China 2020 -2024 - Eine Reise in die Zukunft - Teil 2
4 Wochen visafrei nach China - vom 27.August bis 1. Oktober 2024
Für die ganz Eiligen hier meine Lieblingsbilder
Mittwoch der 18.09.2024 Siem Riep – Rückreise nach Kunming
Noch ganz verschlafen hörte ich Toma aufgeregt rufen, Hornbills vor unserem Fenster. Da saß doch direkt vor unserem Fenster, 40 cm vom Glas entfernt auf einem Geländer ein Doppelhornvogel in voller Pracht, nur die Scheibe und Gardine trennten uns von ihm. Selbst als wir die Gardine wegzogen, blieb er sitzen. Auf der anderen Seite des Innenhofes entdeckten wir weitere Vögel. Beim genaueren Hinschauen handelte es sich um zwei Jungvögel und zwei Altvögel, die aber nicht immer alle zu sehen waren, da sie auf unserer Seite unter- oder oberhalb unseres Zimmers saßen. Sie putzten sich, ein Altvogel verscheuchte ab und zu einen Jungvogel aber 15 Minuten konnten wir aus nächster Nähe das Leben dieser majestätischen Vögel beobachten.
Sie hatten keine Scheu! Als ein Vogel vor dem Fenster des Treppenhauses saß, öffnete ein Tourist das Fenster, um ein Foto aus allernächster Nähe (< als 50 cm) zu machen. Der Hornbill flog nicht weg, sondern interessierte sich für den Fotoapparat. Da kann schon mal ein Finger ab sein, wenn er zubeißt.
Mittagessen in der Lobby. Toma bestellte sich Tom Yam Gum, ich mir nur einen Mangolassy. Als Toma zu Essen begonnen hatte, brachte die aufmerksame Bedienung mir einen Teller mit Brot und ein wenig Butter, dazu ein Glas Wasser. Das sorgte natürlich für Heiterkeit. (Vielleicht dachten sie, ich habe Magen Darm Probleme.
Kurz vor Drei holte uns unser Fahrer ab und wir fuhren Richtung Flughafen. Der Himmel war extrem dunkel. Von Norden näherte sich eine schwarze Wand, dann war der gesamte Himmel so schwarz, dass man annehmen könnte es wird Nacht. Sehr schön strukturierte Regenwolken hingen über uns und dann entlud sich das Ganze, die Strukturen verschwammen, Wasser überall, die Felder überflutet, die Autos erzeugten Fontänen, wenn sie zu weit am Straßenrand fuhren, Zeus weinte, dass wir Kambodscha verließen. Ich war etwas erleichtert, dass das Unwetter nicht während unseres Startes niederging.
Der Flieger war nur halb voll, trotzdem saßen wir zu dritt. Toma saß neben einer Journalistin aus Harbin (im Norden Chinas) vom chinesischen Fernsehen, die beiden unterhielten sich gut, ohne dass ich etwas verstand. Ich las meinen dritten Roman (Krimi) von Xiaolong über einen Shanghaier Polizisten der politisch heikle Fälle löst. Spannend, gut geschrieben mit vielen Einblicken in die chinesische Kultur und Vergangenheit.
Die Einreise gestaltete sich noch problemloser, da wir das Blatt für die visafreie Einreise bereits im Flieger ausgefüllt hatten. Trotzdem war ich froh, als der Beamte seinen Stempel in meinen Pass drückte. An der Flughafen Info fragten wir nach einem China-mobil Shop. Wenige Meter entfernt war er dann auch schon. Es war 22 Uhr. Ich hatte wenig Hoffnung, dass er noch offen war. Er war es. Das ist unglaublich. Wir konnten uns neue SIM-Karten kaufen, sodass unser Handy funktionierte. Das ist lebenswichtig, denn alle Bezahlvorgänge laufen über Handy, die Taxibestellung läuft über Alipay, naja und die Kommunikation mit zuhause ja auch. Diesmal haben wir eine SIM-Karte von China-Unicom und die funktioniert besser. Die Karte kostet 100 Yuan (12,50€) für 5G, 90 GB und 30 Tage. So ein Angebot gibt es in Deutschland gar nicht. Es war aber der Tarif mit dem geringsten Datenverkehr, alle anderen waren über 100 GB.
Nach einer langen Taxifahrt erreichten wir unser Hotel gegen 23 Uhr etwas unsicher, ob wir richtig waren. Sein Name, Marple Palast, ließ auf ein sehr vornehmes Hotel schließen. Es ist ein moderner Bau, groß, 13 oder 14 Stock und die Rezeptionistin, eine junge Chinesin, mit einer sehr großen Brille, dicke Gläser –sie sah aus wie Frau Puppendoktor Pille mit der riesen großen Brille aus dem Sandmann - nickte fleißig, dass wir hier richtig waren. Erleichterung. Aber Frau Puppendoktor fand uns nicht im System. Da hatten wir ein Problem. Wir holten alle unsere Unterlagen heraus, aber wir hatten ja selbst keine Bestätigung über die Buchung und hatten dies auch bisher nicht gebraucht. Bisher wurden wir immer gefunden in der Matrix. Die Arme war allein an der Rezeption und von links und rechts wurde sie angesprochen und wir standen und warteten. Toma war ihr Lauschi, was so viel wie Lehrerin bedeutet (wohl eine Form, wie alte Leute wie wir genannt wurden). Sie begann erst einmal unsere Pässe zu kopieren. Ein wenig Angst machte mir, dass sie auch die Umschlagsseite von beiden Pässen kopierte und dann versuchte, noch einmal mit der Umschlagsseite (wo stand Bundesrepublik Deutschland) im System nachzuschauen. Nach 15 Minuten und etlichen Telefonaten zeichnete sich keine Lösung ab. Wir entschieden uns dann doch zu später Stunde Markus, unseren Reiseveranstalter, zu stören, damit er uns half. Das passierte sofort. Wir waren im System mit einer Nummer. (Naja Datenschutz und so).
Ohne die Koffer auszupacken gingen wir schlafen.
Nach 15 Minuten klingelte es an der Tür. Wir beide dachten so im Stillen, jetzt kommt eine kleine Entschädigung für das lange Warten beim Einchecken. Leider nein. Frau Puppendoktor stand mit ihrem Handy vor der Tür und wollte unsere Pässe abfotografieren, da die Kopien nicht gut genug waren. Tja, was soll’s, sie musste uns ja heute noch bei der Polizei anmelden, wobei heute war schon Vergangenheit, es war nach Mitternacht.
Kurz vor Drei holte uns unser Fahrer ab und wir fuhren Richtung Flughafen. Der Himmel war extrem dunkel. Von Norden näherte sich eine schwarze Wand, dann war der gesamte Himmel so schwarz, dass man annehmen könnte es wird Nacht. Sehr schön strukturierte Regenwolken hingen über uns und dann entlud sich das Ganze, die Strukturen verschwammen, Wasser überall, die Felder überflutet, die Autos erzeugten Fontänen, wenn sie zu weit am Straßenrand fuhren, Zeus weinte, dass wir Kambodscha verließen. Ich war etwas erleichtert, dass das Unwetter nicht während unseres Startes niederging.
Der Flieger war nur halb voll, trotzdem saßen wir zu dritt. Toma saß neben einer Journalistin aus Harbin (im Norden Chinas) vom chinesischen Fernsehen, die beiden unterhielten sich gut, ohne dass ich etwas verstand. Ich las meinen dritten Roman (Krimi) von Xiaolong über einen Shanghaier Polizisten der politisch heikle Fälle löst. Spannend, gut geschrieben mit vielen Einblicken in die chinesische Kultur und Vergangenheit.
Die Einreise gestaltete sich noch problemloser, da wir das Blatt für die visafreie Einreise bereits im Flieger ausgefüllt hatten. Trotzdem war ich froh, als der Beamte seinen Stempel in meinen Pass drückte. An der Flughafen Info fragten wir nach einem China-mobil Shop. Wenige Meter entfernt war er dann auch schon. Es war 22 Uhr. Ich hatte wenig Hoffnung, dass er noch offen war. Er war es. Das ist unglaublich. Wir konnten uns neue SIM-Karten kaufen, sodass unser Handy funktionierte. Das ist lebenswichtig, denn alle Bezahlvorgänge laufen über Handy, die Taxibestellung läuft über Alipay, naja und die Kommunikation mit zuhause ja auch. Diesmal haben wir eine SIM-Karte von China-Unicom und die funktioniert besser. Die Karte kostet 100 Yuan (12,50€) für 5G, 90 GB und 30 Tage. So ein Angebot gibt es in Deutschland gar nicht. Es war aber der Tarif mit dem geringsten Datenverkehr, alle anderen waren über 100 GB.
Nach einer langen Taxifahrt erreichten wir unser Hotel gegen 23 Uhr etwas unsicher, ob wir richtig waren. Sein Name, Marple Palast, ließ auf ein sehr vornehmes Hotel schließen. Es ist ein moderner Bau, groß, 13 oder 14 Stock und die Rezeptionistin, eine junge Chinesin, mit einer sehr großen Brille, dicke Gläser –sie sah aus wie Frau Puppendoktor Pille mit der riesen großen Brille aus dem Sandmann - nickte fleißig, dass wir hier richtig waren. Erleichterung. Aber Frau Puppendoktor fand uns nicht im System. Da hatten wir ein Problem. Wir holten alle unsere Unterlagen heraus, aber wir hatten ja selbst keine Bestätigung über die Buchung und hatten dies auch bisher nicht gebraucht. Bisher wurden wir immer gefunden in der Matrix. Die Arme war allein an der Rezeption und von links und rechts wurde sie angesprochen und wir standen und warteten. Toma war ihr Lauschi, was so viel wie Lehrerin bedeutet (wohl eine Form, wie alte Leute wie wir genannt wurden). Sie begann erst einmal unsere Pässe zu kopieren. Ein wenig Angst machte mir, dass sie auch die Umschlagsseite von beiden Pässen kopierte und dann versuchte, noch einmal mit der Umschlagsseite (wo stand Bundesrepublik Deutschland) im System nachzuschauen. Nach 15 Minuten und etlichen Telefonaten zeichnete sich keine Lösung ab. Wir entschieden uns dann doch zu später Stunde Markus, unseren Reiseveranstalter, zu stören, damit er uns half. Das passierte sofort. Wir waren im System mit einer Nummer. (Naja Datenschutz und so).
Ohne die Koffer auszupacken gingen wir schlafen.
Nach 15 Minuten klingelte es an der Tür. Wir beide dachten so im Stillen, jetzt kommt eine kleine Entschädigung für das lange Warten beim Einchecken. Leider nein. Frau Puppendoktor stand mit ihrem Handy vor der Tür und wollte unsere Pässe abfotografieren, da die Kopien nicht gut genug waren. Tja, was soll’s, sie musste uns ja heute noch bei der Polizei anmelden, wobei heute war schon Vergangenheit, es war nach Mitternacht.
Donnerstag der 19.09.2024 Von Kunming nach Chongqinc
Das Mondfest war vorbei, doch der Mond war am Morgen noch in fast seiner kompletten Gröé zu sehen.
Als sich am Morgen die Lifttür in der 7. Etage öffnete, schauten uns 10 blutjunge Soldatenaugen an. Wir lächelten und stiegen zu. Unterwegs auf der 4. Etage stiegen noch Sportler oder ähnliche junge Leute in den Lift, alle gleich gekleidet. Der Frühstücksraum war brechend voll mit Armee (in Tarnkleidung) und Sportlern, alle einheitlich angezogen. Kaum jemand älter als Ende zwanzig. Europäisch zu Frühstücken war schwierig. Ein paar Kekse und Kuchen fanden wir dann doch, also ich, Toma hat ja mit der chinesischen Küche kein Problem.
Das Haus war rappelvoll mit Soldaten, die irgendwo heute eine Feier (vielleicht Vereidigung) hatten. Als wir mit dem Taxi auf dem Bahnhof ankamen, war auch der voller Soldaten, die sehr diszipliniert rumsaßen.
Die Zugfahrt nach Chongqinc mit dem Super-Schnell-Zug gestaltete sich heute etwas anders als gewohnt. Wir saßen im ersten Wagen, der kleiner war und neben uns eine Familie mit Kind (ein Teenager). Der Vater, ein Polizeishirt an, setzte sich weggedreht von der Familie, die Beine im Gang, die ganze Zeit in unsere Richtung schauend, also Toma anstarrend, und das 5 Stunden lang, ununterbrochen. Der ganze Wagen war sehr laut. Als nach etwa drei Stunden der Junge der Familie wie ein Tier winselte und abwechselnd markdurchdringend schrie, wachte ich auf. Die Mutter schlug brutal auf ihn ein, stieß ihn mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe, dass es krachte, der Vater rührte sich nicht und ließ seinen Blick nicht von Toma ab. Als ich die Frau streng ansah, lächelte sie und deutete mir an, dass der Junge nicht ganz klar im Kopf wäre. Die Brutalität der Mutter und die Gleichgültigkeit des Vaters und das Gewährenlassen aller anderen Passagiere war schockieren, verstörend. Als die Mutter aufhörte ihren Sohn zu schlagen, beruhigte er sich auch, winselte aber noch und brach ab und zu in ein Geheul wie ein Wolf aus. Toma hatte genug vom Zugfahren.
Im Hotel lief alles glatt. Wir ließen uns beraten, schauten im Internet nach, was wir unbedingt sehen müssen und fragten bei einer sehr netten Chinesin an der Rezeption noch nach dem Weg. Die U-Bahn-Station war keine 100 Meter vom Hotel entfernt und wir stürzten uns ins Vergnügen. Leider konnten wir den Fahrkarten-Automaten nicht bezwingen, wahrscheinlcih gab es kein Netz, jedenfalls die Alipay – App funktionierte nicht. Ein netter Security-Mann brachte uns zum Schalter und Cash war King, für 50 Cent fuhren wir beide das erste Mal alleine mit der U-Bahn in China. Endstation aussteigen. Es stellte sich nun die Frage, welchen der 7 Ausgänge wir nehmen. Wir entschieden uns für die Nummer 3. Nach Treppe, Rolltreppe landeten wir in einem großen Einkaufszentrum, so eine Art Oberhausen Mitte, und von Ausgang war nichts mehr zu sehen. Angezeigt waren Toiletten, das Kino und die beiden Dinge gab es in allen vier Himmelsrichtungen, Ausgang Fehlanzeige.
Das nenne ich ja mal gelungene Wegführung im Sinne einer Konsumnötigung. Als wir den Ausgang dann doch fanden und auch aus dem wunderbar klimatisierten Shoppingcenter in die Luft traten, blieb uns letztere fast weg. Es waren 40 Grad Celsius. Ich empfand es gar nicht soooo schlimm. Nach der ersten Adaption blickten wir auf und sahen uns umgeben von Wolkenkratzern, vor uns ein künstlicher Wasserlauf mit kleinen Kaskaden, das Weitwinkel musste her, damit alles das festgehalten werden konnte.
Unser Ziel war der Chaotianmen-Platz, an dem sich der Jiangtsekiang mit dem Jialing Fluss vereinigte. Der Weg dorthin führte wieder durch das Einkaufszentrum und komischerweise mit der Rolltreppe nach unten, mehrere Etagen. Diesmal fanden wir den Ausgang gleich neben Starbucks, was es auch in Siep Riep gab, aber es sich dort niemand leisten konnte, außer den Touristen. Als wir wieder in die Biosauna hinaustraten, nicht mal ein kleiner sanfter Wind wehte, erblickten wir vor uns auf der rechten Seite am gegenüberliegenden Ufer des Flusses eine kleine Skyline, darüber im Hintergrund eine goldene Statue, ich nehme einmal an, dass es sich dabei um Buddha handelt. Einige bemerkenswerte Brücken spannten sich über den Jiangtsekiang Fluss.
Geradeausblickend befand sich wahrscheinlich die Downtown, denn dort knubbelten sich Hochhäuser und einige sahen recht futuristisch aus.
Linker Hand eine weitere beeindruckende Brücke hinter der gerade die Sonne verschwinden wollte. Über uns die wohl höchsten Gebäude, die auf schwindelerregender Höhe eine Röhre miteinander verband. Leider wurde ringsum noch viel gebaut, sodass die Möglichkeiten alles frei fotografieren zu können, eingeschränkt waren.
Vom Chaotianmen Platz gingen wir Richtung Westen am Chang Jiang entlang zur nächsten Sehenswürdigkeit der Höhle Hongya, einen Gebäudekomplex (eher älteres Gebäude – ein Beispiel chinesischer Baukunst sagt der Reiseführer) in bzw. an den Berg gebaut.
Auf dem Weg dorthin setze ganz schnell die Dämmerung ein und wir erreichten Hongya, als gerade die Beleuchtung eingeschaltet wurde.
Jetzt erstrahlte der ganze Hang, der vorher kaum Aufmerksamkeit erregt hatte in typischen chinesischem Stil, bildhübsch und prägend für diesen Stadtteil. Auf dem Fluss fuhren die Ausflugsschiffe vollgefüllt mit Touristen, einheimischen, denn Langnasen sahen wir so gut wie gar nicht.
Als wir uns auf der Uferpromenade unterhalb der Hongya Höhle befanden (also dem fantastisch in Szene gesetzten traditionellen chinesischen Gebäude) wurde es voll und laut.
Die Fahrkartenverkäufer für eine Schiffstour konkurrierten mit den Fotografen und Verleihern von festlicher mittelalterlicher Kleidung. Beide Verkäufertypen hatten Lautsprecher um den Hals, die permanent und in voller Lautstärke denselben Text nudelten. Manchmal lag der Lautsprecher auch irgendwo daneben oder war an ein Geländer angebunden, und krächzte alleine immer wieder den eintönigen Werbetext vor sich hin. Im Gedränge kämpften wir uns vorwärts immer wieder auf den Fluss schauend, wo die grell mit Lichterketten und Lichtshows ausgestatteten Schiffe ihre Gäste aufnahmen oder schon wieder ausspuckten.
Die Lichter spiegelten sich natürlich im Wasser, was schöne Motive ergab. Aber auch die Brücken wurden mit Einbruch der Dunkelheit beleuchtet und die Hochhäuser dienten entweder als Projektionsfläche für Werbung oder hatten selbst Lichtshows zu bieten. Ein wenig erinnerte dies mich an Hongkong vor fast 20 Jahren.
Wir trafen immer mehr auf junge Mädchen, die sich verkleidet (hübsch angekleidet) hatten und zum Fotoshooting einfanden.
Über eine Brücke wechselten wir von der Uferpromenade zur Hongya Höhle, wo ganz unten unzählige Gerichte jeglicher Art angeboten wurden. Wir naschten hier etwas und probierten da vom Straßenfood, ließen uns treiben in dem Trubel der ausgelassenen, den warmen Herbstabend genießenden Chinesen.
Irgendwie war es schön. Als es am schönster war, fuhren wir mit dem Taxi zurück zum Hotel.
Freitag der 20.09.2024 Chongqinc
Der Eling Park lag direkt hinter unserem Hotel, gute Wahl unseres Touroperators!
Er gilt als eine der Top-Sehenswürdigkeiten Chonngqinc. Als ich das im Internet las, glaubte ich nicht so richtig daran, besonders unter dem Eindruck des gestern Gesehenen. Die nette Rezeptionistin sagte, links raus und dann ist er da schon. Wir hielten uns links und stoppten sofort vor einem Heißwasserautomaten, der stark frequentiert war.
Hier füllten sich die Einwohner oder Passanten ihre Tagesration in ihre Thermosflaschen ab. Wir kauften erst einmal für 10 Yuan (1,25 €) drei Flaschen zu Trinken, passierten drei Restaurants und standen vor einem großen gusseisernen Tor von der Polizei bewacht in das lässig schlendern Pensionäre wie wir hineingingen.
Wir wandten uns zuerst nach links, also in die Richtung aus der wir kamen. Ein Park schön angelegt, naja. Im Park überquerten wir eine Straße und passierten einen weiteren Eingang hinter dem sich wieder ein wunderschöner Park befand.
Dieser erinnerte mich an den chinesischen Garten im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum, er war jedoch weiträumiger angelegt und hatte mehrere Höfe. Als wir im letzten Hof ankamen, öffnete sich plötzlich der Blick durch ein Fenster in der Mauer und wir konnten von oben auf Chongqinc herabsehen.
Durch ein Tor in der Mauer des Gartens tritt man auf eine Terrasse hinaus, die dann den Blick völlig freigibt auf die Metropole.
Von hier oben sahen wir die Ausmaße der größten Agglomeration der Welt deutlicher (Zumindest in einer Richtung), die Wohndichte mit unzähligen Hochhäusern war gigantisch und trotz des Dunstes der aufgrund des extrem schwülen Wetters über der Stadt lag, blieben die Kontraste der auf dem anderen Ufer sich 180 Grad vor uns ausbreitenden Megacity sichtbar.
Sofort war ich in den Park verliebt, der ein wenig Kühle bot, Schatten, das Herz erfreuende gärtnerische Schöpfungen und dann noch die Ausblicke auf und über Chongqinc. Doch das war noch nicht alles. So wie wir alles, was im Park vor sich ging, aufmerksam betrachteten, die älteren Männer, die mit Rucksack auf dem Rücken die Wege entlang joggten, so langsam, dass wir sie mit unserem Spazierschritt fast umrannten, oder die Frauen, die mit einer unerschöpflichen Ausdauer gymnastische Übungen machten, andere wiederum mit ihren Enkeln beschäftigt waren, so wurden auch wir beobachtet, fotografiert und begleitet. Ich bekam gute Ratschläge, wie ich besser fotografieren soll, man zeigte mir die selbst aufgenommenen Bilder, die ich natürlich lobte, was zu weiteren Ratschlägen führte. Man fühlte sich geborgen.
Allzu groß war der Park nicht und wir versuchten in der Nähe der Kante zu bleiben, von der man nach unten auf die Stadt schauen konnte.
Aber auch die Arrangements im mittleren Teil der Parks, etwas weiter unten, fand ich sehr fotogen. Hier saßen Liebespärchen in Pavillons, Rentner lasen, Tischtennisplatten luden zum Spielen ein.
Als wir einen größeren Pavillon passierten und durch die Tür hineinschauten, bot sich uns ein traumhaftes Bild.
Die Innenräume waren im kolonialen Stil sehr geschmackvoll eingerichtet. Neben dem Eingang war eine kleine Theke, die Tee und kunstvoll gebackene Teilchen / Törtchen anbot.
Wir kauften Tee und durften uns in einem der musealen Räume auf ein Sofa setzen und den Tee genießen. (Ein kleines Kännchen kostete 9 Euro. Das war schon extrem exklusiv. Aber so war es eben auch.) Ein älteres chinesisches Pärchen –zumindest er war älter- saß in einem Separee und vor ihnen türmten sich die Törtchen und andere Leckereien.
Vom Teetempel bis zur Pagode, die wir laut Plan am ersten Abend hätten besuchen sollen, war es nicht mehr weit. Die Pagode erhob sich 40 Meter über dem Grund und da mussten wir nun rauf.
Von hier oben entstand auch dieses Panorama aus 11 Bildern, das mir als Titelbild für den ersten Teil diente.
Doch es war klar, dass es sich lohnen würde, denn wir würden von hier oben einen 360 Grad Blick über die Stadt haben. Und so war es, nach 7 Stockwerken, mit jeweils etwa 20 Treppen, erreichten wir das obere Deck der Pagode und hatten einen fantastischen Blick auf die zwei Flüsse, die vielen Brücken, die sie überspannten und die nicht zählbaren Hochhäuser, Wohnblocks, Officetürme, Einkaufszentren…
Klar war es diesig, sicher waren wir nassgeschwitzt vom Treppensteigen, aber die Aussicht war schon überwältigend. Mit uns hier oben eine Delegation aus Afrika.
Wieder geerdet, versuchten wir, wie von oben ausgekundschaftet, zum Haus zu gehen, in das die U-Bahn hineinfährt. Wir suchten also einen Abgang vom Berg auf der gegenüberliegenden Seite vom Eingang. Es stand zwar überall Ausgang, doch wir fanden ihn nicht. Ein Déjà-vu? Als ich dann vor einem Tor stand mit der Aufschrift Durchgang nicht für ausländische Freunde (not for foreigner friends), drehten wir um und gingen zum Tor, wo wir den Park betreten hatten.
Unterhalb der Station hielten Busse, aus denen Touristen quollen, Taxis karrten weitere heran und alle wollten ein Bild von der einfahrenden U-Bahn auf Höhe des 8. Stockwerkes machen. Doch auf die Bahn musste man erst einmal warten. Wir warteten zweimal, einmal für Video, einmal für Fotos. Vor der Station waren, den Touristen sei Dank, etliche Souvenirverkäufer stationiert. Wir kauften fliegende Minions. Ich hoffe, die Enkel freuen sich und es geht nicht wieder am ersten Tag kaputt.
Von hier brachen wir auf in die Altstadt, die doch etliche U-Bahnstationen entfernt war. Ein Top-Ziel in der Stadt laut Internet! Ich erwartete etwas in der Art Pingyao, wurde aber ein klein wenig enttäuscht, es war eher wie Disneyland.
Alt war hier wahrscheinlich nichts mehr. Es war auf alt gemacht, eben Disneyland. Die Geschäfte boten die üblichen Gerichte an, es waren durchweg teure Geschäfte mit qualitativ hochwertigen Waren.
Doch den Spaziergang durch die Gassen empfand ich trotzdem als angenehm. In einem Cafes hoch oben sang ein junger Mann zu seiner Gitarre mit einer bezaubernden Stimme, doch kaum beachtet von den in die Konsumtempel eilenden Touristen, fast ausschließlich Einheimischen. Wir machten eine Pause in einem Tee-Eisgeschäft, nicht ganz so posh, aber angenehm gekühlt und leer. Nach zwei Kugeln Eis nickte ich für eine ganze Weile ein. Toma weckte mich, als die Sonnenblumenkerne alle waren.
Für die Heimfahrt hatte sich Toma etwas ganz Besonderes ausgedacht. Sie wollte mit der U-Bahn die Flüsse überqueren und von dort einen Blick auf die Stadt werfen. Das bedeutete natürlich einen riesen Umweg, zweimaliges Umsteigen in der Hauptverkehrszeit, wenn alle von der Arbeit nach Hause zurückkehren. Die Bahnen waren voll. Von der ersten Flussquerung machte ich ein verwaschenes Bild durch das Wagenfenster, von der zweiten keins, denn es war schon fast dunkel und kaum etwas zu sehen. Aber wir sind jetzt perfekt im U-Bahnfahren und sind anstatt der bezahlten 8 Haltestellen fast 30 gefahren.
Kurzer Abstecher im Hotel und weiter ging es zum Abendessen. Die Hoffnung, dass das Restaurant im Hotel offen hat, zerschlug sich. Aber wir wussten ja, wenn wir links aus dem Hotel gehen, da sind drei Restaurants. Im ersten saß am vorderen Tisch ein Mann mit nacktem Oberkörper. Dies fiel durch. Das zweite war im Souterrain und machte auch keinen einladenden Eindruck. Das dritte war es dann. Laut, bunt chinesisch. Mit riesen Portionen.
Nachdem wir heute gesehen hatten, wie fantastisch der Blick von der Pagode war, wollte ich doch noch einige Nachtaufnahmen von dort oben machen. Das taten wir. Und es war auch wieder bombastisch.
Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir noch für die morgige Zugfahrt ein. Jetzt heißt es packen.
Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir noch für die morgige Zugfahrt ein. Jetzt heißt es packen.
Samstag der 21.09.2024 Chongqinc – Zhangjiajie
Pünktlich 7 Uhr erschienen wir zum Frühstück im Restaurant, das gerade aus dem Schlaf erwachte. Langsam füllte sich das Büfett mit Speisen. Wir wollten mit einer ausreichenden Zeitreserve zum Bahnhof fahren für den Fall, dass die Straßen verstopft waren. Wie „immer“ fragten wir an der Rezeption, ob sie uns ein Auto mit Alipay bestellen konnten. Die nette Rezeptionistin suchte uns auf ihrem Handy eine U-Bahnverbindung raus, was wir aber ablehnten. Ein Taxi – Rufen war der Kompromiss aus dieser Aktion. Der sah so aus, dass sie mit der Hand winkte und meinte, nehmt euch eins. Wir schauten sie ein wenig ungläubig an und sie ging mit uns zum Ausgang, wo sie einen Türsteher mit der Aufgabe betraute. Es regnete ordentlich und der Arme musste vor zu Straße gehen und ein Taxi einfangen. Als Toma nach einem Regenschirm fragte, damit der Arme nicht unterm Regen stand, meinte Sie zu Toma, sie können einen Regenschirm auf dem Bahnhof kaufen, wir haben keine. Toma holte ihren Regenschirm aus dem Rucksack und gab ihm den nun schon etwas durchnässten Hotelangestellten. Die nette Rezeptionistin war echt verdattert.
Im Taxi zeigte Toma dem Fahrer die Zieladresse und es entbrannte, mir leider nicht verständlich, eine heftige Diskussion. Unser Zug würde nicht von dem Bahnhof abfahren, wo wir hinwollten. Wir müssen zu einem anderen Bahnhof. Nein, bitte fahren sie uns zu der Adresse, wie angegeben. Das ging hin und her. Obwohl wir sehr rechtzeitig losgefahren waren, war ich nicht sicher, ob wir auf dem richtigen Bahnhof ankommen würden und wenn nicht, ob wir den Zug schaffen würden, wenn wir zu einem anderen Bahnhof fahren müssten. Dieser Dialog flammte immer wieder auf. Ich war mir nicht sicher, ob der Fahrer überhaupt lesen konnte, denn Toma sollte die Adresse vergrößern. Danach wieder Diskussion. Ich wollte, dass er rechts ranfährt und wir das klären konnten. Sehr frommer Wunsch. Die Befehlsgewalt über das Taxi hatte der Fahrer und der machte, was er wollte. Wenn wir im Stau standen, fluchte er und drängelte sich rücksichtslos (zu unserem Vorteil) in die Spuren, die sich bewegten. Hoffentlich auf dem Weg zum richtigen Bahnhof. Als die Diskussion erneut aufflammte, bat ich ihn das Taxi zu stoppen, etwas lauter. Das erregte nicht einmal seine Aufmerksamkeit. Na im Vergleich zu chinesischen „Ansprachen“ war ich wohl noch leise. War ja auch völlig daneben, denn er verstand mich ja eh nicht. Als Toma auf Chinesisch sagte, wir würden unseren Guide anrufen, der könnte helfen. Oh, sie haben einen chinesischen Guide, er verstummte und in diesem Moment, wie in einem Kumulationspunkt, war auf der linken Seite ein Bahnhof zu sehen, unser Bahnhof. Es ging durch einen letzten Tunnel und wir verließen das Taxi, immer noch im Zweifel, ob wir richtig sind. Ich wuchtete unseren Koffer selber aus dem Kofferraum, da er, unser Taxifahrer, beim Hineinheben fast zusammengebrochen wäre. Nach einigen Metern rief er uns noch einmal nach, dass wir seinen Kofferraum nicht richtig verschlossen hatten. Toma war mit den Nerven am Ende, und ich mir unserer Hilflosigkeit bewusst.
Im Taxi zeigte Toma dem Fahrer die Zieladresse und es entbrannte, mir leider nicht verständlich, eine heftige Diskussion. Unser Zug würde nicht von dem Bahnhof abfahren, wo wir hinwollten. Wir müssen zu einem anderen Bahnhof. Nein, bitte fahren sie uns zu der Adresse, wie angegeben. Das ging hin und her. Obwohl wir sehr rechtzeitig losgefahren waren, war ich nicht sicher, ob wir auf dem richtigen Bahnhof ankommen würden und wenn nicht, ob wir den Zug schaffen würden, wenn wir zu einem anderen Bahnhof fahren müssten. Dieser Dialog flammte immer wieder auf. Ich war mir nicht sicher, ob der Fahrer überhaupt lesen konnte, denn Toma sollte die Adresse vergrößern. Danach wieder Diskussion. Ich wollte, dass er rechts ranfährt und wir das klären konnten. Sehr frommer Wunsch. Die Befehlsgewalt über das Taxi hatte der Fahrer und der machte, was er wollte. Wenn wir im Stau standen, fluchte er und drängelte sich rücksichtslos (zu unserem Vorteil) in die Spuren, die sich bewegten. Hoffentlich auf dem Weg zum richtigen Bahnhof. Als die Diskussion erneut aufflammte, bat ich ihn das Taxi zu stoppen, etwas lauter. Das erregte nicht einmal seine Aufmerksamkeit. Na im Vergleich zu chinesischen „Ansprachen“ war ich wohl noch leise. War ja auch völlig daneben, denn er verstand mich ja eh nicht. Als Toma auf Chinesisch sagte, wir würden unseren Guide anrufen, der könnte helfen. Oh, sie haben einen chinesischen Guide, er verstummte und in diesem Moment, wie in einem Kumulationspunkt, war auf der linken Seite ein Bahnhof zu sehen, unser Bahnhof. Es ging durch einen letzten Tunnel und wir verließen das Taxi, immer noch im Zweifel, ob wir richtig sind. Ich wuchtete unseren Koffer selber aus dem Kofferraum, da er, unser Taxifahrer, beim Hineinheben fast zusammengebrochen wäre. Nach einigen Metern rief er uns noch einmal nach, dass wir seinen Kofferraum nicht richtig verschlossen hatten. Toma war mit den Nerven am Ende, und ich mir unserer Hilflosigkeit bewusst.
Es war der richtige Bahnhof, da wir schon am Eingang auf einer großen Anzeigetafel unsere Zugnummer entdeckten. Jetzt sitzen wir in einem Schlafwagenzug, Holzklasse, offener Wagen (also keine geschlossenen Abteile – ähnlich wie in Russland). In unserer Nische befinden sich 6 Betten, drei links, drei rechts übereinander, ein kleiner Tisch, den wir als Besitzer der unteren Betten beschlagnahmt haben. Über uns jeweils zwei Frauen liegen zugedeckt in ihren Betten. Beim Einsteigen und Durchgehen erschien mir der Wagen wie ein Sanitätstransport, alle Betten weiß überzogen und der Fußboden gerade gewischt.
Die Fahrt durch Chongqinc war schon futuristisch. Mit uns verließen zwei Schnellzüge (GauJie) gleichzeitig den Bahnhof und fuhren neben uns her. Der Weg durch die Stadt, eine Fahrt durch ein großes Labyrinth auf unterschiedlichen Ebenen (dreidimensional) Brücken, Hochstraßen, über uns, unter uns, Autos, Schiffe, Züge, Abzweigungen entfernten sich in eleganten Kurven, vereinten sich tangential mit den Schienenwegen in der neuen Fahrtrichtung. Oft sind es nur kurze Momente, die wir aus einem Tunnel auftauchen, über das Gewirr der Straßen und Schienen staunen um darauf gleich wieder in einem neuen Tunnel zu verschwinden. China muss wie ein Schweizer-Käse durchlöchert sein. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir die Hälfte der Fahrt unterirdisch fahren. Auf der Fahrt bis jetzt scheinen es 70-80 Prozent zu sein. Die Flüsse, die wir überqueren sind breit, da ist der Rhein nur ein Rinnsal dagegen, die Brücken darüber gigantische Bauwerke. Nicht weit von Chongqinc entfernt geht es an einem typischen deutschen mittelalterlichen Dorf mit Fachwerkhäusern, bunten Türmchen auf den Gebäuden vorbei. Wir springen auf und sind sprachlos, gleich im Anschluss weidet ein Bauer seine Kühe und schon wieder tauchen wir in einen Tunnel ein.
Unsere heutige Fahrt wird knapp 7 Stunden dauern und die Wahl des Schlafwagenzuges ist wahrscheinlich damit begründet, dass unser Zielort keinen Bahnhofanschluss an das Schnellzugsystem hat. Seit geraumer Zeit fahren wir nur im Dunkeln, also durch Tunnel, und wenn es hell wird, queren wir einen Fluss, also ein tief eingeschnittenes Tal, durch das sich der Fluss schlängelt und auf der gegenüberliegenden Talseite schlüpft der Zug wieder unter die Erde. Solche Streckenabschnitte hatten wir vor 11 Jahren gesehen in Tibet und waren begeistert von der kühnen Bauweise der Chinesen und welche technischen Herausforderungen sie dabei meistern. Ich muss, wenn ich das schreibe, doch immer wieder die Gedanken an den Zustand des Schienennetzes in Deutschland verdrängen, damit ich im Urlaub keine schlechte Laune bekomme.
Die Fahrt durch Chongqinc war schon futuristisch. Mit uns verließen zwei Schnellzüge (GauJie) gleichzeitig den Bahnhof und fuhren neben uns her. Der Weg durch die Stadt, eine Fahrt durch ein großes Labyrinth auf unterschiedlichen Ebenen (dreidimensional) Brücken, Hochstraßen, über uns, unter uns, Autos, Schiffe, Züge, Abzweigungen entfernten sich in eleganten Kurven, vereinten sich tangential mit den Schienenwegen in der neuen Fahrtrichtung. Oft sind es nur kurze Momente, die wir aus einem Tunnel auftauchen, über das Gewirr der Straßen und Schienen staunen um darauf gleich wieder in einem neuen Tunnel zu verschwinden. China muss wie ein Schweizer-Käse durchlöchert sein. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir die Hälfte der Fahrt unterirdisch fahren. Auf der Fahrt bis jetzt scheinen es 70-80 Prozent zu sein. Die Flüsse, die wir überqueren sind breit, da ist der Rhein nur ein Rinnsal dagegen, die Brücken darüber gigantische Bauwerke. Nicht weit von Chongqinc entfernt geht es an einem typischen deutschen mittelalterlichen Dorf mit Fachwerkhäusern, bunten Türmchen auf den Gebäuden vorbei. Wir springen auf und sind sprachlos, gleich im Anschluss weidet ein Bauer seine Kühe und schon wieder tauchen wir in einen Tunnel ein.
Unsere heutige Fahrt wird knapp 7 Stunden dauern und die Wahl des Schlafwagenzuges ist wahrscheinlich damit begründet, dass unser Zielort keinen Bahnhofanschluss an das Schnellzugsystem hat. Seit geraumer Zeit fahren wir nur im Dunkeln, also durch Tunnel, und wenn es hell wird, queren wir einen Fluss, also ein tief eingeschnittenes Tal, durch das sich der Fluss schlängelt und auf der gegenüberliegenden Talseite schlüpft der Zug wieder unter die Erde. Solche Streckenabschnitte hatten wir vor 11 Jahren gesehen in Tibet und waren begeistert von der kühnen Bauweise der Chinesen und welche technischen Herausforderungen sie dabei meistern. Ich muss, wenn ich das schreibe, doch immer wieder die Gedanken an den Zustand des Schienennetzes in Deutschland verdrängen, damit ich im Urlaub keine schlechte Laune bekomme.
Toma kämpft gerade mit meinem ganz kleinen Taschenmesser, Klingenlänge 3 Zentimeter, mit einem riesigen Pomelo fast Fußballgröße, eine zeitfüllende Tätigkeit, als wir aus dem Tunnel auftauchen und uns unvermittelt zwischen Hochhäusern befinden.
Irgendwann schliefen wir ein und mein Timer weckte mich 20 Minuten vor dem Zielbahnhof. Die Tickets waren auf einen Bahnhof ausgestellt, der drei Haltestellen weiter war. Wir mussten also auf die Zeit achten, wenn der Zug fahrplanmäßig ankommt. 16.04 Uhr war die Ankunftszeit und da in China noch nie ein Zug zu spät gekommen war, erwarteten wir überhaupt kein Problem. 16.04 Uhr war es dunkel rings um uns. Der Zug fuhr durch einen Tunnel. Als wir die Schaffnerin nach der Haltestelle fragten, scheuchte sie uns ganz aufgeregt durch den dunklen Zug zum Ausgang an dem anderen Wagonende. Das machte uns stutzig. Hätten wir den Halt vielleicht anmelden müssen, wie manchmal bei der Schweizer Bahn. War der Halt nur kurz, weil wir in einer Kleinstadt ausstiegen. Fragen über Fragen und eine Ernüchterung als wir begriffen, dass der Zug wirklich Verspätung hatte. Letztendlich waren es nur 10 Minuten, doch der Mythos war dahin. Die Stadt hat 1,5 Millionen Einwohner, der Bahnhof war riesig und der Zug hielt auch lange genug, um eine Zigarette zu rauchen, was ja nur außerhalb des Wagons erlaubt war.
Auf dem völlig überdimensionierten Bahnhofsvorplatz übte eine Polizeieinheit in großer Mannschaftsstärke mit MP. Ja was übten sie? Es sah gefährlich aus. Dass ich fotografierte, störte niemand. Wir gingen Richtung Taxistand und landeten auf dem Busbahnhof. Auf Nachfrage wurden wir wieder zurück zu der übenden Polizeieinheit geschickt. Weit und breit kein Taxi zu sehen, bis uns dann ein Schild auffiel, dass uns auf einer Rolltreppe nach unten leitete. Hier wurden wir von einem rauchenden, aufdringlichen Mann empfangen, der wild auf uns einredete mit ihm zu fahren. Diese Verhaltensweise kannte ich von Baku und je heftiger ein Taxifahrer um mich warb, umso weiter hielt ich mich von ihm fern. Zu guter Letzt sahen wir die Taxis. Die ganze Logistik war unter die Erde verlegt. Unser Fahrer kratzte sich gerade an seinem Bein, das auf dem Armaturenbrett lag. Ich hob den Koffer selbst in den Kofferraum, in dem übrigens ein Eimer mit Farbe stand. Das war in fast jedem Taxi so, dass wir bisher benutzt hatten, nahm eine Menge Platz weg. Wofür die Taxifahrer die großen Farbtöpfe brauchten, erschloss sich mir nicht.
Auf der Fahrt zum Hotel sahen wir schon im Hintergrund die Berge und auch das große Loch darin, das Himmelstor, wo wir morgen hingehen. Mitten in der Stadt, über den Häusern fuhr eine Seilbahn. Was es damit auf sich hat, schauen wir mal ins Internet.
Im Hotel reichten einmal mehr die Pässe nicht aus, um eine Zimmerkarte zu bekommen, aber diesmal hatten wir eine Reservierungsnummer. Es war ja schon seltsam, dass wir Ausländer waren, aber noch seltsamer war, dass wir allein unterwegs waren ohne Guide. Das ging gar nicht.
Irgendwann schliefen wir ein und mein Timer weckte mich 20 Minuten vor dem Zielbahnhof. Die Tickets waren auf einen Bahnhof ausgestellt, der drei Haltestellen weiter war. Wir mussten also auf die Zeit achten, wenn der Zug fahrplanmäßig ankommt. 16.04 Uhr war die Ankunftszeit und da in China noch nie ein Zug zu spät gekommen war, erwarteten wir überhaupt kein Problem. 16.04 Uhr war es dunkel rings um uns. Der Zug fuhr durch einen Tunnel. Als wir die Schaffnerin nach der Haltestelle fragten, scheuchte sie uns ganz aufgeregt durch den dunklen Zug zum Ausgang an dem anderen Wagonende. Das machte uns stutzig. Hätten wir den Halt vielleicht anmelden müssen, wie manchmal bei der Schweizer Bahn. War der Halt nur kurz, weil wir in einer Kleinstadt ausstiegen. Fragen über Fragen und eine Ernüchterung als wir begriffen, dass der Zug wirklich Verspätung hatte. Letztendlich waren es nur 10 Minuten, doch der Mythos war dahin. Die Stadt hat 1,5 Millionen Einwohner, der Bahnhof war riesig und der Zug hielt auch lange genug, um eine Zigarette zu rauchen, was ja nur außerhalb des Wagons erlaubt war.
Auf dem völlig überdimensionierten Bahnhofsvorplatz übte eine Polizeieinheit in großer Mannschaftsstärke mit MP. Ja was übten sie? Es sah gefährlich aus. Dass ich fotografierte, störte niemand. Wir gingen Richtung Taxistand und landeten auf dem Busbahnhof. Auf Nachfrage wurden wir wieder zurück zu der übenden Polizeieinheit geschickt. Weit und breit kein Taxi zu sehen, bis uns dann ein Schild auffiel, dass uns auf einer Rolltreppe nach unten leitete. Hier wurden wir von einem rauchenden, aufdringlichen Mann empfangen, der wild auf uns einredete mit ihm zu fahren. Diese Verhaltensweise kannte ich von Baku und je heftiger ein Taxifahrer um mich warb, umso weiter hielt ich mich von ihm fern. Zu guter Letzt sahen wir die Taxis. Die ganze Logistik war unter die Erde verlegt. Unser Fahrer kratzte sich gerade an seinem Bein, das auf dem Armaturenbrett lag. Ich hob den Koffer selbst in den Kofferraum, in dem übrigens ein Eimer mit Farbe stand. Das war in fast jedem Taxi so, dass wir bisher benutzt hatten, nahm eine Menge Platz weg. Wofür die Taxifahrer die großen Farbtöpfe brauchten, erschloss sich mir nicht.
Auf der Fahrt zum Hotel sahen wir schon im Hintergrund die Berge und auch das große Loch darin, das Himmelstor, wo wir morgen hingehen. Mitten in der Stadt, über den Häusern fuhr eine Seilbahn. Was es damit auf sich hat, schauen wir mal ins Internet.
Im Hotel reichten einmal mehr die Pässe nicht aus, um eine Zimmerkarte zu bekommen, aber diesmal hatten wir eine Reservierungsnummer. Es war ja schon seltsam, dass wir Ausländer waren, aber noch seltsamer war, dass wir allein unterwegs waren ohne Guide. Das ging gar nicht.
Wir haben ein schönes Zimmer im 16. Stock, tolle Aussicht auf die Hochhäuser nebenan, sonst wären es die Berge gewesen. Trotz, dass wir die ganze Zeit im Zug irgendetwas gegessen hatten, war jetzt Abendbrotzeit. Toma fragte an der Rezeption, wo wir etwas Essen könnten und die Antwort war diese typische chinesische Handbewegung mit dem Handrücken von sich wegwedeln. Was in Deutschland so viel bedeutet wie hau ab, in China na draußen, überall, was fragst Du, geh und iss. Im Innenhof des Hotels, oder besser auf dessen Rückseite, der von weiteren demselben Typ Hochhäusern wie unser Hotel umgeben war, befanden sich im Erdgeschoss Restaurants. In das zweitbeste setzten wir uns und Toma begann den Bestellprozess. Es wurde letztendlich Fisch, eine Suppenterrine voller Fisch, gekocht, gespickt mit Gräten, zwei Sorten Gemüse, die eine gut und ausdauernd gekocht, das andere Gemüse untergegangen in Sojasoße. Zum Glück gab es dazu Reis. Im vorderen Teil des Restaurants saß um einen runden Tisch eine Geburtstagsgesellschaft. Anfangs dachten wir, wir wären in eine Parteiversammlung geraten und das Schicksal Chinas entscheidet sich gerade hier, so engagiert und vor allem laut waren die Wortmeldungen. Dann sah es eher doch so aus, als würden sich die Herren der Schöpfung streiten, wer den nächsten Trinkspruch auf das weibliche Geburtstagskind ausbringt. Wenn man nicht die Gesichter zu den lauten Äußerungen gesehen hätte, hätte man denken können in jedem Augenblick wird jemand abgestochen. Nach jedem Trinkspruch wurde eine Weinkaraffe unter dem Tisch hervorgeholt und die leeren Gläser aufgefüllt. Höhepunkt war das Lied, das die Gefeierte plötzlich sang, die Männer nach der ersten Strophe klatschten, aber das Geburtstagskind schief und laut zu aller Entsetzen noch zwei Strophen als Zugabe dranhing. Ali bezahlte wieder, was im Taxi nicht geklappt hatte. Ein angenehm warmer Abend nahm uns satt auf der Straße in Empfang. Wir schauten Kartenspielern zu, die eine Art Poker um Geld spielten, erkundeten die Teeshops, ohne den von Sascha bestellten Oolong Tee zu finden. Nach einer Probe eines etwas bitteren grünen Tees gab es einen Schluck Wasser, reines Wasser in einer winzigen Teeschale zum Nachspülen. Das Wasser schmeckte angenehm süß, obwohl sich kein Zucker darin befand. Eine interessante Erfahrung. In einem gut sortierten Supermarkt kauften wir einen Flugmango, der nicht fliegen brauchte, um gegessen zu werden, 3 Stück Churma (Kaki) und als Nachtisch zum Fisch ein Eis am Stiel, das mit vielen Geschmacksrichtungen unter der Schokoladenkruste gespickt gemacht war. (Gesamtkosten unter 2 €)
Morgen früh geht es auf den Berg.
Morgen früh geht es auf den Berg.
Sonntag der 22.09.2024 Zhangjiajie-Wulingyuan - Besteigung des Tianmenshan -Berges
Frühstück: Leider wieder nur nach Tomas Geschmack. Ich fand ein wenig Kuchen, denn Toast gab es auch nicht, auch keine Butter, aber Marmelade, dafür aber keine Messer zum Schmieren, man konnte dies mit Stäbchen versuchen…. Wir sind in China und haben das gewollt, also bitte keine Beschwerden! Eine ganz interessante Esshaltung sah ich heute am Nebentisch. Ein Chinese „lag“ fast waagerecht über dem Tisch, also Kopf und Gesäß bildeten eine Linie, die parallel über dem Tisch verlief. Der Kopf befand sich in der Mitte des Tisches 5 cm über der Schüssel und die rechte Hand führte zwei Stäbchen in schnellem Rhythmus zum Mund. Eine Art Frühgymnastik, Balancehalten. Warum nicht, aber bequem sah es nicht aus.
Das Auto, das uns halb Neun abholte, brachte uns nicht auf den Berg, sondern mitten in die Stadt. Denn hier, im Zentrum der Millionenstadt, die im Internet mitunter als Dorf bezeichnet wird, befindet sich die Talstation der Seilbahn, die uns auf den Tianmen Mountain bringen sollte. Unser Fahrer holte noch schnell die Tickets und entließ uns in die Eingangshalle, in der sich wieder endlose Schikanen für das Ordnen der Chinesen beim Anstellen für die Fahrt nach oben befanden. Es waren aber kaum Leute da und so stellten wir uns frohen Mutes an. Wenn immer keine klar definierten engen Gänge vorhanden waren, gab es stets Chinesen, die sich vordrängelten. Das scheint ein Volkssport zu sein. Als wir das Spiel mitspielen wollten, hielt uns ein Ordner zurück, aber nur kurz, da er sah, dass alle sich Vordrängelten. Die eisernen Absperrungen waren erreicht und alles beruhigte sich, wobei die Chinesen hinter mir meinen Rucksack periodisch prüften, ob da noch ein paar Zentimeter Luft drin ist, die sie vorrücken können. War nicht.
Die Schlange war doch länger als gedacht, da man den gesamten Weg bis zum Einstieg in die Gondeln nicht sah. So standen wir eine geschlagene Stunde in der Reihe, bis wir in der Gondel saßen (heute ist Sonntag und vielleicht war es deshalb so voll). Die Gondel schwebte über und zwischen den Häusern der Stadt entlang, überbrückte dabei bestimmt einen Kilometer, passierte einen Hügel, danach ein Tal mit Landwirtschaft um letztendlich an Höhe zu gewinnen. Ab der Mittelstation befanden wir uns in den Tianmenbergen und sahen vor uns den Tianmen-Mountain mit dem Himmelstor. Unter uns, mindestens genauso beeindruckend, führte eine steile, serpentinartige Straße hinauf auf den Berg (lt. Internet 99 Kehren).
Die Schlange war doch länger als gedacht, da man den gesamten Weg bis zum Einstieg in die Gondeln nicht sah. So standen wir eine geschlagene Stunde in der Reihe, bis wir in der Gondel saßen (heute ist Sonntag und vielleicht war es deshalb so voll). Die Gondel schwebte über und zwischen den Häusern der Stadt entlang, überbrückte dabei bestimmt einen Kilometer, passierte einen Hügel, danach ein Tal mit Landwirtschaft um letztendlich an Höhe zu gewinnen. Ab der Mittelstation befanden wir uns in den Tianmenbergen und sahen vor uns den Tianmen-Mountain mit dem Himmelstor. Unter uns, mindestens genauso beeindruckend, führte eine steile, serpentinartige Straße hinauf auf den Berg (lt. Internet 99 Kehren).
Von der Bergstation geht ein langer Tunnel zu einem weiteren Lift, der einen auf den höchsten Gipfel des Bergmassives bringt (Yungmen Fairy Peak). Oben angekommen bibberte Toma in ihrem kurzärmligen Outfit. Ich opferte mich selbstlos und überlass ihr meine Jacke, vielleicht nicht ganz so selbstlos, denn die Gefahr bestand, dass wir gleich wieder runterfahren würden. Das Wetter war gar nicht freundlich. Wolkenverhangen, diesig, windig, kühl. Fototechnisch eine Katastrophe.
Von hier oben nahmen wir einen Sessellift in Richtung Cherry Bay Restaurant. Und jetzt erst begann der Tag schöner zu werden.
Von hier oben nahmen wir einen Sessellift in Richtung Cherry Bay Restaurant. Und jetzt erst begann der Tag schöner zu werden.
Die Wolken zogen ein wenig auf, ließen die Sonne ab und zu durch, aber die Sicht war immer noch bescheiden. Wir liefen entlang der Bergabbruchkante auf einem betonierten Weg (also de facto über dem Abgrund) der durch Betonstreben gehalten wurde.)
Das Geländer war auch aus Beton kunstvoll gefertigt. Hier entstanden natürlich schöne Fotos.
Die Attraktion auf dem Weg zum Tempel war ein gläserner Abschnitt, also wo der Beton ersetzt war durch Plexiglas. Das kostete 50 Cent extra und man bekam Überzieher für die Schuhe, damit das Glas nicht zerkratzt wurde, was es aber schon war. Auf der Instruktion am Beginn des Abschnittes stand: „Stöckelschuhe sind nicht gestattet.“ So richtig gruselig war es nicht, über den gläsernen Abgrund zu gehen.
Wir nahmen den langen Weg und erklommen noch einen Gipfel, von dem man eine Top-Sicht in fast alle Richtungen hatte, so auch in die Richtung wo wir eigentlich hinwollten.
Dort sahen wir Menschenmassen. So gegen 12 Uhr waren wir dann bei den Menschenmassen. Unklar war für uns, wie wir zum Himmelstor, also dem riesigen Loch im Felsen kommen würden, denn ein Weg war nicht zu sehen.
Auf der Karte war eine Rolltreppe eingezeichnet. Die Menschenmassen standen alle an der Rolltreppe an und wollten nach unten.
Die Rolltreppe verschwandt im Berg und es war nicht nur eine Rolltreppe, es waren derer sehr viele und lange. Viele, weil wahrscheinlich die maximale Länge immer erreicht war. Wir fuhren und fuhren immer tiefer in den Berg hinein. Das Staunen hörte gar nicht auf, was die Chinesen hier gezaubert hatten. Absolut irre. Ich schätze vorsichtig, dass wir 200 Meter Höhenunterschied überwanden, bis wir wieder das Tageslicht erblickten und direkt in der Himmelsöffnung standen. Der Blick nach unten war furchteinflößend, denn es ging tief und steil bergab und das auf einer Treppe, die durch Geländer in mehrere Linien geteilt war, sodass alle die bergab gingen sich festhalten konnten. Da mussten wir schon eine Weile überlegen, ob wir da runtergehen oder nicht. Doch um ein Foto zu machen, mussten wir schon aus dem Tor heraustreten, um es von vorne fotografieren zu können.
Also stiegen wir ein Stückchen hinab. Die Treppe war im 45 ° Grad Winkel angelegt, also runter 15 cm und die Breite der Stufe war ebenso 15 cm, was für meine und die meisten Füße zu kurz ist, um mit den Ballen aufzutreten, denn es passt nur der halbe Fuß darauf. Gewöhnungsbedürftig und bei der Steilheit und der nicht enden wollenden Treppe, man schaut ja nach unten, dem Unheil ins Auge, nicht ganz ungefährlich. Foto gemacht und dann weiter unten ein nächstes, entschlossen wir uns, lass uns runtergehen und sehen, vielleicht können wir mit dem Fahrstuhl wieder hinauffahren.
Wir kamen irgendwann unten an, na die Treppe hoch fallen ja meistens nur die Brownnoser, und machten nun noch viele Fotos. Toma war es schlecht, sie hatte Hunger. Also aßen wir Streetfood, ein Crêpe auf Chinesisch. Teig mit Fleisch vermischt, zwei Eier drüber geschlagen auf der heißen Platte stark erhitzt und noch weitere Zutaten darauf gestreut, zusammengefaltet und Toma probierte. Ich aß den Rest.
Die Zeit war schon ziemlich fortgeschritten, da wir 15.30 Uhr wieder am Hotel sein mussten. Wir dachten, wir mussten mit derselben Seilbahn zurückfahren, wie wir gekommen waren. Zum Glück fragte Toma nach und so erfuhren wir, dass wir eine festgelegte Route hatten und wir mit der anderen Seilbahn, die auf der Ebene war, wo wir uns befanden, ins Tal fahren mussten. Hatte uns keiner gesagt, vielleicht stand es auf den Tickets drauf, dass wir eine bestimmte Route nehmen müssen. Dass wir zufällig die richtige Reihenfolge eingehalten hatten, war reines Glück. Nach dieser Auskunft hatten sich unsere Zeitprobleme in Luft aufgelöst.
Am Fuße der gigantischen Treppe war eine ausgedehnte Plattform, von der der Blick aber nicht nur nach oben grandios war, sondern auch hinunter ins Tal. Man sah die Straße sich am Berg entlang hinaufschlängeln und bewunderte die kühne Konstruktion.
Talfahrt, auf dem Weg von der Talstation zum Bus ging es vorbei an einer gigantischen Freilichtbühne, auf den Dächern lagen kuhgroße Fabeltiere, und eins davon war sogar animiert, blinkerte mit den Augen und richtete sich auf.
Bus, Taxi, Einkauf, Hotel und unser Fahrer holte uns pünktlich ab. Eine knappe Stunde Fahrt nach Wulingyuan, einchecken, die Lage sondieren, Tickets für morgen haben wir und ein wenig die nähere Umgebung auch schon erkundet.
Am Fuße der gigantischen Treppe war eine ausgedehnte Plattform, von der der Blick aber nicht nur nach oben grandios war, sondern auch hinunter ins Tal. Man sah die Straße sich am Berg entlang hinaufschlängeln und bewunderte die kühne Konstruktion.
Talfahrt, auf dem Weg von der Talstation zum Bus ging es vorbei an einer gigantischen Freilichtbühne, auf den Dächern lagen kuhgroße Fabeltiere, und eins davon war sogar animiert, blinkerte mit den Augen und richtete sich auf.
Bus, Taxi, Einkauf, Hotel und unser Fahrer holte uns pünktlich ab. Eine knappe Stunde Fahrt nach Wulingyuan, einchecken, die Lage sondieren, Tickets für morgen haben wir und ein wenig die nähere Umgebung auch schon erkundet.
Montag der 23.09.2024 Wulingyuan National Park
Der heutige Tag war eine echte Herausforderung, und ich werde ihn verarbeiten müssen. Vielleicht gelingt mir es, indem ich die Erlebnisse niederschreibe.
Das zweifellos Positive an dem heutigen Tag waren die vielen schönen Fotos, die wir machen konnten und das passende herrliche Wetter dazu.
Für uns ganz zeitig aufgestanden und verließen wir noch vor 7.30 Uhr das Hotel. Vom Hotel waren es nur wenige Meter zur Bushaltestelle und an der Ticketkontrolle reichte ein Lächeln in die Kamera aus, um die Schranke zu öffnen. Das System erkennt uns. Wir hatten Zutritt zur Matrix. Und die Matrix war gut gefüllt. Wenn wir das gestern irgendwie weggesteckt hatten, so hatten wir doch heute damit zu kämpfen. Wir werden dünnheutiger.
Das zweifellos Positive an dem heutigen Tag waren die vielen schönen Fotos, die wir machen konnten und das passende herrliche Wetter dazu.
Für uns ganz zeitig aufgestanden und verließen wir noch vor 7.30 Uhr das Hotel. Vom Hotel waren es nur wenige Meter zur Bushaltestelle und an der Ticketkontrolle reichte ein Lächeln in die Kamera aus, um die Schranke zu öffnen. Das System erkennt uns. Wir hatten Zutritt zur Matrix. Und die Matrix war gut gefüllt. Wenn wir das gestern irgendwie weggesteckt hatten, so hatten wir doch heute damit zu kämpfen. Wir werden dünnheutiger.
Kurz zur Einführung ein Auszug aus der Wikipedia:
Wulingyuan ([ù.lǐŋ.ɥɛ̌n], chinesisch: 武陵源) ist eine landschaftlich reizvolle und historische Stätte im Bezirk Wulingyuan in der Provinz Hunan im südlichen Zentralchina. 1992 wurde es in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Es ist bekannt für mehr als 3.000 Quarzit-Sandsteinsäulen und -gipfel auf dem größten Teil des Geländes, viele über 200 Meter (660 ft) hoch, zusammen mit vielen Schluchten und Schluchten mit malerischen Bächen, Tümpeln, Seen, Flüssen und Wasserfällen. Es gibt 40 Höhlen, viele mit großen Kalzitvorkommen und eine natürliche Brücke namens Tianqiashengkong (was "Brücke über den Himmel")[1] bedeutet, die eine der höchsten natürlichen Brücken der Welt ist. Das Gebiet bietet auch Lebensraum für viele gefährdete Arten, darunter den Dhole, den Asiatischen Schwarzbären und den Chinesischen Wasserhirsch.
Wulingyuan ([ù.lǐŋ.ɥɛ̌n], chinesisch: 武陵源) ist eine landschaftlich reizvolle und historische Stätte im Bezirk Wulingyuan in der Provinz Hunan im südlichen Zentralchina. 1992 wurde es in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Es ist bekannt für mehr als 3.000 Quarzit-Sandsteinsäulen und -gipfel auf dem größten Teil des Geländes, viele über 200 Meter (660 ft) hoch, zusammen mit vielen Schluchten und Schluchten mit malerischen Bächen, Tümpeln, Seen, Flüssen und Wasserfällen. Es gibt 40 Höhlen, viele mit großen Kalzitvorkommen und eine natürliche Brücke namens Tianqiashengkong (was "Brücke über den Himmel")[1] bedeutet, die eine der höchsten natürlichen Brücken der Welt ist. Das Gebiet bietet auch Lebensraum für viele gefährdete Arten, darunter den Dhole, den Asiatischen Schwarzbären und den Chinesischen Wasserhirsch.
Mit dem Bus fuhren wir zum Elevator, einem Lift, der die Touristen auf eine dieser Quarzit-Sandsteinsäulen bringt. Kühn, spektakulär und atemberaubend in die Natur gebaut. Ruckzuck waren wir oben im Gebirge angekommen.
Der Lift fuhr so schnell, sodass man den Ausblick kaum genießen konnte. Einen Großteil der Strecke absolviert man im Berg, erst im oberen Teil erblickt man aus dem Glaslift die unglaublich reizvolle Landschaft, doch dann heißt es schon aussteigen.
Der Lift stieg aus.
Der Lift stieg aus.
Sehr viele Chinesen waren mit Reisegruppen unterwegs, oft in Busstärke. Drei Lifte brachten dann parallel den Bus nach oben und oben vereinigte sich die Gruppe wieder. Der Reiseleiter hatte ein Headset und ein Megafon oder einen tragbaren Lautsprecher mit dem er seine „Herde“ zusammenhielt. Hörbar.
Mitunter waren es auch Trillerpfeifen oder andere sehr gut vernehmbare Geräuscherzeuger. Passierte man gerade eine Reisegruppe und es waren hunderte, wenn nicht tausende Reisegruppen unterwegs (was eine unglaubliche logistische Leistung ist – jeden Tag), und der Reiseleiter hatte etwas zu sagen, manche hatten ununterbrochen etwas zu sagen, so zuckte man unwillkürlich von dem direkt ins Trommelfell geleiteten über 80 Dezibel – Ansagen zusammen. Da es in der Reisegruppe viele Pärchen oder ganze Familien gab, schrie dann ein Familienmitglied so laut, als würde das Vaterland untergehen, um die Ansage des Reiseleiters noch einmal seiner Familie mitzuteilen. Das geschieht völlig unvermittelt. Also man geht so vor sich hin, und der Chinese vor einem dreht sich um und schreit. Schreit, als ob er in der Armee als Kommandeur gedient hat und seine Rotte antreten lässt.
Einmal standen wir ziemlich allein auf einer Plattform und schauten in die Weite der Landschaft, als ein durchdringender Tarzan-Schrei durch Mark und Knochen drang. Die Chinesin neben uns hatte getestet, wie das Echo hier ist.
Wenn sich gestern noch nach der Liftfahrt die Menge verteilte und man zwar nicht alleine war, so befanden wir uns heute ständig in der Menge. Und aus der Menge gab es auch kein Entkommen.
Und die Menge war überwiegend Reisegruppen. Da die Reisegruppen zusammenbleiben mussten, verständlich, rannten die Nachzügler immer hinterher und mussten Leute, unter anderem uns überholen. Außerdem musste natürlich jeder in der Reisegruppe an derselben Stelle ein Foto machen. Also entweder war man eher als die Reisegruppe an dem Fotospot oder danach.
Aber ein danach gab es eigentlich nicht, denn danach war die nächste Reisegruppe an dem Spot. Auch faszinierend war, dass wenn ich mir einen Platz ausgesucht hatte (vielleicht nicht mal zum Fotografieren, einfach nur zum Schauen, Schwups waren 2, 3 Chinesen hinter mir, schauten auf den Screen meiner Kamera, gaben mir Ratschläge, sollte ich was nicht im Sinne der chinesischen Fotografielehre gemacht haben und machten dort selbst ein Bild.
Besonders schön fand ich eine Begegnung mit einer Chinesin, die mir mehrmals andeutete, was ich für einen Murks machen würde und mich dann bat, sie mit ihren Freundinnen zu fotografieren und alle drei danach andächtig das Bild bewunderten. Das störte mich aber noch am alle wenigsten, eigentlich gar nicht.
Die vielen Menschen brauchen viel Platz. Auf den hervorragend ausgebauten Wegen, wirklich bestens und sauber (da waren hunderte Reinigungskräfte permanent im Einsatz während des ganzen Tages) im Gebirge ist aber nicht genug Platz für alle, zumal nicht alle in die gleiche Richtung liefen. Da gab es schon mal Körperkontakt mit und ohne Auswirkungen auf das Gleichgewicht, da wurde schon mal gedrängelt, da war Rücksichtnahme nicht immer gegeben.
Ließ man 20 cm zwischen Geländer und Fotoapparat frei, drängte sich garantiert jemand dazwischen, schaute sich um, ihren Mann/Frau suchend an, der sie fotografierte und mich vorwurfsvoll, dass ich bei dem Vorhaben störe.
Aber alle wollten das schönste Bild mit nach Hause nehmen und das in 10 verschiedenen Ausführungen, obwohl immer derselbe vor und hinter der Kamera stand. Doch man konnte die Handhaltung variieren, den rechten oder linken Arm ausstrecken, ein Herz mit beiden Händen oder Armen formen, den Kopf zur rechten oder linken Seite neigen und wenn man davon die Kombinationen durchrechnet ist man schnell bei einer dreistelligen Zahl. In der Zwischenzeit warten die Anderen.
Heute gab es einfach kein Raus aus dieser Situation, kein Entweichen, wir mussten da durch. Und das war anstrengend, nervig, weil es keine Alternative gab, nur die, es geduldig zu ertragen und wenn man es nicht mehr ertragen konnte und versuchte auszubrechen, dann kam ich mir danach auch blöde vor, als hätte ich mich nicht im Griff. Für die Chinesen war es wahrscheinlich, ich zweifle nicht daran, der ganz normale Alltag, und wahrscheinlich waren es für die Chinesen extrem wenig Menschen, die unterwegs waren. Sie nahmen das Gedränge, die extreme Lautstärke gelassen hin.
In meinen Ohren summt es übrigens immer noch, als hätte ich mir einen Tinnitus geholt.
In meinen Ohren summt es übrigens immer noch, als hätte ich mir einen Tinnitus geholt.
Vom Elevator führte ein Abzweig zu einer Aussichtsplattform, wo sich die Menschen knubbelten. Auf vielen der Plattformen befanden sich Podeste, auf denen Fotografen standen und von oben die Touristen fotografierten mit dem märchenhaften Hintergrund. Das nahm zusätzlich Platz weg für die anderen Touristen, die ihr eigenes Foto machen wollten, vor allem immer den besten Platz.
Das war es aber dann auch schon, eine Aussichtsplattform und so ein gigantisches Bauwerk von Aufzug.
Das war es aber dann auch schon, eine Aussichtsplattform und so ein gigantisches Bauwerk von Aufzug.
Mitten durch den Wald, ohne jegliche Aussicht liefen wir dann mit allen zur nächsten Busstation, wo der Bus schon auf uns wartete. Kurze Busfahrt und wieder hinein in das Vergnügen, die Avatarlandschaft anschauen, denn genau hier wurde der Film gedreht (ich habe ihn leider nicht gesehen). Die Landschaftaufnahmen haben den Park aber u.a. legendär gemacht.
Die Wege verliefen jetzt an der Abbruchkante des Berges, auf dem wir uns befanden und ermöglichten eindrucksvolle Ausblicke in die traumhafte Landschaft. Diese erinnert ein wenig, durch die Sandsteinformationen, an die sächsische Schweiz, wobei die Felsen aber wesentlicher bewaldeter sind und noch nicht so abgeschliffen wie in Sachsen. Und klettern tut auch niemand hier.
An den besonders exklusiven Stellen gab es die Möglichkeit mithilfe einer Drohne einen Film von sich drehen zu lassen. Drohnen scheinen in China nicht sehr restriktiv gehandhabt zu werden - super. Na DJI ist ja auch der weltweit führende Hersteller. Selbst hier in einem Nationalpark flogen die Dinger massenweise herum, obwohl es Menschen über Menschen gab. Ein Unding in Deutschland. Die Touristen, die einen solchen Film erwarben, standen auf einer Plattform und nach Regieanweisung eines Mitarbeiters winkten sie, klatschten sie, hielten die Daumen nach oben und die Drohne flog auf sie zu und wieder weg und raste dann noch durch die einmalige Landschaft, um Bilder von oben bzw. unten und mittendrin zu machen. Bestimmt eine tolle Erinnerung.
Für uns werden es nur die Fotos sein, die ich von den bizarren Felsformationen gemacht habe, von den Kiefern, die die Gipfel schmückten und bildschön an den steilen Abbruchkanten der Felsen wuchsen.
Wir wälzten uns also in dem Getöse der Menge vorwärts und genossen (etwas genervt) die Landschaft. Toma zog sich übrigens auch einmal eine chinesische Tracht an und ließ sich fotografieren. Toma gefiel das Ergebnis weniger. Ich habe bei der Nachbearbeitung zugeschaut und war irritiert.
Eins der Highlights auf unserem Weg war die Himmelsbrücke, ähnlich wie gestern ein riesiges Loch in einem Felsen, über das man gehen konnte.
Wir wälzten uns also in dem Getöse der Menge vorwärts und genossen (etwas genervt) die Landschaft. Toma zog sich übrigens auch einmal eine chinesische Tracht an und ließ sich fotografieren. Toma gefiel das Ergebnis weniger. Ich habe bei der Nachbearbeitung zugeschaut und war irritiert.
Eins der Highlights auf unserem Weg war die Himmelsbrücke, ähnlich wie gestern ein riesiges Loch in einem Felsen, über das man gehen konnte.
Noch viele tolle Ausblicke u.a. auf die vier Türme die miteinander verbunden sind, die die vier Führer Chinas darstellen sollen, und die auf dem Hundertyuan – Schein abgebildet sind, genannt die „Großen Hundert“.
Am Ende des Weges ein großer Platz mit Essgelegenheiten, Toiletten, Souvenirläden auf dem sich eine Unmenge an Reisegruppen versammelt hatte. Hier stand ein Lärm wie auf der Cranger Kirmes. Jeder Reiseleiter sammelte seine Schäfchen vor der nächsten Busfahrt ein, und jeder versuchte lauter zu sein als sein Nebenmann. Ohne zu wissen, wohin der Bus fuhr, stiegen wir ein und nach einer endlosen wilden Fahrt wieder mit allen Chinesen unversehrt aus. Bei der Ankunft wie bei der Abfahrt. Laut. Massen.
Wir fühlten uns ein wenig verloren, da wir nicht wussten, wo wir gelandet waren. Da wir unsere sehr grobe Karte im Hotel vergessen hatten, die Karten vor Ort aber nur die nähere Umgebung zeigten, waren wir orientierungslos, bis wir vor einer großen Karte mit dem gesamten Gebiet standen.
Nach dem erneuten Laben an der prickelnd schönen Natur mit einmaligen Blicken, entschlossen wir uns, abzusteigen und nicht zur Seilbahn zu gehen/fahren.
Der Weg zum Einstieg des Abstiegs, war nicht so leicht zu finden. Doch als wir 30 Meter auf dem Weg gegangen waren, wurde es merklich leiser, nach 50 Metern fast still, wir waren allein. Ruhe, Vögel zwitscherten, Blätter rauschten und sonst nichts.
Wir hatten den Ausstieg aus der Matrix gefunden, wurden aber noch von den Videokameras begleitet, damit wir nicht verloren gingen.
Es war wunderschön, dieselben komfortablen Wege, Treppen, Aussichtsplattformen und das nur für uns. Erholung pur!
Als wir an einem Stand mit Essen und Trinken vorbeikamen, die Verkäuferin schaute uns sehnsüchtig an, kaufte ich eine Cola, um ihr einen Gefallen zu tun, damit sie heute überhaupt ein Geschäft machte. Wir kamen ins Gespräch und als wir sie noch nach dem Weg fragten, verkaufte sie uns eine gute Reliefkarte und meinte, ihr müsst noch zwei Stunden gehen, bis ihr unten seid.
Es wurden deutlich weniger, aber der Abstieg hatte es doch in sich. Treppen, Treppen und immer wieder Treppen.
Ab und zu ging es noch einmal bergauf, Treppen, aber im Wesentlichen bergab, Treppen. An besonders schönen Stellen waren Aussichtsplattformen neben den Treppen, die immer ein Bild wert waren.
Die Treppen nahmen kein Ende, aber auch die wunderschönen Aussichten.
Die Bäume klammerten sich an die Felsen und bescherten uns schöne Aufnahmen. Aber letztendlich werden die Bäume dazu beitragen, dass die Felsen erodieren und irgendwann in ferner Zukunft einstürzen.
Dann wieder Treppen und Treppen und Treppen.
Weiter unten dann trafen wir auf Sänftenträger. Es gab sogar einen Preisgeldkatalog auf großen Tafeln, wie viel jeder der Abschnitte, den man getragen wurde, kostete, damit man nicht zu viel bezahlte. Aber alle Träger mussten wir enttäuschen, unsere Füße trugen uns noch.
Am Ende des Abstiegs war das Ende einer Mini-Rail-Bahn, die uns die letzten zwei Kilometer zur Bushaltestelle brachte. Doch davor gab es ein Weidersehen mit einer Affenhorde, die hier die Touristen belustigte.
Rückfahrt mit dem Bus nach 20-minütigem Anstehen. Voller Bus. Ich stand. Abendbrot war problematisch. Obwohl hier tausende von Menschen durch das kleine Dorf geschleust wurden, die alle zu ihrem Bus gingen, der sie zurück in die Millionenstadt brachte, gab es keine vernünftigen Restaurants.
Dienstag der 24.09.2024 Wulingyuan National Park
Wir hatten gestern, mir erscheint es im Nachhinein wie ein kleines Wunder, die Topsehenswürdigkeiten abgearbeitet, die, wenn man einen Tag Zeit hat, besuchen würde, nur, dass wir den Abstieg per Pedes machten und nicht mit der Seilbahn. Von oben hatten wir also schon eine ganze Menge Eindrücke gesammelt.
Heute wollten wir den Nationalpark von unten oder im Tal erkunden und den südwestlichen Teil, der nicht direkt über eine Busverbindung erreichbar war, besichtigen. Mit demselben Bus wie gestern fuhren wir fast bis zum Elevator, stiegen am Information Center aus und bestaunten die rieseigen Sandsteinsäulen, die sich hier in einem Kreis um uns herum auftürmten.
Die Sonne schien, trotzdem war es im Talgrund angenehm frisch. Der Weg zum südwestlichen Gebiet des Nationalparks führte entlang eines Flusses, der nur wenig Wasser führte durch eine Schlucht, die von hohen, sehr hohen Sandsteinsäulen gebildet wurde, die wir gestern von oben bewundern konnten. Auf den Talboden fiel kaum ein Sonnenstrahl, es war noch früh am Morgen und nur die oberen Bereiche der Säulen wärmten die Sonnenstrahlen.
Überall wurde auf Schildern gewarnt, dass man sich vor den Affen in Acht nehmen sollte und sie nicht füttern. Es dauerte nicht lange und auf dem Geländer, dass den Weg zum Fluss hin begrenzte, saß ein Affe. Ein schönes Motiv mit den Bergen im Bergen im Hintergrund. Doch dann raschelte es im Wald, in den Büschen am Flussufer, überall Affen, große, kleine, Halbstarke, Mütter mit Baby. Die englische Übersetzung des Schildes mit der Warnung vor den Affen war bestimmt falsch.
Die Chinesen hielten sich nicht fern von den Tieren, sondern fütterten sie und wunderten sich, wenn die Affen dann zu ihnen kamen, sich an ihnen festhielten, nach Essbaren grabschten, ihre Plastiktaschen stahlen und ein äußerst aggressives Verhalten an den Tag legten. Kreischende Chinesinnen waren das Ergebnis.
Zu Beginn der Wanderung teilten wir uns den Weg mit ein, zwei Gruppen, ertrugen die Lautsprecherdurchsagen der Guides heroisch, doch nach einem Kilometer waren dann nur noch Individualreisende auf dem Weg durch den Wald unterwegs.
Wir bummelten, denn es gab ja in allen Richtungen etwas zu sehen und es lohnte sich eben auch nach oben zu schauen, wo sich die steilen bizarren Felssäulen gen Himmel streckten, sich umzudrehen und wieder völlig neue Perspektiven zu entdecken. Die Umgebung aufmerksam im Blick zu behalten, gebot sich schon wegen der Affen, die plötzlich neben einem auf einen Ast saßen oder einen halben Meter übereinen oder die am Wegrand, die man nur mit wenigen Zentimeter Abstand passierte.
Der 5,5 km lange Fußweg, und es war ein Fußweg und kein Wanderweg, denn er war durchgängig mit großen Platten ausgelegt, rollstuhlgerecht gebaut, wurde vor unseren Füßen immer gekehrt, also auch die Blätter von den Bäumen wurden beseitigt. Nur an den Stellen, wo die Affen gerade fette Beute gemacht hatten und eine Tasche geraubt und auseinandergerissen hatten, dort sah es schlimm aus. Das war aber eher auf dem Rückweg der Fall.
Die Chinesen sind sehr einfallsreich, was die Bezeichnung der Felsgebilde betrifft. Und fast immer gibt es eine Geschichte dazu, eine Fabel, Legende und dann steht schon mal plötzlich ein großer Flachbildschirm mitten im Wald und es läuft ein bekannter Märchenfilm.
Unterwegs ist für Verpflegung gesorgt, Toiletten sind ausreichend verfügbar, Wandern kann man im deutschen Sinne des Wortes zu dem Spaziergang wohl nicht sagen. Aber man ist in der Natur, es gibt Fische im Fluss, viele Vögel, Schmetterlinge und alles ist grün.
Eine ganz besondere Begegnung auf dem „geleckten“ Plattenweg: Eine Sonnenanbeterin, ich glaube es ist erst meine 2. Begegnung mit diesem Insekt, und ein langer, schwarzer, sehr dünner Wurm- nie so etwas Ähnliches gesehen- waren sich gerade begegnet und jeder dachte, vielleicht ist der andere eine Mahlzeit für mich.
So schwang sich der Wurm wie ein Lasso um die Sonnenanbeterin herum und diese versuchte ihn irgendwie zu fassen zu bekommen, bewegte sich aber so gut wie gar nicht.
Als ich mit meinem Objektiv zu nah herankam, bewegte sie sich doch recht zügig auf dieses zu und sprang es an.
Am anderen Ende der Schlucht, man merkte, dass es mehr Menschen wurden, kamen uns ältere Menschen mit Lautsprecher in einem Rolli hinter sich herziehend entgegen und um den Hals gehängt oder einfach laut singend und tanzend. Sie hatten Spaß. So wie es aussah, störte dies niemand.
Nach 2 Stunden erreichten wir das andere Ende der Schlucht, aßen etwas und irrten ein wenig herum auf der Suche nach der Bushaltestelle. Der Bus brachte uns letztendlich zur Talstation der Seilbahn….
Die Fahrt nach oben ging hautnah durch die bizarren Säulen.
Oben auf dem – ich würde Tafelberg dazu sagen – Plateau gab es wieder eine Pagode und auf einem Rundkurs unzählige Aussichtspunkte, einer spektakulärer als der andere, auf die Märchenwelt.
Die Aussichtspunkte hatten auch alle romantische Namen, „Der Liebende“, „Der Garten des Imperators“, „Der Meister und der Schüler“, „Der Fünffingerberg“ ….
Auch hier waren die Makaken omnipräsent. Es nervt schon gewaltig. Selbst Toma, die ja einen Narren an den süßen Tieren gefressen hatte, wurde es mit der Zeit zu viel. Ihr Wanderstock leistete uns gute Dienste, die Affen auf Abstand zu halten.
Zwischnedurch mal eine Abwechslung, Schmetterlinge, keine Affen...
Müde und kaputt fuhren wir zurück mit der Seilbahn. Am Busterminal fragten wir, wie wir am besten zu unserem Hotel (also unserem Parkeingang gelangen konnten). Die Polizisten halfen uns nicht, der Einweiser beim Bus auch nicht, eine Chinesin half Toma beim Übersetzen, brachte aber alles völlig durcheinander und letztendlich entschieden wir, den Weg wie gekommen zurückzugehen. Jetzt waren nur noch weniger Menschen unterwegs. (heute war der Menschenandrang durchaus moderat und für uns bis auf wenige Momente problemlos auszuhalten), die Affen waren schlafen gegangen und wir liefen sehr zügig zurück. An einer Raststätte kauften wir einen Becher voller gerösteter Kartoffeln (in Rapsöl-hurra!!!) unser Abendbrot. Die letzten zwei Abende waren eine Herausforderung, etwas Essbares zu finden, die wir nicht bewältigten.
Rückfahrt, Einkaufen, Kofferpacken Schlafen.
Mittwoch der 25.09.2024 Wulingyuan – Guillin – Longji
Wir fahren wieder Zug. Mit Langnasen. Auf dem Bahnhof sahen wir zum ersten Mal eine größere Anzahl Langnasen. Etwa 20 Mann, 10 Paare warteten mit uns auf den Zug. Bereits gestern und vorgestern haben wir im Nationalpark immer wieder Nichtchinesen getroffen, aber zum einen in zeitlichen Abständen und zum anderen bei so vielen Chinesen, fiel das gar nicht auf. Es wird gemunkelt, dass der Wulingyuan Nationalpark sich nach der chinesischen Mauer und der Verbotenen Stadt zu der dritt-bedeutendsten Sehenswürdigkeit Chinas entwickelt. Für uns war es definitiv die erste Erfahrung mit permanent so vielen Menschen auf unserer Reise durch China.
Sieben Stunden sind wir heute im Zug unterwegs und zurzeit mehr unter der Erde als darüber. Zu sehen gibt es also nichts. Wenn ich unsere bisherigen Zugfahrten rekapituliere, so sind wir zum überwiegenden Teil durch bergige, gebirgige oder hügelige Landschaft gefahren. Weite Ebenen, wie man das aus den tagelangen Zugfahrten in Russland kennt, sind mir nicht im Gedächtnis geblieben. Die gebirgigen Gebiete sind, soweit man das aus dem Zug sehen konnte, nur in den Talbereichen erschlossen, viele Landstriche sind so schroff, dass dort eine landwirtschaftliche Nutzung nicht möglich ist. Durch so eine Gegend fahren wir gerade. Die schroffen, engen Täler durchqueren wir über Brücken, die einen Tunnel mit dem anderen Tunnel verbindet. Es ist also immer nur wenige Sekunden hell und in diesen kurzen Augenblicken kann man kaum etwas erkennen. Es scheint aber, dass ein Straßenbau hier völlig unmöglich gewesen wäre oder immensen Aufwand gefordert hätte.
Wir fahren heute mit dem D-Zug, also dem langsameren und unsere Geschwindigkeit liegt bei etwa 240 km/h. Nach dem Berichtschreiben des gestrigen Tages im Zug lud ich mir den nächsten Krimi runter aus der Bibliothek in Recklinghausen, wie klein ist doch die Welt und schmökerte nun schon das vierte Buch.
Sieben Stunden sind wir heute im Zug unterwegs und zurzeit mehr unter der Erde als darüber. Zu sehen gibt es also nichts. Wenn ich unsere bisherigen Zugfahrten rekapituliere, so sind wir zum überwiegenden Teil durch bergige, gebirgige oder hügelige Landschaft gefahren. Weite Ebenen, wie man das aus den tagelangen Zugfahrten in Russland kennt, sind mir nicht im Gedächtnis geblieben. Die gebirgigen Gebiete sind, soweit man das aus dem Zug sehen konnte, nur in den Talbereichen erschlossen, viele Landstriche sind so schroff, dass dort eine landwirtschaftliche Nutzung nicht möglich ist. Durch so eine Gegend fahren wir gerade. Die schroffen, engen Täler durchqueren wir über Brücken, die einen Tunnel mit dem anderen Tunnel verbindet. Es ist also immer nur wenige Sekunden hell und in diesen kurzen Augenblicken kann man kaum etwas erkennen. Es scheint aber, dass ein Straßenbau hier völlig unmöglich gewesen wäre oder immensen Aufwand gefordert hätte.
Wir fahren heute mit dem D-Zug, also dem langsameren und unsere Geschwindigkeit liegt bei etwa 240 km/h. Nach dem Berichtschreiben des gestrigen Tages im Zug lud ich mir den nächsten Krimi runter aus der Bibliothek in Recklinghausen, wie klein ist doch die Welt und schmökerte nun schon das vierte Buch.
Als wir uns Gullin nähern tauchen in der Landschaft Berge auf, die fast wie Zuckerhüte aussehen. Wir steigen auf dem Nordbahnhof aus und werden von einer Frau in Empfang genommen, unserer Fahrerin nach Longsheng zu den Reisterrassen Longji. Es ist wieder ein Elektroauto von der Firma Qing. Sie fährt es sehr behutsam, immer regelkonform und nie zu schnell. Als wir in die Berge kommen werden wir deshalb angehupt und mitunter gefährlich, leichtsinnig überholt. Unsere Fahrerin bleibt ganz cool.
Am Dorf Eingang endet der normale Verkehr und der Hoteldirektor wartet auf uns mit seinem Elektrokarren, der unsere Koffer die letzten paar Meter zum Hotel transportiert. Wie in manchen Alpendörfern ist der Verkehr hier begrenzt, was durchaus Sinn macht. Wir bekommen das beste Zimmer, mit drei Betten und Aussicht in alle verfügbaren Richtungen. Super! Gut organisiert Markus.
Am Dorf Eingang endet der normale Verkehr und der Hoteldirektor wartet auf uns mit seinem Elektrokarren, der unsere Koffer die letzten paar Meter zum Hotel transportiert. Wie in manchen Alpendörfern ist der Verkehr hier begrenzt, was durchaus Sinn macht. Wir bekommen das beste Zimmer, mit drei Betten und Aussicht in alle verfügbaren Richtungen. Super! Gut organisiert Markus.
Bevor es dunkel wird, gehen wir uns noch die Reisterrassen, die Reisfelder rings um das Bergdorf anschauen.
So etwa 200 Höhenmeter sind es schon, die wir bergauf müssen, aber nach 100 Höhenmetern sind wir schon in den Reisfeldern und die Fotoorgie kann beginnen.
Die Chinesen – es sprechen hier fast alle ein wenig Englisch, entweder es sind Auslandschinesen oder besonders gebildete, wer weiß, machen Platz, sagen danke, wenn man Platz macht, warten, wenn man fotografiert – verkleiden sich wieder, um sich in der wunderschönen Landschaft in den hübschen Kleidern für die Ewigkeit fotografieren zu lassen.
Das Licht ist mausgrau, sehr diffus und wenig kontrastreich, wohl eher für schone weiche Porträtfotos zu gebrauchen als für knackig scharfe und kontrastreiche Landschaftsbilder.
Auch hier in den Bergen kann man mit Wechat oder Alipay, also dem Handy bezahlen.
Egal, die Landschaft ist hier so schön, den Rest mache ich in der Nachbearbeitung und wenn halt jedes Bild einen neuen Himmel bekommt.
Doch zum Sonnenuntergang zeigte der Himmel dann doch noch ein wenig Farbe.
Eine Belohnung für die schon lange wartenden Fotografen.
Als die Sonne untergegangen ist, meine Uhr sagt mir das, denn zu sehen war nichts, traten wir den Rückweg an.
Noch ein paar Bilder mit den nun beleuchteten Häusern, meist Hotels, in dem Dorf und dann Abstieg zu unserem Hotel, in dem wir bei völliger Dunkelheit ankamen.
Das Abendbrot war gut. Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben.
Donnerstag der 26.09.2024 Longji – Guillin
Unerwarteter Weise weckte ich vor 6 Uhr auf und entschloss mich, auf dem Berg der Sonne „guten Morgen“ zu sagen. Trotz der Abkühlung in der Nacht kam ich ganz schön ins Schwitzen beim Aufstieg.
Das Dorf erwachte. Die Läden waren zwar noch geschlossen, aber die ersten Bauern waren schon unterwegs auf die Felder, die Kippe auf dem Rücken, ein großes Messer in der Hand.
Es war ruhig in den Reisfeldern, auf den Hängen, keine summenden Drohnen in der Luft, keine lärmenden Touristen, friedlich und majestätische, der Schönheit der Landschaft angemessene, Stille ringsumher.
Das Licht konnte nicht begeistern, aber die Motive waren mannigfaltig. Als ich zum Hotel zurückkehrte, traf ich auf Frauen die in ihren Körben auf den Rücken Obst und Gemüse transportierten, einen jungen Mann der mit seinen zwei Eseln Waren zu seinem Auto schaffte, und einen Träger, der eine 10 Meter lange Rohrleitung auf den Schultern trug.
Unsere Wanderung am Vormittag führte uns ins Nachbardorf, doch erst einmal galt es wieder hinauf zu steigen in unser Dorf bis zur Abzweigung.
Neue herrliche Blicke auf neue Reisfelder eröffneten sich uns von hier. Das andere Dorf war schon am Dorfausgang zu sehen. Es ging im Travers am Berg entlang, natürlich auf gut ausgebauten Wegen.
Wanderwege wie in Deutschland gibt es hier nicht oder sie heißen Farmers Path und es wird gebeten, sie nicht zu nutzen.
Das Nachbardorf, auch als „Ancient Village“ ausgeschildert hatte wesentlich weniger Hotels aufzuweisen, dafür mehr „normale“ Wohnhäuser. (Obwohl die Hotels in dem Bergdorf völlig überproportional waren, so ähnlich wie in manchen Alpendörfern.) Die Sehenswürdigkeiten hatten alle romantische Namen, die suggerierten, dass man sie unbedingt gesehen haben muss.
Das war exzellentes Marketing! Da der Weg so schön war, spielten die angeblichen Sehenswürdigkeiten keine wichtige Rolle. Als wir alle gefunden hatten, kehrten wir auf demselben Weg zurück und trafen da schon auf etliche Touristen, die sich auch vom Marketing beeindrucken lassen hatten. Der Weg verlief leicht bergauf, wir machten zusätzlich 50 Höhenmeter, die nicht hätten sein müssen, und der Schweiß lief in Strömen. Am Dorfeingang hatten sich schon die Händler aufgebaut und boten Maracujasaft an, frisch gepresst. Ja, hier wachsen massenhaft Maracuja, bzw. werden sie angebaut.
Wenn die Flächen nicht mit Reis bewirtschaftet sind, womöglich, weil sie zu steil sind oder kein Wasser verfügbar ist, werden dort Rankhilfen gebaut, und Maracuja wachsen hier in Unmengen. Es ist gerade Erntezeit für die Früchte und die Bauern schleppen sie säckeweise zum Markt. Die Direktvermarkter verkaufen Saft. Wir tranken je ein Glas und es schmeckte köstlich (ohne jegliche negativen Spätfolgen / Auswirkungen).
Nächstes Ziel auf unserer Vormittagsrunde war ein Pagode, hoch oben über unserem Dorf, besser ein Aussichtspavillon.
Auf dem Weg nach oben gab es schon sehr schöne Ausgucke und wie in Asien üblich ist der Weg gesäumt mit Läden und Restaurants.
Also jemand der an einem solchen Weg wohnt, der hat etwas zu verkaufen, Essen, Souvenirs, Gewürze und es gab Teeshops. An dem ersten gingen wir vorbei und Toma bereute es schon, dort keinen Tee gekauft zu haben.
Als sie schon die Hoffnung aufgegeben hatte, standen wir plötzlich in der letzten Biege vor einer weiteren derartigen Hütte. Wir kamen mit der Eignerin ins Gespräch, weil Toma nach Oolong Tee fragte und schon saßen wir beide vor ihr und sie zelebrierte eine Teeshow. Es war köstlich, die Show und der Tee. Da kann man schon für die Show Geld bezahlen. Wir handelten ein klein wenig, na um nicht das Gesicht zu verlieren, kauften aber ordentlich ein und beide Parteien war mehr als zufrieden.
Vom Aussichtspunkt genossen wir die neuen Anblicke der Reisfelder unter uns, die grün gelb in der Mittagssonne leuchteten. Es ist kurz vor der Ernte. Anfang Oktober ist es so weit.
Letzter Fixpunkt der heutigen Tour war der Aussichtspunkt der sieben Drachen und 5 Tiger.
Blick auf die Pagode, den Aussichtspunkt
Dorthin ging es ein wenig durch den Bambuswald, aber so ziemlich horizontal ohne große Anstiege entlang des Hanges mit immer wieder anderen, besseren Blicken auf die zauberhafte Landschaft.
Zu den sieben Drachen und 5 Tigern fährt ein Shuttle Bus und deshalb ist der Platz auch gut frequentiert. Doch da ich schon zweimal dort war, störte uns das nicht weiter. Abstieg zum Dorf.
Toma kaufte noch etwas ein, ich ließ die Seele baumeln.
Und hier noch all die vielen Bilder von den Reisfeldern:
Und hier noch all die vielen Bilder von den Reisfeldern:
Transfer nach Guilin mit unserer Fahrerin, die wieder souverän gelassen fuhr.
Mittags hatten wir vom Markus, unserer Reiseagentur, eine Message bekommen, dass er sich mit uns 17.30 Uhr im Hotel treffen will. 17 Uhr checkten wir ein, schnell duschen, umziehen und runter in die Lobby. Wir unterhielten uns eine halbe Stunde nett, drückten unsere Begeisterung für die wirklich tolle Organisation der Reise aus, erhielten kleine Geschenke und buchten für morgen noch eine Show.
Markus Bo - Besitzer der Reiseagentur "China-Entdecken" -Vielen Dank für die toll organisierte Reise!
Den Rest des Abends setzten wir die Ratschläge von Markus um. Schlenderten durch die Fußgängerzone Guilins, probierten jegliches Straßenfood aus, was kein Fleisch beinhaltete und waren positiv überrascht, wie viel schmackhafter es hier auf der Straße ist, als in vielen Restaurants bisher.
Dann schnell ein Foto vom See mit den zwei beleuchteten und sich im Wasser spiegelnden Pagoden und zum Schluss noch ein Straßenkonzert anhören, wo kein Hut vor den Musikanten lag, sondern man mit Alipay etwas spenden konnte. Irre.
Freitag der 27.09.2024 Guillin – Yangshou
Guilin ist berühmt für seine Karstlandschaften entlang des Li-Flusses. Die erkundeten wir heute mit einer Bootsfahrt. Anfahrt zur Anlegestelle 45 Minuten mit Auto, Tickets wurden für uns geholt und unser Boot war schon ein exklusives.
Bequeme Ledersessel, Klimaanlage, die bei den Außentemperaturen nötig war, großer Flachbild schirm auf jeder Etage….
Doch die Attraktion waren natürlich die Karstberge, die sich an den Ufern links und rechts auftürmten. Wenn es in Wulingyuan steile Säulen waren, die in den Himmel ragten, so sind es hier an der Spitze abgerundete Kegel, mit üppiger Vegetation.
Als wir die Rede der Stewardess über uns ergehen lassen hatten, suchten viele das Oberdeck auf, von dem man ohne Scheibe die Landschaft viel besser fotografieren konnte.
Und fotografieren ist ja die Leidenschaft eines jeden Chinesen. Das ergänzt sich prächtig mit der Leidenschaft der Chinesinnen zu posieren. Es ging also leidenschaftlich auf dem Oberdeck zu, aber im Unterschied zu Wulingyuan total manierlich.
Ich hatte mir vor der Abfahrt des Schiffes eine neue Übersetzungs-App heruntergeladen, die hervorragend funktionierte und die überbordende Rede der Stewardess bestens übersetzte.
Und die Frau hatte zu einem Leisen miteinander aufgerufen, was beachtet wurde. Prima! Aber vielleicht mussten die Chinesen auch die Luft anhalten bei einer solchen einmaligen Schönheit, die um uns herum zu bewundern war.
Die Landschaft ist auf 20 Yuan Schein abgebildet. Wir haben jetzt schon die Abbildungen auf drei chinesischen Banknoten in Echt gesehen. Als wir an der Stelle vorbeifuhren, war natürlich ordentlicher Trubel auf dem Oberdeck.
Nach drei Stunden fast durchgängigen Fotografieren war ich platt und verschlief die letzte Stunde unter Deck. Da waren aber die Karstberge gerade vorbei und viel habe ich nicht verpasst.
Die besten Bilder von der Flussfahrt auf dem Li-Fluss:
Der Fahre wartete an der Anlegestelle auf uns, von wo wir zu unserem Hotel fuhren, das etwas außerhalb von Yangshou gelegen ist, total ruhig. Wir genießen die Einsamkeit.
Mit einem Audi 4-e-tron werden wir nach dem Abendbrot (Spagetti) abgeholt. (Kosten des Autos in China 220.000 Yuan geteilt durch 8 ergibt Euro. Lt. Internet kostet die Basisversion in Deutschland 47.600 Euro. Der Gesamtpreis in Deutschland, wahrscheinlich dann mit Batterien und Rädern , dürfte höher sein.)
Es geht zur Show auf dem LI-Fluss, einer Veranstaltung, die wir gestern Abend noch kurzfristig gebucht haben. Die Vorstellung basiert auf einer Arbeit des chinesischen Regisseurs, der die Eröffnungsveranstaltung der olympischen Spiele gestaltet hat.
Und so monumental ist dann auch die Aufführung. In einer natürlichen Kulisse von Karstbergen auf dem Fluss Li mit Lichtshow, heroischer Monumentalmusik, unendliche vielen Darstellern (mehr als 300 mindestens), hunderten von Booten, lebenden Tieren (Wasserbüffel, Kormorane), reich ausgestatteter Kostüme erleben wir eine absolut kurzweilige 70-Minuten-Vorstellung, die beeindruckte. Uns zumindest.
Samstag der 28.09.2024 Yangshou
Zeitig, sehr zeitig hieß es heute aufstehen. 4.30 Uhr Abfahrt zum Sonnenaufgang über dem Fluss Li.
Obwohl das meiner Meinung nach viiiiiiiel zu zeitig war, und wir mindestens eine halbe Stunde später hätten gehen können, bestand doch unsere Wirtin darauf, dass wir so zeitig losgingen, da wir ja noch eine halbe Stunde auf den Berg steigen müssten. Sie würde das ja in 20 Minuten schaffen. Da sahen wir wohl mächtig alt aus.
Bei völliger Dunkelheit und leeren Straßen fuhren wir eine Stunde bis zum Fuße des Berges (und es gibt ja wirklich unzählige davon), bezahlten Eintritt für den Aufstieg und stapften nach oben. Keine 10 Minuten und die höchste Plattform war erreicht.
Hier tummelten sich schon mannigfaltig Chinesen, die, wie es mir schien, auf dem Berg übernachtet hatten. Einige saßen schon, da sie nicht mehr stehen konnten. Ich mogelte mich bis zur zweiten Reihe durch und vor mir saßen nur noch zwei Mädchen auf dem Fußboden, der übrigens durchgängig mit Kunstrasen ausgelegt war. Es war noch stock dunkel, nur die Lichter der Straßen und Häuser waren im Tal zu sehen, ein wenig waren die Umrisse des Flusses zu erahnen. Ich machte alle 5 Minuten ein Foto und merkte an den Belichtungszeiten, dass es objektiv heller wurde.
Gegen 6 Uhr wurde auf der Nachtaufnahme klar, dass es mit dem Sonnenaufgang wohl nichts werden würde, da im Osten am Himmel alles voller Wolken war. 10 Minuten später, die Dämmerung setzte ein, sahen wir das gesamte Ausmaß der Schönheit vor uns.
Selbst wenn wir keinen Sonnenaufgang erleben würden, den Blick von hier oben, werden wir wohl unser ganzes Leben lang nicht mehr vergessen.
An der letzten Flussbiegung, die einsehbar war, entbrannte ein kleines Feuerwerk und bildete eine Wolke, die sich in das Flusstal legte. Schön.
Ein wenig Dunst stieg vom Fluss auf und bildete ein Zwei Wolken, die sich malerisch in die Landschaft legten. 10 vor halb Sieben standen dann auch die beiden Mädchen auf und fotografierten, so wie es jeder der über Hundert Touristen wohl tat. Es ging aber friedlich und zivilisiert vor, bis auf die Drohnenpiloten, die ihre Maschinen einige Male knapp über die Köpfe der Leute steuerten. Auf engsten Raum voller Menschen starteten die Drohen und hingen dann störend für die Fotografen im Bild herum.
Die Stimmung hier oben war gut. Ein altes Mütterchen war mit ihrer Tochter wohl auch schon sehr früh hier oben, saß in ihrem Klappstuhl und schaute gebannt in die Landschaft. Die Stunde stehen, bis es losging, hatte sich ausgezahlt. Als sich dann die Reihen bereits gelichtet hatten, die Sonne schon mehr als eine Stunde auf ihrer Bahn unterwegs war, mogelten sich dann einige Lichtstrahlen durch ein Wolkenloch und das war dann die Lichtstimmung, auf die man gehofft hatte.
. Insgesamt habe ich wohl 250 Aufnahmen gemacht, von ein und derselben Stelle, 10 Meter links 5 Meter rechts.
Als die Sonne durch die Wolken brach, wurde auch der Li-Fluss beleuchtet und es gab goldenes Wasser, dass Konturen durch die Schiffe bekam, die so zeitig schon unterwegs waren.
Fototechnisch wohl der Höhepunkt der Reise.
Fototechnisch wohl der Höhepunkt der Reise.
Hier die schönsten Bilder von diesem fantastischen Morgen
Wir hatten auch noch den Besuch der Teeplantagen gebucht. Eine halbe Stunde Autofahrt brachte uns in die Berge, ein wenig abseits des Flusses.
Es ging durch riesige Kumquat – Plantagen, die Hänge waren bewachsen mit Teesträuchern aber auch Teebäumen.
Auf der Plantage, einer Bio-Wirtschaft, pflückten wir zuerst ein wenig Tee und ließen uns dann erklären, wie der Tee gemacht wird, wobei es bei der Zubereitung per Hand blieb.
Die technische Zubereitung wurde uns nicht gezeigt. Dann ging es ans Probieren. Das Prozedere aus den Bergen wiederholte sich, nur in einem viel größeren Showroom mit wesentlich mehr Angebot, getrocknetem Kumquats, gelierten Kumquats, Teeservices, verschiedene Teesorten und vielem mehr. Unser Einkauf beschränkte sich auf die Kumquats.
Rückfahrt, Erholung, Kofferpacken, damit wir schon mal das Gröbste erledigt haben. Jetzt noch ein wenig Spazierengehen, Dinieren und dann ist der Urlaub auch schon so gut wie vorbei.
29. 09. Yangshuo/Guangzhou
Transfer (mit Auto&Fahrer, ohne Guide) zum Bahnhof. Sie fahren mit dem
Hochgeschwindigkeitszug G2929(11:25/13:30) im Sitzplatz 2. Klasse nach Guangzhou.
Sie fahren selbständig zum Hotel (mit Taxi oder U-Bahn). An der Hotelrezeption zeigen
Sie Ihre Reisepässe und erhalten das gebuchte Zimmer.
Der Rest des Tages steht Ihnen zur freien Verfügung.
Hochgeschwindigkeitszug G2929(11:25/13:30) im Sitzplatz 2. Klasse nach Guangzhou.
Sie fahren selbständig zum Hotel (mit Taxi oder U-Bahn). An der Hotelrezeption zeigen
Sie Ihre Reisepässe und erhalten das gebuchte Zimmer.
Der Rest des Tages steht Ihnen zur freien Verfügung.
Leider sind mir die Aufzeichnungen des letzten Tages verloren gegangen, deswegen nur Bilder
Unser Enkel hatte ein großes Pokemon bestellt!
Wir spazierten durch ein großes Einkaufzentrum, wo Toma bei dem Versuch auf die Toilette zu gehen, fast in China verschwunden wäre.
Noch eine Teezeremonie
Und zum Schluss noch ein Spaziergang am Fluss.