Im Westen der USA

Roadtrip 1. bis 30. Oktober 2022 mit Jane und Glenn

Reisebericht USA 1. - 30. Oktober 2022

Teil 2 - Road Trip mit Jane und Glenn

Und hier wie immer, für diejenigen, die wenig Zeit haben und ungeduldig sind, meine Lieblingsbilder:

Meine Lieblingsbilder

15.10—19.11.22

57 Bilder

14.10.2022 Abgabe Wohnmobil und mit dem Jeep in den Süden

Am Morgen wurde das Wohnmobil noch entleert, was immer eine etwas ekelige Angelegenheit ist, die restlichen Sachen gepackt und dann ging es zum Vermieter, die Karre wieder loswerden. Das ging ohne Probleme. Wir bestellten zwei Taxi und verabschiedeten uns von den Kindern, die noch einen Tag in Las Vegas verweilen werden und ganz früh am Morgen nach Deutschland zurückfliegen. Ich schreibe die Zeilen sehr früh und die Kinder sind schon in der Luft nach Houston.
Die Übernahme des Jeeps am Airport verlief auch problemlos. Ein völlig neues Fahrgefühl. Der rechte Fuß war völlig umgeschult worden in den letzten zwei Wochen. Immer wenn ich bremste, warf es Toma im Sitz nach vorn, da die Bremsen im Wohnmobil viel mehr Kraft erfordert hatten und aus Gewohnheit ich mit derselben Kraft auf die Bremse trat. Und selbst nach einem Tag fahren ist das noch nicht wieder in Ordnung. Es fühlt sich ungefähr so an, wenn man im Automatikauto mit dem linken Fuß bremst. Die Fahrt in den Süden und wieder über die Route 66 verlief recht entspannt.
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Die größte Herausforderung auf Amerikas Straßen ist, wenn man nicht gerade ein Wohnmobil fährt, dass man nicht einschläft. Die 95 läuft immer geradeaus, vielleicht noch mal hoch und runter, aber eigentlich wie Schienen und man kann kilometerweit schauen. Der Verkehr war auch nicht sehr dicht, sodass man durch die Eintönigkeit schon die Aufmerksamkeit verlieren kann, da die Geschwindigkeit einmal mit dem Tempomat eingestellt, nichts mehr zu tun ist. Da verstehe ich die Entwicklung eines Autopiloten, der das Ganze übernimmt, und man selbst ein Nickerchen macht.
Wir konnten uns auf der Fahrt also auf die Natur um uns herum konzentrieren. Diese war wüst. Keine Sandwüste, eher Steine und spärliche Vegetation. Die Route 66, die wir am Ende der 95 wieder befuhren, war dann noch leerer. Ganz selten kamen uns Biker entgegen, die uns daran erinnerten, das wir auf ihr waren. Auch der Zug, der wieder parallel zur Straße fuhr, war ein Zeichen, dass wir die 66 fuhren. Toma hatte eine gute Idee und meinte, ich könnte ja hier die Drohne fliegen lassen. An einer Station der 66, also ner Tanke mit ner Menge Drumherum, hielten wir an und ich startete die Drohne um den Zug und die Tanke zu filmen.
Je weiter wir gen Süden kamen, um so wärmer wurde es. Das Armaturenbrett zeigte 97 Grad an.
Interessant war der Abbau von Chloriden nicht weit vom Ziel entfernt. Überall lagen Erdhaufen in der Wüste. Man hätte eigentlich anhalten müssen und Drohne fliegen. Wir waren 16 Uhr in 29 Palmen (so scheint sich der Ort zu nennen. Irgendwie sehen die Stätte hier aus wie Dörfer und dann doch wieder nicht. Da es viel Platz gibt in den States, baut ja keiner eng und hoch. Die Grundstücke sind reichlich zugeschnitten und so verliert sich das alles. Die Landschaft ist trostlos. Wüste und Berge. Selbst als wir den Ort erreicht hatten, fragten wir uns immer noch, warum wir hierhergefahren sind.
Naja ein Grund war das Hotel, sehr schönes Zimmer, geräumig und ein normales Bett. Richtig zum Ausruhen und zu sich kommen.
Wir sortierten unsere Sachen, wollten uns eigentlich einen entspannten Abend machen, aber die Versuchung den Sonnenuntergang zu fotografieren war schon groß. Also 17 Uhr los. Kaum waren wir um die Ecke des Hotels gebogen, wollte Toma Abendbrot im Supermarkt kaufen, der 200 Meter entfernt war. Also da rein. Guakamole gekauft und noch ein paar Kleinigkeiten und ab in den Nationalpark. 17.53 Uhr ging nach meiner Uhr die Sonne unter (also im Grand Canyon – der ein wenig weiter im Osten liegt). Den Nationalpark erreichten wir 17.45 Uhr. Das Zahlhäuschen war geschlossen. Also weiter, schnell, alles war schon im Schatten. Wir mussten weiter nach oben fahren, um einen Blick gen Westen zu haben. Fahren, fahren, an den Sehenswürdigkeiten des Parks vorbei und dann, es war schon 17.55 Uhr endlich ein Strahl Sonne. Noch ein paar Meter, den Wagen am Straßenrand hingerotzt und rausgerannt. Bilder machen. Wir waren noch rechtzeitig eingetroffen.
Sehr schönes Licht. Ich war zufrieden.

15.10. 2022 Joshua Nationalpark

Frühstück in einem amerikanischen Hotel – das ist nicht gewöhnlich. Doch es war im Preis enthalten. Wir waren schon gespannt, was es denn geben würde. Die besten Erfahrungen hatten wir bisher nicht gemacht. (Aber meistens waren wir ja gar nicht frühstücken.) Also es gab so einiges. Pappteller, Pappschüsseln für die Creme-Fraiche, Plastikmesser, wahrscheinlich damit man sich nicht gegenseitig umbringt, im Land, wo man Maschinenpistolen kaufen kann. Toastbrot, Bagels – Donuts, Bacon, Brei. Und Müsli oder so etwas Ähnliches konnte man sich mischen und zwar aus Creme Fraiche, Nüssen, Rosinen, Cranberries, Pistazien…, wobei sich alle Zutaten in kleinen Plastik-Schächtelchen befanden. Verpackungsmüll ohne Gleichen. Kaffee, Tee, Fruchtsäfte waren aber vorhanden, auch Obst, also gar nicht so schlecht, eben anders, amerikanisch, wobei ich mich schwertun würde, ein amerikanisches Frühstück zu definieren. Das Kriterien der Bewertung ist doch, wir wurden satt. Basta.
Heute Joshua Nationalpark. Gestern Abend haben wir ja nur einen ganz groben und sehr kurzen Einblick erhalten. Aber als wir an das Kassenhäuschen kamen, war wieder niemand, der unsere Jahreskarte für alle Nationalparks sehen wollte. Doch am ersten Highlight, dem Skull-Rock standen schon mehrere Autos, viele Leute waren also schon vor uns unterwegs.
Beim Aussteigen fiel Toma ein sehr großer Käfer auf, der den Bordstein nicht hinaufkam. Ich half ihn mit meiner Objektivkappe, beförderte ihn nach oben und setzte ihn behutsam im Gelände wieder ab. Das schien ihm aber wohl verdächtig. Er machte einen Handstand und reckte sein Hinterteil nach oben. Vielleicht hat er dort einen giftigen Stachel oder sprüht giftige Flüssigkeiten aus. Es war lustig anzusehen, wie er seinen Popo in die Luft reckte.
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Gleich neben der Straße befanden sich die Felsen gepaart mit einer Vegetation, die wir so nicht kennen und auch noch nicht gesehen hatten. Verschiedene Wüstenpflanzen schmückten die Flächen rund um die aufragenden Felsen, die es im Park viele gab und die auch als Kletterfelsen dienten, wovon wir uns überzeugen konnten.
Ein kleiner Spaziergang mit vielen schönen Fotomotiven schloss sich an (im Nachhinein muss ich gestehen, dass ich die Landschaft schöner wahrgenommen habe, als ich sie abgelichtet habe. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag.)
So fuhren wir von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und machten kleine Wanderungen oder etwas größere. Zur Palm City sollten es 1, 5 Meilen (one way) sein, aber nach 2 Meilen endete der offizielle Trail und ich konnte Toma nicht überzeugen weiter zu gehen.
Die Landschaft sah zwar sehr schön aus, viele Kakteen und andere exotische Pflanzen, aber man konnte sich leicht verlaufen, wenn die Wege nicht klar sichtbar waren, Es sah alles sehr toll aus, aber auch ziemlich gleich.
Die Orientierung war schwierig, so ungefähr wie wenn wir in Deutschland in ein Maisfeld rennen würden und dann nach 100 Metern wieder herausfinden müssten. Eine Palm City haben wir nicht gefunden und gingen so unverrichteter Dinge denselben Weg wieder zurück.
Wir klapperten so einige Stationen/Highlights ab und fuhren dann gegen 13.30 Uhr nach Hause.
Da wir eine sehr grobe Karte hatten, nahmen wir nicht den kürzesten Weg, das wäre wieder der gleiche Weg zurück gewesen, sondern verließen den Park durch den Westausgang. Hier war die Kasse besetzt, wir wurden aber durchgewunken. Rechtzeitig vor dem Schließen des Thairestaurants bestellten wir unser Take-Away und fuhren damit zurück zum Hotel.
Mittagessen, ausruhen. Wieder los, bei Regen!!! Es regnete in der Wüste. Unsere Handys summten und klingelten. Wir erhielten auf dem Handy eine Warnung, dass sich Überschwemmungen in dem Gebiet, wo wir uns aufhalten, passieren könnten. Ich war mir gar nicht bewusst, dass ich so eine App hatte oder das bei Huawei oder dem Service Provider in Auftrag gegeben hatte. Der Himmel war dunkelblau, und ich wollte gern tolle Fotos vom Sonnenuntergang machen, mit totschickem Himmel. Wurde nichts daraus. Als wir immer höher kamen, gerieten wir in die Wolken und es regnete ausgiebig. An Sonnenuntergang war nicht zu denken, eher an Weltuntergang. Wir entschieden, umzudrehen und heute Einkäufe zu machen. Haben wir dann auch gemacht. Ziel war es, eine deutsche Flasche Wein zu kaufen. Ist uns nicht gelungen. Aber es gab Ferro Roche und Lindt Schokolade!!! Süßigkeiten sind sehr teuer. (Es gab Haribo für 5 Euro die Tüte.)
Toma ist das thailändische Essen nicht besonders gut bekommen. Ich war zufrieden. Jetzt nutze ich die Regenzeit in der Wüste (und es gewitterte auch ringsherum), um den Tagesbericht zu schreiben.
Aus der Wikipedia:
„Der Joshua-Tree-Nationalpark ist eine Wüstenlandschaft im Südosten Kaliforniens, die den Übergang zwischen der Mojave-Wüste und der Colorado-Wüste bildet. Der Park ist nach der auffälligen, im Englischen „Joshua Tree“ genannten Josua-Palmlilie (Yucca brevifolia) benannt.
Neben den Joshuabaum-Wäldern bietet der Park eine der interessantesten geologischen Formationen, die man in den kalifornischen Wüsten findet. Es herrschen kahle Felsen vor, die in der Regel in einzelne Felsformationen aufgebrochen sind.“

16.10.2022 - Joshua Tree National Park

Am Morgen waren fast alle Wolken verschwunden. Wir hatten einen weiteren Tag für die Erkundung des wunderschönen Nationalparks vor uns. Und auch diesmal waren wir früh genug unterwegs, dass niemand am Kontrollhäuschen unser Permit kontrollierte.
Erstes Ziel war der Cactus Garden. Er lag etwas abseits im Nordosten des Parks und die Entfernungen sind schon bemerkenswert in den Nationalparks. Man ist auf ein Auto angewiesen, wenn man hinkommen will und dann mehr als eine Sehenswürdigkeit im Park sich anschauen will. Die Sonne stand noch nicht allzu hoch und der Garten lag weiter unten im Tal, sodass wir erst einmal hinauffuhren, über die Landschaft blickten, zwei Wüsten, die sich hier trafen und in der Ferne sogar noch Wolken sahen.
Es waren die weiß-gelblichen Kakteen, die auf einer sehr großen Fläche wuchsen und die Vegetation dominierten und in der seitlich einfallenden Sonne strahlten.
Es war noch früh und kaum Menschen da. Wir genossen den Anblick und auf der anderen Seite der Straße, wo zwar auch viele Kakteen standen, aber nichts abgezäunt war, ging ich 100 Meter in das Kakteenfeld und ließ die Drohne aufsteigen.
Ich hoffe, es werden schöne Aufnahmen, denn ich bin sehr tief über diese besondere Landschaft geflogen. Sattgesehen ging es weiter zu einem schönen Rock, einer Granitformation, die etwas abseits lag und nicht frequentiert wurde von den Amis, die eigentlich immer nur die direkt an der Straße liegenden Sehenswürdigkeiten anfuhren.
Bis auf die Kletterer, die Naturburschen, die natürlich überall waren. Zum Glück nicht so zeitig auf dem Kletterfelsen, den wir uns anschauten und auch hier die Drohne zum Einsatz kam. Danach machten wir eine größere Wanderung zum Split-Rock.
Hier hatte man wieder alles, tolle Berge, fantastische Flora, blauen Himmel, anderthalb Stunde ständig wechselnde Perspektiven und dann ab und zu noch ein Tier, Eidechse, Vogel…
Und ich glaube, dass ich heute bessere Bilder gemacht habe. Das Auge muss sich erst an die neuen Motive gewöhnen, wie die Szenerie am besten in Szene gesetzt werden kann.
Zum Abschluss machten wir noch eine Massenwanderung mit (also von einem vollbesetzten Parkplatz aus ging es in die Wüste. Der Vorteil dabei war, dass alle paar Meter ein Schild war, dass erklärte, was man sah.
Ende, genug gesehen zurück zum Hotel. Ausruhen.
Ich machte mich nach dem Abendbrot noch einmal auf in den Park, denn heute war das Wetter ideal um die untergehende Sonne zu fotografieren, als auch die Sterne. Keine Wolke mehr am Himmel.
Der Mond ging erst sehr spät auf und die Milchstraße sollte von 21 bis 22 Uhr optimal zu sehen sein.
Ich fuhr also zur Hall of Horror, einer schönen Felsformation mit vielen Joshuatrees. Ich hatte die Entfernung wieder ein wenig unterschätzt und kam recht spät an.
Aber die schönen Bilder sind ja eh gegen die Sonnenuntergangsrichtung und dazu war ich rechtzeitig da. Doch leider nicht allein. Es waren sehr viele Amis da, um das Schauspiel sich anzuschauen und zu fotografieren.
Ich hoffte, dass sie dann wegfuhren, was der Großteil auch tat, doch einige blieben auch bis in die Dunkelheit hier.
Und es kamen fortwährend Autos auf dem Parkplatz, die unerwünschtes Licht mitbrachten und dann auch nicht ausschalteten.
Nach etwa einer Stunde nach Sonnenuntergang waren die Sterne dann schon zu sehen und nach einer weiteren halben Stunde die Milchstraße. Die Lichtverschmutzung war gering, die Vorgründe in Hülle und Fülle vorhanden, es war ein Genuss auf den Auslöser zu drücken. Und schon auf dem kleinen Fotoapparatbildschirm sah man die Milchstraße.
Gegen 22 Uhr war ich dann wieder im Hotel.

Alle Bilder vom Joshua Nationalpark :

Joshua

15-17.10.22

85 Bilder

17.10.2022 - Fahrt von 29 Palm in den Yosemite Nationalpark

8.15 Uhr losgefahren 17.45 Uhr angekommen.
Bevor wir zu Glenn und Jane aufbrachen, zogen wir noch Geld aus der ATM-Maschine, dann fuhren wir gen Norden. Die Sonne schien, der Tank war voll, eine lange Fahrt lag vor uns. Laut Googlemaps 7 Stunden.
Wir erreichten die Autobahn nach einer knappen Stunde. Hier überholten uns dann die großen Laster, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten (denn sie durften 10 mph weniger fahren als wir und wir fuhren das Maximum. Egal, wir tuckerten dahin durch die Wüsten / Steppenlandschaft Kaliforniens. Obwohl ausgeschlafen, ist auf den Straßen Amerikas der wohl ärgste Feind die Eintönigkeit, die zu Müdigkeit führt, denn das einmal Adrenalin ausgeschüttet wird durch irgendwelche Aktionen auf der Straße, was dann den Wachzustand wiederherstellt, das kommt kaum vor. Nach zwei drei Stunden kämpft man also gegen den Schlaf. Durch die Weite der Landschaft und dadurch, dass es kaum Wälder gibt, die die Sicht begrenzen, sieht man stets sehr weit hinein in die Landschaft. Und das Bild ändert sich wenig, sehr langsam. Selbst Kurven sind selten, sodass auch da keine Aufmerksamkeit gefordert wird. Hier könnte das Fahren wirklich ein Automat / Autopilot übernehmen. Nach etwa zwei Stunden mussten wir uns entscheiden, ob wir die West (kürzere) oder Ostroute (längere, aber schönere) Route fahren wollen. Obwohl die 7 Stunden schon lange genug erschienen, und es sicherlich 8 oder 9 Stunden eh würden, entschieden wir uns gemeinsam für die schönere Route, in der Hoffnung mehr Abwechslung auf dem Weg zu haben. Die Wüste hatten wir schon ein wenig satt. Die Ostroute führt auf der 395 nach Norden bis Lee Vining und dort geht es auf der 120 nach links über die Sierra in den Yosemite Nationalpark.
Nicht wissend, was uns auf der anderen Strecke erwartet hätte, nehme ich fest an, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten.
Die Route 395 scheint eine ähnliche Popularität wie die Route 66 zu haben. Weite Strecken führt sie durch ein großes, weites Tal, das zwei Auffaltungen durch das Absenken der pazifischen Platte bilden, also Gebirgszüge, die sich bis zu 4000 Meter erheben. Teils sind die Berge vulkanischen Ursprungs. Durch diese Ebene fuhren wir also nach Norden, nicht wissend, dass wir einen Großteil der Strecke wieder zurückfahren würden und uns die Berge genauer anschauen würden.
In Lone Pine machten wir Mittag (in einer Bäckerei). Nach Bishop wurde es bergig, also die Straße führte uns auf Höhen über 3000 Meter mit schönen Ausblicken und Wald! Fotostopps machten wir wenig, obwohl es schon angebracht war. Doch die Route 66 führte besonders im Süden durch Landschaften, die von Menschen verlassen wurden, wo früher Bergbau betrieben wurde und wo es ziemlich trostlos aussah. Dort sahen wir auch viele Schilder mit Trumps Namen. Auch sahen wir viele Trailer, die in der Wüste standen und wir uns fragten, was die Menschen hier machen. Eine Erklärung gaben uns Glenn und Jane. Es sind Rentner, deren Rente es ihnen nicht erlaubt, in teuren Gegenden zu wohnen. Sie ziehen auf Land, was so gut wie nichts kostet. Ein schweres Los, denn hier ist die Versorgung schwierig, sowohl die ganz normale als auch die ärztliche, wenn sie sich diese überhaupt leisten können.
Ein großes Problem Amerikas.
Kurz vor Lee Vining bog die 120 ab, um uns durch / über die Sierra zu führen. Also einmal über die Alpen. Obwohl die Strecke nicht allzu lang war, dauerte es doch sehr lange. Die maximalen Geschwindigkeiten durch den Nationalpark lagen oft bei 25 mph. Damit hatten wir nicht gerechnet. Unsere Ankunftszeit verschob sich immer mehr nach hinten. Viele schöne Aussichten, eine wunderbare Landschaft, Seen, Berge… Wieder ging der Pass über 3000 Meter und da war dann auch der Eingang zum Nationalpark.
Die Westseite führte ganz allmählich bergab auf einer kurvenreichen Straße. Die letzten Meilen waren die schwierigsten, denn die Sonne stand schon sehr tief und blendete direkt in die Augen, keine Sonnenbrille half, keine Blende im Auto. Oft musste ich einfach anhalten, um auf den Gebirgsstraßen zu sehen, wo es weiterging, um nicht in den Abgrund zu fahren.
Ankunft, wir wurden schon erwartet. Viel zu erzählen. Wir hatten ein Zimmer mit Küche und Jane und Glenn schliefen in ihrem Van auf dem Parkplatz, aßen aber mit uns gemeinsam im Zimmer.

18.10.2022 - Yosemit Nationalpark – Wanderung zu den Falls

7.30 gemeinsames Frühstück. Wir gingen den Tag langsam an. Gut, dass wir uns für den zweiten Teil der Reise für einen Jeep (SUV) entschieden hatten. Die Fahrt mit einem Wohnmobil wäre sehr anstrengend gewesen. Egal ob nun Autobahn oder bergab oder die vielen Kurven, ein normales Auto fährt sich eben doch besser und wir konnten uns wieder ganz normal unterhalten, denn das Geklappere im hinteren Teil war weg. Ein weiterer Vorteil war, dass wir alle vier bequem hineinpassten und zu den Wanderungen, zum Einkaufen und Essen… fahren konnten.
Von der Unterkunft bis zum Start der Wanderung war es eine Halbestunde mit dem Auto. Die Straßen in den Nationalparks sind sehr schön ausgebaut, ebenso die offiziellen Wanderwege. Erst die Hikingtrecks sind nicht mehr ganz so mondän. Der Yosemite Nationalpark ist nur ein Teil der Sierra, ein sehr schöner.
Im Herbst ist der Wald gelb grün. Das Gelb steuern die Espenbäume bei, das Grün die Zedern und Kiefern und es waren große Exemplare. Die Wasserfälle führen nur noch wenig Wasser oder gar keins. Das ist wohl der einzige Nachteil im Herbst. Wir passierten also zuerst einen trockenen Wasserfall und wanderten dann zu den Falls.
Eine wunderschöne Wanderung mit nicht wenigen Höhenmetern. Die letzten waren in der Sonne und kosteten einige Anstrengungen. Oben, wo die Wasserfälle begannen, war ein schöner See und man hatte einen wunderschönen Blick auf den Half – Dom und hinab in das Tal.
Hier machten wir Mittag, erholten uns und ich schlich mich mit der Kamera davon und fotografierte den See (eine Bacherweiterung). Der Abstieg war einfacher, und kürzer, da wir für den Aufstieg einen längeren, aber interessanteren Weg unterhalb der Fälle gewählt hatten.
Im unteren Drittel, Glenn und ich gingen ein wenig voraus, sahen Toma und Jane eine Bärenfamilie, Mutter mit zwei Jungen, die direkt vor ihnen den Weg querten. Toma ging in Deckung und (hinter Jane) und vermasselte die Handyaufnahme. Das gelang dann Jane. Tja, wenige Schritte entschieden darüber, ob man zu den Auserwählten, glücklichen Bärensehern gehörte oder nicht. Ich musste mich mit einem Buntspecht trösten und einem Eichhörnchen.
Die Wanderung wurde dann doch ganz schön lang. Bei mir auf der Uhr waren 25 km aufgelaufen.
Abendessen im Zimmer.

19.10.2022 Yosemite Valley

Wir wachten gegen 7 Uhr auf, zogen uns an und dann kamen auch schon Glenn und Jane aus ihrem Wohnwagen zum gemeinsamen Frühstück. Nach dem gestrigen anstrengenden Tag verkündete Glenn, dass wir heute einen lockeren Tag ohne große Höhenmeter haben werden.
Also fuhren wir ins Tal, etwa eine halbe Stunde und besuchten als erstes das Visiorzentrum, in dem wir uns ausführlich eine Ausstellung rund um den Nationalpark und seine Geschichte anschauten. Dann ging es in die Galerie von Ansel Adam, einem berühmten Fotografen, den Glenn persönlich kennenlernen durfte. (Tolle Landschaftsbilder vom Nationalpark). Wir hatten noch kaum was gemacht (im Sinne von Meilen zurückgelegt), als wir in das beste Hotel am Platz einkehrten, auch dem einzigen und zu Mittag aßen. Danach ging es aber langsam los. Wir wanderten zum Mirrowsee, der seinen Namen vom Spiegeln der Berge hatte.
Dort nach 2-3 Kilometer angekommen, sahen wir zwar die Berge, aber der Spiegel war verblasst. Kein Wasser mehr im See. Kein See mehr da. Wir ließen Glenn zurück und nun begann der eigentliche Wandertag -15.00 Uhr - gingen strammen Schrittes durch das Tal, mit seinen steilen Felswänden an drei Seiten in wunderbarer Herbstlandschaft und lernten einiges über die Bäume und Blumen am Wegesrand. Entgegenkommende Wanderer hatten einen Bären gesehen, wir leider nicht. Aber wir hatten am Morgen einen Koyten erblickt, leider hatte ich nicht schnell genug das Objektiv gewechselt. Egal, dafür sahen wir wieder eine Unzahl ein Squirls.
Auch am Abend aßen wir im Restaurant, Jane hatte keine Lust zu kochen. Die Preise sind in etwa so wie bei uns, vielleicht 20 % Bedienungsentgelt teurer. Das Abendbrot war auch geschmacklich gut. Beim Mittagessen habe ich gelernt, wie man Fastfood teuer verkaufen kann, so kam mir mein Menu vor.
In der Nacht ging es die 30 Minuten wieder zurück zu unserer Unterkunft. Ein Tag mit Anlaufschwierigkeiten, aber sehr schönem Ausklang liegt hinter uns.

20.10.2022 - Vom Yosemite Nationalpark zum Mono Lake

Heute sagten wir Adieu zum Yosemite Nationalpark. Leider habe ich keinen Bären gesehen, aber das muss ich verkraften. Packen und 9 Uhr ging es los. Glenn und Jane fuhren in ihrem Wohnmobil voraus.
Wir machten Stopp an der einzigen Tankstelle im Park, um aufzutanken. Nächster Halt war ein Spaziergang zu den großen Mammutbäumen.
1,5 Meilen bergab und wir sahen die Riesen inmitten der anderen großen Zedern und Tannen, deren Stammumfang aber viel kleiner war als der der Baumriesen, die 2000-3000 Jahre alt werden können.
Sie haben eine sehr dicke Rinde, die sie vor Feuer schützt und sie wachsen, nachdem sie aus dem Teenager alter raus sind, sehr langsam. Obwohl sie nicht solitär standen, machen sie doch gewaltigen Eindruck, vor allem durch ihren Durchmesser und der Rotfärbung.
Es war ein sehr schöner Spaziergang an dem sich der Lunch auf dem Parkplatz nahtlos anschloss und wir gestärkt zur nächsten Station fuhren, dem Blick zurück auf die Berge des Yosimite Valleys, die wir nun von oben sahen.
Nächster Stopp, der See, dann die Hochebene, auf der, so schien es mir gerade Old Shetterhand vorbeigeritten war, um gemeinsam mit seinem Freund Winnetou einen Bison für das Abendbrot zu erlegen.
Dann gingen wir wieder ein Stück des Weges – des Weges den John Muir angelegt hatte und der seinen Namen trägt. Wir liefen bis zu den zwei Brücken, von denen man auf die Hochebene mit dem Wasserlauf blickte, der sich vor den Brücken zu kleinen Seen erweitert hatte.
Alle Bilder vom Yosemite Nationalpark

Yosemite Nationalpark

18-21.10.22

45 Bilder

Hinunter nach Lee Vining ging es wesentlich schneller und dementsprechend steiler. Wir checkten ins Hotel ein und da ich ein Bild an der Wand sah, den Mono Lake mit Salzformationen, bat ich Jane und Glenn dort den Sonnenuntergang zu verbringen.
Genehmigt, Glenn kam mit. Wir kamen rechtzeitig an, gerade als die Sonne hinter den Bergen des Yosemit NP verschwand.
Davon gelang kein Bild mehr, aber vom See und den Salzformationen im goldenen Licht, purpurrot, völlig unglaublich wie intensiv und satt die Farben waren und dies bei schönen Formen, die sich auch noch im See spiegelten.
Bester Fotospot des Urlaubs bis hierher.
Zu Abendbrot aßen wir in der Tankstelle (Mobil), die berühmt für ihr Restaurant war, dass sich im Serviceraum befand und reichlich frequentiert war.
Wieder ein Tag voller Erlebnisse und voller Bilder, gebannt auf einen kleinen Chip.

21.10.2022 - Goldener Herbst – Indian Summer

Die Sonnenuntergangsbilder hatten Toma überzeugt. Doch sich schon am Abend festzulegen, dass sie mit zum Sonnenaufgang zum Monolake kommt, das war nicht drin. Doch wir wachten noch vor 6 Uhr auf, beide und Toma wollte mitkommen zum See. Es war kalt draußen. Die Temperatur war unter den Gefrierpunkt gefallen. 31 °F.
Wir kamen noch in der Dunkelheit am See an, obwohl es sich im Osten schon etwas heller ansah.
Das Licht am See war wieder sehr schön, und so gab es noch einmal die Gelegenheit zu nutzen, dass was ich gestern Abend nicht fotografiert hatte, zu fotografieren.
Da die Purpurtöne, die goldenen jetzt auf der anderen Seite waren, gab es auch Neues abzulichten.
Alle Bilder vom Mono-Lake:

Mono-Lake

21.10.22

32 Bilder

Zurückfahren, Frühstück, einpacken und mit Babulja telefonieren. Dann fuhren wir mit Glenn wieder in Richtung Yosemite.-Valley, aber nur bis zum Valley, das gleich nach der Mobil-Tankstelle begann.
Sehr schöne Farben, ein Fluss dazu, Berge im Hintergrund, und doch träumten wir das nicht, es war wirklich unglaublich farbenfroh, picturess, besonders die gelben Töne der Espen (Aspen) die mit dem Grün der Zedern und Tannen gut harmonierten.
Wir machten drei kurze Stopps im Tal, um Fotos zu machen, während sich Jane auf dem Campingplatz duschte.
Danach trafen wir Jane an der Mobiltanke. Toma wollte einen Tee trinken, ich suchte nach meinem Portemonnaie und konnte den Rucksack nicht finden. Ich hatte ihn am Fluss vergessen.
Schreck oh Schreck. Ins Auto und wieder im Eiltempo zurück in das Tal. Im Rucksack war so ziemlich alles, Geld, Dokumente, Fotozeug, Handy… Aber es waren noch nicht viele Leute unterwegs. Nach 10 Minuten war ich an dem Platz und alles lag noch so da, wie ich es verlassen hatte, auch mein Stativ, dass ich mit dem Rucksack abgelegt hatte, um einfacher fotografieren zu können.

Viele schöne Aufnahmen vom farbenfrohen Herbst:

Inyo National Forest

19-22.10.22

33 Bilder

Auf den Schreck aßen wir in der Tankstelle Brunch. Sehr leckere Pommes, wirklich sehr lecker.
Dann ging es zum Lake – Drive.
Viele See in den herbstlich gefärbten Wäldern, viele Stopps, kleine Spaziergänge zu den Fotospots, den Bächen oder Seen, immer mit dem Bergen im Hintergrund und den Espen im Vordergrund. Wir kamen auch durch eine größere Siedlung, die ein wenig an Europa, die Alpen im weitesten Sinne erinnerte. Hier befand sich nicht nur ein weiterer See, sondern im Winter ist hier auch ein Skigebiet und der erste Schnee lag schon auf den Bergen, was wir heute beim Sonnenaufgang entdeckt hatten. Bis Bishop waren es 60 Meilen. Die Hälfte geschafft, bogen wir noch einmal rechts ab und gelangten an einen weiteren See an dessen Ufer wir einen Spaziergang machten, den Angeln zuschauten und wieder tolle Farben in prächtiger Landschaft geboten bekamen.
Dann ging es noch in ein weiteres Tal, wo wir auf einem Campingplatz einen Flusslauf fotografierten und zwar zum ersten Mal mit Stativ und langen Belichtungszeiten.
Hotel in Bishop ist sehr schön, nur, dass ich den Eingang nicht fand und 10 Minuten von einer geschlossenen Tür mit zwei großen Koffern zur anderen Tür lief, bis mir ein chinesisches Pärchen eine Tür mit ihrer Hotelkarte öffnete. Abendessen im Thai-Thai – Restaurant – so war es geplant. Das Restaurant befand sich am Flughafen, der dunkel war, in the middle of nowhere. Es war total überfüllt und wir mussten umdrehen und uns in der Stadt wieder etwas Anderes suchen. Wir landeten in einem Restaurant, das amerikanisch –thailändische Küche anbot. Was das ist? Sie haben auch einen thailändischen Koch. Sehr lecker.
Die Abenteuer waren noch nicht zu Ende. Wir fuhren nach dem Abendbrot noch ins Geschäft einkaufen. Als ich mehrere 100 Meter gefahren bin, sah ich hinter mir einen Krankenwagen oder ein Auto mit Blaulicht. Ich wollte rechts ranfahren, aber dann hätte das Auto nicht abbiegen können, da ich mich gerade in einem Kreuzungsbereich befand. Ich fuhr also langsam vorwärts doch das Auto überholte nicht. Jetzt hatten auch unsere Bekannten das Auto gesehen und sagten mir, dass ich einfach rechts ranfahren sollte, es wäre der Sheriff. Und dann bekam ich auch schon Instruktionen, wie ich mich verhalten sollte. Aber die Beiden waren ziemlich verunsichert. Von dem Polizeiauto blendeten die Lichter sehr stark, ich konnte eigentlich nichts erkennen. Wir ließen die Fenster runter und dann erschien er. Ein sehr netter Mann mittleren Alters und fragte, wie uns denn heute Abend ginge. Ich antworte no so bad. Dann fragte er, warum ich die Rücklichter nicht anhätte. Ich hatte gar kein Licht an. Er meinte bei den neuen Autos muss man den Schalter ganz bis rechts drehen. Gesagt getan. Dann wollte es doch noch meinen Führerschein sehen, den ich natürlich gleich zur Hand hatte und alles war gut. Total nette Polizisten hat Amerika.
Einkaufen, zurück ins Hotel und jetzt ging Toma noch einmal Baden, im heißen Hotelpool, nachdem sie die Wäsche losgelassen hatte in der kostenlosen Waschmaschine des Hotels (auf dem Gang).
Jetzt aber gute Nacht.

22.10. 2022 Bishop - Sierra Nevada – Ein stürmischer Tag

Der Wecker hat nicht geklingelt. Dafür hatte ich geistesgewärtig noch gestern Abend kurz vor dem Einschlafen gesorgt und ihn abgestellt. Ich schlief also aus bzw. bis zu dem Moment wo Toma sagte, dass wir in 13 Minuten losfahren. Das taten wir natürlich nicht. Aber gegen 9 Uhr war das alles eingepackt für die heutige Wandertour, Essen, Regenzeug, warme Sachen, es sollte kalt werden.
Als wir vom Parkplatz des Hotels in Richtung Berge schauten, waren dort dunkle Wolken zu sehen und die Spitzen der Berge in weiße Wolkenschwaden gehüllt. Ich sagte Schnee voraus. Nach einer halben Stunde Fahrt in die Sierra, wir fuhren alle mit unserem Auto, hielten wir am Parkplatz des südlichen Sees an. Als wir ausstiegen wurden wir fast von dem starken böigen Wind weggeblasen. Geschätzt so 80-100 km /h, also Sturmstärke. Ähnlich starke Winde haben wir in Patagonien erlebt. Es schneite ein wenig. Und man konnte nicht unterscheiden, ob der Wind einem Sand in die Augen blies oder ob es Schneekörner waren. Es war ein paar Grad über Null. Umziehen oder besser gesagt, so ziemlich alles anziehen, warme Sachen, Mütze, Handschuhe (wer hatte), Wind- oder Regenjacke.
Die Bäume bogen sich und der Wind, der durch die Kronen blies, erzeugte ziemlich laute Geräusche. Wir schauten uns an und so richtig glaubte keiner dran, dass wir heute eine große Tour machen würden.
Aber wir gingen erst einmal los, bergauf am südlichen See entlang. Die Wolken jagten über unsere Köpfe hinweg. Mir war schon ein wenig mulmig, denn unsere Weggefährten waren ja auch schon beide 75, zwar sehr rüstig und gut trainiert, aber immerhin. Egal wir liefen durch eine wunderschöne Wanderung, den Kopf zwar nach unten geneigt, um dem Wind aus dem Wege zu gehen und so nicht alles wahrzunehmen, aber was wir sahen, war schön genug.
Der Parkplatz befand sich schon auf einer Höhe von über 3500 Metern. Bergauf fiel nicht leicht, weil ja auch noch ein wenig weniger Sauerstoff in der Luft war.
Doch wir gingen langsam und ein Sauerstoffmangel war kaum zu spüren. Am ersten See angelangt, so schleichend, mal dem Wind trotzend, mal durch windgeschützte Abschnitte gehen, waren wir schon beeindruckt von der Landschaft, die man mit den Alpen vergleichen kann, nur dass die Baumgrenze bedeutend höher lag.
Glenn hatte beim Losgehen die Losung (daher kommt das Wort-Losung) ausgegeben, wir machen nur einen kleinen Hike, nicht den wir uns vorge-nommen hatten.
Unterwegs wurde immer noch eine weitere Schicht zu dem bereits reichlich vorhandenen Anziehschichten hinzugefügt. Andere wiederum zogen die überflüssigen Lagen aus, da es durch das Gehen zu warm geworden war. Da saßen wir nun am See, oder standen, machten Mittag und entschieden noch ein klein wenig weiter zu gehen.
Am zweiten See angelangt, fragte Glenn Jane, ob wir nicht zurückgehen sollten. Jane wollte nicht denselben Weg zurückgehen, also liefen wir weiter bergauf. Und über uns tobte der Storm. Er hob sogar Wasser vom der Seeoberfläche ab und schüttete es am Seerand wieder aus. Es waren schon immense Windgeschwindigkeiten, Böen, denn die Seen waren nicht groß und der Anlauf um das Wasser in die Luft zu blasen, war klein.
Das Wetter änderte sich mit jedem Augenblick. Innerhalb einer Minute konnte es schneien, dann der Wind die Wolken wegfegen und die Sonne schien. Es war also nach dem zweiten See entschieden, dass wir den ganzen Weg gehen.
Es wurde nicht wärmer mit der Höhe, die wir langsam gewannen, meine Hände waren recht kalt, und dagegen war nichts zu machen. Es folgten noch viele Seen, wie viele genau, ich weiß es nicht, doch sie waren alle sehr schön, romantisch und da es keinen eintönigen blauen Himmel gab, auch sehr fotogen.
An dem einen See war am Ufer sogar Eis an den Büschen. Schnee lag auch in den Bergen, einige flache Gewässer waren zugefroren. Wir hatten also Temperaturen um den Gefrierpunkt und der Wind blies immer noch in Sturmstärke. Auf 3550 war dann der höchste Punkt erreicht.
Ab und zu trafen wir andere Wanderer, aber eigentlich sehr selten. Die meisten waren zu Tagesausflügen unterwegs, einige aber auch auf Mehrtageswanderungen mit Zelt und allem Drum und Dran, denn unterwegs gab es keine Hütten oder eine Einkehrmöglichkeit. Da hatte die Rucksäcke ganz andere Umfänge als unsere.
Der Abstieg war dann auch leichter, zumindest physisch. Ab und zu dachte man, der Sturm ist vorbei, bis man dann wieder um eine Ecke kam und man fast fortgeweht wurde.
Insgesamt war es eine sehr schöne Wanderung und die Bilder werden die Dramatik nicht wiedergeben, denn es gab ja auch die Momente, wenn der Wind alle Wolken vom Himmel weggewischt hatte. Und dann war er blau mit schönen weißen Wölkchen.
Durchgefroren und erschöpft kamen wir wieder am Parkplatz an, sprangen ins Auto, schmissen die Heizung an und fuhren los zur nächsten Einkehrmöglichkeit, einer urigen Hütte in der Mitte des Tals, 10 Meilen entfernt. Die Hütte hatte einen schönen großen Kamin, in dem behagliches Feuer brannte und vor dem wir stehend uns aufwärmen konnte.
Dann gab es warme Schokolade, mit Schlagoberes und warmen Kuchen mit kaltem Eis und obendrauf noch einmal Sahne. Lecker.
Rückfahrt. Jane schmiss sich ins Bett, sie machte einen Nap, wir drei fuhren zum Thailänder, bei dem wir gestern keinen Platz mehr bekommen hatten. Aßen lecker und ab zurück ins Hotel. Und als ob wir nicht genug ausgepowered waren, schlug Toma vor noch in den warmen /heißen Pool zu gehen. Danach Schokolade essen bei uns im Zimmer.
Und jetzt ist wirklich Ende Gelände.

23.10.2022 - White Mountain – Tag der alten Bäume

Nach einem anstrengenden Tag schliefen wir etwas länger und wir hatten das auch so vereinbart. Es war also niemand too late und wir begannen den Tag mit einer Fahrt in Richtung Big Pine. Kurz bevor wir die Stadt erreichten, bogen wir links ab in Richtung White Mountain. White Mountain, da es sich um Dolomitgestein handelt, aus dem das Gebirge besteht. Wir sollten heute noch ältere Bäume sehen als die großen roten Riesen im Yosemite-National Park. Bäume, die schon vor den ägyptischen Pyramiden geboren wurden und immer noch leben und Nachwuchs zeugen. Unter „Langlebige Grannen-Kiefer“ findet man die Bäume in der Wikipedia.
Die Kiefern wachsen in einer sehr rauen Umgebung. Sie wachsen sehr langsam und können sich deswegen in anderen fruchtbareren Habitaten nicht durchsetzen. Schaut man sich unter den Bäumen um, so findet man keine anderen Pflanzen, weder Bäume, noch Sträucher, noch Gras oder Blumen…
Die Kiefern sterben teilweise (also Teile von dem Baum) ab, wenn die Baumrinde beschädigt wird. Dort, wo jedoch noch Rinde vorhanden ist, leben sie weiter und produzieren auch noch Samen. Man kann also an einem Baum der fast nackt aussieht (also ohne Rinde ist und im Licht gelb leuchtet) noch grüne Zweige finden.
Der Baum lebt also noch, in dem er teilweise stirbt. Die alten Bäume, bei denen meist schon einen Teil abgestorben ist, sehen besonders schick aus.
Durch den Wind werden die Bäume verdreht und der Stamm ist oft wie eine Spirale gewunden.
Nach dem Visitor-Zentrum gingen wir zuerst den 1 Meilen Discovery Trail und sahen hier wunderschöne Exemplare der alten Riesen. Wobei Riesen eigentlich nicht zutrifft, denn im Vergleich mit dem Riesenmammutbäumen die wir in Yosemite gesehen hatten, waren die Kiefern klein.
Es war wie gestern KALT. Und es wehte ein frischer Wind, der den Körper schnell auskühlte. Gelernt aus unseren gestrigen Erfahrungen, hatten wir mit warmer Kleidung vorgesorgt. Der Himmel war blau, keine Wolke trübte das Bild. Doch trotzdem waren wir nach der Meile, mit vielen, vielen Fotostopps durchgefroren und glücklich uns im Wohnmobil von Jane und Glenn aufwärmen zu können. Jane kochte auch gleich Mittag. Am fortgeschrittenen Nachmittag machten wir drei uns auf den 4 Meilen Trail zu gehen. Jane wollte sich erholen.
Wieder tolle Bäume und Fernblicke von den White Mountain hinüber zur Sierra und bis zu den Bergen des Death Valley.
Die Bäume waren jedoch die Hauptattraktion des heutigen Tages und das Whatsapp Bild vermittelt vielleicht einen Eindruck von der Besonderheit der uralten Pflanzen. Bäume die absterben, stehen dann noch einmal Tausend oder mehr Jahre und wenn sie danach umfallen, dauert es ebenso vielleicht tausend Jahre, bis sie verrottet sind.
Das sind natürlich beeindruckende Fakten und Geschichte so aus nächster Nähe zu sehen, beeindruckt schon. Ich frage mich, wie diese Bäume die Eiszeit / Kalt- und Warmperioden unbeschadet überstanden haben.
Ob wohl der Wind blies und es unter null Grad war, es war ein erhebendes Gefühl durch den Park zu gehen.
Rückfahrt. Essen im Whisky Creek – thailändisch. Einkaufen und dann in den heißen Pool. Wieder ein unglaublicher Tag.

Alle Bilder von den uralten Bäumen:

24.10.2022 - Lone Pine und die Alabama Mountain

Wir frühstückten heute in der dänischen Bäckerei, die sich gleich neben unserem Hotel befand. Teilchen wie bei unserem Bäcker und das Brot das Toma kaufte, schmeckte wirklich gut. Wir aßen es zu Mittag. Doch davor checkten wir aus, fuhren nach Lone Pine, etwa 60 Meilen südlich und schauten uns, noch vor dem Einchecken in das bekannte Motel „Dow“, das Filmmuseum an. Das Museum zeigte alles über die Western, die in Amerika produziert wurden. Als Kulisse nutze man die Alabama Mountain, die sich gleich hinter der Stadt erstrecken und sehr schöne Felsformationen aufweisen. Bis heute findet jedes Jahr im Oktober ein Filmfestival statt, bei dem sich die Westernhelden treffen und in Nostalgie schwelgen, denn die Zeit ist längst vorbei.
Doch die Berge sind wirklich sehenswert. Die Alabama Hills sind Granitformationen, die ähnlich wie im Joshua Tree Park in der Landschaft verteilt sind und bei genaueren Hinschauen man sich alles möglichen Formen einbilden kann, Tiere, Menschen, Ungeheuer…
Wir fuhren in die Berge am Nachmittag, machten den ein oder anderen Stopp, ließen die Drohne steigen, schauten zwei Amis beim Klettern zu und machten auch einen Spaziergang zum Arch, einem Loch im Felsen.
Von den Löchern gab es noch mehrere.
Es wurde immer später und die Sonne ging unter, besser verschwand hinter den Bergen (eine Stunde vor Sonnenuntergang), besser dem Berg,Mt. Whitney, dem höchsten in den USA (ohne Alaska).
Ja und dann begann das Licht immer besser und besser zu werden, lange Schatten, Kontraste von Schatten die die eine Gebirgskette auf die andere warf.
Abendbrot gab es gleich nebenan in einem Restaurant mit amerikanischer Küche. Ich aß ein Steak und Toma bekam einen Teller mit Makkaroni, wovon ungelogen 4 Mann satt geworden wären. Unser Motel, das weit und breit beste in dem kleinen Städtchen, ist Unterkunft für die Movie-Sternchen, des Filmfestivals (im Haupthaus, wir wohnen im Anbau). Die Lobby ist schon für Halloween vorbereitet / geschmückt, mit Skeletten, Totenköpfen und anderen schrecklichen Gestalten.
Wieder eine neue Erfahrung über Amerika gemacht.

25.10.2022 - Von Lone Pine nach Paramint Springs

Sonnenaufgangstour. Nach dem schönen Sonnenuntergang gestern Abend in den Alabama Hills, entschieden wir uns mit Toma noch einmal allein in die Berge zu fahren, zumal sie ja nicht weit weg waren von unserem Motel. Es war noch dunkel als wir losfuhren, doch irgendwie hatte die Dunkelheit schon ihre Macht verloren und die hohen Berge wurden schon ein wenig von der sich ankündigenden Sonne / besser deren Licht beleuchtet, denn auf die ersten Sonnenstrahlen mussten wir noch eine ganze Weile warten.
Noch herrschten die rosa, violett-blauen Töne vor.
Die sich vor uns aufragende Wand mit dem höchsten Berg der USA war schon für sich allein beeindruckend, bei dem schönen Morgenlicht noch um einiges schöner.
Also viele Fotos. Als dann die ersten Sonnenstrahlen die höchsten Gipfel anstrahlte, begann die zweite Phase des Sonnenaufganges.
Nun wurden mit jeder Minute immer neue Bereiche beleuchtet und die Schatten verschoben sich weiter nach unten, obwohl die Sonne selbst noch nicht zu sehen war und sich hinter der Gebirgskette der Weißen Berge versteckte.
Eigentlich wollte ich durch den Bogen, den wir gestern Abend fotografiert hatten die Sonne einfangen, wenn sie die Bergkette überschritt, doch leider war dies nicht möglich, der Winkel stimmte einfach nicht.
Alle Bilder von den Alabama Hills:

Alabama-Hills

24.10—18.11.22

68 Bilder

Am Vormittag schlenderten wir ein wenig durch das Örtchen, das erste, das Toma gefiel. Es bestand eigentlich nur aus einer Hauptstraße der 395, wo sich auch alle wichtigen Geschäfte, Hotels und Restaurants befanden und dahinter ein paar Häusern, sehr einfachen Häusern.
Gegen 12.30 Uhr verließen wir das Motel, tankten noch einmal den Jeep voll und aßen vor dem Visitorcenter, was sich vor der Stadt befand, unser selbstgemachtes einfaches Mittag. Unser Tagesziel war nicht allzu weit entfernt und wir hielten deswegen auch an einem Aussichtspunkt an, von dem man auf die Paramint-Berge schauen konnte, machten dort einen Spaziergang und hörten über uns die Kampfflugzeuge der US-Army hinwegfliegen. Leider war es keine Tiefflugübung, denn wir standen genau vor einem Canyon durch den die Jets fliegen, wenn sie solche Tiefflugübungen absolvieren.
Von dort ging es zum Wasserfall in der Wüste und im Gegensatz zu dem im Yosemite Valley hatte dieser auch Wasser. Wir fuhren eine dirty road entlang (nicht asphaltiert, viele Steine, doch wir hatten ja ein 4x4 Auto), stiegen aus und mussten noch ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde im Flussbett wandern, bevor wir vor dem Wasserfall standen. Schon ein Wunder mitten in der Wüste einen Wasserfall zu sehen. Er war nicht allzu hoch (vielleicht 10 Meter), und das Wasser versickerte bis zum Parkplatz dann im Untergrund.
Das Ziel Paramint Springs, abgeleitet von dem Wasserfall, könnte ich mir denken, war eine Tankstelle mit einem Laden, ein Restaurant, ein Campingplatz, ein paar Hütten zum Übernachten und zwei Flugzeugen, eins davon mit Skeletten besetzt, das andere war gerade gelandet, der Pilot übernachtete hier und als wir am Morgen aufwachten, war es wieder weg.
Auch das Flugzeug hatte die Tankstelle genutzt (kleine Chesna wahrscheinlich) und war mitten in der Wüste gelandet. Strange.
Der Sonnenuntergang, den wir nicht sahen, wir schauten auf die gegenüberliegende Seite war toll, denn am Himmel hatten sich fantastische Wolkenformationen gebildet, die dann von der untergehenden Sonne noch eingefärbt wurden.
Wir außen im Restaurant Abendbrot, jeder fand etwas. Leider gab es keinen Apfelstrudel, es soll der Beste im Westen Amerikas gewesen sein. Die Location leidet unter der kürzlichen Flut, die eine Straße zu Paramint Springs zerstört hat, sodass entscheidend weniger Touristen kommen.
In dieser Einsamkeit, weit weg von jeglicher Zivilisation, in einer kleinen Hütte übernachten, Jane und Glenn schliefen im Wohnwagen, saßen wir nach dem Abendbrot auf der Terrasse und schauten uns den überwältigten Sternenhimmel an.
Schon das erste Bild sah auf dem Kamerabildschirm spektakulär aus. Ich machte wieder eine Serie Von Bildern. Viel Arbeit, wenn ich wieder in Deutschland bin.

26.10.2022 - Paramit Springs – Death Valley

Ein weiterer Fahrtag mit Ausflügen. Den Sonnenaufgang verschliefen wir, obwohl wir in eigentlich fast aus dem Hüttenfenster hätten sehen können. Schönes gemeinsames romantisches Frühstück vor der Hütte. Und los. Auch heute war die Entfernung nicht allzu groß, sodass wir Zeit für alle möglichen Sehenswürdigkeiten unterwegs hatten. Durch die Flut wurde die direkte Straße ins Tal des Todes zerstört und wir nahmen einen Umweg auch wieder über eine dirty road. Dann ging es über eine kurvenreiche, Straße, die uns durch eine Schluchten führte, bergauf erst, da wir einige Gebirgsketten überwinden mussten.
Auf etwa halben Wege bogen wir nach rechts auf eine „schmutzige Straße“ ab und besichtigten eine alte Goldmine, bei der aus Quarzgestein mit Hilfe von Quecksilber und Zyaniden Gold aus dem Quarz gewaschen wurde.
Es war die Mine von Aguereberry, einem katalanischen Glücksritter, der hier fast ganz alleine den Goldabbau betrieb. Er schuf auch die Straße mit Hacke und Schaufel, die zu dem Aussichtspunkt seines Namens führte, ein Aussichtspunkt auf das Tal des Todes.
Jane und Glenn hatten noch nie etwas davon gehört. Ein Fremdenführer, der beim Mittagessen vor den Autos vorbeikam und eine Gruppe englischer Ladies betreute, riet uns unbedingt die Straße weiter hoch zu fahren und den Aussichtspunkt anzuschauen. Was wir auch mit einem Auto, unserem, dann taten. Die Road war ganz schön bumpy. Das letzte Stück führte über ein schmales steiles ausgesetztes Stück zu einem Parkplatz, von dem man eine gigantische Sicht auf das Tal hatte.
Aber schaute man sich um, war die Sicht nicht weniger beeindruckend. 100 Meilen weit war die Sicht. Soweit habe ich noch nie blicken können. Viele Gebirgsketten waren ganz in der Ferne zu sehen und die letzte die Sierra. Mit seiner App konnte Glenn bestimmen anhand der Konturen, welche Berge zu sehen waren. Die Entfernung bis dorthin zeigte die App dann auch noch an. 98 Meilen bis zu einem der letzten Peaks (Also fast 160 km) Der Wahnsinn.
Und unter uns das Death Valley in seiner Gesamtheit. Nur ein Teil wurde ausgeblendet durch einen Berg, der sich unterhalb zwischen uns und dem Tal befand.
Nun ging es 5000 Feet bergab zum Ziel. Unterwegs machten wir noch an den Sanddünen halt.
Wir kamen gegen 17 Uhr in der Death Valley Ranch an und aßen mit Jane und Glenn auf dem RV-Parkplatz zu Abend. Wir schliefen im Hotel. Wieder viele Sterne am Himmel aber heute keine Nachsitzung.

Alle Bilder von den Sanddünen:

Sandduenen

27.10.22

6 Bilder

27.10.2022 - Death Valley

Die Überschwemmungen in diesem Jahr haben beträchtlichen Schaden im Tal angerichtet. Viele Wege, Straßen und Brücken sind beschädigt. Zufahrten in den nördlichen Teil sind deswegen komplett gesperrt. Wir mussten unsere Ausflüge deshalb auf die offenen Zuwege konzentrieren. Doch bevor es losging, ganz früh am Morgen, machte ich mich auf, den Sonnenaufgang zu fotografieren. Was man auf dem Chip hat, das hat man. Am einfachsten war es zum Zabrinsky Point zu fahren, das waren etwa 9 Minuten und es soll ein ausgewiesener Beobachtungspunkt für den Sonnenuntergang sein.
Da die Sonne aber im Rücken des Zabrinsky Points aufging, er lag an den Osthängen des Tals, dachte ich mir, der Sonnenaufgang hier müsste eigentlich noch besser zu fotografieren sein. Und so sollte es auch sein. Angekommen, die blaue Stunde war schon angebrochen, parkte ich den Jeep und machte mich auf die letzten 30 Meter zum Aussichtspunkt.
Diesen erreicht standen unter mir zahlreiche Fotografen, die alle mit ihrem Stativ hantierten, da der Wind es in Schwingungen versetzte und sie alle umzufallen drohten. Es war eine große Gruppe Fotoreisende. Ich empfahl ihnen den Rucksack an das Stativ zu hängen, um die Stabilität zu erhöhen. Damit konnten sie leider nichts anfangen.
Irgendwie wollte ich mich nicht als 30. Ter in die Reihe stellen, ich ging also noch ein wenig den Hang hinab, von dem man einen fantastischen Ausblick auf und über das Death Valley hatte.
Und nicht nur der Blick ins Tal, sondern auch die Berge bis zum Talgrund davor waren wunderschön.
Der Himmel färbte sich jetzt blau purpur und die Zeit um auszulösen war gekommen. Unterhalb der Fotografen ging ein schmaler, schmaler weg am Hang entlang und als ich stehenblieb, wurde ich sofort von einigen fortgescheucht, da ich am Bildrand ihres Fotos auftauchte. Also noch ein wenig weitergehen und aus dem Bild verschwinden. Am Ende des Weges stand schon ein einsamer Fotograf und ich stellte mich daneben, frug ihn etwas und es war ein Deutscher. Aus Eisleben, jetzt Frankfurt, der professionelle Aufnahmen mit einer selbstgebauten Kamera (aus dem 3 D-Drucker) machte, 6x17 cm Dias- irre! (Es war Sebastian … - seine Webseite ist wirklich fantastisch.) Wir fachsimpelten viel und zwischendurch wurde kräftig der Auslöser gedrückt, zumindest bei meiner Kamera, denn Sebastian fotografierte analog und ein Film hatte ganze 4 Bilder im Panoramaformat. Er musste also haushalten.
Es war ein prächtiger Sonnenaufgang und der starke Wind hatte den üblichen Wassersmog aus dem Tal verbannt, sodass wenig Dunst das Bild nicht allzu sehr störte. Dann beleuchtete die Sonne die Spitzen der gegenüberliegenden Berge, das Lichte drehte ins Goldene, die Kuppen waren rötlich und die Berge unter uns waren weiß und rechts von uns rot. Man braucht die Sättigung kaum aufzudrehen, die Realität war eigentlich bunt genug.
Alle Bilder vom Zabrinskie Point

Zabrinskie Point

27-28.10.22

29 Bilder

Zurück zum Frühstück, dann gegen 9.30 schlugen wir bei Jane und Glenn auf. Jane hatte schlecht geschlafen und wir fuhren heute nur mit Glenn los.
Zuerst zur Sehenswürdigkeit Badwater, weit unter Sealevel, im Tal, wo man die Salzseen bewundern kann. Das geht in der Atakamawüste besser, war aber trotzdem schön. Wir liefen 1 Meile hinaus auf das Salzfeld, Foto und zurück.
Bad Water
Zurück und die Natural Bridge anschauen. Die Brücke ist ein Durchbruch durch den Felsen, den das herabströmende Wasser in Millionen Jahren im Tal ausgewaschen hatte.
(Es strömt ja auch nur wenige Tage im Jahr und brauchte deshalb so lange.)
Alle Bilder vom Tal der Natural Bridge:

Natural Bridge

27.10.22

12 Bilder

Auf der Rückfahrt zum Hotel fuhren wir durch den Artist Drive.
Hier hatte der Schöpfer sich wieder ausgetobt und mit Farben nur so um sich geschmissen.
Wenn wir es nicht gesehen hätten, wäre es schwer zu glauben, dass so grelle Farben und so unterschiedliche sich an einem Fleck befinden können und das alles durch die Natur, ohne menschlichen Eingriff geschaffen.

Alle Bilder vom Artist Drive:

Artist Drive

27-28.10.22

16 Bilder

Am Nachmittag holten wir Jane ab, die einen Nap gemacht hatte und wieder fit war. Also ging es zum Desolation Canyon (Verwüstungscanyon).
Hier waren wir fast ganz alleine. Ein schöner schmaler Canyon, nicht ganz so schmal wie der Slot-Canyon.
Wir schauten in die vielen Seitenarme des Canyons, gingen bis an ihr Ende, also bis zu dem Punkt, wo eine Wand das Weitergehen verhinderte. Je höher wir kamen umso farbenfrohe wurden die Wände des Canyons.
Wir waren ja auch nicht weit entfernt vom Artist Drive. Der war nur 2 Meilen entfernt.
Abendessen im Camper.

28.10.2022 - 2. Tag Death Valley

Sebastian hatte mir empfohlen, den Sonnenaufgang vom Dante-Point zu fotografieren. Tja man hört ja auf den Rat eines Profis. Glenn meinte, dass er nicht begeistert war vom Dante Point. Da ich Toma auch gern einen Sonnenaufgang im Death Valley zeigen wollte, entschlossen wir uns doch dorthin zu fahren. Dazu mussten wir noch früher aufstehen, und so ganz leicht viel dies schon nicht mehr.
In völliger Dunkelheit ging es los, 40 Minuten Autofahrt viele Höhenmeter nach oben, davon das letzte Stück 15% Steigung. Doch alles Asphaltstraße. Wir kamen schon ziemlich spät oben an. Als ich ausstieg, war ich schon ein wenig enttäuscht. Die Farben waren zwar da, aber wenig Vordergrund, sehr viel Dunst lag im Tal.
Kaum Kontraste und nicht halbsoschön wie am Zabrinsky Point. Pflichtfotos, was nicht heißen soll, dass diese nicht schön wurden, aber man vergleicht sich ja immer und da konnte halt der Dante Point nicht gegen den Zabrinsky Point ankämpfen.
Auf der Rückfahrt hielten wir noch am Zabrinsky Point an. Die Sonne stand schon soweit am Himmel, dass der Zauber weg war, doch der Ort ist trotzdem wunderschön.
9.45 Uhr Treffen mit Jane und Glenn. Wir wollten heute in den Golden Canyon. Der wohl frequentierteste Ort im Tal, denn auf dem Parkplatz des Trailheads standen immer viele Fahrzeuge.
10 Uhr Start zur Wanderung. Der Golden Canyon liegt unterhalb des Zabrinsky Points und man geht durch die wunderschönen Schluchten, die man von oben sieht. Was man von oben nicht sieht, sind die Blicke in die engen Täler, die Seitenarme, von denen wir wieder etliche begingen, bis es nicht weiter ging. Es war noch kühl im Canyon, da die Sonne nicht hochgenug stand um senkrecht in den Canyon zu strahlen. Als er dann breiter wurde, merkte man schon, wie die noch warme Oktobersonne einen zum Schwitzen brachte.
Wir machten einen Abstecher zur Kathedrale, nein keine Kirche, eine rote Wand, die Senkrecht aus dem weißen Gestein emporragt
und von der man einen geradezu unwirklichen Anblick auf den goldenen Canyon genießen kann.
Im Schatten der engen Schlucht, die zur Kathedrale führt, machten wir Mittag. Dann hieß es den Rückweg antreten oder den Kreis schließen, damit wir nicht wieder denselben Weg zurückgehen mussten.
Dazu mussten wir aus dem Canyon aufsteigen, einige hundert Feets, bis wir auf den Kämmen des verzweigten Canyons angekommen waren,
um dann wieder hinabzusteigen in den „Main Wash“, der uns zurück in Richtung Straße führte, wieder entlang steil aufragender Wände, voller Farben und die auch ein wenig Schatten spendeten.
Alle Bilder vom Golden Valley

Golden Valley

28.10.22

54 Bilder

Rückfahrt. Baden im Pool, der von heißen Quellen gespeist wurde (wer wollte). Sachen sortieren und packen.
Abendbrot gegen 18 Uhr im fancy Hotel eine Meile vom Resort entfernt. Kaum waren wir in dieser erfrischenden, gut riechenden, nach Geld stinkenden Oase angekommen, sagte die Sonne das letzte Mal im Death Valley Tschüß, der hauchdünne Mondsichel erschien am Himmel und die Wolken färbten sich blutrot.
Vor einem Springbrunnen eingefasst mit Palmen machte ich das letzte Foto.
Es ist auch genug. Ich würde es Overflow nennen. Mehr kann man nicht aufnehmen. So viele einmalige großartige Landschaften, Erlebnisse. Es muss Schluss sein.

29.10.2022 - Rückfahrt nach Las Vegas – Good bye Jane and Glenn

Ausschlafen. Koffer packen.
Herzliche Verabschiedung von Jane und Glenn.
Bevor wir das Death Valley endgültig verließen, fuhren wir noch einmal zum Artist Drive, montierten die geschundene Go-Pro-Sony auf die Kühlerhaube und filmten den Drive.
Dann zurück nach Las Vegas. Unterwegs kauften wir in einem Walmarkt noch ein und aßen bei Tacobell zu Mittag.
Noch 1 Sunde 15 Minuten bis zum Start.
Viel Arbeit liegt vor mir, schöne Arbeit, Fotos entwickeln, denn ich habe mir nicht einmal alle Bilder angeschaut. Ein super Urlaub geht zu Ende.