Reise nach Tibet vom 8. Mai bis 2. Juni 2013
15. Mai 2013 Mittwoch |
8.30 Uhr Koffer Frühstück gab es im selben Restaurant wie Abendbrot. Bevor wir den Ort
Richtung Westen verließen, besichtigten wir noch einmal das Kloster
Sakya. In der großen Haupt- und Gebetshalle befanden sich Bänke für die Mönche vor den Buddhafiguren, die alle in einer Reihe vor den Bänken thronten. In einem Nebengebäude sahen wir wie eine Ziege in das Gebäude ging. Es war ein "Blaues Schaf", eines der Tiere, die wir unbedingt in Bhutan sehen wollten. Wir gingen ihm nach in den Gebetsraum, in dem sich außer uns und dem Schaf niemand befand. Das Schaf steuerte auf eine Schüssel mit Papiergeld zu und fraß daraus. Nun konnte ich mich doch nicht mehr halten, zückte den Fotoapparat und machte Bilder im Gebetsraum, obwohl dies verboten war. Warum das blaue Schaf Geld fraß, läßt sich relativ einfach erklären. Als Opfergaben werden häufig Geld und Gerste gemeinsam gespendet. Das Tier vermutete, dass Gerste in der Schüssel sei und suchte auf dem Boden des Gefäßes danach. Eine Treppe führte auf das Obergeschoss und das Dach des Hauptgebäudes. Tibetische Gläubige, die mit uns das Kloster besuchten machten sich einen Spaß daraus, möglichst schnell die Treppe hinauf zu steigen. Ich probierte es erst gar nicht ihnen gleich zu tun, da körperliche Anstrengung immer noch sehr beschwerlich war. Ich kam völlig außer Atem oben an. Die Leitung der Weißhaupt Sekte geht vom Vater nach dessem Tod auf den Sohn über. In unserem Zimmer hingen die Bilder von Vater und Sohn, die obersten der Weißhauptsekte an der Wand. Auch in den Gebetsräumen waren ihre Bilder ausgestellt. Wir umrundeten das Kloster auf der Klostermauer und verabschiedeten uns dann von dem heiligen Ort. Es ging 25 km die gleiche Straße zurück. Vor dem Checkpoint sahen wir wie die Straßen asphaltiert wurden, besser die Straßendecke nach dem Winter ausgebessert wurde. Wieder ging es durch herrliche Landschaften, Yak- und Schafweiden, vorbei an heiligen Seen mit Teichenten. Nicht nur beim Straßenbau konnten wir zusehen, auch den Bau von Oberlandleitungen beobachteten wir aus dem Auto heraus. Es wird viel für die Infrastruktur getan. Zu Zeiten des Dalai Lamas gab es weder Strom noch asphaltierete Straßen in diesen Gebieten, die wir gerade durchquerten. Verglichen mit analogen Himalaya Regionen in anderen Ländern ist der Fortschritt in Tibet am deutlichsten zu spüren. Ein weiterer Pass wurde von uns passiert, viele Passkontrollen gab es entlang der Trasse. Nach dem wir den 4778 Meter hohen Pass...überquert hatten aßen wir in Sansan zu Mittag. Bier gab es für Berthold aus Schnapsgläsern. Entlang des Weges sahen wir viele Nomadenunterkünfte, die sich schon auf den Weg zu den Sommerweiden gemacht hatten. Auf den Seen gab es trotz der Höhe Vögel zu beobachten. Wir sahen Möven und Gänse. Der höchste Pass des Tages mit 5050 Metern Höhe erlaubte uns einen Blick auf dem Himalaya Hauptkamm zu dem wir die ganze Zeit in ziemlicher Entfernung im Norden parallel entlangfuhren. Ausgestiegen aus dem Auto am Pass erblickten wir am Himmel einen Bartgeier. Aus dem Fenster eines Minibusse, der die Passhöhe überquerte wurden bunte Zettel geworfen, ein Brauch, den wir auch noch zum Saga Daga Festival erleben sollten. Aus dem fahrenden Auto heraus beobachteten wir eine ganz junge Nomadenfamilie mit nur 4 Yaks, die gerade von einem Weideplatz zum anderen zog. Doch auch wilde Tiere, wie Hirsche und Rehe kreuzten unseren Weg und kamen vor die Linse. Nach dem letzten Pass des heutigen Tages, der auch üer 5000 Meter hoch war, ging es abwärts zum Etappenziel in Saga. Als wir den Tsangpo schon fast erreicht hatten, sahen wir noch einen besonderen Platz, einen Ort zur Totenbestattung. Aber wir fuhren nicht näher ran, was auch für Ausländer nicht angebracht gewesen wäre. Bevor man uns aber nach Saga hinein ließ, mussten wir noch eine Passkontrolle über uns ergehen lassen, was recht lange dauerte. Halb Sieben waren wir dann in Saga und waren trotzdem die ersten im Hotel oder in einem Innenhof mit vielen Zimmern drum rum, einen zweistöckigem Gebäude, das uns Unterkunft für die Nacht gewähren würde. Es war ein sonniger Abend und wir schlenderten durch die Hauptstraße der Stadt (Dorf?), sahen die Tibeter Billiard spielen (die Tische standen unter freiem Himmel auf der Straße- es regnet hier nicht so viel). Sie schienen dafür alle extra mit ihren Traktoren angereist zu sein. Traktoren wurden den Bauern nicht selten von der Regierung geschenkt, wenn sie dafür die unwirtschaftlichen Felder bestellten. Einige waren zum Glück mit ihren bunt geschmückten Motorrädern da, sonst wäre die Hauptstraße total verstopft gewesen. Die Polizei schuf dann doch ein wenig Platz für den regen LKW-Durchgangsverkehr durch die Ortschaft. Das von Penpa vorgeschlagenen tibetische Restaurant war wieder total verraucht, und Toma hielt es nicht lange darin. Wir wechselten alleine zum chinesischen Restaurant an der Ecke der Hauptstraße und aßen chinesisch. Die Tibeter schienen doch besser zu kochen und gemütlicher war es auf jeden Fall in den tibetischen Lokalen. Die Räume unseres Hotels waren natürlich nicht beheizt, doch wir waren ja für den Kailash hervorragend ausgerüstet. Toma packte sich zusätzlich zum Schlafsack in eine Alufolie ein, die sie Temperaturen bis -22°Celsius überstehen lassen würde. Sie wachte ziemlich schnell wieder auf, völlig durchgeschwitzt und musste sich in der Kälte (und es war unter Null, wie das gefrorene Wasser im Zahnputzbecher am Morgen bewies) umziehen. Doch die neuen Schlafsäcke waren wirklich gut und ihr Geld wert, obwohl wir diesmal keine Daunenschlafsäcke gekauft hatten. |