Freitag 8. September 2000
Marl - Frankfurt am Main Flug nach Bahrein
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Unser Urlaub
beginnt in aller Frühe um 4.45 Uhr. Eigentlich hatte er ja schon gestern
mit einer Überraschung begonnen. Das Mietauto, ein Ford Mondeo, den
Europcar auf dem Besucherparkplatz abgestellt hatte sprang nicht an. In
einer Blitzaktion brachte der Chef ein neues Auto, das letzte, was noch
verfügbar war - einen Polo.
Demzufolge
gestaltete sich das Beladen etwas komplizierter. Aber pünktlich halb
sechs nach dem obligatorischen Sitzen vor der Reise (russische Tradition)
und der Verabschiedung von den Kindern fuhren wir los.
Mehr als 150 km
/ h war nicht drin. Kurz vor 8,00 Uhr waren wir an der ESSO - Tankstelle
am Frankfurter Flughafen. Wagen und Magen auftanken. Mietwagen abgeben und
Gepäck einchecken.
Manfred wollte
unbedingt einen Fensterplatz.
Ich zum
Schalterangestellten: "Sie können uns ruhig hintereinander setzen
(wegen der Fensterplätze)."
Diese
verwundert: "Alle drei hintereinander?"
Ruhiger Flug mit
einem Mitglied der königlichen Familie von Bahrein im Airbus. Der Koch
saß neben Manfred.
33°C am späten
Abend in Bahrein. Wieder ein kleines Missgeschick: Der Bus zum Hotel fuhr
ohne uns ab. Übernachtung im Hotel " Bahrein International".
Kurzer Abendspaziergang bei dem wir uns wie in der Biosauna gefühlt
haben.
Das Zimmer hatte
eine Verbindungstür zum Nachbarraum (Doppeltür). Die Tür vom Nachbarn
war offen.
Die Nacht war
kalt und laut. Die Klimaanlage und die Hotelgäste ließen uns nicht zur
Ruhe kommen.
Dafür war das
Abendbrot exzellent. Am Selbstbedienungsbuffet gab es asiatische und
indische Küche. Und die Desserts!!! |
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Samstag
9. September 2000
Flug
Bahrein - Kathmandu
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6.45
Uhr Wecken, obwohl wir schon eher wach waren. Frühstück. Nicht ganz so
reichlich wie am Abend zuvor aber gut.
Rückfahrt
zum Flughafen mit dem selben Fahrer wie ein Jahr zuvor. 3 Mal Röntgen
beim Einchecken. Die Übernachtung war kostenlos. Das Visum für Bahrein 6
$ pro Mann.
Nach
Katmandu saßen wir in der Mitte der Boeing 767. Bis zum Landeanflug
verlief alles ruhig. Runter zu ging es recht wackelig zu. Das Ausfüllen
der Visaanträge ging schnell. Die Nepali haben uns auch geholfen. 30 $
pro Person. Das Gepäck kam als Manfred und ich gerade auf der Toilette
waren. Toma musste es allein vom Band wuchten. Wir verließen das
Flughafengebäude noch bei Tageslicht. Die Polizei hielt die Nepali in
Schach.
Wir
ergatterten ein Taxi , das sehr geräumig war.
Im
Flughafen wir bereits für 50 DM Rupien getauscht. Kurs 1 DM für 31
Rupien. Für das Hineinstellen der Koffer waren 5 Rupienscheine
vorbereitet. Das Taxi bekamen wir für 300 Rupien. Ankunft im Hotel gegen
18.00 Uhr Landung gegen 16.20 Uhr. Es regnet leicht. Der Hotelmanager und
einige Angestellte erkennen uns wieder.
Aber:
Kusang Tamang war für den Hotelmanager kein Begriff mehr.
Wir
belegen das selbe Zimmer wie im Vorjahr für den selben Dollarpreis. 10 $
pro Nacht und Zimmer, für Manfred 7 $ pro Nacht. Und essen im selben
Restaurant zu Abend wie im vorigen Jahr im Yak-Restaurant.
Auf
dem Rückweg sehen und hören wir, wie aus einem Landrover ein völlig
betrunkener Russe (am Steuer sitzend) einen oder mehrere Nepali
beschimpft und wie ein Irrer weiterfährt- freihändig.
Abendmenü:
Momos Frank; Vegetable rice und Vegetable sup Toma und Bier und Tee.
Erster Blick in einen Kaschmirladen 1. Preis 3000 Rupien für einen Schal. |
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Sonntag
10. September 2000
Kathmandu
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Es war eine schaurige Nacht . Gegen 2.00 Uhr spielte sich auf unserer
Etage ein Beziehungsdrama ab. Wie wir am nächsten Morgen erfuhren, gab
es Streit zwischen einem Nepalesen und einem australischen Mädchen, der
zu einem bedrohlichem Krach auswuchs.
Das Hotel erwies sich als außerordentlich hellhörig, was wir beim
vorigen Besuch nicht wahrgenommen hatten. Um mit Goethe zu sprechen, die
Geister, die sie rief, wurde sie nicht los. |
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Frühstück im Hotelgarten. Kusang scheint sich angefunden zu haben.
Wir werden ihn um 14.00 Uhr treffen. Flug Lukla Katmandu bestellt für den
1. 10. – 91 $ / Mann. Nach dem Frühstück begannen wir mit den letzten
Trekkingvorbereitungen der Komplettierungen der Ausrüstung. Gamaschen zu
200 Rupien und ein Becher für 100 Rupien. Trekkingsandalen für 1100
Rupien aber vom Feinsten. Zurück ins Hotel.
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Wir machen uns auf zu Asia Trekking, um Kusang zu suchen. Dieser läuft
uns natürlich vorher ganz zufällig über den Weg. Er arbeitet jetzt für Highlander uns hat deshalb
auch unsere Post , die wir zu Asia Trekking geschickt haben nicht
erhalten.
Also auf zu seinem neuen Arbeitgeber und die morgen beginnende Tour
organisieren.
14 $ pro day für den Führer
12 $ pro day für den Porter
plus Bezahlung der Rückflüge 21 $ pro Führer und Porter.
Wir buchen für 19 Tage in Summe 536 $ für alle drei ohne Flug für
uns. Gut, dass wir den Rucksack für den Porter mitgenommen haben. |
Kusang Tamang unser Guide (auf unserer ersten Wanderung)
und Chung Tamang unser Porter |
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Kusang ist noch der alte. Freundlich nett zurückhaltend immer gut
gelaunt. Vielleicht schon ein bisschen erwachsener.
Vor dem Einkaufen haben wir natürlich noch Geld getauscht (1000 DM zu
31500Rps) . Mittagessen im Lowland Restaurant. Suppe , Plain rice,
Gemüse, chinesische Nudeln. Es bediente uns ein Newar. |
Den verbleibenden Nachmittag haben wir für einen Bummel zum
Durbar
Square genutzt.
Natürlich waren die Eindrücke wieder unwahrscheinlich vielfältig.
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Liebestempel
(Kamasutrabilder)
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Komari gesehen
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Versammlung von Hindus mit Brahmanen
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Kind – give me milk : der Junge gab erst nach , als er einen Rupie
hatte
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Festlichkeiten auf dem Heimweg
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Prozession durch die belebte Straße
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Tänzer , Kapelle zum Fest
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Stupa war umgestaltet
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Lästige Verkäufer
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Ansonsten das selbe Chaos wie letztes Jahr
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Affe auf dem Durbar Square
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18.30 Uhr im Hotel Sachen umpacken für Morgen
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Eigene
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die für den Träger
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die im Hotel bleiben
20.00 Uhr Abendbrot bei Alice auf dem Dach. Dabei Karten geschrieben,
da diese nicht ausreichen noch einmal in den gegenüberliegenden Laden
geflitzt und Nachschub geholt.
22.20 Uhr zurück in Pilgrims Hotel
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Montag
11. September 2000
Busfahrt
Kathmandu - Jiri |
Endlich eine ruhige Nacht. Aber viel zu kurz. 4.20 Uhr wurden wir
geweckt. Pünktlich um 5.00 Uhr ging's los . Kusang unser Porter Chung
Tamang (20), Jurel (noch eine Nationalität) der Fahrer und wir drei plus
5 fünf Rucksäcke in ein Auto nicht so groß wie ein Trabi oder kleiner
als ein Polski Fiat. Zum Glück war die Fahrt zum Busbahnhof recht kurz
und die Straßen – man glaubt es kaum – waren leer. Der Bus wartete
schon und für 170 Rupien pro Person ging’s nach Jiri. (kurzer
Rückblick: Die Fahrt im Polo nach Frankfurt war dagegen eine Luxusreise)
Für unser Gepäck haben wir einen Platz extra bezahlt. Da Publikum war
gut gemischt. Eigentlich war die Fahrt gar nicht so schlimm. Wir hatten
jeder einen Sitzplatz. Die Musik war zum Aushalten. Ebenso sie Gerüche .
Ab und zu schmiegten sich ein paar Mitfahrerinnen an mich an, da ich einen
Mittelplatz erwischt hatte. Unterwegs hatten wir einen fantastischen Blick
auf die Himalaja Hauptkette mit dem Gauri Shanker.
Zeitlich nach etwa der Hälfte (fast fünf Stunden) gab es Mittagessen.
Es wurde mit den Händen gegessen und sobald der Teller leer war, wurde
nachgelegt und das nicht zu knapp.
Auf der Speisekarte stand Dal Baath. (somit Essen ohne Ende für 50
Rupien)
Unterwegs sahen wir jede Menge Kuhreiher. Irgendwann, ich glaube bei
der Abzweigung nach Jiri, wo wir die Straße nach Tibet verließen, stieg
eine Gruppe von 10 jungen Leuten zu bzw. auf (den Bus).
Aufmerksam wurden wir auf sie aber erst, als der Bus mitten auf der
Strecke hielt und das Reparaturteam ausrückt, um ein Problem zu beheben.
(eigentlich schon eher, da an unserem Fenster ab und zu mal während der
Fahrt ein Nepali vorbeikam und zur Tür hineinkletterte, die während der
ganzen Fahrt offen war, und dann wieder auf dem gleichen Weg auf dem Dach
verschwand)
Zeitgleich begann auf dem Dach des Busses ein Konzert mit Nepali Pop.
Die 10 Jugendlichen vertrieben sich die Zeit und unterhielten die
Passagiere . Da mir die Truppe so gut gefiel, setzte ich mich zu ihren auf
das Busdach. (eine Art Dachgepäckträger aus einer Eisenkonstruktion aus
Streben). Es saß sich recht unbequem, da keine Unterlage zur Hand war.
Doch als der Bus anfuhr, die wunderschöne Landschaft vorbeizog und der
Gesang begleitet von einer Gitarre wieder anhob, war die Faszination
perfekt und ich fühlte mich wie auf unseren ersten Reisen im Kaukasus.
Beim Filmen war volle Aufmerksamkeit gefordert, da es doch recht
schwankte auf dem Dach. Beim Blick vom Busdach konnte einem auch leicht
übel werden, die Straße am Berghang entlang führte und dieser sich auf
der anderen Seite der Straße bis ins Tal fortsetzte in Tiefen von 500 bis
1000 m möglicherweise auch mehr. Doch, doch, doch ich glaube, das war
einer der bewegendsten Augenblicke der Reise. Der Lieder nämlich nicht
genug. Wir kamen ins Gespräch mit den Nepali und es stellte sich heraus,
dass die Gruppe auf Bekehrungsfahrt war. Es waren Christen!!!
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Bei einem Staat (dem einzigen der Welt), dessen Staatsreligion Hindu
ist, wo der Rest der Bevölkerung Buddhisten sind und ein paar vereinzelte
Moslems, treffe ich auf dem Busdach christliche Prediger ( der Anführer
25 Jahre alt, das anführende Mädchen 21 – wie unsere Tochter) und sie
versuchen mich auf dem Dach des Busses in Nepal zum christlichen Glauben
zu bekehren.
Kurzer Einwurf: Ich schreibe diese Zeilen bereits am Abend in der Lodge.
Wir sitzen im Restaurant (Gaststube) und haben gerade Abendbrot gegessen.
Im Raum , wo die Gäste essen, steht der Alkoholschrank. Ein nepalesisches
Mädchen (vielleicht gerade mal 10 Jahre) stellt die Whiskyflasche, aus
der gerade ausgeschenkt wurde, zurück und zeichnet mit äußerster
Akkuratesse eine Strich an die Stelle des Flüssigkeitsstandes.
Am nächsten Schlagbaum müssen alle das Dach verlassen. Eigentlich
schade.
Der Busfahrer hatte wieder gewechselt und das während der Fahrt - ohne
Halt. Kurz darauf passierten wir den ersten Checkpoint. Wir werden als
Ausländer registriert.
Gegen 15.30 Uhr erreichen wir Jiri. Mein Nebenmann zeigt mir den
Flughafen, den ich aber nicht erkenne. Die Landepiste ist nicht einmal zu
sehen. Kurz darauf der 2. Checkpoint am Eingang von Jiri. Hier steigen
schon wieder Schlepper in den Bus und bieten sich als Guides und Porter
an.
Da wir schon versorgt sind und die mit uns reisenden Sachsen jeden
Guide kategorisch ablehnen, entsteht eine recht gereizte , angespannte
Stimmung. |
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Letztendlich hält der Bus im "Zentrum" von Jiri und wir
werden von einem Schlepper in sein Hotel mitgenommen.
Wir sind etwas aufgebracht, dass hier solche
mafia-artige Strukturen herrschen. Nach einem kurzen Spaziergang durch
die City (Marl-Sinsen ist dagegen eine Großstadt) setzen wir uns zum
Teetrinken vor das "Hotel".
Die Atmosphäre entspannt sich schlagartig. Die Gesichter sind
zufriedener. Es gibt Balsenkekse, die wir noch kurz vor unserer Abfahrt in
Katmandu gekauft haben, auch für ein paar Straßenkinder.
Es ist auffällig, wen man durch das Dorf geht, das vielleicht 70-80 %
Kinder und Jugendliche sind.
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Dienstag
12. September 2000
1. Wandertag
Jiri - Bhandar |
"Ladagh Dadaki Tschuli"
Es ist schon spät am Abend 19.47 Uhr und es so lustig in der Lodge, es
passiert soviel, man darf keinen Augenblick verpassen.
Wir scherzen mit der Wirtin und ihren beiden Töchtern (18 und 21) -die
Männer in die Küche verbannt. Uns wird die ganze Familiengeschichte
offenbart. Gerade schauen wir das Familienalbum durch. Die älteste 4.
Tochter war bereits in Amerika. Viele schöne Fotos. Wenn man hübsch ist,
kommt man überall hin.
Jetzt werden wir mit Nepali Bier abgefüllt. Es ist weiß und schmeckt
wie Kwaß (letzteres habe ich mir sagen lassen, da ich es abgelehnt habe
zu probieren.) Die nepalesische Bezeichnung ist Chang. Ningar ist eine
Abart davon. Diesmal erleben wir alles noch intensiver den Kontakt zu der
Bevölkerung.
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Also zum Tag:
Geweckt wurden wir vom Krach der Hauptstraße. (vom Hupen des Busses
der zurück nach Kathmandu fuhr)
Frühstück Tibetan bread 2000 Rupien Übernachtung plus Essen)
7.30 Uhr Abmarsch.
Auf dem Markt wurden wir noch übers Ohr gehauen beim Kauf eines
Regenschutzes für den Rucksack.
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Busbahnhof und gleichzeitig Bazar |
Von 18.50 Uhr Aufstieg auf 2400 Meter. Unterwegs wurden wir Zeugen, wie
eine geschlachtete Ziege verkauft wurde. Viele Kinder folgten uns, da
sie den selben Weg zur Schule hatten in Mahlidanda -danda =oben.
Mittagessen in Shivalaya (1715m) nach dem wir die erste Hängebrücke
überquert hatten. Interessanteste Figur im Dorf war der Teufel mit den 3
goldenen Haaren.
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Gesättigt traten wir den Aufstieg zum Deuroli Pass an
(2700m).Die 1000 Meter Höhenunterschied hatten es in sich. Wir sahen
Sherpa besser Träger, da Sherpa ein Volksstamm ist und obwohl das Gebiet
zum Teil von Sherpa bewohnt wird, nicht alle Träger Sherpa sind. Aber
auch der Hubschrauber flog mehrmals am Tag von Jiri nach Namche. Wenn
nur noch Hubschrauber fliegen würden, wären Tausende Träger arbeitslos.
Junge Mädchen tragen Lasten fast wie ausgewachsene Männer. Wir sahen,
wie Terrassenfelder angelegt werden und filmten, wie Häuser gebaut
werden.
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Rast in Buldanda. Danach 45 Minuten zum Pass. Dort haben wir erstmalig
buddhistische Steine gesehen. Gegen 16.00 Uhr Abstieg vom Pass. Kurz
hinter dem Pass trafen wir eine Gruppe junger Buddhistinnen - Nonnen. Alle
so um die 25 Jahre. Wir hatten einen Mordsspaß miteinander. Ihr Kloster
wird von Deutschland gesponsert.
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Als der Abstieg schon zu ermüden begann, kam die rettende Lodge.
Heutige Wetterdaten: 1. Aufstieg - Sonne aber nicht zu heiß, bis nach
Shivalaya.
2. Aufstieg zu warm aber gerade noch auszuhalten (bis zur Rast)
3. Ab 2000 m gehen wir in den Wolken.
Es regnet so wenig, dass wir keine Regenumhänge brauchen und auch nur
kurz.
Auf dem Pass ist schon dichter Nebel. Es ist dämmerig und kühl.
Die beiden Töchter unserer Wirtin wohnen normalerweise in Kathmandu
und helfen in der Saison aus. Wir waren die einzigen Touristen in der
Lodge, da die Saison gerade erst beginnt. Es gab Solarstrom, mit dem auch
das Wasser für den hot shower aufgeheizt wird. Im Winter wird es kalt.
Öfen gibt es jedoch im ganzen Haus nicht, bis auf den in der Küche. Das
Leben im Winter spielt sich somit ausschließlich in diesem Raum ab. Zum
Schlafen gibt es ganz warme Decken Schwer haben es die kleinen Kinder. Im
Januar und im Februar sind die Schulen geschlossen. Die Kinder müssen
sich sehr warm anziehen. Es war übrigens eine Sherpa Lodge. Und das
gleich neben einer Gompa. Da Buddhisten nicht töten, gab es auch kein
Fleisch. Dafür war aber alles sehr ordentlich.
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Gompa neben der Lodge |
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Mittwoch der 13. September 2000
2. Wandertag
Bhandar - Sete
Es
war eine ganz ordentliche Nacht. Etwas zu warm wegen des Sonnenbrandes.
Vom Bett aus den Sonnenaufgang gesehen bei völlig wolkenlosen Himmel.
(ca. 6.00 Uhr). Tibetan bread zum Frühstück und Chapati = Fladenbrot,
wie das aserbaidschanische / türkische Lawasch.
Von
Bhandar abgestiegen 7.50 Uhr abgestiegennach Kinja (1500m)Ankunft dort
gegen 11.00 Uhr. Weg führte am Hang entlang mit vielen
Rhododentronbäumen. Es war bullig heiß (33-34°C). Mein Sonnenbrand
brannte. |
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Schuhe
sind Mist auch andere Strümpfe halfen nicht. Mittag in einer schönen
Sherpa - Lodge. Im Liklu Khola (= Fluß) Tal trafen wir auf eine üppige
Vegetation mit bunten Schmetterlingen, Vögeln und Eidechsen und tollen
Bäumen und Sträuchern mit wunderschönen Blüten.
Der
wolkenlose Himmel blieb nicht lange so, die klare Sicht verging und 6.30
Uhr war schon ein bläulicher Dunst im Tal und die Pässe in den Wolken.
Beim
Abstieg trafen wir auf eine Gruppe Straßenbauer. Diese erhalten ihren
Lohn, in dem die Dorfbewohner sie bezahlen und ggf. noch Zuschüsse vom
Staat.
Je
heißer es wurde, desto weniger Sherpa trafen wir. Die Träger kaufen ihre
"Last" in Jiri und verkaufen sie in Sharlarey auf dem Bazar. Das
ist die erste Variante. Die andere sie erhalten Lohn für den Transport.
Mittagessen
war gut . Klasse Kneipe, nur die Cola war eklig, vielleicht noch aus der
vorigen Saison.
In
der größten Hitze 12.40 Uhr gingen wir wieder weiter. Toma mit gutem
Tempo voran. Es war sehr steil. Ich hatte Tomas Hut auf, denn die Sonne
brannte gnadenlos. Erste Rast nach 300 Höhenmetern im Schatten des ersten
größeren Baumes. |
Zweite
Rast nach 600 Höhenmetern und es begann zu regnen als wir an einer Lodge
ankamen. Die Bewohner sammelten wegen des beginnenden Regens den im
gesamten Hof zum Trocknen ausgelegten Mais ein. |
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Für
den Rest benötigten wir eine gute halbe Stunde, so dass wir gegen 15.45
Uhr am Ziel in Sete ankamen.
900
Höhenmeter (nach meinen Höhenmesser) in 3 Stunden. So bald es kälter
war lief es wie von ganz alleine.
Die
Hütten in Sete waren alle nicht allzu einladend. (entgegen dem
Reiseführer)
Hot
shower mit Schöpfkelle und Eimer.
Es
klarte gegen Abend noch einmal auf. Wir genossen das schöne Panorama beim
Abendbrot vor der Hütte. (Es gab Chowmen - chinesisches Nudelgericht).
Der
Vollmond strahlt die Wolken auf der gegenüberliegenden Talseite an. Er
ist heller als bei uns zu Hause.
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Donnerstag der 14.
September 2000
3. Wandertag
Sete - Junbesi
Die
Nacht war ganz angenehm. Geschlafen haben wir bis gegen 5.45 Uhr.
Frühstück
: Tibetan bread und ein Ei. 800 Rupien für Essen und Übernachtung.
7.30
Uhr Abmarsch
Die
ersten Schritte fielen mir schon ziemlich schwer, so dann auch der gesamte
Anstieg. Wir passieren: Dagchu, und Lamjura bis zum Pass.
Kurz
vor dem Pass machen wir Mittag in einer von 3 Sherpafamilien bewohnten
Siedlung, ein Teil von Lamjura.
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Es
war schon ziemlich frisch, da auch die Wolken schon ziemlich niedrig
waren.
Bis
zu dieser unserer Mittagsrast haben wir ca. 800 bis 900 Höhenmeter in
drei Stunden zurückgelegt.
Die
Kinder liefen zum Teil noch barfuss. Die Wirtin hatte 10 Kinder! und
befehligte alles was herumlief. Die Hütte war recht gemütlich, mit
Holzfeuer, sehr stabilen Stühlen und Tischen. Über dem Herd wurden
unsere total durchgeschwitzten Hemden getrocknet.
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Übrigens
ging es auf- und abwärts durch Rhododendrenwälder, die in Dorfnähe
bereits zum Teil abgeholzt wurden, was an manchen Stellen zum Wegschwemmen
des Erdreiches geführt hat.
Fast
jedes Dorf hat seine Stupa oder Gompa (größere Dörfer). Wir kamen
häufig an Manisteinen vorbei..
Mehrere
Manisteine bilden eine etwas breitere Mauer an der man an der richtigen
Seite vorbeigehen muss.
Auf
Manisteinen steht in tibetischer Sprache von Mönchen eingemeißelte
Gebete.
Der
Pass war etwa 3500 m hoch (laut Karte). Der Höhenmesser zeigte nur 3329 m
an. Auf dem Pass Gebetsfahnen in rauen Mengen. Die meisten aber schon
mächtig mitgenommen.
Auf
dem Abstieg haben wir einen Chetri getroffen. Er kam aus Kathmandu und hat
schon 25 Jahre Kinder unterrichtet. Seine Kinder leben bereits in
Kathmandu. Er kehrt in seine Heimat zurück, um dort unterrichten zu
können. Mit ihm ging ein Helfer, der ihm seine Sachen trug. Seine Familie
lebt noch in den Bergen, wo er ein Haus hat.
Sein
Lohn bekommt er vom Staat: 3000 Rupien im Monat als Grundschullehrer bis
Klasse 10,
5000
Rupien ab Klasse 11-12
7000
Rupien bis Klasse 14
9000
Rupien als High School Lehrer
Viele
Eltern schicken ihre Kinder nicht in die Schule, weil sie zu arm sind. Die
Kinder müssen schon sehr jung zum Lebensunterhalt beitragen. In Tagbough
verabschiedeten wir uns, da sich unsere Wege hier trennten.
Kusang
sagte, dass es noch 2 Stunden bis zum Ziel in Junbesi wären. Es donnerte
und Regen schien nicht mehr weit. Toma beschleunigte das Tempo und wir
rannten fast bis Junbesi.
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14.30
Uhr Ankunft in der Sherpa Guide Lodge. Wunderschöner (was man hier so als
wunderschön versteht) Diningroom mit Blick auf das ganze Dorf. Überall
im Dorf Gebetsfahnen, Stupas und oberhalb des Dorfes eine Gompa.
Obstgärten... - an dieser Stelle erfolgte der Ruf der Frau zum Schlafen. |
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Freitag der 15.9.2000
4. Wandertag
Junbesi (Besuch des Thupten Cholin Klosters) - Ringmo
6.00 Uhr Aufstehen
6.30 Uhr Abmarsch ohne Frühstück zum Thupten Cholin Kloster
In der Nacht hatte ich Kopfschmerzen. Ohne Frühstück ging sich's sehr
schlecht. Wir starteten in der Annahme, das wir im Kloster beköstigt
werden. (Das erwies sich als falsch.)
Bergauf hatte ich Probleme - möglicherweise mit dem Kreislauf.
Nach ein paar Traubenzucker und ein wenig Wasser ging es.
Das Kloster macht schon von weitem auf sich aufmerksam. Über die Täler
und Schluchten sind Gebetsfahnen gespannt.
Wir gehen immer wieder an Manisteinen vorbei. Einige von ihnen sind bunt
angemalt (Die tibetischen Schriftzeichen sind mit Farbe nachgezogen.).
Hoch über Junbesi thront eine schöne Stupa.
Die Menschen sind in aller Frühe schon auf den Feldern.
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Manisteine
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Kurz vor dem Kloster |
Bis zum Kloster sind es ca. 300 Höhenmeter vorbei an einem
Hubschrauberlandeplatz. Das Kloster selbst ist eine Ansiedlung
bestehend aus vielen Häusern und den Gebetshäusern. Im unteren Teil
stehen wassergetriebene Gebetsmühlen, die bei jeder Umdrehung eine
Glocke zum Klingen bringen. Am Aufgang zum Hauptgebäude sitzt ein
Mönch völlig in Gedanken versunken seine Handgebetsmühle drehend. Er
versteht kein Nepali oder nur schlecht, denn auch unser Führer kommt
auch nicht klar. Vielleicht ist sein Gehör auch schon etwas schwach.
Durch enge Wege, Gassen kann man es nicht nennen, da die eine Seite
des Weges der Berghang bildet, erreichen wir das Hauptgebäude des
Klosters , als gerade das Gebet der Nonnen im Gange ist.
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Es
ist eine Art Kartoffel- Gemüse-Suppe. Die Nonnen , die das Essen
verteilen, tragen alle einen Mundschutz. Es ist ein ständiges Kommen und
Gehen, obwohl die große Mehrheit der Nonnen isst und betet. Am
äußersten Rand des Saales eigentlich schon außerhalb stehen drei
Gelbmützen - Mönche , die auch Gebete vorlesen und durch Trommeln und
Schellen den Rhythmus des Gebetes bestimmen.
Ist
die Suppe gegessen und es bleibt nichts in der Schüssel , wird diese
trotzdem ausgeleckt. Übrig bleiben nur die Kartoffelschalen, die neben
sich auf einen noch freien Platz gelegt werden. Einige
essen die Suppe mit dem Löffel andere trinken Sie und essen das
Nichttrinkbare mit den Händen.
Ganz
zum Schluß , wenn die Schüssel ausgeleckt ist, wird sie mit dem
Mönchsgewand ausgewischt und glänzt wieder wie neu.
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n einem großen Gebetsraum sitzen eng an eng Nonnen , kahl geschoren
, in der selben Kleidung wie auch die männlichen Klosterbrüder.
Inder
vorderen linken Ecke des Raumes sitzen die Vorbeter.Während des
Gebetes wird gegessen. Das Essen wird eine Etage tiefer zubereitet
und in großen Kübeln in den Gebetsraum getragen. Mit einer
Kupferkelle, die große Portionen faßt, , wird es in die Schüsseln
der Nonnen verteilt.
Während
die Nonnen weiter beteten, betrachteten wir das Gebäude, was die
Heiligtümer des Klosters enthielt. Vor dem Betreten musste wir natürlich
die Schuhe ausziehen.
Rings
an den Wänden auf den Regalen standen Messingschüsseln (singing balls)
in allen Größen gefüllt mit Wasser. Jeden Morgen werden die Schüsseln
mit frischem Wasser gefüllt.
Vier
Mönche waren in dem leerem Raum, an dessen Wänden und Decke Buddha -
Malereien auf Holz zu sehen waren, bei der Arbeit. Sei schrieben
irgendwelche Rechnungen.
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Mönche
schreiben Rechnungen
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links die Bläser, rechts die Mönche mit den Hörnern |
In
der hinteren rechte Ecke hing ein Vorhang mit vielen aufgestickten
Totenköpfen. Als Toma diesen berühren wollte gab es einen Aufschrei, was
sie gerade noch davon abhielt diesen hochzuheben.
Hinter
diesem Vorhang lebt der Lama der Chef der Mönche. Er befand sich aber zur
Zeit nicht im Kloster. Wir konnten alles filmen und fotografierender
Gesamteindruck vom Kloster war jedoch ein sehr ärmlicher. Die Mönche
sind zum Teil aus Tibet, einige sind Nepali. Als wir das Gebäude wieder
verließen, ging gerade das Gebet zu Ende und in nicht enden wollenden
Strömen kamen die Nonnen aus dem Gebetsraum. Kusang erzählte uns, dass
die Mönche von 5.00 Uhr bis 9.00 oder 10.00 Uhr beten, danach eine Stunde
Pause, danach wieder beten.
Nach dem Gebet stiegen zwei junge Mönche auf das Dach
und bliesen in riesige Trompeten und das unermüdlich. |
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10
bis 15 Minuten später kletterten über das Dach noch zwei junge Mönche
in das Turmstübchen, dessen "Fenster" (ohne Scheiben) auf den
Hof des Klosters gerichtet war und unterstützten die riesigen Trompeten
mit den Klängen ihrer Hörner. So mischten sich in die tief
durchdringenden Klänge die hellen Hörnertöne. Die Melodie war auf - und
abschwellend und eigentlich monoton. Wir hatten den Eindruck, dass ist
eine Vorstellung extra für uns. Die
Mönche sind sehr kontaktfreudig. Die Videokamera wollten alle anfassen
und durchschauen. |
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Ein
Mönch nahm mich bei der Hand und führte mich in einen abgelegenen Raum,
in dem ca. 10 tibetische Frauen auf dem Boden saßen und vom Boden ihre
Speisen aßen.
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Als
die Sonne auch noch raus kam, wurde die Schönheit des Klosters in den
bergen so richtig deutlich. Natürlich ist das mehr Romantik als
Schönheit, denn es ist doch alles sehr einfach , sehr heruntergekommen
würde man unvoreingenommen sagen. |
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Von
Eindrücken gesättigt, aber äußerst hungrig, traten wir den
"Heimweg" an. Unterwegs zeigten uns noch Mönche , wie sie eine
Gebetsmühlen bauen.
Zum
Beispiel wurde ein Kreis gezeichnet, in dem ein Faden in der Mitte an der
Antriebswelle befestigt wurde und am anderen Ende ein Kugelschreiber.
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Mönche
beim Bauen einer Gebetsmühle und dem genauen Abzählen der
Gebetsblätter, die in die Mühle kommen. Auf jedem Blatt steht hundert
vielleicht auch tausend Mal das selbe Gebet. |
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Mit
Heißhunger erreichten wir Junbesi, eine schöne ziemlich einheitlich
gestaltete Gemeinde mit weißen Häusern, blau-weißen Fenstern, einer
schönen Stupa, einer Schule und einem Telefon. Es gab ein sehr fettes
Mittagessen (von dem Öl hätten wir einen ganzen Monat kochen können.
Mittagsschlaf: Endlich wieder etwas erholen.
12.20
Uhr ging es los.
Der
Aufstieg bis Sallung ging ganz gut. Kurz davor begann der Regen. Wir
benötigten 2 Stunden bis Sallung und wollten wegen der im Reiseführer
versprochenen Aussicht die Nacht hier verbringen.
Leider
waren die Unterkünfte nicht danach. Zum großen Unglück kam uns auch
noch Toma abhanden, als wir uns eine Lodge anschauten , ging sie weiter.
Aber auch die letzte noch verbliebene Lodge war etwas zu wenig
komfortabel. Also hieß es anderthalb Stunden weiter gehen bis Ringmo und
das bei strömenden Regen. Unterwegs griffen wieder die Blutegel an. Ich
hatte wieder das Glück als einziger zwei mitgenommen zu haben. Der
Abstieg bis um Ringmo Khola (2650) war noch problemlos, der Aufstieg zum
Dorf Ringmo fiel mir schon furchtbar schwer (150 Höhenmeter. Ringmo hat
viele Apfelbäume. Die Lodge war es wert, die anderthalb Stunden
zusätzlichen Weges auf sich genommen zu haben.
Überraschung
war der Hotshower im Untergeschoß. In einem riesigem Raum hing mit einem
Schlauch verbunden die modernste Dusche von der Decke. Der Raum dagegen
war eher ein Stall. Das Wasser verteilte sich auf dem Lehm/Erdboden. Damit
man nicht darin stand, lagen ein paar Bretter unter der Dusche. Die Sachen
konnte man nirgends hinlegen, ohne dass sie schmutzig wurden. Die Wände
waren Sichtmauerwerk. Wenn eine Ratte vorbei gehuscht wäre, hätte dies
mich nicht gewundert. Nachdem man das halbwarme Wasser in der Kälte
seinem Körper zum Reinigen gegönnt hatte und die Stalltür wieder von
außen zumachte, war man wieder genau so schmutzig wie zuvor , da in
diesem Moment durch das Zuschlagen der Tür der Putz von der Hauswand von
oben auf einem herunter rieselte. Zu mindestens war der Schweiß
abgewaschen. Der Tee ließ dann sehr lange auf sich warten ebenso unser
Essen.
Dafür
war der Apfelstrudel dann vorzüglich, den Manfred und ich aber nur
anschauen durften, da Toma ihn allein aufaß. In der Hütte waren ein
Japaner uns ein Australier. Wir spendeten für den Bau einer Schule in
Ringmo. Hoffentlich wird das Geld auch dafür verwendet. |
Sonnabend der 16.
September 2000
5. Wandertag
Ringmo - Khari Khola
"Mein letzter Blutstropfen für
die Lischi - Blutegel in Nepal"
Alpträume in der Nacht,
Halsschmerzen...
Der nächste Morgen brachte uns das
Erlebnis Toilette...(Die Draufsicht ist ein Schnitt und zeigt das Innere)
und den Blick auf den Numbur und die
Kumbu - Berge
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So in etwa sah sie aus. Foto ist an einer anderen Stelle aufgenommen
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7.50 Uhr Abmarsch
Aufstieg zum Tragsindhu Pass, vorbei
an einer ganz alten Stupa. Leider war das Wetter bewölkt. Nach etwa 50
Minuten gelangten wir am Pass an und hatten den ersten Blick auf die ganz
großen Berge. Vom Pass sah man bereits das Kloster Takshindu.
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Pass
geschmückt mit Gebetsfahnen.
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Nach 10 Minuten Gehzeit
erreichten wir den Klosterkomplex. Es war recht ruhig. Wie sich später
herausstellte, hatten die Mönche Ausgang -zwei Tage frei. Nur zwei
erwachsene und vier Mönchskinder waren im Kloster. Wir konnten alles
besichtigen, zu mindestens das Haupthaus mit Buddha.
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In der Wand, vor der
der Chef saß (sitzt), lagen die Gebetsbücher der Mönche in einem
Wandregal. Die freien Tage nutzen die Mönche zum Einkaufen auf dem Basar
oder gehen zu ihren weltlichen Familien.
Nach Verabschiedung von den Mönchen
lagen 1500 Meter Abstieg vor uns. Nach wenigen Minuten begann es zu regnen
und das mit wenigen Unterbrechungen bis zum Tagesziel.
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Zum Glück gab es nach 3/5 des Weges
Mittag in Manidigma.
Kusang traf wieder eine Bekannte. Die
Lodge war sehr gemütlich. Es gab Apfelstrudel, der dem gestrigen aber im
Geschmack nicht gleichkam. Wir schrieben zwei Karten und steckten sie n
den Postkasten der Lodge. Mal sehen wann sie ankommen. Bis zum nächsten
Flugplatz sind es zwei Tage Fußmarsch. Leerzeiten waren nicht angegeben.
(Sie kamen an! Wir waren schon längst (über einen Monat) aus Nepal
zurück und hatten schon nicht mehr damit gerechnet.) Im Regen ging es
weiter. Wir hatten die Regencapes gerade übergezogen, als wir an einer
Drechselwerkbank vorbeikamen. Ein Wasserrad trieb eine Welle an, auf der
ein Holzstück befestigt war und gedrechselt wurde. Von da rannten Chung
und ich bis zur Brück über den Dudh Kosi (Milchfluss). Selbst an einem
Teashop konnte ich Chung nicht zum Rasten bewegen. Auf der andere Seite
der Brücke, die sehr lang und der unter ihr tobende Fluß äußerst
beeindruckend waren, trafen wir auf einen Amerikaneraus San Francisco mit
seinen Begleitern, drei Nepali und ein Hund. Da wir etwas erschöpft
waren, fragte er uns, ob wir vonK2 kommen. Er setzte seinen Weg nach
kurzer Konversation- wohin; woher; wie geht's- fort, während wir auf die
anderen unserer Gruppe warteten. Voran sein Führer, danach sein Hund der
von dem folgenden Nepali mit einer Wasserflasche bespritzt wurde, damit es
diesem nicht zu heiß wurde. Es folgte ein kurzer Aufstieg nach Juking, wo
wir im ersten Teashop warme Flüssigkeit zu uns nahmen.
Da es keine ansprechenden Lodges gab,
stiegen wir noch 300 Meter nach Khali Khola auf, wo wir sofort in den
ersten Häusern am Pass abstiegen.
Vor uns hatten hier schon zwei
Schweizer und ein israelisches Mädchen aus Haifa Halt gemacht. Die
Schweizer kamen aus Quatre Valley uns wollten unsere Tour in zwölf Tagen
machen. In drei Tagen von Jiri nach Lukla bei einem Rucksackgewicht von 12
kg und ohne Träger.
Toma hat wieder nichts gegessen
außer einer Tomatensuppe.
Der hot shower war nicht schlecht.
Als wir uns umzogen stellten wir aber
dafür fest, dass sie Blutegel sich unser Blut schmecken ließen. Und davon
kann man sie nicht so leicht abbringen. Liegen sie dann erst einmal
vollgesaugt auf dem Boden, ist selbst ihr töten nicht so einfach, da sie
sich dem Zerdrücken immer wieder entziehen. Nur mit schweren Bergschuhen
gelingt es sie zu fixieren und zu zerquetschen, worauf das eigenen Blut in
alle Richtungen spritzt und eine Blutlache zurückbleibt.
Das Zimmer war gut und wir gingen
auch zeitig schlafen.
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Sonntag der 17. September 2000
6. Wandertag
Khali Khola - Bupsa
5.30 Uhr die Halsschmerzen werden schlimmer. Der ganze Rachenraum
vereitert und rot.
Ich entscheide mich für Antibiotika und Paracetamol. Das Aufstehen
wird meinerseits abgesagt und ich schlafe bis 8.00 Uhr durch.
Gegen 9.30 Uhr verlassen wir unsere Herberge und (ich heute ohne
Gepäck) geht es in Richtung Dorf Kahli Khola. Das Dorf hat einige sehr
schöne Häuser. Es werden Bananen angebaut. Als wir an einem Haus
vorbeikommen, tritt ein kleiner Junge vor die Tür, etwa 2-3 Jahr alt,
begrüßt uns mit Namaste und im selben Augenblick pullert er los. Er war
also stubenrein.
Am Dorfende - das Dorf liegt am Hang verstreut - überquerten wir eine
Hängebrücke und der Aufstieg nach Bupsa beginnt.
Es ist heiß und ich bin durchgeschwitzt, obwohl ich nichts trage
außer den Fotoapparat. Der Aufstieg fällt mir schwer. Während des
Aufstieges treffen wir einen Nepali, der Brennnesseln sammelt. Wie es sich
später herausstellt, gehört er zu der Hütte, in der wir übernachten
werden.
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Aus einem Strauch am Wegesrand drang ein Lärm, als wären dort 100
oder mehr Grillen. Zufällig entdeckte ich eine. Es war ein stattliches
Exemplar von 2cm Durchmesser und ca. 8 cm Länge, das sich auf den Rhododendrenblättern
fortbewegte und ganz allein den Krach verursachte.
Da es bei mir nicht mehr ging, machten wir in Bupsa Quartier. Kurz darauf
begann es zu regnen. Eine schöne Lodge sauber, die Wirtsleute gut
angezogen nur ein Loch in der Bretterwand zum Nachbarzimmer mussten wir
noch zukleben.
Ich schlief vor und nach dem Mittagessen.
Die Temperatur in der Lodge betrug etwa 17 °C. Abendbrot
---->Schlafen.
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In der Küche sahen wir ein interessantes Gerät. Es diente zum
Herstellen von tibetischen Tee.
In den Zylinder wird heißen Wasser, Butter, Salz, "Blumen",
Milch , Tee hineingefüllt und gut durchgestampft und dann serviert.
Höhenmesser : 2242 Bupsa
Und kurz vor dem Zubettgehen sahen wir noch ein ganz interessantes
Glühwürmchen. |
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Montag der 18. September 2000
7. Wandertag
Bupsa - Surkhe
Aufstehen 6.00 Uhr.
Abmarsch 7.50 Uhr
Der Aufstieg verläuft durch einen atemberaubende Landschaft. Uralter
Wald, tiefe Schluchten, blauer Himmel weiße Wolken, märchenhafte Bäume.
Da ich kein Gepäck hatte und nur den Fotoapparat, gab es kein Halten. Das
Laufen, es ging bergauf, fiel gar nicht so schwer.
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Der
Fluss liegt 1000 Meter tiefer.
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Wir sahen im übrigen am Horizont die schneebedeckten Berge von Tibet.
Auf dem Pass saß in einer Hütte ein Lama - ein Priester/Prediger und las
zum Mittagessen, zu dem sich die ganze Familie an den Tisch versammelt
hatte, tibetische Gebete vor. Eine Familie hielt hier in 2900 m ü N.N. Schweine. Kurz vor dem
höchsten Punkt im Urwald glitt eine Schlange über den Weg, 60 cm lang,
und etwa 3 cm dick.
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Eine Familie hielt hier in 2900 m ü N.N. Schweine. Kurz vor dem
höchsten Punkt im Urwald glitt eine Schlange über den Weg, 60 cm lang,
und etwa 3 cm dick.
Kusang sagte, dass es noch kein Serum gegen ihren Bis gibt. Bis zur
nächsten Arzt- oder Krankenstation war es eh ein Tagesmarsch.
Bis zum Tagesziel zog es sich noch sehr lang hin. Es wurde auch wieder
neblig nach dem wir in Payan gegessen hatten.
Unterwegs trafen wir noch zwei Aussteiger. Zuerst einen arbeitslosen
Sachsen, der sein Auto und seine Wohnung verkauft hatte und für ein Jahr
durch die Welt zog.
Kurz danach begegneten wir den ersten Russen in Nepal, mal abgesehen
von dem Besoffenen in Kathmandu.
62 -jährig wanderte er von Indien über Nepal nach China.
Wir machten Halt in
Surkhe. Hot shower, 2 Stunden schlafen. Davor
machten wir noch Bekanntschaft mit einem untypischen Wiener, der mit einem
Australier unterwegs war. Es ergab sich, dass er ein angehender Arzt war
und ich bekam eine Konsultation hinsichtlich meiner Angina. Übrigens
taucht heute morgen der Geist aus unserem Haus auf. Dazu später. |
Dienstag der 19. September 2000
8. Wandertag
Surkhe -Phakding
Kusang steht schon früh auf und rennt mit den Tickets nach Lukla. Wir
nehmen die Umgehung von Lukla und kommen durch schöne Dörfer -Chari
Kharka(Dangde), die sich vor allem durch ihre reichhaltige buddhistische
Kultur von anderen Dörfern unterscheiden. Also Manisteine, Gompas, Stupas. |
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In Chukung wartet Kusang schon auf uns. Hier treffen sich die Wege von
Lukla und von Jiri in Richtung Namche Bazar. In Chukung machen wir auch
Mittag und es ist so heiß, dass man sich vor der Sonne am besten
versteckt.
Toma
ißt eine Möhrensuppe mit Koriander. Unser Tagesziel erreichen wir
zeitig. Es ist fast die erste Lodge in Phakding, wo es ganz exklusive
Unterkünfte gibt (in der Nähe der Brücke). Nach hot shower wollen wir
filmen, wie ein nepalesisches Gericht zubereitet wird. (Zerstampfen von
getrockneten -steinharten - Pellkartoffeln)
Aber die zwei damit beschäftigten Mädchen rannten einfach davon und
wollten sich nicht filmen lassen.
Der Nachmittag und Abend waren verregnet.
Das Interessante, was auf dem 1. Programm noch lief, war ein Reiter der
am Fenster vorbei ritt.
Erschreckend waren die Hundert von Schaben, die sich in der warmen
Küche aufhielte und das Tapetenmuster bildeten. Didi und Bahai waren die
neuen nepalesischen Begriffe, die durchschlagenden Erfog hatten. |
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Mittwoch der 20. September 2000
9. Wandertag
Phakding - Jorsala
Abmarsch wie immer kurz vor Acht. Es ging heute nicht gut.
Phakding ist eine Größere Ansiedlung mit mehreren guten Lodges, was
wir aber erst jetzt erkennen, da wir gestern in der ersten normalen
(guten) Lodge abgestiegen waren.
Es geht die ganze Zeit im Tal des Dudh Kosi (Milchfluss) entlang.
Manchmal wechseln wir über Hängebrücken die Uferseiten. An einem
schönen Wasserfall vorbei und an einem zweiten machen wir Halt. Ich bin
schon dreimal nassgeschwitzt und brauche etwas Heißes zum Trinken sowie
eine Pause zum Ausruhen.
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Nach etwa gut drei Stunden kamen wir nach Jorsale. Kurz vor dem
Checkpoint an dem 4 kräftige Soldaten mit Schnellfeuergewehren aus dem
Museum sitzen brauche ich schon wieder Tee. Ein Teashop (besser eine
Bretterbude) , die ein Sherpa gemietet hat für 30000 Rupien pro Jahr, war
die letzte Rettung. .
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Eingang Nationalpark und erster Blick in den Park in
Richtung Namche Bazar
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Das Glas heiße Zitrone kostete hier 15 Rupien. Die 20
Rupien Trinkgeld, die ich ihm gab, waren wie ein warmen Regen. Kurz nach
dem Checkpoint ging es noch einmal über den Dudh Kosi, dann kam die
rettende Mittagslodge. Hier war für mich der Tag zu Ende, da ich mir den
Weiterweg nicht zutraute. Wir teilten uns. Manfred ging mit Kusang hinauf
nach Namche, wir blieben in Jorsala mit Chung. Nach dem Mittagsschlaf
regnete es wieder in Strömen.
Das störte die zwei Männer, die unsere Lodge mit Mörtel verputzten
keineswegs bei ihrer Arbeit.
Ich verbrachte einen Großteil des verbleibenden Tages in der Küche.
Dort war es warm. Dort passiert etwas
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Donnerstag, der 21. September 2000
10. Wandertag
Jorsala - Namche Bazar
Aufstehen , Frühstücken, Abmarsch wie immer. Zu Beginn des Aufstieges querten wir den Dudh Kosi noch einmal auf
einer fast hundert Meter hohen Brücke. Nach zwei Stunden erreichten wir
die ersten Häuser von Namche und mit der Sonne war es auch vorbei. Namche
war im Nebel, von Bergen und Panorama nichts zu sehen.
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Dafür Check
Posten. Kurz vor unserem Hotel Panorama, eigentlich besteht die Stadt nur
aus Hotels, da jedes Haus eine Herberge, Lodge oder Hotel ist, zogen an
uns
die ersten Yaks vorbei. Das Hotel war das nobelste, was wir bisher hatten.
(ausgenommen Kathmandu). Eigentlich sehnt man sich manchmal nach Kathmandu,
obwohl dort die Bedingungen bei weitem nicht so gut sind wie zu Hause.
Dafür gab es mit dem Zimmer ein kleines Problem. Die Tür schloss nicht,
da die Klinke abgebrochen war. Mit geborgtem Schraubenzieher wurde das
selbst behoben. |
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Mit uns waren heute noch zwei Slowaken aus Bratislawa und ein
Engländer angekommen. Mit dem älteren Slowaken konnten wir uns gut auf russisch
verständigen.. Leider mussten sie die Lodge am selben Tag
verlassen, da ein Wanderfreund mit starkem Höhenkrankheitssymptomen vom
Kala Patar zurückkam und sie noch tiefer absteigen wollten. Übrigens
gibt es erst ab 1. Oktober eine medizinische Hilfe in Namche. sozusagen ab
Saisonbeginn. Langsam geht es gesundheitlich wieder aufwärts, obwohl im
Rachenraum noch alles vereitert ist. Toma hat dafür Halsschmerzen. Wir
trinken beide Tee um die Wette. Wir machen am Nachmittag noch einen
kleinen Spaziergang durch Namche. Es gibt ein paar Tante - Emma -Läden,
angefüllt mit dem Notwendigsten für den Tag und allerlei Souveniren und
natürlich jedwede Trekkingausrüstung. |
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Freitag der 22. September 2000
11. Wandertag
Ruhetag in Namche Basar - Ausflug zum Mt. Everest Hotel
Obwohl wir ausschlafen können sind wir schon um 6.00 Uhr wach.
das Wetter ist heute nicht ganz so trostlos wie gestern, als nur Nebel
war.
Nein , auf der gegenüberliegenden Seite ist sogar ein 6-tausender zu
sehen.
Das hebt die Laune, obwohl die Wolken nicht lange auf sich warten
lassen.Toma, Manfred und Kusang gehen nach dem Frühstück nach Kumjung.
Nach einer ausgiebigen Rasur, bei der soviel Haare anfielen, wie bei
einem Friseurbesuch, entschloss ich mich auch auf Grund des guten Wetters,
der vielversprechenden Aussicht auf einen Blick auf das Dach der Welt zu
werfen.
Unterstützt wurde ich in meinem
Entschluss von dem Engländer. Als
Ingenieur führt er ein Projekt zum Ausbau eines Krankenhauses in
Pengboche durch. (Als ehemaliger Bordingenieur verlor er durch eine
langjährige Meningitis seine Fluglizenz. Sein behandelnder Arzt war ein
begeisterter Bergsteiger und überredete ihn das Projekt zur Erweiterung
des Krankenhauses und dessen Beheizung mit Sonnenenergie und Sonnen - Warmwasser in Angriff zu nehmen. In mehreren Etappen jeweils 6 Wochen
ist er in einer Abgeschiedenheit über 4000 Meter. Das Schlimmste dabei
ist jedoch, dass die Hilfe oft an vielen bürokratischen Hindernissen zu
scheitern droht. Hindernisse, die von nepalesischer Seite aufgebaut
werden.)
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Wir zogen also mit Chung los, um die großen
Berge zu sehen. Rechter
Hand sahen wir schon beim Verlassen des Hotels den Thamsetku und gleich
daneben den Kang Talga, beide reichlich über 6000 Meter. Wir stiegen am
Museum und der Militärbasis vorbei hoch zum Flughafen von Syanboche auf
und zwei Hubschrauber fliegen knapp an unseren Köpfen vorbei den
Flughafen an.
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Nach dem Flughafen folgt noch ein kurzer Aufstieg und dann ein schöner
Weg relativ eben vorbei an vielen Edelweiß zum Everest- View- Hotel. Das
ist wunderschön in einem noch nicht abgeholztem Waldgebiet gelegen und
bietet von seiner Nordwestterrasse einen bezaubernden Blick auf die
großen Berge. Als wir mit Chung ankamen, war "nur" noch der
Lothse zu sehen. Der Wald, der der Terrasse zu Füßen lag, wirkte wie ein
Bonsaigarten im Anblick der Bergriesen. Leider zog nach 10 Minuten auch
der Lothse zu.
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Blick vom Everest View Hotel auf den Mt. Everest und den
Lotse. Der Everest ist in der Mitte hinter den Wolken mit der weißen
Fahne, rechts ist der Lotse.
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Wir trafen hier im Everest Hotel auf eine riesige Gruppe australischer
Jugendlicher, die mit Portern und Guides über 70 Personen vom Kala
Pattar zurückkehrten. Sie waren mit Zelten unterwegs.
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Es ist mir unverständlich, warum an den Campingplätzen, die sich fast
immer in der Nähe von Lodges befinden die Küchengerätschaften , Tische
Öfen usw. nicht auszuleihen sind. So schleppt jede "Expedition"
ihre "Einrichtungsgegenstände" selbst mit
Die Australier brachen auf, wir warfen noch einen Blick auf das Dorf
Kumjung und stiegen ab. Kaum in der Lodge angekommen, trafen auch Toma und
Manfred ein, die etwas mehr Glück hatten und das ganze Bergpanorama vom
Everest Hotel gesehen hatten.
Wir unternahmen am Nachmittag noch einen kurzen Stadtbummel, um das
Nötigste für die weitere Tour zu kaufen. Toma hustet und hat
Halsschmerzen. Zum Glück haben wir japanische Mentholtabletten mit zu
kaufen bekommen.
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Sonnabend, der 23. September 2000
12. Wandertag
Namche - Tengboche- Depoche
Wecken um 6.00 Uhr. Abmarsch 7.00 Uhr. Es ist unfreundlich draußen.
Keine Sicht alles im Nebel und kalt. Erste Rast in einer Hütte unterhalb
des Everest Hotels. Wir trinken in der Küche unseren Tee und lernen ein
neues Wort- Tikse=super.
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Nicht allzu lang nach unserer Rast öffnet sich
für einen kurzen Moment der Blick auf den Ama Dablan. Es ist kaum eine
Stunde vergangen, da sind wir an der zweiten Rast, kurz vor der
Überquerung des - vor dem Aufstieg zum Kloster Tengpoche.
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Zwischen
Namche und Tengpoche liegt dieses idyllische Dorf. |
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Es gibt viele Vögel und wir sehen eine Herde von Steinböcken, die
mächtige Ausmaße haben. Ein kleiner Junge, der zu der Lodge gehört, wo
wir Tee trinken, verscheucht sie von dem Kartoffelfeld mit einer
Steinschleuder. Obwohl gut vorbereitet bezüglich der Position wird das
Filmen der Überquerung des Flusses zum Missgeschick, denn der Film ist
alle. |
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Beim Aufstieg zum Kloster erwischte mich ein Hungerast. Auch die
Glukose war alle, so dass ich mich eine Stunde fürchterlich quälte. Das
Kloster war fast leblos. Wir aßen in Tengboche nur kurz Mittag und
stiegen noch 15 Minuten nach Dengboche zur Rhododendronlodge ab. Nach einer
kurzen Erholung und dem Beziehen des Zimmers gingen wir noch einmal zum
Kloster. Der Blick auf die Berge klarte kurz auf und ich sah zum ersten
Mal den Mt. Everest.
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Everest links - Lotse rechts |
Beim Aufstieg zum Kloster kamen uns viele
Yak-Karavanen entgegen, die von Namche Bazar zurückkehrten. (Heute war
Markttag in Namche. - jeden Samstag)
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Doch die Überraschung war, als uns zwei gut gewachsene Wanderer
völlig ohne Gepäck überholten. Es waren Russen von der Expedition
Himalaja 2000 Lotse. Waleri und Wolodja aus Kiew und Sotschi. Gemeinsam am
Kloster angekommen hatten wir schon eine Einladung für den Abend zum
Suchari (Zwieback) essen.
Um drei Uhr begann die Gebetsstunde im Kloster. In Strümpfen konnte
man den Singsang der betenden Mönche unterbrochen von Hörnergetöse und
begleitet von Trommelschlägen verfolgen. Etwa 12 Mönche gaben eine
Stunde lang ihr Bestes. Als es an den Füßen zu kalt wurde verließ ich
die Vorstellung. Das Kloster verfügt über schöne Wand- und
Deckenmalereien. Es sind aber nur wenig Mönche präsent.
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Wolodja, Waleri und Kusang mit Toma im Innenhof des Klostern
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Um drei Uhr begann die Gebetsstunde im Kloster. In Strümpfen konnte
man den Singsang der betenden Mönche unterbrochen von Hörnergetöse und
begleitet von Trommelschlägen verfolgen. Etwa 12 Mönche gaben eine
Stunde lang ihr Bestes. Als es an den Füßen zu kalt wurde verließ ich
die Vorstellung. Das Kloster verfügt über schöne Wand- und
Deckenmalereien. Es sind aber nur wenig Mönche präsent.
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Das Kloster Tengboche nach einem Brand vor kurzem erst neu aufgebaut.
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Blick
vom Mt. Everest View Hotel auf das Kloster
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Hier enden eigentlich meine Tagebuchaufzeichnungen. Was nun folgt sind
Erinnerungen an Hand von Fotos und Filmen aber nicht mehr ganz frisch.
Vielleicht schleichen sich auch ein paar Fehler ein.
Nach der Gebetsstunde mit den Mönchen vom Kloster Tengboche, kehren
wir zu unserer Lodge zurück. Die Lodge ist sehr gemütlich aber sehr
einfach. Nach dem Abendessen machen wir uns fein für den Besuch bei den
Russen. Diese wohnen eine Klasse besser in der Ama Dablam - Garten Lodge
und sind gerade beim Abendbrot als wir eintreffen. Da der nepalesische
Koch in der Zwischenzeit (die Expedition ist schon eine ganze Weile im
Khumbugebiet) russisch kochen gelernt hat, kann Toma nicht widerstehen und
ist ein zweites Mal Abendbrot. Natürlich gibt es auch, wie versprochen,
die Suchariki (Zwieback). Wir philosophieren etwas über den Preis dieser
Delikatesse. Da beim Flug Übergewicht angefallen ist, dieses teuer
bezahlt werden musste, und legt man dies auf die Suchariki um, kommt man
in Regionen von Kaviarpreisen.
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Ama Dablam - Garten Lodge
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Es ist eine Expedition, deren Mitglieder
aus dem Bergrettungsdienst der gesamten russischen Republik rekrutiert
wurden. Sie vereint somit die verschiedensten Nationalitäten. Die
Bergsteiger kommen aus den unterschiedlichsten Gebieten (Kaukasus, Altai,
Sachalin...) Ihr Leiter ist der bekannte russische Alpinist Turkewitsch.
Die Stimmung ist etwas komisch. Warum, werden wir erst später erfahren.
Da sie eine Arzt dabei haben, können wir uns kurz durchchecken lassen.
Mit vielen neuen Emotionen aufgetankt, kehren wir gegen 22.00 Uhr in unser
5 Minuten entferntes Quartier zurück.
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Leiter der Expedition Michael Turkewitsch
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Der Expeditionsarzt Igor Anatoliewitsch Romanow.
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Sonntag, der 24. September 2000
13. Wandertag
Depoche
- Dingboche
Wie
üblich verließen wir die Lodge in Pengboche in aller Frühe. Wir kamen an der Ama
Dablam Garden Lodge vorbei und riefen den Russen noch ein Do Swindanija
zu. Nach einer halben Stunde kamen wir zur Flussüberquerung einer in
luftiger Höhe angebrachten Hängebrücke über eine enge Stelle des
Flusstales. Weiter ging es vorbei an Tschörten und Manisteinen. Als wir
kurz nach der Brücke und einem kurzen Anstieg um die Ecke kamen, sahen
wir den Ama Dablan in aller Pracht.
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In Pheriche angekommen machten wir eine kurze Teepause. Von hier waren sie zu
sehen, die ganz großen, der Mt. Everest, Nupse und Lotse. |
Pheriche mit
Blick auf den Everest, Lotse und Nupse |
In Periche
während der Teepause. |
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Hinter Phulong an
einem Teashop am Rande einer Yakfarm, verzweigte sich dann auch der Weg in
Richtung Mt. Everest Base Camp und in Richtung Iseland Peak. |
Yakfarm |
Yaks in freier Natur ohne
Aufsicht
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An der Abzweigung Dingboche - KalaPattar |
Chukung in Hintergrund der Lotse |
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Am
Abend wurden wir dann Zeuge, wie der gusseiserne Ofen mit Yakmist geheizt
wurde. Dieser wurde akribisch eingesammelt, in einem aufgeschnittenen 20
Literkanister zu flachen Scheiben geknetet (mit der bloßen Hand) und dann
an die steinernen Zaunwände oder auf das Dach zum Trocknen gepappt. |
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Aufgewacht
vom Husten im Nebenzimmer ging ich mir kurz die Beine vertreten und war
überwältigt vom Sternenhimmel. Da weit und breit kein Licht war (es gibt
keinen Stromanschluss in Dingpoche) sah man sie alle, die Sterne. Tief
beeindruckt davon habe ich auch Toma rausgeholt und wir haben gemeinsam
die Sternenpracht genossen. Es gab kaum einen größeren Bereich am
Himmel, wo keine Sterne zu sehen waren.
Doch
es war ziemlich kalt, etwa um die Null Grad, so dass die Bettwärme
schnell verbraucht war. |
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Montag, der
25. September 2000 15. Wandertag
Dingboche
- Chukung - Lotse Base Camp - Chukung - Dingboche
Am nächsten Morgen lag noch ein leichter
Dunstschleier über dem Tal. Die Berge aber waren schon deutlich zu
erkennen. Tagesziel war heute eigentlich Chukung. Der Tag sollte der
Vorbereitung auf Höhen über 5000 Meter dienen. |
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Nach dem Frühstück machten wir uns ganz
gemütlich auf den Weg, die 400 Höhenmeter zu bewältigen. Vor uns lagen
der Lotse, der Islandpeak, der Peak an der Grenze zu Tibet. Links neben
uns ragte der Ama Dablam empor. |
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Kurz vor Chukung am Ende eines
kleinen Aufstieges stand eine Hütte – ein Teashop. Von dieser genossen
wir bei einem Glas Tee die fantastische Aussicht auf die Berge (Siehe
Panoramabild). Die Hütte
betrieb ein Sherpa, der sich als Bergführer zur Ruhe gesetzt hatte. Es
berichtete von seinen Expeditionen auf die Achttausender. Noch vor Mittag
trafen wir in Chukung ein. Ein kleines Sherpadorf, dass nur im Sommer
bewohnt wird und solange die Trekking Saison dauert. Im Winter ist es zu
kalt und die Tiere (Yaks) werden nach Kumjung oder Namche getrieben. |
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In der ersten Lodge, die wir ansteuerten,
begegneten wir Robert, einem Bergsteiger aus Dresden. Dieser verbrachte
hier seine Semesterferien. Wir kamen ins Gespräch über die russische
Expedition und er erzählte uns, dass er sie bereits mehrmals in ihrem
Base Camp unterhalb des Lotse besucht hat und sogar dort genächtigt
hätte. Vielleicht würde er heute noch einmal vorbeischauen, es sei gar
nicht so weit. Kaum ausgesprochen, vernahmen wir schon russische
Wortfetzen. Vom Lager der Russen kam ein Kamerateam in der Lodge an. Auch
sie empfahlen uns, doch die paar Meter noch dranzuhängen, wir würden
dort gut verpflegt.
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Die Höhenunterschiede vom Tal bis zu den
Gipfeln reichten von 2 bis 3,5 Kilometern. Hier der Lothse.
|
|
Eigentlich hatte ich mich schon wieder auf
den Abstieg nach Dingpoche eingestellt. Da Manfred und Toma fest
entschlossen waren und mit Kusang voran gingen, blieb mir nichts anders
übrig, als mit Chung nachzukommen. Die Zeitangaben für den Weg bis zum
Basecamp schwankten zwischen 1 Stunde und 2 ½ pendelten sich dann aber
auf eine gute Stunde ein.
|
|
Etwas mißtrauig, immerhin waren etwa 500
Höhenmeter zu überwinden, folgten wir den Dreien. Nach etwa 40 Minuten
hatte ich sie aus den Augen verloren, da sie schneller waren und der Weg
nicht mehr so weit einsehbar. Ein Ende des Weges war auch nicht zu sehen.
Da das Tal sich gabelte, und ich nicht wusste, wie es weiter geht, wollte
ich mit Chung schon umkehren. Ich versuchte ihm klar zu machen, er solle
weiter gehen und ich würde, absteigen, doch das gelang mir nicht, da er
ja kein Wort englisch verstand und mich nur immer freundlich anlächelte.
Als ich ihn mit ins Tal zurück nehmen wollte, glückte dies auch nicht,
er war auf das Basecamp programmiert. |
|
|
In dem Moment sahen wir von der rechten Seite
zwei Nepali kommen. Also gingen wir ihnen entgegen. Aber mit einiger Wut
im Bauch, da das Gehen schon schwer viel. Als wir uns dann nach 15 Minuten
uns begegneten, sagten sie uns, dass es noch 15-20
Minuten bis zu den Russen wäre. Aufgetankt mit neuen moralischen Kräften
ging es weiter bergauf, vorbei an unzähligen Edelweiß. |
|
Rechter Hand war nun der Rand des Lotse –
Island Gletschers. Er sah aus wie eine Haldenlandschaft in einem
Bergbaugebiet. Plötzlich sahen wir, wie Kusang uns winkte. Endlich. Doch
so plötzlich wie er auftauchte, war er auch wieder weg. Und als wir an
der Stelle waren, wo er uns zugewinkt hatte, war dort weit und breit kein
Lager. Da war die Moral so ziemlich am Ende. |
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Nach
2 ½ Stunden erreichten wir das Lotse Base Camp, fluchend auf alle, die
uns verführt hatten hier hoch zu gehen. Es war nur noch eine Notbesetzung
da. Das Gro der Alpinisten war ja zur Erholung in Pengpoche.
Wir
wurden gut versorgt und kamen langsam wieder zu Kräften. Da das Lotse
Base Camp ja nicht so eine ständige Einrichtung wie das Everest Base Camp
ist, kamen auch so gut wie keine Trecker hier vorbei. Das Leben reduziert
sich somit auf Essen, Schlafen, Lesen, zu mindestens in der Zeit, wo keine
alpinistischen Aktivitäten stattfinden. Und diese waren gerade zum
Erliegen gekommen.
|
Der Aufstieg zum Lothse führt über
diese Wand. |
Alexander Koz, Korrespondent der Komosomolskaja Prawda, berichtete
über die Expedition. |
Der Grund war ein tödliches Unglück durch einen
Lawinenabgangs während der Besteigung der Lotsewand. Ein Gipfel des 8501
Meter hohen Berges ist noch unbezwungen. Ziel der russischen Expedition
war es diesen zu bezwingen. Durch ungünstige Wetterbedingungen, viel
Schnee, Lawinenabgänge kam die Besteigung nur langsam voran. Beim
Aufstieg zum dritten Lager riss eine Lawine Wladimir Bondarjew in den Tod.
Dieser
lag nun unter den Schneemassen am Fuße des Lotse begraben. Für seine
Bergung war Gerät aus Moskau angefordert worden, auf das noch gewartet
wurde. Bis zur Bergung waren vorerst alle Aktivitäten zur weiteren
Besteigung eingestellt worden. |
|
Man vertrieb sich also die Zeit unter anderem
auch mit Schachspielen. Aber Sergej gingen die Gegner aus. Ich erklärte
mich bereit und wir spielten eine interessante Partie auf höchstem Niveau
(5200m ü.N.N.). |
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Was ich also ca. 1 ½ Stunden in dieser Höhe
sah, war ein Schachbrett. Denn nach unserer Partie hieß es schon wieder
Abschied nehmen, wollten wir noch vor Einbruch der Dunkelheit
zurückkehren. Eigentlich war dies bei Berücksichtigung unserer
Aufstiegszeit schon jetzt nicht mehr möglich. Also noch schnell in paar
Erinnerungsphotos und dann im Eilmarsch zurück. |
Das Bild vom Lhotse wurde fotografiert von Robert gehlhaar@physik.phy.tu-dresden.de,
dem sächsischen Bergsteiger. |
|
In unser Lodge angekommen, trafen wir wieder
auf das Kamerateam vom Base Camp, die bereits endgültig die Rückreise
angetreten hatten. |
|
Dienstag, der
26. September 2000 16. Wandertag
Dingboche
- Namche Bazar
Die
Nacht war wieder fast so schön wie die vorangegangene. Leider hustete
Toma sehr stark. Da die Wände nur aus Sperrholz waren, hörte man dies im
ganzen Haus.
Es
war ein wunderschöner Morgen.
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Chukung am
Morgen
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Nach
reiflicher Überlegung entschieden wir, nicht weiter zum Kala Pattar zu
gehen, sondern abzusteigen. Bewogen hat uns dazu einmal, dass die nächste
Übernachtung in einem Gemeinschaftsschlafsaal erfolgt wäre und Tomas
Husten dort niemand hätte schlafen lassen, aber nicht zuletzt, dass wir
ein Base Camp gesehen hatten, die Achttausender also zum Anfassen nahe
hatten. Übrigens "viel" näher als den Mt. Everest von Everest
Base Camp. Letztendlich waren wir beide, Toma und ich, nicht 100% fit und
wollten auch kein Risiko eingehen.
Außerdem
waren wir eigentlich satt. Was sollte noch kommen?
Wir
trennten uns von Manfred und Kusang, die den Aufstieg zum Kala Pattar
fortsetzten, und stiegen mit Chung ab. Tagesziel war Namche. Was wir hin
in zwei Tagen gemacht hatten, galt es heute an einem zuschaffen. Doch es
ging ja im wesentlichen bergab. |
Das Bild vom Kala Paatar stellte uns Robert gehlhaar@physik.phy.tu-dresden.de,
zur Verfügung. |
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Toma mit Ama Dablan im Hintergrund und
der Tabuche |
Die Hauptstraße von Dingpoche. |
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Das
Laufen mit dem Gefühl, das Ziel erreicht zu haben, fiel leicht. Und nach
einer guten Stunde Weg kamen uns schon die ersten Russen
entgegen. |
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Wir konnten uns von allen (u.a.
von Turkewitsch) noch einmal verabschieden und ihnen Glück für ihre
Expedition wünschen. |
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Die letzten trafen wir in der
Lodge, wo wir Mittag machten. Hier bekamen wir noch eine Lektion in der
Zubereitung von Wodka. Da der Arzt nicht so viele Verletzte zu behandeln
hatte, war etwas medizinischer Spiritus übrig, der in einer Heiligen
Handlung in ein Nahrungsmittel umgewandelt wurde. |
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Bis
Tengboche ging fast ausschließlich bergab, bis auf den kurzen Aufstieg
zum Kloster. Der Weg nach Namche forderte nach dem Abstieg zum Fluss doch
alle Kraftreserven. Es fing auch noch am Abend an zu regnen. Als wir spät
in der Panorama Lodge ankamen, war hier mächtig was los. Die Saison hatte
begonnen. Der Flugbetrieb Kathmandu Lukla war aufgenommen. Die Touristen
wurden eingeflogen. Nicht nur das Haus war voll, sondern auch auf dem Feld
zeltete eine Gruppe. Die Felder wurden pünktlich zu Beginn der
Treckingsaison abgeerntet und standen als Zeltplätze für Touristen
bereit.
Es
war schon Massenabfertigung in der Lodge. Touristen aus allen Ländern
waren hier.
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Mittwoch, der
27. September 2000 17. Wandertag
Namche
Bazar - Lukla
Unser letzter Wandertag. Wieder zwei Tage hin
an einem zurück.
Die
Sonne schien. Nach dem Abstieg von Namche in das Tal des Dudh Kosi wurde
es sommerlich warm. Unterwegs trafen wir noch eine russische
Alpinistengruppe mit dem Vorsitzenden des russischen Alpinistenverbandes
....
Mühe
machte am Abend der letzte Aufstieg nach Lukla. In Lukla gibt es viele
Hotels, einige sind sogar ganz annehmbar. |
Tal des Dudh Kosi |
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Donnerstag, der
28. September 2000 18. Wandertag
Rückflug
Lukla - Katmandu
Der
Tag begann mit Wecken um 6.30 Uhr. Schon bei Frühstück wurden wir
benachrichtigt, das die Flugzeuge unterwegs seien. Wir rannten also zum
Flugplatz, der mit Stacheldraht umzäunt eher einem Fußballfeld glich,
das sich leicht abschüssig zur Talseite hin neigte. Das
Abfertigungsgebäude war eine Baracke mit fünf oder sechs großen Waagen,
für jede Fluggesellschaft eine. (Gurkha Air, Yeti Air, Nepal Air,…)
Damit niemand die "Rollbahn" betrat, wachte ein Polizist mit
einem Holzstock. Er setzte diesen gegen allzu kühne Nepali ein, die sein
Missfallen erregten. Wir hatten unsere Rucksäcke gerade verwiegen lassen,
als ein Motorengeräusch zu hören war und aus den Wolken am Himmel vor
den Bergen eine Maschine auftauchte, eine Runde drehte und wieder weg
flog. |
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Unsere Hoffnungen heute nach Kathmandu zu
fliegen, schwanden dahin. Der Beginn der "Landebahn" war in den
Wolken. Da die kleinen Maschinen aber ausschließlich auf Sicht flogen,
bedeutete das, das eine Landung nicht möglich war. Sie bogen ab und
landeten auf dem nahegelegenen Flughafen in ...Abenteuerlich war die
Runde, die sie in dem Tal drehten, immer in der Nähe der Bergwände, um
überhaupt rumzukommen. Flugwetter ist oft nur am Morgen, wenn sich noch
keine Wolken gebildet haben. Es hieß somit warten. 50 Meter neben der
Piste war ein Markt. Und heute war Markttag. Wir stürzten uns in das
Gewimmel und ließen die Kamera laufen. Alle Gegenstände, die wir auf
unserer Wanderung gesehen hatten, konnte man hier kaufen.Wieder schwoll
ein Geräusch laut an. Ein Hubschrauber (Mi 8) näherte sich Lukla. Er kam
aus Jiri. Die Hubschrauber werden von russischen Piloten geflogen. Wir
standen mit den anderen warteten Passagieren unmittelbar (4-5 Meter) neben
der Landestelle. Es war ein Höllenlärm und ein sturmartiger Wind als er
aufsetzte, leere Fässer wurden davongeweht. Die Rotorblätter drehten
sich noch als zehn bis fünfzehn Nepali sich auf ihn stürzten und
begannen den Hubschrauber zu entladen. Es türmten sich Fässer und
Säcke, die aus dem Hubschrauber kamen.
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Es
dauerte nicht mehr lange und ein Flugzeug tauchte erneut auf und landete.
Das Wetter hatte sich nach anderthalbstündigen Warten etwas verbessert.
Leider war es nicht unsere Fluggesellschaft. Wir mussten also noch
ausharren. Dafür konnten wir aber genauestens beobachten, wie der Start
vor sich ging. Denn die Flugzeuge verweilen nicht lange in Lukla, da es
sich in kürzester Zeit zuziehen kann, und das bedeutet, kein Start. |
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Da
die Piste nur wenige Meter lang ist und dann ein steiler Hang folgt,
werden die Propeller im Stand auf volle Leistung hochgedreht, die Bremsen
gelöst und kurz vor dem Ende der Startbahn hebt der Flieger ab, und zwar
waagerecht, da die Piste ja nach unten weg geht.
Wenn
man dann drin sitzt erfasst einen erst ein komisches Gefühl, dass sich
aber kurz nach dem Start in volles Vertrauen auflöst.
Sicher
in Kathmandu gelandet, war mein Rucksack weg. Nach einigen Verhandlungen
fand er sich dann doch an.
Wir
waren zurück in der Gegenwart. |
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Freitag, der
29. September 2000
Katmandu
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Samstag, der
30. September 2000
Katmandu
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Sonntag, der
1. Oktober 2000
Katmandu
Ausflug nach Pashupathinath und Budnath |
Montag, der
2. Oktober 2000
Katmandu
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Highlander lud uns nach dem Trekking zu einem Essen ein.
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Highlander ist ein nepalesisch - dänisches Joint
Venture. Auf den Bildern der Chef von Highlander - Hari Dharel - mit seinen Kindern, der
dänische Partner, unser Bergführer - Kusang Tamang - und wir.
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Dienstag, der
3. Oktober 2000
Rafting
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Vor dem Rafting musste noch eine Schlange aus dem Boot
entfernt werden. Das gelang nur durch das Drehen des ganzen Bootes. |
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Sollte noch ein freier Tag nach dem Trekking zur
Verfügung stehen, ist Rafting in Nepal ein unvergessliches Erlebnis. Wir
waren mit Highlander unterwegs. |
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Der Fluss war bei weitem nicht immer so harmlos wie an
dieser Stelle. Da wir den Fotoapparat während der Fahrt nicht zur
Verfügung hatten, entstanden diese Bilder vor und nach der Fahrt. |
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Mittwoch, der
4. Oktober 2000
Ausflug
nach Bhaktapur
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Donnerstag, der
5. Oktober 2000
Katmandu
letzter Tag
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