Reisebericht Laos vom 2.2. bis 22.2.2014

 

Und nun sind wir wieder zurück. Wir haben uns ausgeschlafen und waren schon auf dem Basar. Da kann man ja einen ganzen Tag verbringen, ohne dass es langweilig wird.

Tag nach dem Trekking

Der heutige Tag ist nun auch vorbei. Basar, Schreiben, Basar -Mittagessen, Schreiben, ein Wiedersehen mi Singh und der warmen Daunenjacke, Schreiben, Abendbrot in Lai´s Restaurant, was wirklich eine Empfehlung wert ist, danach ins neuseeländische Restaurant, mit  der Hoffnung auf Internetzugriff, die enttäusch wurde und sogar Teil 5 des Reiseberichtes verschluckte als die Mail nicht raus ging, aber auch nicht gespeichert wurde. Und wieder schreiben.

----------------------------------------Ende Luang Namtha----------------------------------------

 

Der 10. Tag war eine Überfahrt von Luang Namtha nach Moung Khoua.

 

Die 220 km bewältigten wir in 7 Stunden.  Wir waren noch nicht weit weg von Luang Namtha, als wir einen Hochzeitszug überholten. Sofort anhalten, Foto fertigmachen und rausspringen. Der Hochzeitszug hatte gerade das Haus der Braut erreicht. Wären wir nur 1 Minute später gekommen, hätten wir das Ereignis verpasst.  

Ich konnte mich nicht so recht entscheiden,  ob ich filme oder fotografiere. Es fand ja eine Handlung statt.  Also wechselte ich hin und her. Der Zug des Bräutigams wurde an der Schwelle des Hauses der Braut gestoppt und das Geld für die Braut verlangt. Als das Brautgeld bezahlt war, betraten alle das Haus, wenn man die Baustelle so nennen kann, der Braut. Aber auf diese Umstände können die jungen Leute keine Rücksicht nehmen. Die anderen Hochzeitsgäste warteten schon. An die Tür der Braut wurde geklopft. Überhaupt verlief alles sehr laut, aber fröhlich. Es dauerte noch eine Weile bis die Braut fertig war und die Tür aufging. Doch dann kam eine wunderschön zurechtgemachte Frau in Begleitung weiterer Familienangehörigen heraus.

Braut und Bräutigam waren gut über 20. Beide mussten noch die letzten Anrufe mit ihren Handys tätigen. Vielleicht dem heimlich Geliebten mitteilen,  dass seine Nummer nun aus den Kontakten gelöscht wird. Die Zeremonie begann nachdem sich alle eingefunden und ihre Plätze eingenommen hatten. Der Chef des Flughafens von Luang Namtha sprach als Onkel der Braut zuerst (und er bekam sogar Applaus),  darauf folgte der spirituelle traditionelle Teil.

Der Kommandant des Flughafens hatte bis 1992 in Leningrad studiert und wir konnten uns mit ihm auf Russisch unterhalten. Die Reden verstanden wir ja eh nicht. Die Kerzen wurden angezündet,  die weißen Bindfäden ausgehend vom Zeremonienmeister um das Brautpaar und die Gäste geschlungen.

Wieder Rede, dann bekamen die beiden Hauptdarsteller vom Chef etwas Grünes in den Mund gesteckt. Anschließend wurden die Hände gefesselt und schon stürmte die Menge auf die beiden los und band ihnen Geldscheine an die Hände, und wünschte ihnen dabei etwas Schönes für ihr Eheleben.

 

 

Alle Bilder von der Hochzeit

Wir spendeten auch etwas, eine Art Eintritt und wurden im offiziellen Hochzeitsgabenbuch vermerkt, mit der gespendeten Summe. Da wir eine lange Fahrt noch vor uns hatten, nutzten wir das Gewühle und brachen auf.

Auf der guten Strecke (asphaltiert und einer begrenzten Anzahl von Schlaglöschern) nickten wir ab und zu ein, was auch die Fahrt etwas verkürzte. Einen weiteren Halt legten wir in einem Hmongdorf ein. Aber nur kurz, denn Neues zu entdecken gab es kaum. Mittagspause machten wir in einer größeren Stadt.  Im Lokal saßen auch schon einige Ausländer.  Danach ging es weiter auf der Holperstraße und an Schlafen war nicht zu denken. Überall sahen wir Menschen, die Zweige für die Besenherstellung sammelten und dann von den Blüten befreiten. Dazu schlugen oder rieben sie die Zweige auf dem Asphalt. Einen Kurzhalt machten wir am Zusammenfluss von Nam La und Nam Pa. Hier sahen wir einen weiteren Unterstamm der Akha.

Sehr farbenprächtig gekleidet, priesen sie uns ihre Waren an.

Alle Bilder von dem Halt mit den Akha

 Ein Schmetterling auf roten Blüten geriet auch vor die Linse. In Muang Khoua angekommen, verabschiedeten wir unseren Fahrer Tui. Er würde heute noch die letzten 100 km zurück fahren. Koffer im Zimmer abstellen und schnell noch einen Spaziergang in der Abendsonne machen. Wir liefen hinunter zum Fluss, dem Nam Ou. Dort wusch man sich und seine Sachen, reparierte das Boot und fischte.

 

 

 

Einen weiteren Spaziergang unternahmen wir mit Sack. Wir passierten einen Seitenarm des Nam Ou (wahrscheinlich den Nam Pa) auf einer spektakulären Holzbrücke. Sie schwanke ganz schön.  In der Mitte der Brücke war ihr Geländer am niedrigsten und die Amplitude am größten.  Wenn dann noch ein Moped mit 4 Personen vorüber knattert, kann einem schon unheimlich werden. 

Immer wieder stürzen betrunkene Jugendliche in den Tod. 

Abendbrot aßen wir im Restaurant gleich am Fluss.  Das Restaurant, das zwar schöner aussah, war etwas überfordert, deshalb verließen wir es unbeachtet nach 10 Minuten. 

Diese Typen, Hipies und Rucksacktouristen waren die europäischen Menschen, die wir hier trafen.

Flussfahrt auf dem Ou

1. Tag

Ja, jetzt haben wir doch einen schönen, wunderschönen Platz auf Erden gefunden. Der ganze Tag hat uns für die etwas tröge Fahrt gestern entschädigt.  Morgen weckte uns der Dorffunk, einer der Lautsprecher,  die die Neuigkeiten des Landes verkünden. Bis der Wecker geklingelt hätte, waren es noch 10 Minuten.  Wir hatten ihn gestellt, da wir die Mönche beim Einsammeln ihres Essens beobachten wollten. Gerade rechtzeitig erreichten wir den Tempel.  Die hölzerne Glocke wurde gerade geschlagen.  Dann kam der Mönch und alle bauten sich in Reih und Glied hinter ihm auf.

Hier alle Bilder von den Mönchen als Slideshow

Da rannten  auch schon die Frauen mit ihren Reisgefäßen über die Straße und knieten sich auf eine Pappe. Die Mönche und Novizen gingen  vorbei und die Frauen legten ihnen Reis in die offenen Gefäße. Nachdem alle Ihre Speisen erhalten hatten,  wünschten die Mönche den Frauen alle Gute, verteilten den Segen. Während die Mönche ihren Sing Sang im Chor zelebrierten, legten die Frauen ein wenig Reis auf die Straße und gossen aus einer mitgebrachten Flasche Wasser auf den Reis.

Sack erklärte uns schon gestern Abend, als wir den Tempel besichtigt hatten,  dass heute und morgen im Mondkalender (den die Buddhisten benutzen) ein besonderer Tag ist. Und zwar Vollmond. Bei Vollmond und Neumond gelten besondere Regeln. Die Tage sind besonders heilig. Man kann leichter Kontakt mit seinen Ahnen aufnehmen und die Ahnen mit einem selbst. Der Reis wird somit denen angeboten,  den Verstorbenen, denen man etwas zu Essen zukommen lassen will. Dafür ist der Reis auf der Straße. Den Reis, den man den Mönchen gibt, gibt man  eigentlich seinen Verstorbenen. 

Die Mönche sind nur das Medium. Nachdem die Mönche sich bei den Frauen bedankt hatten, zogen sie weiter. Das verlief sehr zügig. Die nächsten warteten am Straßenrand,  dieselbe Prozedur, Essenübergabe, Bedankung. Die Mönche gingen barfuß,  was sie nur bei den offiziellen Zeremonien tun. Sonst haben sie Schlappen an. Nach 20 Minuten waren sie wieder im Tempel und die Verpflegung für den heutigen Tag eingesammelt. 

Frühstück im selben Restaurant,  wie gestern das Abendessen. Von hier sahen wir,  wie sich die Menschen am öffentlichen Bootsanleger anstellten und auf das Einschiffen warteten.

15.000 Kip sind ungefähr 1,50 Euro. So oder so ähnlich sah unsere Karte jeden Morgen aus. Interessant, dass 3 Eier gebraten genausoviel kosten wie ein gebratenes Ei und ein halb gekochtes.
Halb Zehn gingen wir zu unserem Boot und los ging es den Nam Ou flussabwärts. Es war immer noch kalt.  Trotz warmer Jacke war es frisch.  Das schlanke Boot glitt schnell den Fluss hinunter.

Und los gehts. Rückblick auf die Anlegestelle.

Es gab einige Stromschnellen,  bei deren ersten Durchfahren ich dachte,  dass dies mit unserem Boot gar nicht möglich ist.  Es spritzte zwar mächtig und mein Sitz und ich waren nass,  aber wir hatten die Stelle passiert.  Und es sollten noch viele folgen.

Viel war die erste Zeit nicht zu sehen außer beidseitig grüne Ufer und Hänge, die zum Teil brandgerodet waren, mit Teakholz bepflanzt oder aber zum Anbau von Trockenreis genutzt wurden. 

In einem Khmu Dorf landeten wir an, schauten uns um. Das Dorf feierte morgen und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Die einen bauten das Festzelt auf, die anderen ließen sich die Haare schneiden. Ein  chinesischer Händler hatte einen günstigen Augenblick erwischt.

Die Menschen kauften bei ihm für das morgige Fest ein. Das  Geld schien ziemlich locker zu sitzen. Zum Dorf führte keine Straße, die einzige Verbindung zur Zivilisation führt über den Fluss.

Alle Bilder von dem Khmudorf

 Inzwischen war es wärmer geworden,  die Wolken ließen ab und zu die Sonne durch. Dadurch erscheint die Landschaft auch freundlicher. Gleich neben einer Wasserbüffelherde landeten wir zum Mittagessen an. Einer der Büffel schwamm zum anderen Ufer, während wir gebratenen Reis mit Ei aßen.

Kurz nach dem Mittag tauchten in der Ferne große schroffe Berge auf. Die Landschaft wurde dramatischer. Den ersten großen Berg schon im Blick, hielten wir noch einmal an und besuchten ein Dorf. Hier wohnten Khmu und Lao zusammen.  

Alle Bilder des Dorfes in einer Slideshow

Die Strecke bis zu unserem Tagesziel ließ mich den Finger nicht mehr von der Kamera nehmen. Steile Karstberge mit fast senkrechten Wänden säumten den Fluss. Die Vegetation war üppig grün, die Berge von atemberaubender Schönheit. Vergleichbar mit der Durchfahrt durch die Schlucht des Manambolos in Madagaskar. 

 

 

Alle Bilder der ersten Bootsfahrt auf dem Ou als Slideshow

Anlegestelle am Ziel des ersten Abschnittes der Ou-Fahrt

Am Ende der Treppe, die vom Bootsanleger ins Dorf führt, sieht man die Hülsen von Bomben, die während des Vietnamkrieges in Laos abgeworfen wurden. Durch Laos führte der berühmete Ho Chi Ming Pfad, der die Widerstandkämpfer im Süden Vietnams mit Nachschub versorgte.

Das erste,Geräuch, das wir beim Betreten des Bungalos wahrnahmen, war ein Knarren oder Ächzen. Den Grund für das Geräuch erblickten wir kurze Zeit später, als der Holzwurm auf den Fußboden plumpste. Hier ist er.

Und das ist sein Werk.

Unser Bungalow hatte warmes Wasser und sogleich nutzten wir die Gelegenheit zur Körperpflege.

Um 4 Uhr gingen wir die 50 Meter bis zum Tempel,  wo die Trommel von einem jungen Mönch geschlagen wurde. Ein holländisches Filmteam machte Aufnahmen vom Tempel und hatte den Gebetsraum für das sich anschließende Gebet der Mönche reserviert.

 Sack ging mit uns durch das Dorf.  Neben der Schule standen  mehrere einfache Hütten, die den Schülern, die nicht nach Hause gingen, also von weiter her kamen, als Unterkunft dienten.

Links die Schlafstelle

Rechts die Küche

Als wir auf die Hauptstraße einbogen,  befanden wir uns plötzlich in mitten einer Beerdigungsfeier bzw. den Vorbereitungen dafür. Der Verstorbene war schon verbrannt worden. Heute Abend gab es die Feierlichkeiten.

Dazu wurden Geldscheine zu einem Kunstwerk zusammen gebunden, die dem Toten auf seinen Weg mitgegeben wurden, darunter auch Dollarscheine, denn er könnte ja in Amerika wiedergeboren werden.

Achtung - Steuerfahnder! Das ist keine Geldwäsche!!!

2000 KIP sind etwa 20 Cent

Auch ein Haus wurde gezimmert,  um den Toten alle mögliche Dinge mitzugeben. Es war ein Holzhaus, was auf Wohlstand der Familie deutete, denn in armen Familien ist das Haus aus Bambus. Morgen wird das Haus in den Tempel gebracht und den Mönchen übergeben, die wieder als Mittler zwischen den Welten handeln. Die Mönche können die Sachen für ihre Zwecke verwenden. Es wird genau Buch geführt,  wer was gegeben hat.

Die Sonne ging sehr zeitig hinter den Berg auf der anderen Flussseite unter. Sie kam noch einmal kurz zum Vorschein für ein Foto und weg war sie. Die Zeit bis zum Abendbrot verbrachten wir mit Trinken und Essen von Fruchttellern in einem Restaurant hoch über dem Fluss mit einer berauschenden Aussicht auf die Berge und den Nam Ou.

Eine Wasserbüffelherde durchquert den Ou bei Sonnenuntergang.

Als wir nach dem Dinner noch einmal bei der Festgesellschaft vorbeischauten, spielten die Frauen Karten um Geld, ein typisches Ritual auf Beerdigungen, die Mönche aus dem Tempel lasen eine Messe im Haus des Verstorbenen. Einige der Kinder des Toten waren extra für ein paar Tage ins Kloster / Tempel gegangen und Novizen geworden, um den Toten ein weiteres Stück auf seinem Weg zu begleiten.

Mönche und Familienangehörige des Toten auf der Beerdigungszeremonie am Abend.

Alle Bilder von der Zeremonie am Abend

Wir sitzen immer noch an demselben schönen Platz. Wenn man schön ausgehend von der natürliche Umgebung definiert. Es ist vor dem Abendessen noch ein wenig Zeit wenigsten das Wichtigste des heutigen Tages festzuhalten.

Ein Tag in Muang Ngoi

Heute ist Vollmond und die Mönche erhielten heute wieder reichlich an Esse und Geld. Ich schaffte es rechtzeitig aus dem Bett, um die Mönche vom Tempel loslaufen zu sehen.

In dieser märchenhaften Landschaft ist dies natürlich besonders fotogen. Die Mönche liefen vom Tempel die Haupttrasse entlang bis zum Beerdigungszelt.

 

Dort angekommen, hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, in die Töpfe zuschauen, was die Mönche alles erhielten. Die Mönche hielten noch eine Zeremonie in dem Haus des Verstorbenen ab. Die Gäste räumten die Töpfe der Mönche aus und ließen nur noch das fertig gekochte Essen in der Schüssel. Geld, Schokoriegel und andere eingepackte Gaben, legten sie in einen extra Beutel. In den Töpfen war also alles gut gemischt, Papiergeld, Klebereis und sonstiges, was nun die Leute für die Mönche mit bloßen Händen wieder auseinander sortierten.

Nach der Zeremonie gingen alle Gäste der Zeremonie in den aufgestellten Schüsseln vorbei, die Männer links, die Frauen rechts und legten ihre Gaben, die für den Verstorbenen, in die Beutel  und Töpfe der Mönche. Die Mönche bekamen also heute die doppelte Ration. Als wir Sack fragten, ob die  Mönche dies alles aufessen können, verneinte er dies. Sie geben die nicht-verbrauchten Speisen den Menschen im Dorf zurück.

Alle Bilder von der Zeremonie am Morgen

Nach dem Frühstück fuhren wir  in einem kleinen Fischerboot  ein Stück den Fluss aufwärts.

Es war der spektakulärste Abschnitt des Ou.

30 Minute Fahrt und wir landeten an, stiegen aus in den Dschungel, in einen Primärwald durch den die Touristenagentur einen Weg angelegt hatte.

 Viele große Bäume waren erhalten geblieben, nur ganz kleine Plantagen, oft von Teakholz konnten den Eindruck vom Primärwald nicht stören.

Wenn die Natur für ein paar Meter den Blick frei gab, so sah man entweder spektakuläre Berge, wenn man nach oben Sicht hatte oder einen wunderschön smaragdgrün schillernden Fluss. Sack erklärte die Heilkraft der einen und anderen Pflanze. Es gab sogar Medizin gegen Malaria. Mich würde interessieren, ob sie wirklich half oder nur die Symptome behandelte.

Es war recht kühl und wir hatten sogar unsere Regensachen eingepackt, da die Wolken sehr tief hingen. Doch das Wetter hielt. Gegen Mittag erreichten wir ein Lao-Dorf.

Vor jeder Hütte hingen gewebte Schals. Ob sie selbst gewebt waren, weiß man nicht, denn wir sahen keine Frau im Dorf weben. Aber von selber machen ist noch keiner reich geworden, besser handeln. Es war das erste Mal, dass wir in einem  Dorf Touristen trafen.

Das Mittagessen wurde uns im Dorf zubereitet. Wir sahen, als wir durch das Dorf gingen, hier gab es auch Homestay. Deshalb gab es touristenverträgliche Speisen. Rühreier, sticky Reis, den selbst gepflückten Wasserspinat, chinesischen Salat (grüne Stängel mit gelben Blüten) und für die ganz Mutigen Chilisauce. 

Katzen, Hunde, Hühner, alle wollten sie etwas vom Mittag abhaben und belagerten uns. Vor dem Essen gab es zum Zeitvertreib noch Lao-Lao in einer Whiskyflasche. In der Flasche waren auch Kräuter eingelegt. Sack hatte ganz schön zu tun beim Runterschlucken. Wir riskierten nichts.

Der Weg nach dem Mittagessen ging als erstes über einen Fluss und wir mussten uns die Schuhe ausziehen,  denn über Steine springen ging  nicht. Nach der Bachüberquerung kraxelten wir einen steilen Hang hoch. Der Blick zurück über das Dorf und den Ou  mit den Bergen im Hintergrund - einfach nur atemberaubend.

 

Wir blickten auf den Ou herab, den wir gestern befahren hatten.

Wir sahen die Besenpflanze und Kasava, eine Pflanze, die man sowohl roh essen konnte, als auch an die Schweine verfüttern. Immer wieder herrliche Ausblicke,  wenn das Dickicht aufriss.

Das nächste Dorf bescherte uns einen Schamanen. Dieser wurde von seinen Übersetzer mit Alkohol abgefüllt.  Denn erstens sprach der Schamane nicht die Sprache der Dorfbewohner und zweitens musste er richtig in Trans kommen, damit er Kontakt mit den Geistern aufnehmen konnte. Ein Dorfbewohner war krank und der Schamane sollte ihn heilen. Der Übersetzer musste dass Gelalle des Schamanen deuten.

Das Ganze hätte eine russische Erfindung sein können.  Der Schamane lag übrigens betrunken auf den Boden, als wir das erste Mal in das Haus schauten. Danach rappelte er sich auf, bekam aber sofort wieder etwas Hochprozentiges zu trinken.

Die Stromversorgung des Dorfes mit Wasserkraft

Zurück bis zum Dorf, wo wir Mittag gegessen hatten, ging es mit einem anderen Boot, da uns niemenad abholte. Obwohl es nur eine kurze Entfernung war, reichte der Treibstoff aber nicht aus und der Motor ging aus. Das letzte Teilstück musste also gerudert werden. Zum Glück fuhren wir flußabwärts.

Das letztes Stück gingen wir zu Fuß. Der Bootsführer hatte verschlafen. (Nicht das erste Mal)

Hier alle Bilder vom Dschungelausflug

Wir waren rechtzeitig zurück zum Trommelschlagen der Mönche.

In einem indisches Restaurant gab es Kaffee und Tee und ich nutzte die Gelegenheit und schrieb weiter am Bericht.

Auch Dinner gab es wieder indisch. Von dem Restaurant machte ich auch die Bilder von den vorbeifahrenden Fahrzeugen.

7 Uhr begann im Tempel das Lichterfest. Es war Vollmond und Valentinstag in einem. Das Lichterfest war für die Kinder, die mit ihren Wünschen, Kerzen und Gaben zum Tempel kamen, um sich etwas zu wünschen. So eine Art Weihnachten mit Kerzenumzug und buddhistischer Kindermesse.

Alle Bilder vom Lichterfest

 

2. Etappe der Bootsfahrts auf dem Ou nach Ning Khiau

Etwas vorgegriffen.

Der erholsame Teil des Urlaubs hat begonnen. Heute haben wir ganz frei. Es ist ja auch Sonntag. Tom hat heute Geburtstag und wird 7 Jahre alt. Wir haben 11Stunden geschlafen.  Frühstück mit Müsli,  dann ein kurzer Spaziergang durch die Stadt (Ning Khiau). Zurück im Hotel habe ich meine Yogapose für Tomas WhatsApp Chat gemacht. Einen Kopfstand.  Die Schulter hat dabei mächtig wehgetan. Ich muss was tun. 

Wir gingen Mittagessen ins Dorf. Etwa 50 Meter entfernt vom Hotel gab es ein Restaurant.  Jetzt  sitzen wir wieder im Hotelrestaurant und schlürfen einen Cocktail.  Erholung pur.

Am gestrigen Tag haben wir früh noch einmal die Mönche beobachtet.

Dann sind eine Stunde mit dem Boot ins nächste große Dorf gefahren und in ein wunderbares Hotel eingecheckt. Alles funktioniert.  Heißes Wasser,  Blick auf den Fluss und die großen Karstberge. Einfach romantisch in dieser schönen Umgebung zu relaxen.

Hier noch einige Bilder von der Fahrt auf dem Ou, die uns wieder durch eine bezaubernde Landschaft führte.

Hier unsere Bungalowanlage am Ufer des Ou.

Bevor wir jedoch das Zimmer bezogen, machten wir noch einen Spaziergang oder eine Wanderung zum View Point.

Am Zugang zum Weg wurde ein kleiner Obolus fällig. Aber wir wurden auch darauf aufmerksam gemacht,  dass wir uns in einem Gebiete bewegten, dass zu den am stärksten bombardierten Flächen im Vietnamkrieg gehört, und dass es immer noch viele undetonierte Bomben gibt.

Aus der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Laos

Während des Vietnamkriegs war Laos neutral und es gab keine offizielle Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Laos. Dennoch führte die CIA in den 1960er und 1970er Jahren mit einer geheimen von ihr selbst ausgehobenen Hmong-Armee von Long Cheng aus einen in der Öffentlichkeit bis heute unbeachteten Krieg gegen die Pathet Lao. Marc Eberle dokumentierte dies in seinem Dokumentarfilm „Amerikas geheimer Krieg in Laos“. Der zu einem großen Teil durch Laos verlaufende Ho-Chi-Minh-Pfad war nur ein Teilaspekt im Kampf gegen den Kommunismus, so wurden über Laos bei den amerikanischen Flächenbombardements pro Einwohner geschätzte 2,5 Tonnen an Sprengsätzen abgeworfen. Daher gehört Laos zu den am schwersten bombardierten Ländern der Welt. Bis heute wurden und werden keine Reparationszahlungen an die Zivilbevölkerung geleistet.

Also mal wieder ein Extrem - Wandern der besonderen Art. Eine gute Stunde bergauf in der Hitze. Aber wir liefern fast durchgehend im Wald, sodass wir zumindest im Schatten etwas Linderung hatten. Die Sicht über die Berge war die Anstrengungen mehr als wert gewesen.
Der Ou schlängelt sich durch die hohen Karstberge, die noch mit ihrer ursprünglichen Vegetation bewachsen sind, da es zu schwierig ist, auf diesen steilen Hängen Landwirtschaft zu betreiben. 

Bergab ging es entspannter.  Wir verabschiedeten uns von Sack, der mit dem lokal Bus heute noch nach Luang Prabang zu seiner Familie fuhr. Er hatte sie zwei Wochen nicht gesehen.  Dann rein in den Bungalow und heiß duschen.  Was für ein Vergnügen

Alle Bilder von der Wanderung

Aber das war gestern

 

Heute eben ein wenig Stadt (oder Dorf), Mittag.

Alle Bilder von diesem geruhsamen Tag

Danach nichts tun. 

Ein wenig mit dem Computer die Zeit vertreiben. 

Abendessen. 

Schlafen.

Der folgende Tag war wieder ein

Ruhetag in Ning Khiau

Für manche nicht

Auch der ging vorbei.

Alle Bilder vom Ruhetag

 

Wir sitzen auf dem Flughafen in Bangkok. Unser Flug nach Brüssel geht in 4,5 Stunden. 

 

Der Rest des Urlaubs verlief, wie ihn die meisten Laosreisenden erleben.

Fahrt von Ning Khiau nach Luang Prabang

Wir verließen die kleine Stadt am Ou mit einem Minivan und näherten uns recht holprig Luang Prabang. Die Landschaft war immer noch geprägt von hohen Karstbergen, die sich entlang des Ou aneinander reihten.

Bilder von unterwegs

Das traditionelle Urlaubsbild einer Tankstelle

Am Zusammenfluss des Ou mit dem Mekong, dem ständig braunen Fluss, machten wir inmitten unzähliger Touristen Mittag, mit Blick auf die Buddhahoehle auf der anderen Uferseite.

Diese besuchten wir dann auch,  als wir gesättigt waren. Sie soll mehrere tausende Buddhas beherbergen. Die Buddhas aus etwas besserem Material wurden im 2. Weltkrieg gestohlen, und es sind nun nur noch Holzbuddhas zu sehen. 

Ein Paar aus Vientane führte eine typische laotische Zeremonie in der Höhle durch.Es gab zwei Höhlen,  eine untere und eine obere. Zur oberen gelangte man über viele,  viele Treppen.  Hier lachte uns ein happy Buddha an. Ein Happy Buddha ist ein Buddha, der mit sich zufrieden ist. Sack erzählte uns folgende Geschichte: 

Ein junger Mann aus bester Familie (königlicher) war im heiratsfähigen Alter. Sein Vater wollte ihm das Königreich überlassen,  wenn er sich eine Frau nahm. Der junge Mann wollte aber nicht heiraten. Er konsultierte einen Mönch und fragte ihn, was er tun solle. Dieser riet ihm, dass er nur das tun sollte, was sein Herz ihm sagte. Und so lehnte er alle Frauen, die die Eltern vorschlugen ab. Da er aber sehr schön war, kamen jeden Tag viele junge Mädchen, um seine Hand anzuhalten.  Da er nicht heiraten wollte,  fragte er wieder den Mönch um Rat. Dieser riet ihm, dass er tun sollte,  dass er zufrieden ist. So aß der viel, wurde dick und keine schaute ihn mehr an. Der junge Mann, der Buddha,  war zufrieden,  was auch in seinen Gesichtszügen zum Ausdruck kommt.  

Im Gegensatz dazu ist der lucky Buddha, derjenige, den man bittet, dass Wünsche in Erfüllung gehen. 

Noch etwas Ergänzendes aus er Wikipedia:

Die Pak Ou-Kalksteinhöhlen – direkt an den Uferklippen des Mekong, etwa 25 Kilometer nördlich von Luang Prabang, sind einer der bedeutendsten buddhistischen Wallfahrtsorte in Laos. Es handelt sich um zwei Höhlentempel mit atemberaubender Aussicht, die sich an der Mündung des Nam Ou in den Mekong befinden und nur mit dem Boot nach einer rund eineinhalbstündigen Fahrt erreichbar sind. Hier wurden während des Indochina-Krieges private Buddhastatuen der Bevölkerung vor Plünderungen in Sicherheit gebracht. Zeitweise sollen in den beiden Höhlentempeln über 5000 Statuen gestanden haben. Hunderte davon, in verschiedensten Größen, sind heute noch in den beiden Höhlen zu besichtigen, sie wurden auch als Opfergaben von Pilgern hierher gebracht. Der Sage nach wurden die beiden Höhlen seit 1547 als Tempel genutzt. Die gesamte Anlage wird auchTham Ting („Ting-Höhle“) genannt. In der unteren Höhle, Tham Loum, ist außer zahlreichen bis zu einem Meter großen Buddhastatuen aus Holz, Bronze, Eisen oder Ton eine Wasserstelle zur rituellen Reinigung der Statuen zu sehen. Zur oberen und tieferen Höhle, Tham Theung, muss man weitere 200 Meter nach oben steigen. In dieser dunkleren der beiden Höhlen lebten zeitweise Einsiedlermönche.

Hier trifft der Ou auf den braunen Mekong.

Von der Höhle bis Luang Prabang genossen wir die Fahrt auf dem  Mekong in einem privaten Boot. Wir machten noch einen Stopp in einem Dorf,  wo wir uns die Herstellung von Lao Lao anschauten, einen Tempel besuchten und für Toma ein Paar Hosen kauften.

Herstellung des berühmten Lao Laos.

Und hier das Ergebnis, verfeinert mit zwei Cobras. Eine Giftmischung!

Hier noch der Tempel des kleinen Dorfes am Mekong, ganz in der Nähe schon von Luang Prabang.

Hier alle Bilder vom Mekongdorf

 

Weiter mit dem Bericht

Zurück zur Übersicht