Kambodscha

Kambodscha 11.9-18.9.2024

11.09.2024 Ankunft Siem Riep

Die Landung auf dem neuen Flughafen in Siem Riep war hart, die Einreise und Visumbeantragung waren relativ problemlos. Wir füllten gemeinsam mit einem Beamten alles an einem Tablet aus und begaben uns dann an eine Reihe mit Beamten, die uns von Fenster zu Fenster schickten, bis wir am letzten unser Visum erhielten. Also die scheinbare Effektivität der Beantragung mit Computer wird ausgeglichen durch die anschließende Handarbeit der staatlich Angestellten. Alles in Balance.
Vor dem Flughafen in unglaublicher Hitze und Schwüle wartete schon Cheng, unser Guide, auf uns, und Kim, unser Fahrer, brachte uns dann zum Hotel Tara Angkor Wat.
In Kambodscha ist Regenzeit, keine Touristensaison, und die Zahlen der Besucher vor Corona werden bei Weitem nicht erreicht. Noch ziemlich erschöpft von der China Reise aßen wir im Restaurant des Hotels sehr lecker zu Abend (Toma - Tom Yam Gung mit Riesengarnelen - ich Curry) und gingen zeitig zu Bett.

12.09.2024 Siem Riep – Ankor Wat

9 Uhr begann unsere Sightseeing-Tour. Kurzer Stopp an der kanadischen Bank, wo ich Geld tauschte. Nach dem Eintreten wurde ich gebeten meine Schirmmütze abzunehmen, musste ein Ticket ziehen, also wie bei uns auf dem Amt und war bei 20 Schaltern, von denen zwei mit Kunden besetzt waren, also 18 frei verfügbar, sofort dran. Mein Pass wurde so ziemlich Seite für Seite kopiert, ich füllte ein ausführliches Formular aus, um 150 Euro zum Kurs von 4300 in lokale Währung zu tauschen. In dem Schalterraum arbeiteten etwa 30 Personen, alle beschäftigt, obwohl sich nur drei Kunden in der Bank befanden. Nach 20 Minuten hatte ich mein Geld. Hundert Euro mehr und ich wäre schon Millionär gewesen.
Danach nahmen wir direkten Kurs auf Angkor Wat. Die hochgelobte Sehenswürdigkeit, das UNESCO-Weltkulturerbe, die tollen Fotos im Internet, die Erwartungshaltung war groß. Nach Ausstellung eines einmonatigen Tickets für die Tempel (Wats) fuhren wir zum Hintereingang des größten von ihnen und waren so ziemlich allein. Von Weitem erinnerte der Tempel mich an Tempel, die wir in Sri-Lanka besucht hatten. Alles war natürlich eine Nummer größer. Der Zustand der Anlagen war aber eher beklagenswert. In den tropischen Regionen der Erde geht der Verfall wesentlich schneller vor sich, als in den gemäßigten und kalten Zonen unseres Planeten. Wie Cheng erklärte, wurden die Anlagen auch umgewidmet (vom Hinduismus zum Buddhismus) und hatten darunter zu leiden. Auch Kriege, Eroberungen und zuletzt die Auseinandersetzungen mit den Rothen Khmer haben zu dem heutigen Zustand beigetragen. Viele Staaten unterstützen Kambodscha das Weltkulturerbe zu restaurieren und zu erhalten. Die Anlagen sind natürlich sehr umfangreich und man fragt sich, ob dies kein Fass ohne Boden ist.
Wir schauten uns den großen Haupttempel an und zwar von hinten nach vorn, trafen dann auf einige Gruppen, als wir das Hauptgebäude betraten, kletterten die steilen Treppe hinauf, doch von Pracht war auch da leider nichts zu sehen.
In der Nähe des Ausgangs, nach dem ersten Wasserbecken trafen wir dann auf die von Toma lang ersehnten Affen. Sie ließen sich nicht wirklich von den Touristen stören, machten einfach ihr Ding.
Über Menschenmassen konnten wir uns nicht beschweren, bei manchen Motiven musste man manchmal ein wenig warten, damit keine Personen auf dem Bild waren, aber Menschenmassen wie zum Sonnenuntergang vor Corona, daran war nicht zu denken.
Der zweite Tempel befand sich im Dschungel und war so ziemlich eingefallen, die Natur war dabei hier wieder die Oberhand zu gewinnen, was von den Kambodschanern aber erfolgreich verhindert wird. Der Tempel wurde bekannt durch einen amerikanischen Film mit ….. Einige Szenen wurden hier gedreht.
Der Zustand des Tempels wurde aufrechterhalten, Mauern wurden abgestützt, Bäume, sofern sie eine Gefahr darstellten entfernt, aber an Restauration in großem Stile war nicht zu denken. Die mit den riesigen Wurzeln der Fikusbäume eingerahmten Tempelbauten waren natürlich schöne Fotomotive, aber auch das hatten wir schon in Myanmar am Inle-See gesehen (wo wir ganz alleine in diesen Anlagen unterwegs waren – ohne Führer)
Bevor wir die letzten beiden etwas kleineren Tempelanlagen besichtigten, aßen wir erst einmal lecker zu Mittag. Eigentlich nichts Neues bei den Tempelanlagen Nummer drei und vier.
Rückfahrt zum Hotel. Erholung von der Tour, die bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit und über 30 Grad Celsius uns verschwitzt im Hotel ankommen ließ.
Alle Bilder von den Tempel des heutigen Tages

Angkor Wat

12.09.24

30 Bilder

Gegen 17 Uhr brachen wir zu Fuß auf in Richtung Stadtzentrum. Ziel war der Night Market. Unterwegs im Park sahen wir die Kambodschaner dasselbe Spiel spielen, wie die Chinesen, eine Art Federball wurde mit den Füßen von Mann zu Mann oder aber auch von Mann zu Frau gepasst.
Das sah sehr elegant aus. Der Verkehr war wuselig wie überall in Asien (Laos, Thailand, Indonesien, …). Aber es wurde weniger gehupt, der Verkehr floss ziemlich flüssig und unaufgeregt dahin. Die Nacht war plötzlich da, so wie meist Tomas Hungers und heute fiel beides zusammen.
Als die Dämmerung einsetzte befanden wir uns schon auf der Pubstraße, auf der auf der gesamten Straßenbreite die Polizei Präsenz zeigte und alles was nicht auf die Straße gehörte, von der Straße entfernte. Der Chef mit einem großen Megafon ausgestattet, war sich seiner Macht und seiner Befugnisse bewusst.
Aber er ließ sich ganz entspannt von den vielen Touristen fotografieren.

Hier noch alle Bilder von unserem Spaziergang durch die Stadt:

Siem-Riep

12.09.24

14 Bilder

Der große Unterschied zu China war, dass diese Straße wohl auf die ausländischen Touristen zugeschnitten war, die Restaurants, Etablissements, Massagesalon, …, in China waren wir selbst in den Hochburgen der Topattraktionen die einzigen Ausländer, da schnitt keiner etwas auf die Ausländer zu. Hier dagegen waren kaum Einheimische unterwegs.
Tomas Hunger musste gestillt werden, selbst in der Dunkelheit, und so aßen wir in einem italienischen Restaurant gute asiatische Küche.
Danach war Nacht, und wir gingen auf den Markt. Ich weiß nicht, ob wir wirklich auf dem richtigen Nachtmarkt gewesen sind, aber Verkaufsbude reihte sich an Verkaufsbude und das laufend Angequatscht werden ist schon nervig. Toma kaufte sogar ein Mitbringsel, aber dann verließen auch sie die Nerven, so schien mir.
In Seven – Eleven kauften wir noch etwas zu Trinken und ließen uns dann mit einer Motorrad-Rikscha ins Hotel zurückbringen.

Night-Market

12.09.24

5 Bilder

Freitag der 13.09.2024 Siem Riep und Umgebung

Heute pünktlicher Start 9 Uhr in Richtung Tempel. Diese Aussage ist hier immer richtig, denn einen Tempel gibt es bestimmt in jeder Richtung. Unser Tempel war heute etwas weiter weg, lag im Gebirge und so fuhren wir erst einmal eine Weile über Land, sahen den Reis wachsen (der nur eine Ernte hier einbringt), begegneten Wasserbüffeln und freuten uns, dass es heute nicht ganz so warm war.
Auf dem Programm stand die älteste Tempelanlage, mit der alles hier begann, die in der Nähe einer Quelle lag, die wir natürlich als erstes besuchten.
Hier gab es im Fluss auch Linga zu sehen. Das muss ich jetzt einmal googleln. Also Phallussymbole laut Google. Unser Guide hat dazu sehr viel erzählt, ohne dass mir klar wurde, wovon er redet. Wir sahen sie nicht, da der Wasserstand in der Regenzeit zu hoch dafür war. Tja, ein Bild wäre ausdrucksvoller gewesen als 1000 Worte.
Von der Quelle ging es dann hinauf auf den Berg durch den Urwald. Alle paar Hundert Meter saßen mehrere Polizeibeamte im Wald, an Kurven oder Plätzen und winkten uns weiter. Sehr seltsam. Ob es hier noch Reste der Roten Khmer gab?
Kurz vor dem Ziel passierten wir eine Schule, die gerade ihre Pforten schloss und alle Kinder herausströmten und nach Hause gebracht wurden oder selber gingen. Nicht jeder in den Bergen und abgelegenen Gebieten kann seine Kinder zur Schule schicken, da nicht genug Geld vorhanden ist für Lehrmaterial und die Fahrt zur Schule.
Um den Tempel hatte sich natürlich ein Dorf gebildet. Der Tempel beherbergte einen heiligen liegenden Buddha, den wir uns natürlich anschauten, die Schuhe hatten wir ausgezogen, bevor wir auf den höchsten Stein der Umgebung stiegen, wo der Buddha lag. Gebetet wurde hier überall, auch gespendet.
Und natürlich alles nur Mögliche verkauft. Das ist in ganz Asien gleich.
Das ist in ganz Asien gleich. Zu Essen, Souvenirs, Altmetall, zu Trinken, Obst, Handel wurde getrieben. Da nur wenige Touristen die heilige Stätte besuchten, ist der Verkaufsdruck auf die Wenigen natürlich umso größer.
Läusesuche
Vom göttlichen Buddha zum irdischen Wasserfall gleich in der Nähe. Es war ein schöner Wasserfall, nicht sehr hoch aber das Wasser fiel sehr gleichmäßig über die gesamte Breite des Abgrundes in eine Schlucht, wo es dann erst in einem Becken aufgefangen wurde, bevor es in einem reißenden Bach weiterfloß.
Das alles eingebettet in eine fantastische subtropischen Flora bei Sonnenschein. Die richtige Lust sich unter dem Wasserfall abzukühlen, kam nicht auf. Viele Menschen, eine Umkleide, sehr eng alles und überlaufen, die Anlagen um das Naturereignis sehr basic. Wir machten ordentlich viele Bilder, bezahlten dafür, dass Toma sich in einem mit Blumen geschmückten Sessel setzen und ich sie darin fotografieren durfte.
Aber die Pflicht rief. Wir mussten weitere Tempel anschauen. Der eine davon war der Lady-Tempel, ein schöner, da zum einen die Farbe der Steine rot war und zum anderen, da hier die in den Stein gehauenen Figuren noch gut erhalten waren, viel weniger zerstört als an anderer Stelle.
Warum die Vandalen, die an anderen Tempeln die Köpfe von Skulpturen abgeschlagen hatten, die Gesichter herausgemeißelt und einer blinden Vernichtungswut freien Lauf gelassen hatten, hier zurückhaltender gewesen waren, wer weiß. Hier war wenigsten noch etwas von der Arbeit der Künstler der Vergangenheit in die Gegenwart gerettet wurden, woran man sich erfreuen konnte.
Und zum Abschluss ein Tempel, bei dem wir hoch hinauf klettern mussten, der wie eine kleine Pyramide sich aus der Ebene erhob, uns in der schwülen Hitze alles abverlangte (45 ° ging es nach oben).
Im Hotel angekommen, genossen wir die Bequemlichkeiten eben jenes. Wir nutzten den Swimming-Pool und kühlten uns ein wenig ab. Im Anschluss habe ich die vielen verschwitzten Sachen gewaschen. Dinner im Hotelrestaurant (immer wieder lecker). Lust auf die Pub-Street hatten wir heute keine.

Samstag der 14.09.2024 Siem Riep und Umgebung

Heute sollten wir etwas eher unten sein, damit wir eher zu den Tempeln aufbrechen konnten, logisch, alle Tempel der näheren Umgebung hatten wir ja schon gesehen, wir mussten also weiter fahren, um neue Tempel zu sehen. Aber je weiter man wegfuhr, um so älter wurden die Tempel.
Nach zwei Stunden hatten wir wieder einen Tempelkomplex erreicht und sahen alte, von Bäumen umschlungene Tempel. Es ist schon ein geiler Anblick, die Tempel so von den Wurzeln der Fikusbäume umschlungen zu sehen, wie der Baum die alten Tempel zusammenhält und sich gleichzeitig auf sie stützt.
Hier sind Mensch und Natur in Einklang. Von hier ging es wieder zu einem hohen Tempel.
Der Tempel hatte 167 Stufen (die Stufen waren mit Nummern beschriftet) und ragte über die Umgebung hinaus. Von oben konnte man also weit über den Urwald in alle Himmelsrichtungen blicken. Wir sahen am Horizont die Berge von Thailand und blühende Bäume im Urwald direkt unter uns.
Impressionen rings um den Tempel
Erschütternd war ein Tempelkomplex der völlig zerstört war.
So viel Steine auf dem Boden, ein unglaubliches Bild der Zerstörung, die mit unwahrscheinlicher Gewalt einhergegangen sein musste. Wie müssen die Menschen die Steine hassen, oder jenes, was sie verkörpert hatten, um eine solche Anstrengung auf sich genommen haben, die Bauden völlig zu ruinieren.
Mittag essen, eine halbe Stunde nicht an hundertjährige Steine denken.
Die Strecken, die wir mit dem Auto zurücklegten waren beträchtlich, nur um noch zwei Tempel zu sehen.
Der erste Tempelkomplex bestand aus 6 Türmen (Tempeln), die mit deutschen Steuergeldern restauriert wurden,
der zweite wieder ein hoher, war kombiniert mit einem Tempel aktuelleren Datums. Hier sahen wir ein Paar Kambodschaner, die für das Wochenende aus Pnom-Peng nach Siem Riep gekommen waren, um sich hier zu amüsieren. Sie hatten ein Fotoshooting mit einem hiesigen Fotografen und hatten sich schick gemacht. Wir machten mit ihnen auch einige Fotos. Sie sprachen Französisch und Englisch, gebildete Kambodschaner.
Wir hatten es geschafft und fuhren zurück. Baden im Hotelpool, Abendessen auch wieder im Hotel.
Ich mag keine Tempel mehr.

Sonntag der 15.09.2024 Siem Riep und Umgebung

Zeitig Frühstücken. Der Frühstücksraum ist hoffnungslos überfüllt. Eine große Gruppe aus den Staaten hatte heute im Hotel übernachtet. 8.30 Uhr Abfahrt zum See. Im September ist der See Tonle Sap (größter See Südostasiens) so ziemlich voll – dazu siehe aber Wikipediaauszug.
Aus der Wikipedia:
Von Norden wird der See durch mehrere Zuflüsse gespeist. Im Süden ist der See mit dem Tonle-Sap-Fluss verbunden, welcher im jahreszeitlichen Wechsel jeweils den Zu- oder Ablauf bildet und weiter südlich in Phnom Penh in den Mekong mündet. Jedes Jahr im Juni ist dort ein in dieser Größenordnung weltweit einzigartiges Naturphänomen zu beobachten. Der Mekong führt zu dieser Zeit auf Grund der Monsunregenfälle und durch das Schmelzwasser aus dem Himalaya bis zu viermal mehr Wasser als in den trockenen Monaten. Da Kambodscha ein großteils sehr ebenes Land ist, drängt das Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, dieser wechselt daraufhin seine Fließrichtung. An dessen Ende füllen die Wassermassen nun das Becken des Sees. Während der trockenen Jahreszeit weist er eine Oberfläche von 2.600–3.000 km² auf, bis er auf circa 10.400 km² (inkl. umliegende Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Der Höhepunkt der Überflutung wird im September erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Kulturfläche Kambodschas von Wasser bedeckt.
Erst im November, wenn der Mekong wieder weniger Wasser führt, wechselt der Fluss erneut die Richtung und das Wasser des Sees fließt langsam ab. Dieses Ereignis ist Anlass für das sogenannte Wasserfest (Khmer: Bon Om Touk), das auch gleichzeitig den Beginn der Fischereisaison darstellt.

Das ist im Übrigen vergleichbar mit den Höhenschwankungen am Amazonas. Wir fuhren auf dem See de facto mit dem Boot über die Gipfel der Bäume.
Das ist im Übrigen vergleichbar mit den Höhenschwankungen am Amazonas. Wir fuhren auf dem See de facto mit dem Boot über die Gipfel der Bäume.
Die Fahrt zum See ging durch südostasiatische Bauerndörfer entlang der Straße, und wie überall in diesen südostasiatischen Staaten, spielt sich alles in der Nähe der Straße ab. So auch in Kambodscha.
Dahinter befinden sich die Reisfelder, die in der Nähe zum See (Wasser ist wegen der künstlichen Bewässerung vorhanden) mehrmals im Jahr bewirtschaftet werden (2-3 Ernten). Ich bin wirklich gespannt auf China, wo wir uns auch Reisfelder anschauen werden, ob es in China genauso aussieht, wie in all den Ländern, Laos, Thailand, Kambodscha, Myanmar, Indonesien… Die Unterschiede sind, was den ländlichen Raum angeht, zwischen diesen Ländern gering. Oder mit anderen Worten, es sieht alles ziemlich ähnlich aus.
Keine halbe Stunde Fahrt, sehr erfreulich, und wir befanden uns an der Anlegestelle am See.
Mr. Cheng mietete ein Holz-Boot für uns, recht geräumig, mit Plastikstühlen sogar recht bequem, Dach gegen die Sonne und los ging es durch die Kanäle in Richtung Floating Village.
Am Rande der Kanäle befanden sich ab und zu kleine Ansiedlungen, dann durchquerten wir eine größere mit Tempel, und schlugen uns durch mit Seeblumen verstopfte Abschnitte, wonach der Bootsmann stets seine Schraube von Pflanzenteilen befreien musste.
In der Floating Village (schwimmenden Dorf) stiegen wir an der Station für Naturschutz in ein kleineres Boot um, das noch einen Zacken lauter war, als der Holzkahn.
Wir hockten auf dem Boden zum Glück abgepolstert mit einem Kissen, aber schon recht unbequem. Ohrstöpsel wären angebracht gewesen. Mir summen jetzt noch die Ohren von dem Lärm des Motors. (Vielleicht ist es auch die Klimaanlage). Mit Bootsmann und Mitarbeiter des Vogelschutzprojektes an Bord schossen wir über den See und legten eine beträchtliche Strecke zurück, bevor wir nach rechts in den überfluteten Urwald einbogen. Zwischen den Baumkronen navigierte der Mitarbeiter des Vogelschutzprogramm den Bootsmann in Richtung Baumhaus. So langsam begann ich auch ein wenig nur Mut zu fassen, dass wir heute noch Vögel fotografieren würden. Wir hatten zwar schon einige Vögel unterwegs zur schwimmenden Stadt gesehen, aber waren so schnell an ihnen vorbeigerauscht, dass ich nicht einmal daran dachte, das große Objektiv auf die Kamera zu schrauben.
Hauptsächlich Kormorane und Schlangenhalsvögel flogen über unsere Köpfe hinweg.
Als ich dann doch bat, das Boot anzuhalten, damit ich die Linse wechseln konnte, waren wir auch schon unter unserem Baum, der Beobachtungsstation.
Auf der Beobachtungsstation empfingen uns zwei Mitarbeiter, und halfen beim Aussteigen aus dem Boot. Ein wenig wie auf einer Ölplattform. Wir ankerten irgendwo am oberen Stamm, vertäuten das Boot und mussten vom Boot direkt auf die Bambussprossen (in diesem Fall ist die Sprosse ein Teil einer Leiter) treten- Vor meinem Bauch hing der riesen Fotoapparat und störte. Egal festhalten an der oberen Bambussprosse und Sprosse für Sprosse nach oben begeben. 1,5 Meter über dem Wasser befand sich das Wohnzimmer, eine Bambuskonstruktion geschützt mit einem Palmendach. Dieses passierten wir und begaben und auf einer Hühnerleiter aus Bambus, die mit Schnüre zusammengehalten wurde noch weiter nach oben. Und der Foto baumelte zwischen Leiter und mir. Die Beobachtungsplattform hatte auch ein Sonnensegel als Schutz vor der Sonne und eine Hütte aus Bambus und Ästen gedeckt mit Palmenblättern und Decken, damit es ein wenig weicher war, hier zu sitzen. Man hatte einen guten Überblick über den See.
Im Süden befanden sich nicht weit entfernt einige Brutkolonien von Schlangenhalsvögeln und Kormoranen von und zu der Kolonie gab es regen Flugverkehr. Aber die Bäume waren doch schon ein ganzes Stückchen weit von der Plattform entfernt.
Unterhalb in den Baumkronen, die aus dem Wasser herausragten, etwas näher zu uns, hielten sich Reiher auf, wahrscheinlich um zu fischen oder um sich diese Plätze als Brutstätte zu reservieren.
Die Schlangenhalsvögel waren noch beim Nestbau und brachten fleißig Zweige und anderes Konstruktionsmaterial zu ihren Nestern. Da die Flugroute auch an unserer Plattform vorbeiführte, gelang schon mal das eine oder andere Foto im Fluge.
Dann kamen auch mal vier Terns vorbei, meine Lieblingsvögel.
Mit der Erstsichtung von einem green billed makoha –Grünschnabelkuckuck war dann aber auch gut. Etwa zwei Stunden stand ich oben auf der Plattform, Toma saß die meiste Zeit. Aber mehr als beschrieben, passierte nicht.
Toma ließ sich die Lebensgeschichte von Mr. Cheng, unserem Guide, erzählen:

Über unseren Guide – aus dem Russischen (Autor Toma, Übersetzung Deepl.com - Korrektur: ich)
Ich muss gestehen, dass ich von der Geschichte unseres Führers sehr beeindruckt war. Ich habe ihm sein Englisch verziehen. Lass mich erzählen, damit Du es verstehst. Er war das sechste Kind einer armen Bauernfamilie, irgendwo im Dschungel, in der Nähe eines Flusses. Er lebte wie die meisten Menschen in Kambodscha. Sein Vater arbeitete sein ganzes Leben lang hart und hatte nur so viel, dass er die Familie kaum ernähren konnte. Er sagte ihm: „Werde kein Bauer wie ich. „Studiere, ändere dein Leben.“ Aber wie soll man sich verändern, wenn man im Dorf nur in der Dorfschule lesen und schreiben lernen kann und seinen Eltern helfen muss. Viele Kinder, vor allem Mädchen, gehen nicht einmal zur Schule. Seine Schwestern haben nicht lesen und schreiben gelernt. Sein Vater sagte immer: „Du musst aus dem Dorf weggehen, in die Stadt, wo du weiter lernen kannst“. „Wie soll ich weggehen, Vater? Wirst du mir Geld geben? „Ich würde alles verkaufen, um dir Geld zu geben, aber ich habe nichts zu verkaufen.“ Als er 10 Jahre alt war, starb sein Vater im Krieg mit den Roten Khmer. Wie genau, habe ich nicht gefragt. Vielleicht frage ich morgen. Als sein Vater verstarb, sagte ihm sein älterer Bruder, dass er das Dorf verlassen müsse, weil es niemanden gäbe, der ihn ernähren könne. Der ältere Bruder verkaufte seine Uhr, um ihm ein Busticket nach Phnom Penh zu kaufen - er reiste den ganzen Tag. Die Fahrkarte kostete 2 Dollar. Er hatte ganze 5 Dollar übrig, die er für die Schule und für Bücher sparen wollte. In der Hauptstadt Phnom Penh gibt es eine Menge Tempel. Er ging in einen der Tempel, um bei den Mönchen als Diener zu arbeiten. Er und ein anderer Junge durften in einem Zimmer mit zwei Mönchen leben. Gewöhnliche Mönche leben in Zweiergruppen. Die ranghöheren Mönche jeweils einzeln. Im Gegenzug musste er das Zimmer des Mönchs reinigen, für ihn kochen und ihm Essen bringen und einige Besorgungen im Tempel machen. Morgens folgte er den Mönchen, wenn sie von Tür zu Tür gingen, um die täglichen Almosen einzusammeln. Wenn es viele Almosen zu tragen gab, half er mit. Dann ging er zur Schule. Er fand auch einen Job in einem nahegelegenen Restaurant als Tellerwäscher und verdiente etwas Geld. (Natürlich nur sehr wenig). Er schlief mit den Mönchen, aß mit den Mönchen, lernte fleißig und arbeitete hart. Er konnte seinen Verwandten im Dorf nichts über sich mitteilen. Es gab dort kein Telefon. Einmal schrieb er einen Brief, als er erfuhr, dass ein Taxifahrer dorthin fahren würde. Aber der Taxifahrer fuhr hin, vergaß aber, ihnen den Brief zu geben. Nach zwei Jahren hatte er endlich genug Geld gespart, um in sein Dorf zu fahren. Dort wurde er bereits als vermisst oder tot befunden. Er blieb dort eine Woche lang, sagte ihnen, sie sollten sich keine Sorgen machen, und fuhr wieder in die Stadt, um weiter zu studieren. Seine Mutter, zwei Schwestern und zwei Brüder blieben im Dorf. Und er arbeitete wieder für die Mönche, arbeitete, wo immer er eine Arbeit finden konnte, und studierte. Schließlich machte er seinen Abschluss am Institut für Tourismus.
Er ist verheiratet und seine Frau hat ebenfalls einen Hochschulabschluss. Sie verließ ihr Zuhause, als ihre Mutter wollte, dass sie einen Franzosen heiratet. (Kambodscha war früher eine französische Kolonie). Sie haben drei Kinder. Eines ist noch klein, die beiden älteren Töchter gehen zur Schule. Neben der öffentlichen, kostenlosen Schule gehen sie auf eine kostenpflichtige Privatschule. Dafür muss er jährlich 3000 Dollar bezahlen. Er und seine Frau halten das für sehr wichtig, und viele Nachbarn und ihre Verwandten verstehen nicht, dass sie so viel Geld für die Ausbildung der Mädchen ausgeben. Während Corona haben er und seine Frau, wie viele andere auch, ihre Arbeit verloren. Um das Schulgeld für ihre Kinder zu bezahlen, verkauften sie alles, was sie in 20 Jahren erworben hatten, sagte er. So wie ich seine Geschichte verstehe, hat er ein ziemlich einfaches Haus, wie man es überall sieht. Eine seiner Schwestern (um die 60), alleinstehend und völlige Analphabetin, lebt bei ihnen und hilft im Haushalt und bei der Betreuung der kleinen zweijährigen Tochter. Seine Frau arbeitet in einem Hotel, er ist Touristenführer. Er sagt, dass die Nachbarn zu Hause besser dran sind, weil ihre Kinder keine Ausbildung haben. Keiner schickt sie nach der öffentlichen Schule zum Lernen. Und das in der Stadt!
Spannend.
Nach den zwei Stunden die Kletterpartie mit dem Foto im Rucksack abwärts und die ganze lange Fahrt bis zum schwimmenden Dorf zurück. Dort aßen wir bei einer Familie zu Mittag, lecker. Auch die Kinder dieser Familie hatten einen Abschluss – wie die Bilder an der Wand belegten.
Dann Tauschten wir wieder die Boote und einigermaßen gediegen brachte es uns zum Auto zurück.
Im Hotel gingen wir wieder baden, kristallklares Wasser, angenehm warm, nur zu viele Amerikaner die mit einem Drink im Wasser im Wege standen, störten unsere Bahnen. Der Pool ist sehr schön und es ist für uns ungewöhnlich, dass wir eine solche Badegelegenheit im Hotel ausgiebig nutzen.
Nach dem Duschen und Wäsche waschen wollten wir in die Stadt gehen. Als wir das Hotel verließen, nach oben schauten, schwante uns nichts Gutes. Neben dem Hotel war ein Souvenirladen, den wir noch trocken erreichten aber dann fielen auch schon die ersten Tropfen. Wir kehrten zurück und gingen ins Hotelrestaurant im Innenhof. (Schon den dritten Tag aßen wir hier zu Abend, man kannte uns also) Kaum hatten wir Platz genommen, blitze es und der Regen ergoss sich in einer Heftigkeit, wie man sie eben aus Platzregen in Regenzeiten kennt.
Es gewittert immer noch. Vier Stunden ununterbrochen steht das Gewitter nun schon über Siem Riep.
Zeit zum Schlafen

Montag der 16.09.2024 Siem Riep und Umgebung

Heute Morgen ging es zum jüngsten der alten Tempel, eigentlich eine ganze Stadt, denn die Stadtmauer ist 3 X 3 X 3 X 3 km lang, das ist größer als Rothenburg ob der Tauber, um Einiges.
Bevor wir das Stadttor im Süden passierten, schauten wir einem Fotoshooting auf dem die Stadt umgebenden Stadtgraben zu. Zwei Boote, eins mit den Heiratswilligen und eins mit den Fotografen kreuzten auf dem Wasser und es entstanden bestimmt eine Menge toller Fotos. Das waren schon sehr betuchte Kambodschaner.

6-2

Die Tempelanlage war knapp so groß wie das „Original“ und hatte viele gut erhaltene Fresken aufzuweisen.
Damit konnte man etwas anfangen. Hier trafen wir auf eine deutsche Reisegruppe in Kompaniestärke. Vielleicht gebucht über Aldi? Toma hat auf ihrem Handybild 30 Mann gezählt, für mich sah es nach noch mehr aus.
Das war grenzwertig. (Toma fand den deutschsprechenden Guide gut. Ich finde persönlich, dass mir ein „gebrochenes“ Deutsch weniger gefällt, als ein nicht perfektes Englisch). Aber hier werden Touristen in Massen durchgeschleust.
In unserem Hotel übernachtet eine australische Reisegruppe, die einen Tempel gesehen hat, um dann sofort zurück ins Hotel zu fahren. Aufenthalt in Siem Riep ein halber Tag plus Übernachtung. Asien in 14 Tagen? Für uns hätten auch ein, zwei Tage weniger gereicht, aber die Flugverbindung gab es nur einmal die Woche. China hat übrigens den neuen Flughafen gebaut in Siem Riep, für China eher ein kleineres Projekt. Den nächsten, den wir in Deutschland bauen, sollten wir auch an China vergeben.
Auf dem Tempelgelände findet heute Abend im Anschluss an eine Konferenz asiatischer Staaten, ich habe gegoogelt und nichts gefunden, worum es sich handelt, eine festliche Aufführung statt.
Die Proben liefen gerade und wir machten einige Bilder.
Dann aber widmeten wir uns ganz und gar den Affen, die sich in großer Zahl hinter dem Tempel versammelt hatten. Ach wie habe ich doch Tiere in der letzten Zeit vermisst. Lebendiges macht mir doch mehr Spaß als tote Steine.
Viele, viele wunderschöne, niedliche Affenbilder

Affen

16.09.24

59 Bilder

Als wir von dem Affentheater genug hatten, doch noch einmal tote Steine. Hochhinaus, steile Treppen, schwitzen und wieder steile Treppen hinab. Am Rande der Steine probierten wir noch eine neue Frucht, die Toma schon irgendwo gesehen hatte und die man uns nicht verkaufen wollte, aber zum Probieren anbot. Wir probierten die rote Frucht, die voller Kerne war, ein wenig säuerlich, geruchlos und nur ganz wenig schleimiges Fruchtfleisch beinhaltete.
Unser Fahrer kannte die Frucht auch nicht. Unser Guide meinte, dass sie nur in einigen Regionen Kambodschas vorkommt. Anstatt der Frucht kauften wir Ananas und die Verkäuferin war glücklich. Es kostet hier fast alles einen Dollar, auch die Büchse Cola, die ich noch dazu nahm.
Zurück in die Stadt, wir wollten keine Tempel mehr und landeten im Stadtzentrum in einem neuen Tempel, einer Pagode, einer Art Kloster (also einem Komplex, wo viele Mönche wohnen) und erfuhren, dass hier immer noch Kinder, arme Menschen aufgenommen werden, eine Unterkunft erhalten, wenn sie aus dem Dorf kommen. Sonst erinnerte hier alles an die modernen Tempel in Myanmar oder Laos.
Vom Kloster war es ein Katzensprung zum Markt, auf dem Toma etwas aß, sich einen Schal kaufte, da sie ihren verloren hatte, und wir uns nach Souvenirs umschauten. Man hätte sich auch sehr billig in Markenklamotten einkleiden können, aber da hätten wir wohl einen größeren Koffer gebraucht, den wir auch hier hätten kaufen können.
Rückfahrt ins Hotel, Verabschiedung von unserem Guide, Sachen waschen, man schwitzt ja alles sehr schnell durch. Da es regnete, gingen wir erst einmal schwimmen unterm Regen, und sahen als Highlight des Tages 4 oder 5 Nashornvögel (größere) auf einem Baum im Hotelgarten sich an den Früchten laben.
Es hörte nicht auf zu regnen und wir verblieben im Hotel, wo wir ganz herzlich im Restaurant empfangen wurden. Immer wieder lecker das Essen hier.

Dienstag der 17.09.2024 Siem Riep

Unser Koch wartete bereits schick eingekleidet in der Lobby auf uns, als wir 8.30 Uhr dort erschienen. Mit dem Tucktuck ging es in ein 5 km – entferntes Dorf, wo wir am heutigen Vormittag unsere Cooking Class hatten (also Toma hatte zu kochen, ich war nur zum Filmen dabei).
Nach dem Willkommensdrink erkundeten wir den Schrebergarten hinter dem Haus, ein kleines Feld, wo allerlei Grünzeug angebaut wurde, was dann zum Teil auch zum Kochen verwendet wurde.
Anschließend fuhren wir mit Eigner/ dem Veranstalter der Cooking Class (Mr. Sophos) und unserem heutigen Koch (Mr. Hui) gemeinsam zum lokalen Markt. Der war recht übersichtlich und sehr laut, da gerade bei unserer Ankunft ein Platzregen auf das Wellblechdach herniederging. Die Einkäufe erledigten wir zügig, obwohl Mr. Sophos alles gut erklärte, uns riechen und anfassen ließ. Spannend war die Herstellung von Kokosmilch, die vor unseren Augen mit einer Maschine aus zwei Kokosnüssen erzeugt wurde und die wir dann in einer durchsichtigen Plastiktüte mitnahmen.
Trockenfisch und Lebendfisch kauften wir auch, ein Kompromiss, da Toma kein Fleisch aß, gab es Fisch. Zuhause angekommen machten sich die Beiden, Toma und Mr. Hui, an die Arbeit. Der größte Teil der Arbeit bestand im Kleinschneiden der verschiedenen Gemüse, Salatblätter, Zwiebeln, Knoblauch. Zitronengras und noch vieler weiterer asiatischer Zutaten.
Der einzige große Unterschied zwischen der Arbeitsweise Tomas und Mr. Huis war die Handhabung des Messers (soweit es mir aufgefallen ist). Das Schneiden erfolgte bei Mr. Hui quasi absatzlos. Man muss das im Video sehen, riesiges Messer kleine Knoblauchzehe und diese harmonischen, geschmeidigen Messerbewegungen, das Messer um Größenordnungen die kleine Zehe übertreffend. Cool.
Die Gewürzpflanzen kamen in einen Mörser, die anderen Salatbestandteile in eine separate Schüssel. Das Zerstoßen der Mörsermasse machte erst Toma und als die Kräfte nachließen, beendete Mr. Hui mit starker Hand das Zerquetschen der vielen aromatischen Komponenten, die im Mörser gelandet waren und es strömte ein betörender Duft aus dem Gefäß. Quasi ein Vorgeschmack auf unser Essen. Mir lief jetzt schon das Wasser im Munde zusammen.
Der Trockenfisch wurde kurz angebraten und in den Salat gemischt. Ein Dressing haben die beiden auch gezaubert. Auf einem kleinen Gaskocher wurde das Hauptgericht zubereitet, da kam noch so viele Komponenten hinein, dass ich gar nicht erst mit dem Aufzählen beginne, da es eh nicht vollständig wäre. Das Kochen an sich nahm kaum Zeit in Anspruch, vielleicht die Zubereitung des Desserts, Bananen in Palmzucker und Kokosmilch gekocht.
Den Reis hatte ein weiterer Helfer parallel zubereitet und schön in eine Tüte aus Bananenblatt gewickelt. Dann wurde auch schon serviert und endlich konnte ich auch probieren, denn Mr. Hui und Toma hatten die ganze Zeit probiert und dann durch Zugaben aus den vielen Büchsen und Töpfchen noch den Geschmack leicht korrigiert.
Das Essen schmeckte bombastisch. Der Salat hatte so viele Geschmacksnuancen, war spritzig frisch, aromatisch, knackig, schmeckte intensiv und das schreibt ein Essmuffel, dem es eigentlich egal ist, was es zu Mittag gibt. Auch der Fisch war köstlich zubereitet. Was sich alles in der Soße befand, ich wüsste es nicht aufzuzählen, aber es schmecke unglaublich gut.
Als der Teller geleert war, war ich so geflasht, dass ich eigentlich kein Dessert wollte, und wer mich ein wenig kennt, der wundert sich nun bestimmt, denn das Dessert ist für mich normalerweise das Wichtigste. Ich wollte diesen Geschmack im Mund behalten, wobei die Einzahl von Geschmack mit Nichten zutraf.
Nach einer länglichen Pause aßen wir dann doch noch die Bananen, die leider ein wenig zu hart waren.
Wir waren schon fast fertig mit dem Essen, als der Chef mit seinen beiden Jungs von der Schule kam und ganz stolz das Zeugnis seines ältesten Sohnes präsentierte. Toma musste mit ihm zur Belohnung des Kindes ein Erinnerungsfoto machen.
Alle waren mit dem Vormittag super zufrieden. Der Chef, der Koch der Helfer, alle hatten ein zusätzliches Einkommen (ein wenig unerwartet) erworben, wir hatten eine gute Zeit und ein fantastisches Mittagessen genossen.
Heimfahrt mit dem Tucktuck.
Hier noch alle Bilder von den Hornbill der letzten Tage:

Hornbill

17-18.09.24

27 Bilder

Erholung im Hotel am Pool. Nach 20 Minuten im Wasser landete wieder ein Doppelhornvogel in dem Baum am Becken. Schnell raus aus dem Wasser, abtrocknen, den Foto aus dem Zimmer holen und das Tele draufschrauben, zurück zum Pool. Er war noch da und ließ sich die roten Früchte schmecken und machte keine Anstalten weiterzuziehen. So entstanden ein Menge Bilder und ein paar Videoclips.
Ein touristisches Highlight in Kambodscha hatten wir noch ausgelassen, die Apsara-Tänze. Wir fragten an der Rezeption nach und hatten im Ergebnis eine Buchung für den heutigen Abend inklusive Dinner.
Mit dem Tucktuck ging es in das Stadtzentrum, wo eine Stahlkonstruktion, eine Art Festzelt die Tanzvorführungen beherbergte. Netter Willkommensdrink mit leckeren Trockenfrüchten als Gebäck und dann ging es auch schon los. Der Saal war so gut wie leer und natürlich waren nur ausländische Touristen anwesend. Das Dinner wurde parallel zu der Vorstellung serviert und war wirklich von gehobener Qualität und hätten wir heute keine Cooking Class gehabt, hätte es das Menü auf den ersten Platz in Kambodscha geschafft.
Die Tanzvorführungen waren abwechslungsreich, mit Vorführungen von kambodschanischen Kampftechniken (so eine Art Kungfu), folklorischen Tänzen in bombastischen Kostümen, traditioneller Hand und Fußakrobatik.
Ich meine die Verrenkungen zu denen die Frauen mit ihren Händen und Füßen in der Lage waren, in denen sie zeigten, wie man 10 Finger und 10 Zehen unabhängig voneinander bewegen kann – ich würde mindestens 5 Gehirne brauchen, um diese Aufgabe zu bewältigen) begleitet von traditioneller Musik.
Gaumen- und Augenschmaus 2 Stunden lang, dann mit dem gleiche Tucktuck zurück ins Hotel. Der Tucktuck-Fahrer hatte gewartet, um sich die lukrative Fahrt (zurück zum Hotel) für 3 Dollar nicht entgehen zu lassen.
Hier noch alle bIlder vom Asara Tanz:

Absara-Tanz

17.09.24

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Mittwoch der 18.09.2024 Siem Riep – Rückreise nach Kunming

Noch ganz verschlafen hörte ich Toma aufgeregt rufen, Hornbills vor unserem Fenster. Da saß doch direkt vor unserem Fenster, 40 cm vom Glas entfernt auf einem Geländer ein Doppelhornvogel in voller Pracht, nur die Scheibe und Gardine trennten uns von ihm.
Selbst als wir die Gardine wegzogen, blieb er sitzen. Auf der anderen Seite des Innenhofes entdeckten wir weitere Vögel. Beim genaueren Hinschauen handelte es sich um zwei Jungvögel und zwei Altvögel, die aber nicht immer alle zu sehen waren, da sie auf unserer Seite unter- oder oberhalb unseres Zimmers saßen. Sie putzten sich, ein Altvogel verscheuchte ab und zu einen Jungvogel aber 15 Minuten konnten wir aus nächster Nähe das Leben dieser majestätischen Vögel beobachten.
Sie hatten keine Scheu! Als ein Vogel vor dem Fenster des Treppenhauses saß, öffnete ein Tourist das Fenster, um ein Foto aus allernächster Nähe (< als 50 cm) zu machen. Der Hornbill flog nicht weg, sondern interessierte sich für den Fotoapparat. Da kann schon mal ein Finger ab sein, wenn er zubeißt.
Mittagessen in der Lobby. Toma bestellte sich Tom Yam Gum, ich mir nur einen Mangolassy. Als Toma zu Essen begonnen hatte, brachte die aufmerksame Bedienung mir einen Teller mit Brot und ein wenig Butter, dazu ein Glas Wasser. Das sorgte natürlich für Heiterkeit. (Vielleicht dachten sie, ich habe Magen Darm Probleme.
Kurz vor Drei holte uns unser Fahrer ab und wir fuhren Richtung Flughafen. Der Himmel war extrem dunkel. Von Norden näherte sich eine schwarze Wand, dann war der gesamte Himmel so schwarz, dass man annehmen könnte es wird Nacht. Sehr schön strukturierte Regenwolken hingen über uns und dann entlud sich das Ganze, die Strukturen verschwammen, Wasser überall, die Felder überflutet, die Autos erzeugten Fontänen, wenn sie zu weit am Straßenrand fuhren, Zeus weinte, dass wir Kambodscha verließen. Ich war etwas erleichtert, dass das Unwetter nicht während unseres Startes niederging.

Hier noch die Begegnung am Morgen mit den Hornbills:

Hornbills

18.09.24

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Ende