Chile Reisebericht

Anreise

29. / 30. Dezember 2014 Anreise (überspringen - klick hier - direkt nach Chile)

Es ging irgendwie doch los, obwohl sie nicht losgehen wollte, unsere Reise nach Chile.

Wir schreiben den 29. Dezember, und ich sitze auf dem Madrider Flughafen in einer Open - Space Computerzone. Hellgrüner Boden, hellgrüne Metall-Möbel. Etwas weiter hinten läuft immer derselbe Film, irgendetwas über El Greco.

Also Weihnachten verlebte ich wie im Trance, seit dem 21. Dezember infiziert, seit dem 23. Dezember unter Antibiotikum, als ich schon dachte am 27. alles sei vorbei, schlug Montezumas Rache zu, so als wären wir schon im Urlaub.

Ich hatte weiße Weihnachten im Federbett.

Toma hat immer noch mit ihrer Augenentzündung zu tun.

Wir haben mehr als 12 Stunden Aufenthalt in Madrid, bevor es weiter geht nach Santiago de Chile. Auch hier werden wir wieder einige Stunden auf unseren Weiterflug warten, der uns in die Atacamawüste bringt.

Wüstensonne. Sonne ist wirklich, was wir jetzt gebrauchen können. Das Deutschland Winter-Depri-Wetter hinter uns lassen.

Kraft tanken für den Vorruhestand, der, wie die meisten Kollegen berichten, noch ausgefüllter sein soll als Arbeit. In den letzten 8-9 Tagen habe ich ja so gut wie überhaupt nichts gemacht, davor etwas mehr, doch auch da habe ich mich bereits gewundert, wieso ich sonst noch etwa 10 Stunden für die Arbeit aufwenden konnte, und das täglich. Wie löse ich dieses Rätsel, also wie man 10 Stunden ungestört arbeiten kann, wenn man zu Hause ist. Wahrscheinlich heißt dies dann nicht mehr Vorruhestand. Irgendwie muss dieser Lebensabschnitt ja etwas mit Ruhe zu tun haben. Ruhe, die man sich ja mit einer Unterschrift selbst verordnet hat.

 

Es ist also mein letzter richtiger Urlaub. Bezahlte, vom Arbeitgeber bezahlte, freie Zeit. Was für ein Luxus, Zeit, frei und dann noch bezahlt. Und eigentlich macht der Arbeitgeber dies ja nur, damit ich danach wieder komme und noch mehr für ihn Profit erwirtschafte. Doch diesmal komme ich wieder und sage ¨Tschüߨ, das war´s dann. Wie undankbar.

 

Es geht an den trockensten Ort der Erde (die Atacamawüste), den für uns bisher südlichsten Punkt (Ich denke schon, dass Pt. Arenas an der Magellanstraße südlicher liegt als die Südinsel Neuseelands), die am weitesten von allen Festlandes entfernte Insel, die Osterinsel, auf einen aktiven Vulkan mit Schneekuppe, einem sagenumwobenen Nationalpark den Torres de las Paine in Patagonien. Das muss als Angebe reichen.

 

Was habe ich mir vorgenommen. Natürlich nicht mich auszuruhen. Dazu habe ich ja in der Vorruhe genug Zeit. Was kommt eigentlich nach der Vorruhe? Die Nachruhe? Die Ruhe? Wird sie einem geschenkt?

 

Zu fotografieren. Ja. Da hatte ich eigentlich gehofft, dass Sony mich mit einer neuen Alpha 99 beglückt, doch sie haben sich etwas mehr Zeit gelassen und das neue Modell kommt erst im nächsten Jahr raus. Vielleicht ein Wink, dass ich mich etwas mit der Technik, die ich besitze, mehr anstrengen sollte. Im Reiseführer heißt es ja, dass in der Atacamawüste und in Patagonien auf Schritt und Tritt Postkartenmotive lauern. Es gilt sie nur aufzustöbern. Vielleicht muss ich mehr Sorgfalt walten lassen, weniger fotografieren, aber mit mehr Zeit für die Aufnahme. Meistens muss es ja schnell gehen. Vielleicht mehr an der Aufnahme arbeiten, bewusster fotografieren. Vielleicht auch kompromissloser und nicht nachgeben (könnte manchmal mit Toma schwierig werden), mit aller Konsequenz ein Motiv verfolgen (doch da kann es nicht jedes sein, sondern nur ausgewählte). Vielleicht muss dieses erst im Kopf entstehen.

 

Dabei belassen wir es. Keine Vorsätze für das nächste Jahr - oder?

Einen Wunsch: Es soll spannend werden. Ich hatte kurz bevor ich krank wurde oder als ich gerade war, gelesen, wie ein Künstler ein Jahr gelebt hat, als wäre es sein letztes. Sich dafür enorm viel vorgenommen hat und enorm viel in diesem Jahr erlebt hat. Eine super Idee. Doch durch die letzten 8-9 Tage habe ich ein wenig Demut bekommen, etwas kürzer zu treten, denn der Körper nimmt sich eh, was er will. Also sollte es langweilig werden, werde ich etwas dagegen unternehmen. Das nehme ich mir vor. Und mein 60. Jahr könnte dann vielleicht etwas werden im Sinne von, was steht unbedingt noch auf meiner Liste und wie arbeite ich diese ab. Ne ganze Menge philosophische Gedanken für einen Reisebericht. Doch die 8-9 tägige absolute Leere im Kopf hat dies provoziert.

Jetzt gehen wir erst einmal zu Starbucks Tee trinken. Es wurde Kaffee. Steht ja auch dran- Starbucks Coffee. Aber jetzt sitzen wir dafür auf einem bequemen Sofa, haben einen warmen Popo, einen warmen Magen und fühlen uns gut.

 

Flug von Santiago de Chile in die Atacama - Wüste

Der Flug war beeindruckend. Bestimmt nicht wie erwartet, doch beeindruckend.

(Bitte beachten, dass ich den Text geschrieben habe, als die Bilder noch nicht "entwickelt" waren. Wir haben bei weitem nicht solche Farben aus dem Fliegerfenster gesehen!)

Die Erwartung war der Blick auf schneebedeckte Berge. Zu Beginn waren es Wolken, die alles vermuten ließen. Als diese dann langsam am Schwanz des Flugzeuges oder hinter der Tragfläche verschwanden, sahen wir wohl ein wenig Schnee auf Bergen, doch im Vordergrund und dann meist bis zum Horizont eine Gebirgslandschaft, die in roten, ockeren, bräunlichen Farben leuchtete.

Von Santiago nach Calama sind es etwa 1300 km Luftlinie.

Gleich nach dem Start, als sich die Wolken ein wenig gelichtet hatten, konnten wir den höchsten Berg des amerikanischen Kontinents, den Aconcagua sehen. Er liegt schon in Argentinien.

Der Aconcagua (kompletter Name: Cerro Aconcagua)

ist mit 6962 m der höchste Berg Südamerikas und des amerikanischen Doppelkontinents sowie der höchste Berg außerhalb Asiens und auf der Südhalbkugel. Zugleich ist er deren Berg mit der weitesten Dominanz von 16.536 Kilometern. (ein wenig links von der Bildmitte im Bild hier unten)

Besser, da die Wolken sich so gut wie aufgelöst hatten, war kurz danach in seiner ganzen Schönheit der Berg Mercedario zu bewundern.

Der Mercedario ist mit 6.770 Metern der vierthöchste Berg Südamerikas. Seine Erstbesteigung erfolgte im Jahr 1934 von Adam Karpiński und Wiktor Ostrowski.

Die Anden (Aus der Wikipedia - Überspringen)

gliedern sich im Norden in drei Gebirgsketten: die West-, Zentral- und Ostkordillere, die jeweils in Nord-Süd-Richtung durch die Flüsse Río Atrato, Río Cauca und Río Magdalena abgegrenzt werden. In der kolumbianischen Sierra Nevada de Santa Marta, dem nördlichsten Ausläufer der Zentralkordillere, erreicht der nur 45 km von der Küste entfernt liegende Pico Cristóbal Colón bereits eine Höhe von 5.776 m.

Weiter im Süden geht die Dreiteilung der Anden in eine Zweiteilung über. In Ecuador wird der zentrale Teil als Sierra, der westliche als Costa und der östliche als Oriente bezeichnet. Dazwischen erstreckt sich eine Hochfläche, auf der auch die Hauptstadt Quito liegt.

In Peru beginnt danach der Bereich der Zentralanden, in welchem die Ost-West-Ausdehnung der Anden nach Süden hin zunimmt und diese durch mehrere Längstalfurchen gegliedert werden. In der peruanischen Cordillera Blanca wird auf der Spitze des Huascarán (6.776 m) einer der höchsten Punkte Amerikas erreicht.

Nach Süden hin schlagen die Anden einen Bogen und erreichen in Bolivien ihre größte Ost-West-Ausdehnung (800 km). Dieser Bereich ist durch ein weit ausgebildetes Hochbecken (Altiplano) charakterisiert, welches sich vom Süden Perus über Bolivien bis nach Chile und Argentinien zieht. Hier findet man zahlreiche N-S verlaufende Depressionen mit großen Salaren. Am Westhang der Anden befindet sich dort im weiteren eine der trockensten Regionen der Welt: Die Atacama-Wüste. Im Norden Chiles bildet sich schließlich wieder eine klar erkennbare Zweiteilung der Anden heraus (Küstenkordillere und Zentralkordillere) mit einer Längsdepression. Diese Zweiteilung ist bis zum südlichen Ende des Kontinents erkennbar. Zwischen den beiden Städten Santiago de Chile und Mendoza befindet sich der höchste Berg Amerikas, der Aconcagua (6.960 m).

Nach Süden hin verlieren die Anden schnell an Höhe und erreichen südlich des 50°S nur noch selten Höhen über 2.000 m.

Die Anden stehen in einem deutlichen Gegensatz zu den außerandinen Gebieten des atlantischen Südamerikas. Sie gehören als Teil des zirkumpazifischen Feuerrings zu den unruhigsten Zonen der Erde. Außerdem sind sie ein junges Gebirge, was sie von den paläozoischen Sedimentationsbecken und den noch älteren archaischen Kernen unterscheidet.

Obwohl sie morphologisch einen sehr einheitlichen Eindruck machen, lassen sie sich in drei Bereiche aufteilen: Südanden (bis Valparaiso/ Mendoza), Zentralanden (bis Grenze Peru/ Ecuador) und Nordanden (bis zur Sierra Nevada de Santa Marta und Cordillera de Mérida). Nach heutigen Kenntnissen wird immer deutlicher, dass es weder eine gemeinsame Geosynklinale als Ausgang für die Gebirgsbildung, noch eine Faltung gab, die alle Teile der Anden gleichermaßen betroffen hatte.

Die Nord-Anden teilen sich in Ecuador in zwei Gebirgsstränge auf, während sie in Kolumbien in drei Züge auffächern.

Die Zentral-Anden

Die Küstenkordillere erstreckt sich südlich von Lima beginnend über die gesamte Länge der Anden bis in den extremen Süden Südamerikas. Sie ragt teilweise als Steilküste empor und erreicht in der Sierra Vicuña Mackenna bei Antofagasta mit über 3.000 m ihre höchsten Erhebungen.

Im Norden Chiles zwischen Arica und Copiapó schließt sich hinter der Küstenkordillere der grabenartige Einbruch der Pampa de Tamarugal an. Seine innere Struktur ist noch zu großen Teilen unbekannt.

Im Anschluss an das Längstal (Pampa de Tamarugal) befindet sich die ebenfalls auf diesen Abschnitt beschränkte Präkordillere, die im Westen der Hochkordillere verläuft. Sie besteht im Unterbau aus stark gefalteten paläozoischen Serien und darüber aus mesozoischen marinen und vulkanischen Ablagerungen. An manchen Stellen sind sämtliche jurassische Ablagerungen marin ausgebildet.

Von Lima bis ungefähr auf die Höhe Copiapós wird die Westkordillere durch känozoischen Vulkanite überdeckt. Die vulkanische Aktivität begann hier vor 25 Millionen Jahren und dauert bis heute an, was die Existenz hunderter von Gipfeln zwischen 5.000 m - 7.000 m belegt. Zwischen Copiapo und Iquique befindet sich zwischen der Präkordillere und der Hochkordillere ein weiteres abgesunkenes Krustenstück, das auf einer Höhe zwischen 2.500 m - 3.500 m eine Hochebene mit zahlreichen großen Salaren bildet. Im südlichen Bereich der Hochkordillere wird der strukturelle Aufbau der Hochkordillere durch das Aufsteigen von Plutonen charakterisiert. Auf der argentinischen Hochkordillere liegt auch der Aconcagua (6.958 m), der höchste Berg Amerikas.

Das Altiplano (in Argentinien als Puna bezeichnet) erstreckt sich als breites Senkungsfeld von NW-Argentinien über Bolivien bis nach Peru. Dieses Grabenstück wurde im Känozoikum gegenüber den umliegenden Kordilleren stark gesenkt. Die durchschnittlichen Höhen des Altiplano liegen zwischen 3.500 und 4.000 m; seine Oberfläche ist vor allem im mittleren und südlichen Teil durch das Auftreten ausgedehnter Salzpfannen (Salare) gekennzeichnet. Auch stellte sich im Miozän eine starke vulkanische Aktivität ein, die zur Bildung von Stratovulkanen führte, welche den Altiplano überragen (Queva (6.130 m), Antofalla (6.100 m) oder Sajama (6.520 m)).

Die Ostkordillere beginnt parallel zum Altiplano in NW-Argentinien und erstreckt sich über Bolivien bis fast auf die Höhe Limas. In einzelnen Abschnitten ist hier sogar proterozoisches Gestein aufgeschlossen. Das Hauptmaterial der Ostkordillere sind aber paläozoische Sedimente, die meist stark verfaltet wurden. Auch hier treten Plutone auf, die zum Teil freigelegt sind. Die imposantesten Beispiele dafür sind die Berge Illampu und Illimani bei La Paz.

Mitunter waren die Farben nicht grell, so doch intensiv. Es war eine trockene, zumindest aus der Ferne vegetationslose oder arme Landschaft, die wir überflogen. (Es sind keine Gemälde von Röhrich - wie oben)

 
 

Ganz am Horizont, bevor die Anden aufhörten, waren einige hohe schneebedeckte Gipfel zu sehen. Ab und zu sah man einen smaragdgrünen Fleck, einen Gebirgssee aus dem Fenster des Fliegers. Was aber fantastisch zu sehen war, waren die Formationen, die das Wasser, der Wind, die Gletscher geformt hatten.

Die Farben erinnerten mich an den geologischen Nationalpark in Tibet. (unten ein Bild aus Tibet)

 

Wasserscheiden, ausgetrocknete Flussläufe, Reste von Gletschern, die kleine Bergseen speisten, Schluchten, einen Atlas der Geologie. Es waren keine Straßen zu sehen, die diese Landschaft von Ost nach West durchquerten, also die Anden überwanden und Chile und Argentinien miteinander verbanden.

 

Der Cerro de la Majadita rechts oben im Bild (wo die weißen Gletscherflecken zu sehen sind) ist 6280 Meter hoch.

Dass die Bilder so eine Farbintensität haben, war für mich selbst unerwartet, obwohl ich den Effekt schon aus dem Flug über den Himalaya kannte. Denn aus dem Fliegerfenster sah die Landschaft zwar vielfarbig aus, doch eher blass. Hinzu kommt die Lichtabsorbtion durch das Fliegerfenster und der Dunst, der in der Luft war, da wir ja am Nachmittag flogen und die Sonne Zeit hatte, alles Wasser zu verdampfen (in Santiago waren 30 Grad Celsius). Um zumindest den Effekt der Photoshopverarbeitung ein wenig zu veranschaulichen, welche Informationen der Sensor trotzallem aufgenommen hatte, hier zwei Bilder. Das große Bild fast unbearbeitet und das kleine Bild mit Photoshop bearbeitet (wie alle Bilder in dem Buch). Gesagt werden muss, dass die Farbeffekte besonders deutlich bei der Verarbeitung zu Tage traten, wenn der Gesamtkontrast des Bildes gering war, also zum Beispiel der Himmel nicht auf dem Bild war oder ein Flugzeugteil. Dann explodierten die Farben regelrecht, wenn ich den Befehl Autotonwertkorrektur anwendete.

Wunder stehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern nur im Gegensatz zu dem, was wir über die Natur wissen.

St. Augustin

Auf den Bergen ist Freiheit. Der Hauch der Grüfte steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte.

Friedrich Schiller

Von Weitem

Von Nahem

Ganz selten nahmen wir wahr, wie der Mensch in die Natur eingegriffen hatte. Es waren vereinzelte Siedlungen oder Straßen, die sich in dem Ocker oder Rot durch andere Farbtöne absetzten.

Beim genaueren Hinschauen am Computer kann man dann zum Beispiel Staudämme erkennen.

Wenn man sich dann überlegt, welche gigangtischen, jahrelangen Anstrengungen notwendig sind, um einen Staudamm zu bauen, und diese menschlichen Veränderungen mit dem vergleicht, wie die Natur von sich aus das Gebirge verändert, dann erscheinen die menschlichen Bauwerke trotz aller Mühen und technischer Möglichkeiten sehr bescheiden im Vergleich zu den Kräften der Natur.

Dieses Bild und das nächste kann man als Beweis anführen.

Brennweite 75 mm (Bild unten) - vorheriges Bild (oben) Brennweite 22 mm

 

Aufnahmedatum: 30.12.2014

Kamerahersteller: Sony

Kameramodell: SLT-A77V

Abmessungen: 6000*4000

Größe: 23,9 MB

Blendenzahl: F9

Belichtungszeit: 1/500 Sek

Filmempfindlichkeit: ISO 100

Brennweite: 75 mm

Objektiv Sigma 18-250mm F3.5-6.3

Die Natur ist die große Ruhe gegenüber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird.

Christian Morgenstern

Die Natur macht nichts vergeblich.

Aristoteles

 

Ich habe mir die Mühe gemacht und in Google Earth einige Orte zu suchen, die wir überflogen haben, um diese mit meinen Luftaufnahmen zu vergleichen. Hier ein Beispiel: 1. Bild aus Google Earth, 2. Bild aus dem Flugzeug.

1. Bild

2. Bild

Vulkan Copiapo

auch bekannt als Azufre, ist ein Stratovulkan und befindet sich in der Atacama-Region von Chile. Der Vulkan trennt den Nationalpark Nevado Tres Cruces in einen nördlichen und einen südlichen Teil.

Der Nevado-Tres-Cruces-Nationalpark liegt in der Region Atacama in Chile, 93,2 Meilen entfernt von Copiapó. Der Nationalpark beinhaltet die Laguna Santa Rosa, die Laguna del Negro Francisco, und ein Teil des Salar de Maricunga. Der Park ist in zwei Zonen aufgeteilt, die nördliche Zone umfasst den südlichen Teil des Salar de Maricunga, der Laguna Santa Rosa und den südlichen Teil der Laguna del Negro Francisco. Der Park wurde nach dem Vulkan Nevado Tres Cruces benannt, welcher den größten Teil der Landschaft vom Park ausmacht.

Der Nevado-Tres-Cruces-Nationalpark wird von der CONAF verwaltet, welche zwei Schutzhütten im Areal anbieten: Eine im Süden der Laguna del Negro Francisco und eine weitere im Westen der Laguna Santa Rosa.

Die Laguna del Negro Francisco im Nevado-Tres-Cruces-Nationalpark. Sie liegt 210 km nordöstlich von Copiapó auf einer Höhe von 4.126 Meter (13.537 ft.) über Normalnull. Die Lagune ist durch die Ausläufer der Anden umgeben. Sie gibt einen schönen Blick auf den Copiapó-Vulkan. Als ein nationalgeschütztes Areal gibt es dort zahlreiche Fauna, wie beispielsweise Flamingos und Vikunjas.

Der Salzsee Salar de Maricunga hat eine Spannweite von etwa 8.300 Hektar bei einer Höhe von 3.700 Metern (12.139 ft.). Der Salar de Maricunga liegt 180 km nordöstlich von der Stadt Copiapó im Anden-Gebirge.

Der höchste Vulkan der Welt und der höchste Gipfel in Chile, Ojos del Salado, befindet sich in seiner Umgebung. (In der Mitte oben des Bildes)

Der Ojos del Salado ist mit einer Höhe von 6893 m der höchste Vulkan der Erde und der zweithöchste Berg von Amerika. Durch die exponierte Lage am Rand der Atacama-Wüste an der Grenze zwischen Argentinien und Chile ist der Berg selten von Schnee bedeckt. Als zweithöchster Berg Südamerikas zählt der Ojos del Salado zu den Seven Second Summits.

Auf seinem Gipfel, welcher durch seine Höhe und die extremen Temperaturen in der Regel nur erfahrenen Bergsteigern vorbehalten ist, wurden Spuren von Opferstätten gefunden. Man geht davon aus, dass Inka den Gipfel für rituelle Opfer nutzten. Heute ist davon nichts mehr zu sehen.

Mitte links- Salar de Isla; Mitte rechts - Salar Grande; darunter - Explsoionskrater des Salar Grande; unten - Salar Aguilar

Beeindruckend wie aus der Luft die Einfärbungen der Berghänge mit vom Winde verwehten Salz des Salares sichtbar wird.

Salar de la Isla

Salar de Pajonales

Wie gemalt und doch ein Foto

Links unten: Salar de Aguas Callientes Sur; Mitte links: Laguna de la Azufrera; Mitte: Cerro Escurial

Salar de Atacama unten links und Vulkan Llullaillaco im oberen rechten Drittel mit Schneeflecken

Der Llullaillaco

an der Grenze zwischen Argentinien und Chile ist mit 6739 m nach dem Ojos del Salado und dem erloschenen Monte Pissis der dritthöchste Vulkan und vor dem Guallatiri in Chile der zweithöchste aktive Vulkan der Erde. Indianische Bauten auf seinem Gipfel gelten als die höchstgelegenen archäologischen Funde der Welt.

Der Berg liegt im Nationalpark Llullaillaco in einer abgelegenen Region der Atacamawüste.

Als einer der höchsten Berge der Anden und „Dach der Atacamawüste“ ist der Gipfel permanent schneebedeckt, gleichzeitig ist er der höchste unvergletscherte Gipfel der Welt.

Die Entwicklung dieses Vulkanes wird in zwei Phasen unterteilt:

Llullaillaco I, der ursprüngliche Vulkan, der seit dem Pleistozän existiert, besteht heute aus zwei stark erodierten Kratern mit zugehörigen Lavaströmen, von denen einige bis zu 20 km Länge erreichen. Die Lavaströme fließen hauptsächlich in westlicher Richtung.

Llullaillaco II ist der heute inaktive und gut erhaltene Vulkankegel, der in den Jahren 1854, 1868 und letztmals 1877 ausgebrochen ist. Damit gilt der Lullaillaco als höchster in historischer Zeit aktiver Vulkan.

Der Name Llullaillaco bedeutet auf Ketschua „Schmutzige (llullay) Lagune (llaco oder yaco)“, weil der Vulkan, von Osten betrachtet, hinter der sogenannten Salzpfanne aufragt.

Seine Form macht den Llullaillaco zu einer imposanten Erscheinung. Weiterhin ist das aus seinen Flanken austretende Quellwasser eine wichtige Lebensgrundlage in der ansonsten äußerst trockenen Atacamawüste. Der Llullaillaco war daher für die präkolumbianische Bevölkerung ein heiliger Berg, die „Wohnung der Götter“ und Fruchtbarkeitssymbol.

Vermutlich haben die Inkas schon vor 1500 den Llullaillaco bestiegen. Auf seinem Gipfel errichteten sie ausgedehnte Bauten, die zu religiösen Zwecken und Opferungen verwendet wurden. Unter anderem sind eine Treppe, diverse kleine steinerne Häuser und Terrassen bis heute als Ruinen erhalten.

1999 entdeckten hier Archäologen und Bergsteiger der National Geographic Expedition unter Dr. Johan Reinhard drei tiefgefrorene, ca. 500 Jahre alte Kindermumien und damit die höchstgelegene Inka- und archäologische Fundstätte der Welt. Das Team arbeitete 13 Tage unter widrigen Umständen, wie Schneestürmen und Kälte bis -37 °C, an der Bergung der Mumien, zusätzlich legten die erfahrenen Spezialisten zahlreiche Artefakte frei: 20 bekleidete und 16 unbekleidete Kunstfiguren sowie Dutzende anderer Beigaben wie Statuetten, Töpferwaren, Beutel mit Lebensmitteln und Kokabeutel.

Besonders unwirklich erschienen grüne Flecke, Oasen oder durch das Vorhandensein von Wasser entstandene Gebiete mit Pflanzen, vielleicht Feldern, vielleicht Bäumen, so genau war dies nicht zu erkennen. (Nach dem Entwickeln schon - Baracken)

Minera Gaby ist eine hundertprozentige Tochter-gesellschaft des staatlichen Kupferproduzenten Codelco. Codelco jüngster Betrieb produziert in der Miene Gaby 150.000 Tonnen Kupfer im Jahr nach neuester Technologie. Die Miene wurde im Mai 2008 in Betrieb genommen. Gaby - auch als Gabriela Mistral bekannt - ist die erste Miene, die Codelco von Grund auf neu gebaut hat. Geplant ist ein Kupferabbau von 584 Millionen Tonnen Erz mit einem Gehalt von 0,41% Kupfer über 15 Jahre.

Hier mal ein Eingriff des Menschens in die Natur, ein Staudamm.

Vielleicht kann man auf den 235 Aufnahmen, die ich auf dem Flug gemacht habe etwas Näheres erkennen. Es war nach dem Flug über dem Himalaja der zweit-schönste Flug. Als wir immer mehr in den Norden Chile kamen, sahen wir dann die Salzseen. Riesige weiße Flecke in einer farbigen Landschaft.

Der Salar de Atacama

(Salzstelle von Atacama) ist das größte aktive Evaporit-Becken in Nord-Chile. Der Salar liegt in der Atacamawüste, in einer abflusslosen Senke am Fuß der Andenkordillere, umgeben von zahlreichen besiedelten Oasen. Er besteht aus einer harten, rauen, weißen Schicht Salz verunreinigt mit Wüstensand. Darunter befindet sich eine lithiumhaltige Sole. Zufließendes Wasser tritt in sporadisch auftretenden Tümpeln hervor die wichtige Biotope bilden.

Die Region ist Teil der Atacamawüste, einer der trockensten und einsamsten Landschaften der Erde. Der Salar liegt in der Senke eines 15620 km2 großen abflusslosen Wassereinzugsgebiets. Die Senke ist ein tektonischer Graben. Im Westen wird der Salar begrenzt durch die Cordillera Domeyko, im Osten durch die Andenkordillere, im Süden durch den Cordón de Lila und im Norden durch die Sedimentablagerungen der Delta der Flüsse Río San Pedro und Río Villama.

In der weiteren Umgebung des Salars gibt es Thermalquellen, Geysire sowie Vulkane. Bekanntester Vulkan ist der Licancabur mit 5920 m Höhe.

Mit einer Ausdehnung von 3051 km2 ist er der größte Salar in Chile. Er besteht aus zwei Einheiten, einem Kern und einer Randzone. Der Kern hat eine Oberfläche von 1100 km2, reicht bis 1,7 km tief und besteht zu 90 % aus festem, porösem von Sole durchsetztem Natriumchlorid. Die Sole hat eine sehr hohe Dichte von 1,238 kg/l und ist reich an Lithium, Kalium, Magnesium und Bor. Um den Kern herum liegt die Randzone. Sie besteht aus feinen salzhaltigen (hauptsächlich Gips), lehmigen Sedimenten.

Jetzt nahmen auch die Zeichen menschlicher Tätigkeit, die wir aus dem Flieger erkennen konnten, zu.

Straßen, Abbau von Salz, Mienen (Tagebaue).

Schon im Landeanflug auf Calama, sahen wir dann ein Schlachtfeld voller Gegner für Don Quichote, Windparks!

Im Hintergrund sind die Abraumhalden der ehemalig größten Kupfermiene der Welt, Chuquicamata, zu sehen.

Chuquicamata ist eine sogenannte porphyrische Kupferlagerstätte und einer der bedeutendsten Kupferproduzenten weltweit. Von 1915 bis 2005 förderte das Bergwerk 2,3 Milliarden Tonnen Erz mit einem durchschnittlichen Kupfergehalt von 1,53 Gew.%. Für den Zeitraum 2006–2014 sind weitere 700 Millionen Tonnen geplant. Der Tagebau ist ungefähr 4.300 m lang und 3.000 m breit und bis 1.000 Meter tief.

Auf dem Flughafen von Calama wurden wir von unserer Agentur in Empfang genommen, wurde uns das Programm für die nächsten 4 Tage ausgehändigt und ab ging es in einem Bulli nach San Pedro de Atacama. 

Es war eine schöne Fahrt. Die Anspannung fiel auch langsam ab, der Urlaub begann. Abendessen im Hotel (San Pedro), schlafen.

Hier das daraus entstandene Fotobuch.

Wer sich die etwa 70 besten Bilder vom Flug anschauen will, hier klicken.

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