Abisko - Abiskojaure; 1 Tag; Sauna in beiden Unterkünften, ebenso ein Shop in beiden vorhanden; Entfernung 15 km; kaum Anstiege; schönes sonniges Wetter; angenehme Wanderung; gut ausgeschildert
1
21. Wandertag auf dem Kungsleden Fussspuren eines Vogels auf dem Kofferraumdeckel unseres Autos, das wir erst in 6 Tagen wieder sehen werden.
Es ist 19 Uhr. Wir sind schon lange an der Hütte angekommen. Die Sonne brennt noch und wie wir erfuhren, geht sie heute nur für 10 Minuten unter. Bevor wir in Abisko starteten, kauften wir noch einige Kleinigkeiten ein, erworben 3000 Kronen in gedruckten Vouchern, die nur hier auf dem Kungsleden, in den Hütten des STF einlösbar sind. Da wir keine schweden Kronen hatten unterwegs aus einem Automaten ziehen konnten (es gab sie irgendwie nicht, die Automaten), hätten wir sonst ohne Geld dagestanden. Doch im nachhinein muss man sagen, wir haben auch kein Cash gebraucht. Man kann unterwegs alles mit Kreditkarte bezahlen.
3Das Eingangstor zum Kungsleden Gleich am Rande des Parkplatzes, auf der gegenüberliegenden Straßenseite der STF-Unterkunft in Abisko beginnt der Weg. Und er beginnt unübersehbar mit einem Tor auf dem mit großen Buchstaben sein Name geschrieben steht.
4Markierungen Und parrallel laufen noch etliche andere Wege in die selbe Richtung. Wir haben nicht bemerkt, wie diese abbogen. Dominierend ist der Kungsleden. Es sind rote Farbtupfer, die als Markierungen dienen. Die roten Kreuze sind für die Schneescouter im Winter. Also denen nur folgen, wenn der Winterweg mit dem Sommerweg übereinstimmt. Im Zwefel immer den am ausgetretensten Pfad folgen, das ist der Kungsleden.
5Der Fluss Abiskojokka Eigentlcih kann man sich nicht verlaufen. Am ersten Tag hat man außerdem fast immer den Fluss zu seiner Rechten und ein Großteil des Weges sind ja sowieso Bretter. Also Bretter, die den Weg bedeuten. Hier an dieser schmalen Stelle verließen wir kurz den Pfad und gingen zum Fluss, um uns diesen aus der Nähe anzuschauen.
6Abisko Nationalpark Man ist im Norden und der Schnee liegt immer noch auf den Berghängen, obwohl die Sonne rund um die Uhr an ihm nagt. Abisko liegt nur 385 Meter über dem Meeresspiegel, aber 195 km nördlich des Polarkreises.
7Meditationspunkte Entlang des Weges gab es an besonders schönen Stellen die Meditationsplätze mit Blick in die traumhafte Landschaft. Toma nutzte sie immer für eine Pause, die sie in einer Yogapose verbrachte. Für mich immer ein willkommene Gelegenheit für ein Foto. Leider ist das Gesicht hier im Schatten, was für Toma zwar angenehm war, für das Foto eher ungünstig.
8Der Nationalpark Abisko liegt in der schwedischen Provinz Norrbottens län und zwar im schwedisch-norwegischen Grenzgebirge etwa 200 km nördlich des Polarkreises.
Der Name leitet sich von dem in der Nähe gelegenen Ort Abisko ab (samisch: Ábeskovvu = Meereswald). Als einer der 29 bis heute eingerichteten Nationalparks in Schweden wurde der Park bereits 1909 unter Schutz gestellt und hat eine Fläche von 77 km². Die höchsten Berge im Nationalpark sind der Slåttatjåhka mit 1191 m und der Nuolja mit 1169 m.
9Der Fluss Abiskojokka - Panorama Der Nationalpark besteht aus einem Tal, das von Bergketten im Süden und Westen und dem Torneträsk-See im Norden umrahmt wird. Dieser See ist der siebtgrößte See Schwedens und der größte im Gebirge gelegene dieses Landes. Der Fluss Abiskojokka, der durch den ganzen Park verläuft, fließt kurz vor seiner Mündung durch eine Schlucht von etwa 20 m Tiefe. Ihre steilen Felswände vermitteln einen Einblick in die geologische Geschichte der Gegend
10Der Fluss Abiskojokka - Panorama Wir sahen auch hier einen Angler, der gerade einen Fisch gefangen hatte. Wahrscheinlich illegal, da man nur Pilze, Beeren und Blumen im Nationalpark der Natur entnehmen durfte. Aber auch einem Jäger mit Jagdhund der nach Vögeln Ausschau hielt begegneten wir.
11Bretter, die den Weg bedeuten. Auf dem Weg gab es immer wieder Flüsse, Bäche, sumpfige Stellen, kleine Tümpel, also Wasser in jeglicher Form zu überqueren. Als Hilfe für den Wanderer waren diese Stellen mit Brettern gut überbrückt, sodass man keine nasse Füße bekam. Ein sehr gut gemachter Weg, wenn auch ab und zu mal ein Brett ersetzt hätten werden müssen.
12Zeltplätze unterwegs Es gibt alternative Übernachtungsmöglichkeitne zu den Hütten auf dem Kungsleden, Campingplätze für Zelter, die oft als einzigen Komfort ein Toilettenhäuschen haben. Das ist die preiswerte Variante den Kungsleden zu begehen, aber auch mit mehr Anstrengung verbunden, denn man muss ja sein Häuschen tragen.
13Toilettenhäuschen Es sind einfache Plumpsklos, aber wo gibt es denn sonst so etwas auf der Welt auf einem Wanderweg?
14Pause mit Riegel Riegel in der Pause zur Auffrischung der Kräfte
15Komfortable Brücken Wenn das Wasser zuviel für die Bretterstege ist, dann haben die Schweden komfortable Brücken über diese Stellen errichtet. Ziemlich einmalig ein derartiger Aufwand für einen Wanderweg. (Wenn er auch Königsweg heißt. Seinen Namen macht er auf alle Fälle Ehre.)
16Weite Es ist die Weite, der grenzenlose Himmel (während unserer Wanderung meist mit fotogenen Wolken behangen, aber nicht zuviel, damit die Sonne immer auf uns herunterbrennen konnte), die dieses Gefühl der Freiheit aufkommen lassen. Man könnte denken, dass das nun auch zu einer Entschleunigung führt. Leider nein. (Es bleibt anzumerken, dass ich schon im Vorruhestand bin und keinem Druck mehr ausgesetzt bin). Ich hatte keine Uhr mit, die Zeit war auch am Stand der Sonne nicht ablesbar, es wurde nicht dunkel und das Zeitgefühl verschwamm, da wir auch sicher davon ausgehen konnten, dass wir das Ziel erreichen werden. Aber Entschleunigung, Ruhe, Gelassenheit fand ich auch hier nur begrenzt, da der Geist doch noch um Ziele kreist, also was schaffen wir morgen, wie schaffen wir den gesamten Weg. Ruhe und Gelassenheit sind verbunden mit Ziellosigkeit, im Sinne des Verzichtes, etwas erreichen zu wollen. Da frage ich mich wieder sind denn Ruhe und Gelassenheit erstrebenswert? Vielleicht muss man sich dies mal als Ziel setzen und die Umstände danach wählen. Also kein Ziel wählen, sondern einfach den Weg als Ziel begreifen.
17Der Weg Das ist der Kungsleden! So in etwa wird er uns in Erinnerung bleiben, obwohl das Foto am ersten Tag aufgenommen wurde.
18Winter- und Sommerweg laufen parallel Da kiegen schon die Bretter, um den Weg auszubessern. Hut ab und ein großes "Dankeschön" an alle die den Weg instand halten.
19Abzweig Hier zweigt der Winterweg vom Sommerweg ab.
20Steinhaufen Viele Steinhaufen, die dann meistens noch eine rote Markierung haben, zeigen den Wegverlauf an. Steinhaufen sind eigentlich schädlcih für die Umwelt, da wenn immer ein Stein von seinem angestammten Platz weggenommen wird, ein kleines Biotop zerstört wird. Also Pflanzen und Tiere, die mit dem Stein eine Verbindung eingegangen waren, oft nicht überleben. Die Regeneration kann hier oben im Norden sehr lange dauern.
21Durch den lichten Birkenwald
22Abzweig zur Hütte
23Werbung für die Hütte
24Zugang zur Hütte
25180 Grad Panorama
26Toma auf dem Weg zur Hütte
27In den Abendstunden Blick in Richtung Süden, in die Richtung, wo wir morgen unseren Weg fortsetzen werden.
28Ganz hinterhältige Sache Fast in jeder Hütte wird man mit einem Erfrischungsgetränk von den Hüttenwärtern begrüßt. In der ersten Hütte empfanden wir dies das erste Mal als besonders nette Geste. Gleich neben den Bechern für den Begrüßungssaft stand dieser Teller, der einen nach uns kommenden Wanderer verleitete einen Snack zum Saft zu essen. Auch er war des Schwedichen nicht mächtig und las nciht, dass es verschiedene Losungen (wie der Jäger sagt) von Tieren aus der Umgebung waren. Wir dachten schon, die Frauen, die die Hütte bewirtschaften, machen sich einen Spaß daraus.
29In der Küchenecke der Hütte Auf dem Gelände der STF-Station gibt es eine Menge von Regeln. Wasser holen, gebrauchtes Wasser wegbringen, Mülltrennung, Küchenbenutzung, Saunazeiten, Holz für das Saunafeuer, Schuhe ausziehen... Es ist sehr viel geregelt und alle halten sich daran. (Fast immer) Ach übrigens ein Pullern in der Nacht (naja es ist hell) nicht im Toilettenhäuschen, zieht einen Platzverweis nach sich.
30Einer der Schlafsäle in der Hütte
31Man braucht keine schweren Bücher mitschleppen. Es gibt sogar eine Bibliothek in der Hütte.
32Erstes Abendbrot - ein leckeres Pilzgericht
33Tagebuch wird in der Abendsonne geschrieben. Man braucht keine Angst haben, dass es dunkel wird.
34Die Taschenlampe war der unnützeste Gegenstand, den ich im Rucksack hatte und der ihn unnütz schwerer machte
35Brücke an der Hütte zu Beginn der Nacht (ein Berg wirf einen langen Schatten, sodass die Brücke im "Dunklen" ist.
36Die Stromversorgung der Hütte Das heißt aber nicht, dass es Internet gab oder Licht in den Hütten (im Sommer wird es eh nicht dunkel), oder man sein Handy aufladen konnte oder seinen Kameraakku. Nein, die Nutzung der Energie war dem Hüttenperonal für die Kasse (Satelittenverbindung zu den Kreditkartenfirmen - was immer hervorragend funktioniert hat) und für das Notruftelefon vorbehalten. Das Telefon konnte man an manchen Hütten für 20 schwedische Kronen die Minute auch für ein privates Gespräch benutzen. Ich hatte es nicht glauben wollen, dass man den Gästen nicht erlaubt, die Akkus aufzuladen und schleppte für die GoPro, die Handies, die Kamera alles für alles Ladegeräte mit. Wieder hätte ich vielleicht 1 Kilo Gewicht weniger schleppen können. Aber der Glaube versetzt Berge (an Gepäck).