Tagebuch Tag 13

Via Alpina 13. Tag 24. 7. 2021


Von der Obstanerseehütte zur Porze Hütte

Aufstehen, ja wie sonst, Frühstück war laut Toma lecker. Dann ging was mit dem Kamelsack schief und zwei Matratzen wurden nass. Wir schlichen uns mit einem Lunchpaket von Dannen. Die Via-Alpina Gehzeit Betrug 5 Stunden 35 Minuten, die an der Hütte auf dem Wegweiser 7 Stunden.
Gewitter war angesagt, da schwanken die Zeiten ein wenig. Meine App zeigte alle drei Stunden einen Blitz, ein Blick nach oben, der wohl zuverlässigste Wetterbericht für die nächste halbe Stunde, sagte wunderbares Wetter Sonnenschein voraus und mit dem gingen wir dann auch los.
Es ging in Richtung Scharte, die wir schon von der Hütte aus sahen. Bis auf die Querung des Schneefeldes war es ein problemloser Aufstieg. Der Blick von der Scharte, von wo sich wieder ein neues Bergpanorama uns eröffnete, war toll. Das ist auf dem karnischen Höhenweg sehr typisch. Es gibt immer wieder tolle Blicke und das in fast alle Richtungen, nur nicht wenn eine Wand den Blick nicht frei gibt.
Beim Abstieg ins nächste Tal gab es nur eine unangenehme Stelle, ansonsten war der Weg angenehm. Ich glaube, wir gingen heute auch nur rote Wege. Nachdem sich meine Anspannung auf dem Abstieg gelegt hatte, die Etappe sollte eine der schweren Etappen auf dem karnischen Höhenweg sein, machte das Wandern eigentlich Spaß. Naja, die zu machende Strecke wurde dadurch nicht kürzer, aber der Genuss wurde gesteigert.
Vor uns gingen die Jungen vom Niederrhein und aus Franken. Die Schwaben hatten die schwere Variante gewählt über den Kamm (was sich am Abend als nicht so optimal für die drei aus Schwaben herausstellte).
Nach vier Stunden Gehzeit, also genau nach Plan, erreichten wir die Standschützen-Hütte mit dem Matterhorn im Hintergrund (das kleine Matterhorn, das des Karnischen Höhenweg. Aus der richtigen Perspektive geschaut, man könnte es glatt verwechseln.)
Wir tranken etwas auf der Hütte, machten von unserem Lunchpaket bescheidenen Gebrauch und schon war die Pause vorbei, denn der Himmel zog sich zu, Wolken hüllten das Matterhorn bereits ein. Auf der Hütte vereinigten sich die Wege, die über den Grat führten und über die Schwarte (das Programm macht immer selbständig aus Scharte Schwarte). Die Schwaben hatten einen Verletzten, einen kaputten Schuh und einen mit Bluthochdruckproblemen (sie waren nur drei Mann).
Bei uns taten zwar auch die Füße weh, bei Toma heute weniger.
Die letzten drei Stunden des Weges waren ganz gemütlich, obwohl die Wolken sich zusammenschoben. Heute waren auch die Blumen am Wegrand wunderschön.
Erschöpft und müde kamen wir in der Hütte an. Leider hatten wir kein Doppelzimmer, die vier Jungs teilen mit uns das Zimmer (oder wir mit Ihnen)
Geduscht habe ich mich auch (übrigens mit „Rei aus der Tube“, das mir einer der Jungs gegeben hat, da Toma die Seife im Damenwaschraum mithatte.)
Egal, oberflächenaktiver Stoff, Tenside, die Haut ist noch dran.
Wir quatschen hier am Tisch mit einem Pärchen aus dem Bergischen Land und ich kann mich nicht mehr konzentrieren.
Ende