Die Hanuman - Languren sind benannt nach Hanuman, einem indischen Gott in Affengestalt.
1Portrait In den Hanuman-Languren verkörpert sich nach der hinduistischen Mythologie der Affengott Hanuman, der heute zu den populärsten Hindu-Göttern gehört. Im Epos Ramayana wird beschrieben, wie der Affenkönig Sugriva ein Heer von Affen unter der Führung seines Ministers Hanuman entsendet, um dem Prinzen Rama dabei zu helfen, seine Gattin Sita aus den Fängen des Dämonenkönigs Ravana zu retten. Der Legende zufolge soll das schwarze Gesicht der Hanuman-Languren darauf zurückgehen, dass sich Hanuman, nachdem er Ravanas Hauptstadt Lanka in Brand gesetzt hatte, seinen brennenden Schwanz in den Mund steckte.
2Junger Macho? Hanuman-Languren sind reine Pflanzenfresser. Den Hauptbestandteil ihrer Nahrung machen Blätter aus, daneben nehmen sie auch Früchte, Blüten und Samen zu sich. In menschlicher Nähe bedienen sie sich oft in Getreidefeldern.
Ihr Magen ist in vier Kammern unterteilt, um die schwerverdauliche Zellulose zersetzen zu können, spezielle Bakterien im Magen helfen bei der Zersetzung der Bestandteile der Nahrung. Ihr Magen ähnelt denen der Wiederkäuer, ein schönes Beispiel für konvergente Evolution.
3Mutter mit Kind Rund alle zwei Jahre bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt. Die Tragzeit beträgt rund 200 Tage.
4Soziale Kontakte Haremsgruppen werden vom Alphamännchen angeführt und geleitet, im Durchschnitt kommt es alle zwei Jahre zum Wechsel des Haremsführers. Männchengruppen streifen durch die Territorien der Haremsgruppen und versuchen, das Alphatier zu vertreiben. Gelingt dies, übernimmt das ranghöchste Männchen der Junggesellengruppe die Führungsrolle bei den Weibchen.
In diesem Fall kommt es oft zum Infantizid: das neue Männchen tötet alle noch gesäugten Jungtiere, die sein Vorgänger gezeugt hat; bereits entwöhnte Jungtiere müssen schlagartig die Gruppe verlassen. Da das Männchen nicht allzu viel Zeit hat, bevor es wieder von der Haremsspitze verdrängt wird, muss es schnell Nachkommen zeugen. Der Sinn der Kindstötungen liegt darin, dass die Weibchen, sobald sie kein Kind mehr säugen, viel schneller wieder empfängnisbereit werden; so erhöht das neue Alphamännchen seine Chancen auf eigenen Nachwuchs.