Nordamerika -2024

Eine Traumreise

Yellowstone Nationalpark - Kanada - Alaska

5 Wochen durch eine Traumlandschaft nach der anderen, wilde Tiere im Überfluss bei Königswetter und perfekt organisiert von Canusa

Vom 25. Mai bis 3. Juli 2024

Prismatic Geysir Yellowstone Nationalpark

Prismatic Geysir Yellowstone Nationalpark

Ich habe mich entschlossen, aus der gesamten Reise drei Abschnitte zu machen, da es sonst zu viel Material wäre. Das ist einfacher für diejenigen, die nur Kanada oder nur Alaska oder nur Yellowstone anschauen möchten, nicht aber mit dem anderen Inhalten belastet werden wollen.

Der erste Abschnitt enthält die Anreise über Seattle, die Fahrt zum Nationalpark, den Aufenthalt im Yellowstone Nationalpark und die Fahrt bis zur Grenze Kanadas. Für Kanada und Alaska schaut bitte in den separaten Beiträgen nach. Viel Spaß beim Stöbern.

1. Teil vom 25. Mai bis 3. Juni 2024

Für die ganz Eiligen, mit wenig Zeit, hier meine Lieblingsbilder (ohne Text).

Lieblingsbilder Tiere

29.05—03.06.24

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Anreise

Es begann mit Corona. Für Beide. Toma hatte die ersten Symptome am Montag vor der Abreise, ich am Donnerstag. Nach einem Test am Dienstag konnten wir bei Toma sicher sein. Wir reisen mit Corona. Ein absolutes Unding noch vor kurzem. Aber wir waren garantiert nicht die einzigen, denn im Flieger waren ausreichend Bazillenschleudern und ich gab meinem Nachbarn sogar eine FP2 - Maske, damit er die Anzahl der Keimausstöße verringerte. Er benutzte sie wie ein Taschentuch und hielt sie sich vor die Nase, wenn er nieste. Trotz Impfung und überstandener Infektionen ist unser Immunsystem nicht bereit, Corona abzuwehren. Die ersten Tage waren deshalb auch ein wenig anstrengend, denn mit einer Virus-Infektion zu reisen, erfordert vom Körper eine Menge zusätzlicher Energie und wir mussten schon zurückstecken und an den Aktivitäten Abstriche machen.
Die Reise zu verschieben, wäre wohl nicht die beste Option gewesen.
Zugfahrt nach Frankfurt und Flug verliefen reibungslos. Die Ankunft in Seattle auch, wobei die Einreise sehr lange dauerte. Fahrt mit dem Zug ins Stadtzentrum, Hotel erholen, Kampf mit Jetlag und Virus geht weiter.
Ich hatte außer Schlappheit keine typischen Grippesymptome wie Husten, Schnupfen, sogar kaum Halsschmerzen, aber eben das Matsche-Feeling.
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30.05.2024 Yellowstone National Park
Jetzt sind wir mitten im Yellowstone-National Park, in der Canyon Valley „City“, die Sonne geht auf und die Autos auf dem Parkplatz unter unserem Fenstern glitzern weiß bepudert vom Reif, der sie in der Nacht zugedeckt hat. Die Straßen sind gefroren und Corona ist noch nicht ganz vorbei.
Ja, wir haben unserem Körper auch nicht die Zeit und Ressourcen zur Verfügung gestellt, die dieser im Kampf mit dem Virus gebraucht hätte. Also dauert es ein wenig länger, bis wir völlig gesund sein werden.
Trotz Sparflammen-Urlaub (nicht einmal eine AK habe ich geschrieben) haben wir doch so Einiges erlebt in den letzten Tagen. Ich holde die Berichterstattung jetzt nach.
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26.5. Seattle

Seattle ist eine ganz entspannte Stadt. Viel ruhiger als New York oder Las Vegas, was unser letztes Reiseziel war, wir fühlten uns selbst in der Down Town ziemlich sicher und nutzten öffentliche Verkehrsmittel ohne Probleme und Angst. Es war aber sehr kalt, die Stadt liegt eben am Meer und das ist kalt. Der schönste Teil der Stadt war für mich auch die Uferpromenade, die wir am Tag nach unserer Ankunft beehrten. Von hier erhoben sich am Ufer, das etwas bergig war, im Hintergrund die Wolkenkratzer, die aber keine gigantische Ausmaße hatten, sondern gemäßigt in die Höhe ragten. Es war viel los auf der Promenade, Kreuzfahrtschiffe, die in Richtung Alaska in See stachen lagen an der Peer.

Seattle

27.05.24

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27.5. nach Missoula

Frühstück im Hotel (ein „goldenes“ Brötchen), mit dem Zug zum Flughafen, Auto fassen und ab auf die Road 90 in Richtung Osten. Unser Wagen, ein Nissan Roque, hatte so alle Spielerein mit Cruise Control, Abstandshaltung, Spurhaltung…. und war ziemlich geräumig. Wir waren schon ganz schön verwundert, als wir den großen Wagen sahen, da die Dame am Hertz-Schalter uns unbedingt ein größeres Auto aufschwatzen wollte. Toma fuhr auch einen großen Teil der Strecke, sodass ich mich ein wenig erholen konnte. Übernachtung im Hotel 6, Essen im Thai-Restaurant (das war mal gut und preiswert). Wir haben den Eindruck, dass die Inflation in den USA doch kräftig die Preise nach oben getrieben hat. Wir fuhren heute etwa 750 km durch eine sehr schöne Landschaft, die hohen noch schneebedeckten Berge vor Seattle, die grünen Täler entlang nicht enden wollender Flüsse und dann wieder prärieartiger Landschaft, Landwirtschaft und kaum Bäume.

28.5. nach Yellowstone

Das letzte Stück, so 450 km, zum begehrten Ziel, dem Yellowstone Nationalpark, legten wir heute mit einigen Zwischenstopps zurück. Am Horizont fast immer weiß bedeckte Bergketten ging es durch grüne Wälder und Steppen und Amerikas Historie, dem Goldrausch und die Eroberung der Westküste.
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Original erhaltene Städte aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts bzw. manche noch etwas älter ließen uns stoppen und ein wenig in die Geschichte der Goldgräber eintauchen. Dreimal angehalten, über eine Stunde in alten Museumshäusern zugebracht und viel fotografiert. Bilderbuchwetter, Fotografierwolken am tiefblauen Himmel rundeten den kurzen, nostalgischen Ausflug in die Vergangenheit ab. Jetzt ist aber genug.

Nevada-city

28.05.24

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Virgina-city

28.05.24

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Auch die ersten Begegnungen mit der Natur hatten wir auf unserer Reise. Ein Reh und ein Rehbock auf dem Grasland und in einem Nest, das wie bei uns die Storchennester am Straßenrand für die Greifvögel aufgestellt war, brütete ein Seeadlerpärchen.
Kurz bevor wir Yellowstone erreichten, kamen wir noch an diesem romantischen See vorbei.
Wir kamen relativ zeitig an, machten einen Corona-Erholungsschlaf und statteten danach dem Park am Abend noch einen Besuch ab. Sonnenuntergangsfotos machen.
Sehr schöner Park. Aber jetzt muss der Tag doch langsam beginnen und ich unterbreche die Berichterstattung.
Kurz noch zum 28.5. ein Nachtrag. Der Parkeingang ist wenige Meter vom Hotel entfernt (natürlich mit dem Auto). Der Park ist so groß, dass es zwar zu Fuß durchaus Sinn machen würde, ihn zu erkunden, aber dazu mehrere Monate nötig wären. Deshalb sind die 3-4 Millionen Besucher jährlich auch alle mit dem Auto unterwegs. Was mir dabei aufgefallen ist, die Durchschnittsgröße der Autos wird immer größer, da die ganz normalen Limousinen eigentlich fast vollständig von der Bildfläche verschwunden sind und durch SUVs ersetzt wurden und diese auch immer bulliger werden. Amerika halt. Am Eingang kontrollierte uns niemand mehr, die Ranger waren schon im Feierabend. Es ging durch jüngere Baumbestände, da die großen alten Bäume einem Feuer zum Opfer fielen und die Natur sich hier regeneriert, wie schon seit Jahrtausenden. Als wir dann zum Fluss kamen und der Wald sich öffnete, sahen wir ganz im Norden am Horizont die schneebedeckten Berge. Es ist noch kalt und am Straßenrand liegt ab und zu auch noch etwas Schnee. Die Landschaft strahlt eine Ruhe aus, da wir, wie es scheint, fast allein im Park unterwegs sind.
Doch dieser erste Eindruck wurde schnell korrigiert, als wir auf das Ende einer kleinen Autoschlange stießen, die sich gebildet hatte, da Bisons zwei Meter neben der Straße grasten. Wow. Die großen Tiere des Wilden Westens zum Greifen nah.
Ganz entspannt neben den SUVs mit ihren Jungen äsend, das frische Gras abweidend. Wir hielten an, machten die ersten Fotos und konnten unser Glück kaum glauben. Auf der Gegenseite der Straße hatte sich ein langer Stau gebildet (deswegen kamen uns auch so gut wie keine Autos entgegen), der sich in dem Maße auflöste, wenn jeder sein Foto gemacht hatte und weiterfuhr und seinem Hintermann den Fotoplatz abtrat. Wir konnten die Tiere hautnah beobachten. Es dämmerte schon, dunkle Wolken am Himmel, aber wir genossen die Landschaft mit ihren bildschönen Flussauen und den Berghängen, tja und den dahineingestellten Bisons. Fast surreal.
Es ist alles weiter als in den Alpen und in den weiten Flussauen sahen wir dann auch einen Kanadischen Kranich, aber die Augen suchten die Fläche immer nach den großen Blöcken ab, wie die Bisons in der Landschaft aussahen.

Fire-hole

29.05.24

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Wir fuhren bis zu Junction und schauten uns noch den Firehole – Drive an, Wasserfälle, tiefe Schluchten, immer wieder anhalten, aussteigen, Bilder machen und weiter. Sonnenuntergang heute Fehlanzeige, es wurde einfach dunkel und wir fuhren zurück.
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29.5. Yellowstone Nationalpark

Ausschlafen, Frühstück im Hotel, naja halt irgendetwas amerikanisches zu Essen, Koffer ins Auto und los. Vor dem Park ins Visitor-Center einen Jahrespass für alle US-Nationalparks kaufen und heute noch entspannter in den Park fahren. Wir fahren auf’s gute Wohl und ohne Plan von Highlight zu Highlight. Bisons sind wieder in der Flussebene unterwegs und verlangsamen den Verkehr im Tal.
Wir machen einen kurzen Halt, um zum Fluss zu gehen und die Berge im Hintergrund zu fotografieren. Und jeder Halt, jede Pause, bei der wir das Auto verlassen, wird zu etwas Besonderem.
Diese Erfahrung machen wir nun schon den dritten Tag. Nein, es sind nicht nur die Fotomotive, die einen verzücken, mehr noch, plötzlich sieht man etwas völlig Unerwartetes, was die Blechhülle des Autos vor einem verborgen hielt. Beim Halt am Fluss war es ein ausgewachsener Seeadler, der majestätisch in einem Baum am Ufer saß und hungrig auf die Forellen im Fluss schaute.
Doch ganz so groß schien der Hunger dann doch nicht gewesen zu sein, denn trotz langem Wartens, bewegte er sich nicht von seinem Ast fort. Wir mussten weiter.
Dafür flogen aber Kanadagänse mit lautem Geschrei an uns vorbei.
Bis zur Junction und dann in Richtung Süden zu den Geysiren. Den Firehole Drive ließen wir rechts liegen und fuhren bis zum …. Geysir. Doch hier hieß es erst einmal anstellen, denn es waren schon so viele Autos unterwegs, dass kein Parkplatz für die Attraktion mehr frei war. Das Neue an den Geysiren war für uns, dass sie in einer wunderbaren grünen Landschaft integriert waren, in der sich noch Bisons tummelten und wenig, eben nur die Geysire und die Dampfschwaden an vulkanische Aktivität erinnerte.
Bevor wir mit der Besichtigung begannen, sahen wir, wie ein Specht aus seinem Loch geflogen kam. Leider war keine Zeit zu warten, bis er wieder zu seinen Jungen flog und sie fütterte.

Bison am Geysir

29.05.24

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Fontain Paint Pot

29.05.24

21 Bilder

Ob nun in Chile oder auf Island oder auf den Kanaren meist sind es Mondlandschaften, in denen die Erde mit Wasser spritz, Fontänen in die Luft gehen und übelriechende Dämpfe die Erde verlassen. Hier findet dies alles in Mitten grüner Natur statt und dann noch schneebedeckter Berge im Hintergrund.

Prismatic-Geysir

29.05.24

15 Bilder

Unser zweiter Halt am Prismatic Geysir (auch hier war alles voll und wir parkten am Straßenrand) dauerte nicht lange. Es begann zu regnen, als wir uns der Hauptattraktion näherten und schüttete, als wir davorstanden, eingehüllt in Nebelschwaden und Starkregen, den Fotoapparat schon im Rucksack sicher untergebracht. Wir wurden gut nass und dankten Hertz, dass sie uns so ein großes Auto geliehen hatte. Wir konnten uns im Inneren umziehen und entschieden uns, auch aufgrund des Gesundheitszustandes, erst einmal zur Lodge zu fahren.
Ich hatte vom Yellowstone Nationalpark ein Bild im Kopf, das vom Prismatic Geysir und die Bilder, die wir machen konnten, waren es definitiv nicht, es war eine Draufsicht in den Regenbogenfarben, die mich so faszinierten. Etwas enttäuscht, nahmen wir uns vor, noch einmal zurückzukommen.

Nach über einer Stunde Fahrt durch beeindruckende Landschaft (wir fuhren Richtung Norden und nicht den Südloop) erreichten wir Canyon City, checkten ein, und suchten etwas zu Essen. Im zentralen Restaurant, wir schauten, womit wir unseren Magen am wenigsten gegen uns aufbrachten, hörten wir russisch Rede. Die Mädchen an der Essenausgabe sprachen russisch miteinander. Toma nutzte die Gelegenheit und fragte, woher sie kamen. Es waren zwei junge Mädchen aus Kasachstan, die hier im Sommer zum Studentenaustausch waren.
Wir sättigten uns und machten einen Erholungsschlaf.
Danach, so etwa 5 Uhr, fuhren wir weiter gen Norden über den … Pass (2700 Meter). Hier lag noch reichlich Schnee. Die Temperaturen näherten sich dem Gefrierpunkt. Im Wald lag eine geschlossene Schneeecke. Das Wetter war sehr wechselhaft. Sonne, dann wieder Wolken, es braute sich etwas zusammen.
Auf der Fahrt hinab vom Pass in die tieferen Regionen kamen wir plötzlich an ein Stauende. Keine Bisons weit und breit zu sehen (man konnte eh nicht allzu weit schaue, da wir uns im Wald befanden. Große Aufregung. Alle waren aus ihren Autos herausgekrochen und richteten ihre Kameras in den Wald. Eine Schwarzbärin (gendergerechte Sprache) mit Jungen sollte dort zu sehen sein. Eine Inderin zeigte uns, wo sich der Bär befand. Ich sah durch das Tele nur einen schwarzen Fleck. Mein erster Bär, den ich vor die Linse bekam. Ein Foto so lala. Noch nicht zu friedenstellend, aber das Ganze stimmte mich äußerst zuversichtlich. Irgendwann gaben wir es dann auf und fuhren weiter.

Grand-Canyon

30.05.24

15 Bilder

Der nächste Höhepunkt war der Grand Canyon des Yellowstone Parks. Nicht schlecht, aber doch nicht zu vergleichen mi dem Original. Man fährt von Aussicht zu Aussicht, also von Haltebucht zu Haltebucht, macht schnell ein Foto oder auch zwei, manchmal warteten wir auf ein Loch in den Wolken, dass die Sonne durchließ, damit sie die tiefe Schlucht ausleuchtete und so ging es vorwärts zum Tower, entlang des tiefen Tals (des Yellowstone Rivers.
An der Junction im Norden angekommen, wo es zum Ausgang nach Osten ging, der Weg (Loop) aber nach Westen abzweigte. Wir wählen die östliche Richtung ins … Tal, der Serengeti der USA, in der Hoffnung auf weitere Begegnungen mi Bären. In der Zwischenzeit hatte sich am Horizont alles zugezogen, Regenwolken entluden sich in der Ferne und die tiefstehende Abendsonne arbeitete die Regenschleier schön heraus. Fotografierwolken wie ich sie mochte.

Landschaft-Lamar-Tal

30.05.24

11 Bilder

Wieder ein Auto am Straßenrand, die Amis schauten angestrengt in Richtung Wald. Wir hielten und siehe da, wieder eine Bärensichtung, nur wir sahen die Bären nicht. Sie waren weit weg und nur mit dem Tele als kleine schwarze Punkte (ein größerer, zwei kleinere) zu erkennen. Foto schon besser, aber doch weit weg und die dunklen Regenwolken schluckten viel Licht.
In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit fuhren wir zurück und nach wenigen hundert Metern brach es nun doch über uns sinnflutartig herein. Auf dem Anstieg zum Pass, fast an derselben Stelle wie bei der Hinfahrt, wieder Stau. Ein Bär am Straßenrand. Gut zu sehen, wenn denn die Sicht durch die Massen der Autos frei war. Jeder wollte sein Bild von ihm, also anstellen. Wenn denn vier Personen im Auto waren, dann 4 Fotos, manche drehten dann noch ein Video, wie der Bär seine Nase in das Gras steckte. Aber ich hatte nun ein Bild, obwohl es schon relativ dunkel war (Wad, Regenwolken, Dämmerung). Nacharbeit zum Entrauschen in Luminar erforderlich.

Bärin mit Jungen

30.05.24

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Kaum hatten wir den Bären passiert, schon der nächste Stehstau. Es müsste doch wohl nun jeder ein Bärenbild haben, selbst ich hatte eins. Hier ging es aber n überhaupt nicht weiter und ich entschloss mich die Schlange zu überholen. Als wir an dem Casus Deliktes vorbeifuhren und einen Blick von dem Vorgehen erhaschten, musste ich nach 100 Metern doch noch einmal anhalten umdrehen, zurückfahren, doch da auf der Gegenseite kein Verkehr war, hatte ich freie Sicht auf die Bärin mit ihren zwei Jungen, die tobten, was das Zeug hielt. Schöne Schnappschüsse, alle sehr dunkel, aber ich bin sehr optimistisch, dass dies korrigierbar ist. Die Motive sind aber dafür sehr schön. So haben wir heute insgesamt 9 Bären gesehen.
Auf dem Pass oben hielten wir noch einmal an, machten die letzten Fotos des Tages und schlafen, wir waren doch recht erschöpft.

30.5. Yellowstone Nationalpark

Wie gesagt. Es hatte die Nacht ein wenig geschneit. Die Autos waren weiß, auch der Waldboden. Trotzdem 9 Uhr nach einem Frühstück im Zimmer - Abfahrt. Der Plan, wie gewohnt, alle Sehenswürdigkeiten am Wegesrand abklappern.
Wir kamen nicht weit. An der zweiten Kurve eine Hirschkuh ,(Wapiti) die die Straße überqueren wollte. Wir hielten. Sie traute sich nicht. Dann gesellte sich eine zweite dazu. Aussteigen Tele, Schuss. Irgendwann erreichten sie dann doch sicher die andere Straßenseite und begaben sich in den Wald. Dort grasten sie weiter an einem kleinen Tümpel.
Dritte Kurve und da war schon der Abzweig zum ersten Highlight, den Upper Falls. Mit mächtigen Getöse stürzten sich die Wassermassen des Yellow Rivers in die Tiefe. Vom Parkplatz bis zu den Aussichtspunkten ist alles prima hergerichtet. Meist sogar behindertengerecht. Vorbildlich. Doch es war hundekalt. Unter null. Und die paar Meter an der frischen Luft ließen uns frieren.
Weiter auf die andere Seite des Flusses, natürlich mit dem Auto, zum Aussichtspunkt gegenüber. Klick, klick und weiter.
Dann zum Artist Point. Aussichtspunkte mit dem Zusatz Artist versprechen immer Außergewöhnliches. So war es auch diesmal. Großartige Einblicke in das tiefengeschnittene Tal, farbige Felswände, von Ocker über Rot und Orange, bis zu strahlendem Weiß und bildmittig der Wasserfall (ich glaube es war der Lower Fall).
Jeder Halt ein Hit. Die Fahrt ging weiter entlang des Flusses, der sich in eine weite Ebene ergoss und wenn die Straße aus dem Wald in die Flussaue führt, hatte man unglaublich schöne Aussichten auf den Yellow River selbst, auf die schneeweißen Berge am Horizont. Nur Indianer waren weit und breit nicht zu sehen. Das müssen Fakenews in der Kindheit gewesen sein, die schwarz-weiß Bilder im Fernseher oder die Szenen in Winnetou auf der bunten Kinoleinwand. (Naja das wurde ja auch in Europa gedreht).
Man konnte sich an der Landschaft nicht satt sehen. Und dass die weißen Männer alle Bisons ausgerottet haben, entspricht eben auch nicht der Wirklichkeit. Mit eigenen Augen konnten wir sie friedlich grasend am Flussufer sehen.
Aus der Wikipedia: Das Verbreitungsgebiet des Präriebisons umfasste ursprünglich ein Gebiet, das von Mexiko bis zum Großen Sklavensee und von Washington bis in die Rocky Mountains reichte. Intensive Bejagung – insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – führte dann zu einer fast vollständigen Ausrottung des Bisons in seinem historischen Verbreitungsgebiet, so dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur noch verschwindend kleine Restpopulationen übrigblieben.
An einem schönen Fleck hielt ich an, um ein Landschaftsfoto zu machen, Toma schlief im Auto.
Am Fluss viele umgefallene Bäume und dann schwamm da am Uferrand ein Biber (oder eine Bisamratte). Es ist wirklich unglaublich, immer passiert etwas, womit man nicht rechnet. Zurückrennen, anderen Foto mit Tele aus dem Auto holen, Foto machen, zum Glück war der Biber noch da.
Und dann dampfte es wieder am Straßenrand. Wir hatten das Gebiet der Schlammvulkane erreicht. Überall blubberte es, dampfte und zischte es, stank erbärmlich und doch waren wir verzaubert inmitten einer grünen, waldreichen Gegend, diese vulkanischen Aktivitäten zu sehen.
An den Schlammlöchern entdeckten wir auch ein etwas seltsames Murmeltier mit einem gerupften Schwanz, als hätte es das Fell an mehrere Stellen weggeätzt (die Löcher können hochkonzentrierte Säure enthalten) und jetzt sah der Schwanz aus wie eine gut genutzte Reinigungsbürste. Für Menschen wie uns, war es ja strengsten verboten sich den Löschern zu nähern.
Auch ein ganz kleines Hörnchen entdeckten wir, es hätte bequem auf meine Handfläche gepasst.
Aus der Wikipedia: Die Streifenhörnchen, Backenhörnchen oder Chipmunks (Tamias) sind eine Gattung der Hörnchen (Sciuridae) innerhalb der Nagetiere. Sie enthält 25 Arten, die meisten sind in Nordamerika heimisch.
Doch die eigentlichen Highlights waren die brodelnden, zischenden, wabbelnden, dampfenden Schlammvulkane.
Weiter flussabwärts zur nächsten Station, dem West Thumb Geysir Basin. Obwohl es auch hier wieder kräftig dampfte, war doch das erste Highlight ein großer Elch (wahrscheinlich doch ein Hirsch) mit seiner Frau, die zusammen wiederkäuend im Wald chillten.

West-thumb-geysir-basin

30.05.24

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Das Besondere an diesem Halt, waren für mich nicht die schönen tiefblauen heißen Seen, es war der Hintergrund, der diesmal der Yellowstone Lake war und dahinter natürlich die Gipfel des Treton Nationalparks, schneebedeckt.
Als wir die Elchfotos machten (von einem bequemen Boardway aus), spaziere unter unseren Füßen ein kleiner Vogel. Wahrscheinlich ein Nestflüchter, der auf die nächste Mahlzeit wartete und während 5 Teleobjektive und 25 Hadys auf die Riesen des Waldes gerichtet waren, schaute ein kleiner Junge neben mir sich den kleinen Vogel an.
Die Landschaftsbilder geben nicht die große Anzahl der Menschen wieder, die unterwegs waren, da ich mich bemühe, diese so gut es ging, aus den Bildern herauszuhalten. Und es war noch keine Hochsaison. Dann regelt sich die Menschenmenge über die Anzahl der Parkplätze und die Leute sitzen dann in ihren Blechkisten und warten auf der Straße, bis ein Parkplatz frei wird. Wir haben eine ähnliche Situation heute (am Tag, an dem ich den Bericht nachträglich schreibe) erlebt. Eine Herde Bisons graste mit ihren Jungen sehr fotogen, gut einsehbar von der Straße auf einer Wiese. Jeder wollte ein Bild davon und hielt kurz an. Im Nu entstand ein Stau von mehreren hundert Metern. Die Amis nahmen es gelassen. Und sollte die Herde weiterziehen, so weiß der letzte in der Reihe dann schon nicht mehr, warum der Stau eigentlich zustande kam. Im Sommer, in den Schulferien, zur Peakzeit, kann ich mir vorstellen, dass es dann wie bei World Disney zugeht. Schlange stehen für jede Attraktion.
Das hatte ich im Tagesbericht vergessen zu erwähnen. Es war einfach zuviel an diesem Tag. Das Gehirn war völlig überlastet.
Continental Divide
Craig Pass (el.8,262 feet (2,518 m)), is a mountain pass located on the Continental Divide in Yellowstone National Park in Wyoming, United States. The Grand Loop Road crosses the pass approximately 8 miles east of Old Faithful Geyser.
The small Isa Lake is located just west of the pass on the Grand Loop Road and is noted for striding the Continental Divide and draining into two different watersheds—the Atlantic via the Missouri River and the Pacific via the Snake River.
Auch das hatte ich im Tagesbericht vergessen zu erwähnen.
Kepler Cascades
Kepler Cascades is a waterfall on the Firehole River in southwestern Yellowstone National Park in the United States. The cascades are located approximately 2.5 miles south of Old Faithful. The cascades drop approximately 150 feet over multiple drops. The longest drop is 50 feet. The cascades are located very near to and visible from the Old Faithful to West Thumb road.
Vom West Thumb Geysir ging es zum Old Faithful, der wohl bedeutendsten Attraktion des Parks (ich persönlich hatte von ihm noch nichts bewusst wahrgenommen, für mich war das Wahrzeichen immer der Grand Prismatic Spring). Wir parkten. Liefen nach kurzer Orientierung (der Parkplatz war riesig) zum Geysir und sahen nichts. Es dampfte ein wenig, aber nirgends Menschen. Wir fragten, wenn die nächste Eruption geplant ist und erfuhren, dass wir noch eine halbe Stunde Zeit hatten. Schnell zum Selbstbedienungsrestaurant und etwas essen, denn es war schon spät am Nachmittag. Als wir gemütlich aus dem Restaurant kamen, hatten sich die speziell aufgestellten Bänke in Blickrichtung Old Faithful schon gefüllt, Menschen über Menschen. Und da ging es auch schon los.
Der Dampf verwandelte sich in eine hochschießende Wasser-Fontaine, die mit einem Ohhhh bedacht wurde. Nach 5 Minuten war alles vorbei, das Volk verlief sich und wir schlichen zum Auto zurück, denn auf unsrer Runde stand ja noch meine Hauptattraktion und die Wolken zogen sich über uns schon wieder zusammen.
Auch das hatte ich im Tagesbericht vergessen zu erwähnen.
Biscuit-ähnlich Sinterablagerungen säumten einst den Rand des Saphirkraters und in der 1880er Jahre erhielt es seinen Namen für die knorrigen Formationen. Das Erdbeben von 1959 ließ Sapphire ausbrechen, zerbrach und verdrängte die Formationen.
Sapphire Pool dominiert die Hauptgruppe westlich des Flusses. Das Wasser dieses Pools oder dieser Quelle ist kristallklar mit einem orientalischen blauen Saphirton. Weitere wichtige Funktionen sind Shell Geysir, der einen golden ausgekleideten Krater hat, und Jewel Geysir, bekannt als für den glänzenden, perlenbesetzten Sinter um seine Entlüftung.

Bisquit Basin

30-31.05.24

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Prismatic-Geysir-von oben

31.05.24

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Als es links am Straßenrand wieder dampfte, machten wir halt und erfuhren auf der Karte, dass von hier der Wanderweg zum Aussichtspunkt auf den Prismatic Spring beginnt. Ich hatte mich beim letzten Mal schon gewundert, wie die Bilder von oben entstanden waren. Ein Kilometer Fußmarsch entlang des Flusses, von dampfenden Töpfen, grasenden Bisons und Toma gut hörbar mit ihrer Bärenglocke.
Oben angekommen, ein wenig enttäuscht, da die Sicht nicht völlig frei war auf den See. Ich musste also auf die Absperrung klettern um ein wenig höher hinaus zu kommen, höher als die Baumwipfel der Tannen, die da wuchsen.

Prismatic Geysir 2. Besuch

31.05.24

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Das Bild dann im Kasten fuhren wir zum Prismatic Spring selbst und ich lief, Toma im Auto lassend die Runde noch einmal ab. Hier konnte man die Schönheit des Sees nicht einmal im Ansatz sehen.
Als ich zum Auto zurückkam, versammelte sich dort gerade eine Truppe mit Ford-Oldtimer unterschiedlichster Modelle, aber alle älter als ich und die Motoren machten einen höllischen Krach, Fans würden sagen, ein Labsal für die Ohren.
Und da waren dann noch die Japaner oder Chinesen, die sich mit dem Bison ablichten mussten, der am Flussufer graste, gleich neben dem Parkplatz, ihm sich nährten und dann posierten. Der Bulle hob schon seinen Schwanz, was ein ernstzunehmendes Zeichen seiner Gereiztheit darstellte. Ich war jedenfalls bereit, ins Auto zu springen, bzw. die Szene Mensch Bison auf Bilder zu bannen. (In den News war heute ein Fall, dass eine 83-jährige Frau im Yellowstone Park von einem Bison angefallen wurde, weil sie ihm zu nahegekommen war. Sie wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.)
Kurz vor Sieben hatten wir sie alle abgeklappert, die Sehenswürdigkeiten auf dem Südloop. Auf der Fahrt nach Hause zum Hotel und gerieten wir noch einmal in einen Stau. Bisons auf der Fahrbahn, jeder wollte DAS Bild und kurz bevor wir dranwaren, zogen sie alle ab und direkt an unserem Auto vorbei. Diesmal kein Klick-Klick, sondern ein Video gemacht.

31.5. Yellowstone

Westeingang am Morgen in dem Grey Wolf Suites Hotel
Die Nacht war gut und Corona ist im Abmarsch. Gestern war ein äußerst erlebnisreicher Tag. Frühstück wie gewohnt, danach in den Park zum Madison River doch der Adler war nicht da. Stau gab es dann sehr wohl, aber keine Bisons. Vielleicht waren sie schon wieder weg.
Wir fuhren in Richtung Norden und unser erster Stopp war an den Wiesen von Gibbon River. Ich wollte hier noch ein paar Landschaftsaufnahmen machen. Als ich im Morast herumwatete, um möglichst nah an den Fluss zu kommen, lief ein Bison auf der Straße an mir vorbei und umging den Sumpf. Naja, er ist ja auch täglich hier.
2. Stopp Artist Pots Dazu musste man ein Stück durch den Wald gehen, sah dann die unterschiedlichsten Tümpel in verschiedensten Farben. Weiter ging es vorbei am Norrison Geysir, da war schon das Überlaufparking voll.
3. Stopp vor den Roaring Mountain - nur ein Foto und weiter
Dafür machten wir einen Abstecher zu Basaltgesteinsformationen, wo wir kleine Hörnchen sahen und ihnen beim Essen zusahen.

Streifenhörnchen

31.05—12.07.24

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Das primäre Ziel die Mammoth Hot Spring Terrassen erreichten wir dann gegen Mittag. Beeindruckende Kalkformationen, große heiße Seen, eine Landschaft, an der man sich nicht sattsehen konnte, garniert mit Vögeln ganz nah, ihr Fressen suchend im heißem Wasser.
Die vielen Farben in den dampfenden Becken und Kaskaden wurden abgerundet mit den schneeweißen Bergen am Horizont.
Heiße Quellen lassen warmes Wasser von ca. 70 °C über die Terrassen gleiten. Das Wasser enthält überdurchschnittlich hohe Kalk- und Mineralienanteile, die am Quellaustritt ausfallen und sich in Form von Terrassen ablagern. Die Anordnung der Terrassen hängt sowohl von der Art der Ablagerungen und von der Wachstumsgeschwindigkeit der Mineralien als auch von der Fließrichtung und den Wasserturbulenzen ab. In den entstehenden flachen Becken siedeln sich Algen und Bakterien an; je nach Temperatur des Wassers haben diese unterschiedliche Farben. Aufgrund der immer neuen Ablagerungen wechselt die Fließrichtung des Wassers und damit die Temperatur und so die Farben – von Weiß bis Blau, Braun, Grün, Gelb, Orange oder Rot – der Terrassen von Jahr zu Jahr.Sinterterrassen bei Mammoth Hot Springs
Das Wasser fließt von den umliegenden Abhängen herunter, wird unterirdisch durch vulkanische Aktivitäten erwärmt und quillt bei Mammoth Hot Springs an die Erdoberfläche. Dabei entweichen oft schweflige Gase. Der Wasserfluss hat sich bei etwa 500 Gallonen (ca. 1900 Liter) pro Minute eingependelt. Zuunterst angelangt versickert das Wasser. Die Terrassen begannen sich bereits vor Millionen Jahren zu bilden. Heute lagert das Wasser bis zu zwei Tonnen Kalkstein pro Tag ab. Ähnliche Sinterterrassen finden sich in der türkischen Ortschaft Pamukkale.

Mammoth-Hot-Springs

31.05.24

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Alle Bilder von unserem ersten Besuch

Es gab massig zu sehen, aber Toma hatte Hunger und so fuhren wir erst einmal hinab nach Mammuth und aßen im Grillrestaurant eine Bisonbratwurst, Toma eine Suppe. Nach dem Essen gingen wir in den General Store nebenan. Bärenspray gab es hier zum Vorzugspreis von 50 € die Sprühdose.
Langsam wurde es Zeit weiter zum Tower Richtung Osten zu fahren, wenn wir heute noch Tiere im Lamar Valley sehen wollten. Doch unterwegs hielt uns der 10. Wasserfall auf.

Grizzly-Baer

31.05—01.06.24

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Weswegen wir als nächstes im Stau standen, war jedoch die reinste Freude. Ein Grizzlybär mit Jungen war am Hang zu sehen. Ich hatte eine gute Schussposition und dann kam noch das Glück dazu, dass der neugierige Bär sich auf die Hinterbeine stellte, um gut sehen zu können.
Letzter Stopp und Zeitfresser war der versteinerte Baum.
Aber dadurch sahen wir die Winnetous unserer Zeit durch die Prärie reiten, fast ausschließlich gut ernährte Frauen auf Pferden. Wohl eine Touristenattraktion.

Reiter

31.05—01.06.24

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Kanada-Kranisch

29.05—01.06.24

36 Bilder

Der tierische Höhepunkt war dann am Eingang zum Lamar Valley eine Kranichfamilie mit Küken (zwei), die ungestört von vielen Zuschauern am Rande eines Feuchtgebietes auf Futtersuche waren. Sie waren so nah, dass sie das Bild voll ausfüllten.
Ungewöhnlich – bei uns haben die Kraniche eine viel größere Fluchtdistanz.

Gabelbock-Pronghorn

01-02.06.24

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Pronghoirn
Rocky-Mountains-Wühlmaus
Auf dem nächsten Kilometer sahen wir dann noch Rehe (Pronghorn), ein Hörnchen, (Rocky Mountain Wühlmaus), Vögel auf den Seen und dann war es Zeit zur Rückfahrt, obwohl die Sonne noch keine Anstalten machte unterzugehen. Weit sind wir ins Tal nicht gekommen. Auf der Rückfahrt hielten wir noch einmal bei den Kranichen an.
Das schöne Wetter verführte uns zu mehreren Stopps auf dem Weg zurück. Leider sahen wir keine Elche aber die treuen Bisons konnten wir im Gegenlicht ablichten und wie sie durch den Fluss wateten.
Am anderen Ufer rieben sie dann ihren Kopf an / in der Erde der Uferböschung. Wahrscheinlich, um sich von Parasiten zu befreien.

Bisons-Gibbon-River

01.06.24

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Erster Juni – kein Tag für schwache Nerven

Ich hatte relativ wenig geschlafen und schrieb schon am Morgen die AK. Da habe ich ja noch Etliches nachzuholen. Wir packten die Kofler und aßen Frühstück im Frühstücksraum, der an den einer Jugendherberge erinnerte. Menschenmassen, alle rannten durcheinander… Doch es war ja schon unser drittes Frühstück und wir waren schon Profis, wussten, wo was zu holen war, was schmeckt und worauf man getrost verzichten konnte.
Es ist Wochenende und der Lift funktionierte immer noch nicht. Das heißt, wir müssen die Koffer die Treppe hinunterschleppen (3. Stock). Auch das meisterten wir, tankten das Auto auf und ab ging es in Richtung Norden Am letzten Tag Yellowstone wollten wir alles um das Norris – Becken / Geysire / Fumarole /Heiße Quelle und noch einmal die Terrassen in Mammoth anschauen, da hatten wir gestern nicht alles gesehen.
Perfekter Plan, doch pflichtgemäß schauten wir noch an dem Baum am Fluss vorbei, auf dem kein Greif saß. Schade.
Heute war die Zufahrtsstraße vom Westeingang in den Park staufrei, doch Bisons waren trotzdem genug zu sehen.
Auf dem Weg zum ersten Highlight machten wir noch für das eine oder andere Landschaftsbild halt. Ich empfinde es als gar nicht so einfach, die Landschaft zu fotografieren.
Die Dimensionen sind gewaltiger und was bei uns als Bildkomposition passt, funktioniert hier irgendwie durch die Weite nicht. Da muss ich noch üben.
Elche ließen sich auch nicht sehen und wegen der Bisons bremsten wir schon nicht mehr. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir Norris und bekamen noch einen Parkplatz auf dem regulären Areal und mussten nicht die Overflowparking-Plätze nehmen und weit laufen

Norris Geysir Basin

Etwas blauäugig, also ohne uns vorab zu informieren, gingen wir los. Das Areal war aber sehr groß. Zwei große ringförmige Wanderwege in Summe mehrere Kilometer lang, führten durch die Zeichen vulkanischer Aktivitäten.
Norris ist eines der heißesten und saursten Hydrothermalgebiete des Yellowstone. Er ist Teil eines der größten aktiven Vulkane der Welt. Viele heiße Quellen und Fumarolen haben hier Temperaturen über dem Siedepunkt (200 °F / 93 °C). Wasserschwankungen und seismische Aktivität verändern oft ihre Merkmale. Norris befindet sich in der Nähe des Schnittpunkts von drei großen Verwerfungen. Einer verläuft von Norden; ein anderer läuft von Westen. Diese beiden Verwerfungen kreuzen sich mit einem Ringbruch aus dem Ausbruch der Yellowstone-Caldera vor 640.000 Jahren. Diese Bedingungen trugen dazu bei, dieses dynamische Geysirbecken zu schaffen.
Ein riesiges Basin mit farbigen Seen, heißen Pötten, Pfützen, sprudelnden Töpfen, dampfenden Löchern, rauchenden Grotten, giftgrünen Bächen, gelben Flächen alles in intakter nördlicher Natur. Um die Fotos ein wenig aufzuhübschen, standen dann auch noch weiße urig geformte abgestorbene Bäume mitten in der Giftküche. Gott hatte hier in den Farbtopf gelangt und wild um sich geschmissen. Ein paar Kleckse sind dazu passend auch an Tomas Schuhen hängen geblieben. Die größte Strecke legten wir auf Boardways zurück, rollstuhlgerecht und sehr bequem zu laufen.

Die Farben von Norris

Viele der Farben, die Sie hier sehen, sind ein Beweis für Thermophile (wärmeliebende Mikroorganismen) und deren Aktivität.

Gelbe Ablagerungen enthalten hier typischerweise Schwefel. Einige Thermophile leben in diesen Gebieten, weil sie Chemikalien wie Schwefel zur Energiegewinnung verwenden und manchmal Schwefelwasserstoffgas (den Geruch nach faulen Eiern) erzeugen. Sie bilden Gemeinschaften von Matten und Luftschlangen, die wie wehende Haarbüschel aussehen, im heißesten sauren Abfluss, die zwischen 140 °F / 60 °C und 181 °F / 83 °C messen.
Dunkelbraune, rostfarbene und rote Farben sind bei Norris reichlich vorhanden und enthalten unterschiedliche Mengen an Eisen. Rotbraune Matten können auch Bakterien und Archaeen enthalten, die beim Aufbau der Matten helfen, indem sie Eisen verstoffwechseln und ablagern. Diese Eisenoxidablagerungen enthalten oft einen hohen Arsengehalt. Diese Gemeinschaften bilden sich in Wasser unter 60 °C (140 °F).
Smaragdgrüne Matten färben hier viele der Abflusskanäle heißer Quellen und Geysire. Algen sind die dominierenden Lebensformen in diesen Matten und enthalten Chlorophyll, ein grünes Pigment, das hilft, Sonnenlicht in Energie umzuwandeln. Einige Bakterien und Archaeen wachsen auch in diesen Matten, die sich unter 133 ° F \ 56 ° C bilden.
In noch kühlerem Wasser bilden sich dunkelschwarz-grüne Matten. Eine Alge namens Zygogonium bildet diese Gemeinschaften von Matten und Streamern.
Die Farbe im Thermalwasser ändert sich zum Teil, weil sich Temperaturen und Chemie ändern. In einer heißen Quelle befindet sich beispielsweise das heißeste Wasser am nächsten an der Quellöffnung. Wenn das Wasser abfließt, kühlt es allmählich ab. Dieser Bereich der Wassertemperatur, der als thermischer Gradient bezeichnet wird, unterstützt verschiedene thermophile Lebensräume.

Dampfschiff Geysir

Der Steamboat Geyser ist der höchste aktive Geysir der Welt. Es regnet die Beobachter und durchnässt den Gehweg. Tage, Monate oder Jahre vergehen zwischen den großen Eruptionen des Steamboat Geysir.
Die großen Eruptionen des Steamboat Geysir (mehr als 300 Fuß hoch) sind unvorhersehbar und liegen oft viele Jahre auseinander. Seine häufigen "kleinen Phasen"-Eruptionen stoßen 10 bis 40 Fuß hohes Wasser aus.
Stundenlang donnert Steamboat nach seinen seltenen 3 bis 40 minütigen großen Eruptionen vor Dampf. Vollständige Eruptionen sind unvorhersehbar.
Steamboat Geysir und Cistern sind unterirdisch miteinander verbunden, was 1983 bestätigt wurde, als sich die Cistern Spring nach jedem größeren Ausbruch von Steamboat zu entleeren begann.
Nur der Waimangu-Geysir in Neuseeland ist in größere Höhen geschossen – aber nicht in mehr als hundert Jahren. In der aufgezeichneten Geschichte des Yellowstone-Nationalparks haben nur zwei andere Geysire Steamboat an Größe übertroffen: Excelsior Geysir im Midway Geyser Basin und Sapphire Pool im Biscuit Basin.
Der Steamboat Geysir hatte erst vorgestern gespuckt und so konnten wir ihn nur dampfen sehen

Das Norris Basin, der wohl ergiebigste Fotospot im Yellowstone Nationalpark

Norris-Geysir-Basin

01.06.24

54 Bilder

Eine beeindruckende Wanderung bei Sonnenschein zum Sommeranfang. Leider kann ich die Fotos noch nicht sehen, da mein PC noch immer nicht mit mir spricht. (Das problem war, dass er sich mit 110 Volt nicht aufladen ließ.)
Hungrig gelaufen, fuhren wir nun weiter in Richtung Norden, aber direkt durch zum Grill, unserem gestrigen Mittagsrestaurant. Heute aß ich ebenfalls (wie gestern die“ Bisonbratwurst“ –genau so stand es auf dem Aushang) eine mit einem grünen Stern ausgezeichnete Speise, ein lokales nachhaltig produziertes Bioprodukt, einen Cheeseburger. Der Käse (eine gummiartige giftgelbe sehr biegsame quadratische Masse / Scheibe) schien mir aber aus Hüls zu stammen (also aus der Chemieproduktion, an ein landwirtschaftliches Produkt konnte ich bei dem Anblick nicht glauben. Ehrlich, es war ein leckeres Mittagessen. Dazu gab es quietschorange, zuckersüße Fanta bis zum Abwinken frei nachfüllbar. (War kein mit einem grünen Stern ausgezeichnetes Produkt!!!)
Gesättigt, kauften wir Toma im Genera Store eine Bärenglocke, die beim Laufen klingelt, als sie ständig daran erinnert, dass es hier Bären gibt. Die Bären brauchen eine solche Glocke nicht, sie wissen das ja eh.

Mammoth Hot Springs (2. Besuch)

Dann schauen wir uns die restlichen schönen Stellen in dem Terrassengebiet an. Ich bezeichne es so, da für mich die Terrassen, die das kalkhaltige Wasser gebildet hat und immer noch bildet, das Tollste an diesem Ort waren. Beeindruckende Formationen haben sich in Jahrtausenden hier herausgebildet.
Mammoth Hot Springs sind ein Muss im Yellowstone-Nationalpark, auch weil sie sich so sehr von anderen Thermalgebieten in der Gegend unterscheiden. Dies liegt vor allem daran, dass Kalkstein eine relativ weiche Gesteinsart ist, wodurch die Travertinformationen viel schneller wachsen können als andere Sinterformationen.
Devils Thumb in Mammoth Hot Springs

Wapitikuh

01.06.24

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Am Rande der Kalkablagerungen auf dem grünen Hang graste eine Wapitikuh.
Yellowstone's Mammoth Hot Springs mit der Liberty Cap
Entstehung Mammoth Hot Springs

Im Yellowstone sickern jedes Jahr der Regen und der geschmolzene Schnee in die Erde. Das zunächst kalte Wasser wird schnell durch die Wärme erwärmt, die aus einer teilweise geschmolzenen Magmakammer tief unter der Erde strahlt, dem Überbleibsel einer katastrophalen Vulkanexplosion, die sich vor 600.000 Jahren ereignete.
Nachdem es sich durch dieses Unterwasser-"Sanitär"-System bewegt hat, steigt das jetzt heiße Wasser durch ein System kleiner Spalten auf. Hier interagiert es auch mit heißen Gasen, die mit Kohlendioxid beladen sind und aus der Magmakammer aufsteigen. Da ein Teil des Kohlendioxids im heißen Wasser gelöst ist, entsteht eine schwache Kohlensäurelösung.
Im Mammutgebiet löst die heiße, saure Lösung große Mengen Kalkstein auf ihrem Weg durch die Gesteinsschichten zu den heißen Quellen an der Oberfläche. Oberirdisch und der Luft ausgesetzt, entweicht ein Teil des Kohlendioxids aus der Lösung. Ohne sie kann der gelöste Kalkstein nicht in der Lösung verbleiben und verwandelt sich daher in ein festes Mineral. Dieses weiße, kalkhaltige Mineral lagert sich als Travertin ab, der die Terrassen.

Mammoth Hot Springs war dann fototechnisch doch noch ergiebiger als das Norris Basin.

Hot Springs Teil-2

31.05—01.06.24

63 Bilder

Nachdem wir alles vorschriftsmäßig angeschaut haben, fuhren wir nach Livington, unserem nächsten Etappenziel. Unterwegs kamen wir wieder an einem Greifvogelnest vorbei, aber da brütete noch kein Pärchen, nur ein Vogel schien es reservieren zu wollen, flog dann aber davon.
Ein anderer schwarzer Vogel mit scharlachroten Federn an der Seite kam mir dort vor die Kamera.
Keine 200 Meter nach dem Nest auf dem Pfahl, sah ich auf einem Strommasten eine Eule sitzen. Anhalten, umdrehen zurückfahren, Foto machen. Als ich das Bild sah, starrten mich zwei riesige gelbe Augen an.
Das war seltsam, denn tagsüber sind die Augen der Eulen doch eher geschlossen. Da bemerkte Toma schon, die sieht aber holzig aus. Eine perfekte Attrappe in dieser Höhe und direkt neben den Kabeln. Wir hatten unseren Spaß.
Ziemlich erschöpft kamen wir in Livington an. Das Quartier war im Navi eingegeben und ich konnte mich noch daran erinnern, dass wir in einer Lodge Quartier hatten. Da war sie ja auch, die Traveler Lodge. Ich irrte herum suchte die Rezeption und fand sie gefüllt mit vielen Leuten, die alle etwas von dem einen Rezeptionisten wollten. Wir fassten uns in Geduld und erholten uns ein wenig von der langen Fahrt. Irgendwann dachte ich, dass wir hier nicht richtig sein konnten, das Niveau war etwas basic. Also in den Reiseunterlagen nachschauen und siehe da, wir waren in der falschen Lodge. Die richtige befand sich gegenüber, ein normales Hotel und wir waren auch gleich dran. Doch man fand unsere Reservation nicht. Die gute Frau wollte einen Nachweis per E-Mail. Schlecht gestimmt ging ich zum Auto und brachte den Voucher. Schon auf dem Weg entgleisten mir die Gesichtszüge. Wir waren einen Tag zu früh hier. Wir hatten noch eine weitere Nacht in der Gray Wolf Lodge. Kurz überlegten wir, ob wir bleiben sollten, doch der erste Eindruck von Livington war: Durchzugsort, wenig Erbauliches. Also zurückfahre. Ich war schon ziemlich breit. Also aßen wir erst einmal Abendbrot beim Thai unseres Vertrauens, sehr lecker und Toma fuhr zurück. Was wohl ist mit unserem Zimmer geschehen. Wir hatten ja die Schlüssel abgegeben. Bange Gedanken geisterten die 113 km bis zum Ziel in unserem Kopf herum. Aber alles grundlos. Der Rezeptionist stellte mir zwei neue Schlüssel aus, der Fahrstuhl ging immer noch nicht und wir wuchteten unsere Koffer wieder bis in den dritten Stock und waren doch schon etwas glücklich angekommen zu sein
Und als ich meinen Kaffee trinken wollte, war dann auch noch die Milch sauer. Egal, dafür gibt es ja Cremer.
Gute Nacht

Juni der 2. – ein geschenkter Tag

Ja, da hatten wir nun noch einen zusätzlichen Tag im Yellowstone Nationalpark. Wir hatten ja das Pflichtprogramm schon abgearbeitet und konnten nun, das tun, was wir gar nicht tun wollten. Nicht ganz richtig, denn ich wollte noch einmal ausführlich Tiere schauen im Lamar-Valey.
Bis zur Kreuzung Westeingang Südloop kamen wir zügig voran, doch kurz danach stoppte der Verkehr und wir standen Schlange (Autoschlange) Ob es Bananen oder ein Bär war, abwarten. Es waren Bisons, die das Tal des Madisonflusses verlassen hatten und jetzt hier grasten, in einer großen Herde, mit Jungtieren…
Wir fuhren auf dem Seitenstreifen und hielten an. In aller Ruhe konnten wir ja heute das Geschehen ablichten. Die jungen Bisons waren das genaue Gegenteil ihrer Eltern, wild, ungezähmt, stürmisch und noch ein wenig unbeholfen mischen sie die Herde auf, was bei den Eltern eher nicht so gut ankam.

Bisons-bei-Madison

02.06.24

16 Bilder

Weiter ging es ohne Halt zur Canyon City, kurzer Erleichterungshalt und Einkauf von Marschverpflegung und dann über den Pass. Auf dem Towerfall Parkplatz war der Teufel los. Viele Autos und unzählige Touristen mit gewaltigen Telekanonen, was wir aber erst bemerkten, als wir uns schon entschlossen hatten, doch noch eine Sehenswürdigkeit anzuschauen, die Tower Falls und auf dem Parkplatz fuhren.
Wir erkundigten uns (die Menschen sind sehr mitteilsam und erzählen gern von ihren Erlebnissen) und es war eine Bärenfamilie, die Jungen im Baum, die Mutter darunter.
In luftiger Höhe (20 Meter über Grund) machen die zwei Jungtiere Mittagsschlaf und die Mutter aß saftige Kuhblumen.
Aufnahmen von den Bären bei hellem Licht, also an Bildrauschen nicht zu denken.
Dann noch ein Bild vom Wasserfall, einige Fotos von einem Adlerpärchen in der Luft und einer wunderschönen Drossel. Jetzt mussten wir nun wirklich los, denn für das völlig entspannte Tiere Schauen im Lamartal lief uns die Zeit davon. Es war schon nach dem Mittag. Es gab bis zu der Stelle, wo wir schon zweimal gewesen waren nichts Neues. Erst als wir die Straße verließen und auf eine Gravelroad nach links abbogen änderte sich dann alles.
Die erste Ansammlung von Fahrzeugen war einem Bären geschuldet, der nicht mehr zu sehen war. Also weiter und 100 Meter weiter, da wurde derselbe Bär auch nicht gesehen. Ich nahm also mein Tele und dann sah ich sie, gleich zwei ein riesiger Brauner und ein etwas kleinerer Schwarzbär (schwarz).
Bei dem braunen Bären wird es sich wohl um eine helle Variation des Schwarzbären gehandelt haben, denn die Beiden kamen sich ganz nah, ohne dass etwas eskalierte.
Es hatten sich nun zahlreiche Menschen eingefunden, mit Fernglas, Spektroskop, Teleobjektiv, aber auch mit Handy, die alle heiß diskutierten, ob es ein Schwarzbär oder Grizzlybär war.
Und im Gespräch fiel dann die Bemerkung, dass da oben im Berg, wir standen vor einen ziemlich großen Felsen, sich ein Adlernest (Golden eagle?) befand.
. Ich machte einige Aufnahmen, um das Nest überhaupt zu sehen. Und siehe da, auf einem war ein Küken zu sehen. Unglaublich.
Die Eltern waren unterwegs und kreisten ab und zu mal über uns. Egal, wir konnten nicht ewig warten, bis sie etwas erjagt hatten.
Lamar - Tal
So fuhren wir die Gravelroad (klingt doch besser als Feldweg) bis zum Ende und befanden uns wieder in einer Menschenmenge, die angestrengt auf einen Hang starrten. Ein Wolf sollte sich dort zur Ruhe gelegt haben. Doch selbst im Spektroskop konnte ich nichts erkennen. Doch alle wollten mir weiß machen, dass er genau unter diesem Baum lag und alle wiederholten dies. Ein gelungenes Beispiel wie sich Fakenews zu einer gefestigten Meinung entwickeln. Selbst bei maximaler Vergrößerung meiner mit 900 mm Tele gemachten Aufnahme konnte ich nichts erkennen.
30 Meter abseits stand ein Mann und ich fragte ihn, ob er den Wolf mit seinem Spektroskop gesehen hat, doch er hatte eine junge Eule im Visier.
Eindeutig keine Fakenews, ich hatte ruckzuck ein wunderschönes Foto von dem Küken, das kuschelig in einem großen Nest in einer Tanne chillte und ab und zu mal den Kopf ob, um zu sehen, was vor sich geht.
Wir mussten weiter und auf dem Rückweg auf dem Feldweg zur Hauptstraße standen sie wieder und ich stieg noch einmal aus und fragte nach dem Wolf. Ja, sie haben ihn gesehen, ja er ist noch zu sehen. Immer noch zweifelnd schaue ich dann durch das Spektroskop eines Naturalisten und sah ihn. (Er war natürlich nicht an der Stelle, wo die anderen ihn gesehen haben wollten). Und jetzt gelang sogar ein Foto, aber nur ein Beweisfoto.

Lamar-Tal

31.05—02.06.24

13 Bilder

Zurück auf der Straße fuhren wir noch ein paar Kilometer in Richtung Nord-Ost-Ausgang und gelangen zur Serengeti des Amerikas. Ein großes breites Tal gefüllt mit Bisons.
Ziel erreicht aber Zeit eigentlich schon überschritten. Wir mussten uns losreißen und nach Livington fahren. Auf der Strecke nach Mammoth sahen wir noch einen großen braunen Schwarzbären

Brauner Schwarzbär

03.06.24

8 Bilder

und kurz danach nun wirklich auch unseren Elch, eine Elchkuh – 100%, kein Zweifel.
Am Parkausgang (Nord-West) lagen noch etliche junge Hirsche rum, was aber die letzten Bilder heute waren.

Deer

03.06.24

6 Bilder

Rafting
Kurz nach dem wir den Park verlassen hatten, sahen wir auf dem Fluss neben der Straße Leuten beim Rafting zu.
Au der Strecke nach Livington grüßten wir unsere Holzeule, hielten aber nicht noch einmal an. Einkauf, Essen auf dem Zimmer Nachtruhe.

Juni der 3. – On the Road

Fast 650 Kilometer standen heute auf dem Fahr-Plan. Ziel war nichts Geringeres als Kanada, ein neues Land auf unserer Liste. Ich hatte nicht gut geschlafen, das Bett war extrem weich und halb Fünf tat mir der Rücken so weh, dass ich mir eine Aspirin genehmigte. Es gab zwei Routen zum Ziel, eine westliche eine östliche und als ich die Rezeptionistin fragte, welche sie wohl nehmen würde, empfahl sie mir die östliche, da wären wenigen Baustellen. So fuhren wir fast zwei Stunden und als ich Toma dann doch zu sehr gähnte, wechselten wir die Plätze. Ich schlief momentan ein.
Mittag bei Starbuck (einem in Seattle gegründeten Unternehmen) und weiter ging es auf der 89 nordwärts. Fast so gut wie eine Autobahn aber auch fast leer, nur ein paar Autos waren unterwegs mit uns. Wir fuhren durch die Trumpstaaten. Riesige Gebiete im zentralen Teil Amerikas, dünn besiedelt und sie strahlten keinen Reichtum aus. Viel Landwirtschaft, alles eingezäunt, endlose Weiten, nicht nur Weideflächen, auch Korn wurde hier angebaut. Wir kamen gut voran, denn die maximale Geschwindigkeit auf der „89“ war fast immer 80 miles/hour. Das schöpften wir auch aus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist damit nicht langsamer als in Deutschland, das Fahren erheblich entspannter, und mit dem neuen Schnickschnack, Cruise Control, Spurhaltung und Abstandshaltung sicherer, aber durch das Fehlen von Adrenalinstößen fallen einem auch schneller die Augen zu.
Städte sahen wir so gut wie nicht, und die Ansiedlungen auf dem Weg riefen eher nostalgisch Gefühle hervor mit ihren alten Gemäuern, Gebäude, die man aus den Cowboyfilmen kennt, Saloons, Poststationen, Kirchen aller Couleur und Garagen, die an Tankstellen angebunden waren. An einer dieser alten Tankstellen unter der Flagge von Conoco tankten wir auf und wurden zuvorkommend bedient, die Tankwart und Eigentümer der Tanke und der Werkstatt putzte sogar unsere Frontscheibe und im Raum, wo die Kasse stand, war auch ein fahrtüchtiger Chevrolet aus dem Jahre 1941 ausgestellt.
Hier hingen auch die Plakate mit der Ankündigung des nächsten Rodeos im Ort. Es gibt schon ein enormes Küste Inlandgefälle. Je weiter wir nach Norden kamen umso schöner empfand ich die Landschaft, die Weite, Kilometer links und rechts nur Felder, grüne Wiesen, mittendrin zwei Asphaltstreifen und am Horizont die Wolken, die aussahen wie ein Gebirge. Sehr romantisch, einsam, zum Träumen. Da ich dies wohl auch getan hatte, verpasste ich die Abfahrt gen Westen und durch die Routenänderung kamen wir durch eine Geisterstadt, die früher wohl einmal vom Öl gelebt haben muss, überall die Eselspumpen, alte verrostete Öltanks, verlassene Häuser, lange Zeit unbenutzte Verladeanlagen und Gleise, a lost place. Eigentlich hätte wir anhalten sollen, aber dann wären die Aufnahmen wieder zu schön geworden und die Trostlosigkeit nicht rübergekommen. Toma war froh darüber, denn ihr gruselte es auch so schon.
Wir fuhren in Richtung Glacier Nationalpark, der schon von Weitem am Horizont gut zu sehen war. Über dem Gebirge braute sich etwas zusammen und man konnte schön sehen, wie die Prärie in das Hochgebirge überging und in welchem Tal es regnete und in welchem nicht. Als wir dann dort eintrafen, sahen wir so gut wie gar nichts mehr, da wir mittendrin im Regen waren. Leider.
Doch dann war sie auch schon da, die Grenze zum 2. größtem Land der Erde. Die Amis sagten nicht Tschüss. Die Kanadier fragten, bevor sie uns reinließen, ob wir bekifft waren oder Drogen genommen hätten, ich schaute kurz in den Rückspiegel und verneine dann doch. Ach so, nach Waffen fragten sie auch. Mit einem kanadischen Stempel im Pass betraten wir so gegen 16 Uhr ein neues Land.

Kanada

Auf den letzten 20 Meilen, die jetzt wieder Kilometer hießen, (sehr sympathisch) was aber zu einigen Problemen führte, bevor wir dies realisierten, denn die Geschwindigkeitsangaben auf den Verkehrsschildern änderten sich auch, ohne dass wir das realisierten und die Geschwindigkeit in den Kurven war schon grenzwertig hoch, bis dann mal ein Schild mit 100 (km/h) kam und ich mich umstellte (ganz erschrocken und froh nicht in eine Kontrolle geraten zu sein).
Plötzlich standen wir vor einem geschlossenen Tor und einem Schild „Ranch“ – der Weg ist Privateigentum. Umkehren zurück. Gegen 17 Uhr waren wir am Ziel. Aber in der Rocky Lodge wusste keiner, wo wir schlafen sollten. Der Chef war unterwegs und telefonisch nicht erreichbar. Schwiegertochter, Großvater, Oma alle lernten wir kennen, aber sie waren nicht informiert, doch sehr nett und bemüht. Endlich kam dann durch das Telefon die Nachricht, dass der Bungalow für uns reserviert war. Als wir ihn betraten und 1 Wohnzimmer mit Küche, Bad und drei Schlafzimmer vorfanden, verstanden wir, warum sie nicht glauben konnten, dass wir dort überachten werden. Wir konnten unser Glück auch kaum glauben.
Einkaufen im Dorfladen, lecker Essen – Toma hatte gekocht. Und dann noch Bilder machen vom Waterton Nationalpark zum Sonnenuntergang
Endlich mal ein Sonnenuntergang. Es stürmte, als ich allein mit dem Auto noch einmal losfuhr. Bei jedem Mal das ich das Auto verließ, kühlte mich der Wind aus.
Doch die Bilder können sich sehen lassen. Übrigens Landschaftsaufnahmen mit dem Teleobjektiv!

Bilder 1. Abend in Kanada

03-04.06.24

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Fortsetzung Kanada in einem separaten Beitrag

Ende Amerika