Myanmar Reise vom 27.12.2012 bis 14.01.2013

 

Montag 31.12.2012                                               Alle Bilder des Tages

Tag 1 - Trekking

Die Nacht war kalt. Das war aber schon das Einzige, was neben dem Datum daran erinnerte, dass das Jahr heute zu Ende ging. In unserem Hotelzimmer sind es bestimmt nicht mehr als 12°C. Toma liegt neben mir, vergraben unter zwei warmen Decken und mit einer Mütze auf dem Kopf.

Mich hat der Lärm der Laster aud der vorbeiführenden Hauptstraße gegen 7.00 Uhr aus dem Schlaf geweckt.

Die nächtlichen Temperaturen erreichen hier oben in den Bergen (1400 Meter) nur 5°C. Heizungen gibt es keine in den Häusern. (Dafür einen Fernseher, den wir nicht eingeschaltet haben.)

Toma hat wieder einmal Panik vor der Wanderung. Sie konnte schlecht Einschlafen, dem Zeitunterschied und er Kälte geschuldet.

Wir packen alles ein und machten die Koffer zum Transport bereit. Einfaches Frühstück. Wir kamen 8.22 Uhr in den Frühstücksraum, wollten 8.30 Uhr los und Toma bestellte gekochte Eier - 8 Minuten Kochzeit!!

Gegen 8.50 Uhr liefen wir langsam los, unsere Koffer zurücklassend in der Hoffnung, dass wir sie am Ende der Wanderung wiedersehen.

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Ich sitze auf einer Holzbank angelehnt an ein Steinhaus, unserer heutigen Unterkunft. Vor mir ein Gemüsegarten mit Kohl, ein Heuhaufen, mit mir auf der Bank zwei Burmesen, gegenüber ein Burmese auf den Rücken ein kleines Kind gebunden.

Es dämmert und gleich um die Ecke, in einem Verschlag wird unser Essen zubereitet von unseren beiden Führern.

Es wird bestimmt wieder ein Drei - oder Viergängemenü. Jetzt schauen alle zu, wie ich diese Zeilen verfasse. Ein weiterer junger Mann kommt, eine selbstgedrehte Zigarre rauchend, hinzu. Alle scheinen die Arbeit für dieses Jahr geschafft zu haben. Auch die junge Frau, wahrscheinlich die Mutter des Kindes setzt sich zu uns.

Unser Führer (G.T.) bringt heißes Wasser für Tomas Thermosflasche.

Unsere Silvesterunterkunft

Wir sind viel zu geschäftigt und vorsorglich. Hier ist alles sehr relaxed. Von Silvester ist nichts zu spüren. Irgendwelche Feiern werden nicht vorbereitet. Warum auch? Ändert sich in 6 Stunden etwas? Nein. Heute war Winter und morgen wird Winter sein, wohl eher Trockenzeit, die bis März andauern wird. Was soll sich da am 31.12. ändern?

Der erste Stern am wolkenlosen Himmel zeigt sich. Es wird kalt. Toma hat mir meine letzte Hülle, meinen warmen Fliespullover gebracht. Zwei dünne lange Shirts habe ich schon an. Das ich hier das Tagebuch schreibe, hat schon Verwunderung erregt. Jetzt geht es nur noch mit Stirnlampe, das Schreiben.

Der Wandertag durch das Bergland um Kalaw war sonnig. Ab und zu wehte ein böiger Wind. Die Landschaft war bergig durchsetzt mit Pinienwäldern und besonders die Täler wurden landwirtschaftlich genutzt. Die Menschen bauten Reis und Gemüse an. Wir sahen viele auf den Feldern bei der Arbeit. Die Wanderung war nicht allzu anstrengend. Wir kamen an Mandarinen- und Drachenfruchtplantagen vorüber.

 
Wir sahen gleich neben einem Kloster eine  "tabak- und drogenfreie" Schule. Welche Schule in Deutschland kann dies mal abgesehen von einigen Grundschulen von sich behaupten?

 
 

Ein oder besser der Höhepuinkt des Tages war die Bahnstation. Ich fragte G.T., ob dieses Rohr von einer Wasserpumpe sei. Er meinte, dass man die für die Eisenbahn benötigte. Und da sahen wir sie schon, die Schienen, nicht das Gleisbett, sondern die Schienen. Im Bahnhofsrestaurant machten wir unsere erste richtige Pause, tranken eine Cola und füllten die Wasservorräte auf.

Auf dem Bahnsteig haten sich einige Verkäuferinnen postiert und die Häuser neben dem Bahnhofgebäude waren auch alle für irgendeinen Handel eingerichtet. Aus der Umgebeung trafen meist Frauen mit vollen Körben ein. Alles, außer die Schienen, deutete darauf hin, dass hier noch ein Zug fuhr.

Der Mann für die Weiche

Wir fragten G.T., doch der erwiderte, dass in der nächsten Stunde nicht mit einem Zug zu rechnen sei, da 30 Minuten vor Zugankunft eine Sirene ginge. Wir waren schon etwas enttäuscht. Nach etwa 10 Minuten heulte die Sirene. Wir warteten!

Nach etwa 20 Minuten schlich der Zug um die Ecke und kam am Bahnsteig zum Stehen. Betriebsamkeit setzte ein bei den Verkäuferinnen. Gefeilscht wurde besonders um die Blumen (die eigentlich Buddha gewidmet werden).

Eine Type von Mann hing in einem Zugfenster, doch als ich ihn so rumlümmeln sah und fotografieren wollte nahm er Haltung an. Der Zug verließ die Station und wir setzten unseren Weg fort.

Nach einer guten Stunde machten wir auf einem Bauernhof halt. Unser Guides (G. T. und sein Gehilfe) bereiteten uns ein leckeres Mahl, dass wir im ersten Stock des gemauerten Hauses einnahmen, halb knieend, halb sitzend, halb liegend auf dem Fußboden des Zimmers.

 

Die Sonne knallte zum Jahreswechsel auf uns herunter. Bergauf kamen wir auch mit vollem Magen gut ins Schwitzen. Die Anstiege waren jedoch nicht sehr steil, sodass es nicht zu anstrengend war.

Als wir uns dem Dorf, Nantalete Pao, näherten, kehrten die Bewohner gerade von ihren Feldern heim.

 

Wir ließen die Sachen in unserem Dining-Sleeping-Room und bummelten mit dem Fotoapparat ein wenig durch das Dorf. Viele waren immer noch mit ihrer täglichen  Arbeit beschäftigt.

Die männliche Dorfjugend spielte mit einem Bambusbal über ein Netz. Die Jungen beherrschten den etwa 10 cm großen Ball perfekt, sowohl mit dem Fuß, als auch mit dem Kopf. Wen sie mit dem Ball im Kreis spielten, fiel der Ball so gut wie nicht runter.

Hinter einem Toilettenhäuschen spielten 3 Jungen Karten, versteckten sich aber sofort , als wir sie bemerkten. Fast alle ließen sich gern fotografieren, Menschen wollten danach das Bild auf dem Kameradisplay sehen und freuten sich. Ich habe wieder oft den externen Blitz eingesetzt und bin sehr zufrieden mit den Bildern.

Das Abendbrot, viel verschiedene warm und schmackhaft zubereitete Speisen, genau wie zum Mittagessen hatte die Qualität eines Silvestermahles. Wenn man beachte, unter welchen Umständen die Speisen zubereitet wurden, auf dem Lehmfußboden vor dem Holzfeuer hockend, die Zutaten im Rucksack von Kalaw mitgebracht oder unterwegs gekauft, dann nötigt die Hochachtung ab.

Nur die Nahrungsaufnahme selbst war nicht allzu bequem. Der Tisch war 20 cm hoch, als Stühle dienten unere mehrfach gefalteten Zudecken. Die Beine passten nicht unter den Tisch und da ich die Yogasitzposition nicht beherrschte, wußte ich nicht whin mit den Beinen.

 

Eine Rolle Klohpapier diente als Servietten, eine Kerze machte ein Candlelightdinner aus unserem letzten Abendmahl im Jahre 2012. Wir schliefen auf einer dünnen Schaumgummiunterlage, die jedoch uns den Fußboden noch spüren ließ. Die Besitzer des Hauses hatten das Zimmer extra für uns frei gemacht und schliefen in einem engen abgetrennten Raum gleich nebenan. Zum Glück war es wärmer als in Kalaw. Nachdem wir den sternenübersähten, nächtlichen Himmel gebührend bewunderten hatten, legten wir uns sehr zeitig schlafen. Der Tee oder G. T.'s Gesang weckte uns 23.15 Uhr, doch nach der Erleichterung schliefen wir ins Neue Jahr.

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