Yellowstone Nationalpark - Kanada - Alaska vom 25. Mai bis 3. Juli 2024
5 Wochen durch eine Traumlandschaft nach der anderen, wilde Tiere im Überfluss bei Königswetter und perfekt organisiert von Canusa
Ich habe mich entschlossen, aus der gesamten Reise drei Abschnitte zu machen, da es sonst zu viel Material wäre. Das ist einfacher für diejenigen, die nur Kanada oder nur Alaska oder nur Yellowstone anschauen möchten, nicht aber mit dem anderen Inhalten belastet werden wollen.
Der dritte und letzte Abschnitt - Alaska vom 21. Juni bis zum 1. Juli 2024
Für die ganz Eiligen, mit wenig Zeit, hier meine Lieblingsbilder (ohne Text).
21. Juni 2024 Anchorage – Denali
Der Flug verlief ruhig bis kurz vor Anchorage da schüttelte sich die Maschine, so als würde sie alle aufwecken wollen. Die kurzen Turbulenzen hatten mich munter gemacht und das gerade rechtzeitig. Wenn wir bis zu meinem Einschlafen über der Inlandpassage flogen, so befanden wir uns jetzt über dem Festland den Bergen vor Anchorage, die ab und zu sichtbar wurden, wenn die Wolken aufrissen. Der Pilot setzte zum Sinkflug an, es ging durch die schmale Wolkendecke und darunter wurde eine großartige Landschaft sichtbar. Ganz am Horizont schneebedeckte Berge, die sich unter die Wolken duckten, davor Seen, Flüsse, Wald, Sumpflandschaften und das im Licht der untergehenden Sonne, die während des gesamten 3,5 stündigen Fluges untergehen wollte und es doch nicht geschafft hatte und nun diese fabelhafte Landschaft in ein weiches, schmeichelndes Licht einpackte. Zum Mitnehmen. Der Beginn eines wunderbaren Urlaubs?
Ein Shuttlebus brachte uns zu unserem Hotel und da die Zeit in Alaska 1 Stunde hinter Seattle zurück ist, schafften wir es gerade so noch vor Mitternacht einzuchecken. Das Nichtraucherzimmer stank so nach kaltem Rauch, dass ich bat, das Zimmer zu tauschen. Dem wurde entsprochen und wir legten uns erschöpft nieder und ich konnte das erste Mal im Urlaub nicht gleich einschlafen. Die Geräusche von den Flugzeugturbinen raubten mir den Schlaf.
Frühstück war angegriffen, kontinentales Frühstück eine Jogurt und ein Muffin, der mir heiß serviert wurde und weich wie Butter war. Der Tausch zu einem kalten Muffin änderte außer der Temperatur des Muffins nichts, er war genau so weich wie der heiße, feucht und eklig. Toma schien das geahnt zu haben und hatte sich für richtiges Geld, ein Omelett oder so etwas Ähnliches bestellt. (Der Preis für die Übernachtung lag nach Googlemaps bei 500$. Da sollte doch ein Frühstück mit abfallen. (ob wir auch 500 $ bezahlt haben, wage ich zu bezweifeln)
Vom Hotel mit dem Shuttlebus zum Car Rental, diesmal Alamo. Sehr netter Kollege am Schalter, der mir nichts verkaufen wollte, alle möglichen Tipps parat hatte und sogar ein Auto mit Ersatzrad raussuchte. Super Service im Gegensatz zu Hertz.
Nächster Schritt, Einkaufen. Wir fuhren an einem Walmarkt vorbei und hielten an. Bis auf Bärenspray hatten sie alles, Leim, eine neue SD-Karte, Cola und alles Essbare, was wir so brauchten, nur mit dem Brot da haben es die Amis nicht so nach unsrem Geschmack. Es gibt Regale voller verschiedener Brotsorten, die alle pappig weich sind, und nur einen anderen Namen auf der Verpackung ausweisen. Wir kauften letztendlich so etwas wie Zwieback also geröstetes Brot.
Den Bärenspray besorgten wir uns unterwegs in einer Shell-Tankstelle.
Die Fahrt forderte etwa bis zur Hälfte auf einem Highway mit ordentlich Verkehr meine ganze Aufmerksamkeit, danach entspanntes Fahren auf fast leerer Straße.
Ein Shuttlebus brachte uns zu unserem Hotel und da die Zeit in Alaska 1 Stunde hinter Seattle zurück ist, schafften wir es gerade so noch vor Mitternacht einzuchecken. Das Nichtraucherzimmer stank so nach kaltem Rauch, dass ich bat, das Zimmer zu tauschen. Dem wurde entsprochen und wir legten uns erschöpft nieder und ich konnte das erste Mal im Urlaub nicht gleich einschlafen. Die Geräusche von den Flugzeugturbinen raubten mir den Schlaf.
Frühstück war angegriffen, kontinentales Frühstück eine Jogurt und ein Muffin, der mir heiß serviert wurde und weich wie Butter war. Der Tausch zu einem kalten Muffin änderte außer der Temperatur des Muffins nichts, er war genau so weich wie der heiße, feucht und eklig. Toma schien das geahnt zu haben und hatte sich für richtiges Geld, ein Omelett oder so etwas Ähnliches bestellt. (Der Preis für die Übernachtung lag nach Googlemaps bei 500$. Da sollte doch ein Frühstück mit abfallen. (ob wir auch 500 $ bezahlt haben, wage ich zu bezweifeln)
Vom Hotel mit dem Shuttlebus zum Car Rental, diesmal Alamo. Sehr netter Kollege am Schalter, der mir nichts verkaufen wollte, alle möglichen Tipps parat hatte und sogar ein Auto mit Ersatzrad raussuchte. Super Service im Gegensatz zu Hertz.
Nächster Schritt, Einkaufen. Wir fuhren an einem Walmarkt vorbei und hielten an. Bis auf Bärenspray hatten sie alles, Leim, eine neue SD-Karte, Cola und alles Essbare, was wir so brauchten, nur mit dem Brot da haben es die Amis nicht so nach unsrem Geschmack. Es gibt Regale voller verschiedener Brotsorten, die alle pappig weich sind, und nur einen anderen Namen auf der Verpackung ausweisen. Wir kauften letztendlich so etwas wie Zwieback also geröstetes Brot.
Den Bärenspray besorgten wir uns unterwegs in einer Shell-Tankstelle.
Die Fahrt forderte etwa bis zur Hälfte auf einem Highway mit ordentlich Verkehr meine ganze Aufmerksamkeit, danach entspanntes Fahren auf fast leerer Straße.
Wir hielten nur einmal an, um die Toilette zu nutzen und einen schönen Blick auf das Denali-Gebiet zu genießen und den Berg Mc Kinsley von Weitem zu sehen, eingebettet in die gesamte Gebirgskette.
Anmelden in unserem Resort und gleich ab zum Resort über der Straße, wo wir eine Wildernesstour im Denali Nationalpark buchten. Abfahrt morgen 5.10 Uhr, weit, weit vor dem Aufstehen. Von da ging es zum Visitor-Centre und fragen, was wir im Park noch so erleben können. Das gestaltete sich sehr zäh. Die junge Frau war zwar nicht unfreundlich, man musste ihr alles aus der Nase ziehen, genau wie dem Concierge in der Lodge. Schnell noch einen Film über die Huskys schauen und dann zurück zur Lodge. Auf der Rückfahrt sahen wir dann eien Elch am Straßenrand. Doch vor der Fahrt zum Zimmer hielten wir am Thai-Food-Truck.
Das Zimmer ist gemütlich, hat aber kein Internet, keinen Kühlschrank und keine Mikrowelle. Draußen scheint die Sonne, der Fluss rauscht beruhigend und wir müssen aber zeitig zu Bett gehen, siehe oben.
22. Juni Denali Grizzly Bear Resort - Fahrt in den Nationalpark
Ganz früh aufstehen, was nicht besonders schwerfiel. Schon auf der Fahrt zum Bus sahen wir einen Elch, hielten aber nicht an. Wir waren 20 Minuten vor Abfahrt des Busses an der vorgegebenen Stelle, ein Hotel, in dem wahrscheinlich viele mit dem (Panorama)-Zug angereiste Gäste übernachten. Diese haben dann ein Paket gebucht und werden mit den Bussen in den Park kutschiert. Wir heute mit ihnen. Die Preise sind gepfeffert, eine ganze Menge Chili war zusätzlich mit dabei, aber wir werden nicht noch einmal die Gelegenheit haben hier vorbeizuschauen. Laut Ticket waren wir im dritten Bus gebucht, der zweite stand aber noch da und wir wollten schon einen Bus eher fahren, entschieden uns aber dann doch zu warten. Eine goldrichtige Entscheidung, da wir im dritten Bus die Plätze rechts ganz vorne bekamen und so Sicht nach vorne hatten. Eine reifere Frau, deren Lebensgeschichte wir nach den 5 Stunden Busfahrt kannten, war unser Fahrer. Uns beiden fiel als erstes ihre Cowboy-Stiefel auf, wo die Fäden in den Nähten fehlten. Sie lenkte den Bus, erzählte Geschichten, hielt Ausschau nach Tieren und wenn sie welche entdeckt hatte, filmte sie diese auch und die Bilder wurden auf einen ausklappbaren Bildschirm projiziert, der vor jeder Sitzreihe herunterklappbar war. 2-3 Jobs in einem. Hut ab.
Fantastisch war die Lichtstimmung, ein wenig Wolken und das weiche Morgenlicht gepaart mit ein wenig Dunst ließen die Landschaft stimmungsvoll aussehen.
Das erste Tier war ein Schneehuhn, dann eine Schneehuhnfamilie mit vielen Jungen, die sich alle unter der Henne versteckten, als wir anhielten und die Szene auf die Bildschirme projiziert wurde. Da ich vorne saß, konnte ich Bilder machen, meist durch die Frontscheibe, die zwar geputzt war, aber trotzdem durch die doppelte Lichtbrechung nur bedingt gute Bilder gelangen. Die Rettung war manchmal das offene Fenster, an dem Toma saß. Aber dafür musste der Winkel stimmen, was nur selten der Fall war. Große Strecken sahen wir gar nichts.
Uns wurde gesagt, dass es entlang des Weges immer viele Tiere zu beobachten gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hoch oben in den Bergen sahen wir die weißen Bergziegen, aber sowohl das Zoom der Videokamera unserer Fahrerin, als auch mein Teleobjektiv machte nur verschwommen Aufnahmen. Zu weit weg und der Bus vibrierte stark, was erschwerend dazukam. Toilettenhalte waren eingeplant und Kabinen ausreichend an den Halteplätzen vorhanden.
Das war aber schon nach Kilometer 13. So tuckerten wir bis Kilometer 42, eine Meile vor den Bergrutsch, der bis Ende 2026 repariert werden soll.
An der Wendestelle unter der Brücke brütete ein Rabenpaar und die vier Jungen waren aus dem Nest geflüchtet und ließen sich auf dem Brückengeländer von den Altvögeln füttern.
An der Wendestelle unter der Brücke brütete ein Rabenpaar und die vier Jungen waren aus dem Nest geflüchtet und ließen sich auf dem Brückengeländer von den Altvögeln füttern.
Das war wohl das Highlight der Tour. Wir sahen, wie ein Rabe eine Maus oder ein Hörnchen gejagt hatte und es verspeiste.
Auf der Rückfahrt lief uns ein junger Karibu vor die Kamera, den ich aus dem Fenster gut fotografieren konnte. Ein Platz weiter hinten und mit Bildern wäre es wohl nichts gewesen.
Als Sensation wurden uns dann zwei Schneehasen verkauft (Sehr rare Sichtung). Als ein dritter über die Straße lief, schien das Fass überzulaufen. Es war dann aber auch das letzte Tier, was wir auf der Fahrt sahen.
In Summe, was die Tierbeobachtungen betraf und auch die Landschaft, die uns gezeigt wurde, ungenügend, selbst wenn man davon ausgeht, dass wir uns in der freien Natur bewegen und man nicht vorhersagen kann, ob es zu Begegnungen kommt oder nicht. Der Park hat übrigens keine Wanderwege, bis auf ein paar kurze Wege. Man will dem Besucher wirklich unangetastete Natur bieten.
Ich empfehle jedem, der mit dem Auto nach Denali gefahren ist, die Bustour nicht zu machen, alternativ einen kostenlosen Parkbus zu nehmen und bis zu Kilometer 13 mit dem Auto selbst zu fahren. Hinterher ist man eben immer ärmer und schlauer. Und Monopole sind immer teuer.
Ich empfehle jedem, der mit dem Auto nach Denali gefahren ist, die Bustour nicht zu machen, alternativ einen kostenlosen Parkbus zu nehmen und bis zu Kilometer 13 mit dem Auto selbst zu fahren. Hinterher ist man eben immer ärmer und schlauer. Und Monopole sind immer teuer.
Wir fuhren direkt zurück zum Parkplatz und von dort in unser Quartier, aßen zu Mittag und ich machte eine ausgedehnte Mittagsruhe.
Danach brachen wir in Richtung Cantwell auf, um Landschaftsaufnahmen zu machen.
Danach brachen wir in Richtung Cantwell auf, um Landschaftsaufnahmen zu machen.
Nach etlichen Halten, diesmal nicht auf einem Parkplatz, sondern auf dem Seitenstreifen, unter uns machte der Fluss eine Biegung, hatte ich schon die Landschaftsaufnahme gemacht, als ich auf der anderen Seite des Flusses etwas aus dem Wasser kommen sah.
Schnell zurück zum Auto, Objektiv wechseln und schauen, ob es sich wirklich um einen Biber handelt, wie ich es mit bloßem Auge gesehen hatte. Doch da machte es Platsch und der Biber war im Wasser verschwunden. Kein Bild.
Aber mit dem Tele sah ich ihn dann bald im Wasser schwimmen und ein zweiter tauchte auf.
Man konnte die beiden Tiere ab und zu sehen, wie sie schwammen oder am Ufer sich putzten.
Um doch noch etwas nähere Aufnahmen machen zu können, ging ich den steilen Hang von der Straße zum Fluss hinunter.
Hier war die Sicht etwas schwieriger aber doch 20 Meter näher, was schon etwas ausmachte.
Etliche Videos und Bilder von den beiden Bibern sind im Kasten, wie sie das Wasser verlassen und am Ufer fressen, sich wieder in die Fluten stürzen. Warum sind sie eigentlich am Tage aktiv, fragte ich mich, denn dass es Biber waren, daran bestand kein Zweifel, der lange lederne Schwanz verriet sie. Ganz einfach, hier gibt es ja keine Nacht. Also, dass Biber nachtaktive Tiere sind, trifft wohl nur auf die Biber in unseren Breiten zu.
Ruckzuck waren fast drei Stunden vorbei und wir fuhren dinieren (im Zimmer). Dann erneuter Aufbruch zur abendlichen Fotosafari. Andere Richtung wieder nach Denali-Stadt, wo wir bummeln gehen wollten, bevor wir noch einmal in den Park fuhren.
Aber es kam etwas dazwischen, eine riesige Elchkuh stand an dem schönen See gleich nach dem Bahnübergang. Sie bot alles, was das Herz begehrte, majestätische Stolzieren durch das Gras, Trinken mit Wasser aus dem Maul laufen, Fressen, direkten Blickkontakt und das alles aus nächste Nähe und mit dem See gleich nebenan.
Ein kleiner Wasservogel, der am See nistete, attackierte den Elch, selbst mich, der ich am Straßenrand stand, versuchte er abzulenken. Aber ich hatte nicht vor in den Sumpf hinabzusteigen.
Denali Stadt ist eine Anhäufung von Restaurants, Cafés, Take-Aways, Souvenirläden, Hotels und ein paar sinnvollen Geschäften, sowie einer Tankstelle. Wir kauften geräucherten Alaska-Lachs und dann ging es Richtung Park. Als erstes sahen wir wieder den unwahrscheinlich seltenen Schneehasen, dann war aber auch Schluss mit Tieren.
Auf der Fahrt bis Kilometer (Sorry Meile) 13 machte ich einige Landschaftsaufnahmen von den Bergen, den Nadelbäumen und der untergehenden Sonne. Die Sonne wurde verdunkelt durch eine Rauchschicht, die von Waldbränden stammt, die etwa 150 Meilen im Osten wüten.
Jetzt ist es schon 2 Uhr (draußen ist es nicht dunkel) und ich lege mich jetzt schlafen.
23. Juni Denali
Spät ins Bett, also spät aus den Federn. Da wir uns damit abgefunden hatten, dass es mit der Tierdichte hier nicht so toll bestellt ist, war auch keine Eile geboten. Heute fuhren wir nach Norden, Richtung Fairbank. So richtig was zum Anschauen hatten wir in den vielen Prospekten nicht gefunden und große Wanderungen konnte ich auch von der Liste nehmen, da Toma durch Lesen der Gebrauchsanleitung des Bärensprays das nicht mitgemacht hätte (wenn man das liest, braucht man das Spray nicht mehr, dann geht man nicht freiwillig in die Natur). Nach Denali folgte eine Schlucht, die mir persönlich aufgrund der Schutthänge nicht gefiel, dann ein breites Tal an dessen gegenüberliegender Seite der Zug fuhr und dann wurde die Landschaft eintönig schön. Weite, keine großen Berge mehr, Wald, Flussauen, Sümpfe, unberührte Natur, nur Stromleitungen entlang des Highways, die ein wenig die Idylle störten.
Als wir Healy, den nächsten Ort nach Denali – eine Ansammlung von wenigen Häusern, erreichten, kamen uns Busse entgegen mit Warnblinklichtern. Mitten im Ort, direkt am Straßenrand, graste eine junge Elchkuh.
Da braucht man nicht in den Nationalpark zu fahren, am Straßenrand außerhalb des Parks haben wir mehr Wild gesehen, als im „gelobten“ Land. Wir fuhren in eine Seitenstraße, parkten und fotografierten aus nächster Nähe (unter 10 Meter). Da ich ausgestiegen war, sprachen mich zwei Alaskanerinnen, die gerade vorbeifuhren, an und fragten, ob ich Alaska besuche. Als ich das bejahte, wiesen sie mich auf die Striemen im Feld der Elchkuh hin. Die Striemen stammen von einem Bärenangriff, den das Tier lebend überstanden hatte.
Nach 10 Minuten war der Elch wieder im Wald verschwunden und wären wir diese 10 Minuten später vorbeigefahren, wir hätten nicht im Traum daran gedacht, mitten im Ort einen Elch zu sehen.
Nach etwa 25-30 Meilen machten wir auf einem Parkplatz mit Toilette halt, und ich startete zum ersten Mal meine Drohne. Wahrscheinlich weil weit und breit kein Internet da war, sagte das Gerät, dass das Benutzerkonto abgemeldet wäre und begrenzte die Flughöhe auf 30 Meter. Sei es drum.
Nach etwa 25-30 Meilen machten wir auf einem Parkplatz mit Toilette halt, und ich startete zum ersten Mal meine Drohne. Wahrscheinlich weil weit und breit kein Internet da war, sagte das Gerät, dass das Benutzerkonto abgemeldet wäre und begrenzte die Flughöhe auf 30 Meter. Sei es drum.
Auf der Rückfahrt machte ich ein paar Bilder von der Zugstrecke durch Alaska.
Rückfahrt und wir machten erneut einen Abstecher in den Nationalpark bis Meile 15 (nicht 13). Unterwegs aßen wir in einer Haltebucht etwas, fotografierten einen Vogel (???Name) und schauten und schauten kilometerweit in die Ferne der Wildnis ohne eine tierische Bewegung wahrzunehmen.
Auf dem Parkplatz Meile 15 erklärte uns ein Ranger, wie wir das Bärenspray richtig benutzen sollen und wies darauf hin, dass der Weg nach oben gesperrt war, wegen einer Bärenbegegnung am gestrigen Tag. Wir wollten eh den Weg entlang des Flusses laufen, eine Meile hin und eine zurück. Also ich wollte und händigte Toma den Autoschlüssel aus, aber siehe da, sie kam doch mit. Es waren ja auch überall Menschen auf dem Trail, die Wahrscheinlichkeit der Begegnung mit einem Teddybären war um eine Größenordnung höher, als mit einem echten Bären (übrigens gibt es hier nur Grizzlybären) und in der über hundertjährigen Geschichte des Parks gibt es erst einen tödlichen Zwischenfall mit einem Bären zu berichten (mi einem unvorsichtigen Fotografen). Also meine Chancen waren deutlich höher zu sterben.
Höhepunkt war die Begegnung mit einem Columbia-Ziesel, der jegliche Scheu vermissen ließ.
Nach einer guten Stunde erreichten wir wieder den Parkplatz und fuhren zum Resort. Toma bereitete das Abendessen zu und ich machte ein kurzes Nickerchen.
Gestärkt von Schlaf und Speise fuhr ich in Richtung Cantwell los, einige Sonnenuntergangsfotos zu machen. Das Licht war zu Beginn noch etwas grell, obwohl es schon 20.30 Uhr war, stand die Sonne noch relativ hoch am Firmament, da sie ja erst nach Mittagnacht unterging, hinter den Bergen aber deutlich eher. Die Biber hatten sich schon schlafen gelegt und auf dem Parkplatz kurz vor Cantwell, startete ich meine Drohne wieder und hier war genau die Situation, wo die Drohne die richtige Perspektive bieten konnte.
Ich bin gespannt auf die Bilder, auf dem Monitor sah es geil aus.
Nach Cantwell quert der Jack River den Highway und ich hielt an. In einem Radius von 100-200 Metern gab es alles, was das Fotografenherz begehrte.
Einen See, in denen sich die Berge spiegelten, in dessen Mitte sich eine Insel mit kleinen Tannenbäumen befand, nebenan der Fluss, dahinter Wald, dahinter schneebedeckte Berge und darüber eine riesige Gewitterwolke, die wegen des hohen Berges nicht weiterkam.
Und dies alles bei schönem, abendlichen Licht. Auf der anderen Straßenseite das Ganze noch einmal, eben nur in die andere Richtung und noch schöner, weil unberührter. Balsam auf die Seele, Bilder, die ich mir schon lange gewünscht hatte.
Schauen wir mal, was dabei herausgekommen ist, ich bin ganz zuversichtlich. Rückfahrt und Bericht schreiben.
24. Juni Denali
Heute kamen wir noch später los als gestern. Fahrtrichtung nach Süden, nach Cantwell. Unterwegs checkten wir, ob die Biber aktiv waren oder nicht, denn am Vormittag stand die Sonne so, dass sie die Stelle, wo wir die Biber gesehen hatten, beleuchtete. Sie taten uns den Gefallen nicht und blieben in ihrem Bau. In Cantwell bogen wir nach rechts auf den Denali Highway (Straße Nummer 8) ab, der nach Paxson führte. Alamo hatte diese Straße auf die schwarze Liste gesetzt, die wir nicht fahren sollten (Gravelroad). Doch bis zum Ende der asphaltierten Strecke sollte es wohl erlaubt sein. Der Asphalt hörte auf, als das Dorf aufhörte.
Hier an der Schulbusumlenkstelle machten wir eine Pause, Fotos und ich ließ die Drohne fliegen. Die Bilder sind gut geworden (habe sie heute von der Mini-SD auf die Festplatte kopiert). Die Drohnenbilder geben die Landschaft Alaskas am besten wider.
Da es eine nichtasphaltierte aber sehr glatte, festgefahrene Straße war, traute ich mich doch noch ein wenig weiter in Richtung Osten. Die Landschaft war wie fast überall, See, Bäume, Berge, Flüsse….
Wir hielten noch zweimal an, ließen bei jedem Halt die Drohne steigen und fuhren dann irgendwann wieder zurück. Landschaftsaufnahmen wie aus dem Bilderbuch.
Zurück in Cantwell querten wir den Park’s Highway und den Jack River (nicht ohne Fotos gemacht zu haben) und gelangten auf der Straße ins Dorf und den Bahnhof. Das Dorf war nur eine Ansammlung von Häusern ohne Restaurant und Einkaufsmöglichkeit. Also wieder zurück. Wir hatten gerade auf dem Rückweg die Schienen passiert und sahen vor uns eine Wiese mit Wollgras und im Hintergrund (und jetzt wird es langsam langweilig, immer dasselbe) schneebedeckte Berge.
Klick, klick und da übertönte ein durchdringender Hupton die Klickgeräusche der Kamera. Der Zug näherte sich. Zurück zum Auto umdrehen und da paar Meter zum Bahnhof fahren. Toma schaffte noch geradeso ein Bild aus dem Autofenster zu machen, bevor der gelb-blaue Panorama-Zug im Wald verschwand.
Am Park’sway angekommen, bogen wir jetzt nach Süden ab, querten den Jack River und kurz nach dem Ort, wo ich gestern den Sonnenuntergang fotografiert hatte, hielten wir an. Hier gab es wieder tolle Motive.
Dann weiter nach Süden, wieder zwei Drohnenstopps und dann waren alle Akkus leer und ich konnte beruhigt nach Hause fahren. Unterwegs der obligatorische Halt bei den Bibern, die immer noch schliefen. Mittagessen bei der Ankunft im Hotel, dann aus Verzweiflung noch einmal in den Park, um vielleicht doch noch ein Tier zu sehen.
Das Tier des Tages war wieder die Elchkuh, die am See Dienst schob. Einige schöne Landschaftaufnahmen im Park, dank der Lichtstimmung, aber keine Tiere.
Beim Passieren des Sees, es parkten schon drei Autos, war der Elch wieder ganz nah, verzog sich aber und ich bekam, auch ganz nah, dafür ein Hörnchen vor die Kamera.
Morgen heiß es früh raus, wir fahren nach Seward, 500 km.
25. Juni Denali – Seward
Vorbildlich fuhren wir kurz vor 7 Uhr los. Es war bewölkt und die eine große Wolke wölbte sich von Horizont bis Horizont, und man konnte trotz des trüben Wetters meilenweit sehen. Wie als hätte ein Maler mit einem extra breiten Pinsel über uns gemalt und am Ende des Pinselstrichs, dem Horizont, abgesetzt, so dass es so aussah, als würden die einzelnen Pinselhaare zu sehen sein und den dort niedergehenden Regen darstellen. Wir kamen uns vor wie mit einer weichen, watteartigen Glocke eingehüllt, die Sicht nach vorn und hinten, sowie zu den Seiten erlaubte, nicht aber nach oben. So waren die Berge nicht zu sehen, weil die Wolke dort mit den Berghängen den Horizont bildete. Einerseits besonders, anderseits, war doch die ganze Schönheit der Landschaft nicht zu genießen. Die Biber zeigten sich auch zum Abschied nicht und ich glaube, dass wir mit ihrer Sichtung unwahrscheinliches Glück hatten.
Ab gut zwei Drittel der Strecke nach Anchorage klärte es auf, die Berge wurden wieder sichtbar, zwar nicht die Alaska-Range aber die Berge rings um Anchorage schon, und auch sie waren noch zum Teil schneebedeckt. In Wasilla machten wir einen Mehrzweck-Stopp im Walmarkt, Einkaufen und Toilette. Jetzt sind wir für den Rest des Urlaubs gut versorgt. Die Notwendigkeit für einen Halt in Anchorage entfiel und wir heizten durch nach Seward. Der Highway führt entlang des Fjordes und es ist eine Tramstraße dieser Welt.
Was kann die Landschaft der Berge in Denali noch toppen, Berge und Meer in einem. Die Straße schlängelte sich am Rand eines alpinen Gebirges auf der linken Seite und dem Fjord (einen U-förmigen Tal, das ein Gletscher der Eiszeit ausgeschabt und dann leer hinterlassen hat), woraus folgt, dass auf der anderen Seite des Fjordes genau solche traumhaften Berge sich auftürmten wie auf der hiesigen. Nicht ganz klar war dabei, dass sie schneebedeckt waren, obwohl ihre Höhe nicht allzu hoch sein konnte, da sie sich von Meereshöhe erhoben und das Wetter ja schon lange sonnig war. Noch schwieriger zu erklären die Gletscher, die hier auf der Kenai Halbinsel direkt ins Meer kalbten. (Vielleicht hören wir morgen auf der Bootstour eine Erklärung).
Die Fahrt am Fjord entlang bot auch immer wieder Parkplätze an, von denen man die Schönheit der Natur genießen konnte (zum Beispiel am Beluga-Point oder dem Bird-Watching Point). Bei einem Halt beobachteten wir, wie das Wasser wegen Ebbe aus dem Fjord in Richtung Meer herausströmte und Marschland hinterließ. Wir fuhren in den Fjord hinein auf hohe Berge zu, querten das letzte Stück und bogen dann nach links ab, um über einen alpinen Pass auf die andere Seite der Halbinsel zu gelangen. Auch die Fahrt über den Pass und das Hochgebirge der Kenaihalbinsel war ein Genuss. Wir hielten nur einmal an, wieder ein Mehrzweckhalt, aber man hätte alle paar Minuten für ein besonderes Foto die Fahrt unterbrechen können. Kurz vor Crown Point poppte auf dem Armaturenbrett die Info auf, dass ich tanken soll. Es war noch Benzin für 29 Meilen im Tank, und das Navi zeigte bis zum Ziel noch 30 Meilen an. Ja, tanken wollte ich in Anchorage und erst jetzt, so spät, hatte ich die Misere bemerkt. Mit riesiger Freude begrüßten wir die wenigen Häuser von Crown Point, hielten an der Lodge, dem Restaurant und kulturellen Zentrum des Dorfes an. Keine Tankstelle im Ort, der Wirt hatte kein Benzin zu verkaufen und empfahl mir nach Cooper Landing wieder zurückzufahren, etwa 15 Meilen. Das war mir zu heikel. Also schaute ich, ob ich noch von irgendjemand Benzin schnorren konnte, als in diesem Moment ein Quad mit einem weißbärtigen Mann vor dem Restaurant anhielt. Er hatte Benzin. Und er war bereit, mir zu helfen. Schwupps schon war er vorgefahren, wir hinterher und nach 100 Metern bogen wir auf seinen Hof ein. Halben Kanister einfüllen, kurze Unterhaltung und er weigerte sich hartnäckig, Geld zu nehmen. Habe ich aber trotzdem geschafft und er goss noch einen Schluck nach. Die Erleichterung war riesig.
Seward, mehr Hafen als Dorf, aber sagenhaft gelegen, Hotels und Endstation der Eisenbahn von Anchorage, Restaurants und Agenturen, die Touren per Schiff, Kanu, Raffting,… verkauften. Ringsherum steil aufragende Berge und das Meer/ der Fjord. Blauer Himmel, Wolken zogen sich entlang der Berge, so auf 2/3 Höhe, ließen die weißen Spitzen aber erkennen, die Marina vollgestopft mit Booten aller Couleur, die die Möwen umkreisten, bei ihren Flug-Manövern aber eher wie Anfänger wirkten im Vergleich zu den Seeschwalben, die mit doppelter Geschwindigkeit einem schwindlig werden ließ beim bloßen Zugucken
Was kann die Landschaft der Berge in Denali noch toppen, Berge und Meer in einem. Die Straße schlängelte sich am Rand eines alpinen Gebirges auf der linken Seite und dem Fjord (einen U-förmigen Tal, das ein Gletscher der Eiszeit ausgeschabt und dann leer hinterlassen hat), woraus folgt, dass auf der anderen Seite des Fjordes genau solche traumhaften Berge sich auftürmten wie auf der hiesigen. Nicht ganz klar war dabei, dass sie schneebedeckt waren, obwohl ihre Höhe nicht allzu hoch sein konnte, da sie sich von Meereshöhe erhoben und das Wetter ja schon lange sonnig war. Noch schwieriger zu erklären die Gletscher, die hier auf der Kenai Halbinsel direkt ins Meer kalbten. (Vielleicht hören wir morgen auf der Bootstour eine Erklärung).
Die Fahrt am Fjord entlang bot auch immer wieder Parkplätze an, von denen man die Schönheit der Natur genießen konnte (zum Beispiel am Beluga-Point oder dem Bird-Watching Point). Bei einem Halt beobachteten wir, wie das Wasser wegen Ebbe aus dem Fjord in Richtung Meer herausströmte und Marschland hinterließ. Wir fuhren in den Fjord hinein auf hohe Berge zu, querten das letzte Stück und bogen dann nach links ab, um über einen alpinen Pass auf die andere Seite der Halbinsel zu gelangen. Auch die Fahrt über den Pass und das Hochgebirge der Kenaihalbinsel war ein Genuss. Wir hielten nur einmal an, wieder ein Mehrzweckhalt, aber man hätte alle paar Minuten für ein besonderes Foto die Fahrt unterbrechen können. Kurz vor Crown Point poppte auf dem Armaturenbrett die Info auf, dass ich tanken soll. Es war noch Benzin für 29 Meilen im Tank, und das Navi zeigte bis zum Ziel noch 30 Meilen an. Ja, tanken wollte ich in Anchorage und erst jetzt, so spät, hatte ich die Misere bemerkt. Mit riesiger Freude begrüßten wir die wenigen Häuser von Crown Point, hielten an der Lodge, dem Restaurant und kulturellen Zentrum des Dorfes an. Keine Tankstelle im Ort, der Wirt hatte kein Benzin zu verkaufen und empfahl mir nach Cooper Landing wieder zurückzufahren, etwa 15 Meilen. Das war mir zu heikel. Also schaute ich, ob ich noch von irgendjemand Benzin schnorren konnte, als in diesem Moment ein Quad mit einem weißbärtigen Mann vor dem Restaurant anhielt. Er hatte Benzin. Und er war bereit, mir zu helfen. Schwupps schon war er vorgefahren, wir hinterher und nach 100 Metern bogen wir auf seinen Hof ein. Halben Kanister einfüllen, kurze Unterhaltung und er weigerte sich hartnäckig, Geld zu nehmen. Habe ich aber trotzdem geschafft und er goss noch einen Schluck nach. Die Erleichterung war riesig.
Seward, mehr Hafen als Dorf, aber sagenhaft gelegen, Hotels und Endstation der Eisenbahn von Anchorage, Restaurants und Agenturen, die Touren per Schiff, Kanu, Raffting,… verkauften. Ringsherum steil aufragende Berge und das Meer/ der Fjord. Blauer Himmel, Wolken zogen sich entlang der Berge, so auf 2/3 Höhe, ließen die weißen Spitzen aber erkennen, die Marina vollgestopft mit Booten aller Couleur, die die Möwen umkreisten, bei ihren Flug-Manövern aber eher wie Anfänger wirkten im Vergleich zu den Seeschwalben, die mit doppelter Geschwindigkeit einem schwindlig werden ließ beim bloßen Zugucken
Einchecken und sofort die Tour buchen, die wir morgen mit dem Boot unternehmen wollten. (Explore the Kenai Fjord 8,5 Stunden). Damit auch morgen alles wirklich klar ging, gingen wir zu Major Marine Tours und klärten die Einzelheiten ab. Mittagessen nachholen im Alaska-Seafood Grill, Fish and Ships.
Gesättigt, alle geschäftlichen Dinge erledigt, schlenderten wir durch die Marina und sogen die Umgebung in uns auf. Schwer zu ertragen so viel Schönheit. Im Hafen sahen wir dann einen Habour Seal (wo er auch hingehörte), der aber abtauchte, bevor wir überlegen konnten, ob wir ein Foto machen.
Tierische Begegnung Nummer zwei war eine Seeotter, die total verspielt im Hafenbecken schwamm. Sie wusste genau, was sie wollte und steuerte auf die Fischanlieferungsstelle, den Fischmarkt zu und bekam auch einen Rest von einem großen Fisch zugeworfen. Das rief natürlich Neid hervor und voller Wut und Verzweiflung stießen die Möwen herab und attackierten die Otter, die einfach abtauchte und so die Möwen das Nachsehen hatten. Video und Fotomaterial vorhanden.
Zeitig Nachtruhe wegen rechtzeitigem Aufstehen morgen früh.
Gesättigt, alle geschäftlichen Dinge erledigt, schlenderten wir durch die Marina und sogen die Umgebung in uns auf. Schwer zu ertragen so viel Schönheit. Im Hafen sahen wir dann einen Habour Seal (wo er auch hingehörte), der aber abtauchte, bevor wir überlegen konnten, ob wir ein Foto machen.
Tierische Begegnung Nummer zwei war eine Seeotter, die total verspielt im Hafenbecken schwamm. Sie wusste genau, was sie wollte und steuerte auf die Fischanlieferungsstelle, den Fischmarkt zu und bekam auch einen Rest von einem großen Fisch zugeworfen. Das rief natürlich Neid hervor und voller Wut und Verzweiflung stießen die Möwen herab und attackierten die Otter, die einfach abtauchte und so die Möwen das Nachsehen hatten. Video und Fotomaterial vorhanden.
Zeitig Nachtruhe wegen rechtzeitigem Aufstehen morgen früh.
26. Juni Seward – Cruise - Kenai Fjords National Park
Die Nacht verging schrecklich langsam. Ich wachte mehrmals auf, um das rechtzeitige Aufstehen nicht zu verpassen, doch es war noch immer zu zeitig, nie rechtzeitig. Viertel Sechs, für die Nordländer, 5 Uhr 15, als ich mich dann aus dem Bett quälte und beschloss, nicht mehr zu schlafen. Kurz nach Sieben verließen wir das Hotel und wurden nach unterschiedlichen Wettervorhersagen im Internet mit der Wirklichkeit konfrontiert. Und die sah leider anders aus. Wenn das Internet werbewirksam für Sonne und ein paar Wolken warb, so zeigte der Himmel weder Lücken für irgendwelchen Sonnenschein, noch ließ Wind darauf hoffen, dass die geschlossene Wolkendecke weggeblasen würde. Ernüchtert, wie es morgens meistens ist, schlichen wir zum Einchecken in den Hafen. Die ersten Regentropfen fielen auf uns herab und nachdem wir die Tickets hatten, Toma sich als Kopf der Warteschlange positioniert hatte, ging ich noch einmal ins Hotel zurück und holte die Regensachen, da wir diese durch viel zu viel Zutrauen zu den Fake-Wetter-News im Zimmer gelassen hatten. Da standen wir nun in der Boarding – Schlange und unterhielten uns mit einem indischen Pärchen aus Houston, Texas. Die noch gestern vorhandene Hochstimmung mit Sonnenschein bis zum Abwinken war verflogen und einer realistischen Erwartungshaltung an den Tag gewichen. Wenn mein Blick in Richtung Meer schweifte, sah ich, dass die Wolken sich entleerten. Oh je. Wir bekamen gute Plätze im unteren Deck, wurden von der Crew, zwei Mann und ein(e) Divers, herzlich begrüßt und nahmen uns erstmal einen kostenlosen Kaffee.
Die erste Tiersichtung hatten wir schon im Hafen, zwei Bald Eagles auf der Mole, ebenso dort ein Seal mit Baby, von letzterem habe ich das Foto verpasst. An der Hafenausfahrt saß auf einem Mast noch ein ausgewachsener Weißkopfseeadler, den ich so nah ran bekam, dass man denken könnte, das Foto ist auf einer Greifvogelschau aufgenommen worden.
Noch in den relativen flachen Gewässern, kurz nach der Hafenausfahrt, schwamm eine Seeotter, wie gewöhnlich auf dem Rücken, uns anschauend, sehr niedlich anzusehen. Der Anfang war gemacht, aber wie es so schön heißt, die ersten Pflaumen sind madig, ich traute dem Braten nicht, denn dann kam eine ganze Weile nichts.
Da die niedrig hängenden Wolken alles oberhalb von 100 Metern verschluckten, konnten wir nicht einmal die Landschaft fotografieren, geschweige denn genießen. Ich hatte die Fotoapparate vorbereitet auf ein achtstündiges Dauerfeuer, aufgeladene Batterien, neue SD-Karten standen bereit jeder Fliege oder Möwe ein Bild zu widmen. Die Landschaft schien, soweit erkennbar doch sehr schön zu sein. Schroffe Felsen begrenzten den Fjord, manchmal schossen Wasserfälle die steilen Hänge hinab und pittoreske Inseln kreuzten unseren Weg und ergaben mit dem Nebel im Hintergrund Fotomotive wie Scherenschnitte.
Der Kapitän hielt auf das Ufer zu und kündigte eine Mountain Goat an. Alle stürmten raus und siehe da, ziemlich weit unten am Hang war eine weiße Ziege zu sehen. Sie ähnelte jener, welche wir im Banff-Nationalpark am ersten Tag sahen. Der ersten Ziege folgte nach ein paar Minuten Fahrt ein Muttertier mit Jungem, dem die Mutter gerade alles beibringt, wie man sich Futter sucht, wie man am besten den Berg hochklettert, was am besten schmeckt.
Erste Erfolge, auf unserer Liste konnten wir schon einige Tiere abhaken.
Auf Cheval Island sahen wir mehrere Vögel, Möwen (Black – Legged Kittiwake) selbstverständlich, aber auch Puffins (ob wir beide Arten den Horned und den Tufted Pufin sahen, kann ich erst sagen, wenn ich alle Bilder durchgeschaut habe), ein Kormoran war auch vertreten, doch, außer den Möwen nur einzelne Exemplare, keine Tiere im Überfluss.
Auf der nächsten Insel wälzten sich auf den Felsen gelangweilt Seelöwen herum (Steller Sea Lion) und schenkten uns nicht ein bisschen ihrer Aufmerksamkeit, und wendeten sich gähnend ab.
Das Wetter war immer noch trostlos, wir hatten beide schon unsere Regenhosen angezogen, sodass der Wind uns nicht durchpusten konnte. Es fiel schon schwer, wegen jedem Vogel in die Kälte hinaus zu gehen. So unterhielten wir uns mit unseren Tischpartnern, einer Familie aus Indien (aber seit 40 Jahren in der USA), Tom (er hatte seinen langen indischen Namen gegen einen kurzen amerikanischen eingetauscht) und Nisha (Nisha wie unsere jüngste Enkelin und Tom, wie unser ältester Enkel, wobei wir einer Nisha, mit diesem Namen, überhaupt das erste Mal begegneten.)
Von Walen keine Spur, die Seelöwen waren ja eh eine Bank und liegen immer dort. Ich begann mich in mein Schicksal zu fügen. Wal - Watching ist definitiv nichts für uns.
Wir waren als eins der ersten Schiffe losgeschippert, sodass wir kaum Boote hatten, die uns Begegnungen berichten konnten. In dem Gebiet arbeiten alle Bootsführer, Kapitäne eng zusammen, selbst wenn sie von unterschiedlichen Companies sind, tauschen Sichtungen aus und lotsen Boote dorthin, wo es etwas zu sehen gibt. Ein Boot hatte eine Walsichtung gemeldet, ganz nah am Steilhang in der Bucht vor uns, ein Humpback Whale (Buckelwale). Nur wenige Meter von der Steilwand entfernt sahen wir Blasen nach oben steigen, dann deine Fontäne aus dem Luftloch, gefolgt von einem Rücken und Flossen, die alleine 1 Tonne wogen und dann tauchte majestätisch der Schwanz auf und verschwand ganz in den Fluten.
Nun brauchte ich das ja nur noch zu fotografieren und alles wäre perfekt. Das Problem war nur, wo und wann kommt der Wal wieder an die Oberfläche. Es kündige sich an mit dem Ausatmen und jetzt musste ich schnell sein, Kamera auf diese Stelle richten, abdrücken, halten (Mehrfachauslösung) und hoffen, dass der Autofokus einigermaßen richtig gearbeitet hat. Es sind Bilder geworden mit Rücken, Schwanzflosse aber auch, wie er die Luft in einem großen Schwall ausstößt, wovon eine Wasserwolke einige Sekunden in der Luft bleibt.
Der Wal hat hier wenige Meter vom Felsen entfernt eine besondere Fangtechnik angewandt, indem er Blasen erzeugt, die Fische in dieses Luftwassergemisch hineinschwimmen und er dann mit offenem Maul durchschwimmt. Er übrigens sehr neugierig und kam ganz nah an oder besser unter unser Boot heran, was man anhand der sich nähernden Luftblasen sagen kann.
Aus der Wikipedia:
Der Wal schwimmt mit geöffnetem Maul in diese Schwärme ein und taucht danach meist mit gefülltem Maul ab. An der Oberfläche findet dies horizontal statt, aus größeren Tiefen steigt der Wal senkrecht auf. In letzterem Fall produziert der Wal einen Vorhang aus aufsteigenden Luftblasen, um die Nahrung zu konzentrieren. Dabei können sich abhängig von der Größe des Beuteschwarmes auch mehrere Wale zusammenschließen und ihren Beutefang synchronisieren. Gebildet von einer Gruppe von Walen, können die Luftblasenwände, welche durch Laute koordiniert werden, einen Durchmesser von 3 bis 30 Metern erreichen, damit sind sie die größten von Tieren erzeugten „Fischernetze“.
Der Wal schwimmt mit geöffnetem Maul in diese Schwärme ein und taucht danach meist mit gefülltem Maul ab. An der Oberfläche findet dies horizontal statt, aus größeren Tiefen steigt der Wal senkrecht auf. In letzterem Fall produziert der Wal einen Vorhang aus aufsteigenden Luftblasen, um die Nahrung zu konzentrieren. Dabei können sich abhängig von der Größe des Beuteschwarmes auch mehrere Wale zusammenschließen und ihren Beutefang synchronisieren. Gebildet von einer Gruppe von Walen, können die Luftblasenwände, welche durch Laute koordiniert werden, einen Durchmesser von 3 bis 30 Metern erreichen, damit sind sie die größten von Tieren erzeugten „Fischernetze“.
Unser Wal fischte an der Oberfläche, was ein öfteres Auftauchen zur Folge hatte. Gut für uns, denn dann konnten wir ihn deutlich mehr sehen, als wenn er in die Tiefe abgetaucht wäre und wir auf ihn 3-15 Minuten hätten warten können.
Auf den Felsen, besonders der Inseln, und im Wasser sahen wir einige Common Murre (Trottellummen), die übrigens etwa genauso tief tauchen können wie Buckelwale. Als wir in den Northwestern Fjord einbogen, es war so gegen 12 Uhr, befahl der Kapitän Mittagessen und da er die Wette verloren hatte, dass wir heute Vormittag keinen Wal sehen werden, war er mit der Essenausgabe dran.
Der Kapitän meldete Dall’s Porpoise, die kleinen schnellen Killerwale, die sich in rasanten Tempo dem Boot näherten (ihre Maximalgeschwindigkeit beträgt 35 Meilen pro Stunde). Alles prang auf und versuchte, mit dem Handy die Tiere einzufangen. Nach drei vier Bootsumkreisungen waren sie genauso schnell wieder weg, ihr Futter jagen.
Der Gletscher, das Harding Icefield, was über der Halbinsel lag, sandte seine Ausläufer hinunter zum Meer oder sie endeten abrupt schon weiter oben. Blickten wir nach vorn, so waren die Gletscher ganz am Ende der Bucht zwar nicht vollständig zu sehen, aber die Sonne schien dort auf das Eis, was vermuten ließ, dass dort die Wolkenschicht Löscher hatte.
Je weiter wir in die Bucht hineinfuhren, desto mehr klarte es auf. Über uns befand sich schon keine geschlossene Wolkendecke und der Gletscher am Ende der Bucht wurde hell von der Sonne angestrahlt.
Was für eine Landschaft. Überwältigend, jegliche Superlative würden dieser Natur nur unzureichend gerecht. Berge und Meer und von beiden nur das Beste. Der Northwestern Glacier immer vor uns und obwohl wir dachten, wir wären schon ganz nah dran, fuhr der Kapitän weiter und weiter.
Uns kamen schon kleine Eisschollen entgegen, auf denen sich mitunter Seals sonnten oder nur ausruhen.
Links und rechts, der Fjord wurde schmaler, schossen Wassermassen herab, Schmelzwasser, dass Sedimente enthielt, die sich im Fjordwasser anreicherten und ihm seine blau-graue stählerne Farbe verliehen. Ich stand fast am Bug und das kleine Schiff schob sich durch das Eis, aus dessen unvereisten Stellen die Köpfe von Seals hervorlugten, dann aber gleich wieder abtauchten, um dann erneut nach Luft schnappend den Kopf raussteckten.
Irgendwann, nach unzähligen Aufnahmen, alle Passagiere hatten sich schon auf dem Vorderdeck versammelt, waren wir dann doch nah genug an der Gletscherabbruchkante angekommen, der Kapitän schaltete die Motoren ab und wir lauschten, wie sich große Eisbrocken von dem Gletscher lösen und mit Getöse in den Fjord krachten.
Rechts weit oben, vom oberen Teil des Gletscher rauschte ein Wasserfall / Bach hinunter, der dann irgendwo weiter unten hinter den Eismassen verschwand und als Schneelawine seinen Weg fortsetzte.
Die Wand des Gletschers war stark zerklüftet und schimmerte in vielen hellen Blautönen. Der liebe Gott hatte es sich wirklich im letzten Moment anders überlegt und das Wetter grundlegend zum besseren geändert. Wenn dies nicht geschehen wäre, wir hätten den Gletscher nur schemenhaft und bis zu einer Höhe von 100 Metern vielleicht sehen können, alles andere hätten die Wolken verschluckt, einkassiert.
Nachdem jeder sein Foto, Selfie mit dem Gletscher gemacht hatte, der sich wunderbar in dem Fjord spiegelte, drehten wir um.
Auf der anderen Seite des Fjordes ging es zurück. In einer Bucht so ziemlich am Fjordausgangs schauten wir uns noch eine Wand ganz aus der Nähe mit vielen, vielen Wasserfällen an und fuhren dann wieder in Richtung offenes Meer.
So ein Paar Wale noch, das wäre nicht schlecht gewesen. Ein Boot, weit draußen, meldete Wale.
Volle Kraft voraus ging es auf das offene Meer. Obwohl die See sehr ruhig war, unbedarft stehen auf dem Boot funktionierte nicht, entweder festalten oder hinsetzen. Erst sahen wir ganz in der Ferne die Fontänen aus den Luftlöschern, dann die Rücken und die Rückenflosse und konnten nun mit Sicherheit sagen, es waren Finnwale.
Viele Finnwale. Die Mannschaft war ganz aus dem Häuschen, so viele Finnwale auf einem Fleck, das hatten sie noch nicht erlebt. Wir waren auch zufrieden, noch ein Walerlebnis präsentiert zu bekommen.
Wir wollten schon den Heimweg antreten, aber da spottete der Kapitän einen Killerwal.
Also auf zum Killerwal. Er schwamm in extremer Nähe unseres Bootes und das Schiff war auch so positioniert, dass wir noch die fantastischen Kenaihalbinsel als Hintergrund hatten, jetzt nur noch den richtigen Moment abwarten, er kam, der Orka zeigte sich, klick.
Jetzt mussten wir aber zurück, wir waren etwa 50 Meilen von Sewards Hefen entfernt. Die Rückfahrt war der reine Genuss. Die Landschaft sah traumhaft schön aus. Von einer Wolkendecke keine Rede mehr, aber fotogene Wolken an den Berghängen, dem Bild noch eine zusätzliche Ebene und Tiefe gebend.
Alle Bilder -sehr viele schöne Fotos vom Schiffsausflug
Abendessen im Zimmer. Noch ein kleiner Autoausflug bei abnehmender Sonne.
Soviel Erlebtes, schwer zu verarbeiten, Ich habe bestimmt 3, wahrscheinlich sogar 3,5 Stunden Bericht geschrieben.
Zweifelsfrei ein absoluter Höhepunkt Alaskas, ein wenig Balsam auf die Seele nach dem etwas ruhigerem Denali, das alle so vorab gelobt hatten.
Zweifelsfrei ein absoluter Höhepunkt Alaskas, ein wenig Balsam auf die Seele nach dem etwas ruhigerem Denali, das alle so vorab gelobt hatten.
27. Juni Seward – Wasilla
Nach dem aufregenden Tag hatte ich eine etwas unruhige Nacht, auch zu kurz. Dafür kamen wir recht zeitig los und konnten auf der Fahrt noch einiges unternehmen.
1. Halt war eine violette Lupinenwiese ziemlich oben auf dem ersten Pass, leider waren aber die Berge noch in den Wolken und schauten nur etwas verschämt ein wenig aus ihnen heraus
2. Halt war ein See voller gelber Seerosen in dem ein Elchbulle (endlich ein Bulle mit Geweih) graste. Ich kam gerade noch rechtzeitig, bevor er aus dem See stapfte.
3. Stopp war erneut ein See mit einer Elchkuh.
4. Stopp war nur ein Fotostopp in der bezauberten Landschaft, die wir heute durchquerten.
5. Halt mit Spaziergang in Cooper Landing, einer Stadt, die vom Lachsfang im Kenai und Russian River sowie aller nur denkbaren Aktivitäten, die damit verbunden sind, lebt. Früher eine Goldmine, heute wohl eher am Tourismus partizipierend.
6. Langer Fotostopp am Tern Lake, der Abzweigung nach Homer und Seward. Eigentlich wollte ich nur eine Landschaftsaufnahme machen, aber dann bemerkte ich die Seeschwalben, die zu meinen Lieblingsvögeln gehören und über den See jagten. Ich wollte die Kamera mal unter Extrembedingungen ausprobieren, während Toma es sich im Auto mit Blick auf den wunderschönen See gemütlich machte. Die Kamera bestand den Test mit Bravour. Obwohl sie schnell und unberechenbar fliegen, behielt die Kamera sie im Fokus, wenn sie einmal gefunden waren. Verloren habe ich sie nur, wenn sie ganz schnell nach unten abtauchten, um sich einen Fisch zu schnappen und aus dem Bild herausflogen, ich also die Kamera nicht schnell genug nachführen konnte. Ich nahm mir viel Zeit und Toma drängelte nicht. Sagenhafte Kombination mit dem Ergebnis - unglaubliche Aufnahmen.
7. Halt war das Alaska Wildlife Conservation Centre, wo wir die restlichen Tiere fotografieren konnten, die wir nicht in freier Wildbahn gesehen hatten. (Porcupine – Stachelschweine (die ich eigentlich nie in Alaska verortet hätte) – es handelt sich hierbei um den Baumstachler - stachelschweinverwandte Tiere, Braunbär, Moschusochse)
Die Braunbären waren das absolute Highlight. Beide Tiere erst das größere, dann der etwas „kleinere“ Bär schwammen und tobten im Fluss und versuchten ein Stück Haut (möglicherweise ihr Futter) zu essen und auseinanderzureißen. Dem Schauspiel zuzuschauen machte unglaublich viel Spaß und fototechnisch war es eine Delikatesse.
8. Halt am Potter March View-Point kurz vor Anchorage. Hier beobachteten wir eine Haubentaucher Familie mit ihrem Küken.
9. Finaler Halt in Wasilla Hotel „Great View“, wir schauen auf den Highway.
28. Juni Wasilla – Valdez
Wenn die Schweiz 348 km sich von Ost nach West erstreckt, so fuhren wir heute 430 km durch oder um die alaskische (so heißt das richtig nach Duden) Schweiz herum. Also stellen wir uns vor, wir haben einen Tag Zeit alles Sehenswerte der Schweiz anzuschauen. Genau das war heute die Aufgabe unseres Urlaubstages.
Das Navi sagte eine Ankunft in Valdez nach 4,5 Stunden voraus. Wir benötigten 11, elf. Zum Glück gab es auf der Strecke keine Städte oder Urlaubsorte oder schicky micky Resorts, keine Tunnel, keine Lifte, kein Zügli, keine Mautstraßen, sondern fast ausschließlich Natur. Natur wie in der Schweiz, hohe Berge, Gletscher, Wald, schäumende, reißende Flüsse, tiefe Schluchten, glitzernde Bergseen, Wasserfälle, gute Straßen (manchmal auch weniger gute) …. Nicht gesehen haben wir Schweizer Eidgenossen, das Matterhorn, den Postbus, Toblerone, ein Käsefondue konnte das Restaurant im Hotel auch nicht bieten, Kühe auf den Almwiesen, nicht gebraucht haben wir die Vignette.
Das Navi sagte eine Ankunft in Valdez nach 4,5 Stunden voraus. Wir benötigten 11, elf. Zum Glück gab es auf der Strecke keine Städte oder Urlaubsorte oder schicky micky Resorts, keine Tunnel, keine Lifte, kein Zügli, keine Mautstraßen, sondern fast ausschließlich Natur. Natur wie in der Schweiz, hohe Berge, Gletscher, Wald, schäumende, reißende Flüsse, tiefe Schluchten, glitzernde Bergseen, Wasserfälle, gute Straßen (manchmal auch weniger gute) …. Nicht gesehen haben wir Schweizer Eidgenossen, das Matterhorn, den Postbus, Toblerone, ein Käsefondue konnte das Restaurant im Hotel auch nicht bieten, Kühe auf den Almwiesen, nicht gebraucht haben wir die Vignette.
Würde ich heute alle Stopps nur einzeilig aufzählen, wären zwei oder sogar drei Din-A4 Seiten ruck – zuck voll. Aus den obigen Informationen kann man aber berechnen, dass wir etwa 6 Stunden nicht mit Fahren zugebracht haben, sondern bei einem Halt Fotos gemacht haben, die Beine vertreten, ausgestiegen und einfach nur gestaunt haben, aber auch mal einen kurzen Spaziergang auf den Berg, um dann dort die geilen Fotos zu machen.
Dabei fing der Tag etwas trübe an, was sich zwar nicht auf unsere Stimmung niederschlug, aber die Natur nicht so grell und überschwänglich schön aussehen ließ. Auf der Strecke entlang der Nordseite des Gebirges (des Chugach National Forest) mit dem Matanuska Gletscher, hatten wir keinen Sonnenschein, der Himmel war einfach nur fahl. Schon lange bevor wir den Gletscher sahen, hielten wir bei fast jedem Fotostopp, jeder Parkbucht und manchmal einfach so am Straßenrand an, um die Flusslandschaft mit dem Matanuska River zu fotografieren. Als wir dann Blickkontakt hatten, erhöhte sich die Frequenz der Stopps.
Wir wollten ihn natürlich auch von Nahen sehen, fuhren also rechts den Hang hinunter (Straße war für Fußgänger gesperrt, wegen der Gefahr herabfallender Steine) über die einzige Brücke und standen kurz danach vor einer Schranke (einer geschlossenen). Vor der Schranke ein Laden, in den wir hineinschauten und man uns sehr freundlich fragte, wie man uns helfen konnte. Als wir unser Anliegen darlegten, wurde dem entsprochen, aber eine Wegelagergebühr von 150 $ pro Person verlangt. Der Zugang zum Gletscher ist privates Land. Wir nutzen die Toilette des Ladens kostenlos und sch… das Angebot aus. Gletscher hatten wir ja wahrlich in unseren Leben genug gesehen und begangen.
Zurück zur Hauptstraße über die äußerst marode Brücke, die gefährliche Straße zum nächsten Viewpoint. Von hier war der Gletscher prima zu sehen und mit dem Tele konnten wir den Gletscher wahrscheinlich besser sehen, als die Touristen, die sich dem Monopolisten gebeugt hatten.
Wir sahen sie nämlich durch das Fernglas und sie waren nur auf dem untersten Teil des Gletschers. Der Gletscher ist etwa vergleichbar mit dem Aletschgletscher in der Schweiz. Auf dem weiteren Weg gab noch viele View Points auf den Gletscher, immer aus einem anderen Blickwinkel.
Vom Viewpoint- Parkplatz - sahen wir in der gegenüberliegenden mächtigen Fleswand Schneeziegen klettern.
Eine Abwechslung auf der gegenüberliegenden Seite - bunte Berge.
Blicke auf die alaskische Schweiz
Erst als die Straße ein wenig nach Norden (nach links vom Matanuska Gletscher weg) führte änderte sich die Landschaft und wurde zu meiner Lieblingslandschaft mit dem Wald, den fancy Bäumen, den Seen und Sumpfgebieten und dahinter das Gebirge, aber schon weiter weg, aber immer noch sehr fotogen, denn, wer hätte es zu hoffen gewagt, die Sonne war am blauen Himmel erschienen.
Hier holte ich auch wieder mal die Drohne raus.
Mit der Zeit wurden die Berge zu unserer Rechten immer kleiner am Horizont und es tauchte vor uns (wir fuhren nach Osten) die Wrangel Mountain Range auf. Am nächsten kamen wir dem Gebirgszug wohl in Glennallen, einem Ort, der Tankstelle, Bank, Bibliothek, Supermarkt, Sherif zu bieten hatte, also das gesamte Wohlfühlpaket, was man sich in Alaska wünschen kann.
Kurz nachdem wir von der Straße 1 auf den Highway 4 abgebogen sind, gab es freie Sicht auf die Wrangel Range und genau an dieser Stelle sah ich auch die Alaska Rohölpipeline.
Wenige Kilometer südlich in Cooper Center bogen wir von der Hauptstraße ab, da Toma das Goldwaschmuseum sich anschauen wollte. Cooper Center war eine Ansammlung von verstreuten Häusern, mit einem Flughafen, einem RV-Park, der direkt am Flussufer gelegen war und auf dem wohl die Lachsangler (oder Fliegenfischangler) ihr Zelt aufgeschlagen hatten.
Ein Museum war nicht zu sehen, aber eigentlich war hier auch so alles ziemlich museumsreif. Oldtimer, eine Tankstelle aus den 70iger Jahren, Blockhäuser, Papphäuser, …., wir schlichen uns davon damit man uns hier nicht dabehielt und ausstellte.
Ein Museum war nicht zu sehen, aber eigentlich war hier auch so alles ziemlich museumsreif. Oldtimer, eine Tankstelle aus den 70iger Jahren, Blockhäuser, Papphäuser, …., wir schlichen uns davon damit man uns hier nicht dabehielt und ausstellte.
Eine Weile fuhren wir mit Blick zur Linken auf die Wrangler-Range und schöner alaskischer Natur zur Rechten.
Wir passierten eine Pumpstation der Transalaska-Rohölpipeline und näherten uns wieder den hohen Bergen des Chugach National Forest (fast so groß wie die Schweiz).
Atemberaubend und zeitraubend, denn die Stopps häuften sich wieder. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war der Thompson Pass. Kurz davor gab es schon tolle Motive.
Kurz vor dem Worthington Gletscher
Blick auf die Berge um den Worthington Gletscher
Gletscherabfluss vom Worthington Gletscher
Dem Worthington Gletscher (bzw. dem Aussichtspunt auf den Gletscher) statteten wir auch ganz kurz einen Besuch ab.
Direkt am Schild, dass den Thompson Pass ankündigte, bog ein Weg rechts ab und wir reihten uns in die parkenden Autos ein, ließen den Wagen stehen und erklommen den kleinen Berg, bis wir fast eine 360 Grad Sicht auf die Berge hatten.
Vor uns breiteten sich die Berge hinter dem Thompson Pass aus und wenn wir uns umdrehten, sahen wir all die, an denen wir gerade vorbeigefahren waren.
Schöne Bergblumen ergänzten die Motivvarianten.
Unwillig ging ich mit der frierenden Toma zurück zum Auto. Doch nun folgte Aussicht auf Aussicht, Gipfel, Gletscher, breite Flusstäler, reißende Flüsse, enge Schluchten mit aus hunderten Meter herabstürzenden Wasserfällen, ach eben einfach großartige Natur.
Einmal hielt ich sogar an, da der Himmel aussah, als gäbe es am helllichten Tage Polarlichter. Die Wolken hatten solche Formationen, die denen der Aurora verdammt ähnlich sahen, leider aber nicht farbig schimmerten.
Eine Überfahrt mit unzähligen Höhepunkten. Einige Stopps haben wir uns für die Rückfahrt aufgehoben, denn irgendwann mussten wir ja auch mal in Valdez ankommen. Es war dann so gegen dreiviertel Neun (20.45 Uhr).
Jetzt ist es schon nach Mitternacht. Gute Nacht.
29. Juni Valdez - Schiffstour zum Columbus Gletscher
Im Gegensatz zu Seward gibt es in Valdez nur eine Cruise Company und diese hat zurzeit nur ein Schiff. Dieses buchten wir kurz nach Öffnung des Office um 8 Uhr. Wir fuhren zum Columbia Gletscher.
Der Columbia-Gletscher in Alaska liegt 60 km nordwestlich von Valdez und bedeckt bei einer Länge von 48 km ein Gebiet von 1150 km². Er fließt von den Chugach Mountains an der Südküste Alaskas in die Columbia Bay im Prinz-William-Sund.
Genau diesen haben wir uns angeschaut. Abfahrt 10.30 Uhr nachdem wir uns ein wenig im Hafen des verträumten Städtchens (Küstenortes), Valdez, umgeschaut, dabei aus nächster Nähe einen Bald Eagle fotografiert hatten, der den vielen Möwen den Fischabfall streitig machte.
Die Erwartungshaltung war klar, Wiederholung der Cruise von Seward. Es ging großartig los. Die ein zwei Seeottern von Seward wurden von vielen, vielen Ottern übertroffen, die kurz nach der Hafenausfahrt unsere Reise kreuzten.
Danach passierten wir das Ölterminal von Valdez, in dem das Rohöl, das in der Proud Hoe Bay, ganz im Norden Alaskas, mehrere tausende Kilometer entfernt, gefördert wird. Wir erfuhren Näheres über die Exxon-Tankerkatastrophe, die zur Verschmutzung des Prinz-William Sounds geführt hatte, aber heute größtenteils durch die Selbstheilungskräfte der Natur wieder beseitig ist.
An der ersten Biege sahen wir einen wunderschön sitzender Bald Eagle, den es übrigens in allen Staaten der USA außer Hawai) wieder gibt, nachdem er durch die extensive Anwendung von Pestiziden stark zurückgegangen war.
Die Seelöwen, die sich in der Sonne ausruhten oder sich im Wasser tummelten, waren auch zahlreicher als in Seward.
Landschaftlich stand der Fjord dem etwas nördlicheren in nichts nach und dann schien ja noch die Sonne von Anfang an.
Puffins, Komorane, Möwen und Alke machten keinen großen Unterschied, waren auch hier zu sehen, zu fotografieren, aber ebenfalls nur in begrenzter Zahl vorhanden.
Die See war extrem ruhig, und da die Route nicht über offene Meerespassagen führte, kam Toma mit einer Übelkeitstablette aus.
Der Columbusgletscher emittiert extrem große Mengen an Eis, spuckt es in den Fjord aus und nicht immer schafft es das Fjordwasser, die Eisberge sofort zu schmelzen. Sie verweilen also in der Bucht und verstopfen sie.
.Je nach Eislage kann man näher oder wenig näher an die Abbruchkante heranfahren. Wir hatten einen guten Tag erwischt und der Kapitän lavierte den Katamaran durch die sich in den Weg stellenden Eisschollen, auf denen sich die Seeottern tummelten (besonders auf der Rückfahrt) und sich in der Sonne wärmten (das ist ja wohl grotesk, auf der Eisscholle wärmen !!!).
Aber auch Seals beanspruchten die Eisschollen...
Wo früher die Gletscher noch zusammenflossen, der Berg auf der linken Seite in den Fjord hineinragte, dort am Hang sahen wir eine weiße Ziege mit ihrem Jungen grasen. (das Gras haben wir nicht gesehen, war weit und breit alles braun).
Und als wir um die Ecke des Berges fuhren, sahen wir den Gletscher in seiner ganzen Breite.
Aus der Wikipedia:
Auf zehn Kilometer Breite schiebt sich die Gletscherzunge ins Meer. Die Sohle liegt 700 m unter Wasser, die Höhe der Eiswand über dem Meeresspiegel beträgt zwischen 50 und 80 m. Der Columbia-Gletscher ist mit zwei Meter pro Tag einer der am schnellsten fließenden Gletscher Nordamerikas. Seit 1980 zieht sich der Gletscher stark zurück, bis 2014 bereits um über 20 km, zugleich nahm seine Dicke um bis zu 500 m ab. Infolgedessen büßte er in den letzten 25 Jahren rund die Hälfte seines Volumens ein. 2011 führte der Schwund des Gletschers dazu, dass er sich in zwei Gletscher aufspaltete, deren Zungen im Jahr 2014 bereits 6 km voneinander entfernt lagen.
Auf zehn Kilometer Breite schiebt sich die Gletscherzunge ins Meer. Die Sohle liegt 700 m unter Wasser, die Höhe der Eiswand über dem Meeresspiegel beträgt zwischen 50 und 80 m. Der Columbia-Gletscher ist mit zwei Meter pro Tag einer der am schnellsten fließenden Gletscher Nordamerikas. Seit 1980 zieht sich der Gletscher stark zurück, bis 2014 bereits um über 20 km, zugleich nahm seine Dicke um bis zu 500 m ab. Infolgedessen büßte er in den letzten 25 Jahren rund die Hälfte seines Volumens ein. 2011 führte der Schwund des Gletschers dazu, dass er sich in zwei Gletscher aufspaltete, deren Zungen im Jahr 2014 bereits 6 km voneinander entfernt lagen.
Je näher wir der Abruchkante kamen, umso mehr und größer wurden die Eisschollen, denen wir ausweichen mussten. Als der Kapitän dann stoppte, wir in Ruhe den Gletscher genießen konnten, fotografieren und filmen, waren wir so nah dran, dass mit dem 24 mm Objektiv geradeso die ganze Breite auf ein Bild passte.
Aus Richtung Gletscher hörten wir das Brummen eines Helikopters, den wir aber nicht sofort entdecken konnten.
Die Suche mit dem Fernglas ließ ihn uns dann aber doch entdecken, als winzigen Punkt vor dem Eis. In diesem Moment informierte der Kapitän, dass wir etwa 3 Meilen vom Gletscher entfernt wären.
Irre, zum einen hätte ich nie gedacht, und ich war nicht der Einzige, dass wir noch so weit entfernt wären und zum anderen war ich schon beeindruckt, dass das 600 mm – Teleobjektiv einen Hubschrauber in 5 km Entfernung noch abbilden kann.
Wenn wir in Seward, vor dem North-West-Gletscher, ganz nah dran waren und rings um uns hohe steile Berge jegliche Sicht nahmen, so konnten wir hier gerade noch ohne den Kopf zu drehen, den Gletscher in seiner Gesamtheit betrachten, ebenso ein fantastisches Erlebnis mit beeindruckenden Dimensionen.
Tja, dachte ich, auf zu den Walen, denn die fehlten uns noch. Laut Bericht des gestrigen Tages hatten die Passagiere gestern verschiedene Wale gesehen. Keine Wale im Fjord, aber noch ein Berghang mit Wasserfällen, die wohl auf keiner Tour fehlen durften.
Auf dem offenen Meer oder der Passage die von Fjord zu Fjord führte auch keine Wale und im Valdez – Arm ebenso nicht. Dafür sah und fotografierte ich einen Kurzschnabelalk, den es nur in einem kleinen Gebiet Alaska und auf der gegenüberliegenden russischen Seite gibt.
Und dann kam die Hafeneinfahrt und ich dachte noch einen Hafenseal vor die Kamera zu bekommen, bekam aber eine Seeschwalbe mit Fisch, die direkt auf mich zuflog an seiner statt ins Fokusfeld der Sony. Die machte keinen schlechten Job, und bei entsprechender Nachbearbeitung wird dies wohl ein Klasse Bild.
Zum Abschluss noch alle Bilder von der Schiffsfahrt - Fotos zum Träumen
Abendbrotessen im Restaurant Fat Meirmaid, wo die amerikanischen Servicekräfte nach diesem Kriterium auch ausgewählt worden waren und mit einem T-Shirt mit der Aufschrift Fat Mirmaid (Fette Meerjungfrau) bedienten. (Sorry, wenn dies jetzt nicht ganz korrekt, es entspricht aber weitestgehend der Wahrheit) Es gab überraschender Weise Fisch und Ships.
Wir schauten zu, wie die gefangenen Fische ausgenommen wurden, die Fischfangpassagiere ihre Fische zugeteilt bekamen und die Möwen sich mit den Weißkopfseeadlern um die Fischreste fetzten.
Als der Schatten, der hinter den Berg verschwundenen Sonne, den Hafen erreicht hatte, gingen wir zurück ins Hotel, was direkt am Hafen lag und in dem wir heute früh ein Upgrade bekommen hatten, da der Toilettenkasten einen Sprung hatte und das Wasser aus der Dusche nicht abfloss. Jetzt können wir auf die Hafeneinfahrt blicken. Cool.
30. Juni Valdez – Anchorage
Der Morgen brachte Regen. Die Sicht auf den Hafen aus dem Fenster war noch gegeben, aber viel weiter auch nicht. Was hatten wir für ein Glück gestern bei unserer Bootsfahrt. Nicht daran zu denken, wir hätten sie heute gemacht. Will uns Alaska sagen, dass es nun genug sei und wir zurückfliegen sollen?
Zurück ging es erst einmal nach Anchorage, doch wahrscheinlich wird es eine Fahrt ohne große Aufregung und Sicht. So kam es dann auch, dass wir die wunderschönen Aussichten in der Nähe von Valdez, die Flusslandschaften, uralte Bäume, das üppige Grün kombiniert mit den gewaltigen Hintergründen der alaskischen Schweiz leider nicht fotografieren konnten, sie waren einfach weg, versteckt im Nebel, in den tiefhängenden Wolken und bei dem starken Regen war es kein Vergnügen den Kopf, geschweige denn den Fotoapparat aus dem Auto zu stecken.
Zurück ging es erst einmal nach Anchorage, doch wahrscheinlich wird es eine Fahrt ohne große Aufregung und Sicht. So kam es dann auch, dass wir die wunderschönen Aussichten in der Nähe von Valdez, die Flusslandschaften, uralte Bäume, das üppige Grün kombiniert mit den gewaltigen Hintergründen der alaskischen Schweiz leider nicht fotografieren konnten, sie waren einfach weg, versteckt im Nebel, in den tiefhängenden Wolken und bei dem starken Regen war es kein Vergnügen den Kopf, geschweige denn den Fotoapparat aus dem Auto zu stecken.
Wir fanden uns damit ab und glaubten an eine zeitige Ankunft in Anchorage. Wir hatten drei Dinge, die wir unbedingt auf der Rückfahrt anschauen wollten, eine Siedlung, eine Pumpstation und ein Restaurant mit russischer Küche. Alles auf der Strecke bis zur Abzweigung auf den Highway „Glennallen“. Der Siedlung widmeten wir keinen Blick. Ich wollte eigentlich die Drohne an der Pumpstation fliegen lassen, das ging aber nur wenn es trocken war. Wir passierten den Thompson Pass ohne Ausblick, aber die Gipfel der Berge ließen sich hier schon erahnen. Das Wetter (in unserem Fall der Regen) kam von der Küste und zog landwärts. Je weiter wir also uns vom Meer entfernten, desto weniger wurde der Niederschlag. Das Schweiz hielt die Regenwolken auf ihren Weg gen Norden auf, bremste sie, wir aber sahen zu, dass wir so schnell wie möglich vorwärts kamen. Und wir gewannen das Rennen. Denn keine 5 Minuten vor der Pumpstation (ich glaube es war Nummer 12) hörte der Scheibenwischer auf zu wischen. Pumpstation fotografieren, ein Stück zurückfahren und Drohne direkt am Straßenrand starten. Bild in der Drohne. Hurra, erfolgreich.
Als ich schon dachte, dass wir am Restaurant vorbeigefahren wären, erschien es dann doch am Straßenrand und wir hielten an. In the middle of nowhere im Squirrel Creek bewirtschafteten Russen eine Lodge und ein dazugehöriges Restaurant. Doch wir wurden erst einmal fortgeschickt, Mittagessen gab es erst ab 12 Uhr und wir waren eine knappe halbe Stunde zu zeitig da.
Auf Empfehlung der Wirtin schauten wir uns den Squirrel Creek an, ein Campingplatz mit See gleich um die Ecke. Toma blieb im Auto sitzen, ich nahm den Fotoapparat und schaute, was es so gibt. Es gab einen See, Wald und unser Tier des Tages, wie der Name des Ortes schon vermuten ließ ein Eichhörnchen.
Trotz der vielen Fotos, die dazu schon vorliegen, machte ich noch weitere. Stapfte dem Eichhörnchen also hinterher durch den Wald und bald war ich umzingelt von vielen, vielen Mücken. Mit Duftringen hatte ich meine Hände geschützt, alles andere war von der Kleidung verschlossen, bis auf eine kleine Öffnung unterhalb der Kapuze, was der Fotoapparat nicht abdeckte, quasi die Stirn. An eine aktive Verteidigung gegen die Biester war nicht zu denken, denn meine Hände hielten die Kamera mit dem schweren Tele. Ja, so hatte ich mir den Urlaub auch vorgestellt. Endlich, Alaska trifft meine Erwartungen! Dafür hatten wir literweise Antimückenspray im Koffer, eine voll-abdeckende Gagemaske im Auto, ja sogar Handschuhe hatte ich mitgenommen, aber nicht bei mir.
Da der Angriff doch etwas plötzlich und unvorbereitet kam, gelang den kleinen miesen Blutsauger ein voller Erfolg. Auf meiner Stirn wuchs im Sekundentakt ein Horn. Ich weiß nicht, wieviel Mücken mich gleichzeitig gestochen haben, aber das Horn (daher wahrscheinlich Eich-HORN-chen Creek) wuchs und erreichte beträchtliche Ausmaße. Ich fühlte mich, als ob ich Botox gespritzt bekäme, die Stirn spannte, wie ein Babypopo. Als Klügerer gab ich natürlich nach und rettete mich ins Auto, wo ich den Spieß umdrehte und die allzu dreisten, mit mir eingestiegenen Mücken abschlachtete.
Wie wundervoll, da haben wir doch noch etwas Glaubhaftes aus Alaska zu erzählen, nicht diese Fairy Tales an der Grenze zu Fake-News, wie sonnige trockene Tage im Regenwald, Mücken haben wir nicht gesehen und wofür braucht man eigentlich in Alaska Mückenspray, nein endlich was handfestes, vorweisbares, Mücken, wohin das Auge reicht, trübe, ungemütliche Landschaft. Jo, wow, Super Tag, das echte Alaska, wir haben es erlebt!
Danach gab es echte Pelmeni im russischen Restaurant aus dem Supermarkt von Valdez frisch aufgewärmt. Super lecker. Echt bleibt eben echt! Ich konnte mich reinlegen. Übrigens zu echt: Über dem Billardtisch hing eine originale Jägermeister Lampe und im Restaurant die Kaiser und Zareninnen Russland. Im Fernsehen predigte Lukaschenko und auf dem Hof wehten die europäische, amerikanische und russische Flagge in trauter Dreifaltigkeit alle an einem Mast. Ganz nach dem Geschmack und Motto: Wir sind die Weltwanderer. Bedient wurden wir von einer Ukrainerin, die Russisch und Englisch sprach, in Kalifornien und Ecuador lebte und jetzt hier in Alaska aushalf.
Da der Angriff doch etwas plötzlich und unvorbereitet kam, gelang den kleinen miesen Blutsauger ein voller Erfolg. Auf meiner Stirn wuchs im Sekundentakt ein Horn. Ich weiß nicht, wieviel Mücken mich gleichzeitig gestochen haben, aber das Horn (daher wahrscheinlich Eich-HORN-chen Creek) wuchs und erreichte beträchtliche Ausmaße. Ich fühlte mich, als ob ich Botox gespritzt bekäme, die Stirn spannte, wie ein Babypopo. Als Klügerer gab ich natürlich nach und rettete mich ins Auto, wo ich den Spieß umdrehte und die allzu dreisten, mit mir eingestiegenen Mücken abschlachtete.
Wie wundervoll, da haben wir doch noch etwas Glaubhaftes aus Alaska zu erzählen, nicht diese Fairy Tales an der Grenze zu Fake-News, wie sonnige trockene Tage im Regenwald, Mücken haben wir nicht gesehen und wofür braucht man eigentlich in Alaska Mückenspray, nein endlich was handfestes, vorweisbares, Mücken, wohin das Auge reicht, trübe, ungemütliche Landschaft. Jo, wow, Super Tag, das echte Alaska, wir haben es erlebt!
Danach gab es echte Pelmeni im russischen Restaurant aus dem Supermarkt von Valdez frisch aufgewärmt. Super lecker. Echt bleibt eben echt! Ich konnte mich reinlegen. Übrigens zu echt: Über dem Billardtisch hing eine originale Jägermeister Lampe und im Restaurant die Kaiser und Zareninnen Russland. Im Fernsehen predigte Lukaschenko und auf dem Hof wehten die europäische, amerikanische und russische Flagge in trauter Dreifaltigkeit alle an einem Mast. Ganz nach dem Geschmack und Motto: Wir sind die Weltwanderer. Bedient wurden wir von einer Ukrainerin, die Russisch und Englisch sprach, in Kalifornien und Ecuador lebte und jetzt hier in Alaska aushalf.
Die Stirn schmerzte (und das jetzt um 23 Uhr immer noch). Das Wetter besserte sich, umso mehr wir gen Norden kamen. Auf dem Glenn-Allen Highway hatten wir Sonne.
Die Berge der Schweiz waren noch in den Wolken, doch auch da begann es sich aufzuklären. Wir hielten höchsten an jedem 3. oder 4. Halt der Hinfahrt an, ließen aber dafür die Drohne steigen.
Die Fahrt war so recht kurzweilig und die Landschaft immer noch märchenhaft (naja Wolken gab es schon noch, aber nur schöne Wolken).
So schnell kann es gehen, dass sich das wahre Alaska wieder von uns verabschiedet hatte und uns die falsche, nachgebildete Schweiz mit ihrer Schönheit beglückte.
In Palmer kauften wir bei Fred Meyer ein, so eine Mischung aus Edeka und Karstadt in den besten Zeiten. Am Knik River bogen wir noch einmal vom Highway ab und schauten uns den Fluss aus der Nähe an. Es war idyllisch. Wahrscheinlich war am Sonntagabend das ganze Dorf auf den Beinen, ganze Familien angelten und genossen das warme, angenehme Sonnenwetter in gemütlicher, entspannter Stimmung ohne Alkohol und sehr friedlich
Wir kamen punkt 20 Uhr im Hotel an und aßen auf dem Zimmer Abendbrot.
Ende. Gute Nacht
Und zur Vollständigkeit alle Bilder der Rückfahrt
Ende. Gute Nacht
Und zur Vollständigkeit alle Bilder der Rückfahrt
1. Juli Anchorage
Wir ließen den Tag geruhsam angehen und als wir uns endlich gesammelt hatten, fuhren wir ins Alaska Heritage Center. Endlich Kultur, Bildung. Hier lernten wir viel vom Leben der Ureinwohner Alaskas. Es ist ein Museum zum Anfassen, Life-Erleben, mit den Ureinwohnern, meist sind es sehr junge Menschen, ins Gespräch zu kommen. Sie ließen uns teilhaben an ihren Spielen, Tänzen und Gesängen, erklärten aber auch, wie sie früher und das ist wohl der größte Unterschied zu Europa, das Früher war vor gar nicht allzu langer Zeit.
Im Gegensatz zu Europa, wo früher ja eher noch mit dem Mittelalter assoziiert werden kann und es viele Generationen bedurfte, um die Gesellschaft zum heutigen Lebensstil zu transformieren. Spannend wird sein, wie diese rasante Transformation der Lebensweise die Menschen verändert. Werden sie ihre Traditionen behalten, beibehalten können. Traditionen sind ja immer Umfeld geprägt und das ändert sich ja ebenso in (besorgniserregender oder objektiv in fulminanter) Geschwindigkeit. Ob es nur der Rückgang der Gletscher ist, die wir life erleben konnten oder die fast unbegrenzten technischen Möglichkeiten, die heute der heranwachsenden Generation zur Verfügung stehen, es wird etwas mit den Menschen hier anstellen. Da wir schon vieles gesehen hatten, war das Museum ein gutes Wrap up unserer Reise.
Einkaufen für das Mittagessen und Abendbrot wieder bei Herrn Meyer. Mittag im Hotel, Auto abgegeben am Flughafen pünktlich 17 Uhr und dann mit dem Bus in die Downtown gefahren. Diese ist ein wenig anders als die eng gepackten Down Towns der von uns bisher gesehenen großen Städten der USA. Man hat Platz hier in Alaska und muss nicht in die Höhe bauen. Größtes Gebäude war das von Conoco-Phillips (für die deutschen Leser – die Jet-Tankstellen gehören Conoco). Viele Giftshops, Pelzläden, einem davon statteten wir einen Besuch ab. Hausschuhe aus Fell ab 285 $, Mützen um die 500 $ und das natürlich alles im SALE. Der Verkäufer berichtete uns stolz, dass es sein Family Business war und wir unterhielten uns prächtig über die Fußball EM in Deutschland, wobei er besser Bescheid wusste als ich. Zurück zum Hotel mit dem Bus für 1$ und nun geht es nur noch zurück. Ende der Aktivitäten hier in Alaska.
Tolle Reise, anstrengend, vielleicht etwas zu lang, aber wir haben es keine Sekunde bereut, sie unternommen zu haben.
Tolle Reise, anstrengend, vielleicht etwas zu lang, aber wir haben es keine Sekunde bereut, sie unternommen zu haben.