Der Nagarhole-Nationalpark, auch als Rajiv-Gandhi-Nationalpark bezeichnet, ist ein Schutzgebiet im Süden Indiens im Bundesstaat Karnataka. Er ist zwischen den Westghats und den Nilgiribergen eingebettet und erstreckt sich über ein Gebiet von rund 640 Quadratkilometern in den Distrikten Kodagu und Mysore. Zusammen mit dem benachbarten Bandipur-Nationalpark (ca. 870 km²) und dem Mudumalai-Nationalpark (ca. 320 km²) bildet er den größten Schutzgebietskomplex Südindiens.
Die Vegetation besteht vor allem aus tropischen Wäldern und Busch- sowie Graslandschaften. Die nordwestlichen Bereiche des Schutzgebietes sind feuchter als die südlichen Bereiche, wo der Park an den Bandipur-Nationalpark angrenzt.
Das Reservat bietet zahlreichen Großtieren, die andernorts bereits ausgerottet sind, Lebensraum. Nagarhole verfügt etwa über eine beachtliche Elefantenpopulation, die sich während der trockenen Jahreszeit vor allem an den Stauseen sammeln. An großen Raubtieren kommen Tiger, Leoparden, Lippenbären und Asiatische Wildhunde vor. Die Huftiere sind durch Gaure, Vierhornantilopen, Sambarhirsche, Axishirsche, Muntjaks, Indien-Kantschile und Wildschweine vertreten. Mit Hutaffen, Hanuman-Languren und Wanderus kommen Affen in drei verschiedenen Arten vor. In den Bergen im Umkreis des Parks leben darüber hinaus Nilgiri-Tahre und Nilgiri-Languren