13.01.2015 -14.1.2015
13. Januar 2015 Mainstream Hier die Bilder von diesem Tag |
Das Hotel, wohl eines der ältesten im Ort, wenn nicht das erste, servierte ein gutes Frühstück. War ein wenig abgenutzt, aber im Zentrum, hygenisch in Ordnung. Der Frühstücksraum war gut gefüllt. 9.00 Uhr wurden wir abgeholt, mit einem Bus und los ging die Tingelei zu den anderen Hotels, den Bus füllen. Das dauerte eine gute halbe Stunde, doch dann mussten wir noch einmal zurück, weil ein Passagier einen Voucher vergessen hatte. Die Tour heißt der kleine Kreis. Kurz nachdem wir die Massen eingesammelt hatten, waren wir auch schon an der Seilbahnschlange und fuhren etwa 200 Meter bergauf. Es ging alles gemütlich zu. Oben angekommen gab man uns 30 Minuten Zeit zum Fotografieren (uns nicht spanisch sprechende Zubuchtouristen, die anderen gingen mit der Reiseführerin und durften sich die Landschaft erklären lassen). Man merkt schon, ich war ein wenig gereizt, aber als wir dann die Aussicht sahen, die reizvolle Landschaft erblickten, da blieb mir fast der Atem zum Meckern weg. Ein kleiner Berg, Hügel, inmitten einer Seenlandschaft mit alpinen Bergen im Hintergrund und nach allen, wirklich allen Seiten ein Fotobuchpanorama!!! |
So etwas Vollkommenes hatten wir noch nicht gesehen. Ich werde mit Photoshop viele Panoramen zusammensetzen müssen. |
Wieder sammeln und als Gruppe abliften. Eine unglaubliche Fahrt nach unten. Wir hatten uns beim Hochfahren nicht umgedreht. Es lief ununterbrochen die Videoaufnahme. Zurück im Bus, weiter zum nächsten Ausblick, Panoramahalt. Klick, klick, klick. Fotos mit Bernhardinerhunden behangen mit einem roten Kreuz Whiskyfass waren der Renner für zahlungswillige Touristen. |
Weiter zu einer Kirche, Foto von außen (und innen), einem Hagebutten-Kosmetik, Hagebutten-Marmelade, Hagebuttenlikör...-Shop (Kaffeefahrt lässt grüßen) - Ende. Rückfahrt. Was mir auffiel, links und rechts der Straße waren überall Zäune. Alles war privat. Man konnte nicht an die Seen. Da lob ich mir Deutschland. Zwei Stunden sind wir durch eine der wohl beeindruckenden Landschaften (der Welt?) gefahren um drei Mal anzuhalten und eine Stunde um Touristen einzusammeln und wegzubringen. |
Wir hatten auch noch keine Information von unserer Agentur, wie es weiter geht. Deswegen gingen wir erst einmal ruhig essen, denn alle Geschäfte sind von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr geschlossen. Um Fünf fanden wir dann die Agentur, mit der es zurück nach Chile geht. Hier erklärte man uns den Ablauf. Danach ging ich noch zu der Agentur, die uns hier betreuen sollte, ¨Bastion del Manso¨ - travel &adventure und fragte, ob sich noch jemand mit uns in Verbindung setzen wird, oder ob wir vergessen wurden. Die Antwort war schon etwas schockierend: Hat man sie vom Flughafen abgeholt - Ja. Haben sie eine Tour heute früh gemacht- Ja. Was wollen sie noch, mehr steht nicht auf dem Programm. Auf Wiedersehn, war noch das Höflichste, was ich sagen konnte. Naja, nicht jede kleine örtliche Agentur kann ein Glücksgriff sein, zumal es ist Hochsaison, Massenandrang, die Masse bringt das Geld, nicht irgendwelche Individualtouristen. Abhaken. Ja, Tourismus ist ein Geschäft mit Emotionen. Man erinnert sich an den Urlaub aufgrund der durchlebten Emotionen. Eine Atacamawüste kann zum Alptraum werden, wenn man von einer Hummel gestochen wird oder Montezuma zuschlägt, das Emsland zu der schönsten Urlaubsgegend, wenn man einen Vogel schlüpfen sieht und dann noch fotografiert hat. Wahrscheinlich kann man Bariloche privat nicht bezahlen. Individuell hätte man es wahrscheinlich nur mit einem Mietwagen machen können. Das wäre aber Toma bestimmt nicht recht gewesen. Und die Länderwechsel mit Mietwagen sind auch problematisch. Vielleicht ist hier eine deutsche Gruppenreise (vielleicht für eine Woche) die beste Alternative. Dann sieht man mehr, hat weniger Leerzeiten, aber wer bietet so etwas schon an? So was zwischendurch. Aber nun wissen wir, wie die Argentinier Urlaub machen. Da hätte ich in der Vorbereitung mehr Zeit und Aufwand investieren müssen, zumindest, damit wir gewusst hätten, was uns erwartet.
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14.Januar 2015 Frei Hier die Bilder von diesem Tag |
Ein freier Tag. Der erste im Urlaub. Wir haben alle Wecker vorsorglich ausgestellt. 6.30 Uhr klingelt das Telefon. Mein Chef fragt nach ¨My Plan¨. Es war der erste Anruf überhaupt. Er fragte auch, ob ich nicht noch mal ins Office kommen würde. Mein Gott. Er hat den Urlaub genehmigt. Ich erkläre ihm, wo ich bin. Toma hat nach dem Anruf Alpträume. Meine Laune ist auch hinüber. Halb Zehn stehen wir dann auf und gehen gemütlich frühstücken. Ach wie schön, geradezu königlich. Ein Tag des Individualtourismus. Keine Abholzeiten, keine Einsammelrouten, keine Fristen für das Anschauen von irgendwelchen (hier muss ich ein wenig vorsichtig sein mit der Wortwahl, denn bisher waren es immer außerordentliche) Sehenswürdigkeiten. Keine Verpflichtungen. Hauptthema ist heute Ufer-/Strandspaziergang. Ein Testspaziergang. |
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Die Sonne brennt! (Siehe Bild :-) ) |
Es sind über 20°C und es sollen noch mehr werden. Wir haben gewohnheitsgemäß warme Sachen eingepackt. Also noch einmal zurück ins Hotel, das sich ja direkt am Ufer befindet, nachdem wir uns die Kirche angeschaut haben. Wettergemäß anziehen, Picknick einpacken, und wieder los. |
Wir gehen nach etwa 100 Metern direkt ans Ufer. Dort ist es steinig (große Steine) und sumpfig (Wasser fließt in den See von der Stadtseite). Ein ideales Gebiet für Vögel (wie uns). |
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Gleich zu Beginn liegen argentinische Schönheiten auf der Wiese (Rasen) und in ein, zwei Meter Abstand grasen Ibisse. |
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Die weißen Steine am Ufer mit blauem Wasser und schneebedeckten Bergen im Hintergrund bieten tolle Fotomotive (vielleicht nicht ganz so spektakulär wie gestern vom Hügel). |
Vogelbilder gelingen wieder genug. |
Es sind auch einige aus der Kategorie hervorragender Schnappschuss dabei. Ein Ibis fängt und frisst eine Krabbe. Großformat - Ibisschnabel geöffnet und mitten im Schnabel ohne dass er sie festhält, also zwischen oberen und unteren Schnabelteil, völlig frei in der Luft eine Krabbe oder Krebs. Und alles scharf! |
Wir suchten uns einen Platz am Ufer im Niemandsland zweier Kiebitzpaare. Diese verteidigen ihr Territorium sehr vehement. Also immer, wenn sich jemand näherte, ob Hund oder Halter, machten sie einen riesen Spektakel und wir waren gewarnt. Es gab Kormorane, Enten, Möwen, Drosseln, Ibisse, Haubentaucher, Kiebitze und kleine Vögel aber auch Greifvögel. Wir spannten aus, aßen Mittag aus dem Vorrat, den wir gestern im Supermarkt eingekauft hatten, alles sehr entspannt. Und jetzt schreibe ich genüsslich das Skript für die AK. Für heute Abend haben wir uns mit den Australiern verabredet zum Dinner. |