Yellowstone Nationalpark - Kanada - Alaska
5 Wochen durch eine Traumlandschaft nach der anderen, wilde Tiere im Überfluss bei Königswetter und perfekt organisiert von Canusa
Vom 25. Mai bis 3. Juli 2024
Ich habe mich entschlossen, aus der gesamten Reise drei Abschnitte zu machen, da es sonst zu viel Material wäre. Das ist einfacher für diejenigen, die nur Kanada oder nur Alaska oder nur Yellowstone anschauen möchten, nicht aber mit dem anderen Inhalten belastet werden wollen.
Der zweite Abschnitt enthält den Waterton Nationalpark, die Fahrt nach Canmore, den Banff Nationalpark, den Icefield Parkway, Jasper, die Fahrt nach Vancouver Island und die Insel selbst, einschließlich der Rückreise nach Seattle. Für den nördlichen Teil der USA -den Yellowstone Nationalpark und Alaska schaut bitte in den separaten Beiträgen nach. Viel Spaß beim Stöbern.
Der zweite Abschnitt enthält den Waterton Nationalpark, die Fahrt nach Canmore, den Banff Nationalpark, den Icefield Parkway, Jasper, die Fahrt nach Vancouver Island und die Insel selbst, einschließlich der Rückreise nach Seattle. Für den nördlichen Teil der USA -den Yellowstone Nationalpark und Alaska schaut bitte in den separaten Beiträgen nach. Viel Spaß beim Stöbern.
2. Teil vom 3. bis zum 20. Juni 2024
Für die ganz Eiligen, mit wenig Zeit, hier meine Lieblingsbilder (ohne Text).
3. Juni 2024
Doch dann war sie auch schon da, die Grenze zum 2. größtem Land der Erde. Die Amis sagten nicht Tschüss. Die Kanadier fragten, bevor sie uns reinließen, ob wir bekifft waren oder Drogen genommen hätten, ich schaute kurz in den Rückspiegel und verneine dann doch. Ach so, nach Waffen fragten sie auch. Mit einem kanadischen Stempel im Pass betraten wir so gegen 16 Uhr ein neues Land.
Auf den letzten 20 Meilen, die jetzt wieder Kilometer hießen, (sehr sympathisch) was aber zu einigen Problemen führte, bevor wir dies realisierten, denn die Geschwindigkeitsangaben auf den Verkehrsschildern änderten sich auch, ohne dass wir das realisierten und die Geschwindigkeit in den Kurven war schon grenzwertig hoch, bis dann mal ein Schild mit 100 (km/h) kam und ich mich umstellte (ganz erschrocken und froh nicht in eine Kontrolle geraten zu sein).
Plötzlich standen wir vor einem geschlossenen Tor und einem Schild „Ranch“ – der Weg ist Privateigentum. Umkehren zurück. Gegen 17 Uhr waren wir am Ziel. Aber in der Rocky Lodge wusste keiner, wo wir schlafen sollten. Der Chef war unterwegs und telefonisch nicht erreichbar. Schwiegertochter, Großvater, Oma alle lernten wir kennen, aber sie waren nicht informiert, doch sehr nett und bemüht. Endlich kam dann durch das Telefon die Nachricht, dass der Bungalow für uns reserviert war. Als wir ihn betraten und 1 Wohnzimmer mit Küche, Bad und drei Schlafzimmer vorfanden, verstanden wir, warum sie nicht glauben konnten, dass wir dort überachten werden. Wir konnten unser Glück auch kaum glauben.
Einkaufen im Dorfladen, lecker Essen – Toma hatte gekocht. Und dann noch Bilder machen vom Waterton Nationalpark zum Sonnenuntergang
Plötzlich standen wir vor einem geschlossenen Tor und einem Schild „Ranch“ – der Weg ist Privateigentum. Umkehren zurück. Gegen 17 Uhr waren wir am Ziel. Aber in der Rocky Lodge wusste keiner, wo wir schlafen sollten. Der Chef war unterwegs und telefonisch nicht erreichbar. Schwiegertochter, Großvater, Oma alle lernten wir kennen, aber sie waren nicht informiert, doch sehr nett und bemüht. Endlich kam dann durch das Telefon die Nachricht, dass der Bungalow für uns reserviert war. Als wir ihn betraten und 1 Wohnzimmer mit Küche, Bad und drei Schlafzimmer vorfanden, verstanden wir, warum sie nicht glauben konnten, dass wir dort überachten werden. Wir konnten unser Glück auch kaum glauben.
Einkaufen im Dorfladen, lecker Essen – Toma hatte gekocht. Und dann noch Bilder machen vom Waterton Nationalpark zum Sonnenuntergang
Endlich mal ein Sonnenuntergang.
Es stürmte, als ich allein mit dem Auto noch einmal losfuhr. Bei jedem Mal das ich das Auto verließ, kühlte mich der Wind aus.
Doch die Bilder können sich sehen lassen. Übrigens Landschaftsaufnahmen mit dem Teleobjektiv!
Juni der 4. - Waterton Nationalpark
Wir waren gerade wach geworden, als das Frühstück gebracht wurde. Leider das Falsche. Wahrscheinlich hatte die Oma/Mutter vom Chef bestellt, was sie gerne aß und allen empfahl. Toma bestellte neu, ich fügte mich in mein Schicksal und aß Enchilada (Fleisch in Eihülle sehr scharf).
Das Wetter hatte sich nicht wesentlich geändert. Extrem starker Wind, Sonnenschein und die Berge versteckten sich in den Wolken. Wir gingen den Tag sehr ruhig an und brachen erst 10 Uhr auf. Der Nationalpark Waterton stand auf dem Programm. Zwar machten wir noch einen Abstecher zum Payne See, der war es aber nicht wert.
Im Park angekommen erstanden wir jetzt auch noch einen kanadischen Ganzjahrespass für alle Nationalparks. Banff und Jasper wollen wir ja auch noch besichtigen.
Am Eingang des Parks regnete es schon und der Wind blies noch kräftiger. Die Landschaft war sehr schön, wobei die Spitzen der Berge mitunter in den Wolken waren.
Ein großes Feuer hatte im Jahre 2017 etwa 40% des Waldes vernichtet. Stehengeblieben waren die abgebrannten Stämme in Schwarz und Silber eingefärbt ohne jegliches Grün an diesen Bäumen.
Wenn die Sonne die abgestorbenen Stämme anleuchtete, glänzten sie und gaben der Landschaft einen ganz besonderen Reiz.
Leider war das mit der Sonne Glücksache, denn die über das Tal dahin rasenden Wolken rissen nur ab und zu auf und versilberten den Wald. Und da es regnete und stürmte, war jedes Öffnen der Wagentür eine kleine Überwindung, hinaus in die Kälte zu gehen.
Hinzu kam, dass man beim Öffnen der Tür diese ordentlich festhalten musste, damit der Wind sie nicht aus den Angeln riss. Toma musste ich öfters aus dem Auto zerren, damit sie sich die besonders schönen Flecken anschaute und ich dann nicht verhauen werde, wenn sie die Bilder sieht.
Bevor wir in die Information fuhren (wir taten es als wir so gut wie alles gesehen hatten), bogen wir rechts ab und fuhren zum Red Rock Canyon. Schon die Fahrt dorthin war romantisch. Kleine Haltebuchten ermöglichten das kurze Anhalten mit Aussteigen und Fotografieren. Beim ersten Halt in einer solchen Haltebucht standen wir direkt vor einem perfekten Gemälde. Im Vordergrund ein herzförmiger See auf dem ein Entenpaar schwamm, dahinter silberne, tote Bäume, alles eingefasst in Grün und den Hintergrund bildeten die schneebedecken gewaltigen Berge, die das Tal am Horizont begrenzten.
Nach 15 km und unzähligen Haltebuchten befanden wir uns auf einem Parkplatz, von dem einige kurze Wanderungen begannen.
Toma wollte nirgend wohin gehen, es regnete ja und der Wind pustete uns richtig durch. Obwohl es nur 700 Meter zu Laufen waren, war es ein großer Sieg, dass Toma dann doch mitkam. Es ging entlang eines größeren Baches, der sich in rotes Gestein eingeschnitten hatte.
An der Stelle, wo man zum Bachlauf hinabsteigen konnte, machten wir erst von Chinesen Bilder, dann von Toma. Die Bilder waren trotz Nässe von oben und Wind sofort versandfertig.
Das rote Gestein, mit den Wasser und dem Grün der Wiesen und Bäume da brauchte es keine weitere Bearbeitung.
Nach anstrengenden 700 Metern machten wir erst einmal Mittag, bevor wir den Fuß wieder auf das Gaspedal stellten. Zurück durch die immer noch zauberhafte Landschaft, mit ein paar weniger Halten.
Noch vor Waterton Village bogen wir erneut rechts ab zum Cameron See. Auch dieses Tal war wunderschön, tief eingeschnitten und zum Glück mit ebenso vielen Haltebuchten ausgestattet. Einen besonderen Stopp machten wir am ersten Öl-Bohrloch Kanadas (ich glaube von 1902 oder 1903). Tja das Öl hat anderthalb Jahrhunderte das Leben auf der Erde geprägt und wird es noch eine ganze Weile weiterhin prägen.
Am See regnete es kräftig. Ich machte das Beweisfoto und huschte schnell wieder zurück ins Auto.
Das Foto war es nicht wert, hierher gefahren zu sein, aber das Tal war wunderschön, weswegen wir auf der Rückfahrt noch einige Fotostopps hinlegten.
Wir ließen das Dorf links liegen, schauten noch einen Wasserfall an,
den See selbst und fuhren dann zum Information-Center.
Kurz vor dem Gebäude, mitten im Ort, grasten auf einem Rasen 7 Rehe/Hirsche. Im Information – Center bekamen wir eine Karte vom Park, worauf wir sahen, dass wir alles, was man mit dem Auto machen konnte, bereits gemacht hatten. Wir konnten also getrost zurückfahren und unseren Superior Bungalow auskosten. So taten wir es und es war genug Zeit für die Aktuelle Kamera.
Nachtrag:
Zum Sonnenuntergang fuhr ich doch noch einmal los. Einfach um zu schauen, ob ich ein schönes Foto von der Bergkette im Abendlicht machen kann. Als von unserer Seitenstraße auf die Hauptstraße bog, lief ein Kojote über die Straße, und begab sich gemächlich in die Wiese. Anhalten, Foto von dem Rücksitz holen und zum x-ten Male war natürlich die Tür verschlossen, weil man sie erst als Fahrer freigeben muss. Da hatte er mich schon erkannt und rannte davon. Kurz vor Ende der Wiese drehte er sich noch einmal um und da war ich auch dann so weit, obwohl die Entfernung schon erheblich war. Doch zwei drei Bilder sind geworden.
Zum Sonnenuntergang fuhr ich doch noch einmal los. Einfach um zu schauen, ob ich ein schönes Foto von der Bergkette im Abendlicht machen kann. Als von unserer Seitenstraße auf die Hauptstraße bog, lief ein Kojote über die Straße, und begab sich gemächlich in die Wiese. Anhalten, Foto von dem Rücksitz holen und zum x-ten Male war natürlich die Tür verschlossen, weil man sie erst als Fahrer freigeben muss. Da hatte er mich schon erkannt und rannte davon. Kurz vor Ende der Wiese drehte er sich noch einmal um und da war ich auch dann so weit, obwohl die Entfernung schon erheblich war. Doch zwei drei Bilder sind geworden.
Der Sonnenuntergang war eigentlich schon erfolgt, denn der Himmel war im Westen fast vollständig bedeckt von dunklen Regenwolken
Und hier noch alle Bilder des heutigen Tages
5. Juni – Fahrt nach Banff
Diesmal wachten wir rechtzeitig auf, gingen zu Frühstück auch in den Frühstückraum im Nebenhaus und probierten zwei weitere Varianten kanadischen Frühstücks aus. Tomas 45 Minuten Brei war zwar sehr heiß, aber auf Wasserbasis und mundete ihr nicht so. Ich hatte getoastete Brote mit Füllung und viel Ahornsirup. Auf alle Fälle besser als gestern.
Wir fragten wieder nach der Route und bekamen als Empfehlung die westliche Route ans Herz gelegt (landschaftlich schöner). Toma hatte Bedenken, da keine größeren Städte auf der Strecke lagen, dass wir nichts Einkaufen können und sie führte nicht durch Calgary (was mir ganz recht war).
Wir fragten wieder nach der Route und bekamen als Empfehlung die westliche Route ans Herz gelegt (landschaftlich schöner). Toma hatte Bedenken, da keine größeren Städte auf der Strecke lagen, dass wir nichts Einkaufen können und sie führte nicht durch Calgary (was mir ganz recht war).
Auf der gesamten Strecke befanden sich rechter Hand die Rocky Mountain, natürlich gut erkennbar durch ihre weißen Gipfel.
Die Straßen waren ähnlich gering frequentiert wie am 3. Juni. In Kanada ging es noch etwas gemütlicher zu als in den USA. Höchstgeschwindigkeit fast immer 100 km/h, nur auf den ganz großen Highways 110 km/h.
Die Straßen waren ähnlich gering frequentiert wie am 3. Juni. In Kanada ging es noch etwas gemütlicher zu als in den USA. Höchstgeschwindigkeit fast immer 100 km/h, nur auf den ganz großen Highways 110 km/h.
Wir fuhren durch landwirtschaftliches Terrain, Kuhweiden, auch ab und zu mal mit Kühen.
Am Abfluss eines Stausees,wo wir anhielten um den See und im Hintergrund die Bergkette der Rockies zu fotografieren,
sahen wir auf einem Pfahl wieder ein Greifvogelnest mit Jungem und die Alt-Vögel vergnügten sich auf dem benachbarten Strommasten. Leider war ich für den Akt zu langsam, doch das Nest und die Vögel dann in der Luft konnte ich auf die Speicherkarte bannen.
In Pincher Creek, der wohl größten Ortschaft auf dem Weg nach Norden, tankten wir und kauften im Walmarkt ein. Die Preise empfanden wir als merklich geringer als in den USA. Toma findet die Gemüseabteilung immer beeindruckend. Mir fiel auf, dass die Läden egal von welcher Firma / Company innen immer gleich gestaltet sind.
In Pincher Creek, der wohl größten Ortschaft auf dem Weg nach Norden, tankten wir und kauften im Walmarkt ein. Die Preise empfanden wir als merklich geringer als in den USA. Toma findet die Gemüseabteilung immer beeindruckend. Mir fiel auf, dass die Läden egal von welcher Firma / Company innen immer gleich gestaltet sind.
Auf der weiteren Fahrt sahen wir die Rohölförderung in Alberta hautnah. Kurz vor Longview standen sie die Dunkies, die Eselspumpen und förderten aus der Tiefe das schwarze Gold.
In Longview hielten wir auch kurz an, die Ortschaft war einfach romantisch und für mich als Rohölverarbeiter, mein ganzes Leben lang, Nostalgie pur. Wir schlenderten durch die Stadt, kehrten in ein fast familiäres Café ein, tranken Cappuccino mit einem Zitronen-Heidelbeeren-Muffin und kamen ein wenig mit den Frauen in der Gaststube ins Gespräch. Ich blätterte in einem Bildband über Kanada und da hatten wir natürlich einige Fragen. Zum Beispiel die Elevatorhäuser, große Kornspeicher aus dem vorigen Jahrhundert, waren uns völlig unbekannt. In der Geisterstadt kurz vor der Grenze, noch in den USA, haben wir ein solches Gebäude gesehen und uns gewundert, was dies ist. Die Vermutungen gingen von Tabaktrocknung bis zu einem Turm zum Schlauchtrocknen für die Feuerwehr. Es waren aber Kornspeicher für den Weitertransport mit der Eisenbahn.
1 Km nach der Stadt war eine Rohölaufbereitungsanlage, die ich natürlich auch fotografieren musste.
Dann waren es Pferde, die auf einer fast gelben Wiese voller Kuhblumen grasten.
Und 20 km weiter eine schon größere Verarbeitungsanlage für das geförderte Öl, bevor es weiter transportiert wurde.
Wir erreichten Canmore, was in etwa 20 km vor Banff liegt, gegen 16 Uhr. Einchecken, erholen. Die Landschaft hier ist beeindruckend, alpin, ein breites Tal und alles sieht etwas weitläufiger aus als in den Alpen. Aus unserem Hotelfenster haben wir einen herrlichen Blick auf die Berge, aber den hat man hier, wo man auch hinschaut, einen coolen Blick auf die Berge. Also nach dem kurzen Nap gingen wir zum Asiaten dinieren. Davon habe ich jetzt aber den Magen voll und morgen darf es nicht wie thailändisch sein.
Jetzt galt es Toma zu einer Sonnenuntergangstour überreden. Klappte und wir fuhren los in die Berge zu den Spray Lakes.
Alle paar Minuten anhalten, aussteigen, fotografieren.
Als die Sonne dann hinter den Bergen verschwand, wir befanden uns gerade am Eingang zum Kananski Park, kehrten wir um und fuhren zurück.
Am Goat Pond, wo es wieder bergab ging, standen sie dann plötzlich vor uns, die Bergziegen, wohl ernährt und gar nicht scheu.
Erst einige Fotos aus dem Autofenster, dann aussteigen und sie rannten immer noch nicht weg. Welche Art Ziegen oder Schaf dies waren, kann ich zurzeit noch nicht sagen. Die Internet-Recherche hat nichts ergeben.
Aber kaum waren sie weg und ich saß wieder im Auto, als an dem steilen Felshang an der linken Seite der Straße eine Schneeziege entlangspazierte.
Ein zottliges wolliges Wesen, sehr schön Weiß und gepflegt. Da ich das Tele nicht mehr draufhatte, sondern das 20 mm Weitwinkel, hieß es umbauen und dann hinterherrennen. Ein paar Bilder sind bestimmt geworden.
Es dämmerte ja schon und viel Licht war nicht mehr vorhanden. Auf der Fahrt nach unten meldete sich dann unser Hinterreifen mit Low Pressure. Mist. Doch der Druck hielt bis zur Exxon-Tankstelle. Mal schauen, wie es morgen früh aussieht, ich habe in auf 40 PSI aufgeblasen.
Alle Bilder vom heutigen Tag
6. Juni - Banff Nationalpark
Es schaute nicht gut aus. Als wir losfahren wollen, kam eine Warnung, dass der Reifendruck nur noch 18 PSI hatte, das sind etwa 1,2 Bar. Also ab zur Werkstatt. Neben der Exxon-Tankstelle befand sich ein Chevrolet-Werkstatt, keine 5 Minuten zu Fuß vom Hotel. Ich fragte nach, ob sie das reparieren könnten, konnten sie aber erst 14 Uhr. Ich fragte nach Alternativen und sie schickten mich ZU „OK-Tyres“ Diese Werkstatt befasste sich nur mit Reifen. Doch vor mir waren heute noch 30 Kunden. Die freundliche Dame an der Annahme telefonierte im Ort rum, wer noch ein Slot für mich frei hatte, es war aber nur Chevrolet. Also zurück, das 14 Uhr Slot buchen und fragen, ob Hertz das übernimmt. Übernehmen sie nicht. Der Preisvoranschlag mit 60 Kanadischen Dollar hielt sich aber sehr im Rahmen. Ich ließ das Auto dort und ging zu Fuß zurück zum Hotel. Gott hatte gewollt, dass wir unser Tempo verringern sollten. Also entschleunigten wir. Toma hatte schon die schmutzigen Sachen in den Waschsalon gleich neben dem Hotel gebracht und harrte aus, bis die Maschine fertig war. Dann noch eine Viertelstunde Schontrocknen und zurück ins Hotel Mittagessen. Ich sicherte noch die restlichen Bilder und Videos auf Festplatte, die ich gestern nicht mehr geschafft hatte. Dann machten wir uns auf zu einem Spaziergang durch die Stadt. Es war so ein Gemisch aus amerikanischen Städtchen und ein wenig Alpenfeeling mit großen Bergen links und rechts des Tales.
Ich hatte ja noch ein konkretes Ziel, und zwar einen Deckel für mein 20 mm Objektiv zu kaufen. In einem Kunstladen fragte ich nach und der Verkäufer sagte, dass es dies in Venedig gäbe. Venedig lag mitten in der Downtown in der verkehrsberuhigten Zone. Venedig war ein absoluter Ramschladen und eigentlich hatte ich nicht die geringste Hoffnung, als ich eintrat, Souvenire, Spielzeug und allmöglicher Tinnef. Von Fotoartikel war nichts zu sehen. Zu meinem Erstaunen zauberte die nette Verkäuferin aber einen Deckel aus einem Wandregal hervor. Bingo!!! Verkaufte sie aber zum aktuellen Goldpreis. Zum Glück war der Deckel nicht allzu schwer, aber 19 Kanadische Dollar war ich los.
In der Haupteinkaufsstraße gab es zwei Fotogalerien mit umwerfenden Bildern (aber auch zu saftigen Preisen). Ich holte mir Anregungen, aber war mir sicher, nicht mal in die Nähe solcher Aufnahmen zu kommen. Viertel Vier war der Wagen dann fertig. Eine Schraube war im Reifen und zwei Reifen waren völlig überaufgepumpt. Wir waren wieder mobil.
Zurück ins Hotel und los. Touristeninformation ansteuern. Dort kaufe Toma Bärenspray, fast so teuer wie die Reifenreparatur und wir erhielten noch einige Tipps, was wir machen sollten. Gegen 4 Uhr brachen wir also nach Banff auf.
Nachdem wir vom Trans- Kanada- Highway abgefahren waren, bogen wir nach rechts zum Minnewanka See ab und suchten die Fotospots aus der Galerie. Ergebnislos. Aber wir sahen erst ein Erdhörnchen
und dann zwei majestätische Dickhornschafe unterwegs. Was die Tierwelt anbetrifft, haben wir doch eine ganze Menge Glück.
Weiter ging es zum Lake Johnson. Hier stieg ich aus und machte einen kleinen Spaziergang.
Ein weiteres Eichhörnchen kam mir vor die Linse und es ließ sich völlig ungestört wie ein Fotomodell ablichten.
Immer am See entlang verlief der Weg im Wald und plötzlich entdeckte ich im See wieder einen Biber.
Die Kamera war diesmal schnell zur Hand und auf den Fotos sieht man es nun ganz eindeutig, es ist ein Biber. Er hatte den typischen langen Schwanz.
Zum Abschluss der Minnewanka – Runde noch ein paar Landschaftsaufnahmen in einem romantischen Tal, mit Fluss und kleiner Schwelle und im Hintergrund, wie könnte es anders sein, schneebedecke Berge.
Jetzt fuhren wir doch noch durch Banff. Sehr mondän. Wir hielten nicht an und fuhren direkt zu Szenic Drive entlang der Vermont Seen.
Naja ein paar Bilder von der Landschaft, wobei das Licht nicht optimal und der Himmel auch nicht erfreute.
Doch den schwarzen Vogel mit den rot – gelben Flecken an den Flügeln konnte ich perfekt ablichten.
Heimfahrt und Abendbrot als Take away beim Japaner.
Nachtrag:
Beim letzten Halt an den Vermonter Seen, Toma war im Auto geblieben, ich war ausgestiegen, hörten wir sie in der Ferne heulen, oder ihn heulen. Wölfe. Meistens heult ein einzelner Wolf und sucht Anschluss an sein Rudel. Im Wald am gegenüberliegenden Ufer, also in sicherer Entfernung, war das Geheul ganz deutlich zu hören. Unglaublich, wie nah wir der Natur hier kommen.
Nachtrag:
Beim letzten Halt an den Vermonter Seen, Toma war im Auto geblieben, ich war ausgestiegen, hörten wir sie in der Ferne heulen, oder ihn heulen. Wölfe. Meistens heult ein einzelner Wolf und sucht Anschluss an sein Rudel. Im Wald am gegenüberliegenden Ufer, also in sicherer Entfernung, war das Geheul ganz deutlich zu hören. Unglaublich, wie nah wir der Natur hier kommen.
7. Juni - Banff Nationalpark
Ausgeschlafen und los ging es in Richtung Banff, auf zur Gondel, hinauf auf den Sulphur Mountain. Wir hatten Glück 9.30 Uhr waren noch Parkplätze auf dem Parkplatz vor der Gondel frei. Ticket kaufen. Das gestaltete sich etwas zäh, da wir die Rückfahrtzeit angeben sollten, wir aber keine Ahnung hatten, was man da oben alles machen kann und wie lange man dafür braucht. Es war auch nicht klar, was passiert, wenn wir eher oder später den Berg in Richtung Tal verlassen wollten. Und als es um die Bezahlung ging, kostete das Ticket über 10 Dollar mehr. Angezeigt an der Preistafel wurde der Betrag ohne Steuern. Was für ein Blödsinn. Die Seilbahn war völlig overstaffed, also es arbeiteten viel mehr Leute als erforderlich.
Oben angekommen bei herrlichem Sonnenschein, ein wenig Wind und Temperaturen knapp unter 10 Grad Celsius, schauten wir natürlich erst einmal ins Tal.
Ein Knaller die Rundumsicht auf die hohen Berge, alle mit weißen Gipfeln, hinunter auf Banff, auf den Trans-Kanada-Highway und die vielen Seen.
Schon etwas weitläufiger als in den Alpen (nicht höher, nicht schroffer, nicht romantischer, aber die Weite / Entfernungen beeindruckten)
Als wir das verarbeitet hatten, begaben wir uns auf den Boardway, der zu einem Hügel in etwa 200 Meter Entfernung führte.
Von dem Bretterweg gab es keinen Entkommen, die Menschenmassen wurden geleitet zum Hügel und konnten nicht ausbrechen.
Nur an einer Stelle zweige ein Wanderweg ab und wir konnten uns auf dem Berg selbst bewegen. Von dieser Möglichkeit, machten die Touristen aber kaum Gebrauch.
Der Holzweg gestattete immer neue Ausblicke in die traumhafte Landschaft.
Hier oben lag auch noch ein wenig Schnee, natürlich nicht auf den Brettern, die den Weg bedeuteten.
Oben auf dem anderen Hügel angekommen, husche ein Murmeltier an uns vorbei und durch Tomas rechtzeitige Warnung, konnte ich im richtigen Moment auslösen.
Das war der Platz, wo die Instagram - Fotos gemacht wurden. Die Asiaten waren darin Spitze.
Dieselben Bilder noch einmal von diesem Hügel (Gipfel) und dann gingen wir zurück.
Ein Jay oder Kuckuck kreutze unseren Weg und ich rannte ihm mit meinem großen Objektiv hinterher.
Ich brauchte das Objektiv nicht wechseln, denn in der Nähe der Seilbahnstation stillten zwei Dickhornschafe ihren Durst, indem sie den Schnee von einem Schneefeld leckten. Wir verbrachten zwei wunderschöne Stunden auf dem Sulphur Mountain.
Die Talfahrt war etwas schauklig wegen des starken Windes. In der Talstation nahmen wir einen Drink im Starbuck (Kaffee und Tee to go). Wieder am Auto gab es erst einmal Mittag und wir merkten, dass wir unwahrscheinliches Glück hatten, noch einen Parkplatz erwischt zu haben.
Nächstes Ziel Johnson Canyon mit den Wasserfällen und den sich anschließenden Ink-Pots. Leider war der geplante Weg über den Bow-Parkway für Autos gesperrt und den Bikern vorbehalten. Also kleinen Umweg fahren.
Auf dem etwas abseits gelegenen Parkplatz am Trailhead zum Johnson Canyon war dann auch noch ein Parkplätzchen für uns frei. Der erste längere Walk im Urlaub. 11 km mit etwa 600 Höhenmetern hatte uns die Touristeninformation gesagt. An einem Wegweiser kurz nach dem Parkplatz standen dann 5515 Meter bis zu den Ink-Pots angeschlagen (zum ersten Mal in unserer Wanderpraxis haben wir so genaue Entfernungsangaben auf Wegweisern gesehen).
Wir ließen uns nicht abschrecken. Bis zu den Lower Falls im Canyon war es gar nicht so weit, aber wir liefen in einer Menschenschlange (und das vor der Saison – auf der Bergfahrt mit der Seilbahn, hatten unsere Gondelpartner gesagt, dass es in der Hochsaison hier so voll ist, dass man auf dem Boardway nicht laufen konnte, ohne sich ständig zu berühren).
Es war ein schöner Spaziergang mit netten Aussichten in die Schlucht, aber Superhighlight, würde ich es nicht nennen, die Lower Falls.
Die Upper Falls, für die man sich etwas mehr anstrengen musste, waren da schon beeindruckender.
Für uns ging es nach den Upper Falls noch etwa 3 km weiter zu den besagten Ink-Pots.
Schöner Wanderweg, durch schattigen Wald, denn in er Sonne war es für bergauf doch schon etwas zu warm.
Die Pots waren für meinen Geschmack kleine Seen, in denen sich endlich einmal die Berge spiegelten (der Wind war heute nicht so stark und erzeugte keine Wellen). Die Fotomotive waren für meinen Geschmack hier wesentlich attraktiver als die Falls.
Hier gab es eine furiose Bergkulisse, die sich in den Pots mit kristallklarem Bergwasser gefüllt, doppelten.
Der Fluss, der sich weiter unten selbstmörderisch die Falls hinunterstürzte, plätscherte hier friedlich dahin und eröffnete mit den steil aufragenden Bergen, einer waghalsigen Brücke und viel Totholz zusätzliche Fotomotive.
Nach ausführlichem Fotopäuschen traten wir den Rückweg an und kamen dabei ins Gespräch mit einer Kölnerin (Lora), die ein Sabbatjahr nach ihrem Bachelorabschluss in Kanada absolvierte. So kam es, dass wir kaum merkten, wie die Zeit verging und wir wieder auf dem Parkplatz angekommen waren.
Lora hatte uns gesagt, dass wir nach 19 Uhr am Lake Louise kostenlos parken konnten (am Tag soll die Parkgebühr 37 kanadische Dollar betragen – der absolute Wucher). Also auf zum Lake Louise. Unterwegs sahen wir noch einige Elche.
Tja, und nach den Elchen kamen wir noch an Morant's Curve vorbei, dem Fotomotiv, das wir gestern in der Stadt Canmore gesehen hatten. Und wie es der Zufall wollte kam auch einer dieser ewig langen Güterzüge vorbei. Video, Fotos, alles, was das Herz begehrte. Leider nicht in einer Schneelandschaft und der Sonnenuntergang war auch nicht so romatisch fotogen wie auf den professionellen Bild, aber drei Schnappschüsse sind es dann auch geworden.
Vom Parkplatz zum See waren es nur 3 Minuten zu Fuß, aber der See war schon im Schatten, die Berge dahinter wurden zwar noch von der Sonne angestrahlt, aber riesig beeindruckt war ich von dem Panorama nicht. Der Pragser Wildsee hat da einen wesentlich größeren Eindruck bei mir hinterlassen. Vielleicht müssen wir noch einmal bei anderen Lichtverhältnissen vorbeischauen.
Ich machte nur 2 (zwei!) Bilder.
Heimfahrt immerhin fast eine Stunde.
Ich machte nur 2 (zwei!) Bilder.
Heimfahrt immerhin fast eine Stunde.
8. Juni - Banff Nationalpark
Nach dem Frühstück im Zimmer füllten wir unsere Vorräte erst einmal wieder auf im Supermarkt um die Ecke. Hier deckten wir uns auch gleich für unterwegs ein, so dass wir hinsichtlich Mittagessen unabhängig waren. Da uns die Ziele ausgegangen waren, eins stand noch ganz oben auf meiner Liste, doch ich wusste nicht wie wir dort hinkamen, schauten wir, bevor wir Canmore verließen noch einmal im Visitorzentrum vorbei. Ich wollte unbedingt zum Moraine Lake, im Internet als Top Highlight angepriesen. Der junge Mann erklärte mir, dass wir zu diesem See nicht selbständig hinfahren konnten, sondern uns eine von drei Companies aussuchen müssen, bei dieser buchen und dann werden wir dort hingebracht und wieder abgeholt. Das klang nicht gut und war, bis auf die erste, die nicht erreichbar war, recht teuer und nicht bequem. Die Zeit konnte man sich nicht raussuchen und wieviel Zeit wir am See verbringen konnten, war ebenfalls nicht klar. Wir verwarfen die Idee und der junge Mann sprudelte nun die Alternativen en mass heraus. Die ersten Ziele befanden sich auf der Straße die links abging, wo es rechts zum Johnson Canyon ging, also etwa 30 km oberhalb von Banff. Damit begannen wir also.
30 Minuten Anfahrt und als erstes hielten wir auf dem Parkplatz vom Vista Lake an. Ein, zwei Fotos und weiter.
Nächster Halt, alle so in einer Entfernung von 5-10 Autominuten, war der Marble Canyon. Schon während der Fahrt und dann auch vom Parkplatz hatten wir traumhafte Ausblicke auf die Kanadischen Rockys. Es war alles so kitschig unglaublich vollkommen schön, weiße Bergkuppen, rabenschwarze Berghänge, saftig grüne Nadelbäume, gemischt mit abgestorben silberglänzenden urigen Baumkrüppeln, dann das smaragdgrüne Wasser ins bläuliche abgleitend der Flüsse und Bäche, die zudem noch schäumende weiße Gischt als Kontrastprogramm boten.
Und zu allem Überfluss kamen noch die gelben Kuhblumen dazu, die noch den letzten Farbtupfer hinzufügten. Also der erste Gehstopp war die Marble Schlucht.
Man konnte entlang (oberhalb) des Wasserlaufes wandern und von Brücken die den Wasserlauf alle paar 100 Meter überquerten in die Tiefe schauen.
Am Ende des Weges/der Schlucht befand sich dann ein kleiner Wasserfall, der das Ganze abrundete.
Ich begab mich hinab zum Fluss und ging an seinem Ufer noch 40 Meter stromaufwärts mit fantastische Blicken in die sich öffnende Landschaft.
Der Weg zurück, noch einmal tiefe Einblicke in den Canyon.
Zweiter Stopp nach 3 Kilometern waren die Paint Pots.
Es ging auf einer sehr soliden Brücke über den Fluss .
und auf der anderen Seite noch 300-400 Meter in den Wald hinein, über eine Lichtung auf einem Boardway,
vorbei an einer alten Goldschürfstelle und dann noch 50 Meter bergauf und schon standen wir vor den Pots.
Zwei schöne Gebirgsseen, die wohl vulkanischen Ursprungs waren, was sich aus den Farben der Seen und des ablaufenden Wassers ableiten ließ.
Toller Spaziergang bei herrlichstem Wetter.
Dritte Station ein Wasserfall (die Numa Falls) gleich an der Straße, in 5 Minuten waren wir wieder weg und machten uns auf zu den Zielen gleich hinter dem Louise Lake.
Wir fuhren auf der Straße nach Golden in Richtung Westen und steuerten den Emerald Lake an. An der Natural Bridge, einem weiteren Ziel auf unserer heutigen Liste, hielt man uns an und schickte uns eiskalt zurück. Die Parkplatzkapazitäten wären ausgeschöpft, wir könnten nicht weiterfahren und warten hier ginge auch nicht. Wir fügten uns in unser Schicksal und fuhren nach Field, einer kleinen Ortschaft ganz in der Nähe. In der Touristeninfo, die sich direkt neben dem Highway befand, holten wir uns Anregungen, um die Zeit zu überbrücken bis die Straße zum See wieder geöffnet würde, was man online im Internet nachvollziehen konnte.
Wir hatten schon einen neuen Plan, eine kurze 5 km Wanderung zum 10 Wasserfall, schauten aber noch einmal im Waschraum vorbei, als der uns beratende junge Mann hinter uns hergestürzt kam und sagte, dass die Straße wieder offen sein. Super, also auf zum See.
Der See lag idyllisch von großen Bergen und dichtem Wald umgeben etwas abseits des Highways.
Wir parkten, orientierten uns und entschieden, dass wir die 5 km um den See herumgehen können. Der See erinnerte mich ganz stark an den Pragser Wildsee.
Einfach ein wunderschöner Fleck auf unserem Planeten. Da es doch noch ein wenig windig war, kräuselte sich das Wasser und Spieglungen der Berge im See, waren so gut wie nicht möglich.
Doch die Natur hier war einfach zu überwältigend, sodass es der Spiegelungen für ein Wow-Erlebnis nicht bedurfte.
Der wohl meist fotografierte Ort in diesem Urlaub.
Wir ließen uns sehr viel Zeit für die 5 km, die nach meiner Uhr 6 waren. Zurück am Auto, da war es schon 18.30 Uhr.
Der wohl fototechnisch - was die Vielzahl der Motive betrifft - beste Spot im Urlaub.
Toma wollte noch beim Japaner vorbei, sodass wir uns schon auf den Rückweg machten, aber an der „Natural Bridge“ kurz anhielten.
Der Fluss …. hatte sich durch eine Gesteinsschicht gegraben und die Felsen untertunnelt.
Nach Hause war es noch mehr als eine Stunde, dann zum Japaner Essen fassen, Home-Dinner und AK schreiben und müde ins Bett fallen, was jetzt genau passiert.
Nach Hause war es noch mehr als eine Stunde, dann zum Japaner Essen fassen, Home-Dinner und AK schreiben und müde ins Bett fallen, was jetzt genau passiert.
9. Juni - Icefield Parkway - Eine 300 kilometerlange Straße durch eine Traumlandschaft
Ziemlich erschöpft vom gestrigen Tag schliefen wir heute aus. Auschecken war bis 11 Uhr, was wir auch fast auskosteten. 310 km Überfahrt von Canmore nach Jasper standen auf dem Programm. Die Entfernung erschreckte uns nicht weiter. Um den Trans –Kanada – Highway als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen, packte ich heute die Sony-Go-Pro auf die Kühlerhaube. Es ist ja einfach eine traumhafte Straße, auf der wir Richtung Westen fuhren. Die Go-Pro lief heiß. Bis zum Lake Louise hatten wir ja alles schon angeschaut, im Schnelldurchgang, aber immerhin.
Erst als wir auf die Straße 93 abbogen, dem Icefield Parkway, der eine schöne asphaltiere Straße war, aber keine Autobahn, wie bis zum Lake Louise, kamen die neuen, noch nicht bewunderten Schönheiten der Natur Kanadas.
Als erstes, fast gleich nach dem Parkeingang, der Herbert See. Wir machten einen ausführlichen Fotospaziergang
und weiter ging es auf dem Parkway, der schmaler war und ein etwas gemütlicheres Bild von der Natur vermittelte als der Highway Nummer 1. Die Bäume begrenzten die Straße, der Blick auf die Berge war etwas eingeschränkter und die unwahrscheinliche Weite ging ein wenig verloren. Sehenswürdigkeit auf Sehenswürdigkeit folgte. Wir hielten kurz auf einem Campingplatz an, von wo wir das Silberhorn wunderbar ablichten konnten.
Wir hatten es für uns schon das Matterhorn Kanadas getauft.
Danach kam Waterfowl Lake.
Danach kam Waterfowl Lake.
Bowe Lake
Nächstes und fototechnisch unübertroffenes Highlight (ich hoffe, ich vergesse keins, es waren so viele) war der Bow Lake.
Ein großer Bergsee umrandet von steil aufragenden Bergen, die sich kilometerlang am gegenüberliegenden Ufer aufreihten, er schmolz gerade und wies vereinzelt eisfreie Flecken auf dem Wasser auf.
Da der Wind nicht so stark blies, war die Oberfläche glatt und die Berge spiegelten sich fleckenweise in den eisfreien Stellen. Die Sonne kam auch ab und zu durch die Wolken zum Vorschein und es war wirklich traumhaft. Eine Hochzeitsgesellschaft hatte sich hier zum Fotografieren eingefunden, es gab wohl kaum ein Auto, dass am See vorbeifuhr.
Die meisten Touristen konzentrierten sich direkt unterhalb der Parkplätze am Ufer, wo aber leider wenig Vordergrund für das brutal schöne Berg- / Seepanorama vorhanden war. Ich ging also erst am Ufer entlang weiter nach rechts, wo dicht am See Bäume, Sträucher … standen und die Bilder erhielten so einen Vordergrund und einen Rahmen links und rechts. Doch die besten Plätze hatten die Touristen vor mir nicht zum Fotografieren genutzt, sondern ihren Mist abgeladen (am Klopapier deutlich zu sehen). Achtung war geboten. Ich hoffe mal auf gute Aufnahmen. Manche gute Spots waren von Influenzerinnen belegt, die an einer Stelle 15 Minuten lang Aufnahmen machten, rechter Arm hoch, linker unten, beide oben, beide unten, Zeige und Mittelfinger oben, sitzend, stehend, kniend, breites Lächeln, schmales Lächeln, Bauch rein, Bauch raus…., ob da der Hintergrund überhaupt eine Rolle spielte?
Und da waren noch die Chinesen, die wohl nicht umsonst Tik-Tok erfunden hatten. Die Plattformen wollten bedient werden mit Bildern, die die Welt bisher so vermisst hatte. Die Inder tauchten sehr oft in Mannschaftsstärke auf und jeder musste einmal mindestens aufs Bild. Jede mit jedem also bei 10 Personen ergab dies schon eine verdammt große Anzahl an Variationen. Erschwere Bedingungen für normales Fotografieren. Da musst du schon mal Kompromisse machen.
Obwohl nach dem Bow Lake kaum noch etwa kommen konnte, was diese Bilder toppte, so bogen wir trotzdem an der nächsten Ausfahrt mit Hinweisschild auf einen See ab und waren extrem verwundert nach 300 Metern an einem völlig überfüllten Parkplatz anzukommen. Hier lag noch ordentlich Schnee, obwohl die Wege und der Parkplatz so ziemlich vom Schnee geräumt worden waren. Zu sehen war noch nichts, wir mussten erst durch den Wald zu einem Aussichtspunkt wandern. Auf dem Weg durch den Wald, in dem noch reichlich Schnee lag, fühlten wir uns wie an einem sonnigen Wintertag in den Alpen.
Was wir vom Aussichtspunkt erblickten, war ein Bergpanorama mit blauem See, dessen Farbe so unnatürlich war, als ob jemand tiefblaue Farbe ins Wasser gegossen hätte. Bei diesen Fotos wird wieder niemand glauben, dass die Sättigung nicht bis zum Anschlag im Bearbeitungsprogramm hochgedreht wurde. Hier war besondere Geduld gefragt oder man musste sich mi dem zweitbesten Motiv abfinden. Hier lieferten sich Chinesen und Inder (beider Geschlechter) einen Wettkampf um die besten Positionen.
Was sollte wohl da noch kommen. Das ist natürlich super, nach allen paar Kilometern neue Highlights geboten zu bekommen, aber wir kamen unserem Tagesziel nicht näher. Die Entfernung verringerte sich im Schneckentempo.
Es kam wieder eine Ausschilderung zu einem Lake, die wir nicht ignorierten. Wir hielten stiegen aus und liefen nur bis zum Fluss, sahen ein Eichhörnchen ganz nah, freuten uns über die tollen Motive am Fluss mit Holzbrücke und schnell wieder zurück.
Es folgte ein Canyon (Mistaya Canyon), zu dem wir aber 300 Meter bergab laufen mussten. Obwohl wir nun schon einige Canyons gesehen hatten, das Besondere an diesem war der unübertroffene Hintergrund.
Auch diese Aufnahmen sind unglaublich schön. Und am allerbesten war, dass wir fast, aber nur fast, allein hier waren, der Weg nach unten wohl einige Touristen abgehalten hat, sich den Canyon anzusehen.
Saskatchewan River Crossing
Kanada pur und wirklich und genau, wie ich es mir in seiner Weite mit seinen Flüssen und Bergen vorgestellt hatte, das bekamen wir an dem Saskatchewan River Crossing präsentiert.
Hier hielt ich nach der Brücke auf dem Seitenstreifen an, lief zurück auf die Brücke und machte DIE Kanada Aufnahmen.
(Habe mir gerade die Aufnahmen angeschaut, es kommt nicht ganz so rüber, wie wir es in Natur gesehen haben.)
(Habe mir gerade die Aufnahmen angeschaut, es kommt nicht ganz so rüber, wie wir es in Natur gesehen haben.)
Wir hielten dann noch einmal an einem Wasserfall an, der lag gleich neben der Straße und dann erreichten wir auch schon den Gletscher (davor war noch die Begegnung mit der Krähe mit den Bergen im Hintergrund – da füge ich noch ein Bild ein – ich war so nah dran und sie flog nicht weg -40 cm Abstand)
Der Athabaska Gletscher im Abendlicht.
Wir fuhren ganz nah heran, wanderten eine halbe Meile bergauf, recht steil und standen vor dem Gletscher.
Weiter ging es für uns nicht- Absperrung. Als wir uns dem Gletscher mit dem Auto genähert hatten und dann auch zu Fuß, da standen am Wegesrand die Jahreszahlen, wo der Gletscher sich wann befand (bzw. genauer das Gletscherende). Er hat sich durch die Erderwärmung schon beträchtlich zurückgezogen.
Wir waren ganz glücklich, dass wir noch heute Abend bis zum Gletscher gegangen waren und nicht noch einmal von Jasper den weiten Weg machen mussten. Da es ja nicht unser erster Gletscher war, hielt sich das Wow-Erlebnis in Grenzen.
Nun war es beschlossene Sache, dass wir ohne Anzuhalten bis nach Jasper durchfuhren.
Doch schon auf dem ersten Berg runter passierten wir einen Wasserfall, der ein Bild verdient hatte und es auch bekam. (Tangle Falls)
Dann lange Zeit mal wirklich nichts, bis wir vor uns zwei Autos am Straßenrand mit Warnblinkanlage stehen sahen. Also rechts ranfahren und schauen. Aus dem hinteren Fenster des letzten Autos winkte und ein Mädchen mit einem Teddybären. Da sahen wir ihn auch schon im Wald, den Schwarzbären. Leider trollte es sich gerade in Richtung Tiefe des Waldes und mit einem Foto wurde es nichts.
Dann lange Zeit mal wirklich nichts, bis wir vor uns zwei Autos am Straßenrand mit Warnblinkanlage stehen sahen. Also rechts ranfahren und schauen. Aus dem hinteren Fenster des letzten Autos winkte und ein Mädchen mit einem Teddybären. Da sahen wir ihn auch schon im Wald, den Schwarzbären. Leider trollte es sich gerade in Richtung Tiefe des Waldes und mit einem Foto wurde es nichts.
Fünf Minuten späten sah ich einen Bären auf der anderen Straßenseite. Anhalten (und wir waren die Einzigen) Foto raus und knipps. Nun wieweit die Bilder gut geworden sind, müssen wir schauen, denn durch Sträucher hatten wir nicht immer die perfekte Sicht auf Meister Petz.
Da Quartier ist eine private Unterkunft und wir wurden 20.15 Uhr schon sehnsüchtig erwartet. Unsere Wirtin, Dale, führte uns in unser Zimmer und meinte, wir sollten doch ab und zu mal aus dem Fenster schauen, da ein Grizzlybär hinter ihrem Garten des Öfteren vorbeischaute. Gesagt getan und siehe da, es waren 4 Elche auf der Wiese.
Ein unglaublich erlebnisreicher Tag auf einer der schönsten Straßen dieser Welt. Die Umgebung von Jasper ist bombastisch und ich freue mich schon auf die 3 vollen Tage, die wir hier verbringen dürfen.
Ein unglaublich erlebnisreicher Tag auf einer der schönsten Straßen dieser Welt. Die Umgebung von Jasper ist bombastisch und ich freue mich schon auf die 3 vollen Tage, die wir hier verbringen dürfen.
Sehenswürdigkeiten auf dem Icefield Parkway vom Athabaska Gletscher bis Jasper
Da wir keine Zeit mehr hatten, die noch übrig gebliebenen Sehenswürdigkeiten auf dem Icefield Parkway anzuschauen, holten wir das an einem Tag in Jasper nach. Hier die Sehenswürdigkeiten in der Reihenfolge von Süd nach Nord, nach den Tangle Falls beginnend mit den Sunwapta Falls.
Die Beschreibungen dazu gibt es im Bericht Jasper 11. Juni. Hier nur die Bilder.
Die Beschreibungen dazu gibt es im Bericht Jasper 11. Juni. Hier nur die Bilder.
Sunwapta - Falls und Honeymoon Lake
Goats & Glacier Lookout und Athabaska Falls
Variante Road 93 A
25. Juli 2024 Feuer vernichtet große Teile von jasper
Beim Erstellend der Webseite erreicht uns heute die schreckliche Nachricht, dass ein Feuer (Waldbrand) große Teile von Jasper vernichtet hat.
Möglicherweise ist das Haus, in dem wir übernachtet haben, Opfer der Flammen geworden. Wir fühlen mit den Menschen in Jasper und wünschen ihnen Kraft, ihre wunderschöne Stadt wieder aufzubauen und so schnell wie möglich zu einem normalen Leben zurückzukehren.
Obwohl sich die Natur natürlich ständig verändert, sind bestimmt einige Schönheiten rings um Jasper dem Brand zum Opfer gefallen.
Schwierig auch für die Tierwelt, die dadurch einen Teil ihres Lebensraumes verloren hat.
Möglicherweise ist das Haus, in dem wir übernachtet haben, Opfer der Flammen geworden. Wir fühlen mit den Menschen in Jasper und wünschen ihnen Kraft, ihre wunderschöne Stadt wieder aufzubauen und so schnell wie möglich zu einem normalen Leben zurückzukehren.
Obwohl sich die Natur natürlich ständig verändert, sind bestimmt einige Schönheiten rings um Jasper dem Brand zum Opfer gefallen.
Schwierig auch für die Tierwelt, die dadurch einen Teil ihres Lebensraumes verloren hat.
10. Juni Jasper
Nach einem langen Tag der Überfahrt schliefen wir uns aus, aßen in Ruhe im Zimmer Frühstück, fuhren zum Tanken und Einkaufen, luden alles ab und los ging es, die Umgebung von Jasper erkunden. Jasper ist eine Nummer kleiner als Banff, was mir persönlich sehr zusagt. Die umgebenden Berge sind wohl etwas weiter weg und wirken nicht so groß wie in Canmore und Banff. Jasper liegt am Athabaska Fluss, der bis hierher von seiner Quelle, dem gleichnamigen Gletscher schon über 100 Kilometer zurückgelegt.
Jasper beherbergt mehr Tiere als Banff, durchaus vergleichbar mit Yellowstone und die Vielfalt (die man sieht und sich nicht in der Tiefe des Waldes verstecken) ist höher als in Yellowstone.
Wenn ich dies hier schreibe, läuft parallel im Hintergrund die Sicherung der SD-Karten mit den Bildern von heute. Es sind sehr, sehr viele und was für welche.
Der Tag begann mit einem Abstecher zu den Patricia und Pyramid Lakes im Norden Jasper, nur ein paar Kilometer außerhalb. Die Natur war schön, die Bilder weniger. Keine Sonne, Wind und somit keine Spiegelung, der Pep fehlte.
Der Tag begann mit einem Abstecher zu den Patricia und Pyramid Lakes im Norden Jasper, nur ein paar Kilometer außerhalb. Die Natur war schön, die Bilder weniger. Keine Sonne, Wind und somit keine Spiegelung, der Pep fehlte.
Ein klein wenig enttäuscht suchten wir uns als nächstes Ziel Miette Hot Springs raus. Beim Auffahren auf die Autobahn mussten wir für ein Foto anhalten, da wieder Wapitis am Wegrand grasten (also nur ein paar Meter von der Autobahn entfernt).
Der Weg führte entlang des Flusses, der in einem breiten Tal sich seinen Lauf sucht, mit Inseln bewachsen mit Tannenbäumen in seiner Mitte beherbergt, Seen kleinen und großen, die die vielen Enten und Gänse für ihre Aufzucht nutzen und der von Bergketten links und rechts gesäumt wird. Viele verzückende Blicke aus dem Autofenster und immer mit dem Gedanken auf dem Bremspedal, um vielleicht gerade den Moment, den Ort einzufangen und dafür anzuhalten.
Wir taten es oft, sodass wir nur allmählich vorankamen. So hielten wir am Talbot Lake an.
Ich entdeckte dort im Gras ein ganzes Büschel von Frauenschuh.. Wir sollten sie heute am Tag noch häufiger sehen. Auch lag ein ganz besonderer Duft in der Luft. Süßlich, fast wie Parfüm. Die Quelle des Geruchs konnten wir leider nicht ausmachen, obwohl wir diesen Duft noch mehrmals wahrnahmen.
Auf dem Weg zu den heißen Quellen machten wir an zwei Outlooks kurz Pause und dann waren wir schon an den Thermalquellen, von denen es hier in den Rockys mehrere gibt (jeder Ort der etwas auf sich hält hat eine). Wir suchten sie erst in der freien Natur und folgten den Hinweisschildern, gelangten auch in ein wunderschönes Tal, aber die Quellen gab es vor 50 Jahren und waren zugeschüttet.
In die richtigen, funktionierenden Quellen musste man Eintritt bezahlen und konnte sich dann dort baden. Da wir keine Badesachen mithatten, beließen wir es bei einem Blick durch den Zaun und fuhren zurück. Auch diese Attraktion würde ich als nicht unbedingt sehenswert einstufen, wobei die Natur, durch die man fuhr sehr schön war und die Gebäude und alles Drum und Dran mich hier schon etwas mehr an die Alpen erinnerte.
Auf dem Rückweg noch einmal durch das Flusstal vom Gletscherfluss mit Fotostopps und Dickhornschafen aus nächster, wie auch Wapitis.
Und auf einen kleinen Spaziergang durch den Auenwald zum Fluss, sahen wir einen wunderschönen Vogel, einen Zedernseidenschwanz. Die Vögel sind hier mitunter sehr farbenfroh.
Vor Jasper bogen wir nach links ins Maligne Tal ab und auf der Hälfte des Weges eine willkommene Abwechslung (mir fielen schon fast die Augen zu und Toma schlief neben mir schon). Autos mit Warnblinkanlage am Straßenrand. Das musste ein Bär sein. Anhalten, Foto machen, Toma wollte mich nicht aus dem Wagen lassen.
Wir hielten in einer Rechtskurve und der Bär bewege sich von uns weg.
Da ich den Bären nicht immer nur auf sein Hinterteil schauen wollte, entschloss ich mich um die Kurve zu fahren und dort auf den Bären zu warten. Gute Idee, denn hinter der Kurve war ein Parkplatz und von den dort Parkenden, hatte keiner ein Schimmer von dem Bären. Und da kam er dann auch schon, direkt auf mich zu.
Mit dem 600 mm Tele hatte ich ja die ganze Zeit ausreichend Sicherheitsabstand. Aber endlich gelangen mal Bilder von vorn.
Zwei drei Kilometer weiter sahen wir dann einen Bären am Straßenrand, ein noch kleinerer, der aber bis auf 1-2 Meter an unser Auto herankam.
Toma mache vor Schreck das Fenster zu und die Fotos durch die Scheibe.
Glücklich fuhren wir zum Maligne See, machten den Spaziergang bis zum Viewpoint
und trafen beim Zurückkommen direkt vor unserem Autos Rehe, die gar nicht dachen vor uns davonzulaufen. Die Tiere haben hier eine verdammt geringe Fluchtdistanz.
Rückfahrt und kurz vor der Stelle an der wir hinzu den Bären sahen, jetzt wieder ein Bär, aber zu weit für gute Fotos und dann Autoauflauf, also der nächste Bär. Nein, etwas viel Spannenderes.
Auf einen Baum saßen zwei Weißkopfseeadler, und im Hintergrund konnte man ihr Net erkennen. Sie brüteten hier und zogen zwei Jungvögel groß, die sich im Nest tummelten. Großer Teleobjektivmarkt. Ab und zu steckte ein Küken den Kopf aus dem Nest und schon ratterten die Kameras im Dauerfeuermodus.
Da der PC (von Toma, meiner funktioniert schon seit über einer Woche nicht mehr) schon wieder einmal an Strommangel gestorben ist, kann ich jetzt nur schreiben, nicht noch die Festplatte anschließen, dann ist wieder Ende mit dem PC, sodass ich keine Fotos schicken kann. An dieser Stelle verweilten wir lange, obwohl wir eigentlich bis Jasper durchfahren wollten.
Als wir uns dann doch trennen konnten, ging es weiter und nach 300 Metern, an der legendären Fotosession mit dem Bär, standen wieder zwei Autos und die Leute starrten mit dem Binokel in eine Richtung. Also ranfahren, fragen, Deutsche, die Murmeltiere gesehen hatten.
Und das ziemlich nah und mächtig große Exemplare die in der beginnenden Dämmerung saftiges Gras aßen. Schön viele Fotos. Dann gestikulierte Toma ganz aufgeregt, dass hinter der Kurve, also wo vorhin der Bär war, die Autos alle anhielten. Ich sollte doch unbedingt hochkommen. Ich hatte nun wirklich genug Bilder von den Nagern und fügte mich.
Wir fuhren auch gleich los, um nach 40 Metern, hinter der Kurve, gleich wieder anzuhalten. Schwarzbär. Er war unten an der Böschung (vielleicht 10 Meter entfernt) und fraß. Aussteigen (unter jammernden Protesten von Toma) –und vor mir waren bereits mindestens 10 Leute ausgestiegen. Warten und hoffen, dass der Bär mal zu mir aufblickt, denn die alten Bären sind eigentlich ziemlich langweilig zu beobachten, sie fressen nur und haben die Schnauze immer im Gras. Keine prickelnden Bilder. Doch dann schaute er auf, riss das Maul auf, in dem noch der Rest einer Blume steckte und die Sony hat es nicht vermasselt.
Völlig erschöpft von den vielen Tierbegegnungen fuhren wir zurück. Kurz bevor wir die Hauptstraße erreichten, stand am Straßenrand noch ein kapitaler Elch mit einem riesigen Geweih. Keine zwei Meter Abstand zum Auto. Das Geweih passte nur auf das Bild, weil Toma ein Weitwinkelobjektiv verwendete
Abendessen beim Italiener, sehr lecker.
Jetzt ist es kurz vor Zwölf, ich bin kaputt und müde.
Jetzt ist es kurz vor Zwölf, ich bin kaputt und müde.
Nachtrag auf nachdrücklichem Wunsch meiner Frau: Ich habe die Dickhornschafe, die wir gestern auf der Straße in Richtung Norden gesehen haben, vergessen zu erwähnen. Es war bestimmt 3 Mal, dass wir wegen ihnen angehalten haben.
11. Juni Jasper
Wir kamen etwas eher los als gestern, aber das Wetter ließ auf wenig Gutes hoffen. Der Regenradar meldete auch Regen bis gegen 13 Uhr.
Die Hop-off hop-on Tour mit Fotopausen begann etwas schwerfällig. Die Straße zum Marmot Basin und zum Mount Edith waren gesperrt. Wir fuhren entlang des Athabasca Flusses, wunderschön, leider waren die Spitzen der Berge in den Wolken und es war alles ein wenig grau in grau ohne Sonne, ohne blauen Himmel, ein wenig Pepp fehlte schon. Doch den Parkplatz direkt am Flussufer fuhr ich trotzdem an und machte ein paar Aufnahmen.
Zur erstenSehenswürdigkeit, die angezeigt wurde und zu der eine Straße führte, bogen wir natürlich ab. Nach 100 Metern wurde es eine Gravel Road, ein besserer Feldweg, und das noch 7 km bis zum See, dem Cavell Lake. Wir nahmen die Schaukelei auf uns, umkurvten alle Schlaglöscher und ohne auch nur das Geringste gesehen zu haben, erreichten wir den Parkplatz und es regnete. Die 800 Meter bis zum See gingen wir nicht, es war uns einfach zu nass und wir wussten nicht, was uns erwartete. Genauso schauklig fuhren wir zurück, bis uns ein Auto entgegenkam, das einzige auf dem ganzen Weg. Der junge Mann im Wagen meinte vor uns wäre ein Schwarzbär, dem war so. Die schmale Straße mussten wir uns teilen, Toma hatte den Bärenspray einsatzbereit, die Fenster mussten oben bleiben, der Bär kam auf das Auto zu, beschnupperte es und trottete weiter.
Da er auf der Beifahrerseite den Wagen passierte fuhr ich rückwärts, um wenigsten ein paar Bilder zu machen. Die Rückfahrkamera zeigte den Bären in voller Größe. Toma war die Verfolgung des Bären gar nicht recht. Dem Bären aber anscheinend auch nicht. Er ging hinab zum Fluss und trank etwas. Da wollte ich schon aus dem Auto springen und aus sicherer Entfernung ein paar Bilder machen. Toma hielt mich zurück. Doch dann sprang er in den reißenden Fluss, ich sprang raus und hoffte auf das Bild meines Lebens, doch vergeblich. Der Bär war ein exzellenter Schwimmer schnell unterwegs und wurde auch noch von der starken Strömung abgetrieben. Rein ins Auto, Motor anlassen und als wir auf der Höhe des Bären waren kletterte er schon am anderen Ufer aus dem Wasser und verschwand im Wald.
Mit mächtig Adrenalin im Blut kehrten wir zur Straße 93 A zurück. Das hatte den regnerischen Tag mächtig Farbe gegeben. Die 93 A führt entlang schöner Seen und ist als Alternative zum Highway 93 durchaus zu empfehlen.
Ziel war es heute die Sehenswürdigkeiten des Icefield Parkways, die wir auf der Fahrt nach Jasper nicht geschafft hatten, anzuschauen. Da der Regenradar 1pm als Ende der Regenzeit vorausgesagt hatte, richteten wir es so ein, dass wir an der am weitest entferntesten Sehenswürdigkeit von Jasper, die wir nicht gesehen hatten (den Sunwapta Falls) so gegen 13 Uhr eintrafen. Gut getimed. Wir stiegen aus, die Sonne schien.
Zu den Fällen, Fotos von den Upper Falls und Spaziergang zu den Lower Falls. Doch auf der Hälfte des Weges zu den Lower Falls begann es, erneut zu regnen. Das war nicht ausgemacht. Da wir nicht nass werden wollten, kehrten wir zum Auto zurück und machten Mittag..
Wir machten noch einen Abstecher zum Honeymoon Lake, sehr schön gelegen mit Campingplatz, der den Naturliebhabern dringend zu empfehlen ist.
Wir machten noch einen Abstecher zum Honeymoon Lake, sehr schön gelegen mit Campingplatz, der den Naturliebhabern dringend zu empfehlen ist.
Der nächste Stopp galt aber wieder einem Wasserfall, den Athabasca Falls. Hier regnete es schon als wir ankamen und Besserung war nicht in Aussicht. Schöne Falls, den Stopp sollte man unbedingt einplanen.
Der Athabasca River stürzte sich etliche Meter in die Tiefe, durchquerte eine imposante Schlucht und die Wege zu den View Points führten durch Felslabyrinths, die stark an die Sächsische Schweiz erinnerten. Ein Eldorado für Fotografen, doch ich war froh, wenn ich schnell ein Bild machen und den Fotoapparat wieder unter der Jacke verstecken konnte.
Von den Athabasca Falls zweigt dann auch wieder die Straße 93 A ab. Wir fuhren sie erneut. An den vielen fotogenen Seen hielt ich jetzt an und machte Bilder. An einem See lief ich am Ufer entlang, um einen schönen Vordergrund zu finden, als ich 4-5 Meter vor mir zwei Kanadagänse im hohen Gras entdeckte.
Sie ließen sich auch nicht , als ich mich weiter näherte. Die Kamera im Anschlag ging ich weiter und eine Gans flog dann sehr elegant weg. Das ist mein Kanada-Gans – Bild.
Wir hatten uns heute vorgenommen, eher zu Dinieren, um danach die Abendstunden zum Tiere beobachten zu nutzen. Also klapperten wir nur noch den Edith und Annette Lake ab und erreichten unser Home gegen 17 Uhr. 18 Uhr beim Inder „all you can eat“ (im Übrigen der einzige Ort, wo Toma den Bärenspray nicht mitgenommen hatte) und dann wieder Aufbruch zum Medizin Lake, wo wir gestern die vielen Tiere gesehen hatten.
Erster Halt am See, dann zum Adlerbeobachtungsplatz, wo diesmal ein Adler im Nest saß und die Jungen sich nicht trauten, die Köpfe herauszustecken
Alle, die ankamen, sprachen von dem Schwarzbären, der ganz in der Nähe auf der Straße läuft. Nach ein paar Bildern fuhren wir den Bären suchen und wurden fündig. Da wir ihn ganz für uns alleine hatten, eine ganze Weile, fuhr ich immer an eine Stelle, die er nach 70-80 Metern erreichen würde, stieg aus, kauerte mich neben das Auto und machte Aufnahmen von ihm, wie er auf mich zulief, also von vorn.
Wenn er (der Bär Nummer 18) dann bis auf 30 Meter heran war, stieg ich wieder ein, der Bär lief am Auto vorbei und das Spiel begann von vorn. Nun habe ich unzählige Aufnahmen von Schwarzbären. Jetzt muss schon ein Grizzlybär kommen oder wieder mal eine Bärin mit Jungen.
Noch einmal zum Horst, doch da hatte sich der Altvogel schon zur Nachtruhe begeben. 300 Meter weiter wartete das Murmeltier. Video und Großaufnahmen.
Der Wind hatte sich gelegt, sodass sich das Wasser auf dem Medicin-Lake auch geglättet hatte, die Sonne lugte immer mal hervor und die Wolken waren auch ganz passabel, die Berge spiegelten sich und das Licht wurde weicher. Beste Voraussetzungen für Landschafsaufnahmen, die ich dann auch vom See und dessen Umgebung machte.
22 Uhr waren wir wieder daheim.
12. Juni Jasper
Mit Gemach starteten wir in den Tag, um noch die restlichen Seen, Wasserfälle und Canyons abzuarbeiten. Über den Maligne Canyon gab es mehrere Brücken, die von oben nach unten durchnummeriert waren. Wir begannen an der letzten, Nummer 6. Parkplatz aussteigen, kleiner Spaziergang. Wir hatten die Brücke schon passiert und liefen in den Wald auf einem breiten Forstweg.
Von weitem sahen wir eine Wapiti – Kuh (etwas größer als eine Kuh und etwas schmaler als ein Pferd), die aber, als sie uns gewahr wurde, in den Wald trabte. In dem Moment, in dem wir die Stelle passierten, sahen wir sie im Wald grasen, aber langsam auf uns zukommen.
Toma holte in Panik vorsorglich das Bärenspray raus, jederzeit bereit zum Abdrücken. Die Wapiti-Dame verließ dann den Wald und wir standen uns nun Auge in Auge gegenüber, kein Baum, kein Strauch mehr zwischen uns und schauten uns an. Als ich mich wegdrehte und gehen wollte, machte sie BUH und einen schnellen Schritt in meine Richtung, Tomas
Als ich mich wegdrehte und gehen wollte, machte sie BUH und einen schnellen Schritt in meine Richtung, Tomas Finger zuckte schon am Abzug. Da wir ja die Kühe in den Alpen kennen und wissen, dass man ihre Blödheit nicht unterschätzen darf, waren wir gewarnt. Also bei konstantem Blickkontakt liefen wir zurück zum Parkplatz und entfernten uns von dem wilden Tier.
Toma stand im Auto noch das Entsetzen im Gesicht. Spaziergänge heute gestrichen. An der 5. Brücke stiegen wir trotzdem wieder aus, denn der Parkplatz war mit etwa 10 Autos nicht menschenleer. Hier war eine Karte, die erklärte, was uns im Canyon erwartet und welche Wege man gehen konnte. . Am einfachsten war es, wenn wir oben anfingen und bis zur 4. Brücke liefen und wieder zurück. Also auf zu Brücke Nummer 1. Hier standen auf dem Parkplatz schon geschätzt 100 Autos, Busse, Camper….
Wir spazierten entlang des Canyon, passierten Brücke 1 und 2 (wirklich imposante Schlucht, sehr tief) und wurden durch die durchdringenden Schreie junger Krähen auf ein Nest in der Canyonwand aufmerksam.
4 schon ziemlich ausgewachsene Küken, die kaum noch von der Mutter zu unterscheiden waren, rissen ihre Schnäbel sperrangelweit auf, als der Altvogel mit Futter angeflogen kam. Ich hatte den besten Platz und nutzte ihn nun auch.
Viele Fotos, wie die „Kleinen“ gefüttert wurden. Es wäre ja auch Perlen vor die Säue geschmissen, hätten an dieser Stelle die Handyfotografen gestanden. Neben unserem Beobachtungsplatz war ein Schild angebracht, dass seltene schwarze Schwalben hier in der Schlucht brüten und bestimmte Bereiche nicht betreten werden durften.
Da mein Objektiv oft auf das Krähennest gerichtet war, waren die Gespräche der Touristen, die vorbeikamen, als sie das Schild gelesen hatten oft folgendermaßen: „Schau mal dort das Nest, da brüten Schwalben!“ Den Chinesen erklärte ich, dass Schwalben die Vögel sind, deren Nester man als Suppe in China essen kann. Antwort: Ah, da wird die Haut sauber und rein davon. Ja und Krähen sind in Asien Unglücksvögel, aber hier in Kanada Glücksvögel. Wir beobachteten das Schauspiel der Fütterung und warteten, bis ein Altvogel wieder mit neuem Futter zurückwaren. Das dauerte. Nach etwa 20 Minuten war Mutter oder Vater Krähe wieder da, und ich konnte filmen und fotografieren nach Herzenslust.
Schon etwas durchgefroren vom Warten, stiegen wir noch hinab zu Brücke 3 und 4, um den bildschönen Canyon zu genießen.
Emotional aufgeladen (oder ausgelaugt) von den zwei Naturbegegnungen am Vormittag aßen wir erst einmal unsere Pausenbrote im Auto. Gestärkt fuhren wir zum Mildred Lake. Toma blieb im Auto, ich verabschiedete mich und wollte die beiden Seen in der Nähe fotografieren. Es wurde aber eher ein ornithologischer Spaziergang.
Zuerst Enten, dann Drosseln, dann erneut Enten im Athabasca Fluss
und dann ein paar Naturaufnahmen mit Spiegelungen von dem namenslosen See zwischen Mildred Lake und Trefoil Lakes. Es führt kein Weg zum See, sodass ich mich durch den Wald ans Ufer kämpfte.
Dort standen alte Bäume und einige davon hatten Specht-Löcher im Stamm. Wie es der Zufall so wollte, kam gerade ein Specht angeflogen und huschte in ein Loch.
Also warten. Er würde ja wiederkommen. Im Warten hatte ich ja heute schon Übung. Er kam wieder, vielleicht so nach 15 Minuten. In den Minuten des Wartens bemerkte und fotografierte ich aber etliche Vögel, die mir freiwillig einfach so vor die Linse flogen.
Die erste Serie vom An- und Abflug war im Kasten, ich wollte aber noch näher heran und setzte mich unter einen Baum mit gutem Blick auf das Loch.
Das war dem Specht wohl aber zu nah und bei seiner erneuten Wiederkehr, zögerte er und flog gleich wieder weg.
Nach 3 oder 4 Anläufen, die die beiden Altvögel abbrachen, flogen sie dann doch ins Loch zu ihren Küken. Wenn wir gestern gesehen hatten, wie der Weißkopfseeadler sein Nest sauber hält, indem er mit hohem Druck seine Exkremente aus dem hochgehobenen Hinterteil über den Nestrand spritzte, so entsorgt der Specht diese mit dem Schnabel.
Beweisfoto
Auf dem Rückweg zum Auto noch drei neue Vögel.
Toma hatte geschlafen und wir fuhren so ausgeruht zurück nach Hause schauten aber noch einmal beim Pyramid Lake vorbei.
In Jasdper kauften wir noch ein und gingen sehr zeitig wieder zum „All you can eat“ - Inder Essen. Immer noch lecker. Der Mangolassi schmeckte besonders exotisch. Er war mit Kardamom gewürzt.
Die Abendsafari konnte rechtzeitig beginnen. Heute erwähne ich sie, die Dickhornschafe, die wir auf dem Highway sahen, dann ebenfalls auf dem Highway ein Wapiti. Ich hatte im Netz gelesen, dass auf der Snaringroad manchmal Grizzlybären zu sehen wären. Heute jedenfalls nicht. Aber wir sahen ein Reh mit einem weißen buschigen Schwanz. Das ist die Richtung von der das Feuer auf jasper einige Wochen später zurollte und einen großen Teil der Stadt vernichtete.
Dann ging es ins Maligne-Tal, da war der Erfolg garantiert. Wir brauchten nicht lange warten, da standen schon die Autos am Straßenrand und alle Blicke nach oben gerichtet.
Ein kapitaler Wapiti-Hirsch stolzierte oberhalb der Straße am Waldrand und poste mit seinem mächtigen Geweih.
Danach überprüfen wir, ob der Bald Eagle (Weißkopfseeadler) noch an seinem Platz war. Aber davor kam Bär Nummer 19 dazwischen, ein großer männlicher Schwarzbär am Straßenrand. Toma rutschte unterhalb des Fensters als er am Auto vorbeischlich (in gebührenden Abstand von 3 Metern).
Die Adler waren noch da und wir fuhren weiter mit der Hoffnung auf einem Grizzlybären. Immer am See entlang, bis zu einem einsamen Auto am Straßenrand. Weit und breit kein Bär zu sehen, warum halten sie? Sie hatten mitten im See ein Tier erkannt. Es war eine Elchkuh, eigentlich mit bloßem Auge zu erkennen. Das Tele holte sie dann noch näher heran.
Rückfahrt, noch einmal am Horst gehalten. Heute, im dritten Anlauf gelang mir ein Bild mit Alt- und Jungvogel gemeinsam. Wir sahen auch, wie schon die Jungvögel ihr Nest sauber hielten und über den Rand den Kot spritzten.
Auf der Fahrt nach Hause in Richtung Westen, die Sonne stand schon recht tief und beleuchtete ausgewählte Flecken in der Landschaft, genossen wir noch einmal die überwältigende Natur Kanadas. Tja und als letzten Bonbon sahen wir Bär Nummer 20, ein unglaublich riesiges Exemplar, fast wie ein Nilpferd so groß, der ununterbrochen die Lieblingsspeise der Bären verspeiste, Kuhblumen.
Auf der Rücktour rannte uns fast eine Elchkuh ins Auto. Sie galoppierte rechts den Hang herunter auf die Straße, sah uns verdutzt an und spurtete zum Fluss hinunter, durchquerte ihn und ward nicht mehr im dahinterliegenden Wald gesehen. Alles ging so schnell, dass an Fotos nicht zu denken war.
Information am Rande: Unsere Unterkunft ist ein Privatquartier. Wir schlafen im Zimmer, das früherer Kinderzimmer von Erin Karpluk, einer bekannten kanadischen Schauspielerin war, die unter anderem in der Fernsehserie „Being Erika“ die Hauptrolle gespielt hat - Erin Karpluk – Wikipedia.
13. Juni Jasper – Kamloops
Überfahrt, mit Tränen in den Augen verließen wir Jasper. Auf der Straße zum Mt. Robson waren wir sehr einsam unterwegs. Erst als wir dem höchsten Berg Kanadas näherten, kamen uns mehr Autos entgegen.
Wir überquerten die Grenze zwischen Alberte and British Columbia (BC) und sahen die überall gepriesene Schönheit BCs gleich nach dem Landeseingangsschild, ein Parkplatz mit Blick auf die Berge und im Vordergrund ein spiegelglatter Bergsee.
Es war schon eine umwerfende Landschaft, die uns auf der Überfahrt geboten wurde. Ab und zu ließ ich mich doch zu Stopps hinreißen, um ein Foto zu machen. Alle Eindrücke konnten wir aber leider nicht einfangen und mit nach Hause bringen. Ohne Fotoapparat und die Speicherkarte, die uns am PC die Erinnerungen der vergangenen 18 Tage wieder auffrischen wird, wenn wir in Deutschland sind, wäre wohl ein Großteil der Eindrücke für immer verloren. Das eine Gigabyte unseres Gehirns ist leider viel zu wenig für die große Welt. Für Weltwanderer, wie uns, war es von der Evolution auch nicht ausgelegt. Für die Orientierung in der Haard (unserem Hauswald) war 1 GB völlig ausreichend.
Nächster Höhepunkt war der Mount Robson persönlich. Am Visitorcenter hielten wir an, das Auto und den Atem, fotografierten den Anblick des gewaltigen Bergmassivs, um ihn mitzunehmen.
15.30 Uhr erreichten wir Kamloops, checkten ein und wurden mit einer Suite (drei Zimmer und Bad) verwöhnt. Bis auf das Quartier in Jasper hatten wir bisher immer schöne große Zimmer, Dank an Frau Sorg von Canusa. Und jetzt haben wir noch nicht einmal Abendbrot gegessen und die Aktuelle Kamera ist schon geschrieben und im Äther.
14. Juni Kamloops – Parksville (Vancouver Island)
Wir hatten den Wecker gestellt und standen auch zeitig auf. Kurz nach 8 Uhr Abfahrt in Richtung Vancouver. Eine freudige Überraschung, kurz nach Kamloops durften wir auf dem Highway 120 km/h, was wir auch taten und zügig vorankamen. Nach knapp 1,5 Stunden dann erzwungenermaßen Pause.
Wir fuhren auf eine Rest-Area, in der Zeit wo Toma beschäftigt war, schaute ich mich um und siehe da auf der Wiese waren kleine Erdhörnchen und zwar viele. Teleobjektiv rausholen und eines der vielen Tierchen fotografieren. Das Tele erwies sich aber fast als ungeeignet, denn nach einer halben Minute, ich hatte mich hingekniet, waren drei oder vier der kleinen Nager so nah bei mir, dass ich nicht mehr fokussieren konnte.
Eins kroch fast in die Sonnenblende des Teles hinein und schaute nach Essbaren. Toma hielt das ganze Spektakel mit dem Handy fest. Dann tauschten wir die Rollen. Da denkt man, dass solche Aufnahmen schwer zu bewerkstelligen seien, aber hier war der Beweis, die kleinen niedlichen Pelztierchen machen es einem leicht.
In Hope dann der zweite obligatorische Stopp, Auftanken. Und da wir gerade an einem Supermarkt vorbeikamen, kauften wir auch schnell noch etwas ein.
Vor Vancouver wurde der Highway dann voll und das Fahren machte nicht mehr so viel Spaß, wie Zu Beginn als wir fast alleine durch die schöne Landschaft cruisten. Vancouver sahen wir vom Highway 1 aus. Wir hielten nicht an, die Fähre wartete nicht. Am Terminal wurden wir in die Kategorie – ohne Timeslot – eingeteilt und verpassten dadurch die nächste Fähre. Also mussten wir 2,5 Stunden auf die nächste warten. Na zumindest gab es eine mobile Toilette am Rand der 11 Wartereihen. Mit der 4 Uhr Fähre, die eine halbe Stunde später als geplant ablegte, segelten wir in Richtung Vancouver Island.
In Hope dann der zweite obligatorische Stopp, Auftanken. Und da wir gerade an einem Supermarkt vorbeikamen, kauften wir auch schnell noch etwas ein.
Vor Vancouver wurde der Highway dann voll und das Fahren machte nicht mehr so viel Spaß, wie Zu Beginn als wir fast alleine durch die schöne Landschaft cruisten. Vancouver sahen wir vom Highway 1 aus. Wir hielten nicht an, die Fähre wartete nicht. Am Terminal wurden wir in die Kategorie – ohne Timeslot – eingeteilt und verpassten dadurch die nächste Fähre. Also mussten wir 2,5 Stunden auf die nächste warten. Na zumindest gab es eine mobile Toilette am Rand der 11 Wartereihen. Mit der 4 Uhr Fähre, die eine halbe Stunde später als geplant ablegte, segelten wir in Richtung Vancouver Island.
Jane und Glenn hatten sich schön am Morgen gemeldet und waren 2 Fähren vor uns hinübergeschippert
Wir trafen uns 7 Uhr vor dem vietnamesischen Restaurant , aßen sehr lecker zu Abend und hatten uns natürlich eine ganze Menge zu erzählen.
Vancouver Island
15. Juni Parksville – Ucluelet
Ausschlafen, Frühstück auf dem Zimmer, Treffen mit Jane und Glenn mit anschließendem Spaziergang am Meer.
Der Weg entlang der Küste war landschaftlich sehr schön und auch einige Tiere liefen vor der Kamera herum, Kaninchen, ein Reh, Kanadagänse (die von der kleineren Sorte) und ein kanadischer Robin.
Anschließend an den Walk machen wir unter einem Pavillon und bei Regen Mittag und fuhren dann zur anderen Seite der Insel, nach Ucluelet. Doch bevor es richtig losging, stoppten wir noch einmal an dem Markt, von dessen Dach die Ziegen das Gras fressen. Es ist ein ziemlich baufälliges Gebäude, dessen Dach begrünt ist und Dickhornschafe oder andere Ziegen das Gras kurzhalten. Während unseren Besuches waren keine Tiere auf dem Dach. Wahrscheinlich ist das Ganze ein cleverer Marketing Gag. Der Laden hatte ein breites Angebot von Lebensmitteln und Souvenirs, Toma hatte ihre wahre Freude daran. Die Überfahrt war trostlos, alles grau in grau und Regen, sehr kurvenreiche Strecke und ich war total müde. Kurz vor Ucluelet gerieten wir in eine Straßensperre und wurden nach Alkohol und Drogen gefragt. Wir mussten den Polizisten enttäuschen, aber er bestrafte uns nicht dafür.
Unser Hotel gab uns wieder ein Upgrade, was zum einen Sicht auf den See bedeutete und das Zimmer (die Zimmer) waren auch extrem groß. Wir sortierten uns und brachen nach eine halben Stunde noch einmal gemeinsam zu einer Wanderung auf dem Light House Trail auf.
Er führte zu Beginn durch einen sehr beeindruckenden Wald / eine Art Sumpf (Regenmenge pro Jahr ist 3000 mm) gespickt mit fleischfressenden Pflanzen.
Dann kamen wir an die Küste mit spektakulären Blicken auf das Meer, die kleinen Inseln, die ihm vorgelagert waren und den bildschönen Buchtenkombiniert mit krüppeligen Bäumen als Vordergrund.
Vom Weg, der etwa 5-10 Meter im Wald von der Abbruchkante entfernt verlief gingen alle paar Meter kleine Wege nach vorn, wo sich dann meistens eine Bank befand, von der man die phänomenale Aussicht genießen konnte. Einfach wunderschön. So kamen wir nur sehr langsam voran. Laut Glenns Uhr 1 Meile pro Stunde. Ich war meist der langsamste, da ich kein Bild verpassen wollte.
Ich musste also die anderen immer einholen. An einer besonders schönen Aussicht mit Blick auf eine größere Insel, ich war schon ganz verzweifelt, weil ich Toma, Jane und Glenn verloren hatte, sah ich ein Reh die Felsen der Insel hinunterspringen zum Wasser. Da huschte noch ein Reh heran und ich dachte, da muss ich schnell das Objektiv wechseln, schraubte das Tele drauf und siehe da, das zweite Reh war ein Wolf.
Zuerst konnte ich das gar nicht glauben, da der Wolf wie ein ganz normaler Straßenhund aussah.
Das Reh war nicht mehr zu sehen und der Wolf, der auch in Richtung Wasser gerannt war, kehrte wieder um. Ich hatte frei Sicht, und machte fast 50 Aufnahmen, bevor er im Wald verschwand.
In diesem Moment kam Glenn und wollte mich holen. Ich sagte, dass auf der Insel (die etwa 30 Meter entfernt – aber es ging erst einmal steil bergab zum Wasser, dann einige Meter Wasser, sodass keine Gefahr für uns bestand) ein Wolf ist
Da sah ich, dass ein Reh mit einem Kitz die Insel an der schmalsten Wasserstelle verließen und über den Strand in den Wald rannten.
Glenn ging Toma und Jane holen und noch bevor sie kamen war auch der Wolf hinter den beiden Flüchtenden hinterher auf das Festland gekommen und jagte ihnen nach und war verschwunden.
So viel Glück, ich konnte es gar nicht fassen und mir tat es leid, dass die anderen das nicht miterlebt hatten.
Zurück zum Auto, Abendessen in einer Pizzabar, dessen Besitzer alle meine Bilder vom Wolf haben wollte, Sonnenuntergangfotos von der Marina, die sich unterhalb unseres Hotels befand. Und also ob das Fotoglück heute nicht schon mehr als ausgeschöpft war, sah ich noch eine Robbe. (Harbour Seal)
Am Abend schauten wir noch Bilder von Ladakh und Nepal von Glenns Computer bei uns im Hotelzimmer.
16. Juni Ucluelet – Vancouver Island
Aufstehen, Treffen mit Jane und Glenn, die die Nacht auf dem Campingplatz verbracht hatten, am Beginn des Wild Pazifik Trails. Es sollte ein ganz besonderer Spaziergang / Wanderung werden.
Der Weg führte entlang des Pazifiks und die Blicke vom Trail aus dem Wald heraus auf das Meer waren bezaubernd.
.Wir fühlten uns wie in eine Märchenwelt versetzt, denn auch der Wald war wie im Bilderbuch.
Und jeder Lookout war ein Wow, ein Ooooh, einfach überwältigend
Dazu die frische Seeluft, der Duft des Waldes, es fühlte sich surreal schön an. Die Wege waren gut gewartet, die Aussichtspunkte immer freigeschnitten, damit die heutigen Begeher des Trails dieselbe faszinierende Landschaftsaufnahme machen konnten, wie die vor 5 Jahren und vielleicht das Licht wegen des Wetters variierte, aber die atemberaubende Landschaft allen zugänglich war.
Ich fotografierte im HDR-Modus (drei Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen – macht Sony automatisch), da trotz des bewölkten Wetters die Helligkeitsunterschiede ziemlich groß waren.
Das bedeutet nun mehr Arbeit bei der Entwicklung der Fotos, die es sicherlich wert sein wird, zumindest bei vielen Aufnahmen. Am Ende des Trails gab es noch einen Loop mit uralten riesigen Bäumen.
Nach diesem absoluten Genusswandern – wohl eine der schönsten Wanderungen in unserem Leben überhaupt, gingen wir auf dem kürzesten Weg zurück zum Auto, fuhren zu unserem Hotel zurück und aßen alle vier in der Gemeinschaftsküche zu Mittag. Wir machten unsere Pizza von gestern, die wir nicht aufgegessen hatten, warm und aßen noch ein wenig Brot und Gemüse dazu.
Teil zwei des Tages war die Fahrt in den Norden der Halbinsel auf Vancouver Island nach Tofino. Wir hatten uns auf der Karte der Touristeninformation 3 Wege ausgesucht, die wir noch unterwegs gehen wollten.
Der erste Stopp war der Bog Pfad, ein Trail auf Holzbohlen durch ein Sumpfgebiet. Glenn, der seine kindliche Neugier bewahrt hatte (er wird dieses Jahr 77), schaute nach jeder Blume und jedem Strauch.
Die Landschaft hier, die mich ein wenig an unsere Westruper Heide erinnerte, war wirklich fotogen.
Die Formen der vertrockneten Bäume die einen wunderbaren Kontrast zu den Nadelbäumen ergaben, waren endlos, überall Moos und Heide und Blumen, die toten Bäume mit Spanischem Moos behangen, das alles auf einer Länge von nur einem Kilometer.
Zweiter Stopp der Regenwald. Etwa 10 Kilometer weiter nördlich parkten wir wieder und machten uns auf einen kurzen Weg durch den Regenwald.
Ein Boardway führte durch die Wildnis, sehr gut ausgebaut, mit vielen Treppen, Geländern durch Bäume, die fast in den Himmel ragten, aber nicht langweilig glatt gewachsen waren, sondern jeder Baum seinen eigenen Charakter hatte.
Es war zwar kein Canopy-Walk aber es fühlte sich an, als würde man den Bäumen unwahrscheinlich nahekommen, den Wurzeln und durch das hügelige Relief der Area gepaart mit der Wegführung auch manchmal den höheren Teilen der Bäume.
Es war ein intensives Erleben des Waldes in seiner ganzen Wildheit, Ursprünglichkeit, Vergänglichkeit, Mächtigkeit. (Ich beim Fotografieren vom Boardwalk gefallen, einen Schritt zu viel gemacht, damit das Motiv draufpasste und plumps, lag ich einen halben Meter tiefer im Dreck die Kamera fest in der Hand, aber Glück gehabt.)
Der Pfad bestand aus zwei Teilen und als wir den zweiten Teil begannen, sagte Jane, sie wolle doch lieber nach Tofino fahren. Also fuhren wir nach Tofino, wo unser Ziel, der Botanische Garten, leider geschlossen war.
So hielten wir an der Waterfront und gingen in ein Restaurant, dass direkt am Ufer lag, schon über dem Wasser und ergatterten einen fabelhaften Tisch mit einer Gasfeuerung in der Mitte des Tisches (wie ein Grill gemacht) unverbaubaren Blick auf die Bucht. Es war schon fast Sechs und aus der Absicht nur einen Drink zu nehmen, wurde Dinner. Ein sehr leckeres Dinner.
Vor dem Restaurant lag die Marina, man sah Wasserflugzeuge starten und landen und auf der gegenüberliegenden kleinen Insel, hoch oben in den Bäumen saßen Weißkopfseeadler. Sie jagten/fischten hier. Wir konnten live die Kämpfe mit den Möwen beobachten. Manchmal sah es so aus, als würden die Möwen den Adler bedrängen (wenn er etwas gefangen hatte), aber ich sah auch, wie der Adler Höhe machte und sich dann mit enormer Geschwindigkeit auf die Möwen stürzte, auf eine, die er auserwählt hatte. Coole Luftgefechte und super Flugleistungen. Am Morgen wurden in der Bucht Orkas gesichtet. Dieses Glück wurde uns nicht zu Teil. Der einzige Wermutstropfen war, dass mir ein Vogel auf den Hut schiss, als ich beim Essen war. Zum Glück nicht auf den Teller.
Nach dem Restaurant fuhren wir noch zum nördlichen Ende der Insel, wo ein Schild das Ende des Trans-Canada Highway bekanntgab. Von da schauten wir aufs Meer und träumten von einer Woche Verlängerung und einem Besuch der nördlich gelegenen Inseln mit dem Boot oder Wasserflugzeug, denn mit dem Autofahren war hier Schluss.
Rückweg und ziemlich erschöpft im Hotel angekommen.
17. Juni Ucluelet – Victoria
Mit Wecker aufstehen und 8 Uhr Abfahrt nach Victoria. Wir machten zwei kurze Stopps, einen zum Auffüllen der Essvorräte und einen zum Tanken, dann waren wir nach 5 Stunden in Victoria, genauer in der Top-Sehenswürdigkeit den Butchart Gardens.
Ein wunderschöner botanischer Garten, errichtet von einem Steinbruchbesitzer und Zementfabrikanten zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bis heute im Besitz der Familie.
Der Steinbruch wurde mit enormen Aufwand unter Zutun der Steinbrucharbeiter von der Frau des Besitzers zu einem Kleinod der Gartenbaukunst verwandelt. Heute erfreuen sich mehr als 1 Million Besucher jährlich an den Blumen, Bäumen und Vielerlei wunderschöner Dinge auf dem riesigen Areal. Auch wir taten dies 3,5 Stunden lang.
Mit gefiel besonders der Japanische Garten und der Rosengarten.
Wir sahen sogar Kolibris, Buntspechte und kanadische Robins, was zu Deutsch eine Wanderdrossel ist.
Ziemlich erschöpft checkten wir gegen 18 Uhr im Hotel ein und ich fiel für eine Stunde ins Koma. Danach gab es leckeren Lamm-Curry beim Inder mit Mangolassi (die drei anderen aßen irgendetwas vegetarisches). Da es lange hell war, die Sonne noch nicht untergegangen, machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt, zur Brücke, über die Brücke und wieder zurück. Sehr schöne City, erinnert, wie sollte es auch anders sein, ein wenig an London, mit vielen fancy Shops, stylischen Lokalen, was Lust auf mehr machte für den morgigen Vormittag.
18. Juni Victoria – Port Angeles
Heute wieder ausschlafen, Frühstück auf dem Zimmer (Müsli), Packen und fertigmachen zur Überfahrt. Das Hotel hatte uns erlaubt, dass Auto bis 13 Uhr in der Garage zu lassen (ein Türke war an der Rezeption und die drei Wörter türkisch, die ich konnte, waren genug, um ihn einzuwickeln). Davor machten wir noch einen sehr spannenden Stadtrundgang, der im chinesischen Viertel (Chinatown) begann.
Chinatown in Victoria ist die älteste Ansiedlung von Chinesen in Kanada. Ein kleines Stück, eine sehr enge Gasse war noch fast im Originalzustand erhalten. Die Gasse so breit, dass gerade zwei Menschen aneinander vorbeigehen konnten.
Hier hatten sich allerlei fancy Geschäfte angesiedelt. In einem kaufte sich Toma einen Hosenrock. Dann ging es in Richtung Hafen, wir sahen die Wasserflugzeuge landen und die lustigen Wassertaxis über das Wasser sausen. Victoria ist schön und auch sehr sauber.
13.30 rechtzeitig am Fährterminal anstellen zur Passabfertigung. Die Grenzübergänge von und nach den USA waren easy und völlig entspannt. Geradezu Small Talk. Die Fähre war um einige Dimensionen kleiner als die nach Vancouver Island (Nanaimo). In den USA wurden wir nicht noch einmal kontrolliert, zwar angehalten und befragt, wo wir hinwollten, aber nachdem wir gesagt hatten, dass wir aus Germany sind, war wieder nur Small Talk dran.
Die Passage – Strait of Juan de Fuga in der Salish Sea – war glatt wie ein Babypopo. Keine Wellen, kaum Schaukeln eine Fahrt bei Sonnenschein und fantastischer Sicht auf beide Ufer und den Olympic National Park auf der amerikanischen Seite. Nach etwa 2/3 (also einer Stunde) Fahrt wurden zwei Wale gesichtet, ich sah nur noch kurz den Rücken eines davon, doch zum Fotografieren kam ich nicht.
Unser Hotel war direkt am Hafen und Port Angeles eher ein Dorf als eine Stadt. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Restaurant voll war und man uns anbot, eine Stunde zu warten, was wir nicht taten. Wir fuhren zurück ins Hotel und holten alle unsere Essensvorräte raus und zauberten daraus ein schmackhaftes Dinner.
Unser Hotel war direkt am Hafen und Port Angeles eher ein Dorf als eine Stadt. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Restaurant voll war und man uns anbot, eine Stunde zu warten, was wir nicht taten. Wir fuhren zurück ins Hotel und holten alle unsere Essensvorräte raus und zauberten daraus ein schmackhaftes Dinner.
19. Juni Port Angeles – Seattle
Um 9.15 Uhr waren wir abfahrbereit. Bevor wir aber das heutige Ziel ansteuerten, Seattle, wollten wir den Olympic National Park einen Besuch abstatten.
Über die aktuelle Lage der Wanderwege informierten wir uns im Rangerzentrum und fuhren dann zur Hurrikan Range, ein Wanderweg, von dem man bei gutem Wetter den besten Blick auf alle hohen (noch schneebedeckten) Berge des Parks hat (und wir hatten heute Kaiserwetter – keine Wolke, gigantische Sicht). Am Parkeingang angekommen, schickte man uns (alle anderen auch) wieder zurück, da es hygienische Probleme mit einer Toilette im Park gab. Diese Information hatte das Einlasspersonal 2 Minuten vor unserer Ankunft erhalten. Ein riesiger Parkabschnitt (hunderte Quadratkilometer) wurde wegen einer defekten Toilette gesperrt! Auf Deutsch hätte ich am liebsten „Scheiße“ gesagt.
Glenn schaute sich die Karten an und entwickelte schnell einen Plan B. Der Park erinnert ein wenig an die Alpen, beherbergt aber auf Grund seines Klimas einen Regenwald, und so genossen wir auf unserer Ersatzwanderung sehr urige Anblicke.
Glenn schaute sich die Karten an und entwickelte schnell einen Plan B. Der Park erinnert ein wenig an die Alpen, beherbergt aber auf Grund seines Klimas einen Regenwald, und so genossen wir auf unserer Ersatzwanderung sehr urige Anblicke.
Am Trailhead (Anfang des Wanderweges) wurden wir vor dem Puma gewarnt, der hier kürzlich (im Mai) gesehen wurde. Wild gab es reichlich, denn kaum bog der Weg in den Wald ein, schon huschte ein Kitz über den Weg und sprang den Abhang zum Fluss hinunter.
Als wir bei der ersten Gelegenheit zum Fluss hinabstiegen, große umgestürzte Bäume lagen im Flussbett und boten tolle Motive,
, entdeckten wir in 20 Meter Entfernung ein ausgewachsenes Reh, dass sich an den saftigen Blättern am Flussufer labte. Schnell eine Aufnahme mit der Landschaftskamera und dann das Tele rausholen. Doch das Reh dache gar nicht daran davonzulaufen
Als ich das Tele in der Hand hielt und filmte (dachte ich filmte) schauten wir uns zwei ganze lange Minuten an. Erst da bemerkte ich, dass ich nicht den Filmknopf gedrückt hatte.
Diesmal kein Problem, denn die nächsten zwei Minuten, bei laufender Kamera, wendete das Reh auch kaum den Blick von mir, fraß aber ab und zu einmal und kam dabei immer näher, so dass ich sogar Toma als Vordergrund hatte.
Das Tal wurde im vergangenem Jahrzehnt re-naturalisiert, die Dämme gesprengt, und der Fluss hatte daraufhin seinen Lauf geändert, die Straße weggespült und den Campingplatz auch. Auf den Resten des Campingplatzes machten wir Mittag
und gingen dann wieder zurück durch einen entzückenden Wald, das Moos von der Sonne angestrahlt, sah romantisch aus.
Blumen am Wegesrand und viele Vögel machten das Naturerlebnis perfekt. Zurück an den Autos verabschiedeten wir uns von Jane und Glenn, die hier im Nationalpark noch einige ernsthafte Wanderungen machen würden, wir aber unsere Reise nach Seattle und morgen nach Alaska fortsetzen werden.
Die Rückfahrt nach Seattle, wir nahmen nicht die Fähre, dauerte fast 4 Stunden und war recht ermüdend. In Seattle bekamen wir im selben Hotel, wie bei unserer Ankunft aus Deutschland, ein sehr großzügiges Zimmer. Ja, mit den Unterkünften sind wir sehr zufrieden. Bei „unserem“ Thai dinieren wir, mussten aber lange auf das Essen warten, da der Laden proppenvoll war.
Auuuuuuuuuuuuuuuuusschlafen. Koffer packen, sodass wir fliegen können, kleines Frühstück auf dem Zimmer und dann war es auch schon so spät, dass wir auscheckten, die Koffer abgaben und einen kleinen Spaziergang in die Stadt unternahmen.
Ziel Nummer 1: Die französische Bäckerei. Leckere Teilchen, guter Cappuccino und Blick auf den Markt, auf das Gewusel, immer etwas zu sehen.
Ziel Nummer 1: Die französische Bäckerei. Leckere Teilchen, guter Cappuccino und Blick auf den Markt, auf das Gewusel, immer etwas zu sehen.
Ziel Nummer 2: Aquarium – Heute erwartete uns keine Schlange vor einer der Top-Attraktionen Seattles und wir zückten den Geldbeutel, um die zwei Stunden bis zum Ablauf der Parkzeit um 15 Uhr zu überbrücken. Nettes Aquarium, mit einem Außenbereich für Robben und Ottern. Einige schöne Bilder gelangen auch im Innenbereich, Quallen, Seeanemonen und ein riesiger Kugelfisch, der sich schon halb aufgeplustert hatte und ganz nah an die Scheibe schwamm, um uns mit seinen tellergroßen Augen zu bezirzen.
Zurück zum Hotel vorbei an den Obdachlosen und Fixern, die das in aller Offenheit taten, wenn man so will unter Aufsicht der Polizei, die auf dieser Straße Präsenz zeigte, aber nicht eingriff.
Die Fahrt zum Flughafen war ein wenig stauig, wir hatten aber viel Zeit und nutzten diese, um noch einmal nachzufragen, ob uns die Reparatur des Reifens zurückerstattet würde. Als erstes sagte uns die Frau, die das Auto annahm, warum wir denn nicht einfach den Reifen gewechselt hätten. Wir schauten sie ungläubig an, da uns jai der Übernahme des Autos gesagt wurde, dass kein Ersatzrad im Auto wäre, aber sie zeigte es uns. Der Manager am Counter war sehr einsichtig und wir werden unser ausgelegtes Geld in 4 Wochen zurückbekommen.
Nun sitzen wir vor dem Gate und warten auf den Flug von Alaska Airlines, der uns 8.35 pm in 3,5 Stunden von Seattle nach Anchorage bringen wird. Wir werden gegen Mitternacht ankommen und ich denke, es wird bestimmt noch hell sein (oder nicht ganz dunkel). Habe gerade mal nachgeschaut, Anchorage liegt nicht über dem nördlichen Polarkreis, aber da wir fast Sommeranfang haben und die Sonne maximal im Norden steht, haben wir vielleicht so etwas wie die weißen Nächte in Sankt Petersburg.
Der heutige Tag war ein Tag zum „Runterkommen“ nach den vielen Highlights der letzten drei Wochen, 4373 gefahrenen Meilen (= 7037 km), mehr als 8500 Bildern und mehreren Hundert Videoclips, 200.000 Schritten oder mehr.
Besser hätte die Reise „so far“ nicht sein können.
Die Fahrt zum Flughafen war ein wenig stauig, wir hatten aber viel Zeit und nutzten diese, um noch einmal nachzufragen, ob uns die Reparatur des Reifens zurückerstattet würde. Als erstes sagte uns die Frau, die das Auto annahm, warum wir denn nicht einfach den Reifen gewechselt hätten. Wir schauten sie ungläubig an, da uns jai der Übernahme des Autos gesagt wurde, dass kein Ersatzrad im Auto wäre, aber sie zeigte es uns. Der Manager am Counter war sehr einsichtig und wir werden unser ausgelegtes Geld in 4 Wochen zurückbekommen.
Nun sitzen wir vor dem Gate und warten auf den Flug von Alaska Airlines, der uns 8.35 pm in 3,5 Stunden von Seattle nach Anchorage bringen wird. Wir werden gegen Mitternacht ankommen und ich denke, es wird bestimmt noch hell sein (oder nicht ganz dunkel). Habe gerade mal nachgeschaut, Anchorage liegt nicht über dem nördlichen Polarkreis, aber da wir fast Sommeranfang haben und die Sonne maximal im Norden steht, haben wir vielleicht so etwas wie die weißen Nächte in Sankt Petersburg.
Der heutige Tag war ein Tag zum „Runterkommen“ nach den vielen Highlights der letzten drei Wochen, 4373 gefahrenen Meilen (= 7037 km), mehr als 8500 Bildern und mehreren Hundert Videoclips, 200.000 Schritten oder mehr.
Besser hätte die Reise „so far“ nicht sein können.