Via Alpina 18.7.2021 7. Tag
Rieserfernerhütte – Pragser Wildsee
Da wacht man auf und ist alt.
Zumindest lautet so die Definition in der Wikipedia für alt, man ist es mit 65 Jahren.
Ich habe nicht mal unruhig geschlafen, wir waren ja gut gewandert und hatten lange mit einen jungen Pärchen gequatscht.
Also aufgewacht, aus dem Fenster geschaut und weggedreht. Regen, Wolken, kein Sonnenstrahl.
Frühstück und dann ging es auch schon los, bergab, nicht wegen des Alters, nein, weil man von hier oben auch kaum noch höher gehen kann bei dem Wetter.
Wir waren immerhin auf 2800 Metern.
Der Weg nach Antholz Mitthal war eigentlich in der Via Alpina Beschreibung so angepriesen, dass ich ihn wegen Seilsicherungen und Holzstufen (ich dachte es wären Leitern) nicht gemacht hätte und wir wären wieder abgestiegen, wie wir hochgekommen wären. Da die gestrige Gruppe aber auch den Weg nach Antholz nahm und der Wirt sagte, dass es 300 Stufen und keine Leitern sind, gingen wir dann doch in Richtung Osten. Das versprach auch einen Abstieg im Windschatten und überhaupt sollte südlich des Alpenhauptkammes das Wetter schöner werden. Bis zum Ende der Stufen / Treppen liefen wir vorneweg, dann überholten uns Tobias und So.... (Die fast an demselben Tage Geburtstag hatten wie wir beide).
Der Weg war zwar mit Seilen gesichert, aber die brauchte man eigentlich nicht wirklich, höchstens für den Kopf zur Beruhigung.
Es ging ja wieder 1400-1500 Meter bergab und dafür bräuchten wir etwas mehr als 4 Stunden mit einer Pause auf der Alm.
Vor der Alm oder oberhalb der Alm standen 4 Kühe auf dem Weg rum. Wenn das auch gestern beim Aufstieg schon so war und wir ganz nah an ihnen vorbeigingen, so war heute den Kühen aber jede Möglichkeit verwehrt, auszuweichen, da der Weg schmal war und rechts der Berg und links der Abhang.
Wir mussten uns also aneinander vorbeiquetschen.
Da wir wussten, ja wir hatten es ja gesagt bekommen, von fachkundigen Personal, dass die Kühe harmlos sind, schafften wir dies ohne großen Stress.
Ganz unten zwickt es dann ein wenig in den Knien, aber halb so schlimm.
Wir verpassten den Bus 12. 47 Uhr um 10 Minuten und mussten fast 2 Stunden auf den nächsten warten. Das Taxi mit 40 Euro für 16 kmwar uns zu teuer. Gegenüber der Haltestelle war ein Gasthof, in dem wir eine Geburtstagssachartorte aßen und ich die Glückwünsche beantwortete.
Mit dem Bus zum Zug, der am Sonntag natürlich nicht so oft fuhr und auf den wir somit auch warten mussten (für eine Haltestelle) und dann wieder zum Bus, der uns zum Hotel am Pragser Wildsee bringen sollte. Naja, obwohl noch an der Haltestelle direkt neben dem Bahnhof stehend, völlig leer, nahm uns der Busfahrer nicht mit, da wir kein Online-Ticket hatten. Der leere Bus fuhr also ohne die Fahrgäste los, die aus der Bahn gerade ausgestiegen waren und zum See wollten.
Wir versuchten jetzt uns ein Online-Ticket zu kaufen. Das funktionierte insoweit gut, dass bis zum Abbuchen des Geldes alles ohne Probleme verlief, der QR - Code per -E-Mail aber nicht eintraf.
Es war schon Abfahrtzeit für den nächsten Bus, den wir gebucht hatten und noch immer war die Mail nicht da (der Bus fährt alle 30 Minuten). Zum Glück hatten wir ein Screenshot von der Bezahlung gemacht und der Busfahrer nahm uns so mit.) Die Mail erreichte uns nach 10 Minuten Busfahrt.
Der Bus hält direkt vor dem Hotel, ein ziemlich großes Teil, vor 122 Jahren erbaut.
Wir stiegen aus und badeten sofort in der Menge. Also für uns fühlte es sich so an, da die Leute auf uns zuströmten zu ihren Autos auf dem riesigen Parkplatz neben der Bushaltestelle.
Die Hoteltür war zu. Zum Glück kam gerade jemand raus und wir nutzten den Moment und traten ein. Das Hotel schützt sich gegen die Flut der Touristen, indem alle Zugänge mit Zahlencodeschlössern verriegelt sind.
Unser Zimmer war im dritten Stock, mit Ausblick auf den See, auf die Berge nur eingeschränkt, da die Dachschräge störte.
Nach ausgiebigen Waschen, meiner selbst und der schmutzigen Sachen, alles, was ich anhatte, ging es kurz einen Blick auf den See werfen und dann zum Dinner.
Großes Kino, Salatbuffet von feinsten und danach ein Dreigängemenu auf hohem Niveau.
Das Zimmer ist sehr einfach (damit wir uns nicht an Luxus gewöhnen vor der nächsten Hüttenübernachtung).
Wir waren so müde, dass wir den Tatort nicht mehr bis zu Ende schauten und momentan einschließen.
Ich war ja auch schon alt!