Tagebuch - Diary
22.05.2023 20. Tag
Manaus – Einschiffung auf das Tucano - Boot - 8. Tag in Brasilien
Nach etwa vier Stunden Schlaf war die Nacht vorbei, besser wir mussten aufstehen, damit wir noch rechtzeitig Frühstücken konnten. Eine halbe Stunde Transfer und wir waren im Hafen, in der Marina, wo unser Boot – Die Tucano – gerade anlegte. Wir waren die ersten Passagiere und keiner wusste, wo wir schlafen, welches unsere Kabine war, also sitzen wir jetzt auf dem oberen Deck des Bootes und harren der Dinge.
Manaus – zum ersten Mal ist es wirklich warm in Brasilien, im ganzen Urlaub. Und es ist eine schwüle Wärme und der Wind ist keine große Hilfe, bringt keine Abkühlung. Unser Fahrer sagte, dass wir täglich mit Regen rechnen müssen (der Himmel hängt schon voller Wolken), doch auch dieser soll kaum Erleichterung bringen. Doch wir haben es ja herbeigesehnt, die Wärme, denn Bolivien war in den Anden doch sehr kühl, Jaguarland zwar warm, aber auch nicht übermäßig. Das Pantanal war eher sehr angenehm, und nun haben wir sie, die Hitze, das absolute Sommerfeeling. Der Amazonas hat Ende Mai seinen höchsten Wasserstand (wie jetzt ein wenig später wissen, ist es wohl Ende Juni, Mitte Juli), und wenn ich meinen Blick über das Wasser schweifen lasse, so ist es bis zum anderen Ufer einen Kilometer weit, wenn nicht weiter (Bei Wasserflächen kann man sich ja schnell verschätzen.).
Das Schiff ist nicht allzu groß, weiß, eher ein mit seinen drei Etagen etwas ungewöhnlich hoch und man hat das Gefühl, dass es dadurch wohl ständig wackeln muss. Auf dem Oberdeck stehen 15 bequeme Sessel, das heißt, bei einem Guide, erwarten wir wohl noch weitere 12 Personen.
Mir kommt es vor, wie in der Bio-Sauna, wo man bei 40 Grad erst gar nicht merkt, dass man in der Sauna ist, dass es heiß ist und erst ganz langsam der Körper sich aufwärmt und die Schweißperlen überall gleichzeitig hervortreten ohne dass man sich anstrengt. Noch bin ich trocken und werde mir wohl jetzt die Zeit, bis die anderen Gäste eintreffen, mit Bildern / Fotos vom Urlaub vertreiben.
Die anderen Personen kamen alle mit einmal in einem Bus. Und sie kamen nicht allzu schnell vom Bus auf das Boot. Die Koffer wurden gebracht und der Altersdurchschnitt auf der Tucano schwappe mit einmal auf gut über 70, als alle an Bord waren.
An Bord befanden sich nun insgesamt 15 Passagiere, ein Kapitän, zwei Guides, eine Köchin und eine Frau für alles, zwei Bootsführer und ein Mechaniker. Die Nationalitäten waren amerikanisch, englisch, Australien und deutsch, das heißt, fast alle englischsprachig. Bis auf die Australierin waren alle aus dem Berufsleben ausgeschieden und genossen das Leben. Ich machte mir schon ein wenig Gedanken über die Ausflüge, besonders die an Land im Urwald.
Unser Guide begrüßte uns im Diningroom-sehr gemütlich und ausreichend groß, sprach über das Boot, den Ablauf, die Ausflüge, deren es jeweils 4 am Tage gab (6.00 - 8.00 Uhr, 9.30 - 11.30 Uhr, 16 – 18.00 Uhr und 20.30 den Nachtausflug), die Sicherheit, das Essen (8.30 Uhr, 12.30 Uhr, 19.00 Uhr) und dann gab es auch schon Mittagessen, sehr lecker und es sollte sich so fortsetzen. Buffet und immer viel zu viel. Kaffee und Kuchen gab es rund um die Uhr, ebenso Bananen, Tee, Wasser…
Die Aufteilung auf die Kabinen erfolgte nach langem Warten und wir erhielten eine Kabine auf dem unteren Deck. Auf der ersten Etage gab es ebenso Kabinen und noch eine ganz oben (wohl die größte), die zwei Amis bewohnten, wovon er nicht mehr so richtig fit war und sich mit seinem Stock die sehr steile Treppe hinaufquälen musste.
Die Kabinen waren wirklich sehr schön eingerichtet, ausreichend groß mit einem separaten Nassteil, vier Fenstern, zwei getrennten Betten, man fühlte sich schon wohl, wenn man nur zur Tür hereinschaute. Wir hatten uns sofort eingelebt und harrten der Dinge, die da kommen würden. Es ging den Rio Negro hinauf, der schon ordentlich Wasser führte. Der erste Ausflug – mit dem Boot – war für 16 Uhr angesetzt und so fuhren wir dann vom Boot mit zwei kleineren Booten (in zwei Gruppen) in den Urwald, über Bäume hinweg, die sich unter uns befanden, auf der Suche nach wilden Tieren, entlang der Baumkronen, die aus dem Wasser ragten oder die sich auf höhergelegenem Land befanden. Es war wirklich nicht üppig, die Natur schon, die Flora ohne Zweifel, aber die Tiere hatten sich alle vor uns verkrochen. Es war eine Einstimmung auf die Fahrt und wahrscheinlich mussten wir die Erwartungen, in den 5 Tagen viele Tiere zu sehen, etwas herunterschrauben. Der Sonnenuntergang am ersten Tag, besser die Wolkenformationen und die Licht-Stimmung gaben mir wieder ein wenig mehr Hoffnung schöne Bilder zu schießen. Mitten in den Sonnenuntergang platzte dann auch noch ein Gewitter, sodass wir auf der einen Seite des Himmels die goldenen Wolken und Lichter hatten, auf der anderen Seite dunkle blaue Wolken, durchsetzt mit weißen Quellwolken aus denen es ab und zu blitzte. Einen Blitz habe ich nicht eingefangen (auf einem Foto), doch auf Video ist das Gewitter gut zu sehen. Heute Abend keine Nachtfahrt, da wir Strecke machen mussten. Wir fuhren also in der Nacht Richtung Norden und als ich auf der Brücke beim Kapitän und Bootsführer vorbeischaute, sah ich gar nichts, absolut gar nichts. Nur der elektronische Tiefenmesser zeigte 55 Fuß Wasser bis zum Grund an. Das war das einzige schwache Licht, was es auf der Brücke gab. Ich fragte mich, wie der Kapitän navigierte. Mit der Zeit gewöhnten sich die Augen jedoch an die Dunkelheit und man konnte das Ufer sehen und so in etwa, was vor uns lag, also auf uns zukam. Viel Verkehr war nicht auf dem Rio Negro, doch ab und zu kreuzten Fähren unseren Weg. Irgendwann nach 22 Uhr hatten wir unseren Ankerplatz erreicht und wir gingen schlafen. Unsere Kabine war so ziemlich der Mittelpunkt des Schiffes und es schwankte kaum. Störend wirkte aber der Generator, der nicht ausgeschaltet wurde, da er die Klimaanlagen am Laufen hielt. (Da wäre eine Kabine eine Etage höher besser gewesen, da ist es weniger laut.)
23.05.2023 21. Tag
Im Amazonas – Auf dem Tucano - Boot - 9. Tag in Brasilien
Wecken war 5.30 Uhr angesagt. Und zwar schon am Vorabend angesagt worden, damit alle rechtzeitig zur ersten Bootsfahrt fertig waren. Es gab zwei Optionen, Kajaking und Boot fahren (also gefahren werden). Toma entschied sich für die aktive Variante, ich für die, bei der man fotografieren konnte. Konnte, aber leider war es wolkig, die Sonne ging erst 6 Uhr auf, so sagte es meine Uhr, aber sie wurde nicht gesehen. Sie hielt sich wolkig bedeckt. So kam zu dem Fakt, dass es recht wenig zu sehen gab, noch die Schwierigkeit hinzu, bei schlechten Lichtverhältnissen mit dem lichtschwachen Tele vernünftige Bilder zu machen. Es gelangen nur wenig (eins vom Affen und ein Tukanbild). Die Vögel sitzen ganz oben in den Kronen der Bäume und wirklich weit weg, sodass auch das 600-ter Objektiv an seine Grenzen kam. Gut fand ich aber, dass wir mit einem Elektroantrieb unterwegs waren, der extrem leise war und so die Tiere nicht durch den lauten Verbrennungsmotor verscheucht wurden.
Frühstück. Die Tischbelegung war nicht vorgegeben und so saßen wir immer mal woanders und kamen mit den Leuten ins Gespräch. Viele war weitgereiste Weltenbürger und es gab oft interessante Gespräche über Gott und die Welt.
Am Vormittag ging es in den Urwald. Nach einer kurzen Bootsfahrt wurden wir in die Wildnis entlassen und stapften durch den Urwald. Nice. Schmutzig, warm, nass von innen, später auch von außen, grün, dunkel. Als es zu regnen begann kehrten wir zum Boot zurück und mit dem Boot zum Schiff. Die Bootsfahrt verlief unter strömenden Regen und so kamen wir gut durchnässt und schmutzig auf der Tucano an. Gesehen hatten wir recht wenig. Ich habe mein Teleobjektiv im Urwald nicht einmal herausgeholt.
Nicht ganz so spektakulärer Sonnenuntergang und auch die Nachtfahrt brachte nur eine Sichtung (ein Nightjar – eine Nachtschwalbe).
24.05.2023 22. Tag
Im Amazonas – Auf dem Tucano - Boot - 10. Tag in Brasilien
Heute war der Ausflug am Morgen schon schöner. Wir fuhren recht tief in den Urwald hinein, der Wasserweg wurde schmaler und schmaler und man fühlte sich ein wenig wie auf einem Baumwipfelpfad, von dem man nicht hinunterschauen kann. Wir sahen Bromelien, Orchideen, Monkeys und die üblichen Vertreter der Vogelwelt, immer beliebt und von den Guides angepriesen natürlich der Tukan. Wir waren heute auch mit dem einheimischen Führer unterwegs, der einen besseren Blick für seine heimische Tierwelt hatte. Da es heute wieder sonnig war, begann der Tag hoffnungsvoll. Es sollte auch so weitergehen, denn die Urwaldwanderung am Vormittag – auch mit dem einheimischen Guide – gestaltete sich wesentlich interessanter als gestern. Wir tranken aus Wasserlianen, bauten eine Falle, lockten die ganz gefährlichen Ameisen (Bulletameisen?) aus ihrem Nest heraus, und bekamen den einen oder anderen Trick gezeigt, wie wir im Urwald überleben können. (Bestimmt überflüssiges Wissen) Squirly Monkeys schwangen sich durch die Kronen der Urwaldbäume und jeder wollte mir sie zeigen, damit ich ein Foto machen kann (der Kopf ging immer hin und her). Als ich dann alleine war, gelang auch ein Foto.
Der Nachmittag war reserviert für Piranha-Angeln. Am ersten Spot fing nur Toma etwas und so fuhren wir weiter (man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, wir wussten nicht, wo wir hinmussten). Endlich am zweiten Angelpunkt angekommen (sie waren am Ufer unter den Bäumen in kleinen Buchten oder Plätzen, wo das Boot gerade noch durchkam), fing natürlich Toma wieder den ersten Fisch. Nach einer langen Pause war auch mir dann Petri heil, ich zog einen kapitalen Piranha aus dem Wasser. Unser Bootsmann schaffte es auf neun Fische. Angel rein und schon biss einer an. Da wir die Fische immer wieder in den Rio Negro entließen, scherzten wir schon, dass er immer wieder denselben fangen würde. Es wurde dunkel, eine Stimme – wahrscheinlich von den erfolglosen Anglern – mahnte, dass wir aufbrechen sollten, damit wir dies fototechnisch nicht verpassten und so fuhren wir zurück zum Boot. Als wir unsere kleine Angel-Bucht verließen und in Richtung Westen freie Sicht hatten, sahen wir diese unglaublichen Farben, von tiefblau bis knallrot und durch die Wolkenformationen hervorgerufen Lichtlenkungen, rote Streifen am Himmel, die sich 1:1 im spiegelglatten Wasser ebenso abbildeten. Wieder wird mir keiner glauben, dass die Farben so intensiv waren. Bei der Entwicklung der ersten Fotos habe ich die Sättigung und Farbdynamik schon heruntergeregelt.
Abendessen und danach auf zur Nachtsafari. Ausgehend von den letzten beiden, ging ich ohne Fotoapparat zum Boot. Toma meinte verwundert, ich sollte doch eine Kamera mitnehmen. Nun bewaffnet mit Kamera ging es auf Tiersuche, die sich recht schwierig gestaltete. Zu Beginn sahen wir wieder nur ein paar Nachtschwalben, davon dann ein Pärchen junger Nachschwalben, die noch schüchtern auf einen Ast saßen, aneinander kauernd wahrscheinlich auf die Eltern mit Futter warten. Dann gab es ab und zu eine Maus, die man fast nie vor die Linse bekam und endlich sahen wir auch Kaimanaugen aufblitzen im Schein der Lampen. Doch diese tauchten ab, wenn wir uns mit dem Boot näherten (wir fuhren mit dem sehr leiden Elektroantrieb). Highlight war der Riesenfrosch im Busch, der geduldig wartete, sich höflicherweise nicht bewegte (Bewegungsunschärfe konnte ich auf dem Foto nicht gebrauchen) bis das perfekte Foto im Kasten war (ohne Flash nur im Licht der Scheinwerfer). Ja, zum Glück war die Kamera doch dabei.
Es soll eine tolle Webseite geben, www.Mammalwatching.com (für mich zur Erinnerung).
Natur.org (TheNatureConcervancy)
25.05.2023 23. Tag
Im Amazonas – Auf dem Tucano - Boot - 11. Tag in Brasilien
Der nächste Tag, der letzte auf der Tucano, war der Rückfahrt vorbehalten. Wir planten also keinen Ausflug am Morgen, versammelten uns dafür aber alle 6 Uhr auf dem Oberdeck. Die Sonne ging gerade auf, schaute aber noch nicht über die Baumwipfel des Urwaldes als sich das Boot in Bewegung setzte und in einen langen, schmalen Kanal einbog. Wir befanden uns also in etwa auf der Höhe der Baumwipfel und hielten Ausschau nach Vögeln, Affen, Kaimanen und das bequem in den Sesseln der Tucano. So hatte ich mir eigentlich die ganze Fahrt vorgestellt, und als die Sonne durch die Bauwipfel strahlte und den Kanal ausleuchtete wurde es dann märchenhaft schön. So sahen wir auch die Tiere besser (und näher) und die kleine Sony-Go-Pro kam auch zum Einsatz. Nach etwa zwei Stunden verließ das Boot den Kanal und der Wasserweg öffnete sich. Wir gingen frühstücken. Am Vormittag war ein Badeaufenthalt am Ufer vorgesehen. Es war ein kleiner natürlicher Stand im Garten eines Hauses. Der Inhaber begrüßte uns am Ufer und zeigte uns stolz seinen Beitrag zur Rettung der Urwaldtiere. Er zog Schildkröten auf, die sonst entweder als Eier oder als Fleisch von den Einheimischen gegessen würden.
Das Wasser war, wie es eben der Name schon sagte, rabenschwarz. Die Sichtweite im Wasser betrug etwa 20 cm, danach konnte man nur noch fühlen. Fast alle Passagiere hatten ihre Badekleidung angezogen und gingen ins Wasser, was ich erstaunlich / beachtlich fand (man bedenke den Altersdurchschnitt). Dieses war brühwarm. Es gab keinen Grund für mich, sich zu drücken. Eine Abkühlung war es nicht, doch nach dem nächtlichen Regen war es auch nicht übermäßig heiß. Mittagessen und danach ging es zügig stromabwärts in Richtung Manaus. Ich hatte mich ein wenig hingelegt, wahrscheinlich mich beim Baden verausgabt und nach kurzer Zeit stürmte Toma in die Kajütte und weckte mich hektisch, ich würde die Brücke verpassen (ich hatte nicht vor zu springen). Es war die Brücke, die in Manaus den Amazonas überquert. Eigentlich ist es ja gar nicht der Amazonas, es ist der Rio Negro, denn erst wo dieser mit dem Rio Solimões zusammentrifft, sprechen die Einwohner hier vom Amazonas, der dann noch 1000 km bis zum Atlantik vor sich hat. Das Treffen der Wasser, wie dieser Zusammenfluss etwa 10 km von Manaus entfernt genannt wird, ist bekannt durch das kilometerlange nebeneinanderher fließen des schwarzen und des braunen Stromes. Und die Wasserqualitäten sind so unterschiedlich, dass sich auch die Gebiete um die Flüsse schon deutlich voneinander unterscheiden. Vor allem durch Huminsäuren liegt der pH-Wert des Rio Negros im sauren Bereich bei etwa 3,5, was die Vermehrung von Insekten (da fallen glücklicherweise auch die Mücken darunter) erschwert, und auch der Bewirtschaftung der Gebiete nicht förderlich ist. Am Rio Solimões dagegen finden sich entlang des Flusses mehr Siedlungen. Auch die Tierwelt soll auf dieser Seite vielfältiger sein (naja, der Anfang der Nahrungskette ist im Rio Negro – Gebiet ja geschwächt).
Wir kurvten also eine Weile auf dem Encontro das Águas (Treffen der Wässer) herum, sahen den Skimmern (Scherenschnäbeln) beim Fischen zu, bewunderten den Regenbogen am Horizont, bis uns dann ein Gewitterguss von Oberdeck hinwegfegte, wir fluchtartig Schutz in unseren Zimmern suchten. Der sintflutartige Regen ließ uns noch einmal daran denken, dass wir uns im Regenwald befanden, zumindest nicht weit weg. (Kurz vor Ausbruch des Regens machte ich noch ein Bild mit einem Öltanker, der die Raffinerie hier in Manaus versorgte – ich nenne es „Das Ende vom Öl“.)
Das Wetter beruhigte sich wieder, beließ die schönen Wolken am Himmel und wir fuhren zurück nach Manaus. Dunkelblauer Himmel, die im goldenen Licht der Abendsonne angestrahlten Häuser der Millionenstadt, und kurz über den Häusern als Kontrast zu dem tiefblauen Himmel weiße Wolken. Leider aber auch ein schwarzer Streifen, der sich am Horizont vor den weißen Wolken hinzog und wohl aus einem Ölbrand in der Raffinerie stammte. Doch vor uns taucht wieder die große Brücke auf, die erst seit gut 10 Jahren den Fluss auf einer Länge von 3km überspannte und hinter der sich eine fantastische Wolke befand, die uns einerseits einen tollen Hintergrund verschaffte, aber auch die Sicht auf die untergehende Sonne nahm. So ziemlich genau zum Sonnenuntergang um 18 Uhr und es war durch die Wolken schon etwas dunkler, fuhren wir unter der Brücke hindurch, die schon fantastisch beleuchtet war.
Nach dem Sonnenuntergang war noch einmal Treffen auf dem Oberdeck mit Umtrunk. Die Guides brauten oder mixten für jeden einen Caipirinha und wir resümierten die Erlebnisse der Fahrt. Zum Abendbrot gab es auch noch einmal ein Dank an die Crew und die Übergabe der Trinkgelder.
26.05.2023 24. Tag
Manaus – 12. Tag in Brasilien
Wir übernachteten auf dem Fluss, ganz in der Nähe unseres Ausgangspunktes. Die Koffer waren gepackt, Frühstück, Verabschiedung (kurz nach 7 Uhr) und mit demselben Fahrer, der uns hingebracht hatte, ging es zurück zum Hotel, dass recht voll zu sein schien und das uns nicht einchecken ließ, weil die Zimmer noch nicht fertig waren.
Manaus – Einschiffung auf das Tucano - Boot - 8. Tag in Brasilien
Nach etwa vier Stunden Schlaf war die Nacht vorbei, besser wir mussten aufstehen, damit wir noch rechtzeitig Frühstücken konnten. Eine halbe Stunde Transfer und wir waren im Hafen, in der Marina, wo unser Boot – Die Tucano – gerade anlegte. Wir waren die ersten Passagiere und keiner wusste, wo wir schlafen, welches unsere Kabine war, also sitzen wir jetzt auf dem oberen Deck des Bootes und harren der Dinge.
Manaus – zum ersten Mal ist es wirklich warm in Brasilien, im ganzen Urlaub. Und es ist eine schwüle Wärme und der Wind ist keine große Hilfe, bringt keine Abkühlung. Unser Fahrer sagte, dass wir täglich mit Regen rechnen müssen (der Himmel hängt schon voller Wolken), doch auch dieser soll kaum Erleichterung bringen. Doch wir haben es ja herbeigesehnt, die Wärme, denn Bolivien war in den Anden doch sehr kühl, Jaguarland zwar warm, aber auch nicht übermäßig. Das Pantanal war eher sehr angenehm, und nun haben wir sie, die Hitze, das absolute Sommerfeeling. Der Amazonas hat Ende Mai seinen höchsten Wasserstand (wie jetzt ein wenig später wissen, ist es wohl Ende Juni, Mitte Juli), und wenn ich meinen Blick über das Wasser schweifen lasse, so ist es bis zum anderen Ufer einen Kilometer weit, wenn nicht weiter (Bei Wasserflächen kann man sich ja schnell verschätzen.).
Das Schiff ist nicht allzu groß, weiß, eher ein mit seinen drei Etagen etwas ungewöhnlich hoch und man hat das Gefühl, dass es dadurch wohl ständig wackeln muss. Auf dem Oberdeck stehen 15 bequeme Sessel, das heißt, bei einem Guide, erwarten wir wohl noch weitere 12 Personen.
Mir kommt es vor, wie in der Bio-Sauna, wo man bei 40 Grad erst gar nicht merkt, dass man in der Sauna ist, dass es heiß ist und erst ganz langsam der Körper sich aufwärmt und die Schweißperlen überall gleichzeitig hervortreten ohne dass man sich anstrengt. Noch bin ich trocken und werde mir wohl jetzt die Zeit, bis die anderen Gäste eintreffen, mit Bildern / Fotos vom Urlaub vertreiben.
Die anderen Personen kamen alle mit einmal in einem Bus. Und sie kamen nicht allzu schnell vom Bus auf das Boot. Die Koffer wurden gebracht und der Altersdurchschnitt auf der Tucano schwappe mit einmal auf gut über 70, als alle an Bord waren.
An Bord befanden sich nun insgesamt 15 Passagiere, ein Kapitän, zwei Guides, eine Köchin und eine Frau für alles, zwei Bootsführer und ein Mechaniker. Die Nationalitäten waren amerikanisch, englisch, Australien und deutsch, das heißt, fast alle englischsprachig. Bis auf die Australierin waren alle aus dem Berufsleben ausgeschieden und genossen das Leben. Ich machte mir schon ein wenig Gedanken über die Ausflüge, besonders die an Land im Urwald.
Unser Guide begrüßte uns im Diningroom-sehr gemütlich und ausreichend groß, sprach über das Boot, den Ablauf, die Ausflüge, deren es jeweils 4 am Tage gab (6.00 - 8.00 Uhr, 9.30 - 11.30 Uhr, 16 – 18.00 Uhr und 20.30 den Nachtausflug), die Sicherheit, das Essen (8.30 Uhr, 12.30 Uhr, 19.00 Uhr) und dann gab es auch schon Mittagessen, sehr lecker und es sollte sich so fortsetzen. Buffet und immer viel zu viel. Kaffee und Kuchen gab es rund um die Uhr, ebenso Bananen, Tee, Wasser…
Die Aufteilung auf die Kabinen erfolgte nach langem Warten und wir erhielten eine Kabine auf dem unteren Deck. Auf der ersten Etage gab es ebenso Kabinen und noch eine ganz oben (wohl die größte), die zwei Amis bewohnten, wovon er nicht mehr so richtig fit war und sich mit seinem Stock die sehr steile Treppe hinaufquälen musste.
Die Kabinen waren wirklich sehr schön eingerichtet, ausreichend groß mit einem separaten Nassteil, vier Fenstern, zwei getrennten Betten, man fühlte sich schon wohl, wenn man nur zur Tür hereinschaute. Wir hatten uns sofort eingelebt und harrten der Dinge, die da kommen würden. Es ging den Rio Negro hinauf, der schon ordentlich Wasser führte. Der erste Ausflug – mit dem Boot – war für 16 Uhr angesetzt und so fuhren wir dann vom Boot mit zwei kleineren Booten (in zwei Gruppen) in den Urwald, über Bäume hinweg, die sich unter uns befanden, auf der Suche nach wilden Tieren, entlang der Baumkronen, die aus dem Wasser ragten oder die sich auf höhergelegenem Land befanden. Es war wirklich nicht üppig, die Natur schon, die Flora ohne Zweifel, aber die Tiere hatten sich alle vor uns verkrochen. Es war eine Einstimmung auf die Fahrt und wahrscheinlich mussten wir die Erwartungen, in den 5 Tagen viele Tiere zu sehen, etwas herunterschrauben. Der Sonnenuntergang am ersten Tag, besser die Wolkenformationen und die Licht-Stimmung gaben mir wieder ein wenig mehr Hoffnung schöne Bilder zu schießen. Mitten in den Sonnenuntergang platzte dann auch noch ein Gewitter, sodass wir auf der einen Seite des Himmels die goldenen Wolken und Lichter hatten, auf der anderen Seite dunkle blaue Wolken, durchsetzt mit weißen Quellwolken aus denen es ab und zu blitzte. Einen Blitz habe ich nicht eingefangen (auf einem Foto), doch auf Video ist das Gewitter gut zu sehen. Heute Abend keine Nachtfahrt, da wir Strecke machen mussten. Wir fuhren also in der Nacht Richtung Norden und als ich auf der Brücke beim Kapitän und Bootsführer vorbeischaute, sah ich gar nichts, absolut gar nichts. Nur der elektronische Tiefenmesser zeigte 55 Fuß Wasser bis zum Grund an. Das war das einzige schwache Licht, was es auf der Brücke gab. Ich fragte mich, wie der Kapitän navigierte. Mit der Zeit gewöhnten sich die Augen jedoch an die Dunkelheit und man konnte das Ufer sehen und so in etwa, was vor uns lag, also auf uns zukam. Viel Verkehr war nicht auf dem Rio Negro, doch ab und zu kreuzten Fähren unseren Weg. Irgendwann nach 22 Uhr hatten wir unseren Ankerplatz erreicht und wir gingen schlafen. Unsere Kabine war so ziemlich der Mittelpunkt des Schiffes und es schwankte kaum. Störend wirkte aber der Generator, der nicht ausgeschaltet wurde, da er die Klimaanlagen am Laufen hielt. (Da wäre eine Kabine eine Etage höher besser gewesen, da ist es weniger laut.)
23.05.2023 21. Tag
Im Amazonas – Auf dem Tucano - Boot - 9. Tag in Brasilien
Wecken war 5.30 Uhr angesagt. Und zwar schon am Vorabend angesagt worden, damit alle rechtzeitig zur ersten Bootsfahrt fertig waren. Es gab zwei Optionen, Kajaking und Boot fahren (also gefahren werden). Toma entschied sich für die aktive Variante, ich für die, bei der man fotografieren konnte. Konnte, aber leider war es wolkig, die Sonne ging erst 6 Uhr auf, so sagte es meine Uhr, aber sie wurde nicht gesehen. Sie hielt sich wolkig bedeckt. So kam zu dem Fakt, dass es recht wenig zu sehen gab, noch die Schwierigkeit hinzu, bei schlechten Lichtverhältnissen mit dem lichtschwachen Tele vernünftige Bilder zu machen. Es gelangen nur wenig (eins vom Affen und ein Tukanbild). Die Vögel sitzen ganz oben in den Kronen der Bäume und wirklich weit weg, sodass auch das 600-ter Objektiv an seine Grenzen kam. Gut fand ich aber, dass wir mit einem Elektroantrieb unterwegs waren, der extrem leise war und so die Tiere nicht durch den lauten Verbrennungsmotor verscheucht wurden.
Frühstück. Die Tischbelegung war nicht vorgegeben und so saßen wir immer mal woanders und kamen mit den Leuten ins Gespräch. Viele war weitgereiste Weltenbürger und es gab oft interessante Gespräche über Gott und die Welt.
Am Vormittag ging es in den Urwald. Nach einer kurzen Bootsfahrt wurden wir in die Wildnis entlassen und stapften durch den Urwald. Nice. Schmutzig, warm, nass von innen, später auch von außen, grün, dunkel. Als es zu regnen begann kehrten wir zum Boot zurück und mit dem Boot zum Schiff. Die Bootsfahrt verlief unter strömenden Regen und so kamen wir gut durchnässt und schmutzig auf der Tucano an. Gesehen hatten wir recht wenig. Ich habe mein Teleobjektiv im Urwald nicht einmal herausgeholt.
Nicht ganz so spektakulärer Sonnenuntergang und auch die Nachtfahrt brachte nur eine Sichtung (ein Nightjar – eine Nachtschwalbe).
24.05.2023 22. Tag
Im Amazonas – Auf dem Tucano - Boot - 10. Tag in Brasilien
Heute war der Ausflug am Morgen schon schöner. Wir fuhren recht tief in den Urwald hinein, der Wasserweg wurde schmaler und schmaler und man fühlte sich ein wenig wie auf einem Baumwipfelpfad, von dem man nicht hinunterschauen kann. Wir sahen Bromelien, Orchideen, Monkeys und die üblichen Vertreter der Vogelwelt, immer beliebt und von den Guides angepriesen natürlich der Tukan. Wir waren heute auch mit dem einheimischen Führer unterwegs, der einen besseren Blick für seine heimische Tierwelt hatte. Da es heute wieder sonnig war, begann der Tag hoffnungsvoll. Es sollte auch so weitergehen, denn die Urwaldwanderung am Vormittag – auch mit dem einheimischen Guide – gestaltete sich wesentlich interessanter als gestern. Wir tranken aus Wasserlianen, bauten eine Falle, lockten die ganz gefährlichen Ameisen (Bulletameisen?) aus ihrem Nest heraus, und bekamen den einen oder anderen Trick gezeigt, wie wir im Urwald überleben können. (Bestimmt überflüssiges Wissen) Squirly Monkeys schwangen sich durch die Kronen der Urwaldbäume und jeder wollte mir sie zeigen, damit ich ein Foto machen kann (der Kopf ging immer hin und her). Als ich dann alleine war, gelang auch ein Foto.
Der Nachmittag war reserviert für Piranha-Angeln. Am ersten Spot fing nur Toma etwas und so fuhren wir weiter (man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, wir wussten nicht, wo wir hinmussten). Endlich am zweiten Angelpunkt angekommen (sie waren am Ufer unter den Bäumen in kleinen Buchten oder Plätzen, wo das Boot gerade noch durchkam), fing natürlich Toma wieder den ersten Fisch. Nach einer langen Pause war auch mir dann Petri heil, ich zog einen kapitalen Piranha aus dem Wasser. Unser Bootsmann schaffte es auf neun Fische. Angel rein und schon biss einer an. Da wir die Fische immer wieder in den Rio Negro entließen, scherzten wir schon, dass er immer wieder denselben fangen würde. Es wurde dunkel, eine Stimme – wahrscheinlich von den erfolglosen Anglern – mahnte, dass wir aufbrechen sollten, damit wir dies fototechnisch nicht verpassten und so fuhren wir zurück zum Boot. Als wir unsere kleine Angel-Bucht verließen und in Richtung Westen freie Sicht hatten, sahen wir diese unglaublichen Farben, von tiefblau bis knallrot und durch die Wolkenformationen hervorgerufen Lichtlenkungen, rote Streifen am Himmel, die sich 1:1 im spiegelglatten Wasser ebenso abbildeten. Wieder wird mir keiner glauben, dass die Farben so intensiv waren. Bei der Entwicklung der ersten Fotos habe ich die Sättigung und Farbdynamik schon heruntergeregelt.
Abendessen und danach auf zur Nachtsafari. Ausgehend von den letzten beiden, ging ich ohne Fotoapparat zum Boot. Toma meinte verwundert, ich sollte doch eine Kamera mitnehmen. Nun bewaffnet mit Kamera ging es auf Tiersuche, die sich recht schwierig gestaltete. Zu Beginn sahen wir wieder nur ein paar Nachtschwalben, davon dann ein Pärchen junger Nachschwalben, die noch schüchtern auf einen Ast saßen, aneinander kauernd wahrscheinlich auf die Eltern mit Futter warten. Dann gab es ab und zu eine Maus, die man fast nie vor die Linse bekam und endlich sahen wir auch Kaimanaugen aufblitzen im Schein der Lampen. Doch diese tauchten ab, wenn wir uns mit dem Boot näherten (wir fuhren mit dem sehr leiden Elektroantrieb). Highlight war der Riesenfrosch im Busch, der geduldig wartete, sich höflicherweise nicht bewegte (Bewegungsunschärfe konnte ich auf dem Foto nicht gebrauchen) bis das perfekte Foto im Kasten war (ohne Flash nur im Licht der Scheinwerfer). Ja, zum Glück war die Kamera doch dabei.
Es soll eine tolle Webseite geben, www.Mammalwatching.com (für mich zur Erinnerung).
Natur.org (TheNatureConcervancy)
25.05.2023 23. Tag
Im Amazonas – Auf dem Tucano - Boot - 11. Tag in Brasilien
Der nächste Tag, der letzte auf der Tucano, war der Rückfahrt vorbehalten. Wir planten also keinen Ausflug am Morgen, versammelten uns dafür aber alle 6 Uhr auf dem Oberdeck. Die Sonne ging gerade auf, schaute aber noch nicht über die Baumwipfel des Urwaldes als sich das Boot in Bewegung setzte und in einen langen, schmalen Kanal einbog. Wir befanden uns also in etwa auf der Höhe der Baumwipfel und hielten Ausschau nach Vögeln, Affen, Kaimanen und das bequem in den Sesseln der Tucano. So hatte ich mir eigentlich die ganze Fahrt vorgestellt, und als die Sonne durch die Bauwipfel strahlte und den Kanal ausleuchtete wurde es dann märchenhaft schön. So sahen wir auch die Tiere besser (und näher) und die kleine Sony-Go-Pro kam auch zum Einsatz. Nach etwa zwei Stunden verließ das Boot den Kanal und der Wasserweg öffnete sich. Wir gingen frühstücken. Am Vormittag war ein Badeaufenthalt am Ufer vorgesehen. Es war ein kleiner natürlicher Stand im Garten eines Hauses. Der Inhaber begrüßte uns am Ufer und zeigte uns stolz seinen Beitrag zur Rettung der Urwaldtiere. Er zog Schildkröten auf, die sonst entweder als Eier oder als Fleisch von den Einheimischen gegessen würden.
Das Wasser war, wie es eben der Name schon sagte, rabenschwarz. Die Sichtweite im Wasser betrug etwa 20 cm, danach konnte man nur noch fühlen. Fast alle Passagiere hatten ihre Badekleidung angezogen und gingen ins Wasser, was ich erstaunlich / beachtlich fand (man bedenke den Altersdurchschnitt). Dieses war brühwarm. Es gab keinen Grund für mich, sich zu drücken. Eine Abkühlung war es nicht, doch nach dem nächtlichen Regen war es auch nicht übermäßig heiß. Mittagessen und danach ging es zügig stromabwärts in Richtung Manaus. Ich hatte mich ein wenig hingelegt, wahrscheinlich mich beim Baden verausgabt und nach kurzer Zeit stürmte Toma in die Kajütte und weckte mich hektisch, ich würde die Brücke verpassen (ich hatte nicht vor zu springen). Es war die Brücke, die in Manaus den Amazonas überquert. Eigentlich ist es ja gar nicht der Amazonas, es ist der Rio Negro, denn erst wo dieser mit dem Rio Solimões zusammentrifft, sprechen die Einwohner hier vom Amazonas, der dann noch 1000 km bis zum Atlantik vor sich hat. Das Treffen der Wasser, wie dieser Zusammenfluss etwa 10 km von Manaus entfernt genannt wird, ist bekannt durch das kilometerlange nebeneinanderher fließen des schwarzen und des braunen Stromes. Und die Wasserqualitäten sind so unterschiedlich, dass sich auch die Gebiete um die Flüsse schon deutlich voneinander unterscheiden. Vor allem durch Huminsäuren liegt der pH-Wert des Rio Negros im sauren Bereich bei etwa 3,5, was die Vermehrung von Insekten (da fallen glücklicherweise auch die Mücken darunter) erschwert, und auch der Bewirtschaftung der Gebiete nicht förderlich ist. Am Rio Solimões dagegen finden sich entlang des Flusses mehr Siedlungen. Auch die Tierwelt soll auf dieser Seite vielfältiger sein (naja, der Anfang der Nahrungskette ist im Rio Negro – Gebiet ja geschwächt).
Wir kurvten also eine Weile auf dem Encontro das Águas (Treffen der Wässer) herum, sahen den Skimmern (Scherenschnäbeln) beim Fischen zu, bewunderten den Regenbogen am Horizont, bis uns dann ein Gewitterguss von Oberdeck hinwegfegte, wir fluchtartig Schutz in unseren Zimmern suchten. Der sintflutartige Regen ließ uns noch einmal daran denken, dass wir uns im Regenwald befanden, zumindest nicht weit weg. (Kurz vor Ausbruch des Regens machte ich noch ein Bild mit einem Öltanker, der die Raffinerie hier in Manaus versorgte – ich nenne es „Das Ende vom Öl“.)
Das Wetter beruhigte sich wieder, beließ die schönen Wolken am Himmel und wir fuhren zurück nach Manaus. Dunkelblauer Himmel, die im goldenen Licht der Abendsonne angestrahlten Häuser der Millionenstadt, und kurz über den Häusern als Kontrast zu dem tiefblauen Himmel weiße Wolken. Leider aber auch ein schwarzer Streifen, der sich am Horizont vor den weißen Wolken hinzog und wohl aus einem Ölbrand in der Raffinerie stammte. Doch vor uns taucht wieder die große Brücke auf, die erst seit gut 10 Jahren den Fluss auf einer Länge von 3km überspannte und hinter der sich eine fantastische Wolke befand, die uns einerseits einen tollen Hintergrund verschaffte, aber auch die Sicht auf die untergehende Sonne nahm. So ziemlich genau zum Sonnenuntergang um 18 Uhr und es war durch die Wolken schon etwas dunkler, fuhren wir unter der Brücke hindurch, die schon fantastisch beleuchtet war.
Nach dem Sonnenuntergang war noch einmal Treffen auf dem Oberdeck mit Umtrunk. Die Guides brauten oder mixten für jeden einen Caipirinha und wir resümierten die Erlebnisse der Fahrt. Zum Abendbrot gab es auch noch einmal ein Dank an die Crew und die Übergabe der Trinkgelder.
26.05.2023 24. Tag
Manaus – 12. Tag in Brasilien
Wir übernachteten auf dem Fluss, ganz in der Nähe unseres Ausgangspunktes. Die Koffer waren gepackt, Frühstück, Verabschiedung (kurz nach 7 Uhr) und mit demselben Fahrer, der uns hingebracht hatte, ging es zurück zum Hotel, dass recht voll zu sein schien und das uns nicht einchecken ließ, weil die Zimmer noch nicht fertig waren.
Tagebuch - Diary