Tagebuch Tag 9

Via Alpina 20. 07. 2021 9.Tag


In den Dolomiten - Pragser Wildsee - Dürrensteinhütte

Wenn der Pragser Wildsee einfach nur schön ist, die Wildheit der Dolomiten lässt er aber doch schon erahnen, wenn man noch nichts von den Dolomiten gehört haben sollte.
Vielleicht sind nicht alle Plätze in den Dolomiten so fantastisch und makellos märchenhaft schön wie der Pragser Wildsee, doch sie stechen schon hervor in ihrer Schroffheit und Mächtigkeit der Massive, die sich immer aus der Umgebung abheben und tolle Panoramen bilden.
Doch der Tag begann noch einmal am See. Da wir nun schon automatisch, also ganz von selbst kurz nach 6 Uhr wach werden, zumindest ich, nutzte ich die Gunst der frühen Stunde und ging noch einmal zum See. Der See war glatt, kein Wind kräuselte seine Oberfläche. Der Seekogel, das ist der Berg auf den man vom Hotel aus blickt, spiegelte sich ideal im Wasser. Das Herz des Fotografen klopfte schneller vor Aufregung, jetzt ein schönes Bild zu machen, obwohl es wohl vom See schon alle Fotos, die möglich sind, gibt.
Es waren zwar auch schon einige Fotografen vor Ort, eine Bloggerin, die immer wieder dasselbe Motiv von sich und dem See aufnahm und sich durch mein Zuschauen gestört fühlte, aber es waren weit weniger als am Vorabend. Ich machte also die Pflichtaufnahmen und dann sah ich wie einer seine Drohne startete und mit dem Gefilmten sich brüstete.
Ich rannte also zurück ins Hotel, holte mein Ding raus und ließ es steigen.
Na eine Aufnahme habe ich dann auch gepostet (im WhatsApp Chat), Ich bin schon gespannt, was da zuhause alles noch am PC anzuschauen sein wird.
Frühstück, Bezahlen, Anruf bei der Drei-Zinnen-Hütte, wo entweder besetzt war oder keiner abnahm. Egal, heute hatten wir ja eine Übernachtung.
Zur Dürrensteinhütte ging es am See entlang, den Weg kannten wir schon sehr gut von unseren gestrigen Runden, dann auf der rechten Seite vom Seekofel bergauf.
Einzukremen hatte ich mich vergessen, weswegen mir die Sonne nicht immer recht war. Doch der Aufstieg verlief zum großen Teil im Schatten und reduzierte so ein wenig die Schweißtropfen. An einem kleinen Gebirgssee ließ ich die Drohne steigen, der erste Flug während einer Wanderung (wenn man mal vom ersten Tag absieht).
An einer Kreuzung schon fast auf Zielhöhe, nach 900 Höhenmeter, verfehlte ich dann den geplanten Weg und wir gingen den Weg 30 ins Tal anstelle des Weges 3/4. Egal, auch dieser führte durch ein wunderschönes Tal, wieder 900 Höhenmeter bergab. Es gab einige kritische, sehr gefährliche Stellen, wo ein kleiner Fehltritt zum Abrutschen auf den Kalkschotter geführt hätte, und die Hänge waren schon extrem steil und mitunter gab es nach dem Schuttkegel noch vertikale Abschnitte, wo das Rutschen dann in den freien Fall übergegangen wäre. Doch zurück ging auch nicht, nachdem wir zwei solcher Stellen passiert hatten. Irgendwann war auch diese Gefahr vorbei und der Weg verlief sehr lieblich durch den Wald. Unser Ziel im Tal war das Brückele, wo es eine Bushaltestelle gab.
Von dort fuhren wir zur Plätzlewiese, Toma aß was, ich trank etwas, wir ließen es uns gutgehen.
Das Finish heute waren 40 Minuten auf einer Autobahn, die Fahrradfahrer, Wanderer und aber auch Rollatorfahrer sich teilten, mit den Kühen. Die Ausblicke nach rechts waren fantastisch, dann sah man auch schon am Pass die Hütte mit den Bergmassiven im Hintergrund. Die Hütte war wunderschön, tolle Zimmer, freundlich hell, großzügig, das 4-Sternehotel am Pragser Wildsee mit seinem Zimmer unterm Dach hatten wir schnell vergessen. Das Abendbrot konnte zwar nicht ganz mithalten mit der Küche von gestern Abend, aber war auch sehr lecker.
Jetzt noch eine Drohnenfahrt und dann schauen wir mal, was der Abend so bringt.