Via Alpina 12.Tag 23.07.2021
Sillianer Hütte - Obstanerseehütte
Heute hieß es schon um 6 Uhr zum Frühstück erscheinen. Wir schafften es nicht ganz, aber Viertel Sieben waren wir unten.
Gestern Abend wettert es noch kräftig vor der Hütte und über den Dolomiten, die wir von der Hütte aus sehen konnten. Auch die Drei Zinnen waren zu sehen, in etwas abgewandter Form, da man die dritte Zinne nicht so richtig erkennt konnte.
Durch den Hagel, der mit dem Gewitter kam, wurden die Bergkuppen weiß. Die Wolken zogen schnell an der Hütte vorbei, sodass manchmal gar nichts und dann wieder das ganze Panorama zu sehen war.
Die Sonne ging in den dunklen Gewitterwolken unter, sodass nichts spektakuläres am Himmel zu sehen war.
Heute Morgen war klarer Himmel und irgendwann kam auch die Sonne hinter dem Berg hervor.
Wir marschierten schon vor acht Uhr los, zu unserer rechten Seite das beeindruckende Panorama der Sextener Dolomiten, das uns fast bis zum Schluss der Etappe begleitete.
Die Etappe hatte einige Nickligkeiten, ausgesetzt Stellen, die ich nicht haben musste, aber über die wir drüber mussten.
Es ging entlang der italienisch - österreichigen Grenze, also liefen wir mal in Italien mal in Österreich. Mal stand der Fotograf in Österreich und das Model in Italien. Hier verlief im ersten Weltkrieg die Front zwischen den beiden feindlichen Parteien. Auf dem Weg trafen wir auch einen Österreicher, der eine Stellung / oder einen Unterstand ausbesserte, nachdem die Archäologen mit ihren Arbeiten fertig waren. Es ging nach 1,5 Stunden auch vorbei an einem Soldatenfriedhof zum Andenken an die Gefallenen.
Der Weg ist ein Gratweg und man hat wirklich einen grandiosen Blick auf die Alpen, ob die Südalpen, im Speziellen die Dolomiten, oder den Alpenhauptkamm. Ich weiß gar nicht, welche Berge wir da in Österreich gesehen haben. Ja und vor uns der Karnische Höhenweg und hinter uns der Karnische Höhenweg. Nach einer Viertelstunde, den Grat hatten wir schon erreicht und genossen schon die Aussicht, als plötzlich Südamerikafeeling aufkam, Alpakas oder Lamas lagen im Gras und sonnen sich. Da sie direkt an der höchsten Stelle lagen (Aussicht nach beiden Seiten!) konnte man sie mit dem herrlichen Panorama der Sextener Dolomiten fotografieren. (Ja und so hatten wir doch noch Fotos, die mit den Drei-Zinnen-Hütte-Aufnahmen mithalten konnten, denn die 3 Zinnen waren auch mit auf dem Bild.)
Nach der Begegnung mit dem Österreicher verpassten wir die Umgehung einer der vielen Gipfel auf unseren Weg und kraxelten wieder auf ausgesetzten Wegen über den Grat.
Dann noch ein letzter Anstieg und die Obstanersee-Hütte war im Tal tief unter uns am See liegend zu sehen. Sehr romantisch und der Weg dorthin war auch einsehbar und schien unproblematisch.
Toma schlug an einem kleinen Schneefeld eine Brotzeit vor, die wir bei Sonnenschein und schöner Aussicht zu uns nahmen.
Auf dem Abstieg lief uns noch eine tief schwarze Schlange über den Weg. Es war eine Kreuzotter, die, wie wir in der Hütte erfuhren, in Gebirgslagen eine schwarze Färbung aufweisen. Als sie weg kroch und ich sie mit meinem Wanderstock etwas piekste, fauchte sie gewaltig. Am Wegesrand wieder wunderschöne Fauna.
Nach 5 Stunden 45 Minuten erreichten wir die Hütte, als Gehzeit waren 4 vorgegeben. Das Glück war uns holt, die Hütte, in der wir nur zwei Lagerplätze gebucht hatten, bot uns ein Zimmer für uns an. Es war zwar ein Lager aber eben nur für uns. Hurra!
Auch hier gab es eine Facebookstelle, die Alpenvereinsfahne vor der Hütte. Wir riefen Anne an und gratulieren ihr zum 65. - ten.
Danach setzte ich mich in den Gastraum und machte ein Nickerchen. Die Etappe hatte mich doch ganz schön geschafft.
Jetzt gab es einen Apfelstrudel mit Vanillesoße und dazu eine heiße Schokolade mit Schlagoberes. Lecker.
Gleich ist die Pflicht getan und ich werde den Abend genießen. Nur die Drohne habe ich nicht steigen lassen. Die Inspiration hat abgenommen. Aber die Akkus sind alle wieder aufgeladen.