Der Norden Chiles (Atacama Wüste)
31. Dezember 2015 Toma weckte ohne Wecker gegen 6.30 Uhr auf. Ich döste noch ein wenig, doch der Jet Lag war weg, oder es hatte ihn erst gar nicht gegeben. Das Frühstück war in Ordnung. Das Programm konnte los gehen. Das Programm begann dann doch mit einer Überraschung. Wir gehörten zu einer sehr großen Gruppe, die sich mit dem Bus um 9 Uhr in Bewegung setzte. Mit drei Chinesen aus Amerika waren wir die Einzigen, die kein Spanisch sprachen. Der Guide erzählte also alles zweimal, spanisch und englisch. Nach einer guten halben Stunde hatten wir dann alle eingesammelt und es ging los in Richtung Atacama Salzsee, Laguna Chaxa. Davor statteten wir Toconao noch einen Besuch ab. Der Kirche! Nach der Kirche gingen alle in einen Souvenirladen, ich sah einen Greifvogel und machte ein Foto von ihm. Es war ein Chincol. Von hier ging es zu dem Salzsee, der aus einer unterirdischen Quelle gespeist wird, dem Chaxa. |
Die Lagune Chaxa in der Atacama-Wüste |
Eine riesige Fläche voller Salzbrocken in der es einige Wasserflächen gibt, auf denen Flamingos, chilenische und Andenflamingos nach roten Wasser-Tierchen suchen. |
Im Hintergrund am Horizont sind die Vulkane zu sehen, deren Berghänge in rötlichen Farben schimmern. All dies ist eingetaucht in eine Art Dunst, der alles sehr weich zeichnet. Die Flamingos spiegeln sich im Wasser, genau wie der Horizont und es ist eigentlich surreal schön hier. |
Andenflamingo |
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Chileflamingo |
Die Gruppe musste weiter, der Bus wartete und wir wurden von diesem herrlichen Fleck fortgerissen. Obwohl der Ort in der prallenden Sonne der Wüste ist, würde ich hier problemlos einen ganzen Tag zubringen können. Ja, da war er wieder der Konflikt des Fotografen, möglichst schöne Fotos in kurzer Zeit zu machen und dann noch in einer großen Gruppe, wo jeder natürlich den schönsten Platz zum Abdrücken selbst haben möchte. Schauen wir mal, was dabei herausgekommen ist. |
Jetzt ging es zum Mittagessen. Skip. |
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Danach zu der Laguna Miscanti (Bild oben) und Miniques der kleinen Schwester (Bild unten). Bergseen mit Salzkruste unterhalb zweier Vulkane. Dass die Berge Vulkane sind, vergisst man ganz schnell. |
Auf dem Weg dorthin durch die Altiplana sahen wir einen Fuchs, der uns (dem Bus) auf der Straße entgegen kam. |
Je höher wir kamen, und dies ging recht unmerklich, wie wir über 1000 Höhenmeter machten, desto pflanzenreicher und farbenfroher wurde die Natur. |
Die gelben Büschel des Pampagrases schmückten die Landschaft und waren ein wunderschöner Kontrast zu dem Blau des Andenhimmels, der immer über uns war, mal ein wenig mit hauchdünnen Wolkenfäden bedeckt, mal wolkenlos. |
Wären wir jetzt allein unterwegs gewesen, hätte ich schon die SD-Karte vollgeknallt, denn Motive gab es an jeder Straßenbiegung. Doch nur für den Fuchs hielt der Bus kurz an, sonst brummte er dem nächsten Ziel entgegen. Aus dem Fenster zu fotografieren, durch das Glas, war verbunden mit Reflexionen, die ich verhinderte, indem ich den Foto in den Vorhang einwickelte. Aber nach 3-4 Aufnahmen ließ ich es wieder. |
Die Bergseen oder die Vulkansalzseen waren wunderschön. In der klaren Bergluft kam noch das dunkle Blau des Wassers, das manchmal, je nach Sonne oder Wolken ins Grünliche abglitt, doch immer von einem weißen Salzrand eingesäumt wurde, hinzu. Im Hintergrund die Vulkane. Wir befanden uns auf 4300 Meter über dem Meeresspiegel. Anstrengende Bewegungen riefen das Gefühl der Höhenkrankheit hervor. Also alles schön langsam. |
Wir sahen am Rande des Sees wilde Vikunjas und schwarze Gänse, wobei erste ihr Gebiet mit ausgedehnten Kotflächen markierten. Zuerst sahen wir den kleineren See, dann den großen. Beide Seen gehören zum Nationalpark der Flamingos, die wir aber nicht sahen. Der Weg führte nicht bis ans Seeufer, um die Vögel beim Brüten nicht zu stören. Ab und zu stiegen Salzsäulen, vom Wind erzeugte Windhosen, am Ufer auf. Es ist ein wunderschöner Platz auf Erden. |
Rückfahrt, kurzer Halt, wo wir Mittag essen waren, um die Kirche und Terassenanlagen zu besichtigen, danach die 100 km in einer guten Stunde zurück nach S.P.d.A.. |
Heute abend bummelten wir nun auch zum ersten Mal durch die Stadt. Es ist Silvester. Die Stadt hat so einen Wild-West-Charme. Zumindest war dies das Gefühl, dass beim Bummeln durch die Gassen bei mir aufkam. Naja, Wüste, südländische Typen mit Hüten, hinter den Häusern die Berge der Wüste im Abendrot, sehr trockene Luft, schön warm, alle wollten sie uns als Gäste oder unser Geld zumindest. Wir landeten in einer Kneipe in einem Hinterhof, mit einem Anstrich von Lockerheit, Relaxtheit. Und so war es dann auch. Die Kellner waren ganz relaxed und ignorierten uns gekonnt. Besonders El Barrelo, das Fass, bei dem es dunkel wurde, wenn er an unserem Tisch vorbei ging. Aber das Essen war dann sehr lecker. |
Mitternacht erlebten wir dann bereits schlafend und wieder ist ein Jahr vorbei. |