Reisebericht Laos vom 2.2. bis 22.2.2014
Jetzt kann es losgehen, das Schreiben des Tagebuches. Es ist zwar schon der dritte Tag aber bisher hat sich noch keine Zeit gefunden. Und irgendwie funktioniert die Tastatur auch nicht sehr leichtgängig. Wir sind im Norden von Laos in Luang Namptha. Unser Hotel liegt im Grünen etwas außerhalb des Zentrums. Schmetterlinge sausen durch die Luft, Hähne krähen, Wasser plätschert irgendwo in der Nähe. |
|
Gerade kommen ein paar Backpacker oder Rucksacktouristen vorbei, vielleicht sind sie zurück von einer der vielen Treckingtouren, die hier überall in der Stadt angeboten werden. Die Stadt befindet sich im Dreiländereck zwischen China, Laos und Myanmar inmitten von Bergen und Wäldern. Die Temperaturen sind hochsommerlich aus dem Blickwinkel eines Mitteleuropäers. Hier ist Trockenzeit, Winter und in der Nacht wird es empfindlich kalt. Und es scheint sogar Vögel zu geben. Wir haben jetzt 4 Stunden Freizeit bis uns unser Guide, Sack, wieder abholt zum Abendbrot. Es ist der erste Moment, in dem ich die Relaxtheit der Laoten spüre. |
|
|
|
Sonnenaufgaufgang am Mekong fotografiert von Thailand in Richtung Laos |
|
Wir schreiben heute den 4.Februar 2014, Dienstag.
Am Samstag ging es kurz nach halb acht von zu Hause los nach Brüssel. Brüssel war der billigste Abflugort nach Bangkok und auch das Parking war mit 69 Euro für 3 Wochen unsagbar preiswert. Das bezahlt man am Düsseldorfer Flughafen für 2 Tage. Dafür war die Anfahrt, das Finden des Parkplatzes verdammt schwierig und hat uns die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Der Flug war dann am äußersten Ende des Fliegers recht wackelig. Bangkok umsteigen, ohne dass wir den Flughafen verließen und mit der angespannten Situation in der thailändischen Hauptstadt in Berührung kamen. Der Inlandsflug nach Chiang Rai verlief ebenso problemlos. Hier wurden wir abgeholt und mit einem 4*4 Car nach Chiang Hkong kutschiert. Abendbrot, Schlafen.
Als Einstimmung für den Urlaub gab es noch einen schönen Sonnenuntergang, der zwar nicht zu sehen war, aber die Sonne tauchte den Mekong, der an unserem Balkon vorbeifloss in ein warmes Licht. Nach 11 Stunden Schlaf hatten wir auch unseren Timelag hinter uns gebracht und um 8 Uhr ging es mit dem Privatwagen zur Grenze, die nur wenige Minuten Fahrzeit entfernt war. Hier hatten sich schon viele Touristen aller Couleur eingefunden. Gruppen bis zu 20 Personen, Backpacker, Individualreisende, eine Gruppe von Mönchen, ... Man kauft ein Ticket für den Bus, der über die Mekongbrücke fährt, von der man auf die Nebelschwaden blicken kann, die über den Fluss waberten, vor der Kulisse einer Bergkette. Nach dem Ticketkauf passiert man die thailändische Passkontrolle und steigt in den Bus ein |
|
|
|
Am andren Ufer nach 5 Minuten Fahrt angekommen, nahm uns schon unser Guide in Empfang. Er hatte bereits die Papiere für unsere Visa geholt und so sparten wir einmal Anstellen. Direkt an der Grenzstation tauchten wir auch Euro gegen Kit und wurden Mehrfachmillionäre. Zuerst wollte die Frau am Schalter mein 700 Euro nicht annehmen und ich reduzierte den Betrag auf 500, erhöhte dann doch auf 600. Mit über 6 Millionen Kit verließ ich den Schalter. So ein Packen Geld in der Tasche fühlt sich schon gewichtig an. Heute fuhren wir in Richtung Norden, auf einer gut ausgebauten Straße. Diese wurde von Thailand gebaut. Es ging durch die Berge. Diese waren bewaldet und entlang der Straße befanden sich kleine Siedlungen der Bergvölker, die sich den Vorteil der Straße zu Nutze gemacht hatten. Ab und zu waren gerodete Flächen zu sehen, wo die Bergvölker ihre Felder angelegt hatten. |
|
Kurz nach der Grenze hielten wir in einem Kmong - Dorf an und schauen uns das Dorfleben an. Es wird alles noch selbst gemacht. Gewebt, gefärbt (mit Indigo), ... Wir sahen Rattenfallen, die in die Gänge der Ratten gesteckt werden, die sichtbar sind, wenn die Reisfelder abgeerntet wurden. | |
Färben mit Indigo |
Beutel mit Rattenfallen |
Mittag aßen wir kurz nach den Mönchen und gemeinsam mit chinesischen Touristen, die jetzt die Neujahrsfestferien für einen Laosurlaub nutzten. Danach waren wir auch schon da. Toma legte sich hin, ich erkundete das Dorf, sah den Jugendlichen beim Fischen zu, den Frauen beim Waschen,... |
|
Gegen 4 Uhr unternahmen wir noch einen Spaziergang mit Sack durch das Dorf und schauten den Menschen bei ihrer täglichen Arbeit zu. Auf dem Basar sahen wir die Ratten, die mit den Fallen gefangen wurden, für 10000 Kit, ungefähr einem Euro, als Fleisch im Angebot. Einige waren sogar schon gehäutet und gebraten, verzehrfertig. |
|
Hier alle unsere Bilder von Märkten |
|
Besenflechter, Schmiede, Korbmacher, Dachdecker (Frauen, die Matten für das Dach aus Rattan fertigten) und vieles mehr, wie das Abendbrot zubereitet wurde, oft von den älteren Kindern der Familie. |
|
|
|
Abendbrot gleich neben unserem Hotel / Unterkunft gut beschallt von einem Lautsprecher, der den Einwohnern das wichtigste aus dem Dorfleben und dem Land unüberhörbar mitteilte. Und das, obwohl wir vor jedem Haus eine Satellitenschüssel gesehen hatten. Die Nacht war sehr kalt. Toma zog all ihre Jacken an. Gegen Mitternacht wurde ich von einem Anruf geweckt. Eine deutsche Handynummer. Und das obwohl ich noch kein Netz im Urlaub hatte. Der Rückruf schlug dann auch fehl, da ich kein Netz bekam. Da war erst einmal der Schlaf vorbei. Trotzdem wachten wir dann erst gegen 8.00 Uhr auf. |
|
|
|
Das Frühstück gab es in derselben Eckkneipe (was hoffnungslos übertrieben ist und jeder Kneipenbesitzer mich auf Verleumdung verklagen würde), wie das Abendbrot. Aber die Eier und der Reis (Brot gab es keins) dauerten eine Ewigkeit.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kamen die Kinder schon wieder zurück aus der Schule, da gestern ein Lehrer gestorben war, der von einem chinesischen Fahrzeug erfasst wurde, dass auf die Gegenfahrbahn fuhr und zu Tode kam. |
|
|
|
Trauerprozession für den verunglückten Lehrer |
|
Die Kinder hatten ihre Mopeds in einem Hof abgestellt, da sie nicht bis zur Schule fahren durften. Eigentlich darf man erst mit 18 Jahren fahren, das wird aber nicht so genau genommen. Auch das Tragen von Helmen ist eher Luxus und die absolute Ausnahme. Die Strafen sind moderat und wer nicht grob die Regeln im Beisein der Polizei verletzt, der ist auf der sicheren Seite und wird selbst bei Fehlen des Helmes nicht angehalten. Selbst dann fällt bei Zahlung vor Ort und in bar, recht niedrig aus, da dies in die eigene Tasche fließt. | |
Langsam wurde es wieder wärmer und zurzeit ist es gut heiß. Auf dem heutigen Programm standen 60 Kilometer. Und nach 10 - 15 Minuten rief das Hotel an, dass wir unseren Laptop vergessen hätten. Wir machten Halt im Dorf, wo wir uns gerade befanden, und unser Fahrer fuhr zurück und holte das Tablet. |
|
Im Dorf waren Straßenbauarbeiten im Gange. Es war ein Hmong - Dorf. Hmong sind das Volk, das auf Seiten der CIA im Vietnamkrieg gekämpft hat. | |
Aus der Wikipedia (weiter im Bericht -
Artikel überspringen) Die Hmong (viet.: Mẹo) sind ein indigenes Volk Südostasiens. Sie leben hauptsächlich in den bewaldeten Berggebieten von Laos, Vietnam und Thailand. In China sind sie der übergreifenden Miao-Nationalität zugeordnet, die deutlich über neun Millionen Menschen zählt. In den 1960er und 1970er Jahren rekrutierte die CIA Hmong-Truppen für einen geheimen Krieg, um sie gegen die Pathet Lao und später gegen die Truppen der südvietnamesischen FNL einzusetzen. Als die Pathet Lao die Regierung in Laos übernahmen, flohen Tausende Hmong nach Thailand, wo sie um politisches Asyl baten. 2004 haben die USA ein Umsiedlungsprojekt in Angriff genommen, wodurch die meisten der staatenlosen Flüchtlinge binnen zwei Jahren in die USA überführt werden sollten, vorwiegend nach Fresno und Merced (Kalifornien) sowie St. Paul (Minnesota). Die Geschichte der Hmong ist schwer zu erforschen, da sie hauptsächlich aus mündlichen Überlieferungen, vor allem Mythen und Sagen abgeleitet werden muss. Darüber hinaus gibt es seit etwa 2000 Jahren reichhaltige schriftliche Aufzeichnungen über die Hmong in den chinesischen Chroniken und Geschichtsbüchern. Eigene schriftliche Überlieferungen sind erst seit dem 17. Jahrhundert vorhanden, als europäische Missionare ihre Arbeit in China aufnahmen. Die ethnischen Wurzeln der Hmong gehen vermutlich 4000 Jahre zurück. Es ist nicht bekannt, wo die Hmong ihren Ursprung
haben, aber Wissenschaftler glauben, dass sie ursprünglich aus dem
Westen Eurasiens, über Sibirien und die Mongolei, bis ans Gelbe Meer und
ins Einzugsgebiet des Huang He wanderten. Als Beweis für diese Theorie
wird die blonde Haarfarbe einiger Hmong angesehen, was unter
ostasiatischen Menschen sonst nur bei Mongolen, Kasachen und einigen
sibirischen Völkern hin und wieder vorkommt. Je nachdem, auf welches Territorium man sich
bezieht, dienen die Namen „Hmung“, „Hmu“, „Meo“ oder „Meau“ als Synonym
für „Miao“ und „Hmong“. Viele Hmong außerhalb Chinas bevorzugen
Varianten von „Hmong“ als Eigenbezeichnung. Einige glauben, dass „Miao“
im Chinesischen „Barbaren“ bedeute. Tatsächlich war „Miao“ vor Gründung
der Volksrepublik China eine Sammelbezeichnung für verschiedene Völker
Südchinas, unter der auch viele ethnische Gruppen geführt wurden, die
sich nicht zu den Miao zählen. Miaozu (苗族), also „Miao-Volk“ hat aber
überhaupt nichts mit den chinesischen Begriffen für Barbaren zu tun und
würdigt die Miao auch in keiner Weise herab. Aus diesem Grund ist auch
von den Miao Chinas keinerlei Unzufriedenheit mit ihrer Bezeichnung
bekannt. Aus der Sicht vieler Hmong außerhalb Chinas bedeutet Hmong
„freie Menschen“. (siehe: Hmong Women and Reproduction), was ihren
Wunsch nach einem Leben in Freiheit zum Ausdruck bringt. Die
tatsächliche Bedeutung des Wortes ist allerdings unklar, vermutlich
handelt es sich – so wie „Meo“ und „Meau“ – einfach nur um eine andere
Aussprache des chinesischen Schriftzeichens miao (苗). Bereits die zurückkehrenden französischen
Kolonialherren begannen unter den Hmong mit der Rekrutierung von
Söldnergruppen. Betrieben wurde dies von einer speziell zu diesem Zweck
gegründeten Geheimdiensteinheit GCMA, angliziert „MACG“ genannt. Zur
Zeit der Indochinakonferenz standen 40.000 einheimische Bewaffnete unter
dem Kommando von rund 400 französischen Offizieren. Die Aktion,
ausdrücklich von General Raoul Salan genehmigt, finanzierte sich aus dem
Verkauf des von den Hmong angebauten Opiums, das unter strengster
Geheimhaltung (Operation X) zunächst von der französischen Luftwaffe,
abtransportiert wurde. __________________________________________________________________________________________ „Eine Familie zu haben bedeutet glücklich zu sein. Keine zu haben, bedeutet verloren zu sein.“ Dieses Sprichwort der Hmong verdeutlicht die Rolle
der Familie und das Familienleben in der Kultur der Hmong. Sozial- und
Familienzusammenhalt sind das Wichtigste in der Kultur der Hmong und
nehmen daher eine wesentlich höhere Bedeutung als in westlichen Kulturen
ein. Das ist auch der Grund, warum jeder Hmong einem Volksstamm
angehört. Der Stamm ist ein Zusammenschluss aus mehreren Familien, der
dafür sorgen soll, dass soziale Bindungen, Sicherheit, Wohlergehen und
nicht zuletzt Machtpositionen der Gruppe gefestigt werden. Die
Zugehörigkeit zu einem Stamm wird mit der Geburt festgelegt. Lediglich
weibliche Hmong können die Zugehörigkeit zu einem Stamm durch
Einheiraten wechseln. |
|
In dem Hmong Dorf sahen wir, wie eine Frau Tabak klein häckselte. Früher haben alle Frauen Tabak gekaut und so Mundhygiene betrieben. Tabak hat die Bakterien im Mund abgetötet. Frauen, die dies nicht taten, bekamen keinen Mann, da sie aus dem Mund rochen. | |
Im Dorf waren Straßenbauarbeiten im Gange. Eine riesige Straßenbaumaschine legte eine Straße durch das Dorf an. Unser Fahrer kam mit dem unversehrten Tablet zurück. |
|
|
|
Es ging weiter durch die bewaldeten Berge Nordlaos. Es kamen uns viele chinesische Fahrzeuge deutscher Produktion entgegen. 7 km vor dem Ziel machten wir noch einen Abstecher in ein Lantam- und Kamong - Dorf. Hier produzierten die Leute Papier und zwar für den Eigenverbrauch bei Festlichkeiten. |
|
Lantan ein Bergvolk
(Artikel überspringen) The
Chinese call the Lantan "the indigo people" because of the clothing they
wear. In Laos and Yunnan province in China the women wear long indigo
tunics which cover tight-fitting pants that come to their knees; the
trim of their clothes is a hot pink. The men wear long-sleeved indigo
shirts and light blue pants. |
|
Auf der Fahrt erzählte uns Sack, dass er 6 Jahre lang Mönch war von 15 bis 21. Eigentlich kein Mönch, sondern Novize. Novizen müssen 10 Regeln beachten, normale Menschen nur 5 (Du sollst nicht töten, Du sollst nicht lügen, Du sollst nicht stehlen, nicht fremdgehen und keinen Alkohol trinken.) Für die Novizen kommt hinzu, dass sie nur zweimal am Tag essen sollen, früh und mittags, und dass sie nicht riechen sollen. In der schulischen Ausbildung kommt hinzu, Sanskrit, Buddhismus, Geschichte des Buddhismus, Beten, Schauspielerei, Kultur des Buddhismus. Die Ausbildung ist kostenlos,. Deswegen werden auch viele nicht buddhistische Kinder zu Novizen. Die Eltern können so ihren Kindern eine gute Ausbildung geben. Mönch kann man erst mit 21 werden. Doch davor muss man mindestens 2 Jahre Novize gewesen sein, Diener eines Mönches. Sack kommt aus den Bergen, aus einer Familie mit vielen Kindern. Ich denke, dass er durch seine Ausbildung richtig etwas aus seinem Leben gemacht hat. Es sind noch die anderen 3 Regeln zu nennen, die Mönche zusätzlich haben. Du sollst dich nicht vergnügen und nicht spielen (Glücksspiele) und keine Frauen begehren. |
|
|
Am Abend gingen wir zum Nachtmarkt. Das ist ein Platz im Zentrum der Stadt, ähnlich wie ein Basar, wo es viele Fressbuden gibt, also Stände, wo fertiges Essen verkauft wird. Angefangen vom ganz normalen Reis über die Ente bis hin zu allem was fliegt und läuft. Die Laoten sagen, man kann alles essen, was fliegt, außer eines Flugzeuges und alles was 4 Beine hat, außer eines Tischs. |
|
|
Nachtmarkt in Luang Namtha |
|
Von dem Wahrheitsgehalt konnten wir uns heute früh überzeugen. Wir machten einen Abstecher auf den Markt. Hier gab es dann auch die sonderbarsten Sachen. Blut von der Kuh in Geleeform, Urin vom Büffel, der den Körper noch nicht verlassen hatte, als das Tier geschlachtet wurde, und als Höhepunkt ein ungeborenes Kalb in der Gebärmutter. Natürlich gab es auch die weniger spektakulären Dinge, wie Ratten, lebende Frösche, Rattan zum Essen. Die Dinge, die illegal verkauft wurden, deckten die Marktfrauen schnell zu, wenn ich mit meinem Fotoapparat näher kam. Das waren Vögel, Eichhörnchen, Schildkröten. ..Wahrscheinlich werden wir keine Tiere im Wald sehen, die sind alle auf dem Markt. |
|
Ungeborene Schweine | |
Doch nochmal zurück zum Nachtmarkt. Eine wirklich gute Idee. Das Essen war auch für Mitteleuropäer genießbar. Wir nahmen eine ganze Ente für 25000 Kit, also etwas mehr als 2 Euro, Reis, gebratene Bananen mit Kokosnussfüllung. Einschließlich der Getränke kostete das Dinner keine 10 Euro für 3 Mann. Und es war das Beste, was wir bisher hatten.
Sack kaufte noch Lottoscheine für die Ziehung am heutigen Abend und wir hatten schon Angst, dass wir morgen keinen Guide mehr haben, wenn er gewinnt. |
|
|
|
Lottoscheinverkäufer sieht man überall in der Stadt |
|
Die Nacht war wieder kalt. Zum Glück rief mich heute niemand an. | |
Zum Frühstück gab es wieder Eier. Danach, wie bereits erwähnt, den Markt und dann fuhren wir weiter Richtung Norden. 60 km bumpy road, durch einen Nationalpark, entlang eines Flusses. Unterwegs hielten wir an und schauten uns ein Hmong Dorf an. Das Dorf lag am Rande einer Kautschuk Plantage. Diese legen die Bergvölker unter Anleitung von chinesischen Geschäftsleuten an, die dann auch den Kautschuk abnehmen. Nach 7 Jahren gibt es die erste Ernte. Die Ernte ist sehr arbeitsintensiv und die Besitzer können nichts anderes tun, als den Kautschuk einsammeln. Der Tag beginnt dann 2 Uhr in der Nacht. |
|
Das Erste, was wir im Dorf sahen, war ein Hahnenkampf. Das ist ja auch eine Wissenschaft für sich (die Vorbereitung der Hähne auf den Kampf). Doch erst einmal war es ein tolles Schauspiel, ideal zum Fotografieren. Das letzte Mal haben wir einen solchen Kampf in Madagaskar gesehen. Der Kampf war sehr kurz, denn wenn der eine Hahn davon läuft, ist der Kampf vorbei, und wird KO gewertet. |
|
|
|
Die Hmong bauen andere Häuser als die Khamu und Lanten, ebenerdig. Wenn an der Tür frische Zweige hängen, dann darf das Haus nicht betreten werden. Das gilt für etwa 2 Tage. Auch haben sie zwei Türen, die eine wird für jeden Tag genutzt, die andere nur für Festlichkeiten. Unter dem Dach sind Hähne angebunden, die zur Jagd genutzt werden, indem sie in den Wald gebracht werden und dort sehr, sehr ähnlich wie wilde Hähne rufen und damit wilde Hähne anlocken, die dann aus dem Hinterhalt erschossen werden. Sack erzählte uns, dass sie aber in der Nacht mächtig Krach machen. |
|
|
|
Auf dem Dach lagen Relikte zum Vertreiben der bösen Geister, die in der Welt der Bergvölker vielfältig vorhanden sind. Doch es gab auch schon Steinhäuser und ein moderner Pickup stand neben einem Haus. Die Hmong dieses Dorfes müssen es also schon zu einigem Wohlstand gebracht haben. |
|
Unser Ziel, war ein kleines Städtchen im Goldenen Dreieck, kurz vor der chinesischen Grenze. Hier leben auf relativ kleinem Raum viele verschiedene Völker zusammen. Im städtischen Museum waren ihre Trachten ausgestellt. Einige von ihnen besuchten uns schon im Hotel und wollten uns ihre Handarbeiten verkaufen. Im Museum schauten wir uns auch einen Film vom Martin Gronemeyer über das Volk der Akha an. http://m.youtube.com/watch?v=j5BCEDxkPHk&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3Dj5BCEDxkPHk Sehr beeindruckend. Morgen werden wir zu einem der Dörfer aufbrechen. Abendessen gab es wieder auf dem lokalen Nachtmarkt. Wieder eine Ente. Dazu grünen Papaya Salat. LECKER. Jetzt post Toma Yoga. _________________________ |
|
|
|
Heute war der erste Trekkingtag. Frühstück gab es im Hotel. Ein leckeres Brötchen. Und die obligatorischen Spiegeleier. Wir wurden von einem kleinen Pritschenwagen abgeholt und etwa 6 km aus dem Dorf gefahren. Da war auch schon uns erstes Dorf, der Thai Loo. Hier webten die Frauen und spannen, u.a. Synthetische Fasern aus China, aber auch Baumwolle aus eigenem Anbau. Viele der Bauern hatten kleine Traktoren und Lastwagen, die unter ihren Holzhäusern standen. Ganz so schlecht schien es den Menschen nicht zu gehen. |
|
|
|
Zum nächsten Dorf ging es vorbei an der Waschstelle des Dorfes, an abgebrannten Zuckerohrfeldern, Bananenplantagen, die recht professionell ausschauten. Danach folgten Felder mit Wassermelonen, die von einer chinesischen Familie bewirtschaftet wurden. Sie lebten am Rande des Feldes und hatten die Felder für 5 Monate gepachtet. Danach würden die laotischen Besitzer der Felder wieder Reis anbauen. Sie gossen per Hand jede einzelne Pflanze und gaben auch Dünger hinzu. Die Frau war 35 und ihr Sohn hatte die Schule bereits beendet. Unter der heißen Sonne war die Arbeit sehr anstrengend. |
|
Neben dem Wassermelonenfeld begann auch schon das nächste Dorf, ein Dorf der Akha. Bereits am Dorfeingang werden die bösen Geiser abgeschreckt. Ein Tor mit hölzernen Messern, Gewehren und vielen Symbolen, die die Dämonen fürchten, zierten das Tor zum Dorf. |
|
|
|
Die Akha sind Animisten und glauben an Geister und Dämonen. Wir sahen eine Frau weben und das Spannendste war das Burschenhaus, eine kleine Hütte gleich neben dem Elternhaus, das für die Söhne gebaut wird, wenn sie geschlechtsreif werden, also so um die 15 Jahre, und das ihnen zur Verfügung steht, wenn sie mal spät heimkommen und die Tür des Elternhauses ist bereits verschlossen. Dann schlafen sie in ihrem Haus, ob nun alleine oder mit Freundin, bleibt ihnen überlassen. Die Freundin darf aber nicht von den Nachbarn gesehen werden, denn dann wäre eine Heirat unumgänglich. Sollte diese nicht zustande kommen, dann ist dies sehr schlecht für den Ruf des Mädchens. Frauen heiraten in den Dörfern sehr jung, denn wer mit 20 noch nicht verheiratet ist (als Mädchen), mit dem scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. |
|
Aus der Wikipedia
(Artikel
überspringen - weiter im Text)
Akha (auch Aka, auf Thai Ai
Ko) sind eines der zahlreichen Bergvölker Südostasiens. Die Akha kamen
aus der Grenzgegend von Birma und Yunnan nach Südostasien, wo sie heute
in Nord-Thailand, Laos und Vietnam siedeln. Die Sprache Akha gehört zur
Sino-Tibetischen Sprachfamilie und kennt nur die mündliche Überlieferung
ohne schriftliche Zeugnisse. Man schätzt die Zahl der Akha auf mehr als
400.000. Sie bilden damit eine relativ große Minderheit in den Ländern,
in denen sie siedeln. Die Akha kamen möglicherweise ursprünglich aus der Mongolei, wo sie vor 1500 Jahren gesiedelt haben sollen. Sie zogen später sicher nach Yunnan in Südchina und beherrschten vom 8. Jahrhundert bis zum 13. Jahrhundert das Königreich Nanzhao. Die nach Yunnan vordringenden Tai-Völker, Mongolen und Han integrierten die Akha in ihre Bevölkerung oder vertrieben sie auf die höher liegenden Gebiete ihres eigenen Lebensraumes. Hauptsiedlungsgebiet sind heute die Bergrücken oberhalb etwa 1.000 m in Thailand (in den Provinzen Chiang Rai, Chiang Mai, Lampang, Phrae, Tak und Kamphaeng Phet). Im Jahr 2000 lebten nach einer groben Schätzung rund 50.000 Akha in etwas mehr als 300 Dörfern. Sie stammen nach allgemeiner Auffassung aus dem tibetischen Hochland, sind von dort nach Yunnan gewandert, von wo ein Teil weiter in das nördliche Birma und Laos zog und seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch Thailand erreichte. Selbst heute noch lässt sich eine Migration nach Thailand feststellen. Lebensweise Die Akha sind Anhänger einer animistischen
Religion, die Ahnenverehrung und Geisterverehrung umfasst. Sie verstehen
sich selbst als Bindeglied zwischen der vorigen und der kommenden
Generation. Die Ehrung der Toten und des allmächtigen Geistes durch
Opfergaben ist somit der wichtigste Bestandteil ihrer Religion. Jedes
Dorf besitzt zwei Tore, die böse Geister aus dem Dorf fernhalten sollen.
Jeder Mensch muss das Dorf durch diese Tore betreten. An den Toren
findet man aus Holz geschnitzte männliche und weibliche Skulpturen,
deren Geschlechtsmerkmale deutlich hervorgehoben sind. Ein jährliches
Ritual ist die Erneuerung der Dorftore. Am Tage vor der Beerdigung muss der Geist des
Verstorbenen aus dem Dorf getrieben werden. Er darf sich nicht weiter im
Dorf aufhalten, da dies negative Auswirkungen auf das Leben der anderen
Bewohner haben könnte. Er kann sich in jedem Haus und in jeder Person
„verstecken“ und muss von einem Schamanen ausgetrieben werden. Dieser
ist dazu bunt bemalt und trägt einen großen Holzhammer und einen
übergroßen Holzpenis. Er läuft durch die Straßen und Häuser und treibt
den Geist mit Schreien und Schlägen aus dem Dorf. Die Beerdigung findet
dann am fünften Tage nach dem Tode im Kreise der Familie und außerhalb
der Tore des Dorfes statt. Die Gräber befinden sich im Wald und sind
nicht als solche gekennzeichnet oder geschmückt. Ein Problem der Dörfer ist die Abwanderung vieler
junger Akha. Sie kehren ihren Heimatdörfern den Rücken und ziehen in die
Städte. Zurück bleiben oft nur die Alten und die Kinder. Viele Akha in Thailand und Birma besitzen auch
heute noch keine Staatsangehörigkeit. Unbestätigten Berichten zufolge
kam es in letzter Zeit in immer wieder zu Übergriffen der örtlichen
Polizei und des Militärs. Dabei sollen Akhafrauen vergewaltigt und
ermordet worden sein. Unabhängige Bestätigungen für diese Berichte gibt
es bisher nicht. Neben Alkoholismus bedroht Opiumabhängigkeit den
Stamm. Opium wird heute großflächig von den Bauern angepflanzt. Doch
diese Droge war nicht immer ein Bestandteil ihrer Kultur gewesen: Sie
wurde erst durch die Kolonialmächte eingeführt, und die Akha haben diese
für sich entdeckt. Es gibt zahlreiche Projekte von Außenstehenden, die
versuchen, die Akha von dieser Droge abzubringen, doch dies gestaltet
sich sehr schwierig, denn das Volk hat sich den Genuss dieser Droge über
Generationen angewöhnt. |
|
Hühner und Schweine hatten ihre eigenen Behausungen. Am Dorfausgang ging es wieder durch das mystische Tor. Direkt hinter dem Eingang hatte der Schmied seine Werkstatt. Der Grund warum außerhalb des Dorfes ist Brandschutz. Damit die Holzhütten nicht in Brand gerieten, befand sich das Schmiedefeuer nicht im Dorf. Weiter spazierten wir vorbei an Kautschukplantagen, die nach 10 Jahren den ersten Gummi geben und wirklich einen erfahrenen Umgang mit den Bäumen beim Anschneiden. Unterwegs lernten wir einige Heilmittel kennen, gegen Kopfschmerzen, Durchfall, sahen Baumwolle, Rattan (was als Speise auf dem Basar verkauft wurde), aber auch Blüten, denen man besser nicht zu nahe kam. Felder wurden mit Symbolen vor Dämonen geschützt. |
|
|
|
An einem wunderschön blühenden Baum standen Kinder und warteten, bis Blüten vom Wind heruntergeweht werden, um sie dann aufzusammeln und die Blütenzentren als Delikatesse zu verspeisen. Der Baum stand am Eingang zu einem Yaodorf. | |
|
|
Hier begrüßte uns ein großer Schmetterling. Wir machten in einem großen Haus halt, das Trekkinggruppen auch zur Übernachtung dient. Inmitten des Hauses verzehrten wir unser vorgekochtes Essen, Huhn, Reis, verschiedenes gekochtes Gemüse und zum Nachtisch eine Banane. Sehr schmackhaft. Im Haus hingen auch einige Handarbeiten an der Wand, die uns erfolgreich nach dem Essen angeboten wurden. |
|
|
|
Vor einer Hütte lag ein Yao, der mir etwas im Rausch zu sein schien. Opiumkonsum war in den Bergregionen weit verbreitet und auch eine gute Einnahmequelle der Bewohner. Seitdem sie weggefallen ist, müssen die Bauern sich andere Einnahmequellen suchen. Das ist nicht so leicht. |
|
Aus der Wikipedia Die Yao (Artikel überspringen) chinesisch 瑶族, Pinyin Yáozú) sind eine der 56
durch die Volksrepublik China anerkannten Nationalitäten. Die Yao zählen
in China 2.796.003 Menschen (Zensus 2010). Sie leben in den bergigen
Regionen im Süden und Südwesten Chinas. Daneben siedeln sie auch im
nördlichen Laos und Vietnam sowie in Myanmar. Rund 60.000 Yao leben im
Norden Thailands. Sie werden dort zu den Bergvölkern gezählt. Die Yao in China zerfallen in mehrere Gruppen und
sprechen zumindest drei verschiedene Sprachen: Mien (chinesisch 勉语,
Pinyin Miǎnyǔ), Bunu (布努语, Bùnǔyǔ) und Lakkia (拉珈语, Lājiāyǔ). Eine
weitere große Gruppe, die offiziell zu den Yao gerechnet wird, spricht
Zhuang. Eine Gruppe in der Inselprovinz Hainan wird auf eigenen,
nachdrücklichen Wunsch offiziell zu den Miao gerechnet, spricht jedoch
Mien. Diese Gruppe, die während der Qing-Dynastie auf Hainan angesiedelt
wurde, bestand damals aus Soldaten und ihren Familien. Die Soldaten
wurden von der Qing-Regierung zur Unterdrückung der häufig
aufständischen Li eingesetzt. Obwohl die Regierung der VR China mehrfach
das Angebot gemacht hatte, die Gruppe als Yao zu klassifizieren, wurde
dies abgelehnt, da sie sich mit der Bezeichnung „Miao“, die ihnen in der
Qing-Zeit gegeben worden war, stärker identifizierten. |
|
|
|
Auf dem Weg zum Nachbar-Yao-Dorf sahen wir einen chinesischen Mechaniker, wie er einen Traktor reparierte. Auch die Yao glauben an Geister und halten über sie Kontakt mit ihren Ahnen. Ein Zeugnis dieser Kontaktaufnahme sahen wir im Dorf. Aber im Dorf gab es auch fortschrittliche technische Einrichtungen, zum Beispiel eine chinesische Warmwassererzeugung nach demselben Prinzip wie auch auf unserem Hausdach. | |
|
|
Eine schicke Yaofrau in ihrem traditionellen Kostüm sahen wir im Dorfkiosk. Alle Frauen, die wir im Dorf sahen, waren beschäftigt mit weben, nähen oder waschen. Doch auch die Männer gingen ihrer Arbeit nach. | |
|
|
Als letztes Dorf auf dem Weg lag erneut eine Akha-Siedlung. Hier sahen wir einen Jungen, der sein Moped an der Waschstelle säuberte, einen Jungen, der mit einem großen Gewehr durch das Dorf lief und natürlich viele Kinder. |
|
|
|
Und in einer Stunde beginnt der Nachtmarkt. |
|
Muang Sing hieß die Stadt, in der wir nun zwei Tage verweilten. Vergessen zu erwähnen hatte ich den kleinen Mönch, der hinter dem Tempel mit anderen Kindern eine Art Kreiselspiel spielte, obwohl es die Regeln nicht erlauben. Auf eine 1 mal 1 Meter Fläche wurde ein rotierender Kreisel geworfen und dieser musste dann mit einem anderen Kreisel von der Fläche geschmissen worden. So deutete wenigsten ich die Regeln. Auch anzumerken wäre, dass wir auf der Rückfahrt vom Trekking an einem Palast vorbeifuhren, errichtet von Geld aus dem schwarzen Business, wie es unserer Guide ausdrückte (er hätte ruhig weißem Business sagen können, denn es handelte sich mit Sicherheit um Opium. Wir aßen wieder auf dem Nightmarkt, denn richtige Alternativen gab es nicht. Doch das Essen hier war frisch, in Ordnung und eben extrem billig, obwohl die Ente hier 3,5 Euro kostete, einen Euro mehr als in Luang Namtha. Nach dem Night Markt schrieb ich dann den Trekkingbericht. Plötzlich schon gegen Zehn, wurde es noch einmal richtig laut. Also wieder anziehen und schauen was los ist. In die dunklen Straßen von Muand Sing suchte ich die Quelle der Trommeln, in der Hoffnung irgendetwas Neues zu sehen. Der Krach kam vom Tempel, wo die jungen Novizen sich einen Spaß machten und die Trommeln schlugen. Als ich zweimal mit meinem Blitzlicht ausgelöst hatte, waren sie plötzlich alle weg. |
|
7-2-2014 |
|
Morgens Frühstück, Abfahrt pünktlich 9.00 Uhr. Am Dorfausgang bogen wir rechts ab und besichtigten noch einen Tempel, die erste Tempelbesichtigung im Urlaub - Respekt. Da hatten wir in Myanmar schon mehrere hinter uns. Der Tempel muss von lokaler Bedeutung sein. Hier wird ganz groß das "Erntedankfest" gefeiert. Zurück ging es zwangsweise auf derselben holprigen Straße wie hinzu. |
|
Bilder von der Fahrt zurück nach Luang Namtha und vom Tempel |
|
Wir bezogen unseren Bungalow Nummer 402 duschten uns, was uns die Mücken in Muang Sing verwehrten (Es waren hunderte in der Toilette), und fühlten uns wieder sauber. | |
|
|
Bevor wir wieder zum Nachtmarkt gingen, fuhren wir noch ein wenig durch die Stadt, mit dem Fahrrad. Sehr ungewohnt. Die Räder waren natürlich in keinster Weise auf unsere Körpermaße eingestellt. Es ging hinauf zur Stupa, wo wir einen schönen Blick über Luang Namtha hatten. |
|
Dann sahen wir auf dem Rückweg noch Jungs, die im Reisfeld fischten. |
|
|
|
Kurz vor dem Nightmarkt aßen wir noch zwei Fruchtplatten beim Neuseeländer und hatten das schnellste Internet der Stadt kostenlos dazu. Auf dem Nightmarket dann 2 Enten. Und Papaya Salat.
Morgen geht es zum Trekking.
|