die Albatrosse, gibt es blaue und Gelbaugen Pinguine zu sehen. Wir buchten gleich eine Tour für die Gelbaugenpiguine, denn wir haten schon zwanzig Tage in Neuseeland verbracht und noch keine Pinguine vor die Linse bekommen. Die Fahrt auf der Straße entlang er Klippen bot einen herrlichen Ausblick auf die Buchten, denn die Aussicht war hinunter auf beide Seiten der Halbinsel. So etwa in der Mitte der Insel führt die Straße wieder ins Tal indas kleine Örtchen Portobello. Mit diesem Namen verbinden sich ja bei uns besondere Erinnerugen aus unsere Zeit in London. Entlang der Buchten fahrend, sahen wir noch einen weißen Spoonbill (Löffler) im Wasser gemeinsam mit Oystercatchern und Möven nach Futter suchen. Am Ende der Straße, also an der Spitze der Halbinsel brüten die Königs-Albatrosse. Wir dachten man könnte sie einfach so beobachten. Leider war der Nistplatz nicht zu sehen, und eingezäunt als Conservation Area. Zutritt war nur über geführte Touren möglich. Die Zeit war schon knapp, und wir wollten uns bei den Pinguinen nicht verspäten, da wir die letzte Tour gebucht hatten. Endlich sollten wir nun Pinguine sehen, was uns bisher nicht geliungen war, auch deswegen da viele der Pinguine ihre Brutzeit schon beendet hatten und für längere Zeit, bis zur nächsten Paarungszeit sich im Meer aufhielen und nicht ans Land kamen. Die Gelbaugenpinguine haben nur eine geringe Population, und sind deshalb geschützt. Man brachte uns direkt hinter die Dünen, an die Plätze an denen die Pinguine nisteten. Die Jungen warteten bis die Eltern sie mit Fisch versorgten. Die jungen Pinguine haben, wenn sie ausgewachsen sind, ein größeres Gewicht als ihre Eltern, für die das Aufziehen eine große Belastung darstellt. Die Anlage waren ausgehobene Schützengräben und Unterstände überdeckt mit Tarnnetzen, angelegt wie eine militärische Stellung. Für die Pinguine waren speziellle Nistplätze hergerichtet, die ihren Nestplätzen, die sie bei entsprechendem natürlichen Bewuchs selbst wählen würden. Die Pinguine schienen sich schon an die Menschen gewöhnt zu haben, denn sie hielten sich in unmittelbarer Nähe der Gräben auf. Bei den jungen Pinguine war meist ein Elternteil und wartete mit ihnen auf die Rückkehr des sich gerade auf Nahrungssuche befindlichen. Ein Pinguin kam zurück und schien nicht richtig zu wissen, zu welcher Pinguinfrau er gehörte. Die erste, zu der er kam wies ihn ab, indem sie ihn mit ihrem Schnabel zwickte und vertrieb.Zur gleichen Zeit kam ein anderer Pinguin zu seiner Gattin und fütterte ihr Riesenbaby, das lautstark nach Futter verlangte. Der erste Pinguin machte durch lautes Geschnatter und exzentrische Körperbewegungen auch bei diesem Weibchen auf sich aufmerksam. Das schien dieser zu behagen, und sie zeigte Interesse. Dem Gatten gefiel das Gehabe überhaubt nicht und er gab seinem Weibchen mit Liebkosungen zu verstehen, zu wem sie gehörte. Da das andere Piguinmännchen aber keine Ruhe gab, wurde er aus dem Territorium mit energischen Bewegungen verbannt. Es war als wollten die Pinguine uns eine Theatervorstellung bieten. Auch unser Naturguide beobachtete das Schauspiel mit Spannung. Abendessen in Portobello. Rückfahrtr in die Lodge schon bei Dunkelheit.
20.01.2008 Dunedin
Dunedin, noch ein ganzer Tag. Als erstes wollten wir die Albatrosse nisten sehen. Gesagt getan. Eine Stunde Anfahrt bis zum Ende der Halbinsel, diesmal dem Weg am Wasser enlang. Er war „weniger“ kurvenreich, aber nur ein wenig weniger. Wir sahen wie ein großes Kontainerschiff die Bucht verließ und dann die Albatrosse, wie 4 von ihnen im Gras hockten und brüteten. Große Action gab es nicht. Mehr war da in der Kormorankolonie los, die auch von dem Beobachtungspunkt zu sehen war. Die Shags saßen auf ihren Nachttöpfen und brüteten. Knupfig anzusehen. Auch hier schien es eine Hausordnung zu geben, denn einige wurden auch fortgescheuchtund die Shags watchelten ähnlich knuffig wie die Pinguine. Gleich neben dem Albatroßbrutgebiet, sollen auch jeden Abend blaue Pinguine aus dem Wasser kommen. Wir nahemn uns also vor, am Abend noch einmal hier vorbeizuschauen. Was uns noch fehlte in unserer Sammlung waren die Seelöwen. Diese sollten in der ...bucht zu sehen sein. Wir machten also einen Abstecher an die Bucht, wunderschön gelegen, ein wenig weg vom Mainstream der Touristen. Es wehte ein ziemlich starker Wind und die Wellen rollten mit Gichtkronen auf den Strand zu. Die Wellenkämme wurden sofort vom Wind ergriffen und weggeweht. Das gab wilde Fotos. Nur Seelöwen waren leider keine am Strand. Zurück in die Stadt, Toma wollte etwas bummeln gehen, doch die Geschäfte hatten zu, es war Sonntag. Große Enttäuchung. Wir aßen Abendbrot und machten uns noch einmal auf den Weg, um die blauen Pinguine zu sehen. Auf einer Tafel am Pinguinstrand hatten wir gelesen, dass die Pinguine gestern 21.55 Uhr aus dem Wasser gekommen waren. Bis dahin hatten wir noch viel Zeit, da der Einkaufsbummel ja weggefallen war. Toma schlug vor es noch einmal bei den Seelöwen zu versuchen, vielleicht hatte der Wind nachgelassen und die Seelöwen waren ans Ufer gekommen. Gesagt – getan. Als wir ankamen tauchte die Sonne die Bucht gerade in die letzten Strahlen. Der Himmel war fantastisch und spiegelte sich in dem nassen Sand, der vom Wasser immer wieder angefeuchtet wurde. Wir trafen eine Familie am Strand und fragten, ob sie Seelöwen gesehen hätten. Leider nicht, aber blaue Pinguine kämen hier jeden Tag an Land. Der Strand war flach und breit, so dass wir im Gegensatz zu der Bucht, wo wir ursprünglich hinwollten die Pinguine viel besser würden beochten können. Es war natürlich ein Risiko, vielleicht gar nichts zu sehen. Ein anderer Spaziergänger, der vom anderen Ende der Bucht kam, sagte, dass er einen Seelöwen gesehen hätte, und wir liefen in diese Richtung. Die Bucht wollte kein Ende nehmen. Toma hatte schon aufgegeben, und ich rannte verzweifelt dem lockenden Foto mit dem Seelöwen nach bis ans Ende der Bucht, ohne auch nur die Spur von einem Seelöwen oder einer Robbe entdeckt zu haben. Es wurde dunkel und der Rückweg wurde im Eilmarsch zurückgelegt. Wir entschieden uns doch hier unser Glück einen blauen Pinguin zu sehen, zuversuchen. Wir setzten uns auf einem angeschwemmten Baumstamm und warteten. Der Wind wehte heftig und der Sand, der noch nicht weggefegt war, kroch in jede Ritze unserer Kleidung, in Augen, Mund und Nase. Pinguine sollen ein guten Sehvermögen haben und sind scheue Wesen. Es war nun schon fast ganz dunkel, wir kauerten zusammengeduckt auf dem Baumsgtamm, doch im Wasser tat sich nichts. Es war 22.00 Uhr und die Pinguine waren noch immer nicht zu sehen. Wir nahmen schon an, dass aufgrund der hohen Wellen und des starken Windes, sie heute nicht an Land kämen. Doch als wir schon fast die Hoffnung verloren hatten, nach 50 Minuten Ausharren auf einer Stelle, sahen wir dann, wie sich etwas im Wasser bewegte, das etwa 30 Meter von uns entfernt war. Dann tauchten zwei kleine Gestalten auf, die hin un her watchelten und aufmerksam in Richtung Dünen schauten. Es waren Pinguine. Uns schien, dass wir gesehen wurden und ihren Heimweg störten. Geduckt rannten wir etwas weiter in die Dünen und suchten eine bessere Deckung. Das hat wahrscheinlich die Pinguine überzeugt und sie watchelten nun auf uns zu gegen den immer noch stürmischen Wind ankämpfend, um ihre Jungen endlich zu füttern.. Aus dem Wasser kamen noch weiter fünf Pinguien, die sich suchend umschauten, ob sie an der richtigen Stelle dem Wasser entstiegen waren. Es war schon sehr dunkel und eigentlcih sah man nur noch die Umrisse der niedlichen Vögel. Für uns jedoch war es ein sehr schöner Abend, der schönste des Urlaubs. Zu zweit in einer riesigen Bucht ganz allein mit der Natur, die uns blaue Pinguine schickte. Dank der fantastischen Technik der Alpha 700 mit ISO-Werten von 6400 gelangen auch noch einige Aufnahmen, die natürlich nur Erinnerungswert haben.
21.01.2008 Dunedin - Christchurch
Der letzte Fahrtag - zurück nach Christchurch. Unterwegs schauten wir noch die verloren Millionen – Jahre – alten Kugeln am Strand an, machten einen Abstecher nach Oamaru mit seinen alten Hafengebäuden vom Beginn des vorigen Jahrhunderts und fuhren dann in unsere schon bekannte Lodge, was uns nicht davor bewahrte, in Christchurch durch die Straßen zu irren. Am Abend ging es dann noch ins Buschhaus, um doch einen lebenden Kiwi zu sehen. Die Tour begann mit einer Vorstellung von Maoris, deren Leben und Bräuche. Und dan kam der Augenblick, wir sahen einen Kiwi und Dank Sony gelang auch noch eine Aufnahme von einem lebenden Kiwi.
22.01.2008 Christchurch - San Francisco
Ausschlafen, schnell in die Stadtum für Tom noch ein aus Merinowolle gestricktes Jäckchen zu kaufen. Heute war Dienstag und die Kiwis verabschiedeten sich von einem ihrer größten Simbolfiguren, von Sir Edward Hillary. Das ganze Land trauerte, es wurde auf den zentralen Plätzen die Beisetzungsfeierlichkeiten, die ein Staatsbegräbnis in den Schatten stellten, übertragen, Leute standen Schlange, um sich in die Kondolenzbücher einzutragen. Neuseeland hat nicht allzuviele Volkshelden, die Geschichte ist noch recht kurz, so war die Erstbesteigung des Mt. Everestes durch Hillary und Hillarys Person dann selbst ein Idol für viele Neuseeländer. Wir kauften, die für japanische Touristen gestrickte Jäckchen nicht für Tom, 400 $ für 150 Gramm Wolle, waren uns dann doch zu viel. Autoabgabe, einchecken und noch ein kurzer Besuch im Antarktikzentrum, das direkt am Flughafen errichtet wurde. Die Eiskammer, wo Temperaturen von – 18 Grad Celsius, ein quasi antarktischer Sturm simuliert wurde, ersparten wir uns, da Moskau uns noch in dieser Woche erwartete. Höhepunkt war die Fütterung der blauen Pinguine. Übrigens wurden nur kranke und „behinderte“ Pinguine im Zentrum gehalten und versorgt, die im Meer keine Überlebenschancen mehr hätten. Abflug nach Auckland, dann San Francisco. Im Flugzeug lange geschlafen. Igendwann begann dann auch der
23.01.2008 Halt stopp! Der begann ja gar nicht. Wir überschritten die Tagesgrenze und wurden einen Tag zurück gebeamt. |