Saga-Dawa-Festival
Wir wurden 8.00 Uhr durch Berthold geweckt. Frühstück im Restaurant. Um 9.00 Uhr ging der Bus voll mit Locals in Richtung Festplatz.
Dieser füllte sich gerade mit vielen Leuten, die fast alle per Bus oder anderem Transportmittel hierher gefunden hatten. Der Weg dorthin war schon gut von Polizei und Armee bewacht. Auch rings um den Platz gab es jede Menge Fahrzeuge der bewaffeneten Kräfte. Auffällig viele Feuerwehrleute waren anwesend, obwohl doch kein Feuerwerk vorgesehen war. Dafür gab es zwei Erklärungen: Die offizielle: Die Räucheröfen spuckten Funken aus, die irgendetwas anzünden konnten. Die inoffizielle: Bei analogen Gelegenheiten ist es in Tibet zu Selbstverbrennungen aus Protest gegen das Regime gekommen. Bevor wir das Festivalgelände betreten durften, wurden wir durch Metalldetektoren geschickt. Ehrlcih gesagt hätte ich mir den Platz voller vorgestellt. Der Maibaum, also der Mast der heute errichtet werden sollte, befand sich in der Mitte des Platzes und ein Umkreis von 30 Meter war mit Seilen abgesperrt und durfte nur von Leuten mit Erlaubnis betreten werden. Dafür sorgten die schwarz gekleideten Polizisten. Es gab auch einige tibetische Ordner. Ab und zu versuchte mal jemand in den Kreis zu gelangen, wurde aber meist sofort erwischt und zurück geschickt. Wir hatten die Order keine Armee oder Polizei zu fotografieren, was ich auch so gut es ging vermied. Eben so gut es ging. Immer ging es nicht.
Wahrscheinlich wie es immer bei solchen Großereignissen ist, das eigentliche Ereignis ist Nebensache. Das Volk und hier war es das tibetische amüsierte sich, pflegte seine Traditionen, halt unter Aufsicht der Chinesen.
Aus dem Internet:
http://www.info-tibet.de/tourismus/saga-dawa-festival.html
Das Saga-Dawa-Fest ist das wohl bedeutendste Fest in Tibet. Der Saga-Dawa Tag ist der heiligste Tag im Land, denn gleich drei bedeutende Ereignisse sind zu feiern: Die Geburt des historischen Buddhas, - Siddhartha Gautama, auch Buddha Shakyamuni genannt -, dessen Tod sowie seine Erleuchtung, der Eintritt ins Nirwana. Nach der tibetischen Zeitrechnung findet das Ereignis am 15. Tag des 4. Monats statt, was bei uns in etwa der Zeit zwischen Mai und Juni entspricht.
Bei diesem Fest wird Buddha in Form eines bestimmten Rituals angebetet. Rundgänge um den inneren Kreis – das Shianglang -, den mittleren Kreis sowie den äußeren Kreis sind bei diesen Gebeten obligatorisch. Die gesamte Zeremonie dauert den kompletten vierten Monat. Der Rundgang um den äußeren Kreis, welcher am 15. dieses Festmonats stattfindet, bietet ein besonderes Schauspiel. Alljährlich wird die Tarbucher Fahnenstange erneut errichtet. Es handelt sich dabei um einen Mast, der sich vor dem Heiligen Kailash Berg befindet. Menschen aus allen Teilen Tibets kommen, um ihre von weit her mitgebrachten Gebetsfahnen dort am Fahnenmast anzubringen, den Mast zu umringen, zu beten sowie die riesige Stange gemeinsam zu errichten. Nur wenn die Fahnenstange exakt senkrecht steht, laufen die Dinge für Tibet gut. Der Lama des in der Nähe befindlichen Klosters leitet die gesamte Zeremonie. Begleitet wird das Ganze von viel Musik.